
Stefan Schlegel
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Ich schraube meine Erwartungen bei Tiomkin sehr zurück. Viele Titel sind ja aufgrund der Rechte -und/oder Materiallage gar nicht mehr möglich. Höchst passend wäre zum Ende dieses Jahres THE HIGH AND THE MIGHTY, da nunmehr genau 70 Jahre alt. Allerdings stellt sich dabei erst mal die Frage, ob das vor ein paar Jahren von Ray Faiola bei dem Score so benannte "legal quagmire" in Bezug auf Batjac, Paramount und WB inzwischen mal ein Ende gefunden hat. Eine Überraschung wäre es ganz sicher. Bei Barry tippe ich auf Reissue oder Expandierung.
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Ich habe den Film bereits im Februar 1979 in einem Kino in Paris gesehen als wir mit der Schule kurz vor dem Abitur eine Woche lang dort waren. Im Film selbst fand ich die Musik damals äußerst effektiv und faszinierend, obwohl ich MARNIE und FAHRENHEIT natürlich damals auch schon kannte. Der Film hat mich damals so begeistert, daß ich ihn mir auch in Deutschland ein paar Monate später sogar noch mindestens zweimal im Kino angeschaut habe. Die Entr´acte LP kam bei mir dann erst so rund zwei Jahre später rein. Herrmanns OBSESSION etwa hatte ich da längst auf LP und war für mich ein Hochgenuß, während SISTERS rein zum autonomen Anhören dagegen doch gehörig abfiel. Da hatte ich mir vom Film her etwas mehr versprochen gehabt. Ein paar mal habe ich die LP durchaus laufen lassen und es sind auch mehrere interessante Tracks dabei, aber es war dann auf Dauer doch etwas zu repetitiv, weil vieles eben seine volle Wirkung nur im Zusammenhang mit den Bildern entfaltet. Abgeben würde ich die LP allerdings sicher auch nicht, da ich mit der Musik zu viele positive nostalgische Erinnerungen verbinde. Dagegen wäre IT´S ALIVE schon eher was, wo ich persönlich nur mit der Schulter zucke und den man wirklich nur Herrmann-Komplettisten empfehlen kann - damals in den 80ern die LP nach recht kurzer Zeit wieder abgegeben und auch ab CD nie mehr an Bord geholt.
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Wegen diesem romantischen Thema hat sich Sarde bei LE GUIGNOLO auch mit Co-Produzent Belmondo überworfen. Der wollte nämlich für die Sequenz, in der er sich an den Helikopter klammernd über den Dächern von Venedig schwebt eigentlich damals modische Disco-Musik und überhaupt nicht dieses Thema mit Streichern und Mundharmonika (Toots Thielemans ist der Solist), das Sarde dafür komponiert hatte. Das war der Grund, warum Belmondo Sarde dann für seine beiden Filme nach LE GUIGNOLO nicht mehr genommen und durch Morricone ersetzt hat.
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Das hat Warner in den USA Ende der 50er oder Anfang 60er doch genauso gehandhabt: Um Geld zu sparen nur Mono-Sicherungskopien von Scores aufbewahrt, die eigentlich zuvor in Stereo aufgenommen worden waren. Und bei CAM in Italien ganz ähnlich: Mir sind z.B. ein paar CAM-Titel von Lavagnino aus der Zeit bekannt, von denen der Musikverlag selbst (inzwischen natürlich Sugar) nur noch Mono-Bänder hatte bzw. hat, die im Nachlaß aber witzigerweise in Stereo vorliegen, also ursprünglich auch in Stereo aufgenommen worden waren. Und das sind eben absolut keine Einzelfälle.
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Terence Hill hat doch an 1973 nach ZWEI HIMMELHUNDE AUF DEM WEG ZUR HÖLLE mit NOBODY - ab April 1973 -überhaupt nur einen Film gedreht. Wo sollen denn dann die anderen Verpflichtungen hergekommen sein? Die gab es doch gar nicht. Es waren noch andere Gerüchte im Umlauf, daß es bei der US-Produktionsfirma von ENGEL ESSEN BOHNEN eventuell ein Mißverständnis bei der Vertragausstellung gegeben hätte oder daß Hill nicht mit dem ganzen Team nach Amerika wollte, aber das ist es laut seiner eigenen Aussage demnach alles nicht gewesen.
