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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Hab ich das geleugnet? Man kann mit Kulten aber auch spielerisch umgehen - Serra hat das getan, und hat die heilige Kuh Bond damit ein Stück weit profaniert. Sowas muss drin sein, sonst wird eine Filmreihe irgendwann überflüssig, da man das "Originale" auch mit Immer-Wieder-Ansehen der alten Filme haben kann. Wenn wir uns jetzt übrigens wieder auf die Geschmacks-Ebene einigen/flüchten wollen - auf der ja sowieso keine Argumentation geführt werden kann - würde ich vorschlagen, wir beenden die Diskussion (mal wieder). Alternativ wäre möglich, dass du deinen Standpunkt auch mal überdenkst, Oli, bzw. auf Lars' (wirklich gute und nachvollziehbare) Argumente eingehst. Denn abseits der subjektiven, unangreifbaren Geschmacksebene ist dein Urteil zu Serras GOLDENEYE, und insbesondere zu "Ladies First", eher schwierig haltbar.
  2. Ich finde Johnsons LOOPER durchaus sehr empfehlenswert: eine ungewöhnliche, teils sogar recht sperrige Klangcollage aus größtenteils akustischen, aber stark verfremdeten Klängen, wobei großorchestrale Momente seltener sind. Hat mich teils an Brad Fiedels Industrial-artigen Collage-Score zu TERMINATOR 2 erinnert - mit dem Unterschied eben, dass bei Johnson viel mehr Klänge akustisch, also nicht rein elektronisch realisiert wurden. Der Film ist gut und sehenswert, clever geschrieben, Schnitt und Kameraeinstellungen sorgen teilweise für erfrischende Irritation - gegen Ende wird´s dann aber auch arg Hollywood, teilweise sogar brachial kitschig. Der Hype um den Film ist dann letztlich doch nicht ganz ernstzunehmen, dafür hängt er sich noch zu sehr an modische Trends des Genrekinos.
  3. Schade, wie sehr die Marke "Bond" immer wieder als kulturelles Heiligtum verehrt und von den Fans bis aufs Blut gegen ungewöhnliche Neu-Ansätze verteidigt wird. Serra hat es als einer der wenigen Bond-Komponisten gewagt, mit seiner Musik zu irritieren - und? Wieso hat er es damit "verbockt"? Seine Musik ist kompositorisch nicht weniger gehaltvoll als viele von Barrys späten, sehr einfach gehaltenen Bond-Scores, etwa zu A VIEW TO A KILL oder THE LIVING DAYLIGHTS. Die Bond-Tradition verleugnet er auch nicht, das Bond-Thema verwendet er insgesamt sogar häufiger als sein Vorgänger Kamen. Das einzige (kaum stichhaltige) Argument gegen Serras Musik wäre somit die generelle Ablehnung von Musik, die nicht stumpfsinnig dem Kult huldigt. "Ladies First" arbeitet gegen das Bild, ist als kontrapunktische, irritierende Vertonung angelegt, passt damit aber auch prima zur Szene. Lars hat das völlig richtig interpretiert, die Szene ist ein groteskes Balz-Spiel, wieso sollte man die Szene dann auch nicht so vertonen? Ein Vertonungsansatz à la Arnold hätte hier doch überhaupt nicht funktioniert, die Szene ist doch total grotesk konzipiert und in ihrem Charakter barock-affektiert. Wieso hat noch niemand den Vorwurf gegen Regisseur Martin Campbell gerichtet, der solche Szenen gedreht hat, die nach eben solcher Musik verlangen?
  4. Ich finde, die IRON MAN-Reihe hat sehr wohl musikalische Kontinuität: zu jedem Film gibt´s den mehr oder minder gleichen, dumpfen Krawall. Mit Tyler wird sich das sicher nicht ändern.
  5. Hier geht's um Film-Screenshots, also ist das Bild natürlich aus einem Film. Der Regisseur ist sehr bekannt.
  6. Und?
  7. Zwischen 2:54 und 3:54 gibt's die ziemlich Bond-typischen, leicht wehmütigen, Fernweh-assoziierenden Streichersätze, die es in ähnlicher Form auch oft bei Arnold und Barry gab - nur dieses Mal eben harmonisch eindeutig Newman. Außerdem deutet der erste Track andauernd das Bond-Thema an, und das verdammt ohrenfällig. Bei 1:30 wird sogar der für das Bond-Thema so wichtige verminderte Akkord konkret angespielt. Also, nicht immer "bäh" schreien, wenn's nicht gleich funkt, sondern einfach mal in musikalische Strukturen hineinhören, dann erschließt sich vieles.
  8. Da freut man sich mal über was, aber nein... nix is Recht, und die Welt ist nicht genug. Ne, im Ernst: mir gefällt's, da ein neuer Individualstil im (musikalischen) Bond-Universum zugelassen und nicht unterdrückt wurde. Ein eigenständiger neuer Tonfall, das war mir wichtig.
