Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Mephisto

Administratoren
  • Gesamte Inhalte

    4.679
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Mephisto

  1. Ich selber hab's mir zugelegt, aber noch nicht geöffnet. Bei Brilliant kann man aber getrost zugreifen!
  2. Vielen Dank, dann werde ich mich morgen wohl zwischen 06:00 und 05:59 ein bisschen mit Max Steiner eindecken!
  3. SAE bietet im Cyber-Monday-Sale einige schöne Sachen an, aber ich frage mich, was ist denn November 26th. 12:00am EST to 11:59pm EST hierzulande?
  4. In dem Schweiger-Interview meint Horner, die Produzenten hätten ihn gefragt, ob er sich im Stande sah, diese Aufgabe zu bewältigen. Er hätte immernoch "Nein" sagen können, wenn ihm wirklich so viel daran gelegen hätte, sich ohne schlechtem Gewissen im Spiegel anzusehen. Goldsmith hat "Poltergeist" auch in 12 Tagen geschrieben und "Chinatown" in einer Woche.
  5. Es ist mir eine Freude, wenn ich mit meinen Texten das Interesse anderer wecke. Umso schöner, wenn sie sich zu einer kurzen, aufrichtigen Zeile des Dankes aufraffen. Daher auch vielen Dank für's Mitlesen! Natürlich ist das ein nebensächliches Thema für die Allgemeinheit. Natürlich kennt kaum eins der vierzehnjährigen Mädels, deretwegen der Film auf FSK 12 zusammen geschnitten wurde, das "War Requiem". Für Horner ist Filmmusik allerdings die Hauptsache und da ich keinen Unterschied zwischen Filmmusik, E- und U-Musik mache, ist für Horner Musik die Hauptsache! Insofern hat er eine Verantwortung natürlich dem Film und dem Produzenten gegenüber, aber auch denjenigen, die nunmal nicht Zeit und Kapazität haben, sich durch das Konzertrepertoire der letzten 400 Jahre zu hören, weil sie bei New Yorker shoppen und rechtzeitig zu "taff" vor'm Fernseher sitzen müssen. Die wollen mit "Troja" nunmal einen netten DVD-Abend verbringen und das kann und ich will ihnen in erster Linie auch überhaupt nicht verübeln. Der Komponist beeinflusst nunmal (hauptsächlich unterbewusst) das Filmpublikum und daher ist es auf der einen Seite ziemlich billig, einfach die Musik so zusammenzuschustern, wie er es bei "Troja" getan hat, auf der anderen Seite aber auch ziemlich schäbig, das Originalmaterial so aus dem Kontext zu reißen und es dem Publikum als musikalische Charakterisierung einer Partei einer riesigen Schlachtplatte unterzujubeln. Natürlich ist es in diesem Fall ein riesiges Armutszeugnis, wenn ein Komponist eine Musik "komponiert", die davon lebt, dass sie von verschiedenen Themen durchzogen ist, aber keines aus seiner Feder stammt. Diese Themen sind nämlich der Kern des Konzepts und bilden die wichtigsten Elemente, die vor der Ausarbeitung sorgfältig entworfen werden müssen. Wie platt Horner da vorgegangen ist, grenzt schon an Verhöhnung des gebildeten und ungebildeten Publikums. Das Strauss-Zitat allerdings lässt schon eine deutliche Portion Zynismus erkennen. Einen interessanten Einblick bieten auch die Recording Sessions mit Tania Tsarovska, in denen Horner die Sängerin anweist, dass sie einfach anfangen soll zu singen und er ihr schon ein Signal gibt, wenn's genug ist. Dabei ist sie "absolutely free to improvise". Welche kompositorische Arbeit leistet Horner denn da eigentlich noch? Er klaut von Yareds "corny" Musik das Konzept und lässt die Interpretin die Musik kreieren? Wenn ich also alles von der Musik abziehe, was nicht von Horner stammt, also konzeptionelle Besonderheiten sowie das Themenmaterial - was bleibt denn da noch? Nichts! Darum frage ich mich, warum Horner dann als Komponist dieses msuikalischen Allerleis bezeichnet wird, denn er hat nichts weiter gemacht, als in bester Stummfilmmanier Versatzstücke aneinander zu reihen. An "Troja" ist nichts originell und schon gar nicht stammt wirklich etwas aus Horners Feder, was nicht reines Füllmaterial ist.
