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Mephisto

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  1. Um den Film habe ich bisher einen weiten Bogen gemacht. Dennoch habe ich der Musik jetzt mal eine Chance gegeben. Schließlich wird sie von mehreren als eine von Jablonskys gelungensten Arbeiten gehandelt – auch hier im Forum – und zweitens hatte ich die Hoffnung, dass Jablonsky, dem parodistischen Ansatz des Films entsprechend, vielleicht etwas heiterer und klangfarbenfroher zu Werke geht als in seinen grimmigen Patriotenmusiken zu TRANSFORMERS. Das Album beginnt vielversprechend. In üblicher RCP-Epen-Manier wird das oder zumindest eines der Hauptthemen in tiefen Streichern, vom Blech verstärkt über einen massigen Klangteppich eingeführt. Die Musik schwillt noch stärker an und Jablonsky präsentiert ein weiteres, sehr schönes Thema, das insbesondere dadurch gewinnt, dass es von der Solovioline über den erhabenen Klangteppich des vom Chor verstärkten Orchesters intoniert wird. Die Solovioline spielt auch in der anschließenden, eher tänzerischen Episode eine wichtige Rolle, in der Jablonsky ein drittes Thema vorstellt. Mit ihrem hüpfenden ternären Rhythmus verbreitet die Musik angemessen Abenteuerlust. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist allerdings der überaus künstliche Orchesterklang. Obwohl laut Booklet ein beachtliches Ensemble – Holzbläser sind immerhin einfach vertreten – an der Aufnahme beteiligt war, klingen die Streicher und die Flöte gewohnt dumpf, ohne Hall und komprimiert. Aber damit muss man wohl rechnen, wenn man sich eine aktuelle Filmmusik, insbesondere aus der Zimmer-Schmiede, anschafft. Das anschließende lyrische Thema für Isabel hat ebenfalls Ohrwurmpotential und wird von der Oboe über eine zarte Harfenbegleitung vorgetragen, bevor es Lisbeth Scott über die immer massiger werdende Orchesterbegleitung vokalisiert. Hier zeigt sich wieder eine typische Schwäche der aktuellen Komponistengeneration: Jablonsky macht einfach nichts aus seinem schlichten, aber ansprechenden Thema. Es wird einfach immer und immer wieder unverändert vorgetragen, sodass man schnell das Interesse verliert. In „Goodbye My Tinys“ zeigen sich dann deutliche Manierismen, die Zimmer meines Wissens nach in FLUCH DER KARIBIK 2 & 3 eingeführt hat: Anfangs noch etwas an Tschaikowskys Zuckerfee aus Der Nussknacker erinnernd, erklingt das erste Hauptthema über eine gezupfte Basston-Akkord-Nachschlag-Figur in den Streichern, die von der Bassklarinette verstärkt und schließlich stampfend vom ganzen Orchester übernommen wird, bevor eine neue Darbietung des Hauptthemas erklingt, die an den tänzerischen zweiten Teil von „Let Us Quest“ angelehnt ist. Hier werden Erinnerungen an den Album-Track „Jack Sparrow“, aber auch ähnliche Passagen aus „The Brethren Court“ wach. Steve Jablonsky präsentiert uns hier einen bunten Strauß an netten Ideen – aus denen er aber im Anschluss leider überhaupt nichts macht, denn schon mit „Best Man“ rutscht die Musik in typische, erhabene Streicher- und Bläserlinien ab, die teilweise um bedeutungsschwangere Chöre ergänzt, die so klingen, als würden sie aus einer Gruft erschallen. Isabels Thema, das zweite und dritte in „Let Us Quest“ vorgestellte Thema bleiben bis nach dem Schlusskampf komplett aus. Stattdessen rumort und rumpelt die Musik 40 Minuten generisch vor sich hin. Die Actionmusik, die im Rahmen eines Fantasyspektakels, so pubertär es auch sein mag, wahrscheinlich Gelegenheiten für schicke Themenverarbeitungen geboten hätte, ist von typischen staccato-Streichern, grummelnden und brüllenden Chören und einigen gewichtigen Blechbläserlinien geprägt. Hin und wieder kommt auch eine E-Gitarre zum Einsatz, die entweder generische Riffs spielen oder laut aufjaulen darf. Eine etwas interessante Idee besteht aus dem bewussten Einsatz von antiquiert klingenden Synthieeffekten, die an Fantasyfilme der 80er erinnern, aber die vermögen dieser über weite Strecken uninspirierten Musik einen individuellen Anstrich zu verpassen. Teilweise kommt die Musik über rein atmosphärisch-funktionales Gebrummel nicht hinaus. Erst als zum Schluss der Sieg errungen ist, kommt das so herzlich willkommene zweite Thema aus „Let Us Quest“ wieder zum Einsatz und auch Isabels Thema darf noch einmal von Lisbeth Scott intoniert werden. YOUR HIGHNESS ist eine enttäuschende Mischung aus verschenktem Potential und kompositorischer Unzulänglichkeit oder einfach Lustlosigkeit. Immerhin werden die 40 Minuten generischer RCP-Musik von einigen ansprechenden Passagen gerahmt, von deren Art man sich mehr gewünscht hätte. Besonders das fulminant eingeführte zweite Thema hätte mich noch gut bei der Stange halten können.
