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Leto

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Alle Inhalte von Leto

  1. Aha, auch in der Vorpremiere gewesen, Grubdo? jo, ich habe STAR TREK 11 auch gestern abend gesehen. Ich prophezeie: Da werden die Meinungen weit auseinandergehen - vor allen zwischen "Trekkies" und anderen Kinobesuchern. Aber was die "Breitenwirkung" oder den Massen-Appeal angeht, hat Abrams ganze Arbeit geleistet. Da kann man sich auch als Nicht-Star-Trek-Fan bestens amüsieren. Ich werde versuchen, möglichst wenig zu "spoilern". Meine positiven Eindrücke: - Unterhaltungswert: Das ist schon erstaunlich - der Film dauert knapp 2 Stunden und es gibt wirklich keinen einzigen "lahmen" oder als überflüssig empfundenen Moment. Man guckt nicht auf die Uhr, gähnt nicht oder wünscht sich, eine Szene würde endlich vorbeigehen. Es gibt auch keine Momente der Peinlichkeit, bei denen man beim "Fremdschämen" im Kinosessel versinken möchte. Wirklich perfekt gemachte Unterhaltung - Action, Spannung, Witz, Rasanz am laufenden Band. Respekt! - Optik: Na das ist wirklich mal ein visueller "Reboot" - alles State-of-the-art, Effekte, Ausstattung, Action auf höchstem Niveau. Klar, im Vergleich zu den alten, sehr "konservativ"-behäbig gefilmten Star Trek-Teilen muss man sich erst an das neumodische Kameragewackel und schnelle Schnittfolgen gewöhnen - aber so schlimm wie in einem Michael Bay Film ist es zum Glück nicht geworden. - Schauspieler: Ein Glücksgriff nach dem anderen - vor allem das wichtige Triumvirat Kirk - Spock - Pille harmoniert - die "Chemie" stimmt, Attitüde, Gesten, Gesichtsausdrücke, Stimmungen - das könnte in der Tat alles von jugendlichen Ausgaben dieser Charaktere stammen. Etwas schwächer fallen die übrigen Besetzungen aus - bei Chekov hätte ich mir zumindest eine Anspielung auf seine legendäre "Beatnik"-Frisur der 60er gewünscht, sein Alter-Ego sieht so nun doch ganz anders aus und die Einführung von "Scotty" bleibt auch leicht gewöhnungsbedürftig. Scotty hat Humor, aber was hier gezeigt wird, ist doch etwas zuviel des Guten. Sogar noch besser als erwartet fand ich hingegen Bruce Greenwood als Christopher Pike. Eine echte "Autorität", die das jugendliche Enselmble auch benötigt hat. - Humor: Die Tatsache, dass vieles zwanghaft auf "lustig" getrimmt ist, konnte ich gut verkraften, weil dies meiner Ansicht nach auch gut mit der deutschen Fassung des Classic Serie (die englische Originalfassung ist ja viel ernsthafter und humorloser) harmoniert, wie die grenzdebilen Dialoge mancher Synchro-Ideen ja den gelegentlich unbestreitbaren Trash/Pulp-Charakter der Classic Serie vortrefflich zu unterstreichen vermochten. Die gelegentlich selbstironische Attitüde passt zur "Vorlage". - Anspielungen: Auf welche älteren Filme (vor allem Star Trek 2), welche anderen Folgen, Serien und Charaktere wie angespielt wird, kann sich jeder selbst ansehen, aber ich glaube, jeder Fan kommt hier auf seine Kosten. Nun zu dem, was ich weniger geglückt fand: - Als Hauptschwachpunkt des Films würde ich ganz sicher den haarsträubend konstruierten Plot benennen - zeitreisende Romulaner (auch wenn die Zeitreise, im Gegensatz zu Star Trek 4 oder 8 ja hier unfreiwillig stattfindet) und die storytechnischen Konstrukte der Unlogik und bemerkenswerter "Zufälle". Als ich gelesen habe, dass die selben Drehbuchautoren auf für "Transformers" verantwortlich zeichneten, gingen mir einige Lichter auf. - keine "tiefere Botschaft": die "ideologischen Alleinstellungsmerkmale" von Star Trek entfallen hier weitgehend, es gibt keinen moralischen Konflikt ala Star Trek 8/9, keine politische Parabel ala "Das Unentdeckte Land (Star Trek 6)", keine mythologisch-archetypisch geprägten Metaphern über den Sündenfall, (Star Trek 2/3 - Genesis, Opfertod und Auferstehung), die Arche und die Rettung der Schöpfung (Star Trek 4) etc. - einfach nur undifferenzierte, triviale Sci-Fi-Unterhaltung mit viel Action, eindimensionalen Bösewichtern und den bekannten Charakteren. Das ist sehr schade. - Unnötige Änderungen: Klar, dass ein State-of-the-art Kinofilm von 2009 nicht mit dem billig-trashigen Schiffs- und Brückendesign von 1966 aufwarten konnte, aber gestört haben mich die Änderungen, für die es einfach keinen erkennbaren Grund gab: Was war gegen die Romulaner aus TNG/DS9) einzuwenden? Warum mussten die nun glatzköpfig und tätowiert sein? Der Maschinenraum - in allen Serien und früheren Filmen gab es hier zumindest eine gewisse Kontinuität, aber was hier gezeigt wird, sprengt die Grenzen des Erträglichen und Erklärlichen. Wer das gesehen hat, wird sich auch fragen: Was soll das? - Musik: Sorry, aber die Musik wirkt im Film letztendlich häufig genauso einfallslos und dramaturgisch wenig unterstützend wie auf CD. Auch wenn ich das durchaus "ohrwurm"-artige Thema den ganzen Abend weitersummen musste, hätten Komponisten vom Kaliber eines Goldsmith oder Horner hier eine viel bessere Unterstützung gerade der "emotionalen" und Charakter-Momente ermöglicht. Hier lässt die Musik oft die erforderliche Wirkung vermissen. Ich würde 5/6 Pkt. weil der Film einfach erstklassige, allerdings sehr triviale, Sci-Fi Unterhaltung bietet. Als Star Trek Fan ist mir das irgendwie doch zu wenig. gruss
  2. Jo, das sehe ich grundsätzlich genauso - aber Menschen sind nunmal von Natur aus bequem (um nicht zu sagen "faul") und deshalb halte ich diese Theorie nicht für völlig abwegig. Warum haben erstaunlich viele Komponisten zu Beginn ihrer Karriere einen z.T. fulminanten Start hingelegt und sind dann ins Mittelmass abgesackt? James Horner, John Debney, David Arnold ... weil sie sich "etabliert" haben, es nicht mehr nötig haben, "alles zu geben" - es reicht auch die "Normalleistung" (wie man das wohl heute nennt), Durchschnittswerke, die ihren Zweck erfüllen. Warum mehr geben, wenn es nicht nötig ist? Ehrlich gesagt: Rein menschlich kann ich das diesen (und anderen) Personen nicht mal übel nehmen. Da sind Filmmusikomponisten keine besseren Menschen als andere Teile der arbeitenden Bevölkerung. Ich würde es vermutlich genauso machen... Da werden keine Werke für die Ewigkeit geschaffen, sondern "nur" das Geld für die nächste Monatsmiete verdient - es sei denn man heisst John Williams oder Jerry Goldsmith. Das unterscheidet eben Menschen von ... äh... Künstlern gruss
  3. Ich gestehe: Ich fand Star Trek 10 furchtbar - der TNG-Crew hätte ich einen besseren Abschied gegönnt. Vom völlig unmotivierten Auffinden eines neuen Data-Klons über die nicht wirklich nachvollziehbare Machtübernahme des Romulanischen Imperiums durch Shinzon und die Remaner (von deren grauenhaftem B-Monster-Design ganz zu schweigen.... furchtbar!) bis zum grausam einfallslosen und klischeehaften "Enterprise-vs-die-romulanische-Superwaffe" Plot (warum genau will Shinzon die Erde vernichten...?) fand ich fast alles an diesem Film verunglückt. Die "Action" wirkt aufgesetzt (besonders auf dem B-4 Planeten) und dominiert die als "intellektuellen(?) Ausgleich" gedachte Picard-Klon-Story um Ethik und Determination viel zu sehr. Da sieht man auf der DVD besonders schön an den "Deleted (Dialogue) Scenes", die Regisseur Baird offenbar allesamt für überflüssig hielt. Den Ausgleich zwischen Dialog/Charakter-Szenen und "Action" haben ALLE anderen Star Trek Filme besser