
Stefan Schlegel
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Interessanterweise hat Friedhofer dieses "Gothic Prelude" für eine Abschlussarbeit seiner Tochter an der UCLA geschrieben gehabt. Es entstand als der restliche JOAN OF ARC-Score schon längst fertiggestellt war, denn kurz vor Filmstart fiel es den Produzenten plötzlich ein, daß sie doch noch einen musikalischen "curtain raiser" direkt vor dem Film haben wollten. Orchestriert wurde das Prelude von Harold Byrns (und nicht von Jerome Moross, der als Orchestrierer am eigentlichen Score beteiligt war) ausgehend von Friedhofers Particell für zwei Klaviere. Nachzulesen ist das in Linda Danly´s empfehlenswertem Friedhofer-Buch.
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Es wurde ja schon vor Jahren viel Goldsmith publiziert, vor allem von Intrada - insofern ist das eigentlich nichts Neues, daß sich diese Titel gut absetzen. Und es war vor Jahren an sich auch nichts groß dagegen einzuwenden, weil auch noch viele andere Sachen nebenher veröffentlicht wurden. Inzwischen sind wir aber bei einem absoluten Extrem angelangt, wo überhaupt kein Maß mehr vorhanden ist. Alles wird nur noch auf einen Namen hin reduziert und der Rest sozusagen fast totgeschwiegen als ob das nichts mehr wert wäre oder gar existieren würde. Das kanns doch nun wirklich beim besten Willen nicht mehr sein, oder? Oder sind wir in Absurdistan angekommen?
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Irgendeine Art der Bewußtseinsveränderugn bei den Sammlern sehe ich nicht im geringsten und schon gar nicht bei Jüngeren, die bei dieser Neuaufnahme ohnehin kaum zugreifen werden. Das bleibt doch im Grunde alles beim Alten. Es wird Goldsmith gesammelt, weil es Goldsmith ist, aber deshalb springt niemand etwa zu einem Friedhofer rüber. Dafür gibts überhaupt keinen Anlaß und das passiert natürlich auch nicht. Das Fandasein besteht darin, einen Komponisten möglichst komplett zu sammeln und geht vollständig darin auf. Genau das wissen doch Labels wie Intrada, daß mit so einer Grundeinstellung bei einem dermaßen populären Kompnisten Geld zu machen ist, und deshalb bringt man einen Goldsmith nach dem anderen - egal ob nun Erstveröffentlichung oder Expandierung. Für jemanden, der sich bei älterer US-Filmmusik noch für vieles andere außer Goldsmith interessiert, ist genau deshalb das Maß eben nun auch wirklich mal voll, denn anderes kommt ja seit Monaten fast gar nicht mehr zum Zuge. Im Grunde ein völlig verrückter Zustand.
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veröffentlichung Intrada: John Williams - The Eiger Sanction
Stefan Schlegel antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das war HEIDI KEHRT HEIM an 1968, der in Hamburg aufgenommen wurde, aber nicht EIGER SANCTION. Die Verwechslung dürfte daher kommen, daß beide Filme in den Alpen spielen. Hier das Tracklisting der Intrada Doppel-CD von EIGER SANCTION inklusive einem kompletten Track zum Anhören: https://www.jwfan.com/?p=13427 -
Das läßt sich leicht nachholen. Hier Yavar Moradis genaue Analyse der Scoreabschnitte im Film: https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=113568&archive=0 Es handelt sich folglich nur um insgesamt 13 Minuten Score im gesamten Film. Das Ganze ist auch nicht gerade der große Hit, dafür ist mir viel zuviel Stückwerk dabei mit all den gerade mal 30-40 Sekunden langen Tracks. Da fehlt folglich ein größerer Zusammenhang und gehört hat man all die Einzelteile zudem auch schon viel besser in anderen Goldsmith-Scores. Würde das als annehmbar bezeichnen, aber ein Must-Have ist das nun beileibe nicht für mich. Könnte sein, daß Leigh Phillips daraus eine 10-15-minütige Suite macht, die alles besser zusammenfaßt, denn das so in der Abfolge klein in klein autonom anzuhören wie im Film dürfte kein besonderes Vergnügen sein und ist nicht gerade sinnvoll.