  2. Habe die CD an diesem sonnigen Samstag mal wieder eingeworfen und bin wieder hin und weg, wie fantastisch sich die 80 Minuten durchhören lassen. Eine in sich geschlossene symphonische Dichtung, die überwiegend ohne Exotismen auskommt und über weite Strecken auch als Golden-Age-Musik zu einem Melodram oder Historienfilm laufen könnte.
  3. Gleich vorneweg: Die Musik zu SERENGETI DARF NICHT STERBEN gehört nicht nur zu den großartigsten Beiträgen zur deutschen Dokumentarfilmmusik, sondern zu den bedeutendsten deutschen Filmmusiken der Nachkriegszeit, wurde sie einem internationalen Publikum durch den Oscargewinn des Films bekannt. Insofern war es eine Glanztat von Alhambra, diese Musik in ihrer überraschend gut erhaltenen Originalaufnahme auf CD zu veröffentlichen. Michael Grzimek dokumentierte in seinem Film die Untersuchung der Serengeti-Steppe und die in ihr lebenden Wildtiere. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, führte sein Vater Bernhard die Arbeit fort und veröffentlichte Posthum das geplante Buch seines Sohnes sowie die entsprechenden Filmaufnahmen unter demselben Titel SERENGETI DARF NICHT STERBEN. Heute wirft die Arbeit der Grzimeks einige ethische Fragen auf, die ich hier aber nicht näher besprechen möchte. Offensichtlich haben Vater und Sohn nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, die politischen Verwicklungen zu dieser Zeit sind mir zu wenig bekannt, als dass ich hier in irgendeiner Form Stellung nehmen möchte. SERENGETI DARF NICHT STERBEN wurde fast durchgehend mit Musik, komponiert von Wolfgang Zeller, vertont. Zeller hatte bereits zu Stummfilmzeiten einige Originalfilmmusiken komponiert, so zum Beispiel zu DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED und dem ersten deutschen Tonfilm MELODIE DER WELT. Heute ist er vor Allem als Komponist der Filmmusik zu dem antisemitischen Propaganda-Film JUD SÜSS bekannt, eine Tatsache, auf die auch der Booklet-Text von Alhambra eingeht. Aber nun zur Musik. Für den Film entwarf Zeller zwei Hauptthemen, die sofort während des Vorspanns eingeführt werden: Eine ausschweifende Melodielinie der Streicher über regelmäßige Harfenakkorde, die die weite Landschaft der Steppe musikalisch wunderbar einfängt, sowie ein „rassiges“ Thema für den beeindruckenden Ngorongoro-Krater, dass über einen leichten „spanischen“ Einschlag verfügt und schließlich in eine triumphale Fanfare mündet. Neben diesen beiden Hauptthemen entwarf Wolfgang Zeller noch weitere Melodien, die bestimmten Tieren oder Situationen zugeordnet sind wie z. B. das lässige Saxophonthema für die schläfrigen Löwen, das gleich im ersten Drittel des Films vorgestellt und mit einer sehr zurückgenommenen Variante des zweiten, triumphalen Hauptthemas kombiniert wird. Diese Passage ist ein gutes Beispiel für die kompositorische und konzeptionelle Raffinesse der Musik. Indem Zeller das majestätische Hauptthema mit dem der „Könige der Tiere“ kombiniert, wird ein direkter musikalisch-thematischer Bezug erstellt, der allerdings nur dadurch aufgehen konnte, dass der Komponist auch handwerklich versiert genug ist, sein ursprünglich energetisches Thema nun in eine weitaus gemächlichere Variante für überwiegend Streicher zu