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Macht doch nichts. In dem kurzen Video wird eh nur nochmals näher ausgeführt, was ich bereits oben geschrieben hatte: Dass Hill selbst in einem Interview, das in einem italienischen Buch über das Duo abgedruckt ist, die Erklärung dafür gab, warum er nicht in ENGEL ESSEN BOHNEN mitspielte: Im Gegensatz zu Spencer, der den Erfolg damals voll ausnützen wollte und so viele Rollen wie möglich annahm, ging es Hill darum, möglichst nur einen Film pro Jahr noch zu drehen - und genau deshalb gönnte er sich beim ENGEL-Film eben eine Pause.
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Nein, das war nicht der Grund, da die Dreharbeiten für AUCH DIE ENGEL ESSEN BOHNEN schon im November 1972 begannen, die für MEIN NAME IST NOBODY dagegen erst im April 1973 als ersterer schon längst in Italien angelaufen war. MEIN NAME IST NOBOY kam in Italien ja erst an Weihnachten 1973 in die Kinos. Laut eigener Aussage hatte Hill selbst einfach keine Lust mehr, noch einen weiteren Film am Ende des Jahresr 1972 zu drehen und wollte eine Pause machen. Siehe dazu hier: https://www.facebook.com/watch/?v=1771185203363061
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Die Musik wurde an 1965 sicher in Stereo aufgenommen - sonst wären ja die paar Tracks auf dem Ur-Album nicht in Stereo. Da man aber für den Film selbst natürlich nur eine Mono-Mischung benötigte, hat man dann wohl nur den Mono-Transfer aufbewahrt. Ist damals sehr oft so gelaufen. Bei CAM etwa war das in den frühen 60ern gang und gäbe. Das heißt, das originale Stereo-Material gibt es halt nicht mehr, sondern nur noch eine Mono-Überspielung. Ganz komplett von der Dollar-Trilogie ist sicher nur die Quartet-Ausgabe von THE GOOD, THE BAD ADN THE UGLY. Bei FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR haben auf der GDM-CD von 2006 offenbar ein paar kürzere Tracks noch gefehlt, die die berüchtigte Solisti e Orchestre del Cinema Italiano-Gruppe vor ein paar Jahren via (überwiegend gesampelter) Neuaufnahme noch nachgeliefert hat. Auch bei der jetzigen Beat-Veröffentlcihnug von FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR jammern ja die Experten bereits, daß eventuell wieder ein paar Stücke abgehen werden und dazuhin alles kreuz und quer auf der CD zusammengestellt ist. RIchtige Tracktitel gibts ja wie erwartet auch wieder keine, so daß Sammler das erst alles genau nachprüfen müssen, was nun im Einzelnen tatsächlich drauf ist und was dann doch gar noch fehlt.
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Die Extras der italienischen DVD von ENGEL MÖGENS HEISS liefern anscheinend die Aufklärung. In einem Interview erklärt der Sohn von Regisseur E. B. Clucher den Grund: Spencer hatte schon andere Verpflichtungen und konnte aus Zeitgründen die Rolle nicht übernehmen, so daß er deshalb durch den Diskuswerfer Ricky Bruch ersetzt wurde.
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"Stereomono" heißt ganz einfach, daß nur die 8 altbekannten Album-Tracks in Stereo sind, alle anderen Tracks des kompletten Scores - ab Track 9 - jedoch in Mono. Auch ein Bootleg, das schon länger in der Szene herumgeisterte, war nur in Mono. Offenbar existieren die Stereo-Bänder - außer eben dem Album Master, das in Stereo war - nicht mehr.
