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Soundtrack Board

Stefan Schlegel

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  1. Ja, die Musik hatte ich gehört und vor ein paar Monaten doch auch was dazu geschrieben: "Vor allem COPPERFIELD und in gewissem Maße auch FANNY LYE sind absolut gekonnt gemacht und wirklich kompositorisch beachtlich, zum Teil durchaus auch beeindruckend und erfrischend - das würde ich schon anerkennen, auch wenn das jetzt auf CD keine absoluten Must-Haves für mich sind." https://www.soundtrack-board.de/topic/18411-der-beliebteste-soundtrack-2020-runde-2/page/2/?tab=comments#comment-416236
  2. Die beste Musik von Carl Vine ist eigentlich THE BATTLERS von 1994. Die habe ich mir vor rund 15 Jahren auch als CD gekauft. Sehr empfehlenswerter Geheimtipp. Wir hatten damals bei unseren Filmmusiktreffen in Ludwigsburg gemeinsam in mindestens drei oder vier Vine-CDs reingehört. Da war auf jeden Fall auch THE POTATO FACTOY mit dabei und ich meine, den Score irgendwo noch auf CDR zu haben - muß ich mal nachschauen. War auch nicht schlecht, aber insgesamt nicht ganz so stark wie der sehr überraschende BATTLERS.
  3. So schade auch nicht: Es gibt sicher viele jüngere Sammler, die mit den heutzutage angesagten musikalischen Stilen weitaus mehr anfangen können. Ich habe mir beispielsweise die von Dir vor kurzem angepriesene Scheibe mit den diversen Short Films angehört, aber was soll ich sagen: Teilweise fand ich es ganz nett, teilweise aber auch nur langweilig oder dann ziemlich von anderen abgekupfert wie in dem einen Morricone-Verschnitt. Aber das Ganze ging bei mir zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus und hatte keine Nachhaltigkeit. Im Vergleich zu all dem, was ich habe und was mich begeistert, gibt mir das nicht allzuviel. Dadurch, daß viele von mir durchaus geschätzte Komponisten wie Morricone oder Bacalov oder Kilar in den letzten Jahren gestorben sind oder gar nicht mehr aktiv sind wie Petit oder Sarde oder Cosma in Franrkreich, ist für mich auch eine Epoche zu Ende gegangen, denn mit all den Namen hat man auch einen bestimmten musikalischen Stil verbunden, der für mich immer wichtig war. Ich habe mich auch für etwas jüngere Komponisten wie Krishna Levy noch vor ein paar Jahren sehr interessiert, aber leider Gottes kommt ja da so gut wie nichts mehr. Auch von Franco Piersanti in Italien gibts keine neueren CDs mehr. Philippe Rombi in Frankreich fand ich in seiner Anfangszeit vor rund 10-12 Jahren noch ganz interessant, aber er hat meiner Meinung nach qualitativ stark nachgelassen. Dasselbe kann ich auch über Patrick Doyle sagen, von dem ich lange Jahre vieles enthusiastisch gekauft habe. Und was kommt noch von John Williams außer STAR WARS? Den von Sebastian empfohlenen neuen Christopher Gordon muß ich mir erst noch anhören.
