
Stefan Schlegel
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Du scheinst die Originalaufnahme nicht zu kennen, denn die Tempi im Film selbst (ähnlich auch bei CAPTAIN BLOOD oder ROBIN HOOD) sind zum Teil wirklich atemberaubend. Das ist zumindest im Main Title deshalb auch schon so beabsichtigt gewesen. Kojian kommt da sehr nah ran. Previn dagegen zerdehnt mir viel zuviel, kostet aber dennoch zum einen die klangliche Opulenz der Musiken nicht genügend aus, wodurch romantische Partien mir einfach zu larmoyant rüberkommen, und zum anderen fehlen bei den Action-Passagen dann wiederum Tempo und Rasanz.
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Die Chandos-Fassung hab ich mir nicht auch noch gekauft und auch gar nicht gehört, da ich mit Original, Kojian und Stromberg eigentlich schon umfänglich bedient war. Von der Previn-CD würde ich abraten. Man fragt sich, was trotz berühmtem Dirigentennamen und LSO hier wohl passiert ist. Der Drive, die Dynamik und die Klangsinnlichkeit, die den Korngold-Musiken zu eigen ist, kommt hier kaum zur Geltung und der Stil wird nicht getroffen. Das ist eine ziemlich müde und schleppende Angelegenheit, weshalb ich mir die CD nach damals total enttäuschtem Reinhören bei einem Bekannten dann auch gar nicht zugelegt habe. An die Kojian-Aufnahme braucht man hier gar nicht denken, das liegt qualitativ deutlich darunter.
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Es kommt hier ganz auf Deine Bedürfnisse an. Willst Du den Score komplett haben mit fast zwei Stunden Länge oder eine kompakte Version, die sich auf die Highlights mit rund 45 Minuten beschränkt? Sollte letzteres der Fall sein, dann ist das Varèse-Album von 1987 mit dem Utah Symphony Orchestra unter Varujan Kojian die allererste Wahl. Was Neuaufnahmen des Scores anbetrifft, ist diese von der glanzvollen Interpretation her nach wie vor unübertroffen und würde ich sogar noch gegenüber Stromberg vorziehen. Stromberg ist zwar insgesamt auch sehr gut bei dieser Musik, hat für mich aber ein paar kleinere Schwächen drin etwa beim schwelgerischen Liebesthema. Da ist sicher nicht jeder so empfindlich wie ich, insofern wird es Dir vielleicht gar nicht so besonders auffallen. Zur Originalaufnahme sollte man nur greifen, wenn man mit dem altertümlichen Monoklang von 1940 zurecht kommt. Bei der Tsunami-CD wurde zudem gefiltert, das heißt Frequenzen sind etwas beschnitten worden gegenüber der unter Sammlern seit vielen Jahren herumgeisternden (und noch etwas längeren) Kopie der Originalaufnahme von dem Material, das Korngolds Sohn George hatte - zwar nicht so stark wie bei ein paar früheren Korngold-Scores aus den 30ern auf Tsunami, aber dennoch hörbar wenn man eben den Vergleich mit dem klanglich recht guten, unbearbeiteten Original hat.
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Die Aufnahmen sind schon jahrelang davor in der Sammlerszene in korrekter Geschwindigkeit herumgereicht worden und so habe ich die auch auf CD-R. Als kleiner Bonus auf einer CD mit einem anderen kompletten Herrmann-Score von Universal wie CAPE FEAR oder FAHRENHEIT 451 wären die 13 Minuten TORN CURTAIN für mich voll ok, aber nicht wenn die quantitative Hauptrolle auf der CD halt eben doch die expandierte Fassung von Addisons Musik spielen soll.