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Auch mit FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR tut sich nun was am 2.12. bei Beat, obwohl der komplette Score offenbar immer noch in Mono ist: https://www.beatrecords.it/en/catalogo/3220/per-qualche-dollaro-in-piu-60th-anniversary-edition Beat Records Company Publishing Group in collaboration with Universal Music Publishing Ricordi and Emi Music Publishing is proud to present the complete edition of the 60th anniversary of the original motion picture soundtrack of the second movie of The Dollars Trilogy, For a Few Dollars More, featuring the score by Ennio Morricone. One of the most waited scores by the Maestro fans, and from Sergio Leone’s cinema and music lovers, a project that finally is born thanks to the finding of the score in Beat Records archives, right in time to celebrate the 60th year of life of this cinematic masterpiece by Sergio Leone with Clint Eastwood, Lee Van Cleef and Gian Maria Volontè. A soundtrack so much yearned, now finally available compete with the original RCA album program and unreleased tracks to reach the length of 66 minutes of pure Morricone western sound. A masterpiece finally available to everybody thanks to this Deluxe edition on CD in our CDX series, mastering by Claudio Fuiano and Daniel Winkler, 24 pages booklet with Averardo Ciriello cover, external hard paper tunnel with Renato Casaro cover while on the back we have a portrait of Ennio Morricone portrait drawn by Claudio Fuiano, liner notes and graphic layout by Daniele De Gemini. A limited edition that can’t be missing from your collection. Tracklist 1 La resa dei conti 3:04 2 Poker d’assi 1:17 3 Osservatori osservati 2:01 4 Il vizio di uccidere 2:24 5 Carillon 1:09 6 Il colpo 2:20 7 Addio colonnello 1:43 8 Per qualche dollaro in più 2:48 The film score tracks in mono 9 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 1) 2:12 10 Poker d’assi (Alternate version) 2:31 11 Per qualche dollaro in più (Main Titles Reprise) 0:51 12 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 2) 1:56 13 La resa dei conti (Reprise) 1:34 14 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 3) 1:58 15 Per qualche dollaro in più (Main Titles Reprise 2) 0:58 16 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 4) 1:16 17 La resa dei conti (Reprise 2) 1:50 18 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 5) 0:55 19 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 6) 1:41 20 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 7) 1:46 21 Per qualche dollaro in più (Main Titles Reprise 3) 2:30 22 Carillon (Reprise) 1:11 23 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 😎 3:22 24 Per qualche dollaro in più (Main Titles Reprise 4) 3:15 25 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 9) 4:02 26 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 10) 2:03 27 La resa dei conti (Reprise 3) 1:09 28 Il vizio di uccidere (Alternate Version) 2:55 29 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 11) 1:34 30 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 12) 1:10 31 Carillon (Reprise 2) 2:08 32 Per qualche dollaro in più (Orchestral theme 13) 0:59 33 La resa dei conti (Alternate version) 2:55 Music composed and orchestrated by Ennio Morricone - Orchestra conducted by Bruno Nicolai Published by EMI Music Publishing Italia srl Tracks 1 - 8 ℗ 1965 EMI Music Publishing Italia srl, under license from Universal Music Publishing Ricordi srl Tracks 9 - 33 ℗ 2024 EMI Music Publishing Italia srl I Cantori Moderni di Alessandroni choir - Edda Dell’Orso vocalism - Alessandro Alessandroni whistling - Nino Culasso trumpet Bruno Battisti D’Amario classical and electric guitar - Franco Tamponi first violin - Salvatore Schillirò Jew’s harp - Bruno Nicolai organ Stereomono total time 66:22
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Ruhe in Frieden, Thomas Müthing
Stefan Schlegel antwortete auf horner1980s Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Nein, das stimmt nicht, Ralf. Er war auch noch unter dem fiktiven Namen "Musik-erfordert-Handwerk" hier aktiv und das letzte Mal wohl im April 2021: https://www.soundtrack-board.de/profile/6093-musik-erfordert-handwerk/ Auch zu der Tadlow-Neuaufnahme von KING OF KINGS hatte er sich ja noch geäußert und war da etwas anderer Meinung als ich. -
