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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Warum ist hier eigentlich immer nur von Golden und New Age die Rede? Zwischendrin gibt´s da noch sowas wie das Silver Age - und gerade die 60er und 70er waren m.E. filmmusikalisch am interessantesten (Goldsmith, North, Williams, Shire...).
  2. So, hab die CD jetzt zwei mal komplett durch. Wie bereits gesagt, durchaus ungewöhnlicher Ansatz, sehr klarer, transparenter Orchestersatz, nur an wenigen Stellen übertriebener Bombast (das sind dann auch die schwächsten Stellen der Musik, z.B. "Battle with the Tartars"). Allerdings ist die CD einen Deut zu lang - ein 40-minütiger Albumschnitt, der alle schwächeren und redundanteren Passagen umschifft, hätte IMO besser gewirkt. Alles in allem aber eine schöne, sehr solide Musik mit schönen Themen, v.a. das hintergründige Motiv für Mrs. Coulter ist mir sehr positiv aufgefallen. Im Film hat´s aber etwas besser gewirkt als solo von CD. 3,5 Sterne wären das von meiner Seite.
  3. Japp, der letzte Teil aus "Pickled Heads" - ist in TITUS zu hören, als der Kerl mit Lautsprecher und das kleine rothaarige Mädel in ihrem Wägelchen angefahren kommen und Titus die abgetrennten Köpfe seiner Söhne präsentieren. @ Bülent: Oh, eine Cronenberg- und Lynch-Review-Reihe, das liest man gern! Deiner Meinung bin ich aber nicht immer, muss ich zugeben... Der Film ist wirklich verdammt schwer verdaulich, hatte da auch anfangs meine Probleme mit. Aber Cronenberg definiert hier quasi erstmals eins seiner Lieblingsthemen, und zwar die Veränderung des menschlichen Körpers durch Technik (heraus kommt dabei das "neue Fleisch" - ein wichtiges Motiv in Cronenbergs Schaffen, und bis eXistenZ in fast jedem Film anzutreffen). Shores Musik gehört abseits des Films schon eher zu seinen schwächeren Arbeiten, im Film wirkt sie aber durchaus ganz passabel. Ach ja, ich hoffe, du hast die Unrated-Fassung des Films gesehen - nur da kommen die Splatter-Szenen so richtig schön zur Geltung. Den finde ich auch sehr interessant, v.a. wegen des "Cronenberg-meets-Kafka"-Feelings. Wirklich sehr kafkaesker Film ("Die Verwandlung" lässt grüßen), sehr verstörend und extrem originell. Shores Musik ist klasse, gehört zu seinen besten Scores, kann ich Jan nur zustimmen. Merkwürdig, ich kenne bisher niemanden außer mir, der diesen Film mag. Neben DEAD RINGERS (übrigens volle Zustimmung, Bülent, ein Meisterwerk!) und A HISTORY OF VIOLENCE mein absoluter Lieblings-Cronenberg. Einfach unglaublich, wie einfühlsam Cronenberg ein solches Tabu-Thema filmisch umsetzt. Außerdem übertragt Cronenberg sein Motiv der "Fleisch-Technik-Verbindung" erstmals auch auf die Sexualität, dargestellt im Höhepunkt des Films, dem Geschlechtsakt zwischen dem Protagonisten James Ballard und der durch diverse Unfälle total verschienten, sozusagen "modifizierten" Gabrielle. Ein extremer, passagenweise durchaus auch "ekliger", aber ungemein beeindruckender Film, wie ich finde. Shores Musik wirkt zumindest im filmischen Kontext sehr gut, die verwendeten E-Gitarren spiegeln den kühl-metallischen Look des Films und die nihilistische Grundstimmung sehr gut wider. Auf CD ist das sicher einer der schwierigsten Shore-Scores überhaupt, aber schlecht finde ich den keinesfalls. Sodelle, bin mal auf deine nächsten Lynch-Reviews gespannt - aber schone bitte meinen Blutdruck ein bisschen und schreib nicht wieder solche Verrisse wie zu BLUE VELVET... *herzkaschperbekomm*
  4. Nope, geht aber in die richtige Richtung.
  5. So, nicht allzu schwierig:
  6. Mir gefällt das Konzept auch, aber die (abgedroschene) "Handlung" nicht. Da hilft auch eine neue Verpackung nichts mehr. Für mich eigentlich der gleiche Fall wie BEOWULF: das "wie" ist wichtiger als das "was"...
  7. *beschwer* Konnte es leider nicht vorhersehen, dass ich längere Zeit nicht ins Board konnte - in den Tagen hat mein Studium angefangen, und da war gleich heftig viel los. Ich hoffe, du siehst es mir nach. Der aktuelle Screenshot vom Alex sieht mir übrigens verdächtig nach einer der OP-Szenen aus THE MAN WITH TWO BRAINS aus ("... und die Katze raus!" ).