hinbekommen. Wenn ich bumm-bumm Weltraum-Action sehen will, lege ich Star Wars Episode III oder VI ein. Kein Star Trek Film wird je die Qualität einer Star Wars Weltraumschlacht erreichen (schon vom Budget und der Tricktechnik her unmöglich) - und das muss auch nicht sein. Star Trek sollte eben dafür eine bessere Story, mehr "Intelligenz", bessere Charaktere (ach ja: wie lässt sich die Präsenz von Worf und Wesley in diesem Film mit der TNG-Historie vereinbaren?), Humor und Nachdenklichkeit bieten - und all das fehlt mir weitestgehend in Star Trek 10. by the way - ich würde die "alten" Star Trek Filme für mich so bewerten: Star Trek 1 - 3/6 Star Trek 2 - 6/6 Star Trek 3 - 4/6 Star Trek 4 - 5/6 Star Trek 5 - 2/6 Star Trek 6 - 6/6 Star Trek 7 - 5/6 Star Trek 8 - 6/6 Star Trek 9 - 4/6 Star Trek 10 - 2/6 insofern macht mir auch die "Goldsmith-auf-Autopilot" Musik nicht wirklich viel aus; ein so grottiger Film hätte IMHO auch durch "gute" Musik nicht mehr gerettet werden können gruss
  4. Ich glaube, dass (schon seit längerer Zeit) eine Entwicklung im Gange ist, bei der seitens der Regisseure/Produzenten oder sonstiger Verantwortlicher der Film"industrie" die Ansprüche an "gute" Filmmusik eher sinken als steigen. Filme"machen" ist heute mehr als je zuvor eine von kommerziellen Interessen - und nicht "künstlerischen Ansprüchen" - dominierte Tätigkeit; die Filmmusik muss schnell produziert sein, darf nicht viel kosten und sollte sich nach Möglichkeit auch noch separat vermarkten lassen (keine Ahnung, ob es Songs in "Wolverine" gegeben hat, die ein zusätzliches "Soundtrack"-Album nach sich ziehen könnte...ala "inspired by the Movie...") Ich glaube, HGW hat einfach deshalb ein recht schwaches Werk abgeliefert, weil von ihm auch nichts qualitativ hochwertiges verlangt wurde - ein no-brain-comic-Blockbuster, da musste halt "irgendeine" Musik her, die nicht zu unangenehm auffällt und schnell zusammenkomponiert werden konnte. HGW hat seinen Scheck bekommen und die Sache ist erledigt... reiner "Broterwerb" halt. Da steckt kein künstlerischer oder musikalischer "Anspruch" dahinter, den "wir" (Filmmusik-Fans) gerne stellen würden. Nicht zu vergessen, 98% des potentiellen Publikums ist das auch völlig egal, was für ein Gedudel da während des Films ertönt. Es mag Filmmusik-Komponisten geben, die an sich selbst und ihre Werke gewisse künstlerische und qualitative Ansprüche stellen (selbst für einen No-Brain-Blockbuster), aber das unterscheidet eben dann z.B. einen Komponisten wie Alan Silvestri, der selbst für Quatsch wie "Van Helsing" oder "Night at the Museum" noch gute Musik abliefert von einem "Broterwerbs"-Komponisten wie HGW. Meine Meinung... gruss
  5. Ehrlich gesagt, ich kann mit der ganzen "Bester-Film-aller-Zeiten" Ranking-Spielerei auch nicht sooo viel anfangen. Aber vielen Leuten gefällt es offenbar. Ich bin der Überzeugung, es gäbe einen "Pool" von, sagen wir mal, 100, 500, 1000 ... wer weiss... Werken, die in der Filmgeschichte eine besondere Bedeutung haben, sei es aus inhaltlichen/storybezogenen Gründen, aus künstlerischen, technischen, dramaturgischen oder anderen Gründen, die sich aber letztendlich einer grundlegenden Vergleichbarkeit als "Gesamtkunstwerke" entziehen. Wer will oder kann schon Citizen Kane mit Titanic vergleichen? Oder Star Wars mit Schindlers Liste? Oder Herr der Ringe mit Psycho? Oder Der Pate mit "Sieben" usw. usw.? Einen Film, der mich in _allen_ möglichen anlegbaren Bewertungskriterien für die qualitative Einordnung eines filmischen Kunstwerkes vollends überzeugt hätte, habe ich auch noch nicht gesehen. Menschen sind unvollkommen und so sind auch die Werke, die sie schaffen Man darf auch nicht vergessen, "Filmgeschichte" gibt es ja noch nicht sooo lange (ca. 100 Jahre). Da muss sich ja noch alles "im Fluss" befinden. Wer weiss, was noch alles kommt. Literatur als künstlerische Ausdrucksform gibt es schon viel länger - trotzdem käme niemand auf die Idee "Das beste Buch aller Zeiten" zu küren - der "Ranking-Wahn" muss also ein neuzeitliches Phänomen sein gruss
