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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Das mag deine subjektive Sicht auf den Score sein, aber de facto fällt der Musik eine gewichtige Rolle bei der Charakterisierung der Figuren und des zentralen Konflikts der Handlung zu: das antagonistische Tauziehen zweier Welten, der unstrukturierten, nebulösen Welt des Killers und der konservativen, moralisch klar definierten Welt der Ermittler. Philosophischer ausgedrückt: Entropie vs. Strukturbewahrung. ZODIAC ist also, ähnlich wie Shores ähnlich konzipierter SE7EN, absolut kein Score, bei dem es in erster Linie um oberflächliche Aspekte wie Sound oder Stimmung geht, sondern viel mehr um Unterstreichung grundlegender dramaturgischer Aspekte des Films. Darauf bin ich ja auch in meiner Analyse von SE7EN in der aktuellen Cinema Musica eingegangen. Sowohl ZODIAC als auch Shores SE7EN werden in dieser Hinsicht schwer unterschätzt.
  2. Ich fand Jóhannssons ARRIVAL auch im filmischen Kontext recht öde. Dramatische oder sonstwie strukturierende Akzente setzt die Musik kaum, fungiert eher als dröhnende Klangtapete. Den einzigen emotionalen Anker bildet, wie ich damals schon schrieb, das Richter-Stück, welches aber auch ziemlich unreflektiert eingesetzt wird. Ich finde Villeneuve als Musik-Regisseur überhaupt vollkommen überschätzt und seine musikalischen Entscheidungen selten überzeugend. Er mag zwar interessante Ansätze fördern, dramaturgisch zu nutzen weiß er sie aber nicht. Auch PRISONERS und ENEMY waren trotz ihrer ungewöhnlichen Klangspielereien und Avantgarde-Elemente ziemlich unstrukturiert - der Effekt, den die Musiken aufgrund ihrer unkonventionellen Art zu Beginn haben, verfliegt schnell. SICARIO war da insgesamt noch der am wirkungsvollste gescorte Film von ihm. Shires ZODIAC hat nicht das geringste mit den hier diskutierten Ambient/Sounddesign-Scores zu tun. Der Shire-Score ist eine (kammer-)sinfonische, leitmotivisch aufgebaute Filmmusik - durch und durch klassizistisch.
  3. Wahrscheinlich eher nicht. Aber ich kenne mich mit CGI eh wenig aus, das müsste dir jemand anderes beantworten.
  4. 90s Madness! PASSENGER 57 (Kevin Hooks, 1992) ERASER (Chuck Russell, 1996) THE MASK (Chuck Russell, 1994) SPACE JAM (Joe Pytka, 1996) MORTAL KOMBAT (Paul W.S. Anderson, 1995) RANSOM (Ron Howard, 1996) THE EDGE (Lee Tamahori, 1997) DEEP RISING (Stephen Sommers, 1998) VIRUS (John Bruno, 1999)
  5. Im Film ist mir nie mehr Material aufgefallen. Vielleicht ein paar Wiederholungen oder Variationen, aber eine Expandierung lohnt sich da sicher nicht.
  6. BLUTIGER FREITAG (Rolf Olsen, 1972) DIE WEIBCHEN (Zbynek Brynych, 1970) THE AMBULANCE (Larry Cohen, 1990)
  7. Och, der Score ist schon eine von Howards überzeugendsten Arbeiten der 90er. Nur ist die damalige CD super bestückt und enthält alles Wesentliche, weshalb eine Expandierung (mal wieder) wenig Neues zu Tage fördern wird.
  8. Für die aktuelle Ausgabe der Cinema Musica habe ich einen längeren Analyse-Beitrag zu SE7EN geschrieben. Passend dazu gibt es in der Ausgabe auch ein Interview mit Howard Shore und einen Themenschwerpunkt zu Musik in Horrorfilmen.
  9. Der Vorteil ist, dass nur IMAX 70mm den vollen Bildausschnitt von 1,43:1 zeigt - alle anderen Formate sind oben und unten beschnitten. Das wird von Nolan zwar scheinbar toleriert, aber das eigentlich intendierte Format ist eben 1,43:1. Die meisten digitalen IMAX-Projektionen sind auf 1,9:1 formatiert, die DCPs und regulären 70mm-Projektionen auf 2,20:1. Darüber hinaus sieht das analoge Filmmaterial immer besser aus (Farben, Schwarzwerte) und ist hochauflösender. IMAX 70 kommt auf eine 18K-Auflösung, das normale 70mm immerhin noch auf 12K - digitales IMAX und DCPs sind 4K oder 2K. Das Fazit wäre hier: entweder IMAX 70mm oder - als Kompromiss - normales 70mm. Letzteres ist zwar im angepassten Breitwand-Format, erstrahlt dafür aber in analogem Glanz.
  10. Könnte wirklich was werden. Der Trailer sieht vielversprechend aus.
  11. RIP. Seine Musik zu THINNER ist ein echtes Highlight.
  12. WATERWORLD ist mal wieder eine besonders unnötige Expandierung. Das Waxman-Set kommt aber auf die Liste.
  13. Werde wohl Ende der Woche nach Karlsruhe in die Schauburg fahren, da läuft er ja auf normalem 70mm. Ein IMAX, das ihn analog zeigt, habe ich in Deutschland aber nicht ausfindig machen können.
  14. Und BREAKOUT ist auch klasse. Geht mir da ähnlich, weshalb ich mir die QBVII-Neueinspielung bis jetzt auch noch nicht zugelegt habe. Ich hätte gerne die alte Einspielung, aber die alte Intrada ist so teuer...
  15. Die Ästhetik mit ihren Comic-Action- und TRANSFORMERS-Mustern finde ich schon mal ziemlich abstoßend. Hoffentlich reißt es Spielbergs Inszenierung raus...
  16. Also allein die Inszenierung des Showdowns mit seinen unfassbaren Kamerafahrten und horizontal-vertikalen Bewegungsmustern (der Helikopter-Takedown) ist pure Actionpornographie. Ästhetisch vergleichbar finde ich da höchstens DIE HARD - auch, was die Inszenierung des in sich geschlossenen Schauplatzes als Mikro-Spiegelbild gesellschaftlicher Strukturen betrifft. Ein ganz großer Film meiner Meinung nach. Heute Abend schaue ich mir mal Hyams' bislang letzten Film, ENEMIES CLOSER (auch mit Van Damme) an. Kennst du den schon?
  17. SUDDEN DEATH ist vielleicht der Höhepunkt des amerikanischen Actionkinos der 90er. Und "von ihm", also von Peter Hyams, finde ich einiges ähnlich gut, aber nichts besser. Durchaus einer seiner besten Filme.
  18. Die anderen Ausgaben der Edition Deutsche Vita sind übrigens auch toll, v.a. die Filme von Roger Fritz. Unbedingte Kaufempfehlung! Meisterwerk!
  19. So großartig ich die neue Staffel auch finde, aber eine CD brauche ich davon nicht. Das ist so minimal und unscheinbar, das man es auch fast hätte weglassen können. Frage mich, warum man dafür nochmal Badalamenti angeheuert hat - das Hauptthema ist exakt das selbe, und das bisschen an neuer Musik hätte auch ein Sounddesigner (oder: Lynch selbst) hinbekommen. Und Pendereckis "Threnos" habe ich auch schon in gefühlt 20 Einspielungen in der Sammlung.
  20. Ehrlich gesagt wünsche ich keinem Filmkomponisten einen Marvel-Film.
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