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Da kannste Gift drauf nehmen, daß das Fried-Album eigentlich ein Bootleg ist. Zumindest in den USA selbst. Als Rechteinhaber steht da tatsächlich schon wieder "Gerald Fried Productions" dabei - eine Firma, die es ja eh gar nicht gibt. Alles nur Kindereien. Vor fast 10 Jahren hat dieser "sadsack" in dem FFShrine Forum Kopien all dieser Fried-Scores - nebst Glasser oder Sawtell/Shefter, weshalb deren Scores ja auch alle so leicht zu produzieren sind heutzutage - an die Fans des Komponisten über private Mails verteilt. Wers genauer wissen will und eventuell auch schon die Titel für das Fried-Western-Volume 2 erraten will, hier bitte: https://ffshrine.org/archive/t-205111.html TERROR IN A TEXAS TOWN ist eigentlich ein interessanter und ungewöhnlicher Western, mir gefällt aber die recht sparsam eingesetzte und ziemlich schräge Fried-Musik dazu so gut wie gar nicht (es kommt fast nur Trompete, Gitarre oder ein paar Snare Drums zum Einsatz). Der Anreiz, das Album zu kaufen, sind für mich höchstens noch die beiden TV-Western-Geschichten WAGON TRAIN und STORY OF A RODEO COWBOY - die Hörclips machen zumindest Lust auf etwas mehr. Ich weiß nicht recht, was ich von dem Bukimisha-Ifukube-Album halten soll. An und für sich wäre die 1961er-BUDDHA-Musik einer der schönsten Scores von Akira Ifukube und es ist schade, daß offenbar - wie im Ankündigungstext zu lesen ist - die Masterbänder davon nicht mehr erhalten sind. Vor fast 30 Jahren gab es auf der "Film Works of Akira Ifukube"-CD Vol. 4 (bzw. noch früher auf LP) annähernd 30 Minuten daraus und die waren richtig stark - anscheinend aber war das alles aber nur direkt vom Film abgenommen. Die Bukimisha a cappella-Tracks der obigen CD sind ja auch schon auf Youtube und ich finde davon nur manches ganz gelungen, während mir vieles Andere vom Orchestersatz nicht wirklich gut übertragbar scheint auf reinen Chorgesang und daher recht seltsam und monoton wirkt. Mich würde mal interessieren, ob die Ifukube-Kenner wie Jürgen und Bernd diesen Bukimisha-Ifukube-Alben einiges abgewinnen können oder ob es für sie auch etwas zu weit weg ist vom Original.
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Ich vermute, daß sie die doppelten und dreifachen Takes dann auch noch als Alternates mit draufpacken, so daß es etwas mehr als 20 Minuten ergibt. Allerdings empfand ich die Addison-Musik auf Tonträger immer als äußerst mittelmäßig und habe mir die deshalb auch nie gekauft - weder als LP noch als CD. Insofern käme nur Herrmann für mich in Frage, ist mir aber dann doch zu wenig für eine ganze CD.
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das kommt natürlich darauf an, was der eine oder andere unter Holy Grails versteht. Daher ist mir das obige Startjahr mit 2004 nicht klar. Für mich kamen sehr viele tolle alte Scores, die ich sehnsüchtig erwartet hatte, bereits in den Jahren davor heraus so um die Jahrtausendwende. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich wohl nie wieder innerhalb so kurzer Zeit so viel Geld für Filmmusik-CDs (und damals auch noch rare Filmmusik-LPs) ausgegeben wie in den Jahren 1995 bis 1997 als so viele aus heutiger Sicht völlig überteuerte Bootlegs von Golden Age Soundtracks erstmals den Markt regelrecht überschwemmten, da die US-Studios zu der Zeit noch sehr verschlossen waren. Und da waren zum Teil sogar Titel dabei, die immer noch nicht auf offiziellen CDs erschienen sind und jetzt wohl auch kaum mehr veröffentlicht werden. -
Ja klar, was habe ich denn weiter oben schon geschrieben? Lies es doch nochmals durch. Es sind in der Mehrheit natürlich wieder die Fans, die damals schon die erste Edition gekauft haben und dann wegen diesem ewigen Komplettierungs-Wahnsinn, der sich dermaßen breit gemacht hat, dann erneut zum Kauf aufgefordert und das auch machen werden wie man es immer wieder sieht. Ist das denn so unverständlich von mir ausgedrückt gewesen? Einfach mal bei FSM so reinschauen, dann siehst Du, daß viele derjenigen, die das alte Album haben, aus Begeisterung für Horner und für Intrada jetzt erneut zugreifen werden.
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Die Zielgruppe dürfte hauptsächlich die sogenannte Generation X sein, also die Leute, die erstmals Ende 80er/Anfang 90er mit orchestraler Filmmusik und das vor allem via Horner-Titel in Berührung kamen. Warum hat Intrada in den letzten Monaten denn wohl so viele Horner-Scores auf CD expandiert? Doch sicher nicht, weil es keine Horner-Fans mehr gäbe auf der Welt. Die würden sofort damit aufhören, wenn das Geschäft mit diesen Musiken nicht mehr laufen würde. Da kannst Du Dir sicher sein. Allein 230 Likes auf der Intrada-Facebook-Seite bei der HONEY-Ankündigung sprechen ja auch ihre eigene Sprache. Außerdem muß man das wirklich weltweit sehen und nicht allein auf Deutschland oder gar auf die deutsche Facebook-Filmmusik-Gruppe begrenzt, wo es aber doch auch noch so einige Horner-Anhänger gibt. Klar ist schon, daß die ganz Jungen, die auf aktuelle Blockbuster-Scores stehen, mit so was wie HONEY wohl nicht besonders viel anfangen können. Aber noch gibt es eben genügend aktive Sammler, die damals um 1990 herum eingestiegen sind. Wie das Ganze allerdings in rund 10 Jahren aussehen wird, wenn diese Generation dann auch langsam in den Ruhestand kommt, läßt sich heute schwer vorhersagen. Keiner weiß auch, ob bis dahin Intrada in der jetzigen Form noch existieren wird. Auf jeden Fall läuft Horner für die Label derzeit noch wie geschnitten Brot, ansonsten würden nicht alle diese alten Titel von ihm ständig in Expandierungen erscheinen.
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Ich glaube Du hast mich da etwas mißverstanden, Sebastian. Meine Formulierungen oben waren gar nicht speziell auf Dich gemünzt oder darauf, daß Du jetzt die neue Intrada-Edition kaufen willst, sondern eher auf das, was generell so abgeht und wie weltweit die Sammler, die ja eine Ausgabe bereits haben, heutzutage in der Regel reagieren. Außerdem habe ich selbst an 2009 sogar die damalige Intrada-CD von HONEY, I SHRUNK THE KIDS gekauft und zuvor auch die Bootleg-CD zumindest als Kopie gehabt. Ich mochte also die Musik schon immer ganz gern. Da liegst Du daher völlig falsch, daß ich generell eine Abneigung gegen US-Scores oder Horner hätte. So einfach ist das beileibe nicht. Mir geht hingegen nur die ewige Zweit- und Drittverwertung und das "immer noch mehr" von einem Score Haben-Müssen inzwischen ganz schön auf den Geist. Für mich wäre die 2009er-Veröffentlichung - wie auch anderes von Horner, was damals von Intrada kam wie etwa SOMETHING WICKED THIS WAY COMES - völlig ausreichend gewesen. Meine einzige Hoffnung auf eine mich ansprechende Erstveröffentlichung auf Intrada dieses Jahr wäre noch der angekündigte Tiomkin-Titel. Wäre schade, wenn das gar auch wieder ein Reinfall werden sollte.
