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Stefan Schlegel

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Alle Inhalte von Stefan Schlegel

  1. Hauptsächlich wurden natürlich die eher popig-funkigen und psychedelisch angehauchten nochmals als LP veröffentlicht wie etwa RENDEZVOUS, ESPRESSIONI oder TEMPO SOSPESO. Die in romantischem oder mehr klassischem Stil gehaltenen dagegen nicht. Wie üblich halt. TEMPO SOSPESO hat sich zudem deshalb angeboten, da sich auf der LP auch drei Tracks finden, die dann wenige Jahre später für CALIGULA verwendet wurden. Übrigens kann man wie ich sehe so einige der Library-Alben von Edipan auf dieser APM-Seite inzwischen sogar komplett anhören: https://www.apmmusic.com/libraries/edi-pan-edp
  2. Sorry, das war jetzt ein Verschreiber. Das CARTOLINE-Album ist eher unter ziemlich "easy" einzuordnen - ich meinte eigentlich die GIRASOLE-LP.
  3. Da fehlen noch eine ganze Menge an Titeln, die es früher auf Edipan und Gemelii-LPs gab - teilweise auch unter Nicolais Pseudonym Leo Flag. Vor allem fehlt natürlich noch die herrliche Musik zum TV-Dokumentarfilm L´ALPIN L`È SEMPRE QUEL von 1972 - für mich mit der schönste Nicolai-Score überhaupt. Weitere TV-Scores sind L´ARMA MERAVIGLIOSA von 1974 (früher sogar auf einem Doppel-LP-Klappalbum veröffentlicht!) oder LETTERE DAL FRONTE von 1975. Es gibt dazuhin mehr als ein Dutzend Library-LPs, manche davon natürlich im Easy Listening-Stil gehalten, aber auch sehr interessante sinfonische Alben wie etwa CARTOLINE, CONTRASTI, DRAMMA E PAESAGGIO oder CANTO ALLA TERRA. Recht abstrakt und dissonant gehalten ist das MYTHOS-Album und recht gut gefallen haben mir zudem auch noch KALENDIMAGGIO (nur Gitarrenstücke) oder LIBER ORGANUM (nur Orgelstücke). Zumindest die Album Master dieser LPs müßten normalerweise alle noch vorhanden sein im Edipan-Katalog. Das erscheint aber alles nicht.
  4. Schade ist halt, daß Kronos sich mittlerweile offenbar ganz von Veröffentlichungen älterer italienischer Scores abgewandt hat. Klar ist CAM/Sugar was LIzenzierungen angeht momentan mehr oder weniger tot, aber auch mit auf CD bislang unveröffentlichten Bruno Nicolai-Titeln von Edipan tut sich seit Dezember 2020 bei Kronos rein gar nichts mehr, was ich nicht recht verstehe. Ich versuche momentan noch herauszufinden, woran es da wirklich hängt.
  5. In diesem Fall aber sicher nicht, denn das ist schon alles ziemlich dürftiges drittklassiges Zeug, was da jetzt so veröffentlicht wird. Die Sawtell/Shefter-Musik geht gerade noch so halbwegs, aber die beiden anderen sind für mich schon allein von den Soundclips her absolut ungenießbar. Und vor allem: Kronos gräbt da ja nicht selbst, sondern ist abhängig von dem, was der Lieferant aus den USA - wohl hauptächlich der frühere Anti-Bootlegger David Schecter - so anbieten kann und wobei natürlich möglichst keine größeren Studios involviert sein dürfen. Was die ganze rechtliche Situation hinsichtlich Europa/USA angeht, so läßt selbstverständlich Tsunami hier schön grüßen. Das läuft nicht anders ab. Kann es auch gar nicht bei solch geringen Auflagen mit 300 Stück und da ja ohnehin nicht mal die vorherigen Glasser/Sawtell/Shefter/Kauer/Lackey-Scheiben von Kronos bislang ausverkauft sind.