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Und ich glaube nicht, daß es anschließend dann besser werden wird. So lange was von Goldsmith in irgendeiner Art läuft, wird die Kuh auch weitergemolken - und sei es mit Reissues von Reissues. Die Label haben ja gar keine große andere Wahl. Den kleinen, an sich ziemlich unbedeutenden Western BLACK PATCH kennt übrigens so gut wie niemand - das ist ja der Witz bei der Sache. Hier zählt doch einzig und allein nur der Fetischname Goldsmith, aber nicht irgendein Interesse an älteren Filmen. Das sollte man schon klar auseinanderhalten können. Wäre der Western von einem anderen Komponisten damals vertont worden, würde sich keiner drum scheren und es nie im Leben eine Neueinspielung davon geben.
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Und ich glaube nicht, daß es anschließend dann besser werden wird. So lange was von Goldsmith in irgendeiner Art läuft, wird die Kuh auch weitergemolken - und sei es mit Reissues von Reissues. Die Label haben ja gar keine große andere Wahl. Den kleinen, an sich ziemlich unbedeutenden Western BLACK PATCH kennt übrigens so gut wie niemand - das ist ja der Witz bei der Sache. Hier zählt doch einzig und allein nur der Fetischname Goldsmith, aber nicht irgendein Interesse an älteren Filmen. Das sollte man schon klar auseinanderhalten können. Wäre der Western von einem anderen Komponisten damals vertont worden, würde sich keiner drum scheren und es nie im Leben eine Neueinspielung davon geben.
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Ich bin da völlig bei Dir, Peter. Selbstverständlich würde mich auch eine Neuaufnahme von JOAN OF ARC oder VERA CRUZ zehnmal mehr interessieren als das jetzige Goldsmith-Doppel, aber was will man machen gegen die Mehrheit der Sammler, die heutzutage am Ruder ist? Ich wäre bei einem der Friedhofer zwar nicht gleich mit einem Tausender dabei, aber 100.- € könnte ich mir als Einsatz schon vorstellen - während mir die aktuelle Kickstarter-Kampagne ziemlich egal ist, denn das wird auch ohne mich zustandekommen. Man muß auch bedenken, daß die Neuaufnahme der beiden Goldsmith-Scores nicht so besonders teuer zu produzieren ist - ganz ähnlich wie es bei dem Tiomkin vor drei Jahren der Fall war.. Wenn ich jetzt z.B. JOAN OF ARC nehme, dann müßten sicherlich bei so einer Aktion schon mal an die 50000.- € und nicht nur 32000.- € und ein paar Versprengte zusammenkommen. Das ist äußerst schwer zu realisieren - und dann sinds halt im Endeffekt einfach zu wenige Sammler, die in so was investieren oder die schlußendliche CD dann kaufen würden. Es ist alles höchst bedauerlich, aber wie will man das in der heutigen Zeit überhaupt noch ändern, wo sich grundsätzlich immer weniger Sammler für alte Filme aus den 40ern oder 50ern oder deren Musiken begeistern können?
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Daß die Qualität einer Musik nicht an erster Stelle steht, sondern erst an zweiter, das hat man ja schon bei der Neueinspielung von DIAL M FOR MURDER gesehen, den eigentlich sich niemand groß gewünscht hatte und der im Prinzip aufgrund des Bekanntheitsgrads des Hitchcock-Films produziert wurde. Und es läuft so weiter, weil es hauptsächlich darum geht: Für welche Titel könnte es heutzutage denn überhaupt noch genügend Fans geben? Das ist das A und das O nach dem vorgegangen wird und auch der Grund, warum so übermäßig viel Goldsmith gemacht wird. Wie man sieht, geht die Kickstarter-Rechnung bei BALCK PATCH/THE MAN wohl auch auf: Schon jetzt ist rund ein Drittel des Gesamtbetrags erreicht. Man würde sich wünschen, daß es auch bei einigen anderen Filmmusik-Komponisten der Vergangenheit solche übereifrigen und gierigen Fangemeinden gäbe, aber darauf hofft man leider vergeblich. Und so bleibt der Stand der Dinge eben wie er ist.
