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Soundtrack Board

Max Liebermann

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Alle Inhalte von Max Liebermann

  1. Das Motiv in "Return To The City" fiel mir schon auf, als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, allerdings wird es im Film nur kurz angespielt. Ich habe mich immer gefragt, warum ein so markantes Motiv so kurz zu hören ist, und dann noch in einer eher unscheinbaren Szene (Treppenaufgang zum Stadion). Dank der expandierten Fassung ist jetzt wenigsten klar, dass an der Musik viel herumgedoktert wurde, Williams hatte wohl einiges mehr vor. War halt auch kein einfacher Film.
  2. Stichwort Schostakowitsch: Ich könnte ja schwören, dass Goldsmith sein FINAL-CONFLICT-Thema aus ner Schostakowitsch-Sinfonie hat. Ich weiß, dass es in der achten kurz bei den Streichern aufscheint, aber irgendwo sollte es doch noch einen prominenteren Auftritt geben. Hab ein bisschen nachgeforscht, bin aber nicht fündig geworden. Kennt sich da jemand besser aus oder bin ich komplett auf dem Holzweg? (Und: Bin ich berechtigt, diese Frage in diesem Thread zu stellen?)
  3. Karajan hat die Musik gut im Griff gehabt, obwohl mir sein Pathos nicht gefällt. Leider hatte er auch kein Gespür für Pointen, da wird alles bierernst durchgenudelt. Lag vielleicht auch an der Inszenierung aus der Mottenkiste: Ganz hübsch für seine Zeit (80er) finde ich die Inszenierung von John Schlesinger, die vor allem durch den tollen Cast im Gedächtnis bleibt. Musikalisch naja. Georg Solti dirigiert, technisch nicht so brillant wie Karajan, dafür etwas frischer in der Haltung, finde ich. Eine beeindruckende Inszenierung scheint es in Baden-Baden gegeben zu haben, u. a. mit riesigen Spiegeln hinter den Akteuren. Ob die Musik unter Thielemann was taugt, weiß ich nicht. Bei Tube gibts leider nur Ausschnitte. Gibt aber ne Decca-3sat-DVD. Musikalisch war ich vom Wiener Staatsopern-Orchester angetan, wie gesagt. Libretto muss man aber immer mitlesen, sonst versteht man nix.
  4. Also ich habe Sebastians Top 5 mit Interesse gelesen und finde ehrlich gesagt gut, dass zwischen Filmmusik auch mal sowas auftaucht. Ist ja nicht so, dass hier Ausnahmen die Regel wären. Den deutschen Ordnungswahn empfinde ich als eher unangenehm.
  5. Das mit dem "anachronistischen Schönheitsideal" usw. ist schon ziemlich oberflächlich, die Enttäuschung ist im Happy End bereits eingebaut, das ist doch offensichtlich. Verherrlicht wird da gar nix. Generell möchte ich für den ROSENKAVALIER mal ne Lanze brechen, tolle Musik, schöne Handlung (nicht banal oder verquast, was ja nicht selbstverständlich ist bei Opern). Kann man sich durchaus mal geben.
  6. Bin ja Fan vom ROSENKAVALIER, aber bisher ist mir nicht aufgefallen, dass da eheliche Liebe verherrlicht oder einem Schönheitsideal gehuldigt wird. Meinste wirklich? Vielleicht stimmts ja... Für mich war diese Oper immer eine Art Vorläufer der Screwball-Komödie, der gallige Humor von Hofmannsthal steht in einer Linie mit Lubitsch und Co, die ganze Gender-Thematik ist überraschend aktuell, die Musik kommentiert z. T. extrem bissig. Technisch auch sehr anspruchsvoll, kenne eigentlich keine wirklich gelungene Aufnahme vom ROSENKAVALIER. Habe aber auch nie exzessiv gesucht. Einmal habe ich das Stück in der Wiener Staatsoper gehört (& gesehen: grottige Inszenierung), da sind mir die Schuppen von den Ohren gefallen, so gut, so präzise war das Orchester! Vor allem die Haltung, der Sarkasmus haben gestimmt. Habe ich so leider nie wieder gehört.
