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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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	@bimbamdingdong sucht wohl eher nach dem epischeren Western-Sound, mit ausladenden Tutti-Passagen und zünftigen Horse-Riding-Actioncues à la "Bronco Bustin" aus WILD ROVERS. Zum Western-Sound gehört aber eben auch die Elegie und das Melancholische, worauf sich Kamen hier - filmbedingt - eher konzentriert als auf ausgelassenen Cowboy-Spaß.
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	Musik braucht kein fettes, episches Blech, um gut zu sein. Mal wieder die typische Perspektive des Blockbuster-Filmmusik-Hörers - knallen muss es, sonst geht's nicht rein... Gibt viele Passagen in Dur ("House of Woodcock", "For the Hungry Boy"), sowie auch wieder oktatonische Sätze ("The Hem", "That's As May Be"). Zu letzterem hatte ich dir ja mal in Verbindung mit THE MASTER einiges geschrieben, wenn du dich erinnerst. Das ist weder Dur noch moll, sondern eine eigenständige Tonskala mit anderen Tonschritten als üblich.
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	In der Tat, ein Wahnsinns-Score. Noch eine ganze Ecke sperriger und anspruchsvoller als erwartet. Es geht eher in Richtung THE MASTER, das melodisch-warme "House of Woodcock" (siehe oben) ist nicht unbedingt stellvertretend für den Rest. Wahrscheinlich hat's deswegen auch nicht für den Globe gereicht, das ist einfach zu weit von dem entfernt, was man von Filmmusik gemeinhin erwartet. Aber egal, der Score ist eine Wucht. Später mehr.
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	  Deutsche Grammophon: Max Richter - HOSTILESSebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen Eine unglaublich dezente und zurückgenommene Musik, teils ins Sphärische tendierend, aber trotzdem nicht uninteressant. Western-Typisches gibt es hier kaum (hin und wieder Echos einer entfernten Solo-Fiddle und etwas indianische Percussion), dafür baut Richter eine wirklich stimmungsvolle Klangcollage, die manchmal düster-treibenden ("The First Scalp", "What Did They Die For?"), manchmal entrückt-außerweltlichen Charakter annimmt ("Cradle to the Grave"). Einen emotionalen Höhepunkt findet die Musik im siebenminütigen "Never Goodbye", mit einfachem, aber effektvollem Streichersatz, der in einem langen Crescendo immer mehr an Intensität gewinnt. Anspieltipps: "The First Scalp" (Track 1), "Cradle to the Grave" (Track 4), "Where We Belong" (Track 7), "Appeasing The Chief" (Track 16), "Never Goodbye" (Track 18).
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	  SUBURBICON von Alexandre DesplatSebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen Von den 2017er-Desplats höre ich SUBURBICON auch am liebsten. Detailfreudiger als SHAPE OF WATER, fokussierter und weniger hyperaktiv als VALERIAN.
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	Ein Particell mit 6 Systemen ist aber wirklich schon extrem (!) zusammengedampft, insbesondere wenn es sich um großorchestrale Musik handelt. Ich würde minimal 8 Systeme veranschlagen (2 Holz, 1 Blech, 2 Harfe/Klavier/Percussion, 3 Streicher), noch angenehmer ist es mit 10. Letztendlich geht es nur darum, Systeme zu sparen und mehrere Stimmen in ein System zu bekommen. Der Orchestrator zieht letztendlich nur noch die Stimmen auseinander, und schreibt jede einzelne Instrumentenstimme in ein eigenes System. In diesem Video (ab 8:22) stellt Bruce Broughton sein 13- bzw. 14-zeiliges Standard-Particell vor, das sehr komplett, aber auch sehr übersichtlich ist - da hat ein Orchestrator nicht mehr viel zu tun: Sehe ich ganz anders. Sicher ist das keine spektakuläre Actionpartitur, aber eben ein schönes, elegisches Abschiedswerk, das Kamen von seiner intimeren Seite zeigt. Ein unterschätzter Score.
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	  STAR WARS: EPISODE IX von John WilliamsSebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen Hoffentlich hat er STAR WARS dann nach EPISODE IX endgültig hinter sich. Wäre ja echt trist, wenn sein Schwanengesang letzten Endes irgendein Blockbuster-Franchise-Score wäre...
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	  Award Season 2017/2018Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion ZWISCHENSTAND ------------------------------ THE SHAPE OF WATER (Desplat): 11 Auszeichnungen PHANTOM THREAD (Greenwood): 9 Auszeichnungen BLADE RUNNER 2049 (Zimmer, Wallfisch): 2 Auszeichnungen THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI (Burwell): 2 Auszeichnungen COCO (Giacchino): 1 Auszeichnung
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	  Award Season 2017/2018Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion Desplat gewinnt auch bei der Austin Film Critics Association: https://www.nextbestpicture.com/latest/the-2017-austin-film-critics-association-afca-winners
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	Genau, in diese Richtung ging das ungefähr. Vor allem erwartete man wohl etwas im Stile Korngolds - was natürlich Unfug ist, der Film ist kein Classical Hollywood. Ich finde den Score nach wie vor ausgezeichnet konzipiert. Die Grobheit des musikalischen Satzes und der Fokus auf Quinten und Oktaven passt wunderbar ins mittelalterliche Setting, vielleicht sogar noch besser als Korngolds elaborierter, im Mittelalter-Kontext allerdings viel zu komplexer Orchestersatz. Das passt schon alles wunderbar so.
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	  Award Season 2017/2018Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion Finde SHAPE OF WATER auch überschätzt. Mal schauen, wie er im Film wirkt, aber für sich genommen ist es eher ein Desplat von der Stange, harmonisch z.T. sehr statisch und mit viel Underscoring zwischendrin (siehe Thread zum Score). Burwell hat nun immerhin bei den Iowa Film Critics gewonnen: http://www.awardscircuit.com/2018/01/09/iowa-film-critics-association-chooses-lady-bird-best-film-2017/
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	  Award Season 2017/2018Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion Ich finde Andersons Filme trotz ihrer ausufernden Dimensionen selten langatmig im negativen Sinne und freue mich bei PHANTOM THREAD auf einen langen, aushöhlenden Abstieg in die Welt eines Soziopathen. Könnte dann mit THERE WILL BE BLOOD und THE MASTER ein schönes Tryptichon ergeben. Was die Globes betrifft, befürchte ich nun übrigens fast eher den Desplat als den Greenwood. Der Buzz um THE SHAPE OF WATER hat in den letzten zwei Wochen kontinuierlich zugenommen, und auch wenn Greenwoods PHANTOM THREAD scheinbar ziemlich klangschön, zugänglich und von großer Sogwirkung ist, würde es mich nicht überraschen, wenn der tiefer in den derzeitigen Hollywood-Konventionen verankerte Desplat schlussendlich mehr Freunde findet... Andererseits sind die Globes in der Score-Kategorie oft recht "artsy" eingestellt (siehe die Auszeichnungen für ALL IS LOST oder THE AVIATOR...), was wiederum eher Greenwood in die Karten spielen würde. Man wird sehen.
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	  Award Season 2017/2018Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion Desplat gewinnt auch in Houston: https://www.nextbestpicture.com/latest/the-2017-houston-film-critics-society-hfcs-winners Gleichstand Greenwood/Desplat (jeweils 9 Auszeichnungen).
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	  Straßenfeger: Deutsche TV-Klassiker und ihre MusikSebastian Schwittay antwortete auf Angus Gunns Thema in Filmmusik Diskussion Den Morricone kannte ich noch gar nicht - danke für den Tipp!
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	  16. Hofbauer-Kongress in Nürnberg (Januar 2017)Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen Doch!
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	  16. Hofbauer-Kongress in Nürnberg (Januar 2017)Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen Ein wirklich wahnsinniger Film, jenseits von allem. Curd Jürgens ist die schmierigste Wildsau, die das deutsche Kino je gesehen hat, und Lothar Elias Stickelbrucks' Kamera richtet das Ganze wie ein filmisches Festmahl an. Unfassbar.
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	  veröffentlichung La-La Land Records: John Powell - FERDINANDSebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen Wirklich eine der feinsten Powell-Musiken seit langem. Starke Themen, elaborierter und feinsinniger Orchestersatz mit wunderbaren Differenzierungen und solistischen Auffächerungen - kompositorisch deutlich besser als der Giacchino. Ein paar Tracks würde ich rausnehmen: "Finding Home", sowie ein bisschen was von der Action in der zweiten Albumhälfte ("Bull Olympics", "From Train Station to Arena"). Dann läuft das aber echt gut durch.
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	  Award Season 2017/2018Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion Columbus Film Critics Association: https://www.nextbestpicture.com/latest/the-2017-columbus-film-critics-association-cfca-winners
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	  veröffentlichung Watertower Records: Hans Zimmer - DUNKIRKSebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen Ich empfinde für die Musik weder Hass noch Liebe. Im Film einigermaßen wirkungsvoll (hätte aber auch ganz ohne Musik funktioniert), auf CD öde und bis auf einen Track ("Supermarine") musikalisch extrem konturlos. Kein Vergleich mit dem schönen INTERSTELLAR, und auch bei den anstehenden Preisverleihungen sehe ich die Musik mittlerweile - zurecht - ziemlich chancenlos.
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	  16. Hofbauer-Kongress in Nürnberg (Januar 2017)Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen Ich hatte ganz vergessen, es anzukündigen, aber momentan steigt im schönen Nürnberg mal wieder der (mittlerweile 17.) Hofbauer-Kongress, mit allerlei schmierig-exploitativen Absonderlichkeiten und Sexfilm-Raritäten der 30er bis 80er Jahre. Besonderes Schmankerl dieses Jahr, anlässlich des Todes von Ulli Lommel: seine selten gezeigte LOLITA-Variation DER ZWEITE FRÜHLING (1974), mit grenzwertig schmierigem Curd Jürgens auf der Suche nach später Erfüllung in der Liebe. Läuft schon heute Abend um 21 Uhr (wie immer im KommKino, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof). Ebenfalls ein Highlight des diesjährigen Kongresses: Wes Cravens früher Kunstporno ANGELA, THE FIREWORKS WOMAN, in einer farblich wunderschönen 35mm-Kopie am Sonntag Abend um 21 Uhr. Leider nur eine italienische Synchronfassung, aber mit deutschen Untertiteln und, wie gesagt, in einer technisch wunderbar erhaltenen Kopie. Sollte man sich nicht entgehen lassen, zumal man den großartigen Film eh kaum noch zu Gesicht bekommt. Hier noch das komplette Programm des Wochenendes: http://kommkino.de/festival/hofbauer-kongress
 
         
					
						