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Stefan Schlegel

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  1. Das hier oben ist mir denn doch ein bißchen zu verallgemeinernd. Warum gibts dann uns kleine Labels wie Alhambra, Saimel oder Kronos überhaupt noch? Wenn ich obigen Worten Glauben schenken würde, dann dürften alle diese Labels eigentlich längst gar nicht mehr existieren, denn die sind heilfroh, wenn sie überhaupt 500 Stück von einem Titel verkaufen würden, was selten genug vorkommt. Es gibt die Labels aber trotzdem noch. Warum wohl? Selbst das Music Box-Label, das dank ein paar US-Titeln und dem ein oder anderen Morricone-Hit natürlich ein etwas höheres Ansehen genießt und sich sozusagen in der Label-Mittelzone bewegt, schafft es doch in vielen Fällen nicht, 500 Stück von all seinen französischen Titeln an den Mann zu bringen. Bei 300 Exemplaren ist oft schon die Grenze erreicht. Und trotzdem gibt es das Label immer noch. Und wie gesagt: Bei den ganz kleinen Labels ist es wirklich halt reiner Idealismus, wo die Labelchefs dann zu einem Großteil privates Geld in die CD-Produktionen reinstecken und sich darüber freuen, wenn sie bei einigen Titeln, die sie veröffentlichen, überhaupt wieder auf Null rauskommen. Bei einem großen US-Label wie Lalaland gehts natürlich dagegen ums Geschäft und die Chefs dahinter versuchen zumindest von dem, was übers Label reinkommt, einigermaßen zu leben. Da wird logischerweise in ganz anderen Dimensionen spekuliert und kalkuliert. Klar, und dann kommt man natürlich hauptsächlich nur noch über Kulttitel weiter, für die heutzutage noch eine bestimmte Masse an Fans vorhanden ist. Einen US-Kulttitel aus den letzten 30 Jahren eben wieder expandieren und schon springen einige Hundert Leute dann an. Mich persönlich interessiert das wenig und ich habe damit nichts am Hut. Lalaland ist eh ein Label, das nur ganz selten was Interessantes für mich bringt wie jetzt etwa BRIDE OF FRANKENSTEIN. Meistens auf SciFi, Horror und Fantasy-Genres, Comic-Zeug und TV-Serien ausgerichtet - Sparten eben, wo das Sammeln bei Fans natürlich auch besonders ausgeprägt ist und wo kommerziell noch was zu holen ist. Für mich persönlich ist da meist wenig dabei. Wenn es allerdings nur noch dieses Label gäbe und vielleicht Intrada, die ganz kleinen hier in Europa dagegen komplett aufhören würden, fände ich das schon schade und ich bräuchte wohl kaum mehr als eine Handvoll CDs im Jahr mehr kaufen.
  2. Am 25.11. erscheint bei Saimel wieder ein Carlo Rustichelli-Titel - und zwar SETTE CONTRO LA MORTE (THE CAVERN) von 1964, der in Deutschland unter dem Titel NEUNZIG NÄCHTE UND EIN TAG lief. Hier mein englischer Pressetext: Saimel Records proudly presents on this CD the complete original score by Carlo Rustichelli for the 1964 anti-war dama SETTE CONTRO LA MORTE (THE CAVERN) which was an Italian-German-American co-production starring a row of international actors from various countries: John Saxon, Rosanna Schiaffino, Larry Hagman, Peter Marshall, Nino Castelnuovo, Brian Aherne and Hans von Borsody. This was the last film of celebrated Austrian émigré director Edgar G. Ulmer who above all during the 1930s and 1940s had become known as “King of the Bs” in the USA and is nowadays primarily appreciated for his horror movie THE BLACK CAT from 1934 (with Boris Karloff and Bela Lugosi) and for his somber film noir classic DETOUR from 1945. SETTE CONTRO LA MORTE was based on an idea which Ulmer had already had for many years – a group of soldiers of varying nationalities and allegiances who get entombed in a cave for several months during WWII – and premiered in Italy and Germany in 1964 whereas the slightly altered US version The Cavern appeared one year later in 1965 and also contained some additional music written by the American jazz composer Gene DiNovi (which of course is not on our CD). The setting at the beginning of the film is Italy in September 1944 when WWII has not quite run its course: An aerial bombardement forces seven people (six men and one woman) of different nationalities and with different political views to take refuge in a deep mountain cave where they are soon trapped by an explosion which blows up the entrance. Despite all animosities, they try to cooperate with each other, but all attempts in trying to find a way out are doomed to failure.and the tensions increase ever more, also due of course to the presence of the woman Anna. In 1964 Carlo Rustichelli was one of the busiest film composers in Italy and