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Sebastian Schwittay

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  1. Das ist aber alles gesampelt, also mit Sicherheit noch kein fertiger Score.
  2. Naja, mein bevorzugtes "Jagdgebiet" ist die Filmmusik des Silver Age (ca. Mitte 50er bis Anfang 80er) bzw. die Musik von modern ausgerichteten Komponisten wie Alex North, Jerry Goldsmith oder Leonard Rosenman, die dem spätromantisch-üppigen Golden-Age-Sound eine eher reduzierte, sperrige, an die musikalischen Entwicklungen des 20. Jahrhundert anknüpfende Tonsprache entgegensetzten. Ab ca. 1980 war das dann wieder vorbei und mit John Williams´ Golden-Age-Revival-Score STAR WARS wurde die Filmmusik wieder leichter und konventioneller, nicht selten sogar richtig kitschig (macht sich ja sogar im 80er-Schaffen Goldsmiths bemerkbar). Daher sind die Achtziger bis auf einige Ausnahmen (Shore, Corigliano, manches von Silvestri) auch nicht unbedingt mein Jahrzehnt, was Filmmusik betrifft. Vieles von z.B. Basil Poledouris kenne ich auch noch gar nicht genau, habe aber auch kein allzu großes Interesse, mich damit zu befassen - alles, was ich bisher etwa aus Scores wie CONAN oder CHERRY 2000 kenne (nur Passagen), finde ich doch eher flach und macht mich wenig an. In den Neunzigern gibt es dann wieder vermehrt "gegen den Strich" gebürstete, originellere Filmmusik, etwa die postmodernen Collagen Elliot Goldenthals oder viele Scores von Howard Shore. Das setzt sich dann bis in die 2000er Jahre fort, teilweise fortgeführt von jüngeren Komponisten wie Marco Beltrami oder Christopher Gordon (nicht mehr jung, aber jedenfalls noch nicht lange im Geschäft) - all diese Leute stehen auch im Zentrum meines Interesses. Bisher wenig erforscht habe ich, wie auch BigMac, das Schaffen Ennio Morricones - ich kenne die allerwichtigsten Scores, aber das macht eben wirklich maximal 5 % seines Schaffens aus. Ansonsten habe ich mich mit einzelnen Komponisten des Golden Age noch nicht genauer befasst, teilweise auch wegen einfachen Nicht-Gefallens. Franz Waxman oder Hugo Friedhofer mag ich zwar sehr - aber Miklós Rózsa ist z.B. so ein Kandidat, mit dem ich bisher noch nicht warm geworden bin und von dem ich folglich auch noch nicht allzu viel kenne. Wird vielleicht noch irgendwann... Zusammenfassend also, was ich bisher noch nicht "abgedeckt" habe: 80er-Mainstream, Morricone, Rózsa und manch anderer (zu) üppiger Golden Ager
  3. Finde auch, dass es nur besser werden kann: die bisherigen SPIDER-MAN-Filme gehören meines Erachtens zu den uninteressantesten Comic-Verfilmungen überhaupt. Und wenn Christopher Young keine Musik mehr dazu schreibt, bin ich auch zufrieden. Der Mann bekommt im Actiongenre einfach nix Gescheites gebacken.
  4. Ja, Jan, ist ja wohl völlig klar, dass mit Halbton-Ganzton-Leiter eine oktatonische Skala gemeint ist, bei der sich immer ein Halbton-Schritt mit einem Ganztonschritt abwechselt... Messiaens zweiter Modus. DAYBREAKERS ist quasi der Prototyp des ersten Satzes seines Hornkonzerts.
  5. Mir ist das sowas von egal, wer den neuen Potter-Score schreibt... meiner Meinung nach eine der uninteressantesten Filmreihen überhaupt, und von den Scores finde ich auch nur den dritten von Williams wirklich klasse. Sollen sie mal machen, was sie für richtig halten... glaube auch kaum, dass im Falle Williams nochmal so eine originelle Musik ensteht wie bei Teil 3.
  6. Nun, Osvaldo Golijov ist ein recht origineller Komponist, dem könnte man eine Nominierung durchaus wünschen. Seine Kooperationen mit dem Kronos Quartet sind hochinteressant, ich verweise nur auf das großartige Album NUEVO. Aber ich denke, im Newcomer-Bereich wird es auf A SINGLE MAN und/oder THE LAST STATION hinauslaufen. Die anderen Filme, zu denen weniger populäre Komponisten die Musik geschrieben haben, sind wohl einfach zu unbekannt.
  7. Hm, gefiel mir gar nicht so sehr - hatte eigentlich mehr auf was ganz Altmodisches im Stil der Serie gehofft. Scheint ja aber wieder sehr in die Effekt-Overkill-Richtung zu gehen. Naja, wenn wenigstens der Score was wird...