Ruhe in Frieden, Thomas Müthing
Stefan Schlegel antwortete auf horner1980s Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Ich habe die Kommentare drüben im Facebook-Forum gestern auch gelesen und war doch sehr überrascht von dieser plötzlichen Todesnachricht. Wenn ich es recht weiß, war Müthing Jahrgang 1966 oder 1967 - also eigentlich noch nicht mal ganz 60 Jahre alt. Daher frage ich mich natürlich schon, was ihm denn wohl zugestoßen ist. Ich selbst habe ihn nur einmal persönlich getroffen während der Bonner Filmmusik-Biennale an 1997. Da saß ich bei einem Korngold-Vortrag direkt neben ihm. Obwohl wir an sich bezüglich älterer US-Filmmusik durchaus viele Gemeinsamkeiten hatten, empfand ich ihn - im Gegensatz zu manch anderen Sammlern, die ich damals so kannte - doch eher als etwas unnahbar und als eine Art Eigenbrötler. Er hat sich in diversen Foren späterhin ja auch immer wieder mit vielen Sammlern unnötigerweise angelegt. R.I.P -
Bei BUFFET FROID gibt es im Film selbst doch auch gar keinen Credit für Sarde - weder im Vorspann noch im Abspann. Der bei Wikipedia etwa ist falsch, denn er hat nichts dafür komponiert und auch nichts arrangiert. Ich vermute, daß Regisseur Bertrand Blier, mit dem Sarde kurz danach auch an BEAU PÈRE zusammenarbeitete, ihn einfach nur gebeten hat, die Brahms-Musikstücke auszuwählen und mehr nicht. Ich habe den Film im Fernsehen an 1992 mal gesehen und mir hat er damals aufgrund der ständigen Überraschungen und dem wirklich surrealistischen Einschlag, der konsequent bis zum zynischen Schluß durchgehalten wird, ausgeprochen gut gefallen. Absolut kein Film für Jedermann, aber ich hatte einen enormen Spaß dran und finde es ein wenig schade, daß es hier in Deutschland offenbar nach wie vor keine DVD davon gibt. Ich vermute, daß Du selbst auf die englische DVD (Französisch mit englischen Untertiteln) zurückgegriffen hast.
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Hauptsächlich stammt die Musik, die in LES SOUERS BRONTË erklingt, aus Robert Schumanns Oratorium "Szenen aus Goethes Faust", das erst nach dem Tod des Komponisten im Jahr 1862 erstmals komplett aufgeführt wurde. Gleich die Titelmusik des Films fängt mit der Gretchen-Arie "Die Scherben vor meinem Fenster" an, das dann auch im weiteren Verlauf als Hauptthema dient. Hier in diesem Youtube-Video ab Minute 2:20 nachzuhören: Daneben wurde auch das zweite der Drei Klavierstücke (D 946) aus Schuberts letztem Lebensjahr 1828 prominent im Film eingesetzt ohne daß es irgendwo erwähnt worden wäre. Im Titelvorspann steht ja im Prinzip einzig und allein "Adapatation Musicale: Philippe Sarde" und auf der mit vielen Dialogen versehenen LP von 1978 stand auch nirgendwo was dabei, welche klassische Musik denn nun eigentlich adaptiert worden war. Ich habe damals in den frühen 80ern auch ewig danach gesucht bis ich es endlich herausfand. Die Solisten waren dagegen auf dem Back Cover angegeben: Die Sopranistin Elizabeth Harwood und der Pianist Roger Woodward.
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veröffentlichung Intrada: RESURRECTION (Maurice Jarre)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ja, genau. Hast Du wohl von mir auch mal kopiert gehabt. Ich habs vorhin nochmals laufen lassen. Da ist natürlich alles drauf, auch ein wenig Source Music. Und die Klangqualität ist schon recht bescheiden. Da braucht es wirklich jetzt mal eine ordentlich klingende offizielle Veröffentlichung von. -
veröffentlichung Intrada: RESURRECTION (Maurice Jarre)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Den "Main Title" von Jarres RESURRECTION gabs auf der 4 CD-Box von Universal an 2010: https://www.discogs.com/de/release/9916320-Maurice-Jarre-Le-Cinéma-De-Maurice-Jarre Die Musik ist insgesamt sehr elegisch und auch ausladend schwelgerisch. Ein klein wenig Elektronik - aber nicht gänzlich unpassend - wohl für ein, zwei Traumsequenzen ist zwar drin wie ich gerade beim Anhören feststelle, aber zu rund 80-90% ist es schon eine großorchestrale Angelegenheit mit etwas nostalgischem Americana-Flair dazu. Trotz des obskuren und damals total gefloppten Films sicherlich eine der besten Jarre-Arbeiten aus den 80ern. -