he was at the peak of his career with more than 20 film assignments for all kinds of genres by the end of that year. Despite all this hectic activity, he wrote most of his scores and also those for smaller productions with so much dedication and passion that his melodic inspiration almost never ceased. A case in point is SETTE CONTRO LA MORTE where his full-blooded symphonic music supports and enhances the picture with all the emotional power it needs. At the time of the film´s release in 1964 CAM had issued a nowadays top-rare 45rpm EP (CAM CEP.45-122) of Rustichelli´s score with just five tracks. Oddly enough, several of the most important cues of the complete score were not included on this EP – the most blatant example is the Main Title which contains a full statement of the sweeping llove theme which with its melodic beauty is so typical of the composer´s inimitable style. It forms one of the main ingredients of the score as well as a nostalgic and poignant harmonica tune heard for the first time when the seven refugees bid good night to each other in their respective languages. The dramatic part of the score is filled with suspense cues for piano, saxophone and percussion with a bolero-like rhythm and an incisive dramatic theme which gets fully developed and reaches almost operatic Wagnerian dimensions in the brilliant underscoring of the long sequence in which the Canadian soldier drowns in the underground river. For many soundtrack fans SETTE CONTRO LA MORTE may be a largely forgotten film score nowadays, but it is another example of the immense melodic and dramatic talent of Carlo Rustichelli and worthy to be appreciated on this new CD. The CD will be available on November 25th at Rosebud in Spain and can now be pre-ordered there and also soon at SAE. Here the track listing of the CD: https://rosebudbandasonora.com/catalog/product_info.php?products_id=27642&osCsid=7381a5b1137eb6ad778638f0c2158c70
  3. Ja, es ist überraschend, daß in heutiger Zeit so was überhaupt noch kommt und sie das über Warner lizenzieren konnten. So gut wie alles, was auf dem Set oben ist, kommt ja aus der Steiner Library und das gabs früher dort auch zu kaufen (zuerst auf Cassetten, später dann auf CDRs) bzw. ist unter interessierten Sammlern längst alles ausgetauscht worden. Ich persönlich habe die Scores auf dem Set eigentlich alle auf CDRs. Es gibt da musikalisch allerdings schon große Unterschiede. ROCKY MOUNTAIN z.B. hält leider nicht das, was er zu Beginn verspricht und ist auf 50 Minuten gestreckt doch eher ermüdend und langweilig - die CDR hatte ich vor Jahren deshalb schon ein wenig ausgesondert. Deutlich mitreißender ist dagegen so was wie RATON PASS und der hält sich ganz gut über die komplette Laufzeit, auch VIRIGINA CITY hat viel Drive. Klanglich wird das natürlich alles nun viel, viel besser aufbereitet sein und darauf kann man sich auf alle Fälle freuen. Etwa ein Drittel dessen, was hier so enthalten ist, gabs übrigens auch an 1979 schon auf der Tony Thomas Doppel-LP "Max Steiner - Music for Westerns", aber in damals äußerst bescheidener Klangqualität mit unheimlich viel Knacksen und Knistern dabei. Mich wundert ein bißchen, daß SILVER RIVER - ein weiterer Errol Flynn-Western von 1948 - nicht mit von der Partie ist, denn den gabs auch komplett in der Steiner Library und der war sogar auf der alten Doppel-LP mit einer Suite vertreten. Hätte aber vielleicht dann auch zuviel gekostet, wenn man jetzt noch eine vierte CD dazugepackt hätte.
  4. Ich habe die CD inzwischen zumindest mal gehört, auch wenn nicht selbst zugelegt. Die alte Albumfassung gefält mir wesentlich besser als die originalen Filmtracks. Barry hat mit dem fetzigen und ins Ohr gehenden King Rat-Marsch, der so bei den Filmtracks ja überhaupt nicht vorkommt, und den schönen, zum Teil schwelgenden Versionen des Liebesthemas viel mehr rausgeholt als ursprünglich vorhanden war. Die 35 Minuten vom Original-Score wirken auf Dauer dagegen auf mich eher eintönig und einschläfernd, da immer mit derselben Motivik und Instrumentierung gearbeitet wird, die so in der Art nach der Hälfte irgendwann lästig wird. Es ist hier wirklich einer der Fälle, wo mir die Albumfassung dank ihres Abwechslungsreichtums - auch von der Instrumentierung her - und der schönen Themen deutlich mehr gibt als das Original. Ich habe das alte LP-Album immer schon sehr gemocht, aber die Filmtracks bringen mir persönlich dagegen auf Tonträger eigentlich gar nichts. Für Fans des Films vielleicht ja, aber ansonsten nein.