  4. Selbstverständlich sind diese Erstveröffentlichungen noch die interessantesten Goldsmith-CDs der letzten Zeit, Nichtsdestotrotz: für mich alles keine Must-Haves, da ich nicht dermaßen wie Du auf Goldsmith fixiert bin und mir all das völlig ausreicht, was ich längst bereits von ihm habe. Ich kaufe beileibe nicht jeden Score von ihm, habe da früher schon immer selektiert und bin da keinesfalls Komplettist. THE DON IS DEAD kannte ich bereits vom Film, den ich in den 80ern mal im Fernsehen gesehen hatte und schon damals hat mich dieses modische Synthi-Gezirpe gewaltig gestört - das war schon im Film einfach nur aufdringlich und überflüssig. Und so ist es mir beim Hören der CD wieder gegangen: Einige Tracks sind wirklich gut gemacht und packend, aber sobald das Gezirpe erscheint, könnte ich abbrechen. Schade eigentlich, denn so knapp 50% von der Scheibe wären durchaus einigermaßen interessant für mich. Bei FACE OF A FUGITIVE hat sich der Eindruck vom Film ebenfalls bestätigt: Goldsmith noch auf der Suche nach einem eigenen Personalstil, lang nicht so aufregend wie seine späteren Western-Scores aus den 60ern ab LONELY ARE THE BRAVE, hier noch deutlich schwankend zwischen sehr viel Previn und Rosenman (klares Zitat aus REBEL WITHOUT A CAUSE ja mehrfach drin). Richtig spannend zum autonomen Hören ist das nicht, sondern sehr szenisch und bildabhängig. Deshalb auch keine CD, die ich öfters hören würde und daher habe ich schlußendlich auch vom Kauf abgesehen, obwohl ich zuerst noch darüber nachgedacht hatte. Der Comedy-Stil von TAKE HER, SHE´S MINE hat mich absolut null angesprochen schon von den Hörclips her. Und vom Film her habe ich die Musik auch als recht albern in Erinnerung. Da könnte man auch gleich einen Frank De Vol aus der Zeit anhören wie er mir ebenfalls nicht gefällt, denn so viel anders ist das doch alles nicht. TROUBLE WITH ANGELS hat mir da doch noch etwas besser zugesagt, auch wenn der nie ein Favorit von mir war. Du kannst Dich ja gerne über diese CDs übermäßig freuen und Dich nach Belieben wissenschafltich damit auseinandersetzen, aber wie Du an den Kommentaren von Stefan oder Christoph hier bereits selbst gesehen hast, gibt es doch auch ganz konträre Meinungen zu diesen Musiken, die Deinen nun absolut nicht entsprechen. Und beide sind wohl Sammler, die Goldsmith noch eher komplett sammeln denn ich. Oder hältst Du deren Meinung sowieso für wertlos? Was letztlich SHAMUS betrifft: Da ist eben dieser typische Lounge-Stil der frühen 70er mit drin, den zwar Christoph präferiert, mich aber nun ganz bestimmt auch gerade nicht zu einem Kauf animiert. Sorry. Insofern hält sich meine Begeisterung über diese erneute Goldsmith-Veröffentlichung doch sehr in Grenzen. Schön für die, die das haben wollten, aber es gibt eben auch noch andere Sammler mit anderen Präferenzen wie mich. Und wie gesagt: Wenn eben nur noch Goldsmith gemacht wird (und die Labeol haben dafür ganz andere als wissenschafltiche Gründe), dann ist es ungerecht und degradierend gegenüber allem anderen, was es sonst noch an Filmmusiken gäbe. Völlig egal, wie hoch man den Wert von Goldsmiths Gesamtwerk nun einschätzt.
  5. Stefan, ich frage gleichermaßen zurück: Ja und? Was erwartest Du denn von mir? Soll ich den Mund halten, zu allem einfach schweigen und blindlings akzeptieren, was auf dem Soundtrack-Markt heutzutage so vor sich geht? Nur damit alles positiver aussieht und ja nicht zu viele negative Bemerkungen über die derzeitige Veröffentlichungspolitik der US-Labels hier auftauchen? Das wäre doch eigentlich absolute Augenwischerei. Ich sage eben nun mal klipp und klar meine persönliche Meinung, zu der ich auch stehe. Selbst wenn die nicht jedem behagt. Das war schon immer so und es ist eben meine Art zu schreiben. Soll ich denn lügen? Wäre ja Unsinn. Selbstverständlich ist angesichts dessen, was so von den US-Labels veröffentlicht wird, von meiner Seite aus tiefe Enttäuschung und Verbitterung vorhanden. Und warum soll ich das denn verhehlen? Damit es hier im Forum blitzeblank gebohnert aussieht? Diese Enttäuschung sitzt bei mir genau deshalb so tief, weil ich eben nur zu gut weiß, daß ja die von mir gewünschten älteren Titel auch nicht mehr kommen werden. Genau das ist ja auch das Übel an der Sache, daß sich in naher Zukunft kaum mehr was verändern wird und die FSM oder SAE-Zeiten wie vor 15-20 Jahren gnadenlos vorbei sind. Deshalb kaufe ich von den US-Labels inzwischen auch so gut wie nichts mehr. So siehts eben für mich persönlich aus. Aber ich kann mich auf der anderen Seite auch über bestimmte Veröffentlichungen freuen wie die aktuellen europäischen von Music Box und habe das in dem Thread vor einigen Tagen auch recht ausführlich zur Sprache gebracht. Da wäre doch dann mal eine positive Stimmung, die Du anscheinend sonst so vermißt. Und um das noch zu sagen. Aktuelle Scores interessieren mich kaum mehr. Ich bekomme ja so einiges über die Filme selbst eh im Kino mit (oder zumindest habe ich es noch letztes Jahr bis zum Lockdown). Oder wenn ich mal in was reinhöre, bleibt die Faszination, die ich von vielen anderen mich stark ansprechenden Filmmusiken aus allen Jahrzehnrten her kenne und die ich natürlich alle auch auf LP oder CD habe, fast immer aus. Manches kann ich vielleicht einmal anhören, aber über Mittelmaß kommt das für mich fast alles nicht mehr hinaus. Das brauche ich dann nicht mehr kaufen. Es ist sicherlich drei, vier Jahre her, daß ich mir überhaupt noch einen aktuellen Score auf CD gekauft habe. Ich brauchs halt auch nicht mehr und bin wahrscheinlich inzwischen auch einfach zu alt dafür, denn meine Sammlung ist wirklich groß genug. Selbst das, was ich habe, könnte ich in meinem restlichen Leben wohl gar nicht mehr alles anhören. Von daher: Was solls?
