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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Interessante Klanglandschaften entwirfst du da. Schön, wie du bei Track 4 ("Devious Intention") deiner ASSASSINOUS ACT-Musik mit rückwärts gesampelten Klängen arbeitest. Generell finde ich auch die Musique-concrète-artigen Elemente und das Geräuschhafte in deiner Musik interessant. Elliot Goldenthal höre ich da allerdings nirgends - würde ja einen halbwegs sinfonischen Ansatz bedeuten, den ich aber bis jetzt in keinem Stück entdeckt habe.
  2. Ist schon ein wunderschönes Stück geworden. Harmonische Grundlage ist (mal wieder) die ätherisch-mysteriöse oktatonische Tonleiter (abwechselnde Halbton-Ganzton-Schritte), wie auch schon bei INHERENT VICE. Besonders gefallen mir die Solo-Instrumente, die im ersten Abschnitt abwechselnd aus der Instrumentierung heraustreten - die beiden Flöten (bei 1:00, bei 1:33, bei 2:31) oder auch die Solo-Violine, besonders schön und innig in tiefer Lage bei 1:44. Bei 5:01 gibt es dann einen schönen THERE WILL BE BLOOD-Moment, mit den mehrstimmigen Klangflächen der hohen Streicher, denen sich schließlich ab 5:51 einige brutal herausgemeißelte Achtelbewegungen von Cello und Kontrabass anschließen. Das ist der erste aggressivere Moment der Partitur - gefolgt von einer bissigen Pizzicato-Passage ab 9:24, und natürlich dem Höhepunkt des Stücks, dem wilden, Greenwood-typischen Hinter-dem-Steg- und Plektrum-Geschrammel zwischen 12:36 und 13:33. Wer letzteres mitlesen möchte: in der Partitur ab Seite 30.
  3. Deine Beschreibung weckt Interesse an der Musik - werde ich mal antesten. Mit prominent eingesetzter, solistischer Harfe kriegt man mich eh.
  4. LOGAN (Marco Beltrami) Beltramis düster-melancholischen Score höre ich in den letzten Tagen wieder häufiger. Das Ganze ist freilich keine leichte Kost und erfordert Einhörarbeit - was sich aber durchaus lohnt. Wie immer bei Beltrami, folgt die thematisch-motivische Arbeit einem wohldurchdachten Konzept, das sich insbesondere anhand der letzten vier Tracks - einer "Suite" aus Konzertversionen zentraler Ideen des Scores - nachvollziehen lässt. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das im Verlauf des Scores immer wieder von der Glasharmonika intonierte "Laura's Theme", das in seinem entrückten Charakter eine Art Versprechen auf Erlösung enthält. Die eng beieinander liegenden und in sich kreisenden Kerntöne des Themas deuten aber auch auf die Agonie, das Gefangensein im Ausweglosen hin - ein Schmerz, der sich schließlich in einer aufwärts strebenden Tonfolge entlädt, die sowohl in "Eternum - Laura's Theme" auftaucht (in der Begleitung ab 1:06, einzeln ab 2:09), aber im Track "Logan's Limo" auch ganz klar der Figur Logans zugeordnet wird. Laura und Logan greifen somit auf gleiches musikalisches Material zurück, bilden quasi eine motivische Einheit - was ja auch zum Plot des Films passt, ist Laura schließlich ein Klon aus Logans DNA. Ein fein ausgearbeitetes Konzept, das sich zumindest mir nicht sofort erschlossen hat. Schön finde ich schließlich auch, wie Beltrami das Laura/Logan-Material im letzten Track, "Logan Drives", in den Harmoniefolgen an das Logan-Thema aus THE WOLVERINE annähert - eine elegant konstruierte Brücke zum Vorgängerscore. Überhaupt: die letzten vier Tracks sind ein ganz wunderbares, auch isoliert vom Rest des Scores wunderbar funktionierendes Hörerlebnis, das ich jedem, der mit dem Score bislang Schwierigkeiten hatte, noch einmal ausdrücklich ans Herz legen möchte.
  5. THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI, Carter Burwell
  6. Album von Varèse: Ein stimmungsvoller kleiner Score für Kammerorchester, Gitarre und Klavier mit wirklich schönem Thema ("The Deer"). Typischer Burwell. Und mit knapp über 20 Minuten auch nicht zu lang. Anspieltipps: "Mildred Goes to War" (Track 1) und "The Deer" (Track 2).
  7. Hier gibt's ein Behind-the-Scenes-Video, in dem Greenwood einiges zum Stück erzählt:
  8. Obwohl ich BRIDGE OF SPIES ziemlich gelungen fand - das hier lässt mich gerade verdammt kalt.
  9. Das "Hero's Theme" und "Wonder Woman Rescue" - reicht vollkommen.
  10. SUBURBICON, Alexandre Desplat
  11. Ja. Aber das sind ja nur ein paar Sekündchen, oder?
  12. Einige Filme, die ich bislang nur in üblen VHS-Vollbild-Fassungen hatte, nun als DVDs im korrekten Bildformat in der schönen Warner Archive Collection - DVD-On-Demand, also nur gebrannte Discs, aber besser als gar nicht: BRASS TARGET (John Hough, 1978) THE COBWEB (Vincente Minelli, 1955) THE TRAVELING EXECUTIONER (Jack Smight, 1970) ... sowie zweimal Badham: POINT OF NO RETURN (John Badham, 1993) DROP ZONE (John Badham, 1994)
  13. Ließe sich ja eigentlich ändern. Ich für meinen Fall denke darüber nach, THE LAST JEDI zumindest im Kino zu boykottieren. Wird mir wahrscheinlich eh genauso wenig gefallen wie der Vorgänger.
  14. Recht unterhaltsamer, zwischen Kitsch, Mystery und schwarzhumoriger Groteske schwankender Score, mit dezentem Elfman-Vibe und sehr farbig instrumentiert. Das Album ist gegen Ende einen Ticken zu lang, aber es geht. Von seinen Clooney-Arbeiten bislang wohl die abwechslungsreichste und spaßigste. Anspieltipps: "Welcome to Suburbicon" (Track 1), "The Line Up" (Track 8), "What Did You Do?" (Track 11).
  15. Die drei letzten Score-Tracks ("Justice", "Poirot" und die "Orient Express Suite") sind auch wirklich recht gut, die ergeben eine hübsche Suite. Schade, dass der ganze Rest so blass bleibt.
  16. Ja, gerade bei der "Final Battle" (egal, ob Kurz- oder Langfassung) schaltet man nach ein paar Minuten einfach ab. Leider ist fast die gesamte Action derart beliebig - außer vielleicht "Wonder Woman Rescue", da schafft das 7/8-Motiv immerhin etwas Zusammenhalt.
  17. Lautstarke, aber furchtbar öde Dauerberieselung... es bleibt in der Tat nichts hängen, da hat @theiss1979 Recht. Track 2, "Hero's Theme", ist mit das Einzige, was man aus dem Album mitnehmen kann, weil's eine Konzertversion ist - der Rest ist schlicht vergessenswert, und der Beweis dafür, dass auch die besten Komponisten nicht gegen die Trübnis dieses Marvel/DC-Schlocks ankommen. Die Filme geben dramaturgisch und inszenatorisch einfach nix her.
  18. Das dürfte irgendwie die falsche Frage sein. Treffender wäre es, ihn nach seiner Vorliebe für durchkalkuliertes Franchise-Kino à la Marvel und die stromlinienförmigen musikalischen Beiträge beliebiger Musiklieferanten zu fragen.
  19. Heute erscheint Jonny Greenwoods Konzertwerk WATER aus dem Jahr 2014 auf Vinyl. Es spielt das Australian Chamber Orchestra, das das Stück auch in Auftrag gegeben und uraufgeführt hat. Zusätzlich auf dem Album enthalten ist Mozarts "Kleine Nachtmusik". CD gibt es scheinbar keine, aber auf Spotify kann man sich das Album anhören: Hier gibt es die Partitur zum Mitlesen: http://scorelibrary.fabermusic.com/Water-25941.aspx
  20. Den Produzenten, der Greenwoods Stil in einem Blockbuster überhaupt in Erwägung zieht, möchte ich sehen. Nein nein, ist schon gut so, dass er im Independent-Film bleibt. Wichtiger wäre, dass sich der gemeine Filmmusikhörer auch mal für Dinge abseits der Multi-Millionen-Dollar-Franchises erwärmen kann.
  21. Na hoffentlich nicht!
  22. Wird Greenwoods Popularität unter Filmmusikhörern aber wohl auch nicht positiv beeinflussen. Er vertont halt weder STAR WARS noch Comicverfilmungen.
  23. THE SNOWMAN, Marco Beltrami
  24. Greenwood hat über Twitter die Noten des Hauptthemas (für Klavier und Bratsche) veröffentlicht. Wer (Noten) lesen kann, ist hier natürlich klar im Vorteil, aber es gibt auch schon Fans, die das ganze mit Keyboards oder Samples nach- bzw. eingespielt haben. Als Bratschenliebhaber mag ich den Viola-Part besonders gerne. Schon in THERE WILL BE BLOOD hat er besonders schöne Passagen für das Instrument komponiert.
  25. Er hätte mich enttäuschen können, wenn ich von der Musik etwas erwartet hätte. Wenn ich die letzten Doyle-Musiken Revue passieren lasse, gab es da aber keinen Anlass für mich. Selbst seinen allseits gelobten CINDERELLA fand ich - vom Handwerklichen abgesehen - eher bieder und altbacken.
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