  6. Damit hat Babis vorweg genommen, was ich auf Deinen Beitrag geantwortet hätte. Vaughan Williams sagte einmal: "It never seems to occur to people that a man might just want to write a piece of music" Das bedeutet, dass er seine Musik größtenteils von außermusikalischen Einflüssen oder Beweggründen freisprach. Insofern ist es auch völlig legitim, diese Musik zu hören, ohne sich mit Hintergründen auseinander zu setzen, aber bei einem Stück wie Brittens "War Requiem" habe ich für eine nur konsumorientierte Herangehensweise wenig Verständnis - zumal ich auch nicht wirklich nachvollziehen kann, dass man sich ein Stück, das rund 90 Minuten dauert und in dem fast durchweg gesungen wird, nicht mit dem Inhalt und Text auseinander setzt. Es gibt - auch von den großen Meistern - genug "Gebrauchsmusik" (im Barock sogar ausschließlich) - wie die Chopin-Walzer oder kleinere Kalvierstücke von Debussy, es gibt auch genug Werke, die für sich selbst stehen wie Ravels "Bolero", aber bei so einem Werk wie dem "War Requiem" ist es einfach nicht genug, sich das mal eben so anzuhören. Das wird dem Stück nicht gerecht, bringt einem aber auch selber nicht so viel wie ein differenzierte und bewusste Rezeption. So oder so war Horner also dreist: Entweder hat auch er Brittens Beweggründe missachtet oder er wusste um die Umstände des Stücks und hat die Ambition mit Füßen getreten. Außerdem hat er sich in einem Interview, das ich bei Zeiten einmal heraussuchen werde, auch äußerst missfällig über Yareds (um Welten bessere) Musik geäußert. Ein Unschuldsengel ist der Mann in keinster Weise. Das hier sagte er zum Beispiel in einem Interview mit Daniel Schweiger: "And I looked at the film, and it was -- I don’t even know how to describe how atrocious the music was. It was like a 1950’s Hercules movie. And it wasn’t because Gabriel’s not a gifted writer, it’s because he just doesn’t have any knowledge of writing film scores. Real film scores like that. And it was like -- It was so corny. It was unbelievable." Wenn die Musik wirklich so corny war, warum bediente sich Horner dann direkt doppelt bei der ach so furchtbaren Musik Yareds? Yared äußerte sich in einem Interview folgendermaßen (Quelle riche ich bei Bedarf nach) "Da hatte ich die Idee, den Bulgarischen Chor und Tania Tzarovska, die ich vorher kennen gelernt habe, zu engagieren. Ich liebte ihre Stimme." Es war also nicht Horners Idee, die Solostimme zu verwenden. Er bediente sich sogar noch an Yareds Solistin! Ein sehr interessanter Ansatz ist die Untermalung des Kampfes zwischen Hektor und Achilles, ein dramatisches und komplexes Schlagwerk-Stück. Was war die Idee hinter dieser Musik? Ich würde sagen, das war für mich das wichtigste Stück im Film, weil es das ist worauf die ganze Welt gewartet hat. Und da habe ich entschieden, kein einziges Thema zu verwenden. Als ich die Bilder gesehen habe, sah ich mehr eine Choreographie als einen Kampf, wie ein Tanz zwischen Hektor und Achilles. Nun, ein Todestanz, aber es war ein Tanz. Alles was ich zur Untermalung wollte waren Percussion uns Streicher, die “col legno” spielen, also nur mit dem Holzteil ihrer Bögen. Ich habe sechs verschiedene ethnische Percussionspieler engagiert und wollte so den gesamten Titel bestreiten. Als dann Hektor verwundet wird, beginnt seine “Stimme des Schicksals” zu sprechen mit dem Chor und Tania. Ich wollte also etwas komplett nicht-thematisches, nur atmosphärische Musik die die Energie und den Tanz dieses Kampfes unterstützte." Auch dieses Konzept übernahm Horner 1:1 (wie man ohne Zweifel hören kann, nur ist seine Synth-Percussion nicht annähernd so elaboriert wie Yareds Originalfassung - ein furioser Schlagzeugwalzer). Wer mit einem Werk an die Öffentlichkeit tritt, muss sich auch mit den Reaktionen des Publikums abfinden. Wenn jemand im stillen Kämmerlein Brittens "War Requiem" unter kriegsverherrlichenden Mist wie "For Valor" legt, kann mir das egal sein. Wer aber ein Millionenpublikum musikalisch beeinflusst, der hat eine Verantwortung! Es reicht nunmal nicht, Filmmusik als eigenes kleines Universum zu betrachten, denn die Einflüsse anderer Epochen, Komponisten und Genres sind zu groß, als dass man darüber hinweg sehen kann.