verwandeln. Auch für die musikalisch sehr beeindruckende Vertonung für das Ende der Trockenperiode, zu der im Film mit dem beginnenden fallenden Regen wieder das Leben in die Wüste einzieht, komponierte Wolfgang Zeller ein wunderschönes lyrisches Thema, das nach und nach in den Streichern aufblüht. Dass es nur dieser einen Passage vorbehalten ist, macht es so besonders wert- und wirkungsvoll. Zu meinen Favoriten gehört außerdem die dritte, abseits der Hauptthemen entwickelten Melodie: In der letzten Jagdszene ist ein herrlich optimistisches Thema zu hören, das charakterlich eher an eine nordische oder angelsächsische Volksweise erinnert und leider viel zu schnell verstummt. Wie auch im Film halten sich in der Musik traumhafte Landschaftspanoramen, einige spannende Momente und temporeiche Jagdabschnitte die Waage. Für den Konflikt mit den Wilddieben entwickelte Zeller ein ruppiges Thema, das (deutlich klappernd) von den Streichern vorgetragen wird und wie ein Fugenthema angelegt zu sein scheint, da es aus einem markanten Themenkopf und sich daraus entspinnenden Sechzehntelketten besteht. Insgesamt haftet diesem Thema ein leicht barocker Tonfall an, jedoch führt Zeller es – im Gegensatz zur Behauptung im Booklettext – nie als Fuge durch. Da die Musik neben der Erzählspur das einzig prägende akustische Element des Films ist, musste Zeller weder um Geräusche oder Dialoge „herumkomponieren“, noch musste er sich möglichst kleinteilig an rasche Szenen- und Stimmungswechsel anpassen. Vielmehr konnte er die einzelnen Abschnitte des Films, die individuellen Tierarten, der Jagd oder Landschaftspanoramen gewidmet sind, mit in sich geschlossenen Passagen vertonen, in denen es ihm auch erlaubt war, große Bögen zu spannen. Sogar die unverzichtbaren illustrativen Elemente wie die „schnaubenden“ gedämpften Blechbläser für den Kampf zweier Zebrahengste, verspielte, vogelhafte Flötenfiguren oder die langsam niedergleitenden Streichertremoli für die Geier bleiben kein großer Zusatz, sondern bilden einzelne motivische Gestalten, die vollwertig in den musikalischen Fluss eingewoben sind. Zu fast keinem Zeitpunkt wird allein aus der Musik ersichtlich, dass es sich über die Begleitmusik zu einem Film über die afrikanische Serengeti-Wüste handelt, da Zeller exotisches Kolorit größtenteils ausspart. Lediglich die mit dezenten Trommel-Rythmen und leicht archaisch anmutenden Holzbläsermelodien gestaltete Musik für die Massai verortet die – wenn auch nicht korrekt recherchierte und wenig authentische – Komposition in exotische Gefilde. Vielmehr könnte es sich auch um die Musik zu einem Historiendrama oder Ähnlichem handeln. Die CD von Alhambra Records enthält die vollständige Musik zum Film inklusive einiger nicht verwendeter Passagen, die glücklicherweise im Archiv der Familie Grzimek erhalten geblieben sind. Wie immer zeichnet sich dieses Album durch einen hervorragenden Produktionsstandart aus, das Booklet enthält informative Texte zum Film und der Musik. Trotz der stolzen Laufzeit von über (!) 80 Minuten kommt bei dieser schwelgerischen Abenteuermusik absolut keine Langeweile auf. Ich möchte dieses Album allen empfehlen, die sich für orchestrale Filmmusik mit großen Themen begeistern können!