  6. Warum haben sich dann bereits mehrere Labels in den letzten paar Jahren wohl von Soundtrack-CDs mehr oder weniger verabschiedet wie etwa Disques Cinemusique in Kanada, Cometa und GDM in Italien oder Universal in Frankreich? Oder warum macht Kritzerland nichts mehr in dem Bereich und ist dagegen ausgewichen auf Broadway-Shows/Musicals? Auch SAE/BYU steht ja so gut wie vor dem Aus.
  7. Gergely Hubai dazu in seinem Buch "Torn Music: Rejected Film Scores": "Having shot the film as a neo-noir, the director wanted music that would pay homage to noir scores but also have a contemporary twist. So it made perfect sense to commission THE PUBLIC EYE´S music from Jerry Goldsmith, composer of perhaps the most famous neo-noir score, CHINATOWN. Goldsmith´s music for THE PUBLIC EYE is certainly a nod in the direction of his CHINATOWN work but is much darker. It has more contemporary touches, provided by electronic effects and sampled drums (meant to underscore the harshness of Bernzy´s world) that at times seem intrusive. This score, again like CHINATOWN´S, often presents its main threme via trumpet and piano. But Goldsmith´s material didn´t resonate with the filmmakers, and late in the game it was dropped. Hired to replace it was composer-trumpeter Marks Isham... Isham´s approach, a moody neo-noir score rooted in jazz, was not altogether unlike Goldsmith´s, but its contemporary elements were certainly more refined."
  8. Meine Einstellung ist alles andere als reduziert oder konsumorientiert. Merkst Du denn vor lauter überschäumender Goldsmith-Idolatrie nicht mehr die übermäßige Verzerrung, die hier stattfindet? Der Blickwinkel der Labels scheint nur noch auf eine Person reduziert als hätte es in der langen US-Filmmusikgeschichte kaum noch andere Komponisten gegeben. Das ist doch ein Irrsinn was durch diese Unmengen an Goldsmith-Veröffentlichungen, die alle US-Labels seit Wochen und Monaten so raushauen, betrieben wird. Natürlich kann man sagen, wie verdienstvoll und ehrenrühirg das alles ist und es wäre auch nichts dagegen einzuwenden, wenn mal ab und an eine Erstveröffentlichung wie FACE OF A FUGITIVE oder SHAMUS kommt – aber es hat doch gerade in Sachen Goldsmith über die Jahre hinweg bereits solche Massen an CDs gegeben, so daß so gut wie alles Wesentliche längst veröffentlicht ist. Der Maestro würde selbst ohnehin nur noch den Kopf schütteln was die Labels mit seinen Scores, die er zum Teil nie veröffentlicht haben wollte, so alles anstellen. Es ist also nicht so als ob hier ein Werk gar erstmalig zu entdecken wäre, sondern es geht bei den Erstveröffentlichungen überwiegend nur noch um ein paar Nebenschauplätze und minimale Lücken – von den Dutzenden von Re-Releases und endlosen Expandierungen erst gar nicht zu reden. Wir befinden uns leider Gottes in der Endphase der CD-Ära und aus lauter Verzweiflung fällt den Labels nichts anderes mehr ein als auf die eine Karte Goldsmith zu setzen. Und im Prinzip nur deshalb weil der Name fast als einziger (neben eventuell noch Williams oder Horner) immer noch dank den vielen Fans genügend Geld in die Kasse spült. Sicher etwas weniger als noch vor 10 Jahren, aber doch immer noch so viel, daß sich eine CD-Produktion lohnt. Vieles andere bringt den Labels ja schon gar nichts mehr ein – das ist doch der essenzielle Punkt, um den es sich dreht. Nie im Leben würden die sich sonst die unglaubliche Mühe machen, noch das letzte Fitzelchen von jedem obskuren Goldsmith-Score auszugraben. Du solltest mal bedenken: Von einem für die Filmmusikgeschichte genauso wichtigen Komponisten wie Korngold