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Soundtrack Board

Max Liebermann

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Alle Inhalte von Max Liebermann

  1. Bevor der Thread ins Koma fällt, schnell noch THE WIND AND THE LION - Jerry Goldsmith. Dachte eigentlich, das Hauptthema sei so populär, dass es ohnehin aufgestellt wird und bin gleich zum Love Theme übergangen. Falsch gedacht, aber in "Raisuli Attacks" gibt's ja Beides, das Love Theme dann ab 2:35 und nochmal ab 4:30. Ich gebe zu, dass gerade dieses Thema in Goldsmiths Schaffen enge Verwandte hat, der Score zu CASSANDRA CROSSING fällt mir ein. Vielleicht bekommt es dennoch etwas Rückenwind in der Abstimmung, denn THE WIND AND THE LION ist Goldsmiths bestes Werk aus den 70ern und überragt Genrevertreter wie Jarres LAWRENCE OF ARABIA um Längen. http://www.youtube.com/watch?v=DFORF8iSnsY
  2. Leonard Rosenman - Main Theme EAST OF EDEN Bei Kinoohrwürmern kommt man an EAST OF EDEN nicht vorbei. Bekanntlich war Rosenman Klavierlehrer von James Dean (wahrscheinlich auch bisschen mehr als das) und wurde von Dean als Komponist für die Elia-Kazan-Produktion durchgesetzt. Rosenman hatte für Hollywood eigentlich nicht viel übrig, auch später liess er sich noch oft über das vermeintlich triviale Unterhaltungsgeschäft aus. Seiner Hybris entsprechend lieferte er eine sperrige Partitur ab, die er durch einen hübschen Walzer in C-Dur etwas entschärfte. Im Film summt Dean diese kleine Melodie ab und zu gedankenverloren vor sich hin. Der Legende nach war das Main Theme in kürzester Zeit zu Papier gebracht. Hier sitzt Rosenman selbst am (verstimmten, aua aua!) Flügel: Und hier in der Orchesterversion vom Filmanfang. Eine richtig gute VÖ steht bis heute leider aus:
  3. Christopher Young - Main Theme aus FLOWERS IN THE ATTIC Das Thema für Querflöte und Streicher gehört für mich zum Anrührendsten, was ich im Soundtrackbereich kenne. Der Film ist nicht der Rede wert und die Melodie wird einen Bekanntheitsgrad jenseits der "happy few" leider nie erreichen. Kommt so nach zwei Minuten:
  4. Ennio Morricone - MARCO POLO, auch unsterblich schön.
  5. Naja zu CHOSES DE LA VIE hätte so Überdrüber-Musik gar nicht gepasst, den Song / das Thema finde ich aber wunderbar. Einfach aber nicht banal, ist ja auch nicht leicht. Für mich einer der schönsten Ohrwürmer, die ich kenne. Und Romy ist halt Romy. (Schmacht!)
  6. Philippe Sarde - LES CHOSES DE LA VIE (Die Dinge des Lebens), der Film war Sardes Debüt als Filmkomponist, er war damals 21 Jahre jung. Claude Sautet hatte wohl einige Mühe, Sarde bei der Produktion durchzusetzen. Hat sich aber gelohnt. Das Thema beginnt bei 0:43. Das Thema ist auch der Titelsong des Films, gesungen von Romy Schneider
  7. Manuel De Sicas IL GIARDINO DEI FINZI-CONTINI (Der Garten der Finzi-Contini) ist auf YT kaum vertreten, hier die Vorspann-Musik mit Wellenrauschen und Stimmen (kommen weder im Film noch auf CD vor). Für ein Debüt ne reife Leistung und es ist seltsam, dass De Sica nicht wenigstens den Status eines Philippe Sarde erreicht hat. Vielleicht wollte er auch nicht. Philippe Sarde - TESS, es heisst, Polanski hatte Tränen in den Augen, als er das Thema zum ersten Mal hörte.