veröffentlichung Intrada: RESURRECTION (Maurice Jarre)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ein wirklich sehr schöner, ausgezeichneter Jarre-Score - rein orchestral und noch ohne Elektronik -, von dem ich seit vielen, vielen Jahren eine CDR mit dem Bootleg habe. Diese kann glücklicherwesie nun wohl endlich entsorgt werden. Toll, daß Intrada den Titel nun doch noch bei Universal fischen konnte. Es sah ja lange Zeit so aus als ob der nie mehr kommen würde. Sozusagen die zweite große Überraschung bei Intrada nach NIGHT PASSAGE - zumindest für mich. -
Ich fand den Film selbst eher schwerfällig als ich ihn an 1981 im Fernsehen gesehen habe und war nicht besonders begeistert davon. Das musikalische Hauptthema am Anfang und Ende ist mir damals allerdings gleich positiv aufgefallen, während mir der Rest im Film selbst wohl etwas zu unauffällig war und damals in der Tat noch ein wenig an mir vorbeiging. Die LP mit ihren 23 Minuten war auch zu der Zeit damals in Deutshland gar nicht so einfach zu bekommen, denn das war eine Carrère-LP und die meisten Plattenläden hierzulande führten die gar nicht. Ich habe die LP dann erst so um 1985 herum komplett mal bei einem Filmmusikfreund gehört und war sofort äußerst angetan davon. Er selbst fand die Musik zwar auch nicht schlecht, aber für seinen Geschmack war es insgesamt doch etwas zu kammermusikalisch angelegt, so daß er sie dann am selben Tag gleich an mich verkauft hat. Für mich hingegen war es eine richtiggehende Perle, die mich sofort begeistert hat. Das herrliche Hauptthema ist für mich eines der innigsten von Sarde und ich kann das immer wieder hören, eswird mir nie langweilig. Im Kontrast dazu machen sich auch die nervös flirrenden Streicher in den dramatischeren Passagen äußerst gut. Ich war echt überracht wie schön die LP an einem Stück durchlief ohne irgendwelche Hänger, da ich das so hervorragend gestaltet vom ein paar Jahre zuvor gesehen Film gar nicht mehr in Erinnerung hatte. Aber die LP lohnt sich wirklich und ist leider bislang immer noch nicht in vollständiger Form auf CD erschienen. Von den 12 Tracks finden sich etwa nur drei auf dem Sarde/Sautet-CD-Sampler von Universal, was absolut unverständlich ist. Im November erscheint zwar ein neuer Romy Schneider-CD/LP-Sampler in Frankreich und Italien auf CAM Sugar (Italien)/Decca (Frankreich) und erstmalig gibt es darauf nun 8 der LP-Tracks von UNE HISTOIRE SIMPLE - aber verrückterweise fehlen somit immer noch ganze vier Stücke von der früheren LP: https://camsugarmusic.com/collections/romy-schneider-un-portrait-musical/products/portraits-des-femmes-cd Übrigens spielt nicht nur das Klavier im Score eine tragende Rolle, sondern auch Cello und Bandoneon, für die sowohl auf LP als auch auf CD-Sampler Frédéric Lodéon und Marcel Azzola als Solisten genannt wurden. Für den Klavierpart hingegen gab es seltsamerweise keine Nennung auf den bisherigen Tonträgern.
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Der Sarde-Anteil auf der alten Pathé-LP von LE SUCRE belief sich eh nur auf rund 17 Minuten, da das mit 3 1/2 Minuten längste Stück - der reine Jazztrack "Cinéma Porno" - nicht von ihm, sondern von seinem damaligen Orchestrierer Hubert Rostaing stammte und gegenüber dem Rest musikalisch völlig rausfiel. Genau diese 17 Minuten wurden für die Sarde/Rouffio-CD dann zu längeren Stücken zusammen editiert. Die alte LP hingegen hinterließ mit dem kurzen Stückwerk und den wechselnden Stilen dagegen in der Tat einen recht zerfaserten Eindruck. Ich hatte die LP in den 80ern für ein paar Jahre - da sie mir aber nur teilweise gefiel, habe ich sie dann irgendwann doch wieder abgegeben. Ich finde das beschwingte Klavier-Hauptthema - ein bißchen an Satie oder an "Children´s Corner" von Debussy angelehnt -, recht hübsch, anderes hingegen nicht so besonders aufregend. Die Musik ist auf der Universal-CD nun deutlich sinnvoller gegliedert worden und läßt sich somit auch besser anhören. Insofern hat sich dadurch für mich die alte 20 Minuten-LP ohnehin erübrigt gehabt.