  6. Ich habe Citizen Kane auch nur einmal im TV gesehen - und das ist schon viele Jahre her. So weit ich weiss, gilt "Citizen Kane" weniger wegen seiner Geschichte als vielmehr wegen der (für die damalige Zeit) absolut revolutionären Kamera- und Licht-Spielereien als filmhistorisch bedeutsamer Meilenstein. Er leitete damit gewissermassen eine neue Ära der Cinematographie und der visuellen Gestaltung eines Filmes generell ein. Ohne ihn hätten sich Kamera- und Beleuchtungstechniken, die heute gang und gäbe sind, womöglich nie etabliert. gruss
  7. Genau. The Shawshank Redemption (1994) Da steht "Top 250: #1" Ich wollte es auch nicht glauben
  8. Sehe ich auch so. Den sollte man in der Tat mehrmals sehen, um seine Qualitäten richtig würdigen zu können. ist Ausserdem mag ich Madeleine Stowe Ich habe gesehen - auf DVD: Die Verurteilten - The Shawshank Redemption (1994) Jo, das wird mir keiner glauben - aber den Film habe ich wirklich noch nie gesehen. Dabei handelt es sich immerhin um den BESTEN FILM ALLER ZEITEN (imdb Bestenliste Platz 1) Entsprechend hoch fällt die Erwartungshaltung aus... nun ja Zweifellos ein sehr bewegendes Gefängnis-Drama mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen von Robbins und Freeman, das eine wichtige Botschaft über Hoffnung, Verzweiflung, den Wert von Freundschaft und Loyalität vermittelt... aber DER BESTE FILM ALLER ZEITEN? Sorry, kann ich nicht ganz nachvollziehen - der Film ist routiniert inszeniert, geradlinig erzählt, klassisches Erzählkino mit einem sehr gut adaptierten Drehbuch (wobei der "Twist" doch ziemlich vorhersehbar ist) ... aber formal nichts irgendwie überdurchschnittliches, oder? Kamera, Musik, Schnitt, Ausstattung, Kostüme - klar, bewegt sich alles auf gewohnt hohem Hollywood-Niveau, aber ehrlich gesagt, kann ich nun, nachdem ich den Film gesehen habe, nachvollziehen, warum der Film keinen der Oscars, für die er nominiert war, erhalten hat. Zumindest für mich fehlt da irgendwie das "Besondere", der künstlerische Aspekt, das "Innovative", das diesen Film über andere herausragen lassen könnte. Ein Film sollte mehr bieten, als "nur" eine gute Geschichte zu erzählen. Film ist ein visuelles Medium, von dessen Möglichkeiten "The Shawshank Redemption" IMHO nur sehr unzureichend Gebrauch macht. Da kann man auch ein (in diesem Fall: DAS) Buch lesen. Ich würde zwar 6/6 Punkten geben, weil es sich immer noch um einen hervorragenden Film handelt - aber der beste Film aller Zeiten? Zumindest für mich nicht... gruss
  9. "Enterprising Young Men" ist das Stück, bei dem ich mir gedacht habe: "DAS hätten die Main Titles werden müssen!". Ansonsten müssen mono-thematische Scores nicht notwendigerweise schlecht sein, ich muss da z.B. an "The Last Legion" von Patrick Doyle denken, da wird auch quasi ausschliesslich das Hauptthema in allen Variationen und Instrumentierungen in jedem Track wieder "verwurstet" - aber einige Tracks gefallen mir trotzdem recht gut. Nach wiederholtem Hören hat sich meine Bewertung des Scores nun auch verbessert - sicher kein Meisterwerk, auch keine Konkurrenz für Goldsmith, Horner oder Eidelman... aber wenn ich bedenke, wieviele Scores ich kenne, wo ich gerade mal einen Track richtig gut finde (meist die Main oder End-Titles), ist die "Ausbeute" eigentlich nicht so schlecht - "Enterprising Young Men", "Neros Death Experience" und die "End Titles" sind jedenfalls gleich in meinen mp3 Player gewandert Jetzt müssen wir nur noch abwarten, wie die Musik im Film wirkt. gruss
