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Sony Classical: John Ottman - X-MEN: APOCALYPSE


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aber ich finde es trotzdem bedenklich, wenn GODS OF EGYPT und X-MEN: APOCALYPSE nebeneinander auf das Podest der (bisherigen) Jahres-Highlights gestellt werden, wenn doch - bezogen auf die Art und Weise, für Orchester zu schreiben - in Wirklichkeit Klassen dazwischen liegen.

diese einteilung kann doch nur rein subjektiv sein, da es bei jahres highlights ja nicht um gute oder schlechte musik geht, sondern dies ist eine persönliche einschätzung. man kann einen score nicht objektiv als jahres highlight titulieren. wie gesagt, man kann sich der qualitätsmängel dieser x-men musik durchaus bewusst sein und trotzdem ist sie genauso ein highlight wie Gods Of Egypt. der grund, weshalb apocalypse genauso ein highlight ist wie Gods Of Egypt, kann doch ein ganz anderer sein, als der grund weshalb Gods Of Egypt ein highlight ist. und genau hier liegt der diskussionsansatz. der liegt doch nicht im technisch/kompositorischen aspekt. dahingehend ist apocalypse äußerst schwach. das wurde aufgezeigt und das ist fakt. kein diskussionsbedarf mehr, also thread schließen. klar sollte das argument der gegenseite jetzt nicht nur "anderer geschmack" sein, sondern ne genaue begründung wäre schon hilfreich. die wird sicherlich zu 99% subjektiv sein, aber vielleicht wirst du die ansicht (das beide jahres highlights sind) danach nicht mehr als ganz so bedenklich sehen.

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der grund, weshalb apocalypse genauso ein highlight ist wie Gods Of Egypt, kann doch ein ganz anderer sein, als der grund weshalb Gods Of Egypt ein highlight ist.

Eigentlich nicht, denn der stilistische Rahmen ist bei beiden Musiken exakt der gleiche. In beiden Fällen handelt es sich um episch-breitorchestrale, mit Exotismen durchsetzte Action- und Abenteuermusik. Beide Komponisten wollen mit identischen Mitteln dasselbe erreichen - für dieselbe Art von Film. Dein Argument würde ziehen, wenn wir eine experimentelle Dramenvertonung mit einem Marvel-Blockbusterscore vergleichen würden. Die würden bzw. könnten ihre Qualitäten auf jeweils ganz unterschiedlichen Ebenen offenbaren. Bei EGYPT und APOCALYPSE haben wir dagegen ein einzelnes, spezifisches Feld, auf dem sich beide Komponisten bewegen: und da macht der eine es gut und der andere nicht.

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Eigentlich nicht, denn der stilistische Rahmen ist bei beiden Musiken exakt der gleiche. In beiden Fällen handelt es sich um episch-breitorchestrale, mit Exotismen durchsetzte Action- und Abenteuermusik. Beide Komponisten wollen mit identischen Mitteln dasselbe erreichen - für dieselbe Art von Film. Dein Argument würde ziehen, wenn wir eine experimentelle Dramenvertonung mit einem Marvel-Blockbusterscore vergleichen würden. Die würden bzw. könnten ihre Qualitäten auf jeweils ganz unterschiedlichen Ebenen offenbaren. Bei EGYPT und APOCALYPSE haben wir dagegen ein einzelnes, spezifisches Feld, auf dem sich beide Komponisten bewegen: und da macht der eine es gut und der andere nicht.

 

Aber auch nur, wenn Kriterien dafür festgelegt werden, was nun ein Highlight sein soll. Da das nicht der Fall ist, ist das doch eh alles Banane (mit den Jahres Highlights).