  6. IT´S MY PARTY ist was völlig Anderes als THE FIRM - die beiden Scores haben stilistisch rein gar nichts miteinander zu tun außer daß sie eben beide für Solo-Klavier komponiert wurden. Bei THE FIRM habe ich mir vorhin nach ewig langer Zeit ein paar Stücke mal wieder vergegenwärtigt. Nein, also das ist auch nach jetzt bereits 30 Jahren absolut nichts, was mich in irgendeiner Weise ansprechen oder gar packen würde. Die Musik läßt mich völlig kalt und diese Art von Jazz, die Grusin hier so praktiziert, mag ich überhaupt nicht hören. Damals nicht und heute auch nicht. Es ist nicht das Solo-Klavier, das mir nicht behagt, sondern der musikalische Stil an sich. Grusin ist eh kein besonderer Favorit von mir, was ich von ihm auf CD oder LP habe sind THE HEART IS A LONELY HUNTER und HAVANNA, die beide ohnehin in eine ganz andere Richtung gehen. IT`S MY PARTY kam bei der deutschen Filmmusikkritik an 1996 (Limited Edition) ziemlich schlecht weg, hat aber von Anfang an damals bei mir voll gezündet. Als "vielfältig" in dem oben beschriebenen Sinne würde ich diese recht filigran gehaltene Musik nicht bezeichnen, denn es ist ein ganz klarer elegischer Stil, den Poledouris hier von vorn bis hinten durchzieht. Wenn einem sein BLUE LAGOON oder BIG WEDNESDAY besonders gefallen hat, dann ist diese Scheibe für einen genau das Richtige - es sei denn, man mag eben kein Solo-Klavier über 30 Minuten hören. Bei mir hingegen ist das überhaupt kein Problem, ich finde das Hauptthema ausdrucksstark und wunderschön mit den für Poledouris so typischen Melodiebögen und Verzierungen - ich kann mich daher an den vielen Varianten, die Poledouris selbst am Klavier seinem Thema abgewinnt, kaum satt hören und mir macht die CD im Ganzen unheimlich viel Spaß. Für einen Romantiker wie mich einfach ein Hochgenuß, sich dem ganz in Ruhe hinzugeben, und eben genau der Stil, den ich bei Poledouris immer schon besonders mochte. Wie gesagt: Ob das was für Dich ist, hängt ganz davon ab, wie Dir Poledouris` BLUE LAGOON òder BIG WEDNESDAY zusagen. Wenn Dir beide schon nicht gefallen, dann kannst Du IT´S MY PARTÝ natürlich vergessen.
  7. Dann dürfte IT´S MY PARTY von Poledouris - da ja ebenfalls nur Klaviermusik - sicher auch von Dir abgestoßen worden sein, oder? Mit Grusins THE FIRM (ich kannte auch den Film) konnte ich persönlich musikalisch recht wenig anfangen, mit dem Poledouris dagegen deutlich mehr.
  8. Kleiner Hinweis: Henri Verneuil war kein amerikanischer Filmregisseur, sondern ein französischer. Von daher schreibt er sich natürlich auch nicht "Henry".
  9. Ach da ist er ja wieder. Schön von Dir zu hören, Angus, und daß alles ok ist bei Dir. Ja, es ist eigentlich schon ein halbes Jahr vergangen seit man das letzte Mal was von Dir hier gelesen hat. Das ist schon sehr ungewöhnlich gewesen, weil Du zuvor doch immer so einiges hier gepostet hattest. Mit Todesfall und Demenz in der Verwandtschaft hatte ich im Januar und Februar leider auch zu tun. Von daher kann ich das voll und ganz nachvollziehen, daß Du eine ganze Menge um die Ohren hattest. Auf alle Fälle: Herzlich willkommen zurück im Forum!
  10. Er hatte ja mal vor etwa zwei Jahren von Herzproblemen gesprochen. Ich hoffe nicht, daß da inzwischen was Schlimmeres passiert ist. Ich habe hier noch seine private E-Mail-Adresse - vielleicht schreibe ich da doch mal hin.
  11. Sehe ich das richtig, daß Du Dich bei Sarde inzwischen einigermaßen eingehört hast? Das war ja vor etwa 1-2 Jahren noch nicht so richtig der Fall Alles ist bei Sarde natürlich auch nicht Gold. Es gibt schon den einen oder anderen Score, den ich nicht weiterempfehlen würde, und ich habe früher in den 80ern und 90ern auch mal zwei, drei LPs/CDs, die mir einfach nicht zusagten, wieder abgegeben. Trotzdem lohnt es sich selbstverständlich bei sehr vielen Sachen zuzugreifen. Schade eigentlich, daß Angus Gunn - offenbar seit Oktober - gar nicht mehr hier ist. Er hätte sich über diese neue CD sicherlich auch gefreut. Weiß denn irgendjemand, was mit ihm passiert ist?