  8. THE IMAGINARIUM OF DOCTOR PARNASSUS (Terry Gilliam) Ein total surreales, abgedrehtes Filmkunstwerk mit einer unüberschaubaren Anzahl skuriller Einfälle, wie sie nur dem Geist eines Terry Gilliam entspringen können. Die visuellen Effekte sind technisch sicher nicht halb so ausgereift wie in AVATAR, aber das unglaublich fantasievolle Design macht das durchaus wieder wett. Interessant zudem, wie Gilliam die bunten Fantasiewelten des Dr. Parnassus mit der tristen Realität der fahrenden Schaubuden-Künstler kontrastiert - insgesamt also gar nicht mal ein schöner Wohlfühl-Fantasyfilm, sondern über weite Teile ziemlich düster und bitter. Ein wirklich gelungener Film, dürfte in AVATAR-Zeiten aber eher ein Geheimtipp bleiben.
  9. Ein zweiter G.I. JOE? Lieber würde ich mich einer Wurzelbehandlung ohne Betäubung unterziehen, als mir das anzusehen... Aber Mendes für Bond ist schon eine hochinteressante Sache! Wenn er da nur mal genug kreativen Freiraum gewährt bekommt...
  10. Hui, das klingt ja recht vielversprechend, teilweise recht modernistisch sogar, mit Klangballungen à la THE CELL. Kommt nach DAYBREAKERS jetzt etwa schon gleich der nächste Hammer hinterher...?
  11. Noch so eine Sache: was macht denn einen großorchestralen Score gleich interessanter und besser als eine kammermusikalisch geprägte Arbeit? Waren die "kleineren" Scores in den letzten Jahren eigentlich nicht fast immer die originelleren? Vielleicht sieht die Academy einfach, dass die großen Komponisten immer mehr im tösenden Mittelmaß versinken... Wenn man mal vom ein oder anderen Beltrami oder Gordons aktuellem DAYBREAKERS absieht, ist die laute Actionfilmmusik ja mittlerweile auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen.
  12. Sicher hast du sie nicht als schlecht bezeichnet, aber du hast mit deiner Bemerkung wunderbar die undifferenzierte Haltung zusammengefasst, die mittlerweile leider vielerorts in der Filmmusik-Gemeinde vorherrscht. Naja, dieses Jahr könnte möglicherweise Horner gewinnen: seichter, uninteressanter Hollywood-Kitsch, aber wenigstens ein "Big Name" - ich wette, da gäbe es kein solches Geschrei wie letztes Jahr beim Rahman. (PS: Wenn ich übrigens die letzten Jahre so Revue passieren lasse, empfand ich eigentlich nur die Santaolalla-Gewinne als wirklich ungerechtfertigt - allerdings wirkt BABEL im Film ganz gut. Ansonsten... was gab´s denn etwa an ATONEMENT großartig auszusetzen?)
  13. Wie ich vor einem Jahr hier schon geschrieben habe, fand ich Rahmans SLUMDOG MILLIONAIRE musikalisch durchaus originell konzipiert und auch einfach mal erfrischend anders. Sicher hätte ich es lieber gesehen, wenn Elfman endlich mal gewonnen hätte, aber ich hatte auch absolut nichts gegen den Rahman, IMO war das nämlich eine gar nicht uninteressante Electro-Pop/Hip-Hop-Collage, die den pulsierenden Geist einer Millionen-Metropole ziemlich fesselnd einfängt. Darüber hinaus finde ich es einfach nur engstirnig, unbekannte Komponisten prinzipiell erst einmal schief zu beäugen, nur weil sie nicht im etablierten Hollywood-Mainstream schwimmen oder gar schwer auszusprechende Namen haben (großer Gott!)... da höre ich mir die Scores von Korzeniowski und Yevtuchenko doch erstmal an und urteile dann.
  14. Ja klar, als wenn es außerhalb Hollywoods "A-Liga" keine Talente gäbe... ich hab lieber interessante Musiken bislang völlig unbekannter Komponisten nominiert, als den hundertsten Desplat-Drama-Score nach Schema F. Meine Güte, wie kann man nur einen solchen Mainstream-Tunnelblick haben...
  15. So einen bescheuerten Kommentar habe ich schon lange nicht mehr gelesen, sorry.
  16. Bei iTunes gibt´s immer alles viel früher - habe da auch schon DAYBREAKERS her, und Beltramis/Sanders' THE HURT LOCKER gibt es auch schon.