 

---

 

Ich würde aber zu bedenken geben, dass Geschmack selbst eine wissenschaftliche Größe sein kann. Wenn sich viele für APOCALYPSE begeistern können, ist das nicht einfach nur einem kosmischen Zufall geschuldet, der subjektiv gedeutet wird. Man kann sehr wohl anhand einiger Qualitäten festmachen, worin da der Reiz liegen könnte (auch wenn ich glaube, dass sich das gerade bei der Betrachtung über die gesamte Spieldauer verflüchtigen würde). Ebenso kann man auch sehr wohl argumentativ ein der Tradition entgegengesetztes ästhetisches Modell aufstellen, sofern man denn mag und den Gedanken bis zum Ende durchspielen möchte und eine gewisse Intention unterstellt. Ferner betrifft Musikwissenschaft ja nicht nur die Musiktheorie, sondern kann auch sozialwissenschaftliche Komponenten beinhalten, über die man reden könnte. Alles in allem reichlich Stoff, um über einfache Geschmacksaussagen hinauszukommen. Abgesehen davon sind "gut" und "schlecht" zwei doch eher mangelhafte Begriffe in den Wissenschaften.

 

Bei mir entblößt sich APOCALYPSE auch ohne nähere Analyse durch den einfachen Umstand, dass relativ schnell meine Puste beim Anhören ausgeht. Ich bescheinige dem Score aber schon ein paar nette Momente und auf die Filmsichtung mitsamt Musik freue ich mich schon.

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Eigentlich nicht, denn der stilistische Rahmen ist bei beiden Musiken exakt der gleiche. In beiden Fällen handelt es sich um episch-breitorchestrale, mit Exotismen durchsetzte Action- und Abenteuermusik. Beide Komponisten wollen mit identischen Mitteln dasselbe erreichen - für dieselbe Art von Film. Dein Argument würde ziehen, wenn wir eine experimentelle Dramenvertonung mit einem Marvel-Blockbusterscore vergleichen würden. Die würden bzw. könnten ihre Qualitäten auf jeweils ganz unterschiedlichen Ebenen offenbaren. Bei EGYPT und APOCALYPSE haben wir dagegen ein einzelnes, spezifisches Feld, auf dem sich beide Komponisten bewegen: und da macht der eine es gut und der andere nicht.

dann ist für diese hörer vielleicht ausschlaggebend, dass beide scores großorchestral sind, schöne themen sowie chorpassagen haben und pompös und episch daherkommen. für dich ist jetzt entscheidend, wie der jeweilige komponist das umgesetzt hat, für alle anderen das es umgesetzt wurde. ob das interesse am weg nun anspruchsvoller ist als das interesse am ergebnis ist sicherlich auch nochmal diskutabel.

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Sebastian meint nicht wie der Score entstanden ist ... sondern den kompositorischen Unterschied.

Ich finde der Score zu X-Men Apocalypse passt wunderbar zum Film und bietet einige "coole" Stücke ... natürlich bietet eine Williams Partitur mehr Raffinessen, aber Spaß macht der X-MEN auch:)

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Sebastian meint nicht wie der Score entstanden ist ... sondern den kompositorischen Unterschied.

die komposition ist doch der weg. wie wurde das heroische erreicht? wie wurde traurigkeit erzielt? wie wurde die epik der schlacht musikalisch erzielt? du sagst selbst, apocalypse macht dir spaß. das ist das ziel. das ist dein ziel und das hat ottman mit einem laienhaften orchestersatz erreicht und beltramit bei Gods Of Egypt mit einem eleganteren. du siehst im weg auch den unterschied, aber du hast trotzdem deinen spaß. ist dieses ziel jetzt anspruchslos oder ungerecht der beltrami komposition gegenüber? diskutabel....

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Wenn sich viele für APOCALYPSE begeistern können, ist das nicht einfach nur einem kosmischen Zufall geschuldet, der subjektiv gedeutet wird. Man kann sehr wohl anhand einiger Qualitäten festmachen, worin da der Reiz liegen könnte

Ja, die Qualitäten liegen vermutlich in einer relativen Eingängigkeit des thematischen Materials, epischen Klängen(Chor), großes Orchester. So wie es Lars gesagt hat.

 

 

dann ist für diese hörer vielleicht ausschlaggebend, dass beide scores großorchestral sind, schöne themen sowie chorpassagen haben und pompös und episch daherkommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es für viele es schon ausreicht, dass Ottman im Gegensatz zu Zimmer und Konsorten einen relativ unverfälschten Orchesterklang verwendet. 