  12. In dem speziellen Fall dürfte ein wenig Sarde´s enge Freundschaft mit Regisseur Bertrand Tavernier eine Rolle gespielt haben. Allein vier der sieben am Score beteiligten Musiker waren im Juli 1985 nämlich eh im Pariser Studio Davout zugegen, um dort die Musik für Tavernier´s Jazz-Hommage ROUND MIDNIGHT aufzunehmen, für die Hancock dann ja auch einen Oscar erhielt. Im gleichen Studio mit demselben Toningenieur William Flageollet (Sardes langjähriger Weggefährte) wurde dann wohl etwa um denselben Zeitpunkt herum oder jedenfalls nicht lange danach die Musik zu L´HOMME AUX YEUX D´ARGENT aufgenommen. Hinzu gesellten sich dabei noch Toots Thielemans (Harmonika) und Larry Coryell (Gitarre), die auch schon um 1980 herum etwa bei Sarde´s LE GUIGNOLO oder LA NUIT ENSOLEILLÉE als Solisten mit von der Partie gewesen waren. Also beide daher auch alte Bekannte von ihm. Die Info mit Flageollet und Studio Davout findet sich im Booklet der französischen Universal-CD mit Sarde´s PRINCESSES und UN FRÈRE, denn als Bonus gabs auf der Scheibe am Ende noch zwei längere Tracks mit insgesamt 9 Minuten (vermutlich die jetzt so betitelten "Projets" und "Une autre vie") aus HOMME AUX YEUX D´ARGENT unter dem Titel "Silver Eyes Pt. 1" und "Pt. 2".
  13. Doch, Randy Thornton ist wohl schon noch bei Disney als "Senior Music Producer". Hier gibts ein langes neueres Interview mit ihm vom November 2020: https://podcast.progresscityusa.com/e/the-progress-city-radio-hour-episode-13-town-hall-randy-thornton/ Arg hoffnungsfroh über weitere zukünftige CD-Releases gibt er sich da allerdings nicht. Am Schluß des Interviews spricht er ein paar Projekte an: THE PARENT TRAP von 1961 würde er wohl gerne zusammen mit Intrada noch machen wollen sofern sich eine Chance ergibt, weil ihm der sehr am Herzen liegt. Und er geht auch kurz auf Deinen Liebling THE LOVE BUG ein und meint, daß da eigentlich gar nicht so viel Musik im Film enthalten sei und er den Score deshalb mit dem Sequel HERBIE RIDES AGAIN koppeln müßte. Er will das aber - sofern das denn zukünftig vielleicht noch in Angriff genommen wird - nur als reines Streaming-Album auf den digitalen Plattformen veröffentlichen, eine CD ist davon nicht vorgesehen. Hier gibts übrigens ein Chart, wie sich die CD-Verkäufe in den USA in den letzten paar Jahrzehnten entwickelt haben: https://www.statista.com/chart/12950/cd-sales-in-the-us/ Daran ist natürlich schon sehr schön abzulesen, wie stark die CD runtergebrochen ist gerade etwa gegenüber 2011, wo noch mehr als 200 Millionen CD-Exemplare verkauft wurden. 33 Millionen an 2022 ist dagegen einfach vernichtend - vor allem, wenn man noch bedenkt, daß das offenbar auch wieder das erste Jahr seit 1987 war, in dem die Vinyl-Umsätze in den USA deutlich über denen der CD lagen.