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Stromberg mit seinen Herrmanns wurde nun doch überstimmt, gewonnen haben dagegen ganz offensichtlich Doug Fake zusammen mit Yavar Moradi. Sie haben an Goldsmith echt einen Narren gefressen, anders kann man die Vergötterung wirklich nicht mehr bezeichnen, denn es wird sich nun um BLACK PATCH und THE MAN handeln, die mal wieder von Leigh Phillips rekonstruiert werden: http://www.intrada.net/phpBB2/viewtopic.php?f=4&t=8769 Und ran darf wieder wie bei DIAL M das Royal Scottish National Orchestra.
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Ich kann es heutzutage schon noch etwas mehr verstehen, da der Markt eben um so vieles kleiner geworden ist und man dementsprechend natürlich schauen muß, was noch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat und sich von daher überhaupt noch einigermaßen absetzen läßt. Vor 10 oder 15 Jahren wären die Möglichkeiten sicher noch mehr da gewesen, etwas ausgefallenere und überhaupt nicht auf Tonträger vorliegende ältere Scores einzuspielen. Da ist einiges leider damals vertan worden. Aber heute zählt Herrmann eben zu den wenigen Golden Age-Komponisten, für die es immerhin noch eine größere Fanfraktion gibt. Zudem spielen sicher noch andere, weniger altruistische Kriterien eine Rolle wie etwa Strombergs persönliche Vorlieben - also Musiken, bei denen er denkt, sich als Dirigent besonders gut profilieren zu können. Schon klar, daß ihm da ON DANGEROUS GROUND vor allem mit der packenden "Death Hunt" vorschwebt. Und auch wenn ein paar bei FSM jetzt eventuell Friedhofers JOAN OF ARC als Kickstarter-Projekt vor Augen haben, kann ich mir kaum vorstellen, daß das in heutiger Zeit noch gemacht wird - zumal ja der frühere Friedhofer-Sampler von Morgan/Stromberg bereits ein kommerzieller Flop war Der finanzielle Aufwand dürfte bei dieser Musik immens und vor allem viel größer sein als bei den Herrmanns, genügend Geld bei einer Kickstarter-Aktion wird dafür wohl auch kaum zusammenkommen - es sei denn, ein paar wenige Enthusiasten spenden wirklich gleich einen fünfstelligen Betrag - und kaufen würden das im Endeffekt halt keine 500 Sammler, weil Film wie Score nur noch wenigen geläufig sind.
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Da ich davon ausgehe, daß William Stromberg sicherlich zu 50 Prozent mit entscheidet, was überhaupt gemacht wird, könnte es durchaus auf die von ihm letztes Jahr genannte Herrmann -Kopplung ON DANGEROUS GROUND/MAN WHO KNEW TOO MUCH rauslaufen. Zumal er sich ja wohl bereits intensiv auf ON DANGEROUS GROUND vorbereitet hat und MAN WHO KNEW TOO MUCH hat zudem in der Intrada-Umfrage auch recht gut abgeschnitten. CAPE FEAR hatte Stromberg ebenfalls vor, obwohl der Score es weniger nötig hätte, da ja die Originalaufnahme bei Universal in recht gutem Zustand existieren sollte. Eh höchst merkwürdig, daß der weder bei Sylotone noch in der Universal Heritage-Reihe bislang mal offiziell erschienen ist.
