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Sebastian Schwittay

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  1. Ist kein orchestraler Score, aber muss ja auch nicht. Größtenteils elektronisch, außerdem mit verfremdeten Stimmaufnahmen und (in einem Cue) mit Klavier. Insgesamt ca. 80 % elektronisch, mit 20 % Anteil akustischer Aufnahmen. Mit dem vergleichsweise traditionellen HELLRAISER absolut nicht zu vergleichen, eher noch mit THE VAGRANT - nur eben größtenteils elektronisch, VAGRANT war ja insgesamt eher akustisch geprägt.
  2. Da hat es mit TINKER TAILER SOLDIER SPY ja den richtigen getroffen - toller Score, verdienter Gewinn.
  3. Naja, ALIEN³ ist schon eine sehr avantgardistische Komposition, Mainstream hört sich anders an. Freue mich auf die Goldenthal-Analysen!
  4. Sehr schöne Beiträge bisher, Jan, aber ich würde mir mal analytische Betrachtungen zu einem oder mehreren Scores wünschen, die nicht so sehr aus der Mainstream-Ecke kommen. Vielleicht was von Goldenthal, Gordon, Young, einen 60er- oder 70er-Jahre-Goldsmith, oder gar was von North oder Rosenman?
  5. Genau dieses Problem habe ich ja oben schon angedeutet. Das wiederum führt zu zwei Fragen: 1. Wieso macht Spielberg so oft den gleichen kitschigen Kram? Seit 6 Jahren, genauer gesagt seit MUNICH, gab es jetzt keinen Spielberg-Film mehr, der irgendwelche Untiefen ausgelotet hat. Stattdessen: Kitsch ohne Ende, oder temporeiche, aber unverfängliche Unterhaltung. 2. Wenn es Spielbergs Schaffen momentan dermaßen an Diversität mangelt, wieso arbeitet Williams dann nur noch für Spielberg? (Vermutete Antwort meinerseits: Das Alter. Und den Ausgleich findet er in seinen Konzertkompositionen. Die sind momentan auch besser als seine Scores, siehe sein Harfenkonzert "On Willows and Birches"). Wie gesagt, ich gebe die Schuld an sowas wie LINCOLN nicht Williams allein, sondern auch Spielberg. Ich finde, solche pathetischen Konzepte sind im Geschichtsfilm absolut überholt.
  6. Da gibt es nichts zu klären, weil das, was du meinst, auf Markus und Csongor bezogen war. Dass Anne keine Williams-Jüngerin ist, weiß ich. Und zur "Soßen"-Problematik äußere ich mich jetzt auch nicht mehr. Hab nämlich mittlerweile wieder das Gefühl, dass sich auf Formulierungen eingeschossen wird, um der argumentativen Diskussion auszuweichen... Die gleiche Strategie wie das Auffahren des Geschmacks-Schutzschilds, der jede Diskussion sofort erstickt.
  7. Was hab ich denn gegen Anne gesagt? Wenn´s dir besser gefällt, tauschen wir "Soße" eben wieder gegen "Kitsch". Positiver wird´s dadurch nicht, aber bitte. Kunst muss sich immer durch ihre Qualität beweisen. Es gibt keinen personellen Bonus, wieso auch?
  8. Diskussionsforen sind schädlich für Heiligenbilder. Und wer sachliche Kritik mit Respektlosigkeit verwechselt, der sollte seiner Gesundheit einen Gefallen tun, den Blutdruck schonen, und einfach nur im stillen Kämmerlein die favorisierte Musik hören - ohne Diskussionsforum. Jedes Mal? Ich erinnere mich noch gut, "Snowy´s Theme" als brillantes Miniatur-Klavierkonzert gelobt zu haben. Der Rest des Scores war zugegebenermaßen etwas fragmentarisch und kurzatmig. Für INDIANA JONES 4 hatte ich aufgrund des prägnanten neuen Themenmaterials auch fast nur positive Worte gefunden. Und Scores wie WAR OF THE WORLDS und MINORITY REPORT preise ich am laufenden Band. Kritik gibt es von mir für die arg konventionellen, konzeptionell langweiligen Williams-Scores der letzten Zeit - kann ich nichts für, wenn mit WAR HORSE und LINCOLN gleich zwei davon hintereinander kommen. Damit können wir gerne anfangen - aber das wird eher meine Aussage untermauern. Mit Gordon, Beltrami und Greenwood gibt es Komponisten, die derzeit (!) interessanter komponieren als Williams. Handwerklich meist perfekt, und konzeptionell erfrischend.