  10. Glaube ich nicht. Ich denke, dass es eher so in Richtung "Wanted!" gehen wird. Elfman hat für mich in letzter Zeit ziemlich an Reiz verloren. Früher konnte man sich noch darauf verlassen, dass ein Elfman-Score eine unverwechselbare Qualität, einen wirklich einzigartigen Stil besass. Heute geht mir seine Musik auch zu sehr in Richtung Mainstream. Vielleicht liegt es aber auch an den Regisseuren, mit denen er zusammenarbeitet. Bei einem "freaky" Regisseur wie Tim Burton konnte Elfman seine "Alleinstellungsmerkmale" noch voll zur Entfaltung kommen lassen. Bei Spiderman (2) musste er dem "Blockbuster"-Charakter schon einige Elemente seines Stils auf dem Mainstream-Altar opfern. Von daher bin ich eher skeptisch. Da sollte man nicht zu viel erwarten. gruss
  11. Exakt meine Meinung. Wobei mich an diesem Score noch besonders verärgert, dass HGW darauf verzichtet hat, sich in irgendeiner Form an den Vorgänger-Scores zu orientieren - immerhin geht es hier auch um die X-MEN. Wobei ich fairerweise anmerken muss, dass ich Kamens Musik zu X1 auch sehr, sehr schwach fand. Aber Ottman und Powell haben ja dann gezeigt, wie man es "richtig" macht. Powell ist es sogar gelungen, dem viel-kritisierten Film mit seiner Musik eine Qualität angedeihen zu lassen, die über der des Streifens selbst steht (da stimmte auch die "Action", insofern würde ich auch Powell in die Liste der Action-Befähigten aufnehmen ) gruss
  12. MIKLOS ROSZA - EYE OF THE NEEDLE (1981) Den habe ich schon lange nicht mehr gehört... dürfte laut imdb der vor-letzte Rosza-Score gewesen sein. Auch im hohen Alter hat der gute Mann noch alles gegeben - eine wahre Fundgrube an hoch-dramatischer Musik. Neben ruhigeren Stücken und einem Love Theme für die Romanze des Protagonisten gibt es diverse Tracks (Z.B. The Escape und das Finale), die eine wahre "Tour-de-Force" an Dramatik und Action bieten - nichts für Leute mit schwachem Herzen Die Musik bleibt aber immer Rosza-typisch, bietet seinen unverkennbaren Stil und die Orchestrierung, die man bei ihm "gewohnt" ist. Es schimmern auch gelegentlich kurze Reminiszenzen an andere Rosza-Spätwerke durch - wie "Time After Time" oder "The Golden Voyage of Sinbad". Einziger Schwachpunkt ist IMHO eine gelegentlich etwas repetitive Strukturierung (kann aber auch am Arrangement der Stücke liegen). by the way: Den zugehörigen Film (dtsch. Titel: "Die Nadel", lief zumindest früher diverse Male im TV) kann ich übrigens auch sehr empfehlen. Ein erstklassiges, unglaublich spannendes und dramatisches WW2-Spionage-Abenteuer mit Donald Sutherland in seiner IMHO besten Rolle. Regisseur Richard Marquand konnte endlich unter Beweis stellen, dass er viel mehr drauf hatte, als nur als George Lucas-Marionette seinen Kopf für "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" hinzuhalten. Meine Wertung: 5/6 gruss
  13. "Lady in the Water" ist einer meiner Lieblings-Scores von JNH. JNH kann mittlerweile (was ich ihm lange Zeit, ehrlich gesagt, nicht zugetraut hatte), "langsame", meditative Stücke mit fesselnder melodischer Struktur ("Charades") und viel Atmosphäre genauso komponieren wie atemberaubende, komplexe Action-Tracks, die es fast mit John Williams aufnehmen können ("The Great Eatlon"). "Lady in the Water" kombiniert beides in vortrefflicher Weise. Früher war ich kein so grosser JNH Fan, aber mittlerweile bin ich es. Ich bin schon gespannt auf seine nächsten Werke.
