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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Handwerklich tadellos und sehr unterhaltsam! Auch ein tolles Gespür für Klangfarben (bei der Kürze nehme ich an, du hast selbst orchestriert). Dennoch, und da stimme ich Max zu, reitet es sehr auf den Trendwellen des Silvestri/Williams/Broughton-geprägten "Show-Scoring", an dem sich mittlerweile gefühlt jeder junge Filmkomponist abarbeitet. Das ist gar nicht so sehr nur ein Vorwurf an die Komponisten, sondern auch an die Filmemacher, die bei großem Orchester scheinbar nur an die oben genannten Tonsetzer denken und unbedingt ein Retro-Feuerwerk in deren Geiste abfackeln wollen - dabei aber nicht bedenken, dass diese einseitige Retro-Kultur oft stilistische Beliebigkeit nach sich zieht. Daher stellt sich im Falle von HERO auch bei mir - bei aller Spielfreude und Perfektion im Umgang mit den musikalischen Mitteln - ein gewisses Feeling von Belanglosigkeit ein, da einfach kein nachhaltiger Akzent gesetzt wird. Ich habe die Musik, obwohl ich Spaß an ihr hatte, nach dem Anhören sofort wieder vergessen. Aber das sind alles Dinge, die ich nicht nur speziell hier, sondern generell bei vielen professionellen Jungkomponisten beobachte. Der Trend zur Show, zum dicken Effekt und zur großen sinfonischen Besetzung, die dann allerdings Konzept oder stilistische Autonomie weitgehend vermissen lässt. (Den fehlenden formalen Gestaltungswillen, den Max anspricht, kann ich da sogar noch verkraften - obwohl es natürlich auch schön wäre, wenn es in der Nachwuchs-Filmmusik noch mehr kunstmusikalisch orientierte "Formalisten" wie Beltrami oder Goldenthal gäbe, die statt der freien Form auch mal 'ne Passacaglia, ein Tanzschema oder sonstige Spielereien wählen, einfach "for it's own sake". Aber man kann nicht alles haben.)
  2. Fast nur noch TV-Serien und Comic-Franchise-Musik... LaLaLand scheint immer mehr zum Vertrieb für Merchandising und Fan-Artikel zu werden.
  3. Am Freitag, den 13. Oktober, läuft im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt a.M. Denis Sanders' Psychiatrie-Thriller SHOCK TREATMENT (1964) in einer 35mm-Kopie. Davor gibt es eine kleine Einführung von mir, zum Film und zur Musik von Jerry Goldsmith. Wer in der Nähe ist und Zeit hat, ist herzlich eingeladen zu kommen!
  4. Naja, du meintest ja, dass man in die Filme mehr Hintergrundgeschichten einbauen soll, damit diese nicht mehr ausgelagert werden müssen. Ich meine, man kann auf mehr Hintergrundgeschichten ganz verzichten.
  5. Ist bei allen Fahrrädern möglich. Hat mich als Kind sehr genervt, dass sich der Lenker immer verdreht hat, wenn's einen hingelegt hat.
  6. Finde ich nicht verkehrt, dass der Artikel filmmusikalische Monokultur kritisiert. Das Problem zeigt sich ja auch bei Giacchino, der in den letzten Jahren in nahezu jedem großen Franchise zugange ist. Andere Komponisten wandern dagegen aufs Abstellgleis.
  7. Gerade der Zwang, alles erklären zu müssen, macht das aktuelle Mainstream-Kino (besonders im Bereich der Franchises) so unfassbar öde.
  8. Ich schreibe auf FB relativ wenig. Reizt mich einfach nicht. Und ist furchtbar unübersichtlich. Klar, über populäre Sachen kann man sich auf Facebook gut unterhalten. Zu den spezialisierteren Themen (siehe z.B. die vielen Beiträge zur italienischen Filmmusik) gibt es aber in Foren meist mehr Austausch.
  9. Da werde ich mir wohl die britische Bluray von Network holen, die kostet deutlich weniger. Außerdem hat mir Koch Media auf Anfrage mitgeteilt, dass die das HD-Master nochmal mit irgendwelchen Filtern bearbeitet haben, und bei sowas kommt ja meistens nur Unfug raus. Neu bei mir ein paar Bluray-Updates von Hyams-Filmen: RUNNING SCARED (Peter Hyams, 1986) TIMECOP (Peter Hyams, 1994) THE STAR CHAMBER (Peter Hyams, 1983) Ein DVD-Update eines großartigen britischen Horrorfilms, den es bislang nur auf VHS gab: THE CORPSE (Viktors Ritelis, 1971) (Leider nur ein räudiger VHS-Transfer in Vollbild, aber immerhin jetzt auch mal digital greifbar.) Und ein Meisterwerk des rechtsradikalen Kinos, das ich bislang noch nicht kannte: RED DAWN (John Milius, 1984)
  10. Naja, mal schauen. Was heutzutage alles als "kein Score im traditionellen Sinne" bezeichnet wird, ist ja musikalisch oft immer noch hochinteressant. Bin gespannt.
  11. Das ist aber ein sehr vereinfachter Blick auf die STAR WARS-Filme und auf das Genrekino generell. Die Kunst des Genrefilms liegt nicht im "was" - simple Handlungsmuster sind dem Genrefilm nun mal inhärent -, sondern im "wie": Rhythmik und Dynamik der Inszenierung, Einsatz von Licht und Farbe, Schauspielerführung, und und und. Die Details und Feinheiten also, nicht so sehr das große Ganze. George Lucas und vor allem Irvin Kershner waren hervorragende Filmemacher mit großem visuellem und rhythmischem Gespür (schau dir von Kershner mal THE FLIM-FLAM MAN oder RETURN OF A MAN CALLED HORSE an), J.J. Abrams dagegen ist ein Vertreter einer epigonalen Fan- und Retro-Generation, die sich aufs Kopieren und Nachmachen versteht, aber die Kompetenzen, die mit klassisch erlerntem Filmhandwerk einhergehen, nicht mehr mitbringt. Nicht verwunderlich, dass die Filme solcher Leute dann nur noch blasse Abziehbilder der Originale sind.
  12. Stimmt, immerhin Kohärenz in der Mittelmäßigkeit.
  13. Den "Deer Meadow Shuffle" habe ich auf dem Soundtrack-Album zum Film immer vermisst - habe ich mir dann aus dem Film aufgenommen, mit Dialogen und Soundeffekten ("Chet, your surprise. Her name is Lil.") Schön, dass es das Stück jetzt auf CD gibt.
  14. Das könnte echt interessant werden. So richtig pur avantgardistischen Horror, wie er für James Wan üblich ist, hat er ja bisher noch nicht komponiert.
  15. Das McNeely-Stück ist ja ganz ordentlich, aber am Broughton-Thema finde ich nun überhaupt gar nichts, was mich aufhorchen lässt. Blasse Routine, die verzweifelt versucht, ein 80er-Abenteuerfilm-Klischee zu bedienen, dabei aber in der totalen Beliebigkeit versandet.
  16. Bin da ja sehr gespannt, was Jonny Greenwood für den Film geschrieben hat. Es wurde ja rein gar nichts veröffentlicht bisher.
  17. Finde ich auch etwas schade, dass es nun so ruhig hier geworden ist. Viele Stammuser (aktuell Martin und Sami) scheinen sich ziemlich zurückgezogen zu haben. Was is' los?
  18. DAYS OF FUTURE PAST kenne ich nicht. Ich fand APOCALYPSE aber auch so blass. Und was würde mir eine Rejection bringen außer umsonst getaner Arbeit? Heutzutage werden Scores nicht mehr eingespielt, bevor sie abgelehnt werden - das passiert bereits auf Basis von Demos. Dann hätte ich ein paar Synth-Mockups von meiner tollen Musik, mit denen ich nichts weiter anfangen kann. Nö du, muss nich.
  19. So einen ungelenken, lustlosen Kram wie X: MEN APOCALYPSE würde ich mit ein bisschen Zeit wohl tatsächlich hinkriegen. Aber wer will das schon?
  20. Eine Mischung aus beidem wohl. Durchschnittliche Fantasy- und Adventure-Musik eines Jungkomponisten im Stile von Williams braucht die Welt einfach nicht (siehe John Ottman; besser wäre ich in der Disziplin wohl auch nicht) - und außerdem würde es mich höllisch anöden. Ist eben einfach nicht meine Welt.
  21. A SOUND OF THUNDER hat durchaus inszenatorische Qualitäten und die schlechten Effekte geben dem Film ein stranges Feeling. Ich finde solche missglückten Filme, die den Machern völlig entglitten sind, immer ganz interessant - zu Hyams' Glanztaten zählt der Film trotzdem nicht. THE RELIC ist wirklich gut, würde ich auch nie als Trash bezeichnen.
  22. Ablehnen. Würde aber eh nicht passieren. Ein J.J. Abrams würde sich ja auch nicht unbedingt Joseph Bishara oder Jonny Greenwood als Komponisten aussuchen.
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