Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    9.976
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Die Neueinspielungen des Materials aus 100 RIFLES, RIO CONCHOS und Co. klingen im Vergleich zu den Originalen zwar etwas bisslos, aber allein wegen des abgelehnten Rosenman-Scores werde ich hier wohl schon zugreifen. Schöne Veröffentlichung zum Jahresende!
  2. Noch nicht, nein. Sind die denn empfehlenswert?
  3. Hier sollte man wahrlich nur das brillante Original von Robin Hardy ansehen, und alles andere ignorieren. Selbst die Fortsetzung THE WICKER TREE. Was Cage betrifft: von seinen neueren Filmen gefällt mir BAD LIEUTENANT ganz ausgezeichnet, eine großartige Performance. Ansonsten natürlich LORD OF WAR, und einige echt gute Leistungen in den 90ern, darunter v.a. BRINGING OUT THE DEAD, der bislang noch gar nicht genannt wurde.
  4. Da durfte sich Lubezki wieder austoben... Sieht aber echt gut aus!
  5. Ich fand THE EXPENDABLES 2 interessanterweise auch weitaus unterhaltsamer als Teil 1. Lag vielleicht daran, dass Stallone nun einem echten Regisseur den Regie-Stuhl überlassen hat. DAS sind doch mal feine Neuigkeiten. Hab mir dieses Jahr die erste Staffel der originalen Serling-Serie als UK-DVD geholt und bin fasziniert. Den Film von Dante/Spielberg/Landis finde ich auch ganz wunderbar. Hatte sich nicht mal Leonardo DiCaprio die Rechte an einer neuen Filmversion der TWILIGHT ZONE gesichert?
  6. Was bringt es, wenn unbekannte, originelle, wenig massentaugliche Bücher konventionell und massentauglich inszeniert werden? Storytechnisch ambitioniert ist das Ganze ja durchaus, nur bringt das eben die Buchvorlage mit sich. Die Visualisierung, das "Filmkünstlerische" an dem Projekt dagegen wirkt visuell zusammengeklaubt, aus Dutzenden Blockbustern der letzten Dekade. Ist ja schön und gut, dass man sich an Stoffe wagt, die keiner gewinnversprechenden Franchise angehören, aber wenn dann am Ende etwas genauso formelhaftes entsteht, wie man es aus dem Mainstream-Programm gewohnt ist, wurde meiner Meinung nach einfach zu viel Wirbel um nichts gemacht. COSMOPOLIS ist einer der wenigen Filme der letzten Jahre, denen ich eine wirklich avantgardistische Tendenz attestieren würde. Weg von entwickelnder Narration, hin zur versponnenen Metaphysik und zum reflektierenden Stillstand - keiner mochte es (IMDb-Wertung mittlerweile: 5,3), aber das ist symptomatisch für unsere heutige Kino-Landschaft, die von komplexer, intelligenter Narration à la Nolan geprägt ist und eben nicht mehr von avantgardistischen Elementen (Körperlichkeit, Tabubruch, Schock, Kontemplation oder politische Konzepte). COSMOPOLIS schließt, wie ich finde, an die Tradition der Midnight Movies der 70er an - ein subkulturelles Kino, das sich Trends entgegenstellt und vom Mainstream-Publikum völlig abgelehnt wird. Dass er teilweise sogar auch vom Non-Mainstream-Publikum angefeindet wird, hängt wohl damit zusammen, dass es in unserer heutigen Gesellschaft keine wichtigen gegenkulturellen Tendenzen mehr gibt - die 70er sind (leider) vorbei. Um deine Frage zu beantworten: ja, ich finde, COSMOPOLIS ist eher eine Bereicherung, weil er Dinge anders und eigenständiger macht als der Mainstream. (Nolan, Fincher, Bigelow und Co. empfinde ich übrigens auch als Bereicherung - denn sie sind zwar eher einem traditionalistischen, narrativen Kino zuzurechnen, aber stilistisch eigenständig und unverkennbar. So etwas sehe ich bei CLOUD ATLAS leider in keiner Minute.) Cronenbergs frühes Kino (zu dem er mit COSMOPOLIS in gewisser Weise zurückkehrt), gehört in die oben beschriebene Tradition der Midnight Movies und ist als avantgardistisches Konzeptkino zu verstehen, das mit den Bewertungsmaßstäben des narrativen Kinos schwer zu erfassen ist. In VIDEODROME geht es um Schock, Körperlichkeit, sexuelle Perversion und Obsession, sowie um wirre pseudo-politische Konzepte, die bewusst wirr und unzusammenhängend gestaltet sind, um den Zuschauer zu verunsichern und anzugreifen. Das Hauptthema des Films ist, was ein Medium mit der Wahrnehmung eines Menschen anstellt - mit der Wahrnehmung des Protagonisten im Film, als auch mit unserer eigenen Wahrnehmung. Diese Konzentration auf die Wahrnehmung ist das zentrale Merkmal des Avantgarde-Films - elaborierte, sinnhafte und kunstvoll komponierte Erzählung spielt hier keine Rolle. Du kannst nicht sagen, dass sich hier irgendetwas im "Nichts" verliert - denn das, was du "Etwas" nennen würdest (ich nehme an, du meinst ein erzählerisches Etwas), hatte Cronenberg nie vor. Man kann Cronenbergs frühe Filme einfach nicht mit dem Vokabular des Erzählkinos beschreiben bzw. kritisieren.
