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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich verstehe ja immer noch nicht, was zeitgenössische Regisseure überhaupt noch an diesen Weltkriegs-Topoi reizt. Und dann wird es auch noch so übertrieben emotional umgesetzt, dass es von jeder Partei mühelos für sich vereinnahmt werden kann. Wenn DUNKIRK nur einen Bruchteil dessen hält, was der Trailer verspricht, wird das der definitive Tiefpunkt in Nolans Karriere.
  2. Die Disqualifikation ist - so leid es mir für Jóhannsson tut - ziemlich gerechtfertigt. Das Richter-Stück, welches im Übrigen furchtbar unsubtil und sentimental eingesetzt ist, ist der emotionale Ankerpunkt der gesamten Filmmusik. Villeneuves Entscheidung, dieses Stück zu benutzen, finde ich höchst fragwürdig, sowohl unter ästhetischen Gesichtspunkten (es ist einfach gedankenlos druntergeklatscht, weil's halt so schön und traurig klingt) als auch aus der moralischen Perspektive, weil er damit seinen Komponisten um eine Oscarnominierung gebracht hat. Ich finde Villeneuve eh massiv überschätzt, sein musikalisches Unvermögen im Falle von ARRIVAL hat das nun noch mal bestätigt. Von seinen Filmen finde ich bislang einzig SICARIO wirklich stark.
  3. Schöner popsinfonischer Score, vielleicht Mancinas beste Arbeit. Aber ich bleibe auch beim alten Album.
  4. Das Kongressprogramm: Freitag, 6. Januar 17:00 Uhr: DIRTY LOVE ("Amore sporco") (Joe D'Amato, I 1988) 21:15 Uhr: DER LIEBE AUF DER SPUR, Folgen 1 - 4 (Mietek Lewandowski, BRD 1988) 23:30 Uhr: Der stählerne Überraschungsfilm 02:00 Uhr: DELIZIA (Joe D'Amato, 1987) Samstag, 7. Januar 14:00 Uhr: VERBOTENE SPIELE AUF DER SCHULBANK (Jürgen Enz, BRD 1980) 17:00 Uhr: SYRTAKI - EROTIK OHNE MASKE ("To syrtaki tis amartias") (Giorgos Papakostas, GR 1966) 21:15 Uhr: Der geheimnisvolle Filmclub "Buio Omega" präsentiert: Einen japanischen Überraschungsfilm 23:30 Uhr: Der geheimnisvolle Filmclub "Buio Omega" präsentiert: Einen amerikanischen Überraschungsfilm 01:30 Uhr: MIT DER PILLE UMSO TOLLER ("Il ginecologo della mutua") (Joe D'Amato, I 1977) Sonntag, 8. Januar 14:00 Uhr: VERFLIXT NOCHMAL... WER HAT, DER HAT ("O Bem Dotado - O Homem de Itu") (Jose Miziara, BR 1979) 16:00 Uhr: DAS BAD AUF DER TENNE (Volker von Collande, D 1943) 21:15 Uhr: NACKTE EVA ("Eva nera") (Joe D'Amato, I 1976) 23:30 Uhr: IMMER WENN ES NACHT WIRD (Hans D. Bove, BRD 1961) Karten unter: reservierung@kommkino.de
  5. Am 24. Februar 2017 kommt endlich George P. Cosmatos' THE CASSANDRA CROSSING in Deutschland auf Blu-Ray. http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=11147
  6. Auf den letzten paar Metern haut das Jahr nochmal ordentlich rein. RIP, Prinzessin.
  7. Schon irgendwie ein schwacher Trost. Meine Eindrücke bzgl. Kurzel sind bislang mäßig bis schlecht - BABADOOK ist im Film ok, MACBETH und ASSASSIN'S CREED habe ich nicht über volle Albumlänge ausgehalten. Schon interessant, wie steil die musikalische Kurve der ALIEN-Saga seit Goldenthal (dem letzten wirklich hervorragenden Komponisten der Reihe) in den Keller geht: Frizzell, Streitenfeld, Kurzel. Was für eine Trübnis!
  8. Wie hast du denn dann deine DVD-Errungenschaften der letzten Tage gepostet, Alex? Das sind doch Amazon-Links, inklusive Cover.
  9. Ausgezeichnet! Ebenso DIE APACHEN VON PARIS. War GRAVITY eine Art Abschlussarbeit? Oder für was wurde das komponiert?
  10. - THE NEON DEMON, Cliff Martinez - THE CHILDHOOD OF A LEADER, Scott Walker - MANCHESTER BY THE SEA, Lesley Barber
  11. Wie fügt man denn Amazon-Links so ein, dass die Cover dargestellt werden? Die BBCode-Schaltfläche ist ja jetzt weg...
  12. Schon im August wurde Scott Walkers Musik für Brady Corbets Regiedebüt THE CHILDHOOD OF A LEADER veröffentlicht. Eine kraftvolle, expressive Musik, bei der ich mir allerdings nicht sicher bin, wieviel mit Samples realisiert wurde und wieviel mit echtem Orchester. Angeblich spielt ein 62-köpfiges Orchester, aber manche Stellen klingen ein wenig künstlich und steril. Keine Ahnung... Anspieltipp: Track 2, "Opening". Hier auch auf YouTube:
  13. Sehr gut - dann ist da auch endlich mal Ruhe.
  14. SUB ROSA war aber auch nicht übel. Aber ja, ich finde AUFBRUCH insgesamt auch zugänglicher und emotional direkter. Ein Greenwood-Vergleich schmeichelt natürlich. Danke!