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veröffentlichung Intrada: John Williams - The Eiger Sanction
Stefan Schlegel antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Intrada macht Fortschritte - wenigstens mal was Interessanteres Ich habe noch die alte MCA-LP von EIGER SANCTION, die wie oft bei dem Label damals nicht wirklich besonders gut klang. Die Musik ist zwar nun kein absoluter Williams-Favorit von mir, aber da werde ich eventuell doch nochmals aufrüsten. Sollen ja auch einige Tracks dabei sein, die nicht mal im Film selbst auftauchen. Könnte aber vielleicht alles auf eine CD passen, da das alte Album ja nicht mal ganz 35 Minuten ging. Mike Matessino hat in einem Williams-Podcast vom letzten Jahr bereits darüber gesprochen, daß er bald an EIGER SANCTION arbeiten würde und auch, daß es sich beim Originalalbum wie auch bei JAWS aus demselben Jahr um eine komplette Neueinspielung handelte. Nachzuhören ab etwa Minute 72: https://thelegacyofjohnwilliams.com/2020/05/12/mike-matessino-far-and-away-the-river/ -
Es ist schon absolut verrückt mit welcher Rasanz Quartet diese von Sugar lizenzierten Sarde-CDs nun auf einen Schlag raushaut. Das hats ja noch nie gegeben in der Art. Man merkt wirklich wie bei dem Label die Zeit drängt - das muß anscheinend jetzt alles noch schnell gebracht werden, obwohl sie die Titel doch schon jahrelang bei Sugar reserviert hatten. Irre, was da vor sich geht! Leider halt auch wieder ohne UNE HISTOIRE SIMPLE, der hier musikalisch an sich sehr gut reingepaßt hätte, aber eben nicht Sugar gehört, und mit wenig neuem lohnendem Material gegenüber der alten CD von LES CHOSES DE LA VIE und gegenüber der 5 1/2 Minuten-Suite, die es von NELLY bereits auf dem Sarde/Sautet-Sampler von Universal gab. Zwei Fehler sind in dem Text oben übrigens auch noch drin: SORTIE DE SECOURS ist nicht von 1972, sondern von 1970. Und SORTIE war natürlich nicht der erste Spielfilm, den Sarde vertont hat, sondern das war natürlich schon LES CHOSES DE LA VIE. LES CHOSES ist ja auch ein rundes halbes Jahr früher in Frankreich gestartet als SORTIE.
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Für so ein kleineres Label wie Dragon´s Domain, das des öfteren eh kaum Lizenzen zahlen kann und deshalb auch immer wieder mal Bootlegs produziert, dürfte Warner definitiv viel zu teuer sein. Hier nur mal zwei Kostproben mit Aussagen bezüglich Warner. Einmal Gerhard vom letzten Jahr: "However, we don't know how many more Warner Bros titles will be coming out. New owners have caused new policies that may be cost prohibitive for all future planned and unplanned projects we have been working on/interested in." Und dann Kimmel erst vor ein paar Tagen: "But Warners is impossible to deal with so that's the end of that."
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Schon klar, aber was soll man denn auch anderes schreiben, wenn sich die Veröffentlichungspolitik der US-Labels seit ein paar Jahren eben doch auch nur noch im Kreise dreht bzw. sich alles wiederholt und wiederholt und wiederholt. Gute Miene zum bösen Spiel machen? Dafür ist mir das Genre Filmmusik denn doch zu wichtig, um alles nur von einer gleichgültigen Warte aus zu betrachten wie es viele andere machen.
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Auf Gerhards markige Sprücheklopferei gebe ich schon lang nichts mehr. In 90% der Fälle kommt dabei am Ende doch eh nichts anderes heraus als die endlosen und stumpfsinnigen Expandierungen längst bekannter Titel, auf die ich voll und ganz verzichten kann. Aber das ist ja genau das, was die meisten Sammler heutzutage auch nur noch wollen - nämlich immer wieder dasselbe als Reissue oder mit ein paar Zusätzen und Alternates neu aufgelegt. Da passen auch die von Dir erwähnten Musiken voll rein ins Programm. Erstveröffentlichnugen von älteren Scores finden - abgesehen vom Namen Goldsmith - ohnehin fast nicht mehr statt, da zum einen in der Aufbereitung zu kostenintensiv und zum anderen geschäftlich meist zu riskant. Also wählt man den einfacheren Weg, der von vielen Fans ja verrückterweise sogar noch befürwortet. wird. Ich weiß nicht, was ich von LLL überhaupt noch erwarten soll. Es ist schon die große Ausnahme, wenn bei dem Label mal noch etwas erscheint, was mich noch interessiert. Die Nevada Smith-Western-Box ist jetzt auch schon bald zwei Jahre her und in der Universal Classics-Reihe herrscht Funkstille. Und Golden Age ist sowieso mehr oder weniger tot bei den US-Labels - egal ob nun bei Intrada oder LLL. Alles eigentlich nur noch höchst frustrierend wenn man denn als Sammler noch auf unveröffentlichte alte Scores wartet, die halt nicht mehr gemacht werden..