  7. Das wage ich zu bezweifeln. Benjamin Britten hat das "War Requiem" zur Eröffnung der neu errichteten Kathedrale in Coventrykomponiert. Dieser Ort gehört zu denen, die während des zweiten Weltkrieges dem Erdboden gleichgemacht wurden und das Festival, dass zur Einweihung der neu aufgebauten Kathedrale stattfand, sollte ein Akt der Versöhnung der einst gespaltenen Völker sein. Daher sollten auch eine russische Sopranistin, ein britischer Tenor und ein deutscher Bariton singen, leider erhielt die Russin Ausreiseverbot, sodass im Konzert zwei Briten und Fischer-Dieskau zu hören waren. Benjamin Britten fügte der lateinischen Totenmesse, die bereits von Mozart, Verdi, Berlioz und anderen Komponisten vertont wurde, Dichtungen des britischen Poeten Wilfried Owens hinzu. Owen selbst fiel im ersten Weltkrieg einige Tage vor Waffenstillstand und seine Texte sind unglaublich erschütternd und verbunden mit Brittens Vertonung gehört das "War Requiem" zu den wertvollsten musikalischen Beiträgen des letzten Jahrhunderts. Nicht nur kompositorisch, sondern insbesondere wegen der pazifistischen Botschaft und dem Aufruf zur Versöhnung. Dass Horner ein Motiv aus dieser Komposition für einen Blockbuster missbraucht, der (zumindest im Director's Cut) mit unglaublich blutigen Schlachtsequenzen aufwartet, in dem Menschen der Schädel mit einem Hammer zerschmettert und Speere in Augen geschleudert werden, zeugt von wenig Fingerspitzengefühl und noch weniger Respekt vor dem Originalwerk. Damit mache ich weniger Petersen einen Vorwurf, denn die "Troja"-Vorlage ist ebenfalls unglaublich brutal. Der Komponist hingegen sollte sich dann aber genau überlegen, was er macht, denn leider ist das "War Requiem" nicht so sehr im allgemeinen Bewusstsein verankert, als dass man Horner noch eine psychologisierende Absicht unterstellen dürfte. Stattdessen ging es ihm einfach darum, schnell ein schillerndes Thema zu finden. Daher ist es meiner Meinung nach unbedingt Aufgabe des Rezensenten, Aufklärung zu betreiben und darauf hinzuweisen, wie dreist Horner hier vorging. Britten kann sich nicht mehr verteidigen, also müssen es die tun, die ihn schätzen und dessen Werk ihr Leben bereichert hat. Wenn eine leitmotivisch entworfene Filmmusik nicht ein einziges Thema enthält, dass vom Komponisten selbst geschrieben wurde, dann ist das ein riesiges Armutszeugnis!