  4. SALAMADER spare ich mir immernoch auf, daher hatte ich das gar nicht auf dem Schirm. Immerhin 8 Minuten. Hier geht's jetzt weiter mit einem absoluten Knaller: Wolfgang Zeller - SERENGETI DARF NICHT STERBEN Michael Grzimek dokumentierte in seinem Film die Untersuchung der Serengeti-Steppe und die in ihr lebenden Wildtiere. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, führte sein Vater Bernhard die Arbeit fort und veröffentlichte Posthum das geplante Buch seines Sohnes sowie die entsprechenden Filmaufnahmen unter demselben Titel SERENGETI DARF NICHT STERBEN. Heute wirft die Arbeit der Grzimeks einige ethische Fragen auf, die ich hier aber nicht näher besprechen möchte. Offensichtlich haben Vater und Sohn nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, die politischen Verwicklungen zu dieser Zeit sind mir zu wenig bekannt, als dass ich hier in irgendeiner Form Stellung nehmen möchte. SERENGETI DARF NICHT STERBEN wurde fast durchgehend mit Musik, komponiert von Wolfgang Zeller, vertont. Zeller hatte bereits zu Stummfilmzeiten einige Originalfilmmusiken komponiert, so zum Beispiel zu DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED und dem ersten deutschen Tonfilm MELODIE DER WELT. Heute ist er vor Allem als Komponist der Filmmusik zu dem antisemitischen Propaganda-Film JUD SÜSS bekannt, eine Tatsache, auf die auch der Booklet-Text von Alhambra eingeht. Aber nun zur Musik. Für den Film entwarf Zeller zwei Hauptthemen, die sofort während des Vorspanns eingeführt werden: Eine ausschweifende Melodielinie der Streicher über regelmäßige Harfenakkorde, die die weite Landschaft der Steppe musikalisch wunderbar einfängt, sowie ein „rassiges“ Thema für den beeindruckenden Ngorongoro-Krater, dass über einen leichten „spanischen“ Einschlag verfügt und schließlich in eine triumphale Fanfare mündet. Neben diesen beiden Hauptthemen entwarf Wolfgang Zeller noch weitere Melodien, die bestimmten Tieren oder Situationen zugeordnet sind wie z. B. das lässige Saxophonthema für die schläfrigen Löwen, das gleich im ersten Drittel des Films vorgestellt und mit einer sehr zurückgenommenen Variante des zweiten, triumphalen Hauptthemas kombiniert wird. Diese Passage ist ein gutes Beispiel für die kompositorische und konzeptionelle Raffinesse der Musik. Indem Zeller das majestätische Hauptthema mit dem der „Könige der Tiere“ kombiniert, wird ein direkter musikalisch-thematischer Bezug erstellt, der allerdings nur dadurch aufgehen konnte, dass der Komponist auch handwerklich versiert genug ist, sein ursprünglich energetisches Thema nun in eine weitaus gemächlichere Variante für überwiegend Streicher zu verwandeln. Auch für die musikalisch sehr beeindruckende Vertonung für das Ende der Trockenperiode, zu der im Film mit dem beginnenden fallenden Regen wieder das Leben in die Wüste einzieht, komponierte Wolfgang Zeller ein wunderschönes lyrisches Thema, das nach und nach in den Streichern aufblüht. Dass es nur dieser einen Passage vorbehalten ist, macht es so besonders wert- und wirkungsvoll. Zu meinen Favoriten gehört außerdem die dritte, abseits der Hauptthemen entwickelten Melodie: In der letzten Jagdszene ist ein herrlich optimistisches Thema zu hören, das charakterlich eher an eine nordische oder angelsächsische Volksweise erinnert und leider viel zu schnell verstummt. Wie auch im Film halten sich in der Musik traumhafte Landschaftspanoramen, einige spannende Momente und temporeiche Jagdabschnitte die Waage. Für den Konflikt mit den Wilddieben entwickelte Zeller ein ruppiges Thema, das (deutlich klappernd) von den Streichern vorgetragen wird und wie ein Fugenthema angelegt zu sein scheint, da es aus einem markanten Themenkopf und sich daraus entspinnenden Sechzehntelketten besteht. Insgesamt haftet diesem Thema ein leicht barocker Tonfall an, jedoch führt Zeller es – im Gegensatz zur Behauptung im Booklettext – nie als Fuge durch. Da die Musik neben der Erzählspur das einzig prägende akustische Element des Films ist, musste Zeller weder um Geräusche oder Dialoge „herumkomponieren“, noch musste er sich möglichst kleinteilig an rasche Szenen- und Stimmungswechsel anpassen. Vielmehr konnte er die einzelnen Abschnitte des Films, die individuellen Tierarten, der Jagd oder Landschaftspanoramen gewidmet sind, mit in sich geschlossenen