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"Faul" ist meiner Ansicht nach eigentlich der falsche Ausdruck für das, was da so abläuft. Viel eher ist das alles doch genau durchkalkuliert. Intrada kennt die Sammlerszene zumindest bezüglich US-Scores in und auswendig und weiß daher im Detail, was noch am gewinnbringendsten zu vermarkten ist. Und das sind halt eben leider Gottes immer die gleichen paar Namen (und auch Titel), während das Spektrum noch vor 10 oder 15 Jahren viel breiter angelegt war, auch nicht jede Veröffentlichung unbedingt Gewinn einbringen mußte. Denn wo sind die meisten Fans denn angesiedelt? Natürlich im Goldsmith, Horner oder Williams-Lager wie man es ja auch hier in diesem Forum ständig sieht. Also wird alles von den Komponisten gebracht, was nur möglich ist. Ändern kann sich an der Lage erst dann was, wenn ein Großteil der Sammler, die alles von einem der Komponisten unbedingt komplett haben müssen, irgendwann mal bei dem Spiel nicht mehr mitmachen, wenns ihnen zu dumm wird. Aber der Punkt scheint immer noch nicht erreicht zu sein, sondern es wird gekauft und gekauft. Also muß Intrada auch nicht umdenken und sich ganz neu orientieren, sondern kann genau so weitermachen wie bislang. Erst wenn sich die Flops in der Sparte mehren sollten, müßte sich Intrada wirklich was einfallen lassen, um zu überleben. In der Szene allerdings auf was komplett Anderes umzusteigen wie es Kollege Souchak hier mal vor ein, zwei Jahren vorgeschlagen hatte, dürfte wohl alles andere als einfach und kaum machbar sein.
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Unser beider Filmgeschmack ist eben schon sehr unterschiedlich. Das sieht man allein schon daran, daß Du etwa DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES furchtbar und stocksteif fandest, während für mich früher das genaue Gegenteil der Fall war: Ich fand den Film geradezu spielerisch leicht - er läßt sich ja etwa auf kein Genre festlegen, sondern überrascht immer mit neuen Wendungen - und ironisch gebrochen. Das hat enorm viel Spaß gemacht. Dazuhin ästhetisch unglaublich ausgefeilt für einen deutschen Film der 70er, was ja auch von der Mehrzahl der Kritiker damals an 1977 als Novum besonders hervorgehoben wurde - wunderbar etwa, wie Schilling etwa Musik und Kamerafahrten miteinander in Verbindung setzt. Das hat für mich eine geradezu magische Qualität. Fassbinder, mit dem ich fast nie groß was anfangen konnte, ist da für mich ganz weit weg und hat damit eigentlich nichts zu tun. Ist eine ganz andere Art der Inszenierung, viel mehr theaterhaft und auch tatsächlich steifer. NACHTSCHATTEN hatte ich in den 80ern mal im Fernsehen gesehen. Ist zwar auch ganz gut, hat mich aber dann nicht so nachhaltig beeindruckt wie VERTREIBUNG oder RHEINGOLD. NACHTSCHATTEN geht natürlich ein bißchen mehr in Richtung Horrorfilm, nimmt viele Motive von dem Genre auf - insofern ist es mir klar, daß Dir das schon deshalb weitaus mehr liegt. Nett zu lesen, daß I TRE VOLTI DELLA PAURA von Bava bei dem nächsten Terza Visione-Festival laufen wird. Halte ich persönlich für mit den besten Film von Bava überhaupt und habe ich auch auf DVD. Vor allem die letzte Episode ist visuell atemberaubend - einfach faszinierend, wie Bava da mit der Farbdramaturgie arbeitet, Licht und Dekor ganz großartig einsetzt. Was ich halt trotzdem am heutigen Umgang mit diesem großen Reservoir an älteren italienischen Filmen kritisiere: Es muß halt anscheinend fast immer irgendwie ein Genrebezug da sein, ob nun Krimi, Horror oder Erotik. Für mich persönlich ist das einfach zu wenig und nach solchen Kriterien suche ich