  8. Man sieht, dass Du Dir sehr viel Mühe gegeben hast. Natürlich ist es jedem Rezensenten überlassen, ob er auch auf die Vorgeschichte und die Ablehnung der Musik Gabriel Yareds eingeht, aber ich hätte mir dennoch eine kritische Herangehensweise an die Ursprünge gewünscht, denn kein im Film zu Gehör gebrachtes Hauptthema stammt aus Horners Feder: "Kriegsmotiv": Anfangsmotiv aus Rachmaninovs 1. Symphonie "Achilles-Thema": Eine Kombination aus dem Thema des ersten Satzes von Mahlers 7. Symphonie und einem Trompetenthema aus Schostakowitschs 5. Symphonie "Achilles und Briseis": "Im Tannanwald" aus Tschaikowskys "Nussknacker". Herannahen der griechischen Armee: "Afustieg" aus Richard Strauss' Alpensymphonie" "Troja-Fanfare": "Sanctus" aus Benjamin Brittens "War Requiem". Traurig, aber wahr...
  9. So Leid es mir tut, aber das "Dies Irae" kann bei mir nicht mal ein Schulterzucken hervorrufen. Es ist einfach zu ausgelutscht. Mir wäre es lieb, wenn die Komponisten einmal die gotischen Texte nach weiteren Dingen absuchen, die mit Tod und Zerstörung zu tun haben, auch, wenn das "Dies Irae" natürlich eine sehr tolle Melodielinie ist, die allerdings bereits von Hector Berlioz und Franz Liszt meisterhaft in symphonisches Gewand gekleidet wurde. Auch Goldsmith hat dem alten Motiv im "Mephisto"-Walzer noch eine erfrischende neue Seite abgewonnen, aber mittlerweile... Ich werde vielleicht mal einen Blindkauf wagen (wäre dann tatsächlich der erste und wahrscheinliche einzige Score 2012, den ich mir zulege), denn der Rest liest sich ganz vielversprechend (wie immer habe ich auf Hörproben verzichtet). In den Film selbst kriegen mich keine zehn Pferde, aber wenigstens an der Musik scheinen sie nicht gespart zu haben
  10. Ich werde ihn mir natürlich zulegen, aber Neueinsteigern würde ich auch erstmal zu wichtigeren Veröffentlichungen raten. Da ja auch oft das Portomonaie mitspielt, empfehle ich folgende Alben: http://www.amazon.de/WAXMAN-Mr-Skeffington-William-Stromberg/dp/B00001NTPO/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353358842&sr=8-1 http://www.amazon.de/Waxman-Objective-Burma-Stromberg-William/dp/B0007ACVLE/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1353358910&sr=1-1 Hier kann sich dann auch niemand über die Klangqualität beschweren, denn beide Musiken wurden frisch und vorzüglich eingespielt.
  11. Naja, ich bin immerhin der FMS beigetreten, um die Rosenman-CD von denen ergattern zu können...
  12. Muss aber auch ehrlich sagen, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, was an Sebastians Text jetzt so "waberig" sein soll. Es handelt sich doch wirklich um einen differenzierten und vor Allem nachvollziehbar und verständlichen Bericht. Die ewig hier im Forum angeprangerte Arroganz ist hier ebenso wenig präsent wie das Umherwerfen mit obskuren Vergleichen. Man muss sich halt als Verfasser eines solchen Textes in diesem Forum fragen, ob es wirklich Sinn ergibt, sich hinzusetzen und die wertvolle Zeit in einen Thread über zwei wenig beachtete Quartet-Records-Veröffentlichungen investiert, oder aber ob man einen solchen Beitrag nicht lieber in einen populären Thread stellt, wo er immerhin noch einige Interessierte oder Aufgeschlossene erreichen kann. Warum Oli jetzt in der bequemen und wenig aussagekräftigen "Gefällt-Mir"-Methode nachgeholzt hat, würde mich dabei ernsthaft interessieren.
  13. Dass ich den bestelle, ist natürlich klar. Wie immer werde ich auch hier keine Hörproben anhören. Ich glaube, das letzte Mal als ich sowas gemacht hab, war bei der Elmer-Bernstein-Box von Varèse...