  5. Wie ich allerdings erfahren habe, sind beide Veröffentlichungen gänzlich unabhängig voneinander entstanden. Lerouge hat nicht in Italien bei Cabum lizenziert, sondern in Frankreich, wo es wohl über UMG (die alte französische LP früher war von Polydor, die heutzutage zu UMG gehören) ebenfalls noch ein Album Master zu holen gab.
  6. Das ist aber auch ein Fehler bei der Moderation. Der Tango wurde selbstverständlich nicht von Williams komponiert, sondern stammt ursprünglich eigentlich vom argentinischen Tango-Komponisten Carlos Gardel und entstand bereits in den 30er Jahren. Der Tango heißt "Por una cabeza". Er wurde dann im 1992er-Film DUFT DER FRAUEN mit Al Pacino erneut verwendet und erhielt dadurch nochmals eine besondere Popularität. Williams hat dann 1997 für sein CD-Album "Cinema Serenade" mit Itzhak Perlman ein eigenes Arrangement des Tangos gemacht mit Rückbezug auf den 1992er Film DUFT DER FRAUEN: https://www.discogs.com/Itzhak-Perlman-John-Williams-4-The-Pittsburgh-Symphony-Orchestra-Cinema-Serenade/master/777050 Und dieses Arrangement haben sie für das Konzert eben übernommen.
  7. Also mein Fall war das nie. Recht skurril-groteske Geschichte, bei der Morricone ständig Wiener Walzer parodiert und dissonant ummünzt. Auf Dauer fand ich das ziemlich langweilig und nichtssagend, die melodischen Einschübe zudem aus zweiter Hand. Mag anderen besser gefallen, mir allerdings nicht. Ein Morricone-Titel, den ich selbst nie kaufen würde und auch früher deshalb nie als LP gekauft, sondern nur mal ausgeliehen hatte.
  8. Ich bin mir nicht sicher, ob sich die gigantische Legrnad-Box mit den 20 CDs wirklich für Dich lohnt, denn nur 9 Scheiben davon enthalten Filmmusik. Alles andere sind entweder alte Jazz-Alben oder Cover-Versionen von Legrand-Themen mit allen möglichen Sängern. Universal France hat in den Jahren davor ja bereits etliche größere Legrand-Sets (mal mit 4, mal mit 11, mal mit 15 CDs) und oft immer wieder dieselben Sachen x-fach aufgewärmt. Es ist schon echt irre, wenn man das über die Jahre so mitbekommen hat. Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem 4 CD-Set "Le Cinéma de Michel Legrand" von 2005. Das bietet schon einen ziemlich guten Überblick über das filmmusikalische Schaffen Legrands und ist gerade auch für jemand, der da ein bißchen einsteigen will und sich mit den Scores wenig auskennt, nach wie vor absolut empfehlenwert: https://www.discogs.com/Michel-Legrand-Le-Cinéma-De-Michel-Legrand/release/5830712
  9. Hauptsächlich lagen die Rechte von LA CHIAVE bei Cabum, die wie man an den derzeitigen De Angelis-Veröffentlichungen von Beat ja sehr schön sieht jetzt erst so langsam auftauen. Deshalb ging in Sachen LA CHIAVE für die italienischen Labels lange Zeit auch nichts. Daneben gibts mindestens noch zwei weitere Sub-Editoren für den Score mit Universal Music Pubishing und einem Magister Music Verlag in Luxemburg. Ein ziemliches Durcheinander also. Wobei ich mich noch gut daran erinnere, daß damals an 1984 die deutsche Ariola-LP-Pressung THE KEY- DER SCHLÜSSEL wirklich in jedem größeren Plattenladen hierzulande rumstand.