  9. Wieso sind Williams-Fans grundsätzlich nicht in der Lage, hervorragende und mittelmäßige Williams-Scores zu unterscheiden? Da wird bedingungsloser Respekt verlangt, selbst für Scores, die technisch gut sind (Grundvoraussetzung bei studierten Musikern!), aber zum x-ten Mal das gleiche Konzept präsentieren. Kann ich nicht nachvollziehen, ist mir auch zu blöd. Ich bleib bei den vielen hervorragenden Williams-Scores - und den guten Scores vieler anderer Komponisten, die einen mittelmäßigen Williams durchaus in den Schatten stellen können. (Hab ich das jetzt wirklich gesagt??? Welch Blasphemie! ... ) Weil viele der verklärten Meinung sind, Williams wäre in der heutigen Filmmusik die letzte Bastion der musikalischen Qualität. Und das ist blanker Unsinn. Die Realität ist, dass Williams ein großartiger Handwerker ist, der viele filmmusikalische Meisterwerke geschaffen hat, aber in der letzten Zeit viel zu oft das gleiche Schema abspult. Diese Realität können viele Williams-Anhänger nicht verkraften und malen sich auch die mittelmäßigen Scores ihres Meisters zu Großtaten aus. Wenn ich das mal mit Goldsmith vergleiche: der hatte in seinen letzten Jahren so unterschiedliche Scores wie FIERCE CREATURES, AIR FORCE ONE und MULAN im Gepäck. So eine Diversität wünsche ich mir auch beim späten Williams.
  10. Ich habe Respekt vor vielen anderen Williams-Scores - vor denen, die handwerkliche Perfektion mit hörenswertem Konzept verbinden. Gutes Handwerk allein sollte den anspruchsvollen Musikhörer nicht blenden. Das ist ja gerade das Dumme. Siehe oben.
  11. Tolles Interview! Sehr informativ auch, was er bei SINISTER über die Unterschiede zwischen Filmscore und Albumfassung sagt. Die Anmerkungen bzgl. seiner klassischen Vorbilder sind auch interessant - regt vielleicht manchen Einsteiger an, sich etwas eingehender mit der Musik des 20. Jahrhunderts zu befassen.
  12. Es geht nicht darum, immer nur handwerkliche Perfektion zu liefern. Ich sehe es nicht ein, andauernd vor handwerklicher Perfektion in Ehrfurcht zu erstarren, wenn die Ebene des Konzepts vernachlässigt wird. Schließlich kann Williams es besser: einen handwerklich perfekten Score habe ich auch, wenn ich THE LOST WORLD, HEARTBEEPS oder CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND höre - nur eben zusätzlich mit einem interessanten, einzigartigen Konzept. Die LINCOLN-Soße gibt es so auch in einem dutzend anderer Williams-Scores, das braucht mittlerweile - außer den Enthusiasten, die sich alles schönreden müssen - kein Mensch mehr. Aber mein Vorwurf richtet sich hier auch gegen Spielberg, der dieses fürchterlich verklärende, seifig-pathetische Geschichtsbild kultiviert. Williams könnte hier natürlich auch mal radikal gegen das filmische Konzept arbeiten, aber das wird er wohl seinem alten Freund Steven nicht antun...
  13. Mittlerweile in den Genuss der kompletten Musik gekommen und nach wie vor begeistert: unglaublich experimentierfreudiger, angsteinflößender Score, der in einer ähnlichen Liga spielt wie THE VAGRANT. Inspiriert auch ungemein, wenn man selbst im Bereich klangexperimenteller Musik tätig ist... *amklaviersitzundsaitenpräparier*
  14. Nun ja, WAR OF THE WORLDS ist ja noch nicht so lange her. Grundlegend neu war der sicher auch nicht, aber in seiner unerbittlichen, modernistisch-motorischen Rhythmik und der gelegentlichen Nähe zur avantgardistischen Klangkomposition ("The Confrontation with Ogilvy") schon ein ziemlich radikaler und erfrischender Ansatz für Williams. MINORITY REPORT ging in eine ähnliche Richtung, wenngleich etwas gemäßigter, und noch stärker thematisch-motivisch strukturiert. Die Clips aus LINCOLN enttäuschen auch mich. Bis auf Track 8 wieder weit und breit keine musikalische Untiefe in Aussicht, nur dicker, beweihräuchernder, elegischer Kitsch, der einen schlimmen, unsachlichen Film erwarten lässt. Bei rein fiktionalen Stoffen wie WAR HORSE will ich ja gar nicht meckern, aber wieso auch die Historie dauernd nur aus der gefühlsduselig-idealistischen Perspektive präsentiert werden muss, verstehe ich nicht. Kann´s da nicht mal ein bisschen weniger glattgebügelt zugehen?
