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Hans Zimmer F1


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Am 2.7.2025 um 11:31 schrieb Mistermaffay:

Wir können ja mal einen Akademiker fragen was er zu Hans Zimmers (oder eher Mazzaro + Leipziger) neuem „Meisterwerk“ sagt  @Sebastian Schwittay

Würde dir da gerne zur Seite springen, aber ich höre mir solche Scores schon lange nicht mehr getrennt vom Film an. Zeitverschwendung, da meine musikalischen Interessen völlig anders gelagert sind, und nur für die Kritik am Status quo der Filmmusik möchte ich mich da nicht mehr durchquälen. 

Außerdem ist mein primäres Hörprojekt gerade Alfred Schnittke, da muss die (aktuelle) Filmmusik eh etwas hinten anstehen... :) 

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Am 3.7.2025 um 11:26 schrieb Lars Potreck:

Was ist denn ein Score/Soundtrack für Dich und warum fällt Zimmers/Mazzaros Musik für Dich nicht mehr darunter?

Vielen Dank für diese Frage. Daran kann ich erkennen, dass du wenigstens an einem Austausch bzw. einer Diskussion interessiert bist. Andere gehen dem offenbar lieber aus dem Weg und hängen sich an einzelnen Worten auf. 
Man kann halt nicht immer derselben Meinung sein oder denselben Geschmack haben - aber eine Diskussion (auch wenn sie hitzig wird) sollte immer möglich sein. 
Entweder ändert man danach seine Meinung bzw rückt etwas davon ab - oder man bleibt bei der Meinung und kann den Standpunkt des anderen aber trotzdem verstehen oder zumindest respektieren. 
 

Gut, nun zu deiner Frage:

Ich musste darüber erstmal einen Moment nachdenken 😅. Vermutlich beantworte ich es am besten wie folgt:

Wenn ich es aus filmischer Sicht betrachte, sehe ich es folgendermaßen: 
Ein Score soll für mich etwas machen, das Regie, Schauspiel, Kameraarbeit, etc. NICHT machen können oder einfach nicht gemacht haben. 
Die Musik soll dem Film eine zusätzliche Dimension geben. 
Völlig uninteressant wäre es hingegen, wenn der Score einfach nur das aufgreift was ich ohnehin schon per Bild sehe bzw wahrnehmen kann. 
Vermutlich werdet ihr diesen argumentativen Ansatz bereits von Jerry Goldsmith kennen. Ich übernehme diesen gerne, da es für mich stimmig ist. 
Ein sehr gutes Beispiel ist für mich tatsächlich auch BASIC INSTINCT. 
Der Film ist per se großartig - jedoch gibt es Szenen, die ohne die Weltklasse-Musik vom Großmeister nicht funktionieren würden. Anderes Beispiel ist sicherlich JAWS von John Williams (hier bedarf es wohl keiner Erläuterung). 
 

Wenn ich es jedoch aus musikalischer Sicht betrachte, antworte ich anders:

Ein wertvoller Score zeichnet sich für mich hauptsächlich durch kompositorische Qualität, Raffinesse und (im besten Fall) Einzigartigkeit aus - letzteres gibt es heutzutage aber (fast) gar nicht mehr (generischer Kram von Balfe & Co. sag ich da nur…). 
Der neue Jurassic World Score von Desplat ist ein aktuelles Beispiel für eine kompositorisch ausgeklügelte Musik, die sicherlich in erster Linie aufgrund der Liebe zur Musik so detailreich und wertvoll konzipiert wurde. Warum sonst sollte Desplat für einen solchen Schrottfilm sehr gute Musik schreiben, die dann ohnehin von Soundeffekten überlagert wird?!
 

Weiterer Punkt: Außerdem machen mir markante Themen in der Musik oftmals Spaß (ist aber kein Muss. Howard Shore hat es mit seinen Scores oft genug gezeigt, dass ein Themen-armer oder Themen-loser Score extrem gut sein kann). Als Themen-Score schlechthin ist sicherlich STAR WARS als Beispiel zu nennen. 
 