  8. - NIGHTMARE ON ELM STREET-Collection (Wes Craven u.a.) - THE THREE BURIALS OF MELQUIADES ESTRADA (Tommy Lee Jones)
  9. Nein, eben nicht. Der Score hat viele Themen, aber sie werden nicht verarbeitet. Ich glaube, du meinst mit "Verarbeitung" etwas anderes als ich. Mit der Analyse, die bei BEOWULF wenig bringt, meinte ich im Übrigen eine rein musikalische, die eben auf jene nicht vorhandene sinfonische Verarbeitung des thematischen Material abzielt. Ich bin, wenn du so willst, auch ein Silvestri-"Fan" - ich höre mir zumindest jeden neuen Score von ihm an und zähle ihn auch zu meinen Lieblingskomponisten. Dennoch kann ich es mir selbst eingestehen, wenn einer meiner Lieblingskomponisten mal eine Gurke raushaut (wobei ich ja gar nicht soweit gehen würde, BEOWULF als komplette Gurke zu bezeichnen..). Diese kritische Haltung vermisse ich bei dir völlig - manchmal kommt es mir wirklich so vor, als ob du in jede noch so unoriginelle Routine-Arbeit Silvestris zwanghaft die größten musikalischen Kunstgriffe hineininterpretieren willst. Bei BEOWULF gibt es die aber nicht: es ist keine kompositorische Meisterleistung, eine Handvoll simpler Melodien zu schreiben und diese unzählige Male unverändert aneinanderzureihen, ebenso wenig ist es eins, ein bereits in einem anderen Score entwickeltes, durchaus originelles Klangkonzept ein weiteres Mal zu verwursten (ich beziehe mich hier auf die äußerst auffälligen stilistischen Parallelen zu VAN HELSING). Da hat Silvestri in seiner Karriere doch wirklich schon wesentlich Originelleres hinbekommen.
  10. So ist das halt mit der Musikwissenschaft. Im Studium geht´s genauso zu, wenn nicht gar noch penibler - und da wird eben nicht nur gehört, sondern auch (bzw. sogar zu großen Teilen) mit dem Notentext gearbeitet. Kannst dir also vorstellen, was es bedeutet, eine Beethoven-Sinfonie zu analysieren... Beim aktuellen Silvestri empfinde ich so etwas aber schon fast etwas absurd, da das thematische Material eigentlich so gut wie überhaupt nicht verarbeitet wird und auch schon in seiner simplen Grundgestalt wenig Anlass zum Analysieren gibt. Man kann Silvestri letztlich auf jeden Fall zugute halten, dass seine Musik ein thematisch-motivisches Fundament besitzt (sprich, es gibt Themen, sogar genug) - aber er macht musikalisch eben so gut wie nichts draus. Hinzu kommt, dass er stilistisch einen mehr oder weniger dreisten VAN HELSING-Rip-Off liefert; das ärgert mich persönlich sogar am meisten. Als Silvestri-Liebhaber muss ich aber zugeben, dass es wenigstens einen Track gibt, der mich sehr mitreißt: "I Did Not Win The Race", v.a. die brutale, an JUDGE DREDD erinnernde Marsch-Einleitung mit Sprechgesang des Männerchors und rhythmischen Akzenten der Stabglocken. Das macht schon Laune.
  11. Ich beurteile das eben eher aus musikalischer Sicht, und da ist variationslose Wiederholung, sprich Monotonie, eben doch eher ein Kritikpunkt. Von der harmonischen Banalität des thematischen Materials ganz zu schweigen. Welches Thema/Motiv siehst du eigentlich als das Grendel-Thema an? Mir sind im Score im wesentlichen drei thematische Gedanken aufgefallen: zwei Hauptthemen (die zentrale, heroische Fanfare, die gleich im "Main Title" zu hören ist, sowie das "Hero Comes Home"-Thema) und eine Art Actionthema, welches z.b. den finalen Actioncue "Beowulf Slays The Beast" dominiert (zu hören z.B. in besagtem Track ab 0:40). Vom Charakter her eigentlich alles Themen/Motive, die ich Beowulf zuordnen würde...
  12. Huch, THE CASSANDRA CROSSING nix Besonderes? Da muss ich aber energisch widersprechen, einer von Goldis besten Actionscores der Siebziger! Was die neue Club-Staffel angeht: hat mich weder gefreut noch geärgert - wenn es momentan nicht so viele andere lohnenswerte Releases gäbe, hätte ich mir vielleicht sogar die McNeely-Neueinspielung von NORTH BY NORTHWEST geschnappt, aber so lasse ich das erstmal. Die vielen Klagen kann ich im Übrigen auch nicht nachvollziehen, so hatte doch die letzte Staffel mit dem tollen North-Score und Goldsmiths THE ´BURBS zwei wunderbare Alben zu bieten. Sowas kann´s eben nicht in jeder Staffel geben.