  10. Im Prinzip sieht die Box doch wieder ganz genauso aus wie die letzjährige von Stéphane Lerouge produzierte zu Michel Legrand mit 20 CDs: https://www.amazon.fr/Moulins-Son-Cœur-Yves-Montand/dp/B07HPY9GKK/ref=sr_1_1?__mk_fr_FR=ÅMÅŽÕÑ&keywords=les+moulins+de+son+coeur&qid=1571607344&s=music&sr=1-1 Auch das lief in Frankreich schon über Decca ab und nicht mehr wie zuvor immer über Emarcy. Es scheint folglich intern dort eine Art Umschichtung gegeben zu haben. Gleich geblieben ist aber das "Ecoutez le Cinéma"-Signet auf dem Cover. Lerouge hat sich wohl gedacht, ich mache so was Ähnliches wie mit Legrand dieses Jahr nun eben auch mit Morricone. ORCA dürfte meiner Vermutung nach jetzt bei Radiofilmusica in Italien lizenziert worden sein. Warner Chappell in Frankreich war wohl die falsche Adresse und die hatten ja auch nur zufällig eine Kopie vom alten Album Master. Die drei neuen Tracks Tema dell´Orca II, III und IV, die nun auf der Box enthalten sind, konnte Music Box in Frankreich ja gar nicht ausfindig machen. Entweder hat Radiofilmusica beim klangvollen Namen der Universal Music Group nun mehr gespurt, es wurde deutlich mehr Geld locker gemacht seitens Decca/UMG - das meiste andere auf dieser Morricone-Box ist ja leicht zu lizenzieren gewesen hauptsächlich über GDM - oder Radiofilmusica ist nun in den letzten paar Monaten tatsächlich kooperativer geworden. Ein Anzeichen für letzterers war eigentlich im September schon die Veröffentlichung von Piccionis MAFIOSO-Score auf Camille 3000, die doch recht überraschend kam. Denn auch dieser Titel gehört rechtlich nämlich Radiofilmnusica und die Laurentiis-Gruppe wird auf dem Back Cover der CD auch erwähnt.
  11. Das vierzehnte CD-Album in unserer Alhambra-Serie mit Werken des berühmten italienischen Komponisten Angelo Francesco Lavagnino enthält die hier erstmals überhaupt erhältliche komplette Musik in Stereo zu dem 1962 entstandenen Antikfilm DAMON AND PYTHIAS, der in den deutschen Kinos unter dem Titel DER HELD VON ATTIKA gezeigt wurde. Inszeniert vom deutschstämmigen Hollywood-Veteran Curtis Bernhardt und in den beiden Hauptrollen mit den US-Schauspielern Guy Williams und Don Burnett besetzt, basiert die italienisch-amerikanische Co-Produktion auf der bekannten, in Deutschland vor allem durch Friedrich Schillers Ballade “Die Bürgschaft” äußerst berühmt gewordenen griechischen Legende aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. um die beiden antiken Helden Damon und Pythias, von denen sich der eine bereit erklärte, sein Leben für das des anderen zu opfern. Lavagnino hatte bereits seit 1958 mehr als ein Dutzend dieser damals sehr populären Sandalenfilme vertont und galt somit in der Zeit der frühen 1960er Jahre in Italien als musikalischer Spezialist für dieses Genre. Ein nobles und ausladendes Hauptthema bildet den klangvollen musikalischen Rahmen für den Score zu DAMON AND PYTHIAS, der im Mittelteil von vielen romantischen und elegischen Abschnitten geprägt ist, die die Liebesbeziehungen der beiden Helden auf eindrückliche Weise untermalen. Kraftvoll-mitreißende Action-Tracks sowie exotische und archaisierende Einlagen kommen ebenfalls nicht zu kurz und sorgen für ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Hörvergnügen. Als kleinen Bonus enthält die CD zudem noch die einzig noch erhaltenen Tracks aus dem Wüstenabenteuer I PREDONI DEL SAHARA, das 1965 von Guido Malatesta unter dem Pseudonym James Reed mit George Mikell und Pamela Tudor in den Hauptrollen in Szene gesetzt wurde. Die Originalbänder, die hier zu Gehör kommen, stammen aus dem Nachlass des Komponisten und wurden uns freundlicherweise von dessen Töchtern