Passagen vertonen, in denen es ihm auch erlaubt war, große Bögen zu spannen. Sogar die unverzichtbaren illustrativen Elemente wie die „schnaubenden“ gedämpften Blechbläser für den Kampf zweier Zebrahengste, verspielte, vogelhafte Flötenfiguren oder die langsam niedergleitenden Streichertremoli für die Geier bleiben kein großer Zusatz, sondern bilden einzelne motivische Gestalten, die vollwertig in den musikalischen Fluss eingewoben sind. Zu fast keinem Zeitpunkt wird allein aus der Musik ersichtlich, dass es sich über die Begleitmusik zu einem Film über die afrikanische Serengeti-Wüste handelt, da Zeller exotisches Kolorit größtenteils ausspart. Lediglich die mit dezenten Trommel-Rythmen und leicht archaisch anmutenden Holzbläsermelodien gestaltete Musik für die Massai verortet die – wenn auch nicht korrekt recherchierte und wenig authentische – Komposition in exotische Gefilde. Vielmehr könnte es sich auch um die Musik zu einem Historiendrama oder Ähnlichem handeln. Die CD von Alhambra Records enthält die vollständige Musik zum Film inklusive einiger nicht verwendeter Passagen, die glücklicherweise im Archiv der Familie Grzimek erhalten geblieben sind. Wie immer zeichnet sich dieses Album durch einen hervorragenden Produktionsstandart aus, das Booklet enthält informative Texte zum Film und der Musik. Trotz der stolzen Laufzeit von über (!) 80 Minuten kommt bei dieser schwelgerischen Abenteuermusik absolut keine Langeweile auf. Ich möchte dieses Album allen empfehlen, die sich für orchestrale Filmmusik mit großen Themen begeistern können!
  5. Würde eigentlich ein typisches Kritzerland-Album sein. Kommt aber natürlich auch als Quartet-CD in meine Sammlung
  6. Also die ersten Minuten klingen für mich immer wie eine Begleitmusik zu einem Gameboyspiel à la "Honkey-Tonk sammel Kokusnüsse" oder so ähnlich, abgelöst von Cannon-Film-Bösewicht-Musik. Aber wahrscheinlich könnte ich mich mit der Musik eher versöhnen, wenn sie gut "durchhörbar" wäre. Das zugegebenermaßen schöne Hauptthema blüht ja in "Campbell and the Children" kurz auf, ist aber von einer unglaublichen musikalischen Ereignislosigkeit umgeben, dass die paar Sekunden das Stück für mich nicht mehr retten. Manchmal beginnen einzelne Titel vielversprechend, um sofort wieder in Liegetönen oder angedeuteten Dschungel-Klischees zu versinken, die ihrerseits aber auch kaum zur Blüte gebracht werden. Es bleibt bei Schablonen, die nur karg ausgefüllt werden. So reiht sich dann größtenteils Ereignislosigkeit an Belanglosigkeit, manchmal durchsetzt von einem wirklich schönen Thema. A propros Goldsmith und schönes Thema: Hier läuft gerade RANSOM. Dieses Album macht mir schon weitaus mehr Freude. Es ist ein Jammer, dass es diese Musik nicht in die Tadlow-Neuaufnahmen von Goldsmith geschafft hat, denn hier ist Goldsmith eine wirklich packende Thrillermusik mit fantastischem Thema gelungen. Sehr hörenswert, auch in der Prometheus-LP-Rip-Variante, die wahrscheinlich die bestmögliche Quelle für diese Musik bleiben wird
  7. Vor über sechs Jahren schrieb ich über Goldsmiths MEDICINE MAN: Jetzt war es endlich soweit und ich muss sagen, dass dieses Album noch mehr an meiner Gunst verloren hat. Neben dem Elektronikeinsatz, der die Musik billig klingen lässt, stört mich mittlerweile auch die musikalische Struktur an sich. Über 50 Minuten dümpelt das Album vor sich hin, selbst das früher von mir geschätzte Glanzlicht "The Trees" wird immer wieder ausgebremst. MEDICINE MAN bedient viele Kritikpunkte, die Filmmusik so gerne gemacht werden: Keine musikalische Struktur, keine griffigen oder interessanten Ideen und keine gute motivisch-thematische Verarbeitung. Das Südamerika-Material (die Frage, ob die fröhlichen Gitarren- und Flötenklänge wirklich einer mutmaßlichen Musik der im Film gezeigten Ureinwohner nahekommen, lasse ich jetzt einmal dahingestellt) ist stereotyp, das bedrohliche Thema für die zerstörerischen Bauarbeiten im Urwald kommt durch die starken Synth-Einsätze kaum über TV-Niveau hinaus, sodass lediglich das lyrische Hauptthema als positiver Aspekt bestehen bleibt. Dieses wird ja auch im letzten Stück wunderbar ausgespielt, sodass das Finale durchaus auf einem Goldsmith-Sampler bestehen könnte. Insgesamt bleibt MEDICINE MAN aber ein verzichtbares Album in Goldsmiths ausladender Diskographie.