gibt es die meisten der existierenden Originalaufnahmen noch nicht mal in ordentlich aufbereiteten CD-Editionen, sondern überwiegend nur halbe Bootlegs oder manches sogar gar nicht. Solange nicht mal das der Fall ist braucht man doch nicht so tun als ob Goldsmith der einizge hörenswerte oder wichtige Filmkomponist gewesen sei, von dem es zudem nichts Schlechtes gäbe – gleichwohl ist auch bei Goldsmith aufgrund des üppigen Outputs wirklich nicht alles Gold, was glänzt, sondern die oft ausgeleierte Formelhaftigkeit vieler der 90er-Scores kann einen schon ganz schön nerven. Du glaubst ja wohl auch nicht, dass sich Intrada in derselben Wesie um Komponisten wie beispielsweise North, Raksin oder Kaper kümmern würde, von deren Scores immer noch so einiges völlig brach liegt und einfach nicht auf CD gebracht wird. Und warum nicht? Ganz klar, weil damit eben kein Geld zu machen ist, sondern man möglicherweise draufzahlt. Hat also alles nur sehr bedingt mit Ehrenrührigkeit zu tun, sondern zum Großteil mit Kommerz und Fan-Attitüden. Die Vielseitigkeit und Vielfalt der US-Filmmusik leidet durch eine derartige Veröffentlichungspolitik enorm und kommt überhaupt nicht mehr zum Tragen – ja, es ist geradezu beschämend, das mitanzusehen. Ich möchte gar nicht mal mehr von jemandem wie Frank Skinner reden, an den sich die Labels schon gar nicht mehr ranwagen aus all den von mir beschriebenen Gründen. Da kommt sowieso nichts und von Ehrenrührigkeit keine Spur.
  9. Woher hast Du denn das Zitat? Ich sehe es weder bei FSM noch bei Intrada. Bei FSM kann man allerdings das Tracklisting des vollständigen Scores sehen - das sind allein 23 Tracks, müßte also deutlich länger als 22 Minuten sein. Und manches scheint ja eh dann bei THE VANISHING wiederverwendet worden zu sein, der mir damals überhaupt nicht gefallen hat: https://filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?forumID=1&pageID=2&threadID=47174&archive=0
  10. Wie hattest Du doch so schön erst vor wenigen Tagen geschrieben: "Goldsmith ist jetzt nach Feigelsons Liste erstmal abgeräumt." Und gleich zeigt Dir Roger F., was eine Harke ist. Ich frage mich langsam bloß noch, ob wir uns eigentlich noch im Lachkabinett befinden oder ob es doch schon viel eher das Gruselkabinett ist. Das hält ja kein Mensch mehr aus, was da vor sich geht.
  11. Tatsächlich? Sollten wir da so weit auseinander liegen? Wir haben den Film an 1983 bei uns im Kino gespielt (in einer Jugendvorstellung an einem Feiertag nachmittags um 15 Uhr) und ich habe ihn dann sozusagen in einer Privatvorstellung am anderen Tag für mich selbst nochmals laufen lassen und alle Musikstellen aus dem Film direkt im Kinosaal auf Tonband mitgeschnitten, da es zu dem Zeitpunkt noch keinen Tonträger vom Score gab und unklar war, ob da wohl überhaupt noch was kommen würde. Habe das Tonband mit der Aufnahme sogar noch in irgendeiner Ecke. Mich hatte die archaische Wucht der Musik schon damals im Film sehr beeindruckt und ich fand auch das Liebesthema sehr schön und habe es tagelang noch nachgepfiffen. So Anfang 80er habe ich ohnehin auch mehr und mehr den Draht zu North bekommen, mit dem ich mich in meiner Anfangszeit Ende 70er außer SPARTACUS noch etwas schwer getan hatte. Aber an 1983 waren die typisch Northschen Dissonanzen und eigenwilligen Klangfarben für mich absolut kein Problem mehr, sondern ich schätzte das sogar sehr. Erst ein paar Monate später kam ja dann diese Deluxe-Doppel-LP von Lasher heraus und da habe ich so ca. an 1985 ein halbes Vermögen dafür hingelegt. War zum damaligen Zeitpunkt mein teuerstes LP-Exemplar.