zur Verfügung gestellt. Die CD wird ab Ende Oktober erhältlich sein. Tracklisting: DAMON AND PYTHIAS (1962) 1 Fanfare (Distributor’s Logo) 0:15 2 Prologue 1:14 3 Main Title 1:50 4 Night Patrol 1:23 5 Secret Meeting in the Temple 1:40 6 Athens 0:21 7 Pythias and Nerissa 4:05 8 The Marketplace* (Exotic Dance) 1:04 9 Pythias Arrives in Syracuse – Pursuit 1:36 10 Damon and Adriana 2:24 11 In the Catacombs – Cariso’s Guards 1:38 12 A Message for Arcanos – The Flute Player 2:42 13 Damon Betrays Pythias – Pythias Leaves 2:16 14 Nerissa’s Sorrow – Damon’s Repentance 2:40 15 Pythias Gets Stalked – Pythias Finds Arcanos 3:20 16 Damon Ambushes Cariso’s Soldiers 2:05 17 Chariot Chase 4:04 18 Damon’s Decision – Pythias Back in Athens 1:55 19 Pythias Tells Nerissa the Truth – Damon in Prison 2:31 20 Return to Syracuse – Attack and Jump into the Sea 2:10 21 Preparations for the Execution 1:40 22 The Final Duel 3:22 23 Finale/End Cast 1:10 I PREDONI DEL SAHARA (1965) 24 Main Title 1:55 25 First Waltz 2:45 26 Second Waltz 3:14 27 End Cast 0:44 Auszüge aus der CD gibt es in diesem Youtube-Videoclip zu hören:
  12. Der Film selbst ist ja gemessen an seiner Länge mit fast 2 1/2 Stunden für Williams-Verhältnisse recht sparsam gescored. Natürlich sind die musikalischen Highlights bei den bisherigen 25 Album-Minuten schon fast alle dabei. Man kann aber auch nicht sagen, daß die restlichen Stücke nur reines Underscoring, also nur leerlaufendes Suspense-Scoring ohne Eigenwert bieten. Es gibt halt einige Wiederholungen und Varianten des Hauptthemas beim kompletten Score. Aber 25 Minuten sind auf der anderen Seite wiederum doch ein bißchen wenig - gerade wenn man denkt, wie maßlos ansonsten viele andere Williams-Titel in den letzten Jahren ja expandiert wurden. Insofern wären für mich hier schon so wenigstens 40 Minuten auf einer CD wünschenswert. Vor allem da es für mich persönlich auch einer der stärksten Williams-Scores aus den letzten 30 Jahren ist. Die Alternativ-Stücke dagegen bräuchte ich nun wirklich nicht alle - da wirds dann echt des Guten zuviel, weil halt nicht wirklich viel Neues dazukommt. Aber wie gesagt: 40 Minuten wäre schon eine schöne Sache, wenn man das Hauptthema sehr mag. Nur wird das so im Ernstfall heutzutage niemand mehr bringen, sondern eh dann wieder mit endlosen Alternates und Bonus Tracks zugekleistert, die man eigentlich nicht braucht.
  13. So knapp 50 Minuten etwa, also fast das Doppelte vom alten offiziellen Album. Es gab ja vorr vielen Jahren bereits zwei Bootlegs vom Score. Das längere enthält sogar noch an die 25 Minuten "Alternate Tracks".
  14. Die große Zeit, als solche Masterbänder und Azetat-Kopien von Scores vor allem aus den 40ern und 50ern in der Sammlerszene über alle Länder hinweg getauscht wurden, war so vor rund 15 Jahren. Die Zeit ist eigentlich längst vorbei, da die Quellen inzwischen auch ziemlich erschöpft sind. Ich habe aber auf alle Fälle noch einige Dutzend Titel mit solchen Golden Age-Scores, die es bislang immer noch nicht auf offiziellen CDs gibt, und bin deshalb auch sehr froh über diese Schätze in meiner Sammlung. Die Azetat-Kopien von BRIDE OF FRANKENSTEIN dürfte ich sicher seit etwas mehr als 12 Jahren schon haben. Also schon sehr lang. Das hätte in der Art (gekoppelt mit den 9:42 Minuten aus dem originalen INVISIBLE RAY-Score und noch ein bißchen was aus LILIOM und FURY) an 2004/2005 sogar in der zweiten Filmmusik-Serie vom deutschen Bootleg-Label Membran auf CD erscheinen sollen. Denen sind nur damals einige sehr unangenehme Dinge dazwischengekommen und insofern kam es eben dann auch nicht mehr zu dieser und anderen geplanten Veröffentlichungen.