  13. @ ronin: Zu ZODIAC sage ich jetzt mal nix mehr, wir kennen unsere jeweiligen Standpunkte mittlerweile wohl recht gut. Ist vielleicht einfach nur komisch formuliert, aber du meinst doch hoffentlich nicht, dass alles Unmelodische musikalisch minderwertig sein soll, oder?
  14. Je öfter man den Score hört, desto mehr fällt die musikalische Substanzlosigkeit auf... Wirklich schade, dass Silvestri in einem 5-minütigen Track wie "He Was The Best Of Us" nicht mehr einfällt, als das "A Hero Comes Home"-Thema unverändert ein Dutzend Mal zu wiederholen. Meine Wertung sinkt auf 2,5 Sterne.
  15. Das vermeintliche THE MIST-Tracklisting ist übrigens das zu THE GREAT DEBATERS. Das Tracklisting zu THE MIST: 1. Won´t Somebody See A Lady Home (1:24) 2. Tentacles (3:18) 3. Bugs (7:49) 4. Mist (1:32) 5. Spiders (4:26) 6. Expiation (2:24) 7. The Host of Seraphim (Performed by Dead Can Dance, Written by Perry / Gerrard, Special film version including additional material composed by Mark Isham) (7:19) 8. The Vicious Blues (from Mrs. Parker and the Vicious Circle composed by Mark Isham) (3:48)
  16. Oh, ich sehe gerade, dass diese Kategorie sowieso nur ich mitaufgeführt hatte, von daher hat sich das erledigt.
  17. FOUNTAIN ja, ZODIAC ist aus 2007. EDIT: Es fehlt noch eine Kategorie, die wir letztes Jahr hatten, und zwar "Label des Jahres". Dürfte zwar dieses Jahr klar sein, aber der Vollständigkeit halber, dachte ich...
  18. Bei Shires ZODIAC ist dieses Konzept aber wirklich verdammt gut aufgegangen - ein richtig guter, überzeugender Score mit intelligentem Konzept, der auch im Film äußerst gut funktioniert hat. Ansonsten ist es so, wie Konsti gesagt hat: eine zurückhaltende, behutsame Untermalung, die sich voll und ganz den Bildern unterordnet und abseits vom Film auch gar nicht bestehen will, wirkt bei solchen wie den oben aufgeführten Filmen häufig einfach besser. Da ist eben einfach der Film als Gesamtkunstwerk das wichtigste. Übrigens haben bezeichnenderweise fast alle hervorragenden Filme der letzten Monate relativ belanglose Scores zu bieten: GONE BABY GONE, NO COUNTRY FOR OLD MEN, THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD, AMERICAN GANGSTER, AWAY FROM HER, MICHAEL CLAYTON, TRADE... ZODIAC war da wirklich eine Ausnahme. Ich denke, dass sich dieser Trend, anspruchsvolle Filme mit unauffälliger Musik zu vertonen, fortsetzen wird - große Sinfonik wird man bald wohl wirklich nur noch in den schweren Big-Budget-Mainstream-Produktionen finden.
  19. Werde bei der wohl auch erstmal passen... Man kommt mit dem Hören sowieso kaum noch nach.
  20. Ha, geil! Wird sofort bestellt, wenn ich wieder Geld hab. [Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass 2007 THE WIND AND THE LION, THE ´BURBS, ALIEN, THE MECHANIC und IMAGES veröffentlicht werden? Unglaublich...]
  21. THE MECHANIC ist sehr erfreulich - eine von Fieldings schroffsten, modernsten Partituren. Den werde ich mir früher oder später wohl holen...
  22. Hab auch für den ersten gestimmt - auf Platz 2 würde dann der Beltrami landen. Äußerst schwach finde ich die Musik zu Teil 3, da hier größtenteils einfach nur Material aus dem ersten Score umarrangiert wurde.
  23. Hab den Film letzte Woche gesehen - meine Güte, was für ein Schwachsinn... Parallel-Welten aus Staub, alkoholisierte Eisbären... naja, das Fantasy-Genre ist einfach nix für mich. Desplats Score fand ich im Film allerdings hochinteressant, weshalb ich mir auch gleich die CD gekauft habe (höre ich mir die Tage mal an, dann poste ich hier Ausführlicheres). Klang jedenfalls wirklich ungewöhnlich, wenig an LOTR orientiert, viel transparenter und graziler, mit interessanten harmonischen Brüchen und einigen clever eingesetzten Dissonanzen. Mal sehen, wie der Score auf CD wirkt...
  24. Hm, ich hab noch gar keinen (Filmmusik-)Komponisten persönlich getroffen... "nur" Krzysztof Penderecki, dem hab ich aufm Konzert mal die Hand geschüttelt. Würde ja zu gerne mal Mr. Goldenthal begegnen...
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