  7. Bei CYRANO gibts eine längere Passage, die sehr nach Elfmans BATMAN klingt, weiß da jemand was drüber? War BATMAN Temp Track oder so? Oder umgekehrt?
  8. Mag manche Orchestersachen von ihm sehr, allerdings hat er auch einen Hang zum Ideenklau (Herrmanns PSYCHO und Goldsmiths FREUD in RE-ANIMATOR, BRAINSTORM-Anleihen in MUTANT) und Recyceln eigener Ideen. Die Themen von THE DAY TIME ENDED, THE HOUSE ON SORORITY ROW und MUTANT sind nahezu identisch und unterscheiden sich eigentlich nur in Taktart und Orchestrierung. THE HOUSE ON SORORITY ROW ist trotzdem einer meiner Lieblinge und FROM BEYOND grosse Klasse!
  9. "Es gereicht Spielberg zu hoher Ehre, dass man sich in einer Reihe von Szenen - zum Beispiel während des Luftangriffs auf den Stützpunkt des Gefangenenlagers - nicht sicher ist, ob die Ereignisse wirklich stattfinden oder ob sie nur die Halluzination eines kranken Kindes sind." James Ballard, Monthly Film Bulletin Nr. 651, kenne leider nur die deutsche Übersetzung. Man kann sich natürlich daran stoßen, dass der Film die Schrecken des Krieges auf ein Coming-of-age-Drama runterbricht. Wenn man den Ansatz akzeptiert, macht der Film aber nicht viel falsch, finde ich. Er ist toll inszeniert und gespielt und richtet sich halt an ein breites Publikum. David Lean war spürbar Vorbild und SAVING PRIVATE RYAN noch in weiter Ferne.
  10. Für mich einer der besten Scores, die je geschrieben wurden. Erinnert ein bisschen an Schnittkes Collage-Sinfonie, übertrifft sie aber, was das Ausreizen von Klangfarben betrifft. Um bestimmte Effekte zu erzielen, erfand Corigliano teilweise seine eigene Notation, die er auch in Interviews erläuterte. http://www.chicagoreader.com/Bleader/archives/2013/04/18/an-interview-with-composer-john-corigliano-part-one Schön, dass die Musik neu rausgebracht wird, und das bei LLL und nicht wergo oder BIS oder so.
  11. Hatte erst den Film gesehen, später das Buch gelesen und würde Beides nicht gegeneinander ausspielen. Ich setze ja auch nicht David Lean mit Boris Pasternak gleich. EMPIRE OF THE SUN erzählt aus der Perspektive eines Zehnjährigen, das führt z. T. zu völlig übersteigerten Szenen (siehe auch Musik), aber mit dem Kunstgriff der Kinderperspektive kommt der Film damit durch, finde ich. Spielberg interpretiert den Stoff auf seine Weise, das ist völlig ok. EMPIRE OF THE SUN von David Lynch hätte ich aber auch gerne gesehen.
  12. EMPIRE OF THE SUN hat ein hübsches Hauptthema, das wie ein Kinderlied daherkommt und auf der Warner-CD nur zweimal auftaucht, in "Toy Planes, Home and Hearth" und "Seeing the Bomb". Ist im Film öfter anzutreffen, ich erinnere mich noch an eine Glockenspielvariante und an ein Flötensolo am Anfang des Films. Auf die alte CD hat es schändlicherweise auch nie die wunderbare Chormusik zur Wiederbelebungsszene geschafft. Gegen Ende des Films bearbeitet Jim einen japanischen Piloten per Herzdruckmassage und sieht plötzlich sein totes früheres Ich unter seinen Händen. Habe nie verstanden, warum der Film so verteufelt wurde. Zur damaligen Zeit Spielberg reifstes Werk, finde ich, zudem war James Ballard von der Verfilmung wohl recht angetan.
  13. SISTERS von Herrmann ist auch eher eintönig, finde ich. Herrmanns Personalstil funktioniert für mich eigentlich nur, wenn er gute thematische Einfälle hatte, die er breittreten konnte. Bei mauen Ideen wird's schnell langweilig mit den Wiederholungen.