  15. Im Prinzip dann also hauptsächlich eben doch nur das, was man bereits auf CDR hat, nun in etwas besserer Qualität. Ist natürlich schon mal ein gehöriger Dämpfer, daß Universal selbst hier rein gar nichts beisteuern konnte und auch ansonsten so gut wie alles aus den 30ern und 40ern dort verloren ist. Was die 50er betrifft wirds dort demnach auch nicht gerade rosig aussehen. Somit dürften die Rózsa-Film Noir-Scores für Universal auch vom Tisch sein.
  16. Ehrlich gesagt wäre mir Sarde als Vergleich hier nie in den Sinn gekommen. Ist für mich schon ein ganz anderer Klangkosmos. Denn die Melodieführung ist bei AMORE MIO so ausgesprochen italienisch und nicht französisch gefärbt, daß für mich Sarde schon weit weg ist. Bei der angesprochenen Verfolgungsjagd mit den scharfen rhythmischen Akzenten, wo es durchaus mal recht kantig zugeht, höre ich eher leichte Anlehnungen an Rózsa´s Film Noir-Scores heraus. Zudem Savina im Mittelteil von Track 6 "Nora´s Confession" (und auch noch in Track 11 auf der CD) recht eindeutig das Motiv aus der berühmten Rasiermesser-Szene von Rózsa´s SPELLBOUND kurz zitiert. Macht im Filmzusammnehang selbst auch durchaus Sinn.
  17. Danke für Deine netten Ausführungen. Die kompletten Bändern existieren in Sugar´s CAM-Archiv nur in Mono, es ist also auch der Track "Searching for Mirella" (bzw. die "Fuga Drammatica" der LP) in Mono. Das mag durch das Solo-Klavier ein wenig täuschen, aber es ist nicht in Stereo. Generell ist es bei den CAM-Masterbändern so, daß die bis ca. 1965 fast immer nur in Mono erhalten sind. CAM selbst hat damals auch immer nur Mono-LPs veröffentlicht. Erst ab etwa 1967 kamen dort die ersten Stereo-Alben in der CAM-SAG-Reihe heraus. Eine ganz witzige Anekdote noch zu AMORE MIO: Vor knapp zwei Jahren hat mal jemand in John Bender´s "Retro Euro Cult Film Score Society"-Facebook-Gruppe, wo wirtklich ein paar Hundert Fans europäischer, vor allem italienischer, Filmmusik der 60er und 70er versammelt sind, den Main Title von AMORE MIO als "mystery track" gepostet, weil er das von jemandem erhalten und keine Ahnung hatte, um was es sich dabei handelt. Erstens konnte den Track keiner in der ganzen Gruppe überhaupt identifizieren, zweitens liefen fast alle Kommentare dann darauf raus, es könne es sich dabei bestimmt nicht um einen italienischen Score aus den 60ern handeln, denn dafür sei das viel zu altmodisch und dem Golden Age verhaftet. Es müsse daher eher was aus den 50ern sein, vielleicht sogar was Amerikanisches. So kanns also auch gehen. Mir ist aber auch schon klar, wieso es zu solchen Kommentaren kommt: Für 1964 ist diese Musik zu ausladend und schwelgend, der Einsatz der üppigen Streicher wirkt sicher altmodisch, auch mit dem Bezug zu spätromantischen Klavierkonzerten. Das ist natürlich ganz und gar nicht das, was bei Verehrern des italienischen Silver Age normalerweise ankommt. Denn 1964 war schon auch eine enorme Wendemarke in der europäischen Filmmusik, wo stark Lounge Music, Pop und Jazz auch oft mit kleineren Ensembles Einzug bei Gegenwartsstoffen gehalten haben. Auch Savina selbst hat um 1964 herum außer bei den historischen Filmen überwiegend Jazz und Easy Listening komponiert. Deshalb ist AMORE MIO bei seinen Scores aus der Zeit schon auch eine gewisse Ausnahme - eher zu einem Großteil mit Rückbezug auf sinfonisch ausgearbeitete Melodramen-Musik der 50er wie wir sie z.B. bei Saimel mit Renzo Rossellini´s DIFENDO IL MIO AMORE von 1956 vor ein paar Jahren veröffentlicht haben. Es gibt jetzt übrigens auch Hörclips für alle auf der Rosebud-Webseite: https://rosebudbandasonora.com/catalog/product_info.php?products_id=27338&language=es
  18. Nein, es gibt im Netz leider nirgendwo Ausschnitte zum Reinhören. So gut wie niemand kennt den Film oder die Musik. Die CAM CML-LP von 1964 dürften meiner langjährigen Erfahrung nach auch nur eine Handvoll Filmmusiksammler weltweit besitzen. Insofern ist es natürlich äußerst schwierig, diesen Score überhaupt zu vermarkten, zumal er auch das übliche Fanpublikum nicht bedient. Außer uns jetzt bei Saimel würde den auch nie im Leben jemand bringen - das ist völlig klar. Den Film selbst gibts nicht mal offiziell auf Video oder DVD in Italien und ich habe auch nur über einen Privatmann einen Mitschnitt von einer italienischen TV-Ausstrahlung vor Jahren in bescheidener Qualität erhalten, um überhaupt die Liner Notes schreiben zu können. DIe alte LP kenne ich allerdings sehr gut seit mehr