mir die Filme, die mir gefallen, nicht aus. Es ist ganz klar, daß einige Filme, die ohne diese Bezüge auskommen, bei solchen Genre-Festivals wie Terza Visione kaum eine Chance haben und aus dem Raster fallen würden. Ich nehme einfach statt dem allseits bekannten und im deutschen Fernsehen früher oft gezeigten Rosi-Politkrimi DIE MACHT UND IHR PREIS (CADAVERI ECCELLENTI), den Du oben ansprichst, nur mal als kleines Beispiel Rosis wunderbar poetischen CHRISTUS KAM NUR BIS EBOLI - so was wäre wohl bei dieser ganz auf Genres festgelegten heutigen Fraktion eben weitaus weniger erwünscht. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich habe mir gerade mal interessehalber das DFF-Kinoprogramm für April angeschaut: Da sind zwar wirklich tolle Sachen dabei wie etwa RHEINGOLD und DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES von Niklaus Schilling - zwei von mir sehr geliebte deutsche Filme aus den 70ern, die ich beide Ende 70er mehrfach im Kino angeschaut habe und jederzeit gerne wieder sehen würde! - oder die indische Apu-Trilogie von Satyajit Ray. Gar keine Frage! Aber ich sehe überhaupt keinen einzigen älteren italienischen Film dort. Auch nicht im Kinoprogramm der Schauburg in Karlsruhe. Klar, deren Technicolor-Festival jedes Jahr ist schon immer was Besonderes, aber da gehts ja doch hauptsächlich um ältere US-Filme, selbst wenn zwischendrin mal vielleicht ein italienischer auftaucht. Und was sehe ich im Kölner Filmclub 813? https://filmclub-813.de/ Natürlich wieder so was wie Django in der x-ten Auflage: DJANGO- SEIN GESANGBUCH WAR DER COLT und DJANGO UND DIE BANDE DER BLUTHUNDE. Daneben noch der SciFi-Trash 2 + 5: MISSIONE HYDRA von 1966. Das sollen künstlerisch bedeutende italienische Filme aus den 60ern sein? Nein, also das kanns nun echt nicht sein. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Von welchem Appell redest Du? Für mich ging es von Anfang hauptsächlich um eine Zustandsbeschreibung und weitaus weniger um einen Appell - wenn überhaupt, dann war der ganz oben am Anfang ja nur ein wenig an Alexander gerichtet, nicht nur noch die Titel der bekannten US-Label anzukündigen. Aber das wurde ja längst zwischen uns geklärt. Ohnehin sind wir von den Ausgangs-Postings ja teilweise jetzt - wie es meist halt der Fall ist - in ganz andere Richtungen abgewandert und ich habe vorhin beispielsweise nur wiederum auf Sebastians Kommentar geantwortet, da ich eben manches etwas anders sehe. -
All die Piccionis werden ja seit einigen Monaten vom Piccioni-Sohn Jason Piccioni digital reingestellt - als CD auf seinem Camille 3000-Label macht er davon wohl nichts mehr. Der sehr schöne NATA DI MARZO von 1958 ist mir vor zwei Wochen auch aufgefallen - das ist genau die Version, die ich schon seit mehr als 15 Jahren auf einer CD-R habe - damals auch direkt aus dem Piccioni-Archiv erhalten. Ich hatte mich dann auch ein wenig geärgert als 2011 die offizielle CD von Legend kam, wo leider mehr als die Hälfte von dem, was ich schon kannte, dann fehlte - aber Maurizio Buttazzoni, der das Legend-Label damals managte, konnte eben nur das bringen, was im Laurentiis-Archiv von der Musik überhaupt noch vorhanden war und das waren eben nur diese knapp 20 Minuten. Bei der neuen digitalen Fassung von L´IMPREVISTO fehlt dagegen in der Tat sehr viel. Da hatte Roberto Zamori an 2007 für die Dagored-CD doch deutlich mehr zur Verfügung, was er über den Zafire-Musikverlag wohl Jahre davor schon privat erhalten hatte. Danke noch für den Hinweis auf GIOVENTU`DI NOTTE. Das habe ich noch gar nicht gesehen, daß dieser Titel nun plötzlich auch digital greifbar ist.