  17. Wenn es sein muss... Gordon schreibt einfach tendenziell polyphoner als Young, komponiert jede Stimme eigenständiger (nicht einfach eine Hauptstimme und akkordische Begleitung dazu...), er moduliert interessanter und arbeitet auch viel öfter einzelne Stimmen prägnant-solistisch heraus, auch wieder in DAYBREAKERS. Technisch ist er einfach ein Ass, er ist eben schließlich hauptberuflich Komponist für den Konzertsaal und beherrscht daher alle gängigen Satztechniken viel souveräner als die meisten Filmkomponisten heutzutage, die oft gar keine klassische Ausbildung haben. Aber das ist ja alles schon hinlänglich bekannt. Young ist natürlich ein guter Komponist, aber er arbeitet satztechnisch viel grober - und seine guten Horror-Scores bestechen eben weniger durch toll ausgearbeiteten Satz, sondern durch ihre Experimentalität, die Suche nach interessanten Klangkombinationen und die nicht selten humorige Note (siehe THE VAGRANT oder "Loose Teeth" aus DRAG ME TO HELL, usw.). Sobald Young traditioneller schreibt und der bunte Avantgarde-Experimentiergeist wegfällt, kommt eben oft recht Oberflächliches heraus - das merkst du nicht nur bei seinen Actionscores, sondern z.B. auch beim simplen Christine-/Liebes-Thema aus DRAG ME TO HELL. Aber zum Glück besteht der Score größtenteils aus experimentellem Horrorscoring, da ist er halt einfach ein frischer Geist, der Chris...
  18. Stimmungsmäßig erinnert mich der Score in Gänze übrigens eher an Williams´ WAR OF THE WORLDS, wohl auch wegen der Halbton-Ganzton-Leiter, die große Teile des Scores prägt und der Musik so einen morbid-kränkelnden Anstrich gibt (besonders in den Suspense-Cues "Nightfall", "Subsider" und "Blood Lust"). Was ich noch nicht erwähnt habe, sind einige starke Minimal-Einflüsse, die in ihrem epischen Tonfall teils auch sehr auf Goldenthal verweisen, etwa in "Resurrection" oder in "Spreading the Cure". Jedenfalls ein richtig toller Score, sicher etwas sperrig, macht aber mit jedem Anhören mehr Spaß.
  19. Merkwürdig ja, dass es immer irgendwelche der Jahres-Besten trifft... das Gleiche 2007 mit THERE WILL BE BLOOD. Naja, auch egal. So besonders kümmert mich die Score-Kategorie dieses Jahr auch nicht. (DRAG ME TO HELL wird ja bestimmt auch nicht nominiert, von daher...)
  20. Der Rosenman klingt sehr nett, aber ich denke, ich bestelle erstmal nix. Wenn man sich mal das Release zu CROSS CREEK anschaut, sieht man ja, wie gut sich Rosenman verkauft. Ich hoffe einfach mal, dass es den noch eine Weile gibt.
  21. Nominiert ist noch gar niemand, Prinz. Das sind nur die Scores, die nominiert werden können... Warum zum Henker darf Beltramis KNOWING nicht nominiert werden? Jede Menge Score, kaum Songs im Film... wäre wahrscheinlich eh nicht nominiert worden, aber trotzdem sehr seltsam. Noch dazu einer der besten Scores des Jahres.
  22. Ja doch, satztechnisch finde ich ihn doch noch ein Stück besser. Gordon ist, was Kontrapunkt und Melodieführung anbelangt, doch noch ein Stück versierter als Young.
  23. Meine Güte, geht die Musik ab... Herrlich, einfach herrlich! Das Blech knattert so hart wie sonst bei keinem anderen Filmkomponisten unserer Zeit, dazu wunderbare, teils gedämpfte Blech-Choräle ("Blood Brothers"), dissonant-polyphones Chor-Writing à la SALEM´S LOT ("Drought"), knackige Live-Percussion und als harmonischer Überbau eine Halbton-Ganzton-Leiter, die der Musik ihren charakteristischen atmosphärischen Stempel aufdrückt. Der erste Hördurchgang hat mich eigentlich schon überzeugt - mal locker die beste Hollywood-Filmmusik der letzten 12 Monate. Allein der 11-Minuten-Track "Spreading the Cure" rechtfertigt eine Anschaffung des Scores.
  24. Ich hatte die letzten Tage weder mit Firefox noch mit dem Internet Explorer irgendwelche Gefahren-Meldungen. Und Kaspersky meldet auch nix. Aber gut, ich kenne mich mit Internet-Sicherheit auch nicht aus - und bin auch nicht besonders ängstlich, was die Sache betrifft. Ich habe keinerlei sensiblen Daten auf meiner Platte, und solange der Rechner hoch- und runterfährt, ich ins Board schreiben kann und CDs abgespielt werden, ist alles in Ordnung.
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