als 20 Jahren und war deshalb immer schon sehr angetan von dieser hochromantischen Musik. Es gibt übrigens auch ein paar Mal ein recht deutliches Rózsa-Zitat aus SPELLBOUND in dem Score und man merkt, daß Savina ein paar Jahre davor mit Rózsa zusammengearbeitet hatte. Insgesamt fast eher ein Golden Age-Score, den man so in dieser Art und derart melodisch inspiriert von Savina doch selten zu hören bekommt. Frank Skinners Melodramen-Musik aus den 50ern mag anklingen, vielleicht ein wenig Warschauer Konzert von Addinsell in den Klavierkonzert-Passagen, aber alles schon in ganz stark italienisch gefärbter Gangart. Ich habe Juan Angel empfohlen, er soll wenigstens mal ein paar Hörclips auf seiner Rosebud-Seite hochladen, denn sonst kauft die CD einfach so gut wie niemand, da keiner was damit anfangen kann. Ich hoffe, daß er es mach, denn der Ankündigungstext allein reicht hier nicht aus, zumal der Film dazuhin aus keinem der unter Sammlern italienischer Soundtracks populären Genres stammt. Bei Bedarf kann ich Dir auch ein paar Tracks privat schicken. Interesse daran?
  19. Die Spannung löst sich nun endlich, denn hier unten wäre mein Pressetext für Carlo Savina´s Score zum Melodram AMORE MIO von 1964. Die CD erscheint am 31.10. bei Saimel und ist dort auch bereits vorbestellbar: https://rosebudbandasonora.com/catalog/product_info.php?products_id=27338 "Saimel Records proudly presents on this CD the complete original score by Carlo Savina for the rare 1964 melodrama AMORE MIO which was directed by Rafaello Matarazzo and starred Eleonora Brown, Paul Guers and Antonella Lualdi. During the 1950s Matarazzo had been one of Italy´s most successful directors and his series of melodramas with the popular couple Amedeo Nazzari and Yvonne Sanson had constituted some of the highest box-office grosses of post-war Italy. AMORE MIO should become his last film before his untimely death in 1966 and candidly deals with themes like divorce and bigamy and the disillusionment each of the three main characters has to cope with. Matarazzo with his camera concentrates above all on the charming face of the then only 16-year-old Eleonora Brown who had been a child actor in Vittorio De Sica´s Oscar-awarded 1960 war drama LA CIOCIARA. She plays the young girls Nora who is totally disappointed in life as she has been neglected by her single mother who secretly works as a prostitute and as she never had a father has always been treated as a bastard. Severe conflicts arise when the boat daler Mario (Paul Guers) hires Nora as his secretary, slowly falls in love with her and even leaves his wife Elsa (Antonella Lualdi) as their marriage in the meantime has disintegrated. Carlo Savina was one of the busiest and most prolific Italian musicians during the 1960s and 1970s. The symphonic score he composed for AMORE MIO may be rather obscure for many soundtrack collectors nowadays, but it is also one of his most beautiful and inspired. It is surging with passion and filled with lush romanticism. Savina immediately introduces his yearning and heartfelt main theme during the Main Title almost in the vein of a classical piano concerto as the solo piano is the main protagonist which is framed by wonderful lush strings. The tone is tragic and intense and the music so touchingly bespeaks the futility of Mario and Nora´s love affair. This theme often crops up in the score during the love scenes and always remains attractive due to its melodic power and to Savina´s ability to come up with all kinds of lovely variations according to the changing moods of the picture. There are still other themes: Mario´s little daughter Mirella is accompanied by an often reprised dreamy motive mostly stated by organ and vibraphone whereas the scenes with her mother Elsa are dominated by a gentle and wistful theme for strings. More jazzy sounds mostly with prominent use of the saxophone are reserved for Nora´s mother and create a sultry atmosphere to musically depict her somewhat shady way of life. For AMORE MIO Carlo Savina has written a haunting romantic film music masterpiece which fascinates from beginning to end due to its melodic fervour and its lyrical beauty and is absolutely worthy of a rediscovery on this CD. Our disc presenst the complete score in mono from the original master tapes (Tracks 1-19) preserved in the Sugar music archives as well as the album program (Tracks 20-36) of the rare CAM LP which had been issued in 1964."