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das habe ich doch längst mitbekommen, was da so nebenher läuft in den letzten Jahren. Hat aber meist mit meinen Interessen nicht so arg viel zu tun, da sich diese jüngere Gruppierung/Generation hauptsächlich auf bestimmte populäre italienische Genres und auf das, was man früher als Trash bezeichnet hat, bezieht. An wirklich bedeutenden italienischen Regisseuren der 50er und 60er - ob nun Roberto Rossellini, Michelangelo Antonioni, Francesco Rosi, Pietro Germi, Mario Monicelli, Florestano Vancini, Valerio Zurlini oder noch einige andere - besteht da kaum mehr Interesse, sondern es geht eher darum, einen Poliziotto-Krimi, einen vergessenen Horrorfilm oder eine Sexklamotte wieder auszugraben. Sachen, die ich natürlich auch teilweise kenne, weil wir die damals in den 70ern und frühen 80ern bei uns im Kino oft in Gastarbeitervorstellungen in der Originalfassung gespielt haben. Mit der Cinéphilie wie ich sie aus den 70ern und 80ern kenne und die sich damals überwiegend an der Autorentheorie orientierte, hat das allerdings nicht so viel zu tun, sondern das ist eher eine Art Gegenbewegung, die mich nicht so besonders anspricht. Es läuft allerdings ganz wenig in den Filmmusik-Foren, weil es auch bei FSM immer nur dieselben paar Leute sind, die sich zu jemandem wie Sarde äußern. Mein französischer Freund Laurent Perret und ich stehen da oft fast allein auf weiter Flur, wenn es sich nicht um international Bekanntes à la GHOST STORY oder LORD OF THE FLIES handelt. Bei Goldsmith oder Horner sind es dagegen immmer gleich ein paar Dutzende, die daherkommen. Das ist schon ein Riesenunterschied, der nicht zu leugnen und überall sichtbar ist. Und heutzutage innerhalb der Filmmusikszene sogar noch weitaus mehr als vor 20 oder 30 Jahren. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Andererseits ist es aber doch so, daß auf DVD (und Blu-Ray) inzwischen zwar nicht alles, aber doch unglaublich viele ältere Filme verfügbar sind - wenn man mal nicht nur Deutschland selbst, sondern auch die Nachbarländer Frankreich, Italien oder England mit dazu nimmt -, daß man bei Interesse an jedem halbwegs ganz ordentlichen Film normalerweise kaum mehr mit Kaufen nachkommen würde. Und viele DVDs gibts inzwischen schon für rund 7-8 Euro im Angebot. Das sind ja eigentlich keine teuren Preise mehr, vieles wird geradezu verramscht. Eine solche Verfügbarkeit von Klassikern nicht nur in deutschen Fassungen, sondern im Original bzw. OmU war in den 80ern und auch noch frühen 90ern geradezu utopisch und man hätte so was nie für möglich gehalten - denn wie viele ausländische Filme aus den 30ern oder 40ern, auch noch 50ern sind durch spätere deutsche Neusynchronisationen verschandelt worden, so daß man die Originalmusiken oft kaum mehr wirklich hören konnte und einem die Lust auf den Fim vermiest wurde. Jetzt wäre das alles da, man kommt sogar ganz leicht an die Originalfassungen ran und verrückterweise sinkt dagegen das Interesse an solchen alten Titeln beim normalen Publikum heutzutage immer mehr ab. Aber wer als Filmmusikfan an älteren Filmen und oft auch deren Musiken interessiert ist, für den ist es hingegen eine feine Sache - wer braucht da schon Streamingportale? Ich zum Beispiel nicht. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ja, mir war es damals auch sofort nach ein, zwei Postings klar, wer hinter dem anderen Benutzernamen steckte, und ich habe mich ziemlich drüber amüsiert. Wenn man bestimmte Personen in der Szene lang genug kennt (in dem Fall natürlich auch schon aus dem Cinemusic-Forum), dann weiß man ja schließlich, was die so schreiben und in welchem Tonfall. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das Stichwort "Gräben" hat ja eigentlich oben Sebastian ins Spiel gebracht. Ich sehe diese Gräben auch viel weniger hier in diesem Board, wo es an sich recht gesittet zugeht und wo es ohnehin viel zu wenige sind, die überhaupt was posten, dafür aber in der Facebook-Gruppe recht deutlich. Die werden dort aber auch wie schon oben gesagt von ein, zwei Altvorderen speziell aufgebaut, die jüngere Sammler mit ihren speziellen Vorlieben für aktuelle Blockbuster-Musiken einfach nicht in Ruhe lassen können und meinen, sich unbedingt in deren Beiträge immer mal wieder einmischen zu müssen, nur um denen dann zu erklären, was für "musikalische Armleuchter" - in der Tat fast wortwörtlich mal so dort gelesen - sie doch eigentlich sind. Meiner Meinung ist so was absolut unnötig, aber es kommt zustande, wenn eben viele und völlig konträre Poster auf einem Haufen sind. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Filmmusik Diskussion
Ja, den Satz, daß die Komplett-Edition noch länger ist wie der Film habe ich glaube ich schon 1995 anläßlich der Bootleg-Doppel-CD von LAND OF THE PHARAOHS (die Pantheon-Ausgabe) mal gebracht, da ich mich damals sehr darüber gewundert hatte. Ein recht schönes elegisches Stück mit dem Titel "Dracula´s Toolbox" habe ich jetzt noch gefunden. Die Musik hat aber mit dem Rest des Scores eigentlich gar nichts zu tun. Erinnere mich auch nicht daran, davon was im Film gehört zu haben: -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Mir selbst geht das im Prinzip genauso wie Dir und ich empfinde das auch alles als zu "chaotisch". Aber ich glaube, daß genau dieses "Chaotische" heutzutage für viele den Reiz darstellt und "in" ist. Die meisten Leute wollen gar keine längeren oder gar detaillierten Diskussionen über ein Thema oder eine Musik mehr führen, sondern es muß alles kurz und bündig sein. Knappe Sätze und eine Witzelei vielleicht noch dazu - deshalb machen auch viel, viel mehr Sammler mit als hier, da sich fast jeder dann dazu berufen fühlt, auch schnell noch seinen Kommentar bzw. seinen Senf in einem Sätzchen dazu zu geben. Die Diskussionskultur, die es in den frühen 2000ern mal gegeben hat, ist dagegen eher passé. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Filmmusik Diskussion
Frage an Dich, Ralf: Was meinst Du zu den mehr als 50 Minuten Bonus Tracks mit vielen Alternates auf CD 2? Wie groß sind dabei eigentlich die Unterschiede zu den regulären Versionen - eher klein oder eher groß? Der komplette Filmscore mit rund 80 Minuten (also CD 1 und die ersten 8 Tracks von CD 2) ist ja inzwischen auch auf Youtube drauf. Ich habe das mal so gecheckt, bringt für mich aber wie erwartet gegenüber dem Originalalbum recht wenig, weil das Ganze somit nunmehr zu repetitiv wird. Ich mochte die Musik in der ursprünglichen Albumfassung an sich ja schon recht gerne - wenn es auch bestimmt nicht mein Kilar-Favorit ist, denn FAR FROM A FAR COUNTRY etwa toppt das für mich natürlich nicht - , aber die 80 Minuten sind mir schlichtweg musikalisch dann des Guten zuviel. Deshalb nur mal noch die Frage, was denn bei den Bonus Tracks überhaupt noch so abläuft. Nochmals in etwa dasselbe oder weshalb wurde davon so geschwärmt?