  14. Meinst Du damit die "Appetithappen und Leckerbissen"? Die mussten in der Tat vor Goldsmith zurückstecken. Aber es ist ja nicht so, dass das der einzige Versuch gewesen wäre, ein bisschen Abwechslung rein zu bringen. Wenn ich da einmal an Sebastians grandiosen "Charles-Ives-Gedächtnissommer" denke oder Waldgeists "Golden-Age-Empfehlungen". Auch ich habe wirklich sehr viele Beiträge im "Nicht-Filmmusik-Bereich" verfasst wie damals über das frühe Werk von Havergal Brian. Ich finde es da etwas kurz gegriffen, zu behaupten, einige würden sich hier mit ihrem Wissen brüsken, aber nicht dran teilhaben lassen, denn meiner Meinung nach wird genau umgekehrt ein Schuh draus. Sobald man hier einmal symphonische Werke wie den "Herrn der Ringe" mit seinem offensichtlichem Vorbild, dem "Ring des Nibelungen" vergleicht oder auch Richard Strauss heranzieht, fallen gleich wieder die Begriffe "schulmeisterliche Belehrungen" (oder an anderer Stelle) "missionieren". Oft genug wurde in den ewigen Horner-Diskussionen von mir festgestellt, wo die einzelnen Motive aus "Troja" oder "Zorro" herkommen, dass das Gefahrenmotiv aus Rachmaninovs erster Symphonie entnommen wurde. Mehr kann ich dann auch nicht tun, es sich dann selber anhören, dass muss der Horner-Jünger schon selber leisten.
  15. Nochmals kurz zu meinem "Looney Tunes"-Text: Danke an die aufmerksamen Leser, habe den Fehler jetzt behoben !
  16. Die Frage ist vor Allem, ob das bei Filmmusik notwendig ist, denn schließlich behaupten viele Komponisten selbst, dass die Musik dann am Besten funktioniert, wenn sie vom Zuschauer nicht wahrgenommen wird, sondern nur unterbewusst arbeitet. Insofern hat Don Davis doch eine gute Sache gemacht, 100 Minuten Orchester in "Matrix" unterzubringen und beim Zuschauer keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ich muss aber auch Babis zustimmen, dass solche bescheuerten Aussagen wie "Ich bin vielseitig desinteressiert." wirklich ein Zeichen der Verrohung sind, denn während man früher den Pöbel zu Gunsten der eigenen Willkürherrschaft kleinhielt, muss man sich diese Mühe gar nicht mehr geben: Ein Großteil der Leute ist wirklich zu faul, sich bewusst mit verschiedenen Dingen und Phänomenen ihres sozialen und kulturellen Umfeldes auseinander zu setzen. "Das ist dann halt so." Es ist ja auch bequemer, beim Althergebrachten zu bleiben und die Wiederkehr des Immergleichen als das Optimum anzusehen. Wie herrlich und erfrischend es sein kann, wenn man sich einmal bewusst mit etwas Neuem auseinander setzt und nicht gleich wieder zurück schreckt, sondern am Ball bleibt, entgeht den meisten Leuten und das finde ich besonders schade, weil ich das eigentliche Vertrauen in viele "Trinker und Schminker" noch nicht verloren habe. Ich glaube, wenn die sich wirklich mal drei bis fünf Hitchcock-Filme ansehen würden oder Stravinskys "Sacre du Printemps" hören würden, hätten die gewiss Freude daran. Auch ich habe im Kreis absolut WM-Begeisterter als totaler Fußballmuffel erfahren, dass es tatsächlich Spaß machen kann, Leuten zuzusehen, wie sie einem Ball hinterherrennen, weil ich mitbekommen habe, worauf es noch ankommt, außer Tore zu schießen. Das Potential wird einfach tagtäglich verschenkt und bleibt in der eigenen Borniertheit der Leute stecken, die den möglichst bequemen Weg gehen wollen. Und selbst wenn man sich dann mehrfach durch zehn Schumann-CDs gehört hat und man mag seine Musik immer noch nicht, dann hat man sich geistig dennoch weiter entwickelt und kann fundiert und mit Fug und Recht behaupten, dass man Schumanns Musik nicht mag und vor Allem warum nicht!