  8. Wusste ich gar nicht. Klasse Thema im schwingenden 6/8-Takt, liebe ich schon lange heiss und innig. Kennt eigentlich irgendwer den Film? Auch für den Konzertsaal gedacht und dann von der Regie vereinnahmt: IL GATTOPARDO von Nino Rota. Steht deutlich in der Tradition von Verdi und Puccini, vielleicht etwas zu deutlich für 1963, weshalb Rotas Musik im Film ganz gut aufgehoben ist. Von dort hat sie es ohnehin in die Konzerthäuser der Welt geschafft, vor zwei Jahren z. B. in den Wiener Musikverein unter Leitung Ricardo Mutis. Finde aber, dass auch Muti nicht an die Qualität der Originaleinspielung rangekommen ist. Thema ab 1:40 http://www.youtube.com/watch?v=u7aUdq4roa8
  9. Ich hab so lange rumüberlegt, wie ich den noch unterbringen kann... Wirklich ein schönes Thema!
  10. THE CHILDREN'S HOUR - Alex North A PLACE IN THE SUN - Franz Waxman TOMBSTONE - Bruce Broughton THE ROCKETEER - James Horner MIKLOS ROZSA AT M-G-M ...vor allem wegen der Suite zu DIANE. Das Main Theme wäre ein würdiger, wenn nicht notwendiger Teilnehmer bei der Themen-Abstimmung nebenan. Nuja.
  11. Gefallen mir alle drei. SCHINDLERS LISTE ist mit dem Versuch, nationalsozialistische Vernichtung körperlich fühlbar zu machen, einige Risiken eingegangen, hat aber eben auch ein paar Geschmacksentgleisungen zu bieten (wozu ich die Musik zählen würde). E. T. ist klasse, funktioniert bei mir noch immer, ist dramaturgisch aber sehr konventionell. Nach wie vor unkonventionell finde ich JAWS, vor allem, weil er sich in der ersten Hälfte viel Zeit für das Kleinstadtleben und die Charaktere nimmt, New Hollywood ist da noch deutlich zu spüren. Darum JAWS. Brillant inszeniert sind sie alle.
  12. Zu Ives gibts ja die nicht unumstrittene These, dass er einige seiner Kompositionen nachträglich zurückdatiert haben soll, um Schönberg als "Entdecker" der Atonalität zuvorzukommen. Nachzulesen u. a. bei Ross: http://www.therestisnoise.com/2004/05/charles_ives.html Sind natürlich auch Korinthen, aber interessant isses schon. (Und Off-Topic, tschuldigung)
  13. "Raisuli Attacks" enthält zwei Themen, Main Theme & Love Theme. Hatte mich auf das Love Theme bezogen, könntest du das in der Liste noch ändern? Super, Broughtons TOMBSTONE ist dabei!!! Und "The gravel road"!
  14. Ich meinte eigentlich das Love Theme aus WIND AND THE LION. Kommt auch aber nicht nur in "Raisuli Attacks" vor. Coole und lange Liste.
  15. Sogar drei Italiener! Ja, Golden Age ist bei mir eigentlich auch noch Entwicklungsland, abgesehen von North & Rosenman und ein paar Einzeltiteln. MY FRIEND FLICKA sagt mir z. B. gar nix, gleich mal schaun.
  16. Leicht wars nicht, kill your darlings. Hier die Überlebenden: IL GIARDINO DEI FINZI CONTINI - Manuel De Sica - Hauptthema THE WIND AND THE LION - Jerry Goldsmith - Liebesthema (2. Hälfte von "Raisuli Attacks") TESS - Philippe Sarde - Hauptthema / Tess' Thema LES CHOSES DE LA VIE - Philippe Sarde - Hauptthema ("La chanson d'Hélène") MARCO POLO - Ennio Morricone - Hauptthema / Marco Polos Thema MONSIGNOR - John Williams - Italien-Thema ("The Meeting in Sicily") IL GATTOPARDO - Nino Rota - Hauptthema FLOWERS IN THE ATTIC - Christopher Young - Hauptthema THE CINCINNATI KID - Lalo Schifrin - Hauptthema EAST OF EDEN - Leonard Rosenman - Hauptthema (Mir tuts extrem leid um "Sarah" aus INTO THIN AIR von Lee Holdrige, aber a) ist das wahrscheinlich gar kein Thema und b kaum verbreitet. Is nu auch fast kein Golden Age dabei, vielleicht legen da andere noch nach
  17. Gibts auch in BALTO oder in Petersens STURM (da nur im Film, Helikopterflug, hats nicht auf CD geschafft). Ich glaub nicht, dass die Parallelen zu SCHINDLER mehr als Zufall sind, dafür erscheint mir Horners Thema dann doch zu eigenständig. Nur weil auf dem gleichen Intervall rumgeritten wird, muss das Thema noch lange nicht geklaut sein, gibt ja auch deutliche Unterschiede in Tonsatz und Orchestrierung. Für mich kennzeichnet die 1:1-Übernahme eine echte Horner-Diebestour, die findet in ENEMY aber eigentlich nicht statt.