  8. DAS ist eine wirklich gute Frage, bin auch an einer guten Antwort interessiert!
  9. Über den Eastwood habe ich natürlich auch nachgedacht, Horrorfilme interessieren mich einfach nicht, ebenso Kriegsfilme. Da mache ich nur ganz selten Ausnahmen.
  10. AMEN! Habe mir daher momentan nur THE FAVOURITE und BROTHERS AND SISTERS vorgemerkt.
  11. GHOST RIDER und ELEKTRA habe ich damals als Promo bekommen, THOR mir noch gegönnt, als er von der Bildfläche verschwand, einfach aus Interesse. Überlege ja nach dem ganzen Hype Silvestris AVENGERS als Rentenvorsorge zuzulegen Die CAPTAIN-MARVEL-Musik habe ich jetzt über den Stream auszugsweise gehört und hat mein bestehendes Urteil über Marvel-Musiken gefestigt. Die Filme würde ich mir nur noch unter Zwang, sehr gutes Zureden bestimmter Personen oder gegen Bezahlung ansehen.
  12. Also GHOST RIDER fand ich nicht schlecht, aber auch nicht dolle. War eben auch von der Marvel-Anonymität geplagt. Ich habe den Eindruck, dass viele Marvel-Musiken handwerklich solide bis gut sind, aber man nur Idiome und Stereotype serviert bekommt. Wahrscheinlich, weil einfach starke Themen fehlen und somit nur noch das "orchestrale Gerüst" bestehen bleibt.
  13. Da ich (noch) keine der Ausgaben besitze und den Film das letzte Mal wahrscheinlich vor 20 Jahren gesehen habe, kann ich Dir da nicht weiterhelfen.
  14. Also die Musik wurde von Vladimir Cosma komponiert und ist auf mehreren Alben veröffentlicht worden. Ob die gesuchte Passage auf den Alben enthalten ist, kann ich Dir allerdings nicht sagen. Auf soundtrackcollector.com findest Du eine Übersicht über die verschiedenen CD-Veröffentlichungen (kann warum auch immer gerade den Link nicht hier reinkopieren).
  15. Es gibt nur die komplette Varèse-Club-CD, alle andere CD-Veröffentlichungen sind Bootlegs. Oder Du holst Dir gleich die Twilight-Blu-Ray mit Iso-Musik.
  16. Danke für die ehrliche Einschätzung. Von Kojucharov habe ich auch drei Italo-Western-Musiken, die mich alle nicht vom Hocker gerissen haben.
  17. Gergely Hubais Buch Torn Music zufolge hat Danna zuerst lauter exotische Sachen für den Film aufgenommen und anschließend waren Orchester-Aufnahmen geplant. Diese konnten aber nicht mehr durchgeführt werden und Elfman wurden die bereits bestehenden Aufnahmen zugeschickt, weil Lee unbedingt exotische Musik in seinem Film haben wollte. Elfman hat dann Teile davon in seine Musik aufgenommen. Ein bisschen TROJA-mäßig, wo Horner ja auch auf dieselbe Sängerin zurückgegriffen hat wie Yared.
  18. Naja, Golden Age, Disney, Historienfilm. JOHNNY TREMAIN erfüllt außer "Intrada" noch einige andere Kategorien, um für bestimmte Leute interessant zu sein. Wie mich
  19. Ein überaus wertvoller und lesenswerter Artikel, wobei mir die Krakauer-Keule im Filmschrifftum mittlerweile ebenso auf den Senkel geht wie Adornos Kronzeugenrolle in ästhetischer und musikalischer Hinsicht.