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Doch man sieht einen ganz deutlichen Anstieg ab Mitte 90er Jahre mit STAR TREK: GENERATIONS. Der hatte fast 2 Mio. Besucher in Deutschland und ist an 1995 auf Platz 17 der Jahreshitliste gelandet. Das war sozusagen der Zeitpunkt als die Star Trek-Begeisterung auch in Deutschland voll hochgeschwappt ist. Auch die nachfolgenden Teile wie FIRST CONTACT, INSURRECTION und NEMESIS haben in Deutschland gute bis sehr gute Besucherzahlen gemacht, wobei der Höhepunkt mit INSURRECTION an 1998 erreicht wurde, der sage und schreibe fast 2 1/2 Mio. Besucher zusammenbrachte - und davon über eine 1 Mio. Besucher allein bereits am Startwochenende. Das heißt, die wirklichen Fans mußten das sofort in den ersten 1-2 Wochen gesehen haben und dann ist das Geschäft im Prinzip bereits gemacht durch die Großstadt-Kinos. Aber es ist schon ein Riesenunterschied zu den Zahlen, die die alten Filme in den 80ern gehabt hatten, wo die Fanclubs eben hierzulande noch nicht so verbreitet und STAR TREK einfach noch nicht so "in" war. Diese Entwicklung in Deutschland läßt sich gerade anhand der Zuschauerzahlen dieser diversen Filmteile sehr schön ablesen. Um nochmals auf die Frage nach den Teilen ab Nummer 3 zurückzukommen: Teil 4 war wieder um einiges erfolgreicher als Teil 3 (haben wir sogar hier im Kino damals gespielt, die Teile davor jedoch nicht, weil einfach nicht erfolgreich genug), während Teil 5 an 1989 (also der mit der Goldsmith-Musik) total in die Hose ging in Deutschland und schlußendlich bei nur 183.000 Zuschauern landete. Mit 6 gings dann an 1992 wieder einigermaßen aufwärts, denn der schaffte wenigstens knapp über 500.000 Zuschauer. Aber wie gesagt: Der eigentliche Umschwung kam mit GENERATIONS an 1995 - ab da war klar, daß nun auch in Deutschland mit einer ziemlich großen Star Trek-Fanbase fürs Kino zu rechnen ist.
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Interessanterweise war der STAR TREK 2-Film selbst hier in den deutschen Kinos an 1982 übrigens gar kein Erfolg - ganz im Gegensatz zu den USA, wo er bei den Jahrescharts sogar auf Platz 7 kam. In Deutschland hingegen im Mittelfeld auf Platz 42 und gerade mal rund 500000 Zuschauer insgesamt, was für die damalige Zeit nicht besonders viel war - STAR TREK 3 dann an 1984 noch weiter abgeschlagen auf Platz 51 und mit noch weitaus weniger Besuchern. Das heißt, um diese Zeit herum waren diese vielen Star Trek-Fanclubs hierzulande noch gar nicht so ausgeprägt oder haben so eine große Rolle gespielt wie in den USA. Der Kult um die ganzen Sachen kam in Deutschland erst einige Jahre später so richtig auf.