Ich könnte noch weiter ausholen, aber mein Ansatz wird vermutlich schon klar 🙂

Und all dies findest du beispielsweise nicht bei F1 von Mazarro, Ähm, dem Leipziger, Ähm Zimmer ..

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Am 3.7.2025 um 16:09 schrieb Sebastian Schwittay:

Würde dir da gerne zur Seite springen, aber ich höre mir solche Scores schon lange nicht mehr getrennt vom Film an. Zeitverschwendung, da meine musikalischen Interessen völlig anders gelagert sind, und nur für die Kritik am Status quo der Filmmusik möchte ich mich da nicht mehr durchquälen. 

Außerdem ist mein primäres Hörprojekt gerade Alfred Schnittke, da muss die (aktuelle) Filmmusik eh etwas hinten anstehen... :) 

😄😄😄 auch ein guter Ansatz!

Die aktuelle Musik ist oftmals so schlecht, dass du sie dir noch nicht mal anhörst (quasi aus Selbstschutz) 😄

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Und nur um mal einen Gedankenanstoß zu geben (bezüglich der aktuellen katastrophalen Lage in der Filmmusik) :

Beantworte mal bitte jeder für sich selbst folgende Frage: 

Wieviele der Scores, die heutzutage erscheinen, sind gut bis sehr gut (oder sogar Meisterwerke) ? 
Und wieviele Scores aus dem Golden Age? 

 

Ich glaub es liegt auf der Hand: Früher wurden gute/sehr gute Scores in einer viel viel viel höheren Dichte rausgehauen.
Heutzutage ist es ja schon eher etwas Besonderes, wenn der Score nicht sofort für die Tonne ist 

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vor 48 Minuten schrieb Mistermaffay:

Vielen Dank für diese Frage. Daran kann ich erkennen, dass du wenigstens an einem Austausch bzw. einer Diskussion interessiert bist. Andere gehen dem offenbar lieber aus dem Weg und hängen sich an einzelnen Worten auf. 
Man kann halt nicht immer derselben Meinung sein oder denselben Geschmack haben - aber eine Diskussion (auch wenn sie hitzig wird) sollte immer möglich sein. 
Entweder ändert man danach seine Meinung bzw rückt etwas davon ab - oder man bleibt bei der Meinung und kann den Standpunkt des anderen aber trotzdem verstehen oder zumindest respektieren. 
 

Gut, nun zu deiner Frage:

Ich musste darüber erstmal einen Moment nachdenken 😅. Vermutlich beantworte ich es am besten wie folgt:

Wenn ich es aus filmischer Sicht betrachte, sehe ich es folgendermaßen: 
Ein Score soll für mich etwas machen, das Regie, Schauspiel, Kameraarbeit, etc. NICHT machen können oder einfach nicht gemacht haben. 
Die Musik soll dem Film eine zusätzliche Dimension geben. 
Völlig uninteressant wäre es hingegen, wenn der Score einfach nur das aufgreift was ich ohnehin schon per Bild sehe bzw wahrnehmen kann. 
Vermutlich werdet ihr diesen argumentativen Ansatz bereits von Jerry Goldsmith kennen. Ich übernehme diesen gerne, da es für mich stimmig ist. 
Ein sehr gutes Beispiel ist für mich tatsächlich auch BASIC INSTINCT. 
Der Film ist per se großartig - jedoch gibt es Szenen, die ohne die Weltklasse-Musik vom Großmeister nicht funktionieren würden. Anderes Beispiel ist sicherlich JAWS von John Williams (hier bedarf es wohl keiner Erläuterung). 
 

Wenn ich es jedoch aus musikalischer Sicht betrachte, antworte ich anders:

Ein wertvoller Score zeichnet sich für mich hauptsächlich durch kompositorische Qualität, Raffinesse und (im besten Fall) Einzigartigkeit aus - letzteres gibt es heutzutage aber (fast) gar nicht mehr (generischer Kram von Balfe & Co. sag ich da nur…). 
Der neue Jurassic World Score von Desplat ist ein aktuelles Beispiel für eine kompositorisch ausgeklügelte Musik, die sicherlich in erster Linie aufgrund der Liebe zur Musik so detailreich und wertvoll konzipiert wurde. Warum sonst sollte Desplat für einen solchen Schrottfilm sehr gute Musik schreiben, die dann ohnehin von Soundeffekten überlagert wird?!
 