  14. Jo, kann ich bestätigen. Wer geglaubt oder gehofft hatte, die Musik würde sich an Powells grandiosem X-MEN 3 orientieren, wird enttäuscht werden. ...und wer einen "guten" HGW-Score sucht, sollte bei "Die Chroniken von Narnia 2" bleiben. Das war zumindest meinem Geschmack nach der letzte Score von HGW, dem ich gewisse Qualitäten zubilligen würde (ich weiss, alles Geschmackssache). gruss
  15. Wow, was für eine Resonanz. Ich hätte nie gedacht, dass ein Elmer Bernstein-Release den Rummel toppen könnte, den es damals (zu Recht...) um "Heavy Metal" gab (der IMHO "Airplane" Lichtjahre überlegen ist). Das ist ein netter Bernstein 80er Score, dem es vor allem gelingt, die parodistischen Übertreibungen und Anspielungen perfekt musikalisch umzusetzen - insofern ist es zweifellos gute FILMmusik, über die StandAlone-Qualitäten kann ich nur spekulieren.... Ist das nun so ein Rummel, weil es ein Elmer Bernstein-Score ist oder weil es der potentielle "Türöffner" for manche Paramount-Werke sein könnte? - wobei es doch eigentlich schon viele Paramount-Film-Scores gibt (Zehn Gebote, Star Trek etc.), oder? Ich kann die Aufregung irgendwie nicht so _ganz_ nachvollziehen...
  16. Gratuliere zur "Komplettierung" Genau meine Meinung! Star Trek/TNG ist eben nicht (nur) eine "wissenschaftlich-technische" Sci-Fi Utopie, sondern in erster Linie (IMHO im Geiste Roddenberrys) eine soziale Utopie. Keine Serie hat das besser vermittelt als TNG. Deshalb ist DS9 - bei allen Qualitäten, die die Serie sonst besitzt - auch (zu Recht) mehr umstritten. Vom Geiste der sozialen Star Trek Utopie geht dort viel verloren. DS9 hat viel mehr mit Babylon5 gemeinsam als mit Star Trek. Aber das nur nebenbei... ich habe etwas ganz anderes angesehen: auf DVD "SO FINSTER DIE NACHT" (Schweden 2008) Wow, der erste(?) schwedische Film, der es in Top-250 imdb Liste der besten Filme aller Zeiten gebracht hat - da war ich sehr gespannt... ..und wurde nicht enttäuscht. Ein aussergewöhnliches cineastisches Erlebnis! Inhaltlich ein "Horror-Drama", das von einem 13-jährigen Jungen handelt, der in einer abgelegenen, tristen schwedischen Provinz in den 70ern lebt und sich dort mit einem gleichaltrigen Vampir(!) anfreundet... mehr will ich nicht verraten Klingt nach einem Kinderfilm, ist aber keiner. Eher ein Pubertäts-Fantasy-Drama in aussergewöhlichen, geradezu perfekt durchkomponierten, schönen Bildern voller unbeschreiblicher Melancholie. Es gibt auch ein wenig Horror, sogar Splatter (am Ende) und ein angenehm offenes Ende, über das man lange nachdenkt. Es gibt nicht viel Filmmusik (von einem mir unbekannten schwedischen Komponisten), aber die, die man zu hören bekommt, passt perfekt - klassisch-elegische, traurige Melodien ... zum Weinen schön Meine Wertung - 6/6 - sehr empfehlenswert (zumindest für jeden, dessen Sehgewohnheiten noch nicht vollends von Michael Bay und Konsorten ruiniert wurden... ) gruss
  17. Ich habe keinen "musikwissenschaftlichen" Hintergrund und vermag insofern wahrscheinlich nicht exakt zu erklären, was ich meine - aber für mich haben auch die ST Scores, die nicht von Goldsmith stammen, es geschafft, die Essenz oder den Geist von "Star Trek" musikalisch umzusetzen, "Weltraum-" und "Sci-Fi-Abenteuer"-Feeling kommt (zumindest bei mir) in jedem Fall beim Anhören auf, auch wenn ST4 und ST7 sicher Schwächen haben, aber dabei man darf nicht vergessen, dass ST4 eher eine Komödie als ein Weltraumabenteuer ist und ST7 einfach ein sehr ruhiger Film ohne allzu viel "Action" war. Es muss IMHO gar nicht ein bestimmtes Thema oder eine melodische Struktur zitiert