  15. Ich wäre ja echt total am Boden, wenn meine erste Orchester-Filmmusik so schlecht gemixt und aufgenommen wäre. Trist! Hat er gesagt, woran es genau lag?
  16. Der dumpfe, verwaschene Klang stört dich auch nicht? Ein klarer und transparenter Mix wäre bei der Musik echt von Vorteil gewesen. Aber da hatte wohl jemand was an den Ohren - oder die Prager Location war damals noch nicht so gut ausgestattet.
  17. Wieso runterkommen? Ist doch ein Fakt, dass Konzertmusik von Filmkomponisten kaum wahrgenommen wird. Völlig unabhängig von Olivers Anspielung, auf die ich mich auch gar nicht direkt bezogen habe.
  18. Ich habe ehrlich gesagt nie ganz verstanden, was die große Attraktion an der Musik sein soll. Gerade am oben geposteten "Ballet for Brawlers" zeigen sich überdeutlich die Schwächen gerade der Actionmusik: harmonisch steht es 10 Minuten auf der Stelle und entwickelt sich keinen Schritt weiter. Der Bombast ist ohrenbetäubend, grobschlächtig und undifferenziert, scheint eigentlich nur von der statischen Harmonik ablenken zu wollen. Goldenthal und Gordon sind auch bombastisch, aber eben tatsächlich fein, detailiert und nicht so grob-rumpelig wie Peterson. Dazu kommt eine fürchterlich muffelig-dumpfe Aufnahme, die das Ganze zusätzlich pampig klingen lässt. Die lyrisch-romantischen Passagen sind m.E. die besten Teile der Musik ("Awaiting the News", zweiter Teil von "Death and Resurrection I", "Maria Cries"). Man merkt auch durchaus, dass Peterson Potenzial hat - aber von der Ultra-Kunstfertigkeit der anderen genannten Komponisten ist RED CANVAS schon einige Klassen entfernt, finde ich. Da könnte man auch zig andere Komponisten aus der Hauptsache-laut-und-groß-Fraktion als filmmusikalische Heilsbringer bejubeln.
  19. Das Verständnis macht die Emotion natürlich noch reichhaltiger, weil man einfach noch mehr aus der Musik mitnimmt. Dennoch: eine rein kognitive Wahrnehmung von Musik ohne emotionalen Impact halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Zumindest ist dann keine Freude mehr im Spiel, und Freude ist ja eine Grundvoraussetzung für die Motivation, überhaupt Musik zu hören.
  20. Wie kann man denn Musik ganz ohne Emotion wahrnehmen? Ich glaube, du unterschätzt deine Wahrnehmung doch etwas. Allein aus dem, was du über Musik schreibst, sprechen jede Menge Gefühle. Andernfalls könntest du keine Begeisterung, ja nicht mal Gefallen empfinden.
  21. Ja, zuerst nur Schlagwerk, dann treten nach und nach mehr Instrumente hinzu, am Ende auch das Streichtrio. Mit den Ausbrüchen meine ich aber nicht nur das Ende, sondern auch schon die harschen Akzente mit Blech und col-legno-Streichern am Anfang (0:34). Anfangs war angedacht, die Musik ganz experimentell nur für Percussion (und ein paar Samples) zu schreiben, da wir davon ausgegangen sind, nur Percussion live aufnehmen zu können. Im Laufe des Herbstes hat sich dann herauskristallisiert, dass wir auch drei Musiker aus Mannheim (Violine, Bratsche, Cello) für eine Session bekommen könnten, und dann habe ich die Musik nochmal entsprechend umkonzipiert. Bin sehr froh, dass es so gekommen ist, da ich eh ein Faible für kammermusikalische Streicherbesetzungen habe. Es ist ein schönes, erfrischendes Gefühl, sich beim Komponieren auf nur zwei oder drei Stimmen konzentrieren zu können - es herrscht keine Ablenkung, man muss keine Show abziehen, man ist ganz bei sich selbst. Es ist eine Reduktion aufs Wesentliche, auf den emotionalen Kern. Da braucht's gar kein großes, teures Orchester. Die ganze Musik für AUFBRUCH hat auch keinen einzigen Cent gekostet.
  22. In der Tat. Aber so ist das nun mal: wer heute als Filmkomponist nur alle paar Jahre was macht, wird von der Masse eiskalt ignoriert. Konzertwerke sind ja nur was für die elitäre "Elite", das zählt nicht als echte Aktivität...
  23. Was ist denn daran so tragisch, wenn dir die Musik nicht gefällt? Dann ist es halt so. Nur wegen einem großen Franchise sich jetzt auf Teufel komm raus verbiegen, das ist doch gar nicht nötig. Gibt so viele interessante Musik, mit der man sich beschäftigen kann (z.B. mit diesem schönen Score hier *schleichwerb* ). Ich finde Giacchinos Musik nach wie vor recht stimmig, v.a. die Suspense-Passagen. Da sind uns Boneking und ich wohl ziemlich einig. MEDAL OF HONOR in space, könnte man sagen.
  24. Danke, Lars. Beim Prolog habe ich etwas rumexperimentiert - der untermalt die Flucht aus den Krisengebieten, und ist dementsprechend von bedrohlichen Ausbrüchen und Dissonanzen geprägt. Ein bisschen SICARIO ist da drin, finde ich im Nachhinein...
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