  20. Genau das, was Du getan hast, vielen Dank! Ich wunderte mich über den Kommentar auch insofern, weil Kimmel ja impliziert, dass die Stylotone-Alben nicht gut klingen würden und habe mich gefragt, ob der von, dem "what we have in USA" von einem Bootleg redet. Das Stylotone-Konzept nervt mich ziemlich, aber MARNIE werde ich mir definitiv zulegen, da ich bisher "nur" die McNeely-Einspielung und nicht die Tsunami habe (woher hatten die eigentlich die Bänder?) Insgesamt kommt mir dieser ganze Vinyl-Hpe bei der jungen Generation ziemlich bescheuert vor, weil er einfach auf Desinformation basiert. Dass ein analog aufgenommenes Master auf einem analogen Tonträger anders klingt als auf einer CD - geschenkt, aber wenn heutzutage ein digitales Master einer zeitgenössischen Band auf LP gepresst wird, kann mir keiner erzählen, dass "das auf Platte besser klingt". Da bin ich nach fünf Jahren in Berlin vielleicht auch ein bisschen Hipster-geschädigt. TWISTED NERVE ist ja auch immer noch in der Deluxe-Edition zu haben, KHARTOUM ja mittlerweile ausverkauft (war da mehr drauf als auf der Twilight-Iso-Spur?). Also besteht wegen MARNIE kein Zugzwang.
  21. Wirklich ein schöner Überblick! Ganz ehrlich: Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir die CDs zulegen werde, ist gleich Null, aber ich finde es hochinteressant, Deine Beschreibungen zu lesen. Von Rollin habe ich noch keinen Film gesehen. Über sein Schaffen gibt es aber einen - wie ich finde - fantastischen Artikel von Hans Schmid: https://www.heise.de/tp/features/Vampire-muessen-nackt-sein-3383551.html
  22. Wie kann man denn die Kommentare von Bruce Kimmel im FSM-Forum bezüglich MARNIE einordnen? " Lord almighty, the assumptions here are beyond believable. So many experts who have no information at all, so let me clear some things up for you. The Herrmann estate didn't have these tapes, Universal had them. This was going to be an Intrada project - if you don't think every label was after this, think again, but Intrada had it and, I believe, Twisted Nerve. They've already confirmed this when the endless blather about Twisted Nerve was happening. Whatever happened with the Herrmann estate, Stylotone (are they one and the same, since I believe the Herrmann and Cordell estates are somehow tied together?) and Universal is anyone's guess, but whatever it was caused Intrada to step away. Stylotone's business model sucks for many, while others are okay with it, which is par for the course. Twisted Nerve didn't sound "great" - it could have but they did not have what's here in the US that many of us have had for several years - THAT sounds great. What they have on Marnie is anyone's guess because they are cagey with their descriptions. Lovingly restored - what does that even mean? (I think they removed the word "lovingly" or whatever descriptor they used when I first looked.) Nothing needs to be lovingly restored or restored at all. Again, many of us here have had what I believe is going to be used on this release - it does sound great, but I'll be curious to hear theirs because, as I've said, their Torn Curtain did NOT sound as good as what's here in the US. I have no idea where Psycho came from, maybe Lukas knows. But I doubt that the Herrmann estate had it sitting on a shelf somewhere. Again, they're very cagey about where any of this is coming from and why? If it's legit and properly licensed from Universal or wherever, why are they not mentioning that? Marnie is a wonderful score and if it matches what I have here then it will be a fine release, but I cannot blame anyone who thinks being forced to buy vinyl and downloads and poster reproductions is a form of blackmail. If they have all these vinyl customers (the fact that you can still get Twisted Nerve two years later and at pretty reasonable prices) has to mean it was not anywhere near a sellout. For me, the vinyl nostalgia crap is just that - I'm happy for whoever thinks it's cool, but it's not for me and if this thread is any evidence, it's not for a lot of people. In the end, the only decision is to buy or not buy. They will you loud and clear if it stiffs. Then they will reassess. But if it sells well and breaks even, they'll keep doing it this way. Finally, for those who don't know - it is stereo, unlike the horrid boot, which is mono. That said, has anyone heard the Marnie EP - was it indeed stereo and did it indeed sound good?"
  23. "Soundtrack-Factory"-CDs sind allesamt Bootlegs, die von Rhino, Intrada etc "gezogen" sind. Wenn man sich die Titel auf der "Soundtrack-Factory"-CD ansieht, dann sind diese identisch mit der FSM-Box, also dürfte auch die Klangqualität identisch sein. Diese Alben bewegen sich hier in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone wie damals auch Tsunami oder diese unsäglichen Membran-CDs. Wenn eine Musik wirklich nicht mehr greifbar ist wie die Original-Aufnahme von IVANHOE (war, glaube ich, eine der ersten SF-CDs), dann finde ich das nicht so schlimm, aber bei BEN-HUR sollte man sich schon die "echten" Ausgaben zulegen - meine Meinung
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