oder reproduziert werden, um "gute" Star Trek-Musik zu komponieren. Letztendlich sind die Filme (trotz ihrer grundlegenden Gemeinsamkeiten) auch zu unterschiedlich, um sie durch eine Art musikalische Uniformität in ein Schema pressen zu können. Jeder Komponist hat auf seine Weise versucht, das Star Trek-Universum musikalisch umzusetzen und dabei trotzdem den Eigenheiten jedes Filmes gerecht zu werden. Das ist (bis jetzt) eigentlich IMHO in jedem Fall recht gut gelungen. Mal martialisch (Horner, Eidelman), mal ruhiger (Rosenman, McCarthy) mal ganz "klassisch" (Goldsmith). Einerseits Kontinuität und andererseits Berücksichtigung des inviduellen Stils (des jeweiligen Filmes und des Komponisten) sollten eben in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Deshalb halte ich mich mit meinem "abschliessenden" Urteil über diesen Score auch noch zurück, bis ich den Film gesehen habe - wer weiss, vielleicht unterscheidet sich ja auch dieser Film so fundamental von allen bisherigen ST-Filmen, dass man zu dem Schluss kommt: Giacchino tat gut daran, die bisherige "Linie" vollständig zu verlassen, denn der Film hat so wenig mit seinen Vorgängern gemein, dass jede musikalische Reminiszenz an "früher" obsolet ist gruss
  18. Bei allem Respekt (und ich räume ein, darüber kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein), aber ich bin der festen Überzeugung, wenn es den enormen Einfluss von StarWars und John Williams auf die Entwicklung der Filmmusik nach 1977 nicht gegeben hätte, wäre bei der Musik zu Star Trek 1 (wenn er denn überhaupt entstanden wäre) etwas VÖLLIG anderes herausgekommen - ich schätze, Goldsmith hätte dann etwas in der Richtung von "Planet der Affen" oder "Logans Run" abgeliefert. Ich bezog mich explizit auf die Musik zu den ST Kinofilmen - die Musik zur TV Serie ist sicher "einzigartig" und klassisch, aber nicht gerade grossorchestral. Auf die Musik der TV Serie (u.a. also das Courage Thema) wird ja in den Star Trek Movie Scores ja gar nicht sooo oft Bezug genommen, insofern bleibe ich bei meiner Ansicht, dass Williams und Star Wars auf den musikalischen Stil der Star Trek Filme ungleich grösseren Einfluss hatten als die Musik der TV-Serie. Gruss Aber um das ganze nicht zu OT werden zu lassen: Giacchino hat sich weder vom einen noch vom anderen sonderlich beeinflussen lassen (von den End Titles mal abgesehen).
  19. Nun ja, ich glaube, man kann nicht gerade behaupten, dass die "älteren" Star Trek Scores, besonders originell, experimentell oder gewagt gewesen wären. Es handelte sich um grossorchestrale Sci-Fi-Scores, die IMHO ohne John Williams "Star Wars" gar nicht möglich gewesen wären und alle auf diese Initialzündung der "orchestralen Renaissance" nach 1977 zurückgehen. Goldsmith hat sicher einige geniale Einfälle einfliessen lassen, aber letztendlich handelt es sich auch bei Star Trek I um "Post-Star-Wars"-Filmmusik. Ohne den Erfolg von StarWars wäre es vielleicht auch nie zu einem (ersten) Star Trek Kinofilm gekommen. Diese Zeiten sind (leider) lange vorbei. Heute kann ein Sci-Fi-Film jede Art von Filmmusik erhalten, von Rap über Choräle und MV/RC-Geschrammel bis zu klassischen Arrangements. Vielleicht hat sich Giacchino einfach aus diesem Grund gar nicht mehr an irgendeine (musikalische) Star Trek Tradition gebunden gefühlt (die wir gerne erfüllt gesehen hätten) und einfach irgendwie drauflos komponiert. Das ist eben das Ergebnis. "Star Trek" ist für Filmmusikkomponisten heute nichts besonderes mehr, sondern nur ein Film wie jeder andere, für den halt "irgendeine" Musik her muss. Traurig...