  15. Höre gerade seit Ewigkeiten mal wieder den Conti, und werde bestätigt: sein ironischer Score gehört ebenso wie Martins aggressiver LIVE AND LET DIE zu meinen Lieblings-Bond-Musiken. Sicher ein Stückchen hinter Kamens hervorragendem LICENCE TO KILL, aber nicht sehr weit. In beiden Fällen originelle, eigenständige Ansätze, die sich deutlich von Barrys Einheits-Sound abgehoben haben. Toll beim Conti nicht nur die Einarbeitung des mediterranen Klangkolorits, sondern auch die humoristische Einführung des Citroen 2CV am Ende des Tracks: Und natürlich Bond-Theme-goes-Disco - sicher ein Relikt seiner Zeit, aber mit verdammt viel Schmiss und Elan: Eigentlich auch filmisch einer meiner absoluten Bond-Favoriten, neben LICENCE TO KILL, LIVE AND LET DIE, THE LIVING DAYLIGHTS und dem schwer unterschätzten A VIEW TO A KILL.
  16. Das klingt aber verächtlich. Ich finde, dem guten Werner tut seine Zeit in den USA ganz gut, immerhin produziert er seit ca. einem Jahrzehnt die mitunter besten Filme seiner Karriere. JACK REACHER sieht allerdings wirklich wenig interessant aus. Da schaue ich sowas wie HITCHCOCK optimistischer entgegen - toller Trailer.
  17. Haneke stimmt. Hat den Film hier tatsächlich niemand gesehen? Sein bester Film, wie ich finde.
  18. Steht auf den Scheinen...
  19. Gute Horrorscores und -tracks? Ich hab da mal was vorbereitet... Aktuelleres: - "Levantation" aus SINISTER (Christopher Young) - brandaktuell! - "The Insidious Plane" und "The Further" aus INSIDIOUS (Joseph Bishara) - "Main Titles" und "Sally Leaves" aus DON´T BE AFRAID OF THE DARK (Marco Beltrami) - "Meet and Greet" aus THE THING (Marco Beltrami) - "Too Close" aus PROMETHEUS (Marc Streitenfeld) - "Drive to the Inn" und "Beth Escapes" aus THE WICKER TREE (John Scott) - "The End" aus CRAWL (Christopher Gordon) - "Prologue" und "Dear Mr. Talbot" aus THE WOLFMAN (Danny Elfman) Schon ein paar Jahre älter / Klassiker: - "Lamia" aus DRAG ME TO HELL (Christopher Young) - "The Vagrant" und "Lady Fingers" aus THE VAGRANT (Christopher Young) - "The Confrontation with Ogilvy" aus WAR OF THE WORLDS (John Williams) - "The Pet Sematary" und "Dead Recollection" aus PET SEMATARY (Elliot Goldenthal) - "Main Title", "The Library" und "A Night in Mexico" aus THE MEPHISTO WALTZ (Jerry Goldsmith)
  20. Habe zwar bislang nur die ersten 7 Tracks auf YouTube hören können, aber die gehören zum Radikalsten und Verblüffendsten, was Young seit THE VAGRANT für einen Film komponiert hat. Young vermischt elektronische Klangcollage mit Elementen der Musique concrète und des Bruitismus/Noise. Der Track "Levantation" (für mich das bisherige Highlight) verarbeitet und verfremdet dagegen Stimm-Aufnahmen, u.a. wieder von Young selbst. Sein Gröhlen kennen wir ja schon aus DRAG ME TO HELL. Bin sehr begeistert, dürfte sicher schon jetzt der originellste Horrorscore des Jahres 2012 sein.
  21. Sagen wir: Anhänger des Barry-Klang- und Stimmungskonzepts. Arnold hat das weitergeführt, Serra und Kamen taten das nicht - und sind deswegen die unbeliebtesten Bond-Komponisten der Reihe.
  22. In Bezug auf das, was Lars angesprochen hat: In genau diese Schublade fällt auch Serras Liebesthema. Oder, wie Lars richtig sagt: auch in GOLDENEYE gibt´s was für die Bond-Puristen.
  23. Bin mit den Ausschnitten aller Tracks insgesamt auch recht zufrieden, auch wenn Souchak schon Recht hat: da dürfte für jede Fraktion ein bisschen was dabei sein. Dennoch, Newman bleibt überall spür- und hörbar, was mich zufrieden stellt.
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