  12. Es läßt sich unschwer ausmalen, daß da die nächsten Expandierungen von Scores aus den 80ern, 90ern oder sogar frühen 2000ern vor der Tür stehen. Was auch sonst? Das Muster ist längst bekannt und der Köder, der ausgeworfen wird, fast immer derselbe: Man bietet 15 oder 20 Minuten mehr von einem bereits veröffentlichten, halbwegs populären Score aus der Zeit an und schon beißen viele Sammler interessiert zu, weil es inzwischen eh fast nur noch um Quantität geht. Da braucht man sich nicht mehr die Mühe machen - es sei denn, es handelt sich um den verehrten Goldsmith - , est noch einen alten Score aufwendig und kostenintensiv zu restaurieren und ihn erstmalig zu veröffentlichen, wenn es viel einfacher geht und das zudem sogar noch von der Mehrheit bevorzugt wird. Ganz viele wollen ja das ihnen bereits Bekannte nur immer und immer wieder in neuen Editionen haben.
  13. Ist natürlich möglich, daß das Musical-Hörspiel mit enthalten ist, denn 100.000 wäre schon enorm viel für eine deutsche Filmmusik-CD.
  14. An einen richtigen Verkaufsschlager glaube ich nun auch nicht, aber ich denke, daß eventuell ein Break-Even mit BRIDE OF FRANKENSTEIN trotz Mono und Azetaten durchaus möglich war und vielleicht so 1000-1500 Stück verkauft werden konnten. Wenn man sich andere Titel innerhalb der Heritage-Reihe wie z.B. PRISONER OF ZENDA von Mancini anschaut, dann ist man doch von einem Verkaufsschlager noch viel weiter entfernt. Ich glaube auch nicht, daß BANNING wirklich gut eingeschlagen ist - dafür gab es bei FSM im Vergleich gerade zu BRIDE OF FRANKENSTEIN, der immerhin ein paar Seiten füllte, doch recht wenig Kommentare. Wenn sich eine 3000er-Auflage heutzutage noch abverkauft, dann würde ich aber durchaus noch von "massiv Fans" sprechen wollen, denn das ist ja bei den Spezial-Labels wirklich die Spitze inzwischen. Übrigens habe ich in dem Zusammenhang erst vor ein paar Tagen auf Youtube ein Interview mit Ralf Wengenmayr und Gerd Baumann gesehen. Da erzählt Wengenmayr wie rückläufig die Verkaufszahlen der CDs bei Filmmusiken in den letzten Jahren geworden sind und daß es sich deshalb eigentlich hierzulande nicht mehr lohnt, eine solche zu pressen - aber er erzählt auch, daß sich von seinem SCHUH DES MANITU tatsächlich damals vor 20 Jahren über 100000 Tonträger verkauft haben. Da habe ich doch auch ein wenig gestaunt. Es stimmt also nicht so ganz, was Du oben bezüglich STAR WARS schreibst. Sogar hier in Deutschland waren mal mit bestimmten Kulttiteln ganz hohe Verkaufszahlen möglich.