Und damit ist dann schon für einige 50% von dem erfüllt was sie sich von einem Filmscore erwarten.

Für mich persönlich ist, dass ein Score orchestral ist nicht das Entscheidende. Ich bevorzuge zwar orchestrale Scores, weil ich den Klang eines Sinfonieorchesters liebe. Aber wenn das musikalische Material dünn ist, Melodik, Harmonik und Rhythmik  einfallslos und vorhersehbar sind, dann nützt es mir nüscht, dass das Ganze von einem Orchester gespielt wurde. Dann höre ich mir lieber einen einfallsreichen Pop- oder Elektronikscore an. 

Diese "Hauptsache Orchester"  Präferenz erinnert mich ein bisschen an den Musikgeschmack von Freunden von mir, damals zu Schulzeiten. Die haben immer über diese billige Techno, Britney Spears, Ace of Base Sachen abgelästert weil das ja so billig ist(stimmt ja auch), hielten dann aber die Songs von den 4 non blondes(Whats going on), Kelly Family(Angel), oder Zombie von den Cranberries für Meilensteine der Popmusik, auch wenn es musikalisch keinen Deut besser war, als die vorgenannten Songs, die sie so verabscheuten. Es reichte, dass da echte Instrumente gespielt wurden.Ich habe mir damals schon lieber Prog Rock, Zappa, Funk oder Jazz reingezogen. Auch handgemachte Musik. Aber anspruchsvoller. Bei mir kommt musikalische Qualität vor der Instrumentierung auch wenn sie idealerweise Hand in Hand geht.

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um mal noch in den Topf zu werfen: Es ist auch zu einem gewissen Grad die kompositorische Finesse relativ bei Filmmusik. Letztlich zählt wie es im Film funktioniert und da hat Ottman sicher den besseren Score geschrieben. So schön GODS OF EGYPT sein mag, im Film fiel die Musik deutlich auf und lenkte fast ab, weil sie schon quasi für sich selbst besteht und völlig den Quatsch auf der Leinwand ignoriert. Da mag sich Beltrami ausgelebt haben, sein Ziel hat er aber verfehlt... darüber können wir uns dann freuen, dass auf der CD das alles spitze klingt etc... der Film wäre evtl. erfolgreicher gewesen (harhar, ok in diesem Fall auch nicht mehr) mit einer passenderen, dümmeren Musik...

 

Ottmans Score passt hervorragend auf die Bilder, lenkt nicht ab (was stets sein erklärtes Ziel ist by the way), ist streckenweise "originell" gescored (soweit man Musik im Blockbuster heute originell bezeichnen kann) und hat auch Mut zur Stille... wenn das durch "laienhafte" Komposition erreicht wird, ist das evtl. ja auch dem Film geschuldet. Wenn es passt ist auch eine gehalten Streichernote auf 5min passend (und kompositorisch dann ne Nullnummer)...

 

und man darf bei Ottman letztlich auch nicht vergessen unter welchen Umständen er die Musik geschrieben hat... ein Wunder, dass er das überhaupt noch schafft neben dem Schneiden... wenn er dann nicht mehr die Energie oder Kreativität hat ala Williams zu schreiben, so sei es verziehen... im Film funktioniert es sehr gut und damit ist das Ziel erreicht.

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So sehe ich das auch!

 

Die einzige und oberste Priorität einer Filmmusik ist es, und das wissen die gefragtesten Komponisten auch, den Film zu unterstützen, besser zu machen und nicht auf CD gut zu klingen oder einen Musikwissenschaftler mit ausgefeilten Orchestrationen zu entzücken. 

 

Man muss auch noch bedenken, dass der Score nicht alleine im Film zu hören ist ... da sind eventuell Dialoge aber ganz bestimmt Soundeffekte zu hören und sollten es nur Vogelzwitschern sein. Das muss alles bei der Komposition berücksichtigt werden. 