  14. Feigelson hat sich doch mal in einem Interview an 2012 für die französische Underscores-Seite dazu geäußert, wie es an 2011 anläßlich von Giacchino´s UP zur Zusammenarbeit mit Disney kam und daß Disney bzw. vor allem Randy Thornton, der sehr rührige Produzent von Disney Records, sogar auf Intrada zukam und mit ihnen zusammenarbeiten wollte. Das waren wohl noch ganz andere Zeiten als heutzutage - es gab natürlich auch noch kein Disney+ und CDs hatten zu dem Zeitpunkt schon noch einen ganz anderen Stellenwert als sie es inzwischen haben. In den letzten Jahren dürfte sich da in den oberen Etagen bei Disney eben auch einiges geändert haben, so daß das Interesse an einer Zusammenarbeit gerade bei älteren Scores eben nicht mehr so enthusiastisch ausfällt. Zudem dürften die Preise für Lizenzierungen ebenfalls in die Höhe geschnellt sein - eben alles nicht mehr der Stand wie es sich vor 12 Jahren darstellte. Randy Thornton war also ganz entscheidend am Zustandekommen von 20.000 LEAGUES UNDER THE SEA beteiligt - ohne ihn wäre das wohl überhaupt nicht über die Bühne gegangen, da er schon an 2004 den kompletten Score restauriert hatte und es damals aber noch rechtliche Probleme wegen der Musikergewerkschaft gab, ihn zu veröffentlichen. Dann an 2008 schaffte er es immerhin, die Musik auf iTunes zu stellen, so daß Intrada an 2011 sowieso gar keine Bänder mehr von Disney benötigte, sondern Thorntons iTunes-Tracks im Prinzip übernehmen konnte. Thornton hatte ja bereits lange zuvor eh alles fertiggestellt gehabt. Daher dürfte Fakes und Feigelsons Anteil an der Produktion der CD gar nicht mehr so groß ausgefallen sein, da Thornton schon lange davor für alles Nötige gesorgt hatte und die Tracks einfach nur noch auf CD übertragen werden mußten. Hier noch die interessantesten Auszüge aus dem Interview mit Feigelson zur Zusammenarbeit mit Disney bzw. Thornton: "They actually approached us. They decided they really wanted to see a physical product of some of their albums, but have slowly been moving their business to a download only model. I imagine they’d seen the quality of the previous albums that we’d done with them and also felt that we were proficient at reaching the audience interested in this kind of music, that we could get it out to collectors. So they would produce the albums and then we would take them to market." "No, it’s many of the same people. And Randy is in fact very instrumental in helping find musical sources for us. We have our own list of titles we want to release and he has his list of titles he wants to do and we discuss which goes where. Of course, if they want to have it co-branded, I’m not in the position to argue with them (laughs). If they don’t want to make it, we produce it by ourselves. Either way is a win-win for collectors!" "Up and Toy Story 3 were produced by the composers : that’s the program they wanted for the CD. For The Black Hole, it was produced in 1979, so we knew it was designed for a market that is different than the one we sell to today. And of course there was so much good music not on that original album that we really wanted to see that one expanded. 20,000 Leagues Under The Sea is pretty comprehensive and they released it with what was available. We’re always encouraging expansions when it’s possible." Der Link zum kompletten Interview: http://www.underscores.fr/rencontres/interviews-vo/2012/07/interviews-intrada-to-disney-and-beyond/
  15. Der Elite-Laden bietet ja sowieso auch ganz normale neue CDs von LLL oder Quartet zum Verkauf an. Das heißt also: Die Label selbst unternehmen da überhaupt nichts dagegen. Wenn, dann müßte von den US-Studios eine Klage kommen - und die Studios wiederum müßte erst mal jemand darauf aufmerksam machen. Nicht mal dann ist sicher, ob sie gegen einen englischen Händler wirklich einschreiten wollen. Es gab ja vor rund 20 Jahren bereits diese sogenannten "Berliner Bootlegs" neuerer US-Titel und da ist auch nie jemand dagegen vorgegangen. Wo kein Kläger, da kein Richter. In unserer Nischen-Szene ist halt vieles möglich. Die Bootlegs von US-Scores entstehen in vielen Fällen dadurch, wenn jemand einen guten Kontakt zu den Tontechnikern der originalen Recording Sessions hat und somit auf Umwegen an die Bänder rankommt. Oder es ist über den Komponisten selbst eine Kopie des kompletten Scores in Umlauf geraten. Die Frage ist halt dann immer, wieviel mal zuvor das alles bereits kopiert wurde. Bei neuen Scores geht das heutzutage durch die ganzen digitalen Möglichkeiten natürlich alles viel einfacher - und man sieht bei Elite auch, zumeist sind es eben schon Blockbuster-Scores aus den letzten 20 Jahren, die da so im Angebot sind- und überwiegend werden die beliebten Genres SciFi/Fantasy/Horror/Action abgedeckt -, die in Komplettform und sogar teilweise mit exakten "M"-Nummern auftauchen. Es war aber auch in früheren Zeiten schon so: Verallgemeinern konnte man bei Bootlegs nie. Manches Mal war die Klangqualität sogar bei 90er-CD-Bootlegs recht gut und die offizielle CD eines alten Titels war dann später auch nicht besser (z.B. FEAR STRIKES OUT von Elmer Bernstein, mal als Bootleg, mal auf Kritzerland), oft aber auch ziemlich schlecht, wenn bereits mehrfach kopiert worden war oder die Ausgangsquelle sich schon in etwas marodem Zustand befand.