  15. Wenn man schon so was absolut Populäres und Ikonisches wie BRIDE OF FRANKENSTEIN zu den unrentablen Sachen bei LLL rechnet, was soll man dann überhaupt noch sagen? Wobei ich aber ohnehin nicht glaube, daß LLL damit so schlecht gefahren ist. Sie haben ja speziell zur CD-Veröffentlichung ein großes Event innerhalb eines US-Filmfestivals mit einem Screening des Films gemeinsam mit den Archivaren von Universal gemacht und ich vermute, daß allein da schon so einige Exemplare verkauft wurden. Außerdem muß man bedenken: BRIDE OF FRANKENSTEIN gehört zum bei LLL sowieso äußerst beliebten Horror-Genre - deshalb war das wohl auch der bisher einizge Golden Age-Titel überhaupt innerhalb der Universal Heritage/Classics-Reihe - und da gibt es massiv Fans, die alles Material um einen Film herum kaufen. Die Horror-Fans sind ja schon immer ganz speziell aufs Sammeln ausgerichtet gewesen – eigentlich nur noch vergleichbar mit SciFi oder Fantasy. Und das sind ja bekanntermaßen auch die genau Genres, auf die LLL im Wesentlichen meist ausgerichtet ist. Mein Interesse an LLL ist sowieso äußerst beschränkt und ich kaufe nur sehr selten eine CD dieses Labels. Die letzte CD, die für mich in Frage kam, war die exzellente Nevada Smith-Box. Und wie ich gerade bemerke ist das aber jetzt auch schon wieder 1 1/2 Jahre her. In der ganzen Zeit seit damals ist z.B. nicht mal mehr ein Golden Age-Titel von LLL erschienen – wo ist etwa der seit Jahren angekündigte DIARY OF ANNE FRANK? - das ist schon bezeichnend für ihre Veröffentlichungspolitik, die doch fast nur noch auf Expandierungen und Reissues von 80er/90er-US-Scores baut oder eben Fans von Serien oder Superhelden-Zeugs bedient. Für mich ist da so gut wie nie was dabei. Wenn es nicht noch andere Labels wie Music Box, Digitmovies oder Quartet in Europa gäbe und ich allein auf LLL angewiesen wäre, dann wäre für mich das Soundtrack-Sammeln so gut wie vorbei, denn alle ein, zwei Jahre vielleicht mal eine CD zu kaufen ist nun nicht gerade das Gelbe vom Ei.
  16. ALLONS Z´ENFANTS ist in gewisser Weise eine Art musikalischer Vorläufer von FORT SAGANNE, da das militärische Thema aus "Colonne Dubreuilh" hier schon ganz leicht verändert vorkommt und sich auch durch die ganze Partitur zieht. Das zweite lyrische Hauptthema hat Sarde dann an 1985 für den australischen Film DEVIL IN THE FLESH wiederverwendet. DEVIL IN THE FLESH gabs damals mit einer Spielzeit von 18 Minuten kurzzeitig auf einer australischen OneMOne-CD (gekoppelt mit einer Musik von Peter Best), aber ich weiß nicht, ob die Scheibe außer mir überhaupt noch viele kennen werden, da die längst recht selten geworden ist: https://www.discogs.com/de/Philippe-Sarde-Peter-Best-Devil-In-The-Flesh-We-Of-The-Never-Never/release/10924872
  17. Music Box hat heute gleich drei neue CDs angekündigt. Sarde habe ich bereits hier erwähnt: https://www.soundtrack-board.de/topic/15098-philippe-sarde/page/4/?tab=comments#comment-418404 Aber es gibt auch noch erstmalig überhaupt Maurice Jarre´s komplette Musik zum Kriegsfilm WEEK-END À ZUYDCOOTE von 1964, die mich sehr erfreut und die eigentlich keine "kleine" Veröffentlichung ist. Davon giab es bisher nämlich nur die vier EP-Tracks mit knapp 10 Minuten, die dann auch auf dem Jarre-CD-Sampler von Playtime (Musiques de Films 1958-1964) Mitte 90er verewigt wurden. Lange her, daß ich mir zwei gleich zwei neue CDs vom selben Label auf einmal ordere. Und es zeigt sich für mich mal wieder ganz deutlich, daß bei Music Box doch noch etwas mehr Engagement vorhanden ist als etwa bei LLL in den USA, wo seit Monaten nur noch altbekannte und längst veröffentlichte US-Scores völlig einfallslos immer wieder neu aufgewärmt werden. World Premiere CD Release. Newly remastered and expanded edition. 