  17. WIE GEIL IST DAS DENN?????????? OH MEIN GOTT JAJAJAJAJAJAJAJAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!
  18. Hatten wir doch vor gar nicht so langer Zeit Ohne Frage schöne Stücke, aber Musik in höchster Vollendung? (Ich meine jetzt die fett gedruckten)
  19. Ich habe mittlerweile gehört, dass "Lincoln" eher eine Art olit-Thriller sei, der sich nur noch den letzten Jahren des Präsidenten widmen soll.
  20. Looney Tunes: Back in Action DJ Drakes Vater Damien ist ein erfolgreicher Schauspieler, der in der Rolle eines Super-Agenten zum internationalen Star aufstieg. DJ träumt ebenfalls von einer Filmkarriere als Stuntman, allerdings möchte er nicht auf die Hilfe seines Vaters angewiesen sein, sodass es ihm nicht gelingt, im Filmgeschäft Fuß zu fassen und er neben den erfolglosen Castings als Wachmann auf dem Gelände von Warner Bros. arbeitet. Ebenfalls bei Warner Bros angestellt sind die beiden Cartoons Bugs Bunny und Duffy Duck. Zwischen den beiden kommt es seit jeher zu Streitigkeiten da Duffy Duck sich stets von seinem Kollegen übervorteilt führt. Die neue Produktionsleiterin Kate Houghton entlässt darauf hin die Ente, die sich standhaft weigert, das Studio zu verlassen, sodass DJ Drake damit beauftragt wird, Duffy Duck hinaus zu begleiten. Die quirlige Ente versucht jedoch, dem Schutzmann zu entwischen, worauf eine furiose Verfolgungsjagd folgt, wodurch ein enormer Schaden auf dem Studiogelände entsteht und auch der berühmte Wasserturm zusammenbricht. DJ Drake wird ebenfalls entlassen und begibt sich niedergeschlagen nach Hause und wird wenig später von Duffy Duck überrascht, der begeistert feststellt, dass DJ der Sohn von Damien Drake ist, den die Ente für einen tatsächlichen Spion hält. Tatsächlich finden DJ und sein unbetener Gast sehr bald eine Videobotschaft von Damien, der seinem Sohn gesteht, tatsächlich ein Agent zu sein. Von dem Leiter des mächtigen Acme-Konzerns, Mr. Chairman, entführt, schwebt die Welt in Gefahr, denn Chairman ist auf der Suche nach dem "blauen Affen", einem Diamanten, der Menschen in Affen und wieder zurück verwandeln kann. Nachdem die gesamte Menschheit in Affen verwandelt und für den Acme-Konzern schuften musste, plant Chairman die Tiere wieder in Menschen zu verwandeln, die dann die sinnlosen Acme-Produkte kaufen. Es liegt nun an DJ und Duffy Duck, den Diamanten zu finden, die Welt zu retten und Damien Drake zu retten. Die beiden machen sich sofort auf den Weg nach Las Vegas, um mit der Agentin Dusty Tails zu treffen, die ihnen weitere Hinweise geben soll. Zur gleichen Zeit befindet sich Kate Houghton in ernsten Schwierigkeiten. Die Warner-Brüder erkennen, dass es ein Fehler war, Duffy Duck aus der Besetzung der "Looney Tunes" zu werfen und verlangen von der Produktionsleiterin, dass die Ente am nächsten morgen wieder in den Studios ist. Gemeinsam mit Bugs Bunny macht sie sich auf den Weg, um die Ente einzuholen, doch die schlägt sich zusammen mit DJ bereits in Las Vegas mit schießwütigen Comicfiguren und Profikillerinnen rum... 1988 schlug "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" an den Kinokassen ein wie eine Bombe. Der von Robert Zemeckis gedrehte und von Steven Spielberg produzierte Film kam ohne jede Computeranimation aus und lebt von seiner äußerst erfolgreichen Verschmelzung von Realfilm- und Zeichentrickelementen. Zu