  16. Also bei OUT OF AFRICA handelt es sich doch garantiert wie üblich um das schon seit 2005 im Umlauf befindliche Bootleg vom Fantasie-Label Goodbye Music. Ist klar, daß das klanglich top ist, da bei dieser Scheibe einfach nur zwei schon lange erhältliche offizielle CDs miteinander kombiniert wurden: Das alte Orginal-Album des Scores mit der Varèse-Neuaufnahme durch Joel McNeely. Auch so einfach kann man nämlich bei einem Bootleg auf 81 Minuten kommen.
  17. Es gibt schon eine Art Produktschutz und auch ein Wettbewerbsrecht, aufgrund dessen die betroffenen Labels versuchen können, die Verbreitung der Bootlegs bei den hier in der EU unter dem Public Domain-Schutzmantel laufenden alten Scores vor 1964 zu verhindern. Oftmals ist das aber mit einem Aufwand verbunden, der sich in Bezug auf das, was dabei am Ende herauskommt, nicht lohnt. Man sieht ja auch, daß die Bootlegs seit mehreren Jahren ungehindert einfach so weiterlaufen bei den digitalen Plattformen wie Spotify, Quobuz etc. Diese neuen Bootlegs, die in ungaublicher Anzahl dort auftauchen, sind für mich eigentlich schon was gänzlich anderes als die, die es beispielsweise in den 90ern gab etwa von Soundstage oder Soundtrack Library. Die Bootlegs damals hatten wenigstens noch ihre Berechtigung, da es die alten Scores zu dem damaligen Zeitpunkt eben oft auf keine andere Art gab, weil sich die Studios ja auch jahrelang geweigert hatten, an Filmmusik-Labels ihre Titel weiter zu lizenzieren bzw. wegen den Re-Use Fees alles viel zu teuer war. Damals hat man also auch tatsächlich Musiken zum allerersten Mal erhalten, auf die man ewig lange gewartet hatte und von denen man dachte, sie kämen wohl nie mehr anders heraus oder seien gar verloren. Doch was für ein gewaltiger Unterschied zu heute, wo auf die allerbilligste Art und Weise überall erhältliche offizlielle CD-Alben abkopiert, umgeändert und neu zusammengestellt werden, damit es teilweise dann so ausiseht als handele es sich um ein ganz anderes Album. Das ist nur noch Betrug auf allen Ebenen und zu verachten. Ein paar Privatleute meinen, sie können noch ein bißchen was dazu verdienen, wenn sie sich bei offiziellen CDs, die es oft ja noch ganz normal zu kaufen gibt, vergreifen. Das hat überhaupt nichts mehr mit Liebhaberei oder Interesse an Filmmusik zu tun und ist im Prinzip bodenlos - vor allem auch gegenüber all den Personen, die sich ein paar Jahre davor die Mühe gemacht hatten, all das alte Material unter recht hohen Kosten aufzuarbeiten und auf liebevoll gestalteten CDs zu veröffentlichen.
  18. Wie gesagt: Dieses Schein-Argument kommt bei Intrada oder auch LLL ja gar nicht erst groß auf - zumindest habe ich nichts in der Richtung bislang gelesen -, da sie selbstverständlich nach wie vor nach eigenem Gusto vorgehen und dem, was ihrem bisherigen Zielpublikum zusagt. Einen Plan B gibt es nicht.