8-page CD booklet with French and English liner notes by Sylvain Pfeffer. In collaboration with Warner Chappell Music France, Music Box Records proudly presents the remastered and expanded edition of Maurice Jarre’s score to the 1964 war drama film Week-end à Zuydcoote (Weekend at Dunkirk), starring Jean-Paul Belmondo and Catherine Spaak, and directed by Henri Verneuil (The Sicilian Clan, The Serpent). After the success of Cent mille dollars au soleil (Greed in the Sun), Henri Verneuil adapted the 1949 Prix Goncourt winning novel Week-end at Zuydcoote by Robert Merle about the debacle of 1940. This big-budget blockbuster allowed Verneuil to try his hand at the war film genre and to work once again with French composer Maurice Jarre, three years after Le Président in 1961. In order to illustrate the absurdity of war, the composer wrote a richly and uniquely orchestrated score, based on an obsessive and oppressive waltz and dominated by pounding percussion, from which emerges from time to time the sound of a banjo or an out-of-tune piano. This expanded edition has been fully remastered from the scoring session elements, featuring previously unreleased and unused tracks. The CD comes with a 8-page booklet with liner notes by Sylvain Pfeffer, discussing the film and the score. The release is limited to 1000 units. 1. Générique (02:57) 2. Face au lieutenant (01:07) 3. La môme (03:04) 4. Les dunes (01:58) 5. Ma Marseillaise (00:17) 6. Hôpital de fortune (01:27) 7. Dhéry et Alexandre (01:27) 8. Sergent Maillat (03:11) 9. Embarcation Office (01:48) 10. Dans la maison (01:22) 11. Capitaine Clark (01:31) 12. Troupes anglaises (01:54) 13. Hélène et John (00:34) 14. Embarquement (01:19) 15. A bord (02:50) 16. Dimanche matin (00:48) 17. Les rescapés (00:52) 18. Retour à la ville (03:55) 19. Maillat sauve Jeanne (01:45) 20. Jeanne et Maillat (01:26) 21. La promesse (00:26) 22. Maillat attend Jeanne (0:54) 23. Marche militaire (00:10) 24. Mort de maillat (01:16) 25. Dimanche soir (00:18) 26. Final (01:30) CD Total Time • 41:08 Um die dritte CD der Vollständigkeit noch zu erwähnen, die mich persönlich allerdings nicht interessiert: LES CHEMINS DE KATMANDOU / PARIS N'EXISTE PAS / LA BÊTE NOIRE von Serge Gainsbourg/Jean-Claude Vannier:
  18. Ja, machen sie mit einem neuen Dreiergespann. Nach kaum mehr als einem Monat gibt es erstaunlicherweise nun schon wieder eine neue Sarde-CD - dieses Mal interessanter als die letzten beiden, weil mit L´HONNEUR D´UN CAPITAINE (wie LE CRABE-TAMBOUR von Pierre Schoendoerffer) eine komplette Erstveröffentlichung dabei ist und ALLONS Z´ENFANTS gegenüber den 6:46 Minuten auf dem früheren Sarde/Boisset-Samper von Universal deutlich expandiert wurde auf die Sarde-typische Länge von knapp 25 Minuten. Album ist gekauft, auch wenn die drei Tracks aus LA MAISON ASSASSINÉE schon auf der Sarde/Lautner-CD von Universal erhältlich waren und von daher auf dieser CD eher unnötig sind. Da hätte man selbstverständlich was anderes als dritten Score mit draufpacken können: World Premiere CD Release. New remastered and expanded edition. 12-page CD booklet with French and English liner notes by Christian Lauliac. In collaboration with BMG and Gruppo Sugar, Music Box Records proudly presents on the same album three original motion picture soundtracks which highlight the collaboration between composer Philippe Sarde and three great filmmakers (Yves Boisset, Pierre Schoendoerffer and Georges Lautner): Allons z’enfants (The Boy Soldier, 1981), L’Honneur d’un capitaine (A Captain's Honor, 1982) and La Maison assassinée (The Murdered House, 1988). For La Maison assassinée, Georges Lautner once again requested the services of his friend and collaborator Philippe Sarde. For this story of revenge and mystery, the composer provided an efficient, lugubrious and seductive score in order to musically illustrate this “Provençal gothic”. Allons z’enfants, directed by Yves Boisset, is a coming-of-age story and an anti-military pamphlet. Recorded by the London Symphony Orchestra, the music showcases swift and luminous brass band performances with some lyrical passages. L’Honneur d’un capitaine marks the second collaboration with Pierre Schoendoerffer, after Le Crabe-Tambour. For this courtroom drama about a dead Captain whose memory is publicly damaged, Sarde composed a very short and elegiac score, for choir and orchestra, and beautifully performed by a plaintive solo violin. The program has been assembled, produced and supervised by Philippe Sarde and Édouard Dubois. This present edition has been fully remastered from complete scoring session elements and includes previously