  20. Viel mehr als 40-45 Minuten Score hat der Film doch gar nicht. Das ist auf jeden Fall der vollständige Score auf der CD, wo höchstens ein paar ganz kurze Schnippselchen fehlen dürften - wenn überhaupt. Es gibt längere Passagen im Film, die ganz ohne Musik auskommen. Für die Zeit der Mitte 70er absolut nichts Außergewöhnliches. Die Spielzeit von 40 Minuten ist an sich doch völlig normal und eigentlich auch absolut ausreichend.
  21. Ja, den Link habe ich natürlich. Das ist die für jedermann öffentlich zugängliche Retro Euro Cult Score-Gruppe bei Facebook, die von John Bender geleitet wird: https://www.facebook.com/groups/retroeurocultfilmscore/?ref=group_header Das wird seit gestern dort betreffs dem bislang auf CD unveröffentlichten Giombini-Score TRE PISTOLE CONTRO CESARE gerade durchdiskutiert. Siehe die Kommentare von Bender und Woodman unterhalb des TRE PISTOLE-Posters.
  22. Udo, ist Dir eigentlich bekannt, daß Marcello Giombini selbst die privaten Masterband-Kopien seiner früheren Scores alle abgelöscht bzw. mit sakraler Musik überspielt hat? Also eigentlich ganz ähnlich wie Nazionalmusic selbst früher schon verfahren ist. Giombini ist in seinen letzten Lebensjahren ja urplötzlich sehr religiös geworden und anscheinend sind ihm ab dem Zeitpunkt dann seine alten Filmmusiken auch völlig wertlos erschienen. Diese Info, die ich auch erst jetzt in einem anderen Forum mitbekommen habe, stammt übrigens von Roberto Zamori - der Giombini persönlich kannte - und von Lionel Woodman (Hillside Records): "He became very religious and taped over his scores with religious music."
  23. Magazine Music sagt mir jetzt auch nichts. Ich habe mal bei Youtube geschaut, wo sowohl die italienische wie auch die englische Version des Films zu sehen ist. Und Magazine Music wird nur im Titelvorspann der englischen Fassung als Musikverlag genannt - in der italienischen gibts witzigerweise dagegen an derselben Stelle gar keine Nennung eines Musikverlags. Die SIAE in Italien führt für ULTIMO SQUALO nur Cabum als Musikverlag auf und sonst niemanden.
  24. Auf der Filmtracks-Seite von Clemmensen wird der Unterschied zwischen Original und Bootleg erklärt: "The album, honoring Jerry Goldsmith for his career achievements, was originally reported to have been limited to 500 copies in quantity. Those original pressings were type-numbered, although unnumbered copies beyond the first 500 were available for a donation price to Society members after the dinner. Almost immediately, the "Jerry Goldsmith SPFM Tribute" became one of the first albums to ever be bootlegged in the soundtrack genre, with tricky fakes soon circulating around the secondary collector's market. While original copies of the real album reliably fetched many hundreds of dollars, the bootleg pressings also commanded impressive prices. For those lingering aficionados curious about the differences between the products, there is a distinct way of knowing whether the album you hold is genuine. First, a genuine "Jerry Goldsmith SPFM Tribute" CD will include a small, rectangular white sticker over the hidden Fox logo in the upper-right corner of the back insert. Whether you got one of the original 500 copies or one of the few that were sold following the festivities will be determined by the existence of a number on that sticker. Secondly, the genuine article will have a round, gold and silver-tinted foil sticker in the upper right of the front cover. For serious collectors, a transaction of the original pressing was only to be considered complete if a copy of the dinner program booklet also accompanied the sale." https://www.filmtracks.com/titles/goldsmith_tribute.html
  25. Fünf Titel sind doch schon ziemlich viel. ZWEI SIND NICHT ZU BREMSEN (PARI E DISPARI) gehört aber eigentlich auch noch dazu und dürfte wohl der sechste sein.
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