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Soundtrack Board

Max Liebermann

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Alle Inhalte von Max Liebermann

  1. Mich brachte Scott Bradley zur Filmmusik mit seinen Scores für die Tom-und-Jerry- und Tex-Avery-Cartoons. Mal abgesehen vom Zitatekanon war Bradley auch der erste Filmkomponist, der partiell die Zwölftontechnik einsetzte, 1944 in "Puttin' on the dog" und 1948 in "The cat that hated people". Hab ich erst viel später erfahren und mal nachgehört und finds klasse!
  2. Die anderen Beiden schienen ohnehin nur Alibifunktion gehabt zu haben.
  3. Stimmt. Leider ist "The rest is noise" in einigen historischen Details etwas überholt, aber dem Unterhaltungswert und dem musikalischen Erkenntnisgewinn tut das keinen Abbruch.
  4. Gerade entdeckt, alles andere als neu, aber von Alex Ross, dem Musikkritiker des "New Yorker": http://www.therestisnoise.com/2004/05/symphony_of_bra.html Mit seinem Buch "The rest is noise" hat Ross ja einen wunderbaren Überblick über die Musik des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Spannend geschrieben, im Detail etwas lax, aber dafür nimmt er jede Berührungsangst vor Neuer Musik und fördert das Verständnis. Als Leser will man danach sofort Ives, Boulez und Messiaen hören, Pfadfinderehrenwort. Hübsch jedenfalls, dass er sich auch zu Horner geäussert hat.
  5. @Sebastian: Die Sinister-Musik kenne ich noch gar nicht. Klingt viel versprechend! Dachte ja, Young sei inzwischen verzimmert, wie so viele andere. @Neo & Souchak: Keine Details, weil öffentliches Forum. Nur weil ich paranoid bin, heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind.
  6. Herstellung. Und das wird immer mühsamer. Im deutschen Sprachraum ist Film eigentlich ein Hobby geworden und rechnet sich - ausser für Nico Hofmann - für niemanden mehr.
  7. Ha! Das hab ich auch schon gedacht, wobei ich in der musikalischen Terminologie nicht ganz so versiert unterwegs bin wie du! Also an der Stelle nochmal danke für die grossartige Schostakowitsch-Abhandlung. Neben Rosenman, dessen Veröffentlichungen leider sehr überschaubar sind, ist ja der frühe Christopher Young bemerkenswert. Seine Musik zu "The Vagrant" ist wundervolle Filmmusik und zugleich echte Avantgarde, finde ich. Übrigens bin ich auch ein Riesenfan von "Altered States". Sowas hat John Corigliano meines Wissens nie wieder hinbekommen, auch nicht für den Konzertsaal, wo er ja häufiger anzutreffen ist als im Film. "Altered States" empfinde ich als die bisherige Spitze dessen, was im Erzählkino an musikalischem Ausdruck möglich ist. Es sei denn, ich werde eines Tages eines Besseren belehrt. Darauf freu ich mich schon.
  8. Stören tut es mich erst im Spätwerk. Vielleicht, weil die hohen Violinen in den doch simpler gestrickten Stücken stärker auffallen. Wenn Goldsmith in der Orchesterbehandlung experimenteller oder ausgetüftelter vorgeht, hab ich ja kein Problem. Verbunden mit dem von Sebastian erwähnten "romantischen Melos" empfinde ich die hohen Lagen aber oft als unpassend. Als dünne Beigabe zum Ostinato nützen sie sich auch schnell ab, finde ich, zumal sich dieses Konzept ja über zwei/drei Jahrzehnte hinzieht...
  9. Alle Goldsmith-Filme am Stück? Tolles Projekt! Wenn die Explorer ins Weltall schweben, schrauben sich aber auch die Streicher wieder hoch. Kann mich noch genau an meine Quasi-Kopfschmerzen erinnern, die ich bekommen habe. Aber ich will nich nur meckern. Denn eigentlich mag ich Goldsmith und so gehört sichs ja auch.
  10. Bei mir nur sechs: - Salamander - The Final Conflict - Raggedy Man - Night Crossing - Poltergeist - The Challange Absoluter Favorit: "The Final Conflict" Danach ist Goldsmith nicht mehr wirklich mein Fall, zu glatt, zu ähnlich, zu synthielastig oder zu lustlos. Was mich in dieser Phase am meisten stört, ist der oft gebrauchte Streichereinsatz in hohen Lagen. In meinen Ohren klingt das z. T. unmotiviert schrill und mir schnürt sich der Hals zu, wo sich eigentlich mein Herz öffnen sollte. Geht das eigentlich nur mir so?
  11. Ich fands ja auch seltsam, naja die Jugend von heute. "Ice Age" kannte dagegen jeder. Newman selbst erklärte sich das dann damit, dass er hier halt in Europa sei und man in Europa kleinere US-Filme eben nicht kenne.
  12. In Wien bin ich auf jeden Fall dabei, da ich mich dort noch immer im Dunstkreis der Musikuni bewege. Die Symposien mit Bruce Broughton, Nicholas Dodd, David Arnold, David Newman und Lalo Schifrin habe ich damals alle besucht, alles nette Leute, Broughton spricht sogar deutsch und Schifrin ein wunderbar schlechtes Englisch Schade war, dass viele Teilnehmer (Studenten) oft gar nicht so viel Ahnung vom Oeuvre der Komponisten hatten. Als Newman über seine Arbeitsweise bei "Matilda" sprechen wollte, kannten nur wenige den Film.
  13. Übrigens, "The Dresser": Grandioses Schauspielkino, das ich nur empfehlen kann. Tolles Drehbuch, toller Film!
  14. Echt? Schade. Glaub ich aber gern, sonst wäre Intrada wahrscheinlich schon aktiv gewesen. Was mir auch noch einfällt, ist eine von Horners TV-Arbeiten: "A Few Days in Weasel Creek". Stilistisch eng mit "Rascals and Robbers" verwandt (Streicher, Gitarre, Maultrommel und Mundharmonika), aber mit einem ganz eigenständigen Thema, das bei Horner sonst nie wieder aufgetaucht ist. "Rascals and Robbers" ist ja auch bemerkenswert eigenständig, umso rätselhafter, da es sich in beiden Fällen um Wegwerffilme handelt. Hier gibts Hörproben zu Weasel Creek: Manchmal klingts nach "Spitfire Grill".
  15. Vor allem der grosse Schostakowitsch-Thread ist der Hammer! Bin ich schon ein paar Mal drauf gewesen und werde ich weiter für Anschaffungen nutzen.
  16. Interessante Komponistenwahl. Schön, dass Roland Joffé wieder was macht. Hoffe ja immer noch auf sein Comeback.
  17. "Volunteers", das wärs. Es gibt noch ein paar Horner-Nischen, die mich auf CD glücklich machen würden. "The Stone Boy" z. Bsp., wunderschöne Variationen einer Vokalise mit Gitarrenbegleitung. Hat er nie wieder gemacht. Für ne CD wohl zu wenig, aber man könnte noch "The Dresser" raufpacken (auch ne Vokalise nebst Premiere des Apollo13-Mond-Themas!). Und "Heaven help us", Iren-Mukke als Rausschmeißer. Da das alles von kleinen Ensembles gespielt wird, könnte es eigentlich schön zusammenpassen.
  18. Sorry, bin nicht der Schnellste, also: @Babis: Ich habe auch beruflich mit Film zu tun und befürchte manchmal, zu sehr zum Fachidioten oder Nerd zu werden. Schön nach dem Motto meines Profs: Wer nur von Film was versteht, versteht auch davon nichts. Immerhin: Musik ist meine heimliche Geliebte, der Film dann wohl eher die Ehefrau. (*Chauvinismus-Modus off*) Howard & Elfman erlebe ich sehr unterschiedlich. Auch hier ist es eher so, dass mich das Gedöns (also zigfach gehörte, vermeintliche Routinearbeiten) eher weniger anspricht. Hausnummer "Dinosaur" bei Howard oder "Sleepy Hollow" bei Elfman. Nun kannste natürlich einwenden, dass das keine Routinearbeiten sind. Kann auch sein, aber diese krachenden Orchesterapparate empfinde ich schnell als monoton. Elfman ist aber in solchen Fällen meist kratzbürstiger als Howard, das weiss ich schon zu schätzen. Mein Elfman-Lieblingsscore ist "Milk". Eine wunderbar lichte und phantasievolle Musik fernab der ausgetretenen Pfade, sehr inspirierend, höre ich in letzter Zeit oft. Bei JNH gefallen mir die frühen Sachen sehr, zum Beispiel "Alive" oder "Wyatt Erp". Und alles, was er für Shyamalan geschrieben hat, ist grossartig. Frage am Rande: Gibts den Komplettscore von "The Village" eigentlich auf CD??? In letzter Zeit war ich sehr angetan von der Musik zu "The Hunger Games", im Film hatte sie jedenfalls eine tolle Wirkung. Generell verbuche ich DE & JNH für mich bei den soliden Handwerkern, die aber bemerkenswerte Ausschläge nach oben aufweisen. Wenn von ihnen was rauskommt, bin ich noch immer hellhörig. Ich glaube ja, dass es Mitte der 90er in der Filmmusik als solcher einen Qualitätseinbruch gegeben hat, ab dem Moment nämlich, wo die Komponisten begannen, ihre Partituren auf dem Keyboard zusammenzuimprovisieren. Bei Horner ist das am deutlichsten zu hören, finde ich. So lange er noch vor Notenpapier saß, waren die meisten seiner Kompositionen sorgfältig ausgearbeitet. Ungefähr ab "Pagemaster" / "Kartell" klingen viele seiner Werke nach schnellen Klavierergüssen, die im Anschluss vom Orchester nachgespielt werden. Der meiste Kram lässt sich auch sofort auf Klavier nachspielen, da muss man echt kein Virtuose sein. Interessanterweise hat er z. Bsp. bei "Spiderwick" wieder mit Bleistift und Radiergummi gearbeitet - und siehe da, er hats noch drauf! Da ich hier noch nicht ausreichend Feldforschung betrieben habe: Was sind denn deine Favs? Oder gehört das schon in einen anderen Treat?