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Von Spannung dagegen keine Spur bei mir Mich hat die Musik nie besonders begeistert oder mitgerissen und von daher hat es nicht mal das alte FSM-Album bei mir in die Sammlung geschafft. Irgendwo lungert bei mir noch eine alte Kassetten-Aufnahme der LP von Ralf aus den frühen 90ern herum. Habe das damals zwei- oder dreimal mit der Musik probiert, aber richtig warm geworden bin ich nie damit - genausowenig dann natürlich mit STAR TREK 3. Phasenweise ganz nett und anhörbar, aber mehr irgendwie auch nicht, weil vieles wie aus zweiter Hand klingt. Horners BRAINSTORM und AN AMERICAN TAIL haben bei mir Mitte 80er wesentlich besser abgeschnitten und die wurden auch gekauft auf LP bzw. CD, aber beileibe nicht die Star Treks, die tatens mir dann auch auf Kassette, weil ich das eh kaum mehr anhören wollte. Von daher konnte bzw. kann ich auch diesen übermäßigen Kult, der um diesen Horner-Score herum dann wohl vor allem so ab den 90ern entstanden ist, überhaupt nicht nachvollziehen. Von meiner Warte aus echt gespenstisch, wenn man z.B. bei FSM sieht, was für eine riesige Fanmeute sich da über die Jahrzehnte herausgebildet hat, die allein deshalb ausrastet, weil es schon wieder eine neue Veröffentlichung dazu gibt. So einfach aber fängt man ganz offensichtlich Mäuse.
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Nur keine Angst, Goldsmith kommt bald schon wieder bei LLL.. MV Gerhards salbungsvolle Worte von letzter Woche dazu: "We have some spectacular releases coming from Williams, Horner, and some guy named Goldsmith (wait, that can't be right...more Jerry? COOL BEANS!)." Wirklich "spectacular" dürfte davon zumindest für mich so gut wie nichts sein, denn es wird sich eh nur um die üblichen Expandierungen oder gar Reissues handeln. Der ewig gleiche Einheitsbrei halt.
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Score läuft ganz offensichtlich über 80 Minuten und gibt es bereits seit ein paar Tagen als digitalen Download wie etwa hier bei Amazon: https://www.amazon.de/Snake-Eyes-Origins-Motion-Picture/dp/B099PZHLQT/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=SNAKE+EYES&qid=1627854611&s=dmusic&sr=1-2 Selbstverständlich kennt man Todsharow von deutschen Blockbustern her wie KOKOWÄÄH oder HONIG IM KOPF, die hierzulande ein Millionenpunblikum erreicht haben.
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Vielen Dank, Angus, für den Hinweis auf die DVD von DER KRIEG IST VORBEI. Werde ich mir in Kürze ganz bestimmt auch holen. Ich hatte mal vor einem halben Jahr danach Ausschau gehalten und aber zu meinem Erstaunen leider immer noch keine deutsche DVD von dem Film gefunden. Ist einer meiner persönlichen Lieblingsfilme von Alain Resnais und ich finde die Verschränkung der beiden Ebenen von Subjektiv-Imaginärem mit Objektiv-Realistischem hier geradezu genial. Die Zerrissenheit des von Yves Montand gespielten Revolutionärs Diego wird gerade auch in der Zersplitterung der Erzählung mit all diesen Bewußtseinsbildern und Projektionen in die Zukunft gespiegelt, so daß daraus eine ganz intensive Spannung entsteht. Ich habe den Film erstmals Anfang der 80er in einem Kino in Wien gesehen und er hat mich zusammen mit der sehr elegischen, fast mystisch-meditativen Fusco-Musik damals ganz enorm beeindruckt. Ich habe ihn dann im Lauf der Jahre noch zweimal - einmal im Fernsehen und dann noch nochmals im Kino - gesehen und es war immer wieder ein sehr bewegendes Erlebnis. Die US-LP mit der Fusco-Musik habe ich mir so gegen Ende der 80er Jahre dann mal gekauft - die war zum damaligen Zeitpunkt gar nicht mal so billig. Der erste Track auf der CD entspricht auch dem ersten auf der LP - das ist eine fürs Album an 1966 von Carlo Pes im Stil der Italo-Western arrangierte Version des Hauptthemas. Im Film selbst kommt diese Version so natürlich überhaupt nicht vor.
