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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich empfehle den Feuervogel unter Boulez mit dem Chicago Symphony Orchestra - gibt´s auf Deutsche Grammophon zusammen mit dem "Sacre". "Digital" (Elliot Sharp) Interessante Komposition für Streichquartett, in der die Instrumente ausschließlich perkussiv, also als Schlagwerk verwendet werden. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das eine der Hauptinspirationsquellen für den Track "Proven Lands" aus Greenwoods THERE WILL BE BLOOD bzw. seiner Komposition "Popcorn Superhet Receiver" war.
  2. Aber genau das ist es doch, was den Film (neben Hoffman ) so reizvoll macht - mal nicht das übliche, auf politische Korrektheit bedachte Gewäsch, sondern einfach mal total offen raus und gezielt provokant. Eine erfrischende Breitseite gegen die diplomatische Übervorsichtigkeit vieler politischer Filme der letzten Jahre. Wenn es nur solche Filme wie CHARLIE WILSON´S WAR gäbe, wäre das natürlich bedenklich - aber differenziertes politisches Kino (welches ich natürlich auch sehr schätze) gibt es doch heutzutage wahrlich zuhauf. Ich habe am Wochenende gesehen: THERE WILL BE BLOOD (Paul Thomas Anderson) Zu diesem Film ist so viel zu sagen, dass man locker nen eigenen Thread dazu aufmachen könnte. Werde ich wohl auch mal machen...
  3. Gestern neu: FUR: AN IMAGINARY PORTRAIT OF DIANE ARBUS (Steven Shainberg)
  4. Viele sind es nicht. Wenn ich mal Gurken wie DAUGHTER, RENT-A-COP und CRIMINAL LAW gänzlich außen vor lasse, kommt eigentlich nicht mal eine Handvoll Goldsmith-Scores zusammen, mit denen ich persönlich wenig bis gar nichts anfangen kann. Zum einen THE FINAL CONFLICT - der Score ist objektiv gesehen ein Meisterwerk, keine Frage, ebenso wie jede Wagner-Oper. Aber eben dieser opernhafte Touch, gepaart mit Goldsmiths doch eher okonömisch-transparentem Kompositionsstil, gefällt mir nicht sonderlich, es wirkt mir irgendwie zu überladen - höre die CD wirklich außerordentlich selten. Mal sehen, vielleicht gelingt mir ja irgendwann doch noch mal ein Zugang zu der Musik... Eher kalt gelassen hat mich auch THE SWARM - handwerklich zwar sehr gut gearbeitete, aber auf mich ebenfalls schrecklich überladen wirkende Musik. Viel zu viele Noten - man könnte fast meinen, die Musik sei von Williams. Joa, ansonsten... fällt mir gar nicht mehr viel ein. THE LAST CASTLE vielleicht noch, sehr routiniert und irgendwie doch ziemlich lustlos runtergeschrieben.
  5. THERE WILL BE BLOOD (Jonny Greenwood) Eine wirklich hochinteressante, an Bartók und zuweilen auch an Penderecki gemahnende Musik für Streichorchester vom Mitglied der britischen Band "Radiohead", Jonny Greenwood. Der sehr spröde Score basiert auf einer früheren Komposition Greenwoods und wurde von daher nicht für die Oscars zugelassen - schade, im Film wirkt die Musik einfach nur überwältigend. Beeindruckend etwa die harschen, beinahe wie eine rituelle Beschwörung anmutenden Passagen, in denen das gesamte Streichorchester als col legno-Percussion fungiert ("Proven Lands") oder auch die an Pendereckis "Threnos" erinnernden, avantgardistischen Ausbrüche in den Tracks "Henry Plainview" oder "There Will Be Blood". Das melodische Material ist recht minimal gehalten, erinnert teilweise etwas an Arvo Pärt (seine "Fratres" werden im Film auch verwendet) - hier treten an einigen Stellen auch dezent Klavier und Ondes Martenot hinzu. Motivisch zusammengehalten wird das Ganze von einer einfachen, aber recht prägnanten kadenzartigen harmonischen Wendung ("Prospectors Arrive"), der Greenwood im Verlauf doch sehr klangschöne Facetten abgewinnt. Insgesamt schon eine erfrischend andersartige, mitreißende Vertonung von einer unglaublich urwüchsigen Kraft - genau wie der Film und die Figur des Daniel Plainview, der wahrhaft das personifizierte Böse zu verkörpern scheint. Vorbild für das grandiose Zusammenspiel von Bild und Musik war hier sicherlich Kubrick, genauer gesagt THE SHINING und 2001 - exemplarisch hier die fünfzehnminütige Einleitung ohne Dialog, in der die dreckigen, beschwerlichen Ursprünge des "American Dream" anhand des Gold suchenden Plainview zu Beginn seiner Karriere geschildert werden, nur begleitet von kreischenden Streicherclustern und -glissandi. Sowohl in Verbindung mit den Bildern als auch als eigenständige Komposition eins der absoluten Highlights aus 2007 - wirklich verdammt schade, dass die Oscar-Regeln hier nicht mal gelockert wurden, um eine Nominierung zu ermöglichen.
  6. *THUMBS UP* Sehr verdienter Gewinn! Eine höchst originelle Musik, die zudem im Film absolut überwältigend wirkt - völlig egal, ob sie jetzt auf einer früheren Komposition Greenwoods basiert... Die Oscar-Leute sind da schon sehr engstirnig.