  19. Kopf sagt Alien, Bauch sagt Wind & Löwe. Also Wind & Löwe. Mit Omen konnte ich nie wirklich was anfangen, im Grunde kann diese morbide, schwarze Messe ziemlich nerven. Final Conflict ist mir aus der Omen-Reihe am Liebsten. Weniger Chor und mehr Schostakowitsch!
  20. @Babis: Ja, die Diskussionen zu den Abstimmungen habe ich teilweise schon mitverfolgt. Was Zimmer betrifft: Seine Wurzeln liegen im Pop und das liegt mir irgendwie gar nicht. Seine Musik unterfordert mich auf allen Ebenen. Aber die Sachen, die ohne den schalen zimmerschen Bombast auskommen, finde ich zumindest sympathisch. Zum Beispiel "Rain Man", "Driving Miss Daisy" oder "Regarding Henry". @Souchak: Der Nick ist natürlich kein Klarname, in der Villa Wannsee wohn ich leider auch nich... @Thomas: Thanks a lot! Soweit es geht, versuch ich am Ball zu bleiben.
  21. Ich fang mal an. Gestatten, Max Liebermann, bisher passiver Leser des Soundtrack Boards. Habe mich vor einer Mitgliedschaft lange herumgedrückt, da ich schon in einem anderen Forum unterwegs bin. Immer wieder wäre ich aber gerne in Diskussionen eingestiegen, weshalb ich mir nun, zu nächtlicher Stunde, einen Ruck gebe. Mein Favorit unter den Filmkomponisten ist James Horner. Ich bin mir der Schwächen dieses Mannes vollkommen bewusst, seiner Kleptomanie und partiellen Schludrigkeit, aber seine Glanzlichter schätze ich noch immer so sehr, dass ich ein treuer Fan bleibe. Ich schätze seinen kompositorischen Ansatz, Stimmen ineinanderzuschichten und (wenn er darf und gut drauf ist) zu schillernden Klanggebäuden aufzubauen, manchmal sogar zu tonal freischwebenden. Seine Musik bleibt dadurch bei aller Wucht angenehm transparent, zumindest für mich. Sein offenkundiges Desinteresse an originellen oder überhaupt neuen Themen ist natürlich schade. Nach langen Durststrecken ringt er sich aber immer wieder überzeugende Veröffentlichungen ab, in den letzten Jahren waren das für mich "Black Gold", "Spiderwick Chronicles" (umwerfend in der detaillierten Ausarbeitung) und "Flightplan" (sehr originelle Klanggebilde). "All the Kings Men" hatte zumindest ein reizvolles Hauptthema. Meine persönlichen Lieblinge liegen aber weiter zurück: der Ligeti-beeinflusste "Something wicked this way comes", der Bartók-inspirierte "A far off place" (nur inspiriert, nix geklaut), die, nunja, Copland-Hommage "Fievel goes West" und der wundervolle "Once upon a Forrest". Über die Jahre ans Herz gewachsen ist mir auch der frühe David Newman mit seinen warmen Streicherdissonanzen und Strawinski-Anleihen. "The Kindred" ist für mich ein kleines Juwel, ebenso "Brave little Toaster". Bei Jerry Goldsmith ist mir die Phase der 60er und 70er lieber als die glattgebügelten 80er und 90er. Highlights in meiner Sammlung sind "Freud", "Tora, Tora, Tora" und "The Wind and the Lion". Bei Goldsmith habe ich allerdings noch grossen Nachholbedarf. Bei John Williams mag ich vor allem die Musik zu kleineren Filmen. Absoluter Überflieger und eine der schönsten Filmmusiken aller Zeiten ist für mich "Angelas Ashes". Zudem bin ich ein grosser Bewunderer von "Images", der ja am anderen Ende des Spektrums steht. Und wenn es bombastisch sein muss, dann am Liebsten mit "Space Camp" oder "Monsignor". Außerdem begehre ich heiß: Thomas Newman, Leonard Rosenman und Christopher Young. Hans Zimmer kommt mir nicht in die Tüte. Was ich gern gehört hätte aber leider nie geschrieben wurde: Ein Score von Elliot Goldenthal zu "Herr der Ringe". Dies mal zu meinem Musikgeschmack. Generell finde ich, dass es sehr schwer ist, über Musik zu schreiben. Musik mit Worten fassbarer zu machen ist vermutlich eine Kunst für sich, und hier im Forum tummeln sich wirklich grossartige Experten, die ich schon oft bewundert habe. Ich freue mich nun, dabei zu sein. Lieber Gruss! Max
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