einer geplanten Fortsetzung kam es trotz mehrerer Pläne jedoch nicht. Für den 2003 in die Kinos gebrachten Streifen "Looney Tunes: Back in Action" erwies sich Joe Dante als äußerst treffende Wahl, denn der Regisseur hatte sich bereits in vielen vorherigen Werken mit dem Medium Film und skurillen sowie phantastischen Stoffen auseinander gesetzt. Es entstand ein äußerst temporeicher und witzig inszenierter Film, der jedoch hauptsächlich von den Cartoons - insbesondere Duffy Duck - lebt. Der Humor mag recht platt sein, weiß aber durch die liebevolle Inszenierung der Comicfiguren zu unterhalten und zu amüsieren. Das Drehbuch hingegen ist äußerst klischeehaft und wenig originell geraten, auch wenn es dem Autor Larry Doyle immerhin sehr gut gelang, die ganzen Phantasiefiguren nachvollziehbar in die Filmhandlung zu flechten. Einige selbstironische Bemerkungen wie z.B. dass Frasers Charakter DJ als Stuntman in "Die Mumie" gearbeitet hat, wirken jedoch aufgesetzt und verzichtbar. Brendan Fraser bewältigt seine Rolle DJ Drakes und seinen eigenen Cameoauftritt sehr routiniert und Jenna Elfmans Kate Houghton bleibt gegen die quirlige Ente und den selbstgefälligen Hasen leider recht blass. Steve Martins Mr Chairman hingegen ist sehr überzeugend und Timothy Daltons Auftritt als Agent Damien Drake dürfte einige Bond-Fans erfreuen. Dick Millers kurzer Auftritt als DJs Vorgesetzter ist natürlich Pflicht, da der Charakterdarsteller bisher in jedem Dante-Film auftrat. Insgesamt kann "Looney Tunes: Back in Action" nicht die Klasse von "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" erreichen, doch das muss nichts heißen. Joe Dantes Ausflug in die Welt der Looney Tunes ist dennoch überaus gelungen und die überdrehten Cartoon-Einlagen täuschen über das einfallslose Drehbuch definitiv hinweg. "Looney Tunes: Back in Action" war der letzte Film, den Jerry Goldsmith vertonen sollte und wahrscheinlich war es für den Komponisten eine große Freude, nach der anstrengenden Produktion von "Timeline" noch einmal mit seinem Freund und Wegbegleiter Joe Dante, mit dem er an insgesamt 10 Projekten gearbeitet hatte, zu komponieren. Nachdem er bereits für Dantes "The 'burbs" eine herrlich komischen und von Selbstironie durchzogene Musik geschrieben hatte, machte sich Goldsmith ausgerüstet mit einem groß besetzten Orchester inklusive E-Gitarre, Akustik-Gitarre, Akkordeon, Harfe, Drumset und seinen Keyboards erneut auf einen abwechslungsreichen Streifzug durch sein eigenes Schaffen und das seiner Kollegen. Von dem Gremlin-Rag über zu den treibenden Westerngitarren und Hornrufen aus "Breakheart Pass" bis zu der exotischen Perkussion aus "Congo" blickt Goldsmith über 40 Jahre seiner Tätigkeit als Komponist und schöpft aus nahezu jedem Genre, sodass in jedem Stück unzählige Ideen auftauchen. Das pfiffige Hauptthema erklingt mal konventionell in den Streichern, blitzt als Spionagemusik in der E-Gitarre auf oder erklingt im ganzen Orchester. Eine elegische Solovioline unterlegt Daffy Ducks Gejammer, ein Musettenwalzer erklingt in den Straßen von Paris, hektische Holzbläser treiben Verfolgungsjagden heran und starke Blechbläser fangen Mr Chairmans fiese Machenschaften musikalisch ein. Dabei lässt es sich der Komponist nicht nehmen, die Musik mit einer ordentlichen Portion Mickey-Mousing zu versetzen, sodass