  9. Sehr gut, mir fällt ein Stein vom Herzen - das Ganze klingt tatsächlich prägnant (!) nach Newman, der Arnold-Stil scheint überwunden! Ich bin außerordentlich zufrieden mit den Ausschnitten und kann insbesondere Lars in seinen Ausführungen zu Track 2 voll und ganz zustimmen. Es ist so schön, die warmen Newman'schen Streicherwendungen in Verbindung mit Bond-typischer Motivstruktur zu hören. Endlich mal wieder frischer musikalischer Wind in der Reihe - ohne allzu starke Rückbezüge zum Arnold- oder Barry-Sound, und trotzdem mit Bond-Flair! Der dritte Track ist insgesamt der schwächste, aber ich bin mir sehr sicher, dass das Album viele andere Actiontracks bereit halten wird, in denen musikalisch mehr passiert. Ich bin jetzt erstmal sehr erleichtert, dass der Stil passt und Newman sich nicht zurücknehmen und Arnolds Barry-Epigonentum kopieren musste. Ich freue mich auf den ersten individuellen Bond-Score seit GOLDENEYE.
  10. Hö? Bernsteins Score besser als Youngs? Youngs NIGHTMARE 2 ist nicht nur die beste (bzw. einzige wirklich gute) Musik der Reihe, sondern ebenfalls Youngs erste wirkliche Großtat im Horrorgenre. Ich finde, der Score steht auch HELLRAISER oder HIDER IN THE HOUSE in nichts nach. Wirklich starker Score, allein schon das hintergründig-schwarzromantische "Kissing Freddie on the Catwalk" rechtfertigt jedes Lob. TROUBLE WITH THE CURVE (Beltrami)
  11. Bzgl. THE WAY muss ich Lars zustimmen: ein ganz anderer, frischer Bates, melodisch und solistisch aufgefächert, für wenige Instrumente gesetzt. Sehr schöne Musik und toller Film!
  12. Eben. Bei Kamen und Serra ging es doch auch. Eben.
  13. @ Anne: Dass Newman "Action kann", steht ja völlig außer Frage. Die Frage ist nur, ob er sich bei SKYFALL an den Arnold-Stil anpassen musste, oder eigenständiges Action- und Suspense-Scoring wie bspw. in THE GOOD GERMAN entwickelt hat. Der Clip lässt bislang ersteres befürchten.
  14. Das ist italienisches Kino: Michelangelo Antonionis fiebriger Industrie-Landschafts-Alptraum DIE ROTE WÜSTE. Faszinierender Film, auch für Lynch-Fans sehr ergiebig.
  15. Habe zwar fast alle in THE EXORCIST verwendeten Avantgarde-Werke auf anderen CDs, aber ich werde mir die Kompilation wohl trotzdem mal zulegen. Sind das denn die Film Edits oder die Werke in voller Länge?
  16. Bin gespannt! Andererseits bleibt zu hoffen, dass Bishara auch irgendwann mal den Sprung in andere Genres schafft.
  17. Sehr schön, da freue ich mich sehr drauf! Aber jetzt ist erst mal TROUBLE WITH THE CURVE dran...
  18. Es ist ja auch nicht so, dass individuelle musikalische Ansätze im Bond-Universum generell unmöglich wären - die Zeit zwischen 1987 und 1995 hat das ja eindrücklich bewiesen: da gab es mit Barry, Kamen und Serra drei völlig unterschiedliche Ansätze hintereinander. Ich versuche, meine Befürchtungen bzgl. SKYFALL im Zaum zu halten, aber der Clip lässt schon erahnen, dass das Ganze wieder stark in die Arnold-Ecke tendieren wird.
  19. Ich bin ganz massiv enttäuscht vom Adele-Song - die zu Grunde liegende Akkordfolge ist banalst, die Melodie wenig prägnant, erinnert massiv an "You Know My Name" und daher absolut uneigenständig. Die 35 Sekunden Score aus dem oben geposteten Video klingen nicht großartig anders als das, was Arnold für die letzten Filme geschrieben hat - aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es insgesamt doch noch mehr Newman-Flair geben wird.
  20. Pro-Prometheus: einige feine, längere Cues, die es nicht auf der Varèse-Fassung gibt. Contra-Prometheus: der Klang ist schlechter als bei Varèse. Den Film finde ich auch höchstens solide.
  21. Wieso darf man TIMELINE nicht mögen? Ihn nicht zu mögen wäre weitaus bedenklicher. Die Musik zur finalen Schlacht gehört allein schon zum Beeindruckendsten, was der Meister in seinen letzten Jahren aufs Papier gebracht hat. Gehört für mich zum heiligen Spät-Goldsmith-Triptychon NEMESIS - TIMELINE - LOONEY TUNES. Und @Hilde: Schön, dass du eine Lanze für den Yared gebrochen hast, ich finde den auch unterschätzt.
  22. http://www.youtube.com/watch?v=zzH_oWlAYYw Sehr viel mehr muss man zum Thema "Bond-Musik" nicht sagen, oder? Naja, im Ernst: ich schätze auch viele von Barrys Beiträgen, insbesondere im Film. Auch Bill Contis Score höre ich ausgesprochen gerne, ebenso Serras vielgescholtenen GOLDENEYE. Arnolds erster Einsatz gefiel mir auch noch, danach wiederholten sich bei ihm immer nur die gleichen Muster. Song-Favoriten wären folgende: - "A View to a Kill" (Duran Duran) - "Live and Let Die" (Paul McCartney & Wings) - "Moonraker" (Shirley Bassey) - "For Your Eyes Only" (Sheena Easton) - "Goldeneye" (Tina Turner)
  23. Film interessiert mich eh nicht, höchstens die Musik. Ruzowitzky hat ja mit ANATOMIE schon mal gezeigt, dass er nur Klischees verrühren kann. Aber immerhin: eine feine Musik hat er damals durchgewunken - oder sogar dezidiert gewünscht?
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