 

So schön GODS OF EGYPT sein mag, im Film fiel die Musik deutlich auf und lenkte fast ab, weil sie schon quasi für sich selbst besteht und völlig den Quatsch auf der Leinwand ignoriert. Da mag sich Beltrami ausgelebt haben, sein Ziel hat er aber verfehlt... darüber können wir uns dann freuen, dass auf der CD das alles spitze klingt etc... der Film wäre evtl. erfolgreicher gewesen (harhar, ok in diesem Fall auch nicht mehr) mit einer passenderen, dümmeren Musik...

 

Das sehe ich nicht so ... das einzige was diesen bescheidenen Film erträglich macht ist die fantastische Musik. ;)

 

Die beiden HERCULES Filme letztes Jahr hatten wesentlich "dümmere" Scores als GODS OF EGYPT, geholfen hat ihnen das aber auch nicht. :D

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Ottmans Score passt hervorragend auf die Bilder, lenkt nicht ab (was stets sein erklärtes Ziel ist by the way)

Boah, wenn ich solche Überzeugungen höre, bekomme ich einen Hals. Völliger Unsinn, was Ottman da verfolgt. Gute Filmmusik fällt auf, setzt Kontrapunkte, schafft Spannungsfelder. Filmmusik, die nicht wahrgenommen werden soll, kann weggelassen werden. Mir total egal, was da die "gefragtesten" Komponisten zu sagen.

Gerade GODS OF EGYPT wirkte mit Beltramis Musik weitaus besser als er eigentlich war. Die außergewöhnlichen visuellen Einfälle wurden durch Beltramis modernen, kantigen Orchestersatz erst zur Vollendung gebracht. Ohne den immer wieder durch die Bilder zuckenden Modernismus wäre das alles nur halb so wirkungsvoll gewesen.

(Babis, Lars, ich gehe auf eure Beiträge später ein, bin gerade unterwegs.)

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Ich finde es auch immer wieder befremdlich, wenn Filmmusikfans Komponisten dafür loben, dass die Musik vielleicht dünne ist, aber dafür werden sie ja nicht bezahlt, das es gut ist. "Funktionieren" soll es, ist ja für einen Film. Diese seltsame Hermaphroditenhaltung begründet sich nun aus der Tatsache, dass es eben FILMliebhaber und MUSIKliebhaber gibt. Fairerweise sollte man aber dann auch immer die automatisch einkopierte Frage "Warum wird es dann auf CD rausgebracht?" der Nachricht hintenanstellen.

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Filmmusik, die nicht wahrgenommen werden soll, kann weggelassen werden.

das war doch gar nicht ronins aussage. filmmusik soll nicht ablenken und da gebe ich ihm vollkommen recht. es gibt etliche beispiele, wo filmmusik nicht direkt auffällt und trotzdem die ganze zeit über dem zuschauer präsent ist, weil sie schlicht auf die bilder perfekt abgestimmt ist. zu nennen wäre da z.bsp. klaus badelts musik zu Shanghai (außer die rcp action parts). die suspense und drama passagen sind perfekt mit den bildern abgestimmt und sorgen beim zuschauer unterschwellig für unbehagen und dramatik. ein anderes beispiel ist der elektronik sound design score zu Universal Soldier: Regenaration von Michael Krassner. diese pulsierenden rhythmen sowie mechanischen industrial sound passagen passen perfekt zu der action der soldiers sowie zum setting des heruntergekommenen stahlwerkes. die musik verschmilzt perfekt mit den bildern und dem geschehen ohne dem zuschauer jetzt förmlich ins gesicht zu klatschen, was gerade vor sich geht.

 

negativ beispiele wären zum beispiel War Horse und Tintin von john williams. absolut vorhersehbar vertont, das bildliche einfach nur wiedergegeben und sinnlos verstärkt sowie dazu noch mit musik zugekleistert und dadurch absolut nervig. kompositorisch dem badelt und krassner score mit sicherheit weit überlegen, filmmusikalisch jedoch absolut unterlegen.

 

weshalb sollte man den krassner und badelt score nun auf cd veröffentlichen? weshalb sollte man es denn nicht? Universal Soldier: Regeneration würde ich mir sofort kaufen, da die musik im film sehr wirkungsvoll ist, sinn ergibt und dazu noch interessant klang. als ich powells Bourne Identity score zuerst auf cd gehört hab, hab ich auch gedacht, wer hört sich sowas an. nach filmsichtung war ich froh, die cd nicht weggeschmissen zu haben. die frage, weshalb dieses oder jenes auf cd gebannt wurde ist eine absolut sinnlose frage, da es dafür gar keine parameter gibt, nach den man das bestimmen kann.

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Wenn ich es bestimmen könnte, gäbe es sicher eine Menge CDs, die du nicht hättest. B) Aber hier bitte auch differenzieren: dass du offenbar mit den Patina-verhangenen Musiken eines John Williams nichts anfangen kannst, ist eben auch nur eine Minderheitenmeinung. Ich denke kaum, dass die von dir zitierten Werke außer bei dir und an einer Hand abzuzählenden Anzahl von Menschen großes Interesse hervorrufen oder jemals haben - dass Williams mehrere Fan-Websites generiert und sicherlich sowohl durch Verkaufszahlen, als auch durch im sozialen Web gemessenen Parametern klarer Gewinner dieses Wettpinkelns würde, weißt du selbst.

 

Mir geht es auch weniger um die konkrete Frage (wieder einmal nicht klar geworden), sondern um die Grundsatzdebatte "filmMUSIK" vs. "FILMmusik". Und aus Sicht des Musikkonsumenten würde ich es so beantworten, dass manches im Film gut aufgehoben ist, aber nichts als separater Tonträger hermacht. Und dazu sind diese Veröffentlichungen ja häufig von erdrückender Länge jenseits der 70 Minuten. Das magst du anders sehen und Bildwirksamkeit mag dir persönlich als Film-Souvenirjäger (was anderes ist das am Ende nicht, wenn man das nicht in den Tiefen von Soundcloud o. ä. entdeckt hat) reichen, aus musikalischer Sicht ist das halt oft nicht nachzuvollziehen.

 

Wie gesagt, ein paar Leute gibt es immer, die fragen warum es nicht 3-Stunden-CDs von zuknallenden Türen gibt, aber das muss ja nicht der Maßstab sein.

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Wenn ich es bestimmen könnte, gäbe es sicher eine Menge CDs, die du nicht hättest. B)

sami, das glaube ich dir aufs wort ;)  die frage, die ich mir dann dabei stelle ist, weshalb würdest du denn so bestimmen wollen? und sein wir mal ehrlich, 99% der bevölkerung fragt sich mit sicherheit nicht nur, weshalb es scores wie Evil Dead und Sinister auf cd gibt, sondern wieso sich jemand diese filmmusik überhaupt separat anhören kann. die antwort soll ein origineller orchestersatz und interessantes sound design sein?

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Mich interessiert es außerhalb einer rein intellektuellen Anstrengung hier gar nicht. Da es auch müßig ist, alles wieder vom Anfang an aufzudröseln weise ich darauf hin, dass nun wirklich genug Ansagen gemacht wurden, damit du und wer auch immer versteht, dass es eben absolut valide Gesichtspunkte gibt, unter denen man Musik bewerten kann und dass diese Bewertung nicht jedem gefallen - da die allermeisten Leute halt nicht reflektieren können/wollen, dass es abseits des eigenen "Geschmacks" eben auch noch andere Ebenen der Rezeption gibt, die ihnen nur zugänglich werden, wenn sie sich tiefer mit der Materie befassen. Was man dann ja auch nicht wirklich will, denn das wäre ja Arbeit - dass ist es wohl, was Sebastian mit dem unkritischen Konsumenten meint.

 

Gewisse Fortschritte im Kunst- und Kulturbereich werden aber nur dadurch gemacht, dass z. B. Komponisten sich mehr reinhängen, als einfach nur einen irgendwie den gängigen Klischees und Hörerwartungen eines abgestumpften Publikums entgegenkommenden Funktional-Score abzuliefern, und diese benötigen logischerweise auch mehr unsere Unterstützung und Artenschutz, denn sonst gehen sie unter (siehe Goldenthal). So verstehe ich die Grundsatzdiskussion - und die muss man eben intellektuell auch trennen können von den eigenen Hörgewohnheiten, sonst landen wir genau wieder beim bräsigen "jo aba mir hat's hoalt g'foallen'.