  18. Finde die Suite allerdings ziemlich schmalzig und dann von Williams nochmal extra breitgetreten. Die Haltung von Film und Original Score trifft das nicht, finde ich, Waxmann ist da eher ein Ironiker. (Typisch Williams)
  19. PLACE IN THE SUN ist definitiv mein Lieblings-Waxman, vor allem jetzt, wo bei Kritzerland rausgekommen. Mag auch den Film sehr, ein all-time favorite. Die Musik geht sehr tief und lotet den Film schon ordentlich aus, finde ich. Das Booklet erzählt was von Shostakovich-Parallelen bzw. hat Waxman wohl Einfälle gehabt, die es fünf Jahre später auch bei Shostakovich gab. Muss nochmal nachlesen. Filmscore-Déjà-vu mal andersrum.
  20. Far From Heaven, Elmer Bernstein Den Elmer Bernstein der 80er und 90er empfand ich oft als grenzwertig (Ondes Martenot), am Ende seiner Karriere verabschiedete er sich aber mit einem Knaller. FAR FROM HEAVEN steht in der Tradition des melancholischen, z. T. kammermusikalisch behandelten TO KILL A MOCKINGBIRD, was sicher auf Wünsche von Todd Haynes zurückgeht. Gemeinsamkeiten mit Bernsteins Partitur zu Scorseses A CENTURY OF CINEMA sind auch zu finden. Neben MOCKINGBIRD und BIRDMAN OF ALCATRAZ mein liebster Bernstein, noch immer günstig zu haben.
  21. Wobei der Song das Album in der Mitte irgendwie auseinanderreißt. Mich würde ne Neuauflage freun.
  22. Careful, he might hear you, Ray Cook Ray Cook, von dem gibts sonst nicht viel, Film auch nie gesehen, aber was für Musik! Cooks orchestraler Großeinsatz war wohl selbst für Mitte der 80er ne Spur zu dick, das Booklet zieht Vergleiche zu Max Steiner und zitiert Variety: "A lush music score in the grand tradition, if a bit rich by today's standards." Nach langer Zeit mal wieder gehört, mir gefällts, wobei sich die Parallelen zu Max Steiner eigentlich in Grenzen halten. Kein Score für Nebenbei, sondern Musik, die alle Aufmerksamkeit fordert. Frage mich, wie das dem Film wohl bekommen sein mag. Heimlicher Höhepunkt ist sicher Track 8, das Klavierüben mit Metronom.
  23. Das war natürlich Polemik und du hast natürlich Recht. Ich meine allerdings, dass man sich normalerweise um die kritische Distanz nicht zu kümmern braucht, die sitzt einem eh immer im Genick. Diese ständigen Fragen: Ist es gut genug, ist es überhaupt originell, war das nicht schon mal da etc. Viel fragiler als der innere Kritiker ist das innere Kind, das wird schnell verdrängt, ohne dass mans merkt, ist aber für die eigentlichen Ideen zuständig. Den Kritiker sollte man dafür lange auf Distanz halten. Man könnte auch sagen: Besser beim Klischee anfangen, als beim Klischee aufhören. Mozart gegen Webern auszuspielen finde ich bisschen seltsam, aber ich weiss schon, was du meinst.
  24. Der Graben zwischen Bewertungen aus dem Feuilleton oder Amazon ist m. E. nicht besonders groß, jedenfalls nicht was die Substanz betrifft. Ob mir Lieschen Müller oder H-G Rodek ihre/seine schrullige Befindlichkeit zum Werk mitteilt, ist letztlich eigentlich wurscht; der Beweis, die Meinung des Berufskritikers wäre in irgendeiner Weise fundierter, wird in der Regel nicht (mehr) erbracht. Auch Kritiker sollten ihr Handwerk kennen, über die Rhetorik hinaus wären das für mich drei grundlegende Fragen in der Auseinandersetzung mit dem Werk: Welches Ziel setzen sich die Filmemacher (z. B.)? Welche Mittel wenden sie an, um ihr Ziel zu erreichen? Erreichen sie mit den gewählten Mitteln ihr Ziel? Drei Fragen zur Einheit von Inhalt und Form, aber die meisten Kritiken scheitern schon bei Frage 1, das macht die Kulturredaktionen in D inzwischen ja so öde. Da les ich lieber in nem Forum nach. ... Und nichts ist für den Künstler schlimmer als der Kritiker im eigenen Kopf. Besser, der hälts Maul.
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