  19. Um was für ein Schein-Argument soll es sich denn hier überhaupt handeln? Dle Labels wie Intrada oder LLL haben ein solches bislang nie von sich gegeben, da sie etwa bei Namen wie Greenwood oder Johannson so oder so nicht einsteigen würden. Man beachte: Das ist nicht deren filmmusikalische Welt und auch nicht die ihres Zielpublikums, das sie seit vielen Jahren bedienen. Das Geld wird heutzutage hauptsächlich noch gemacht mit Williams, Goldsmith und Horner - und das wird auf alle Fälle auch so weitergehen zumindest in den nächsten 2-3 Jahren. Weiter hinaus plant von den Labels, zu denen man natürlich auch noch den Varèse Club zählen kann, ohnehin keiner. Bis dahin kann sich sowieso noch einiges verändert haben in der CD-Welt und wie es dann weitergeht mit den Labels, kann niemand wirklich vorhersagen. Es geht also im Prinzip nur darum, daß Williams oder Horner-Expandierungen nach 2005 nicht mehr so einfach über die Bühne gehen werden wie die Scores, die davor entstanden sind. Logischerweise wird deshalb zunächst mal noch alles über Expandierungen ausgeschlachtet, was bei den für die Labels zählenden Komponisten, das heißt die, denen auch ihr eigenes Hauptinteresse gilt, vor 2005 entstanden ist. Man braucht sich doch nur die Liste der Komponisten anschauen, die bei Intrada dieses Jahr noch anstehen: Wenn ich die Kickstarter-Aktion mit den beiden Herrmanns abziehe (einzige Golden Age-Titel noch des ganzen Jahres!), dann sind es fast durch die Bank die üblichen Kandidaten, an denen Fake und Feigelson selbst auch hängen: Da ist natürlich schon wieder Goldsmith dabei, schon wieder Horner, dann Barry, Newton Howard, Band oder Elfman. Absolut keine Überraschungen, und auf der anderen Seite ist halt auch nichts von irgendeinem Schein-Argument zu lesen.
  20. Ja, ich hatte im Dezember in diesem Thread was dazu geschrieben. Der genaue Stichtag ist der 14. August 2005, ab dem es von den Re-Use Fees her für die Labels dann einfach zu teuer wird:
  21. Ach, ich dachte AIR FORCE ONE gefällt Dir gar nicht besonders. Zumimdest hattest Du das vor Jahren mal geschrieben gehabt. Hat sich das geändert? Persönlich habe ich mir den nur wegen dem einen fehlenden Chorstück - wäre der einzige Grund für mich gewesen, die Expandierung zu kaufen -, dann doch nicht nochmals geholt.
  22. THE OTHER würde ich unter Umständen nochmals nehmen, da das bislang ja nur eine lange Suite war auf der etwas verunglückten alten Varèse-CD. Bei MEPHISTO WALTZ würde ich es sich wegen den auf dem früheren Bootleg vorhandenen, auf der offizlellen CD aber fehlenden Overlays noch ein bißchen lohnen. Ansonsten kaufe ich aber bestimmt keine Goldsmith-Expandierung mehr - und schon gleich gar nicht von einem Score aus den 90ern.
  23. Nein, das ist nicht Beat. Die CD kommt von Chris´ Soundtrack Cormer: http://www.soundtrackcorner.de/piedone-a-hong-kong-p9198.htm?osCsidX=f1dca7f60e7e56b8b5fabd32456d6195 Beat dagegen bringt im März ein Reissue von Morricone´s IL MERCENARIO - ich weiß gar nicht mehr, wie oft der auf CD bereits erschienen ist - und ein weiteres Reissue von Riz Ortolani´s REQUIESCANT/O´CANGACEIRO (mit zusätzlichem I TRE SPIETATI von 1964, den sie jetzt irgendwo noch aufgetrieben haben).
  24. Na hier ist doch die Liste mit den Varèse-Ewigkeitsrechten: https://filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?pageID=1&forumID=1&threadID=94153&archive=0 Mit MEDICINE MAN oder 13TH WARRIOR wird man bei der jetzigen Varèse-Mannschaft mit Sicherheit in naher Zukunft noch rechnen können, da das 90er ist und die dieses Jahrzehnt natürlich immer am allerliebsten machen.
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