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Soundtracks werden veröffentlicht weil es sich offenbar damit Geld machen lässt. Wenn das absolut gar nie irgendwer kaufen würde, würde es das auch nicht geben... ganz einfach.

 

Schön, wenn jemand grossartige Kompositionen hinbekommt oder irres Sounddesign und das Wert hat ohne Film angehört zu werden, aber letztlich ist das ein zufälliger, positiver Nebenaspekt... nicht jeder Film bietet dafür die Möglichkeit, nicht jeder Film inspiriert dazu, nicht jeder Film lässt das in der Produktion zu und nicht jeder Film braucht das... das ist doch alles nicht neu, Sami/Sebastian...

 

und ich bleib dabei: Gods of Egypt wird noch alberner durch seine überbordende, tolle Musik. 99 Prozent der Zuschauer werden sich eher durch die Musik gestört gefühlt haben als nach dem Film zu sagen "Kackfilm, aber die Musik war so genial komponiert, die hat den doch erträglich gemacht!"... eher unbewusst wurde man da noch zum Lachen angeregt, einfach weil man irgendwie wahrnimmt, da versucht mir irgendwas den Film als besser zu verkaufen als er ist. Und diese Aufmerksamkeit auf sich selbst zieht Ottmans Musik nie.

 

Ich hab ja gar nichts gegen tolle Komposition und freu mich auf CD dann darüber, aber wie gesagt, wenn die Musik dermaßen Aufmerksamkeit auf sich selber zieht, dann hat sie ihre Aufgabe im Film verfehlt (damit mein ich jetzt nicht, dass sie ein eingängiges Thema hat, das man im Kopf hat, wenn man rauskommt, sondern den ganzen Underscore...)

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Ich glaube niemand hier muss das merkantile Prinzip dahinter erklärt bekommen, ronin. B)

 

Wie gesagt, mich wundert eher die konstante Weigerung, die Musik wirklich in den Vordergrund zu stellen - was an deiner pragmatischen Argumentation klar zum Tragen kommt, was sicherlich nicht falsch ist, aber dennoch wie vermutet eher den Filmliebhaber entlarvt, der die Musik eher als Souvenir begreift. Wie oben geschrieben halte ich diese gegenläufigen Betrachtungsweisen für recht unvereinbar.

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Die Filmmusik kategorisch in ihrer Funktion einzig auf eine Homogenität zu den bewegten Bildern zu betrachten, wird doch dann aufgebrochen, wenn ein Filmemacher exakt den Kontrapunkt sucht und die Musik eben den gegenteiligen Effekt erreichen soll. Ich würde also behaupten wollen, die Musik zum Film hat nicht die vorrangige Aufgabe den Film, sondern - noch weiter auf einen Nenner gekürzt - den intentionellen Willen, der dahintersteht, zu unterstützen. Alles andere wäre eine merkwürdige Form von filmmusikalischem Fatalismus. Unisono und Addition können ja gerne beabsichtigt sein, daraus aber ein unverrückbares Grundprinzip basteln zu wollen, erscheint mir eher sinnfrei und zum Scheitern verurteilt.

 

Was ich bis jetzt vom Hören kenne, lässt mich aber auf eine sinnvolle, gekonnte und teils aktuell überdurchschnittliche Arbeit schließen, die so vollkommen in Ordnung geht. Ganz nach Pablo: "Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können." Wir haben hier einen wunderschönen gelben und reinen Fleck. Damit kann ich leben und habe meinen Spaß.