  7. Immerhin, auf musikalischer Ebene ist das Ganze dank Goldenthal immer noch ziemlich interessant.
  8. Als North-Freund interessiert mich HOT SPELL durchaus, werde da wohl bei Gelegenheit mal zugreifen.
  9. Emotionale Musik, minimalistisch, folkloristisch geprägt, von zwei Komponisten, die in der Filmmusik-Szene noch recht neu sind - das liest sich zugegebenermaßen schon wie eine Mischung aus THE SOCIAL NETWORK, BABEL und FRIDA, oder?
  10. @BigMac: Ich hab deine Frage bzgl. Brahms gelesen und behalte sie im Hinterkopf. Ich hab das Album noch nicht, habs mir aber zu Weihnachten gewünscht. Werde dann Rückmeldung geben, wenn ich mich durchgehört habe.
  11. Toll! Bin sehr gespannt, das dürfte wieder was Feines werden. Ist das ein australischer Film, oder hat er jetzt den Sprung in die US-Liga geschafft?
  12. Ich finde, der Score steht Kamens Arbeiten in nichts nach, auch die humoristisch-ironische Ebene wurde hier nicht vernachlässigt, wenngleich Beltramis musikalischer Humor sicher etwas subtiler ist als Kamens. Ronins News lesen sich wirklich gut, ich bin gespannt. Wenn er noch (!) besser werden sollte als LIVE FREE OR DIE HARD, wäre das wirklich ein Knüller, und das schon am Jahresanfang. EDIT: Wie ich sehe, funktioniert die neue Zitat-Funktion nicht über iPhone. Vielleicht kann ein Moderator das beheben.
  13. Naja, wahrlich keine Überraschungen, ziemlich unoriginelle Auswahl. Marianellis eleganter ANNA KARENINA wäre da noch am ehesten mein Favorit. Schade, dass THE MASTER fehlt.
  14. Wer CLOUD ATLAS unterstützt, unterstützt doch auch nur den Mainstream. Denn was macht der Film mehr, als ästhetische und visuelle Konventionen des aktuellen Blockbuster-Kinos nachzuäffen? Dazu eine naive, geradezu billige Message ("Lehnt euch auf! Tut Gutes!"), fertig ist der "große Gegenentwurf" zu Hollywood. Toll. Wenn das Ganze großen Erfolg gehabt hätte, wären ein paar Konventionen bestätigt und die Produzenten ermutigt worden, weiterhin Hollywood-Konventionen als visionäres europäisches Sci-Fi-Kino zu verkaufen. So oder so, alles keine Bereicherung.
  15. THE MASTER ist tatsächlich doch dabei? Dann haben sie entweder schlampig recherchiert, oder die prä-existenten Greenwood-Stücke (aus "48 Responses to Polymorphia") spielen im Film wirklich keine besonders große Rolle. Und, what the f***, sogar SINISTER ist in der Liste - eine Musik, die so, wie wir sie kennen, im Film gar nicht verwendet wird. Das Ganze war ja eher eine Art "Music Inspired by the Film". Naja, wie auch immer, hoffe sehr auf eine Nominierung für THE MASTER.
  16. Eine recht schöne, melodische, Cajun-geprägte Folk-Musik, die leider immer wieder die gleiche harmonische Wendung durchkaut, das aber immerhin klangfarblich recht abwechslungsreich. Das finale Stück "Once There Was A Hushpuppy", das auch im Trailer zu hören ist, dürfte wohl das Highlight sein. Der Score wird wohl auch gute Chancen auf eine Oscarnominierung haben.