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Ja stimmt, auf dem zweiten Sarde/Techiné-Sampler ist ja sogar noch etwas mehr drauf als auf dem ersten von Milan. Die 14 Minuten reichen daher auf alle Fälle. Ich will die Musik gar nicht schlecht reden, die ist an sich schon recht gut, aber quantitativ ist dabei eben wirklich nicht viel mehr zu holen. Sarde hat die Musik wie ja in manch anderen Fällen auch damals äußerst sparsam, aber effektiv eingesetzt. Auf alle Fälle möglich ist der äußerst populäre Lino Ventura/Patrick Dewaere-Krimi ADIEU POULET von 1975 (bei uns als ADIEU BULLE ja sehr bekannt und früher oft im Fernsehen gelaufen). Der Titel ist nun auch schon seit Jahren im CAM-Katalog reserviert - entweder von Quartet oder von Music Box. Der kommt von daher garantiert noch. Und ich gehe davon aus, daß es eine Kopplung mit dem anderen Lino Ventura-Film LA CAGE (DER EHEKÄFIG) aus demselben Jahr geben könnte, da gleicher Hauptdarsteller und gleicher Regisseur (Pierre Granier-Deferre). Beide Scores sind auch nicht allzulang - vermutlich nicht mehr als eine Viertelstunde im Film bei jedem. Könnte aber sein, daß da auch noch ein paar nicht im Film verwendete Stücke auf den Masterbändern dabei sind. Also ich gehe davon aus, daß diese CD in den nächsten paar Monaten bestimmt noch kommen wird, da man das ja auch gut über Lino Ventura vermarkten kann. Würde mich schwer wundern wenn nicht. Auch der erste Bertrand Tavernier-Film L´HORLOGER DE SAINT-PAUL von 1973 ist schon lange reserviert - hier stellt sich natürlich die Frage, wieviel Musik es da außer den beiden bereits auf CD veröffentlichten Stücken noch gibt. Ich habe den Film schon lange nicht mehr gesehen - früher mal in den 80ern -, aber ich glaube auch hier nicht, daß es insgesamt mehr als 10-15 Minuten sein werden. Auch die Komödienmusik LA VALISE hat tatsächlich jemand reserviert und hat vermutlich irgendeine Expandierung vor. Mal schauen, ob sich da noch was regt. Möglicherweise gekoppelt mit PAS DE PROBLÈME ebenfalls von Georges Lautner? Ansonsten sind es neben Robert Bressons herausragendem LANCELOT DU LAC (der aber nur drei Minuten an Musik enthält, nämlich Vorspann- und Abspannmusik mit dem späteren, hier etwas anders instrumentierten LE CHOC-Thema) überwiegend weniger bekannte Sarde-Titel, die im CAM-Katalog noch vorhanden sind. Von ein paar gabs in den 70ern Singles wie von UN DIVORCE HEUREUX, LE DROIT D´AIMER oder LE MARIAGE Á LA MODE. Oder eine ganze Seite einer CAM CML-Library-LP wie beim kanadischen LES CORPS CÉLESTES von Gilles Carle von 1973. Sind eigentlich alles eher unbekanntere Regisseure - von daher darf man gespannt sein, was für Kopplungen hier eventuell noch gemacht werden oder auch nicht. Witzigerweise hat Sugar auch noch Sardes Musik für Peter Fleischmanns berüchtigten und damals skandalumwitterten Softo-Porno bzw. eigentlich eher Soft-Porno-Parodie DOROTHEAS RACHE von 1974. Eigenartig wie es damals dazu kam, daß Fleischmamnn ausgerechnet Sarde als Komponist gewinnen konnte - vielleicht durch Ferreris ähnlich skandalösen DAS GROSSE FRESSEN aus dem Jahr davor. Ich habe da mal reingeschaut in den Film - überwiegend sind da eigentlich die ganze Zeit über nur deutsche Schlager der frühen 70er drin und erst gegen Ende gibt es vielleicht so 3-4 recht melancholische kammermusikalische Sarde-Tracks, sogar mit Chor, die geradezu im Kontrast zum Gebotenen stehen. Aber in Sardes sonstiger Filmographie paßt gerade dieser Titel nicht wirklich rein. Ob sich da jemand rantraut?