 

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Sicherlich Filmmusik soll den Film unterstützen und ist vornehmlich als Untermalung zu sehen. Allerdings ist der Trend dass sich Filmmusik im Hintergrund halten soll und und sich nicht zu stark in den Vordergrund bringen sollte doch eher ein Trend der letzten Jahre. Man schaue sich nur die Blockbuster der 70er und 80er Jahre an. Die ganzen Williams Bernstein Goldsmith scores wären heute in dieser Form nicht mehr möglich. Früher hat sich auch niemand daran gestört dass die Musik deutlich zu hören war. Warum ist es jetzt nicht mehr möglich? Weil heute ein anderer style gewünscht wird. Aber ob der wirklich besser ist? Gods of Egypt wäre den 80er Jahren oder sogar in den Neunzigern überhaupt nicht aufgefallen Punkt. Nur heutzutage wo in Blockbuster Filmmusiken Loops und Ambient Flächen den Ton angeben fällt die Musik auf.

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Die Filmmusik kategorisch in ihrer Funktion einzig auf eine Homogenität zu den bewegten Bildern zu betrachten, wird doch dann aufgebrochen, wenn ein Filmemacher exakt den Kontrapunkt sucht und die Musik eben den gegenteiligen Effekt erreichen soll. Ich würde also behaupten wollen, die Musik zum Film hat nicht die vorrangige Aufgabe den Film, sondern - noch weiter auf einen Nenner gekürzt - den intentionellen Willen, der dahintersteht, zu unterstützen.

dennoch ist die musik an den film bzw. an die jeweilige szene gebunden. ein gutes bespiel ist da frederic talgorns musik zum film Anthony Zimmer. die szene, in der sophie marceau in nizza an der promenade lang geht. die szene zeigt strahlenden sonnenschein, das meer, schöne menschen....urlaubsparadies flair. die musik komplett das gegenteil dazu, düster, bedrohlich-romantisch mit leichtem basic instinct touch. die musik sticht sehr hervor, springt dem zuschauer förmlich ins gesicht und harmoniert trotzdem perfekt mit der szene, da die musik die undurchsichtige figur von sophie marceau sehr gut verdeutlicht. somit ist die musik nicht nur der musik willen präsent, sondern erfüllt eine aufgabe, die im bild nicht sofort zu sehen ist, dem zuschauer aber trotzdem sofort klar wird und ihn somit auch nicht aus den film reißt. ein anderes beispiel wäre goldsmiths Air Force One thema. in den opening credits ist nur schrift vor schwarzem hintergrund zu sehen und das thema wird dem zuschauer um die ohren geschmettert. auch wenn nix in der szene zu sehen ist, zieht die musik den zuschauer sofort in den bann, weil die musik den bezug zum film darstellt. amerikanischer präsident + air force one = patriotisches hauptthema. der zuschauer weiß sofort wo es lang geht, ohne das großartig was zu sehen ist. das war ja bei alten schinken, denen zu anfang immer eine overtüre vorangestellt wurde nicht immer der fall. zwar tolle musik, die aber zunächst auf nix schließen ließ.

 

ein negativ beispiel wäre z.bsp. jerry goldsmiths hauptthema zu Deep Rising und john williams eröffnungsmusik zum film The Towering Inferno. beides sehr präsente themen, wahrscheinlich auch gut komponiert, jedoch völlig ohne bezug zum film. weder zur szene selbst noch zu einer möglichen intention die dahinterstecken könnte. somit musik, die nur um ihretwillen da ist und dem zuschauer ins gesicht geklatscht wird. schöne musik, aber da dies ja keine inspired by stücke sind, sondern die filme die grundlage für die themen sind, sind es misslungene themen.