  7. Nachdem vorhin Giacchinos spritziger RATATOUILLE rat... äh, rotierte, läuft nun: ATONEMENT (Dario Marianelli) Eine insgesamt sehr überzeugende, romantisch-melancholische Musik mit zwei wunderbaren thematischen Einfällen (ein treibendendes, beinahe neurotisch anmutendes Allegro für Klavier, Streicher und Schreibmaschine () sowie ein schickes Liebesthema, das durch charakteristische Vorhalte und die dadurch entstehenden Dissonanzen wahrlich herzzerreißend romantischen Charakter erhält). Eben jenes Liebesthema wird im Cue "Love Letters", IMO dem Höhepunkt des Albums, in einem herrlichen Duett für Cello und Klavier fortgesponnen und wunderbar variiert. Das erstgenannte, bewegt-rhythmische Thema ("Briony"), welches in seinen Minimalismen beinahe glasssche Züge trägt, fungiert hier als nervöser, gar leicht bedrohlicher Gegenpart zum Liebesthema - interessant sind hier die dynamischen Variationen und Steigerungen, die bis zum totalen, dissonanten "aus der Rolle fallen" reichen, etwa am Schluss des Cues "Cee, You and Tea". Psychologisch clever gemacht, insbesondere im Bezug auf die Filmhandlung, die ich an dieser Stelle aber nicht unbedingt in Gänze erläutern möchte. Wirklich gute Musik, die wahrscheinlich auch den Oscar holen wird - mir wäre zwar 3:10 TO YUMA lieber, objektiv gesehen ist ATONEMENT aber keinen Deut schwächer als der Beltrami.
  8. Nene, keine Sorge... In der CINEMA hab ich letztens gelesen, dass Fantasy und Komödie (zumindest beim deutschen Publikum) momentan die erfolgreichsten und beliebtesten Filmgenres sind - weiß nicht, inwieweit eine Umfrage in so einer Zeitschrift repräsentativ ist, aber ich könnte es mir durchaus vorstellen. Folterfilme wie HOSTEL oder die SAW-Fortsetzungen locken doch größtenteils wirklich nur jugendliche, meist männliche Kinogänger im Alter zwischen 18 und knapp über 20 Jahren - oder liege ich da falsch?
  9. Was regst du dich eigentlich immer so auf? Den Indy-Trailer finde ich auch klasse - besonders Cate Blanchett als olles Kommunisten-Mannsweib, sehr schick! Hach, was freu ich mich auf den Film!
  10. @ Thomas: Auch von mir herzlichen Glückwunsch euch beiden und alles Gute für das Kind!
  11. Ja, DEAR WENDY ist richtig. Konsti ist dran.
  12. Ach, das ist ja schade - wird aber irgendwie nirgends auf der CD vermerkt, oder hab ich was überlesen? Nun denn, auch wenn´s nicht von Howard stammt, originell ist die Idee trotzdem.
  13. Mal nachträglich alles Gute an alle, die so im letzten halben Jahr Geburtstag hatten und speziell heute alles Gute an den Co(?)-Chef Thomas und unseren fleißigen Kinogänger Bülent! Prosit und Glück auf!
  14. Um dich jetzt mal zu provozieren: Ich hasse solche Biester (Haie, Kampfhunde, wie auch immer) - mir würde nix fehlen, gäbe es sie nicht. Verachtest du mich jetzt?
  15. Nun, zu zweit wären wir auf jeden Fall. Kann aber irgendwie auch gar nicht nachvollziehen, was an Rosenman unanhörbar sein soll...
  16. Nun ja, mit einer Depression, Neurose oder ähnlichem geht ja meist eine enorm erhöhte Sensibilität, ein Hang zur Reflexion und außerdem oft zwanghafter Perfektionismus einher - ich vermute schon, dass das dem ein oder anderen Kunstwerk der oben genannten Herrschaften zugute kam.
  17. Seelisch kranke Menschen sind übrigens sehr oft großartige Künstler - siehe Robert Schumann, Vincent van Gogh, Jackson Pollock, Annette von Droste-Hülshoff... Das nur mal am Rande.
  18. CHARLIE WILSON´S WAR (James Newton Howard) Howard steigt momentan wieder in meiner Gunst. Nach dem schönen I AM LEGEND ist CHARLIE WILSON´S WAR nun schon die zweite Howard-Musik aus 2007, die bei mir durchaus positive Eindrücke hinterlässt. Zugegeben, das Ethno-Scoring ist absolut nix Neues und von Howard schon x-fach gehört - aber wie er diese Elemente mit bluesigen Gitarren-Klängen und, in "Turning The Tide", schließlich mit Pseudo-Renaissance-Polyphonie kombiniert, lässt schon aufhorchen. Wirklich originell und witzig anzuhören! Dazu gibt es routinierte Americana und ein durchaus nettes, warmes orchestrales Thema für den Protagonisten Charlie Wilson - fertig ist eine nette, spritzige kleine Musik, der ich die kleine Empfehlung (drei von sechs Punkten) nicht vorenthalten möchte.
  19. Werde mir diesen widerlichen, reaktionären Brutalo-Film zwar mit Sicherheit auch nicht antun, trotzdem gebe ich Grubdo Recht: Ein erwachsener Mensch braucht keinen Vormund - bin folglich gegen solche Zensuren. Die FSK interessiert nämlich nicht, ob ein Film gut ist oder nicht - dass es hier RAMBO erwischt, ist nur Zufall. Nächstes Mal geht´s einem guten Film an den Kragen.
  20. Zustimmung! Das Originellste von Howard seit langem...
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