unreleased tracks. The CD comes with a 12-page booklet with liner notes by Christian Lauliac, discussing the films and the scores including new comments by Philippe Sarde on his collaboration with the three directors. The release is limited to 500 units. LA MAISON ASSASSINÉE 1. La maison assassinée (04:45) 2. Le retour de Séraphin (03:50) 3. Dénouement et final (04:38) Total Time • 13:17 ALLONS Z'ENFANTS 4. Ouverture (00:50) 5. Fuite vers Paris (03:16) 6. Marche sous la neige (01:28) 7. Les vendanges (02:10) 8. Exercices (02:23) 9. Vertige (01:21) 10. À l'ouest rien de nouveau (01:04) 11. La religieuse (01:10) 12. L'amitié (01:27) 13. Allons z'enfants (00:53) 14. Mobilisation générale (02:00) 15. Départ au front (02:09) 16. Sous la mitraille (00:48) 17. La mort (00:48) 18. Générique de fin (02:13) Total Time • 24:12 L'HONNEUR D'UN CAPITAINE 19. Déclamation (03:44) 20. Mémoire (00:33) 21. Réquisitoire (00:54) 22. Révolte (02:00) 23. Témoignage (02:04) 24. Plaidoyer (02:23) 25. Réhabilitation (00:37) Total Time • 12:17 CD Total Time • 49:48
  19. Jürgen war nicht nur schneller, sondern sogar etwas ausführlicher bei seiner Ankündigung: https://www.soundtrack-board.de/topic/8939-die-vorankündigungs-veröffentlichungs-und-gerüchte-küche-teil-2/page/245/?tab=comments#comment-418326
  20. Nein. Goldsmith hat sich bekanntermaßen in den 60ern und 70ern immer für sehr ökonomisches Underscoring stark gemacht - das kann man in mehreren Interviews und Statements aus der Zeit nachlesen. Und wenn man etwa PATTON, PAPILLON oder CHINATOWN aus der Zeit der frühen 70er gesehen hat, dann ist einem auch klar wie er das gemeint und umgesetzt hat. Das Wall to Wall-Scoring ist erst ab den 80ern und dann noch mehr in den 90ern aufgekommen wo Goldsmith auf Drängen der Produzenten dann oft gar zuviel Musik in den Filmen eingesetzt hat. In den frühen 70ern sah die Welt dagegen einfach anders aus und insofern sind die 26 Minuten von SHAMUS - ich hatte ja oben schon geschrieben es wären kaum mehr als 30 Minuten im Film - gar nicht so besonders ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist hier viel eher, daß Intrada doch keine Bonus Tracks gefunden oder das nun mit noch was anderem gekoppelt hat, um wenigstens über 30 Minuten hinauszukommen. Stereo höre ich übrigens bei den Soundclips nicht, dafür gutes Mono.
  21. Ich glaube auch kaum mehr als 30 Minuten so wie ich mich erinnere. Eventuell haben sie aber noch Tracks gefunden, die im Film nicht verwendet wurden, um die CD auf eine Spielzeit von über 30 Minuten zu bringen. Sehe gerade, daß Ralfs TV-Cut vom Score eine Länge von genau 20 Minuten hatte.
  22. Das weiß ich doch, Christoph, daß SHAMUS zu Deinen Goldsmith-Favoriten zählt und der seit Jahrzehnten als verschollen galt. Ich hatte es auch gar nicht unbedingt auf diese eine CD jetzt abgesehen, sondern ich bezog mich vielmehr auf den gesamten Korpus an Goldsmith-Veröffentlichungen dieses und letztes Jahr. Irgendwann wirds einem eben zuviel.
  23. Wem sagst Du das? Das ist mir schon seit Jahren sonnenklar und das ist ja das ganz große Problem heutzutage, daß von unten - also von der jüngeren Garde - diesbezüglich kein Interesse mehr nachwächst und die Älteren natürlich aussterben. Aber selbst wenn man nur verlieren kann: Wir haben trotzdem auf Alhambra oder auch auf Saimel eben so einige europäische Titel aus den 50ern und 60ern gemacht, von denen wir im vorhinein wußten, daß sie nun wirklich kein Erfolg sein würden. Findet man solchen Idealismus bezüglich älterer Titel - abgesehen mal vom Namen Goldsmith - noch bei den US-Labels?
  24. Es ist ja nun nicht so, daß ich Fans der frühen 70er den Spaß an SHAMUS nicht gönnen würde. Was mich viel eher nervt ist einfach nur die unglaubliche Masse an Goldsmith-CDs innerhalb der letzten Monate, die für fast nichts Anderes und schon gar nicht mehr für Titel aus dem Golden Age-Titel irgendeinen Platz läßt. Auf Dauer ist es schon echt anödend wenn man nicht gerade Goldsmith-Komplettist ist - vor allem, wenn man es mit dem vergleicht, was noch vor 10-15 Jahren so alles möglich war. Ich persönlich brauche da inzwischen auch so gut wie nichts mehr ordern.
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