Weiterer Punkt: Außerdem machen mir markante Themen in der Musik oftmals Spaß (ist aber kein Muss. Howard Shore hat es mit seinen Scores oft genug gezeigt, dass ein Themen-armer oder Themen-loser Score extrem gut sein kann). Als Themen-Score schlechthin ist sicherlich STAR WARS als Beispiel zu nennen. 
 

Ich könnte noch weiter ausholen, aber mein Ansatz wird vermutlich schon klar 🙂

Und all dies findest du beispielsweise nicht bei F1 von Mazarro, Ähm, dem Leipziger, Ähm Zimmer ..

Ich finde Goldsmiths Ansatz letztlich nur auf vereinzelte Szenen anwendbar, aber nicht als durchgehende Prämisse für den gesamten Film. Ein Score greift ja nicht nur das auf, was schon zu sehen ist, sondern intensiviert die entsprechende Szene und transportiert die Emotionen auf den Zuschauer. Der Score ist ja für den Zuschauer da. Es gibt aber sicherlich auch Szenen, in denen die Musik tiefere Bedeutung vermitteln soll. Nur passiert sowas ja nicht ständig über die gesamte Filmlänge. Einfach weil es keinen Sinn machen würde.

Bleiben wir beim Autorennfilm. Zum Beispiel Days Of Thunder. Zimmers Musik halte ich für die perfekte Musik für diesen Film, denn sie vermittelt Spaß, Dramatik, Action und Gefühl. All das, was ein Tony Scott/Don Simpson/Jerry Bruckheimer Film beim Zuschauer erreichen will. Und Zimmers Score intensiviert das und gibt dem Film dahingehend eine zusätzliche Dimension, in dem er den Zuschauer mit dem ersten Ton vermittelt, dass sie für die nächsten 2 Stunden eine coole Zeit haben werden, auch wenn sie mit Rennsport in der Regel nichts anfangen können. Denn die Themen sind der Knaller und der poppige Musikstil reißt einfach mit. Für mich muss der Score im Film einfach funktionieren. Wie er das macht, ist mir zunächst völlig egal. Gutes Beispiel ist M:I 8. Der digitale Release gibt mir gar nix, im Film fand ich den Score über weite Strecken dann aber recht ansprechend. Was wiederum dazu führt, dass ich mir die CD Version wohl holen werde.

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vor 26 Minuten schrieb Mistermaffay:

Und nur um mal einen Gedankenanstoß zu geben (bezüglich der aktuellen katastrophalen Lage in der Filmmusik) :

Beantworte mal bitte jeder für sich selbst folgende Frage: 

Wieviele der Scores, die heutzutage erscheinen, sind gut bis sehr gut (oder sogar Meisterwerke) ? 
Und wieviele Scores aus dem Golden Age? 

 

Ich glaub es liegt auf der Hand: Früher wurden gute/sehr gute Scores in einer viel viel viel höheren Dichte rausgehauen.
Heutzutage ist es ja schon eher etwas Besonderes, wenn der Score nicht sofort für die Tonne ist 

Ich denke die aktuelle Filmmusik ist wie sie ist, weil diese Frage letztlich irrelevant ist für das Erleben des Films oder der Serie ist. Denn es kommt in erster Linie auf Funktionalität an. Das ist ja das Interessante an Balfe Scores. Diese funktionieren in den jeweiligen Projekten immer einwandfrei. Hätte ein Desplat kompositorisch bessere Musiken geschrieben? Wahrscheinlich ja. Hätte es die Funktionalität im Film und somit das Filmerlebnis aufgewertet? Nicht zwingend. Ist es also wichtig, dass Balfes Musiken keine Meisterwerke sind? Nein. Und wie man im Jurassic World Thread sehen kann, gibt es zumindest 2 Menschen die mit Desplats Musik nichts anfangen können, selbst wenn diese offiziell das Prädikat Meisterwerk hätte.

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