sich chromatisch abwärts gleitende Xylophonläufe und hektische Streicherfiguren durch die ganze Partitur ziehen. Dennoch schafft Goldsmith es meisterhaft, dieses Füllhorn an filmmusikalischen Klischees nicht in seine Einzelteile zerfallen zu lassen. Die musikalische Überdrehtheit gehört hier ebenso zu Konzept wie die Karotte zu Bugs Bunny. Mit viel Liebe zum Detail komponiert und raffiniert von Mark McKenzie orchestriert meldet sich Goldsmith kurz vor seinem Tod noch einmal mit einer ungeahnten Frische zurück. Leider gelang es dem Komponisten nicht, seine Musik wegen mehrerer Umschnitte in der Postproduktion fertigzustellen, sodass Komponist John Debney 16 weitere Minuten Musik beisteuerte, die dank der Fähigkeit Debneys zur Imitation anderer Stile äußerst gut funktionieren. Varèse-Sarabande veröffentlichte allerdings nur Jerry Goldsmiths Musik und die originale auch den Film einrahmende Titel- und Schlussmusik von Carl Stalling, Cliff Friend und Dave Franklin sowie der "Al Mart"-Werbemusik als verstecktes Osterei. Goldsmiths Material ist chronologisch und anscheinend mit 36 Minuten Laufzeit sogar vollständig vertreten. Das Booklet enthält neben einer Auflistung aller Musiker auch einen kurzen Text Joe Dantes über seine Zusammenarbeit mit Jerry Goldsmith und rundet so die gelungene Albumpräsentation ab. Jerry Goldsmith schrieb für "Looney Tunes: Back in Action" eine äußerst erfrischende und durchweg unterhaltsame Musik, die einen würdevollen Abschluss seiner langen und fruchtbaren Karriere darstellt. Die vorbildliche Veröffentlichung von Varèse sei deshalb nicht alleine Cartoonmusik-Freunden empfohlen, denn die äußerst abwechslungsreiche Musik mit ihren unzähligen Anspielungen auf andere Genres bietet für jeden Filmmusikliebhaber eine große Wundertüte voller Entdeckungen.
  21. Das wird wirklich werden wie "Planet der Affen": Komplette Musik auf den ersten beiden CDs, Album-Version auf CD 3.
  22. Eben. Ich wollte nur festhalten, dass Strauss seine Motive weitaus freier variiert als Wagner, der mit der Entwicklung der Leitmotivtechnik (Leitmotive gab's auch schon vorher) den ersten großen Schritt gemacht hat, aber seine Motive selten deutlich variiert. Das "Speer"-Motiv oder das "Fluch"-Motiv erklingen fast immer in derselben Instrumentierung und Lage. Ebenso "Kundrys Lachen" im Parsifal etc. Richard Strauss machte es sich im "Don Quixote" jedoch zur Aufgabe, sein Material den immer neuen Abenteuern der beiden Helden anzupassen. Manchmal frage ich mich allerdings, ob man nicht "subtil" gerne mit "Qualität" verwechselt und "offensichtlich" mit "grobschlächtig", denn natürlich ist Straussens Tonarten-Psychologie im ersten Akt des "Rosenkavalier" (g-moll) sehr subtil, aber welcher Nicht-Absoluthörer nimmt denn diesen Aspekt wahr? Man sollte sich halt immer fragen, was der Rezipient wahrnehmen soll und was nur als kompositorische Stütze gilt, die mit dem Rest der Musik verschwimmt. Shore wählte für seine "Herr-der-Ringe"-Musik eine deutlich 'entschlackte' Vorgehensweise, was per se nichts Schlechtes sein muss. Im Übrigen komponierte Strauss auch für "richtige" Filme wie eine Stummfilmfassung des "Rosenkavaliers" oder die Musik zu einem Nazi-Propaganda-Film über München. Ein Motiv daraus rettete er übrigens in seine "Metamorphosen".
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung