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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Kann der was? Der Soundtrack-Kurzbewertungs-Thread
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Keiner von beiden. Zählen beide zu den eher schwächeren Scores der jeweiligen Komponisten. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
SILVER LININGS PLAYBOOK (Danny Elfman) Von den drei "kleinen" Elfmans 2012 (zusammen mit HITCHCOCK und PROMISED LAND) sicher der unscheinbarste, wenngleich nicht übel. Ein poppig-baladenhafter Score für Gitarren, Percussion, Synthesizer und Klavier, hinzu kommen gelegentliche Vocals, die von Elfman selbst gesungen wurden und ein wenig an die Songs aus CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY erinnern. Insbesondere die sind es, die dem Score durchaus einen gewissen, originellen Pepp geben. "Elfman goes Indie", könnte man insgesamt sagen - sicher nicht essentiell, aber über gerade mal 20 Minuten Albumlänge nett anzuhören. Gibt es auch schon komplett auf YouTube. http://www.youtube.com/watch?v=LDuWquLJF8g -
Das mit TRUE GRIT war auch wirklich ärgerlich, stimmt. Einer der besten Burwell-Scores der letzten Jahre. Geschmäcker und rein subjektive Meinungsäußerungen bringen in einer Diskussion nicht viel und meine Einschätzung zu THE SOCIAL NETWORK soll auch über ein reines Geschmacksurteil hinausgehen. Als der Score damals rausgekommen ist, hab ich mich genauer mit den Intervall-Strukturen der Themen und Motive auseinandergesetzt, und da wird schon deutlich, dass in dem Score ziemlich viel Figurenpsychologie verarbeitet wurde - noch weit mehr als in INCEPTION. Ich breite das jetzt hier nicht aus, zu sehr off topic - wenn´s dich interessiert, kann man ja per PN weiterschreiben. Glaubt eigentlich jemand an eine (Film-)Nominierung für COSMOPOLIS? Aus filmischer Sicht mein bisheriger Jahres-Favorit, aber leider zu sehr "Midnight Movie", als dass sich die Oscars um den scheren würden. Giamatti (Nebendarsteller), Pattinson (Hauptdarsteller) und Shore (Musik) wären meine Wunsch-Nominierungen, aber wie gesagt, alles sehr unrealistisch.
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Naja, bei Horner ist das ja alles nicht so "offiziell"... Was er so recycelt, fällt ja meist eh nur uns Filmmusik-Spezis auf. Dagegen weist Greenwood ja immer explizit darauf hin, dass er in seinen Filmmusiken Teile seiner Konzertwerke miteinbaut. Ist daher mehr ehrliches Konzept als bei Horner, aber eben auch angreifbarer für die sturen Regeln der AMPAS.
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THE SOCIAL NETWORK ist ein hochintelligenter und vielschichtiger Score, der INCEPTION in Sachen Feinsinnigkeit und psychologischer Tiefe noch um ein ganzes Stück übertrifft. INCEPTION ist sicher nicht übel und auch durchaus intelligent konzipiert, aber leidet unter genau dem Aspekt, unter dem fast alle Zimmer-Scores leiden: der lärmende, hoffnungslos überladene, undifferenziert-pampige Sound, der einem nach kürzester Zeit wie Kleister in den Ohren hängt. Ich schätze INCEPTION sehr für sein cleveres Konzept, das Merkmale der minimal music als Versinnbildlichung von Traum-Strukturen nutzt - aber mit Genuss anhören kann ich mir das genauso wenig wie die meisten anderen Zimmer-Scores. Da ist der musikalische "Satz" in THE SOCIAL NETWORK weitaus kunstvoller, transparenter und feinfühliger ausgearbeitet. Leider haben sich hier im Board bislang die wenigsten genauer mit dem SOCIAL NETWORK-Score auseinandergesetzt, demnach ist die Musik auch entsprechend unbeliebt. Meines Erachtens ist die Musik der verdiente Oscar-Gewinner 2010 und darüber hinaus einer der besten, reinen Synthesizer-Scores der letzten Jahrzehnte. Was die Score-Nominierungen für 2012 angeht, tippe ich mal auf Folgendes: - ANNA KARENINA (Marianelli) - BEASTS OF THE SOUTHERN WILD (Romer, Zeitlin) - THE HOBBIT (Shore) - LIFE OF PI (Danna) - LINCOLN (Williams) Möglich außerdem: ARGO oder ein anderer Desplat, CLOUD ATLAS (als eine der Trost-Nominierungen für den Film, der wohl in keinen großen Kategorien dabei sein wird) und Beltramis THE SESSIONS. Greenwoods THE MASTER wird wohl leider, leider wieder disqualifiziert werden, da Greenwood hier erneut Passagen aus einem seiner Konzertwerke verwendet hat, und zwar dieses Mal aus "48 Responses to Polymorphia". Also ein ähnlicher Fall wie bei THERE WILL BE BLOOD, da waren einige der zentralen Stücke aus "Popcorn Superhet Receiver". Damit wäre wieder der beste Score des Jahres nicht dabei, aber das ist ja oft so.
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Welche Soundtracks MUSS man haben?
Sebastian Schwittay antwortete auf Nick M.s Thema in Filmmusik Diskussion
Kann man so nicht wirklich sagen. Ein eigenständiger Geschmack entwickelt sich oft langsam, mit zunehmender Kenntnis von allem, was es gibt. Andernfalls kennt man nicht die Bandbreite des "Angebots" und kann dementsprechend auch nicht entscheiden, was man am interessantesten findet. Insofern: erst die allgemeine Bildung, als Grundvoraussetzung für Geschmacksbildung. Das System Schule funktioniert ja nach dem gleichen Konzept. Oder wer weiß in der ersten Klasse schon, was er später studiert oder beruflich macht? -
Kann der was? Der Soundtrack-Kurzbewertungs-Thread
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Mich? Hab LAST NIGHT zwar im Kino gesehen, aber an den Score kann ich mich nicht mehr im Ansatz erinnern. -
Nach zweimaligem Durchhören bin ich doch etwas enttäuscht: Elfman extrahiert ein harmonisches Versatzstück aus EDWARD SCISSORHANDS und präsentiert es als Hauptthema, darüber hinaus gibt es viele Elfman-Standards, inklusive der obligatorischen Celesta - aber sonderlich nach Herrmann oder Hitchcock klingt das Ganze nicht, zumindest nicht mehr als jeder andere Elfman. Sicher eine ordentliche Sache, aber eben leider nur Elfman as usual. Bei der Thematik hätte ich mir irgendwie ein prägnanteres Konzept gewünscht. PROMISED LAND finde ich da momentan interessanter.
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Meine Freundin fragt: hast du was gegen Jennifer Lawrence? Zu ARGO: Zustimmung. Fand jedoch auch die beiden Afflecks davor sehr fein, sowohl THE TOWN als auch GONE BABY GONE. -
Ich gehe immer vom idealen Klangkörper aus. Müssen ja nicht die Prager sein, meinte eher, dass es allgemein eine feine Sache wäre, auch mal bedeutende Goldsmiths aus dem experimentellen/modernistischen Fach in Neueinspielungen zu hören.
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- Prometheus Records
- Jerry Goldsmith
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Wie gesagt: welchen genauen Grund gab es, HOUR OF THE GUN neu einzuspielen? Dann doch eher 100 RIFLES, da bedeutender. Außerdem wird die FSM-CD sicher nicht mehr so lange erhältlich sein wie die reguläre Varèse-Ausgabe von HOUR OF THE GUN. Wenn du meinst. Ich finde, der Score zählt zu Goldsmiths frühen modernistischen Meilensteinen, neben FREUD, SHOCK TREATMENT und MORITURI. Sicher ist das keine unmittelbar eingängige, farbenprächtige Musik, sondern eine reduzierte, harsche, zerklüftete Musik, die konsequent Melodie bzw. konventionelle harmonische und leitmotivische Strukturen vermeidet. Hier sind die Vorbilder eben eher Schönberg, Hindemith und Bartók - und nicht mehr Strauss und Wagner. Da sollte man fairerweise schon unterscheiden zwischen "ist repetitiv" und "gefällt mir nicht, da mir persönlich zu modernistisch". Ich fände eine Neueinspielung von THE SATAN BUG wirklich sehr sinnvoll, u.a. wegen der doch manchmal störenden Soundeffekte in der Originalaufnahme von FSM. Ebenso wie DAMNATION ALLEY ein wichtiger, kompositorisch brillanter Score.
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- Prometheus Records
- Jerry Goldsmith
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Ausgerechnet HOUR OF THE GUN? Meiner Meinung nach gehört der nicht zu Goldsmiths größten Leistungen im Western-Genre, und auch die Originaleinspielung klingt gut genug. Aber war wohl schlicht einfacher neu einzuspielen, ein musikalischer Reißer wie 100 RIFLES war denen vermutlich wirklich zu anspruchsvoll. CHAIRMAN kommt tatsächlich auch noch als Neueinspielung? Das wiederum würde ich sehr begrüßen. An DAMNATION ALLEY möchte ich noch nicht glauben, die Rekonstruktion der Synth-Parts dürfte doch annähernd unmöglich sein. Wollte das nicht sogar mal Joel Goldsmith versuchen? Aber der ist ja jetzt auch tot. Freuen würde es mich natürlich, wenn es doch irgendwann mal klappt, der großartige Score hätte es verdient.
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- Prometheus Records
- Jerry Goldsmith
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Ich finde es ehrlich gesagt immer arg langweilig, wenn nur Cover, aber keinerlei Anmerkungen zur Musik gepostet werden... -
Veröffentlichung Kritzerland präsentiert Franz Waxmans Career
Sebastian Schwittay antwortete auf Bastets Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich kenne CAREER bisher auch nicht, aber die Ausschnitte klingen jetzt wirklich nicht nach einem essentiellen Waxman. Da würde ich mal eher bei PRINCE VALIANT, TARAS BULBA und BRIDE OF FRANKENSTEIN bleiben. Und den jazzigen Waxman gibt´s in CRIME IN THE STREETS auch noch interessanter. OBJECTIVE, BURMA! ist übrigens eine tolle Waxman-Empfehlung, Mephisto! Schönes Beispiel für einen Kriegsfilm-Score der 40er Jahre, der musikalisches Pathos und Heroismus vollkommen umschifft, und dafür eher ein psychologisierendes Konzept entwirft, das die großen musikalischen Gesten vermeidet, und stattdessen sehr zurückgenommen und reduziert, beinahe kammermusikalisch angelegt ist.- 15 Antworten
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- Kritzerland
- Franz Wachsman
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WaterTower Records: Alexandre Desplat - ARGO
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Stilistisch geht ARGO durchaus in Richtung SYRIANA, aber ist nochmal eine ganze Spur zurückgenommener und atmosphärischer. Während SYRIANA noch einige recht stimmungsvolle, bewegte Streichersätze ("Driving in Geneva") und ein schönes, emotionales Hauptthema ("Syriana (Piano Solo)") zu bieten hatte, gibt´s bei ARGO wirklich nur atmosphärisches, filmdienliches Sounddesign, das auf CD meiner Meinung nach kaum Sinn ergibt. Der Film gefällt mir jedoch ausgezeichnet, Affleck bleibt weiterhin einer der interessantesten jungen amerikanischen Regisseure an der Schnittstelle zwischen Autorenkino und Mainstream. So ist ARGO nicht nur spannendes Politthriller-Genrekino, sondern auch intelligente filmische Reflexion über die gesellschaftliche und politische Rolle der Kunstform Film. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Rein technisch sehe ich EXPLORERS nicht weit unter Scores wie LIONHEART oder POLTERGEIST 2; das thematische Material ist natürlich deutlich unscheinbarer und weniger inspiriert; die zahlreichen Synth-Elemente stören mich persönlich überhaupt nicht. Aber da bin ich generell unempfindlicher, so lange es nicht der schlimmste RC-Drumloop-Klangbrei ist. Trouble with the Curve TROUBLE WITH THE CURVE (Marco Beltrami) Beschwingter, leichter Sportscore von Beltrami mit entspanntem Country-Flair, viel Gitarre und einer ordentlichen Portion Pathos. Leider nicht so interessant und konzeptionell originell wie SOUL SURFER - wirklich ungewöhnliche oder packende Ideen findet man wenige, mal abgesehen von ein bisschen rhythmischer Frische, wenn Beltrami den 7/8-Takt auspackt. Aber selbst da wirkt alles relativ bisslos. Ist zwar durchaus schön, Beltrami mal im Americana-Light-Modus zu hören, aber man merkt schon sehr, dass ihn dieses Metier nicht zur kreativen Hochform antreibt. -
Ich bin mir sicher, dass mindestens zwei von diesen Scores zu den Jahres-Highlights 2013 zählen werden. So viel trau ich Marco zu. Meine Tipps, was am besten werden könnte: MAD MAX (wenn Marco bedeutende Vorbilder hat, legt er sich meist sehr ins Zeug) und DIE HARD 5 (die 4 war schon wirklich gut, und für Moore macht Beltrami selten was Langweiliges).
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Ich möchte anmerken, dass ich (als bisher einziger) konkret über den Score und sein Konzept gesprochen habe. Darauf gab es keine Reaktionen. Woran liegt´s? Ich habe keine Ahnung. Den total realitätsfernen Vorwurf, ich würde nur meckern und nicht auf die Musik eingehen, muss ich mir jedenfalls nicht gefallen lassen.
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2013 wird ja nun wohl ein irres Beltrami-Jahr, oder? Gerade bei IMDb nochmal seine Projekte durchgeschaut, und da sind für 2013 ja nicht "nur" DIE HARD 5, das MAD MAX-Remake, SNOWPIERCER, WARM BODIES, WORLD WAR Z und WOLVERINE gelistet, sondern nun auch das CARRIE-Remake. Nimmt ja bald schon Goldsmith'sche Dimensionen an.
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Bevor hier wieder alle auf den Bashing-Zug aufspringen: ich hab mit meinem längeren Beitrag zu Shore versucht, eine Brücke zwischen dem strengen musikwissenschaftlichen Beharren auf satztechnischer Komplexität und der offeneren Beurteilung von Musik als Konzeptkunst herzustellen. Wäre schön, wenn dieser Versuch nicht unfairerweise kaputt gemacht wird, nur weil ein offensiver Beitrag in einem ganz anderen Thread auf wenig Gegenliebe stößt. Das könnte man nämlich auch im entsprechenden Thread (zu SHANKS) aushandeln.
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- Howard Shore
- WaterTower Records
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Vielen Dank, dass du meine Bemühungen mit dem Prädikat "musikwissenschaftlich-absichtsvolles Gewaber" versiehst. Und horner1980 klickt "gefällt mir". Ist ja alles in bester Ordnung.
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- Howard Shore
- WaterTower Records
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