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dennoch ist die musik an den film bzw. an die jeweilige szene gebunden. ein gutes bespiel ist da frederic talgorns musik zum film Anthony Zimmer. die szene, in der sophie marceau in nizza an der promenade lang geht. die szene zeigt strahlenden sonnenschein, das meer, schöne menschen....urlaubsparadies flair. die musik komplett das gegenteil dazu, düster, bedrohlich-romantisch mit leichtem basic instinct touch. die musik sticht sehr hervor, springt dem zuschauer förmlich ins gesicht und harmoniert trotzdem perfekt mit der szene, da die musik die undurchsichtige figur von sophie marceau sehr gut verdeutlicht. somit ist die musik nicht nur der musik willen präsent, sondern erfüllt eine aufgabe, die im bild nicht sofort zu sehen ist, dem zuschauer aber trotzdem sofort klar wird und ihn somit auch nicht aus den film reißt. ein anderes beispiel wäre goldsmiths Air Force One thema. in den opening credits ist nur schrift vor schwarzem hintergrund zu sehen und das thema wird dem zuschauer um die ohren geschmettert. auch wenn nix in der szene zu sehen ist, zieht die musik den zuschauer sofort in den bann, weil die musik den bezug zum film darstellt. amerikanischer präsident + air force one = patriotisches hauptthema. der zuschauer weiß sofort wo es lang geht, ohne das großartig was zu sehen ist. das war ja bei alten schinken, denen zu anfang immer eine overtüre vorangestellt wurde nicht immer der fall. zwar tolle musik, die aber zunächst auf nix schließen ließ.

 

ein negativ beispiel wäre z.bsp. jerry goldsmiths hauptthema zu Deep Rising und john williams eröffnungsmusik zum film The Towering Inferno. beides sehr präsente themen, wahrscheinlich auch gut komponiert, jedoch völlig ohne bezug zum film. weder zur szene selbst noch zu einer möglichen intention die dahinterstecken könnte. somit musik, die nur um ihretwillen da ist und dem zuschauer ins gesicht geklatscht wird. schöne musik, aber da dies ja keine inspired by stücke sind, sondern die filme die grundlage für die themen sind, sind es misslungene themen.

 

Alles gut und schön. Aber woher weißt du denn, was die Intentionen von Filmemachern und Komponisten in diesen Fällen waren?

Ich bleibe aufgrund der Unklarheit in dieser Sache bei der mir bisher am schlüssigsten kleinsten Definition, zumal Filmmusik auch keinesfalls den Zuseher abholen muss. Eine genauere allgemein gültige Definition zur Aufgabe der Filmmusik bleibt dieser Thread nach wie vor argumentativ schuldig.

 

Und letztendlich: Wenn es um die Szene und das Abholen des Zuschauers geht, dann gibt es ungefähr pro Szene 1000+ verschiedene Möglichkeiten, wie man vertonend daran gehen kann. Wenn aber allenthalben auf lediglich 5 von 1000+ Möglichkeiten zurückgegriffen wird, ist das einfach unterm Strich ne maue Angelegenheit. Die Frage mag ja nicht alleine sein: "Reicht das aus?" sondern auch "Was wäre da noch möglich gewesen? (vor allem auch in Bezug der Szenenwirkung)".

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Alles gut und schön. Aber woher weißt du denn, was die Intentionen von Filmemachern und Komponisten in diesen Fällen waren?

ich kenne deren intention nicht, ich weiß nur, die musik hat mich nicht erreicht, misslungene atmosphäre erzeugt und vom film abgelenkt. musik muss mich nicht abholen, sie sollte mich als zuschauer aber definitiv nicht außen vor lassen oder sogar wegstoßen.... der sinn des einsatzes und des aufbaus der musik sollte sich schon erschließen, denn sonst könnte man sie auch weglassen.

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... Man schaue sich nur die Blockbuster der 70er und 80er Jahre an. Die ganzen Williams Bernstein Goldsmith scores wären heute in dieser Form nicht mehr möglich. Früher hat sich auch niemand daran gestört dass die Musik deutlich zu hören war. Warum ist es jetzt nicht mehr möglich? ...

Ich glaube die Antwort ist bei den Soundeffekten zu finden, die wesentlich komplexer geworden sind als noch vor 20, 30 oder gar 40 Jahren. Da gab es Dialog, ein Tür-Geräusch, Motorgeräusche etc. und nicht viel mehr, es war viel Platz für die Musik vorhanden. Heutzutage begleiten ganze Geräusch-Sinfonien die Filme und die Musik wurde leider zum Teil dieser Soundeinheit degradiert.

Ein gutes Beispiel wäre Star Wars aus dem Jahre 1977 und Star Wars aus 2015.

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