  20. IMHO eine gute Wahl für jeden Fantasy-Fan Warum BEOWULF seinerzeit derart verrissen wurde, ist für mich nicht nachvollziehbar - wenn man den Streifen nicht als "Literaturverfilmung" sieht, sondern als Fantasy-Animationsfilm, bietet er erstklassige Unterhaltung. Da auch viel (CGI-)Blut spritzt und die Actionszenen drastisch und intensiv inszeniert sind, ist BEOWULF trotz seiner Zugehörigkeit zum Animations-Genre ganz sicher kein Kinderfilm - das ist wohl auch manchem übel aufgestossen, in den verklemmten USA kamen die negativen Reaktionen auf ein paar "virtuelle Nackt-Szenen" dazu. Ich war jedenfalls sehr positiv überrascht, nicht nur von den erstklassigen Animationen und dem bizarren Monster-Design, sondern auch dem furiosen Finale mit dem Drachen, dazu gibts die gute und routinierte Silvestri-Musik. Ich wünsche jedenfalls viel Spass gruss
  21. Auf DVD: BABYLON A.D. Ok, ich meine Erwartungshaltung hielt sich in Grenzen - und das war auch gut so. Denn was im Vorfeld über den Film - oder besser gesagt, dessen "Behandlung" durch das Studio - zu lesen war, trifft die Sache ziemlich genau: Der Film ist nicht etwa "geschnitten", sondern regelrecht "massakriert" worden, um auf die ca. 80 min Laufzeit zu kommen, die übrig geblieben sind. Der Film wirkt wirklich wie ein Fetzen gerissenes Werk, dessen Bruchstücke hinterher wieder mühsam zusammengeflickt wurden - wobei Story, inhärente Logik, eine nachvollziehbare Handlung, Charakterentwicklung und Motive der handelnden Figuren weitestgehend unter die Räder geraten sind. Ein Flickwerk der Unlogik mit einigen netten Kameraspielereien, Effekten und hektisch geschnittenen Actionszenen. Vin Diesel ist - obwohl ich wirklich kein Fan von dem Typ bin - sogar noch ein Pluspunkt, weil er dem Streifen mit seiner Art noch eine gewisse Kontinuität verleiht, die sonst in dem sprunghaften Handlungschaos weitgehend fehlt. Das französische Mädchen, des seinen "Schützling" spielt, könnte noch eine grosse Zukunft haben - die hat das "gewisse etwas", vergleichbar vielleicht mit Milla Jovovich (Das fünfte Element) in den 90ern. Mal sehen, was aus der wird.... Ansonsten sollte man auf einen Directors Cut warten - vielleicht macht die Handlung dann mehr Sinn. Den Streifen kann ich ansonsten der derzeit vorliegenden Fassung wirklich nicht empfehlen. gruss
  22. Jo, das Plakat ist wirklich schräg (habe ich hier auch das erste Mal gesehen) - aber das tut der Qualität von John Scotts Musik keinen Abbruch. Die ist wirklich fantastisch (und bombastisch) - vielleicht sogar die beste in Scotts Karriere.
  23. Richard Robbins - WAS VOM TAGE ÜBRIGBLIEB (1993) IMHO der Film mit Anthony Hopkins als Butler in seiner BESTEN Rolle. Den meisten Zuschauern wird er zwar eher als Dr. Hannibal Lecter in Erinnerung bleiben, aber dieses bewegende Drama hat seine schauspielerischen Fähigkeiten so gefordert wie kein anderer Film. Die Musik ist elegisch, teilweise romantisch, aber (passend zum Grundkonflikt der Charaktere, die sich keine Emotionen und menschliche Schwächen gönnen "dürfen") zugleich zurückhaltend und passt perfekt zur stets präsenten "Gefühlsunterdrückung", die aufgrund der Etikette im England der 30er von den Figuren verlangt wird. Nicht unbedingt geeignet für Action-Fans (bin ja selbst einer), aber aufgrund bestimmter persönlicher Ereignisse ist heute etwas latent "trauriges" eher angesagt
  24. Nee, das brauche ich auch nicht - aber sollte von Mike Vickers mal "At The Earth´s Core" (England 1976, deutscher Titel: "Der siebte Kontinent", mit Doug McClure und Peter Cushing) rauskommen, den würde ich mir schon wegen der herrlich spritzigen Main Titles besorgen. Als der Film so oft im TV lief, konnte ich diesen Vorspann schon mitsummen - einer seiner besten Tracks überhaupt (IMHO)
  25. Das ist aber mal ein schönes Cover! Ich kenne den Score noch nicht, aber vielleicht wird Michael Giacchino auch einfach ein wenig überschätzt - IMHO ist er eher ein Komponist, der primär über die Fähigkeit verfügt, den Stil anderer Komponisten exzellent zu adaptieren (z.B. John Barry in "The Incredibles" oder Akira Ifukube in "Cloverfield") - aber selbst eigentlich eher wenige kreative Ideen hat. Vielleicht hat er hier versucht, Horner zu adaptieren - und das verlief nicht so wie geplant... gruss
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