  14. Scheint vor allem ein hübscher Film zu sein, wie immer ohne deutschen Verleih. Erinnert stark an den französischen SÉRAPHINE und kam sogar früher raus. Auch interessant.
  15. ALTERED STATES von John Corigliano. Schon um zu sehen, wie das gespielt wird. Angeblich wurde ja nichts davon elektronisch erzeugt. In den Staaten wurde der Score bereits einige Male aufgeführt. Ansonsten würde ich mich auch über DRAGONSLAYER von Alex North freuen oder Rosenmans FANTASTIC VOYAGE. Beide haben den Konzertsaal wirklich verdient. Sind natürlich sperrige Werke, aber ich will ja auch was zu tun haben, wenn ich nur sitze und höre. Corigliano, North & Rosenman im Wiener Musikverein, das wäre klasse!
  16. Finde ja OTHELLO bisschen blass, FIRE WATER PAPER gefällt mir um einiges besser. Aber wie immer eine Geschmacksfrage.
  17. Kunstgewerblich sicherlich, weil die Epoche Mozarts mit der im Film gezeigten eigentlich nichts zu tun hat. "Das Rheingold" fand ich dagegen auf mythologischer Ebene ganz passend, der wogende Rhein, die Ankunft des Schiffes im Film, der Konflikt zwischen Gier/Macht und Liebe. Glaube schon, dass mehr musikalischer Kommentar dem Film gut getan hätte, Malick hat sich mit seiner offenen Erzählstruktur deutlich ins Arthaus gesetzt und hätte da ruhig konsequent bleiben können. Aus ähnlichen Gründen bin ich z. B. froh, dass Kubricks SPACE ODYSSEE nie mit der Musik von Alex North gestartet ist. Ohne den importierten Bedeutungskontext bestehender Stücke wie Ligetis Kyrie wäre der Film sicher in sich zusammengefallen, und das sage ich als Alex-North-Fan. Die Frage ist halt, ob Filme, die sich mehr trauen, als eine klassische Plot-Struktur zu bebildern, mit einer rein emotionalisierenden Musik ausreichend bedient sind. Am Ende könnte sich das beißen und dann entsteht genau dieser kunstgewerbliche Eindruck.
  18. Ich war damals überrascht, wie viel von der Musik schließlich doch im Film gelandet ist, so wenig war das gar nicht. Wobei ich finde, dass Konserven wie das Rheingold-Vorspiel Malicks fragmentarische Erzählung besser zusammenhalten als Hornes seichtes Gedudel.
  19. Vor so zehn Jahren traf ich einen Münchner Musiker, der auf mittelalterliche Musik spezialisiert war und in mehreren solcher Ensembles mitspielte. Der erzählte, dass Jean-Jacques Annaud den Film zunächst mit originaler Mittelaltermusik unterlegen wollte und in München mehrere Stücke einspielen ließ. Das Ergebnis schien wohl nicht zu funzen und wurde durch Horners Musik ersetzt. Streicher kamen aber ganz bewusst nicht zum Einsatz, weil die der mittelalterlichen Atmosphäre nicht entsprochen hätten. War keine Budget-Entscheidung.
  20. Was heist das? Ist gar nicht von Williams? (Klingt aber so
  21. Bin Fetischist von Originaleinspielungen. Kenne diese Aufnahme aber nicht, wirkt sie noch immer filmisch oder auf Konzertsaal gebürstet? ... Lalo Schifrins CINCINNATI KID, hier das Main Theme in der Songfassung mit Ray Charles. Die Instrumentalfassungen des Themas gefallen mir besser, konnte auf Tube aber nix finden. Trotzdem eines der schönsten Movie Themes ever, perfekt für die vagabundierende Hauptfigur.
  22. Ein Meisterwerk des Subgenres ist Philippe Sardes MORT D'UN POURRI mit dem London Symphony Orchestra und Stan Getz am Saxophon. Auf YT leider unterrepräsentiert, das wunderschöne Main Theme ist nur in dieser Variation zu finden. Damals einer der teuersten Soundtracks, die sich ein Film bis dahin geleistet hat.
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