  17. Keiner von beiden. Zählen beide zu den eher schwächeren Scores der jeweiligen Komponisten.
  18. SILVER LININGS PLAYBOOK (Danny Elfman) Von den drei "kleinen" Elfmans 2012 (zusammen mit HITCHCOCK und PROMISED LAND) sicher der unscheinbarste, wenngleich nicht übel. Ein poppig-baladenhafter Score für Gitarren, Percussion, Synthesizer und Klavier, hinzu kommen gelegentliche Vocals, die von Elfman selbst gesungen wurden und ein wenig an die Songs aus CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY erinnern. Insbesondere die sind es, die dem Score durchaus einen gewissen, originellen Pepp geben. "Elfman goes Indie", könnte man insgesamt sagen - sicher nicht essentiell, aber über gerade mal 20 Minuten Albumlänge nett anzuhören. Gibt es auch schon komplett auf YouTube. http://www.youtube.com/watch?v=LDuWquLJF8g
  19. Das mit TRUE GRIT war auch wirklich ärgerlich, stimmt. Einer der besten Burwell-Scores der letzten Jahre. Geschmäcker und rein subjektive Meinungsäußerungen bringen in einer Diskussion nicht viel und meine Einschätzung zu THE SOCIAL NETWORK soll auch über ein reines Geschmacksurteil hinausgehen. Als der Score damals rausgekommen ist, hab ich mich genauer mit den Intervall-Strukturen der Themen und Motive auseinandergesetzt, und da wird schon deutlich, dass in dem Score ziemlich viel Figurenpsychologie verarbeitet wurde - noch weit mehr als in INCEPTION. Ich breite das jetzt hier nicht aus, zu sehr off topic - wenn´s dich interessiert, kann man ja per PN weiterschreiben. Glaubt eigentlich jemand an eine (Film-)Nominierung für COSMOPOLIS? Aus filmischer Sicht mein bisheriger Jahres-Favorit, aber leider zu sehr "Midnight Movie", als dass sich die Oscars um den scheren würden. Giamatti (Nebendarsteller), Pattinson (Hauptdarsteller) und Shore (Musik) wären meine Wunsch-Nominierungen, aber wie gesagt, alles sehr unrealistisch.
  20. Naja, bei Horner ist das ja alles nicht so "offiziell"... Was er so recycelt, fällt ja meist eh nur uns Filmmusik-Spezis auf. Dagegen weist Greenwood ja immer explizit darauf hin, dass er in seinen Filmmusiken Teile seiner Konzertwerke miteinbaut. Ist daher mehr ehrliches Konzept als bei Horner, aber eben auch angreifbarer für die sturen Regeln der AMPAS.
  21. THE SOCIAL NETWORK ist ein hochintelligenter und vielschichtiger Score, der INCEPTION in Sachen Feinsinnigkeit und psychologischer Tiefe noch um ein ganzes Stück übertrifft. INCEPTION ist sicher nicht übel und auch durchaus intelligent konzipiert, aber leidet unter genau dem Aspekt, unter dem fast alle Zimmer-Scores leiden: der lärmende, hoffnungslos überladene, undifferenziert-pampige Sound, der einem nach kürzester Zeit wie Kleister in den Ohren hängt. Ich schätze INCEPTION sehr für sein cleveres Konzept, das Merkmale der minimal music als Versinnbildlichung von Traum-Strukturen nutzt - aber mit Genuss anhören kann ich mir das genauso wenig wie die meisten anderen Zimmer-Scores. Da ist der musikalische "Satz" in THE SOCIAL NETWORK weitaus kunstvoller, transparenter und feinfühliger ausgearbeitet. Leider haben sich hier im Board bislang die wenigsten genauer mit dem SOCIAL NETWORK-Score auseinandergesetzt, demnach ist die Musik auch entsprechend unbeliebt. Meines Erachtens ist die Musik der verdiente Oscar-Gewinner 2010 und darüber hinaus einer der besten, reinen Synthesizer-Scores der letzten Jahrzehnte. Was die Score-Nominierungen für 2012 angeht, tippe ich mal auf Folgendes: - ANNA KARENINA (Marianelli) - BEASTS OF THE SOUTHERN WILD (Romer, Zeitlin) - THE HOBBIT (Shore) - LIFE OF PI (Danna) - LINCOLN (Williams) Möglich außerdem: ARGO oder ein anderer Desplat, CLOUD ATLAS (als eine der Trost-Nominierungen für den Film, der wohl in keinen großen Kategorien dabei sein wird) und Beltramis THE SESSIONS. Greenwoods THE MASTER wird wohl leider, leider wieder disqualifiziert werden, da Greenwood hier erneut Passagen aus einem seiner Konzertwerke verwendet hat, und zwar dieses Mal aus "48 Responses to Polymorphia". Also ein ähnlicher Fall wie bei THERE WILL BE BLOOD, da waren einige der zentralen Stücke aus "Popcorn Superhet Receiver". Damit wäre wieder der beste Score des Jahres nicht dabei, aber das ist ja oft so.
  22. Hm, Comedy bietet ja oft nicht so wahnsinnig viel Spielraum für originelle Ansätze, aber bei Johnson darf man nach LOOPER schon durchaus gespannt sein.
  23. Kann man so nicht wirklich sagen. Ein eigenständiger Geschmack entwickelt sich oft langsam, mit zunehmender Kenntnis von allem, was es gibt. Andernfalls kennt man nicht die Bandbreite des "Angebots" und kann dementsprechend auch nicht entscheiden, was man am interessantesten findet. Insofern: erst die allgemeine Bildung, als Grundvoraussetzung für Geschmacksbildung. Das System Schule funktioniert ja nach dem gleichen Konzept. Oder wer weiß in der ersten Klasse schon, was er später studiert oder beruflich macht?
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung