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Stefan Schlegel

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  1. Wie ja schon öfters erwähnt, haben Warner Bros. ihren Bestand an Nitromaterial - also eben auch die "nitrate optical tracks" mit den Musiken vor 1954 - bereits Mitte der 70er Jahre vernichtet. Das hätte damals wohl alles umkopiert werden müssen, da Nitro-Filmmaterial bekanntermaßen leicht brennbar ist - haben die aber damals nicht gemacht und war ihnen sicherlich auch zu teuer. An die Korngold-Erben sind zum damaligen Zeitpunkt dann auf Drängen von George Korngold hin Bänder der noch verfügbaren Korngold-Musiken gegangen - deshalb sind genau die noch erhalten. Steiner hat dagegen eben schon sehr früh sehr viele Azetate seiner Filmmusiken gehortet und deshalb gab es schon seit den frühen 70ern auch die Steiner Library, aus der die BYU bis heute für ihre Steiner-CDs schöpfen kann. Allerdings ist eben ausgerechnet von THE BIG SLEEP dort nun so gut wie nichts vorhanden. Ich meine, daß Ray Faiola vor 2-3 Jahren geschrieben hat, sie hätten dort noch nach langer Suche so 3-4 Minuten gefunden - das ist aber auch wirklich alles. Und Warner hat wie bei DARK PASSAGE natürlich eh nichts mehr. Es ist im übrigen wohl auch im Waxman-Nachlaß in der Syracuse University - von wo jetzt z.B. das Material für die Dragon´s Domain-CD herkam und auch der Großteil von BRIDE OF FRANKENSTEIN für die LLL-CD -, nichts erhalten von dem Score. Insofern kann man sich sehr schön ausmalen, daß von der Originalaufnahme auf CD in Zukunft kaum mehr was kommen wird.
  2. Interessanterweise entstammt der Main Title von DARK PASSAGE bzw. die ersten 40 Sekunden davon aus TO HAVE AND HAVE NOT von 1944, in dem ja ebenfalls Bogart und Bacall die Hauptrollen spielten. Waxman hat das also einfach von dort recycelt. Hier mal die von Charles Gerhardt mit dem NPO eingespielte Neuaufnahme des Main Titles von TO HAVE AND HAVE NOT: Im übrigen ist nach dem Main Title in der deutschen Fassung von DARK PASSAGE dann leider nicht mehr allzuviel von Waxmans Originalmusik zu hören. Hier muß man schon auf die Originalfassung zurückgreifen, denn die TV-Synchronisation verhunzt da vieles.
  3. Ich habe mal nachgeschaut, wer bei beiden Titeln die Rechte hat. LUCKY LUKE gehört inzwischen einem englischen Musikverlag namens New Songs Administration Ltd., in dem die früheren Musik-Eigenverlage des Co-Komponisten Aaron Schroeder aufgegangen sind: https://www.musicbusinessworldwide.com/john-fogartys-new-publisher-signs-admin-deal-for-elvis-hits-and-more/ Das ist also nun wahrlich kein Musikverlag, mit dem Beat je groß was zu tun gehabt hat. Von daher sehr unwahrscheinlich. RENEGADE gehört in Italien Warner Chappell und scheint mir da noch eher in Reichweite zu sein, obwohl ich jetzt nicht unbedingt von Beat eine CD mit dem Score erwarten würde.
  4. Bei der Umfrage auf der Intrada-Webseite mit den Titeln, die eventuell für eine zukünftige Einspielung in Frage kommen, haben sie schon ein bißchen mehr auf die oft geäußerten Wünsche der Fans im Intrada oder FSM-Board Rücksicht genommen, aber eben nicht bei diesem ersten Titel. Zustande kam das ja wohl folgendermaßen: Stromberg wollte offenbar den ersten Tiomkin-Score für einen Hitchcock-Film, nämlich SHADOW OF A DOUBT, machen, aber Feigelsons Wahl fiel dann letztlich auf DIAL M FOR MURDER. Vermutlich, weil Feigelson den Film selbst sehr schätzte oder weil er meinte, auf Grund seiner Popularität würde er auch gleichzeitig eine Menge Hitchcock-Fans noch mit ansprechen. Und Feigelson hat schlußendlich auch die Liner Notes für die CD geschrieben, obwohl er ansonsten wirklich nicht der Golden Age-Experte bei Intrada ist. Demnach hatte er anscheinend das Hauptinteresse an dem Projekt. Und besonders augenfällig bei seinen Liner Notes ist, daß er auf die Musik selbst witzigerweise nur in einem einzigen Absatz eingeht, der zur Hälfte dann auch noch mit Zitaten aus Christopher Palmers Tiomkin-Buch gefüllt ist. Da wird klar erkenntlich, daß gar nicht die Musik selbst als so besonders wichtig erschien, sondern es hauptsächlich um den Film ging. Über den Namen Hitchcock wollte man das eben vermarkten und dachte, das ist der beste Weg, um an die dementsprechenden Film-Fans (jedoch nicht unbedingt Soundtrack-Fans) ranzukommen.. Recht einfallslos ja auch die Idee, dann noch eine Suite von STRANGERS ON A TRAIN als Bonus auf die CD zu packen, die es nicht nur auf Silva schon gab, sondern vielmehr gabs diesen Score bereits in längerer Form (mit 16 Minuten) und dazuhin sehr gut neu eingespielt auf Varese in den 80ern mit dem Utah Symphony Orchestra unter Charles Ketcham. Ich will nicht mal meckern über die Interpretation: Das ist schon alles mit viel Engagement dirigiert und gespielt, aber viele andere Tiomkin-Musiken hätten eine Neuaufnahme weitaus mehr verdient gehabt als DIAL M, der zumindest mich in dieser Komplettfassung nicht recht überzeugt und zu oft auf der Stelle tritt mit vor sich hin mäandernder Spannungsuntermalung und Repetitionen der immer gleichen Motive, die man nach einer Weile echt über hat.
  5. Der für den 19.4. geplante Music Day Roma ist jetzt tatsächlich wie erwartet augfrund der Corona-Krise gecancelt und auf Ende September verlegt worden. Dennoch scheint Beat für die SIE NANNTEN IHN MÜCKE-CD (wie auch für zwei weitere CDs) das Veröffentlichungsdatum 20.4. bislang noch beizubehalten.
  6. Ich finde es an und für sich jetzt nicht so verwunderlich, daß die Resonanz auf die Intrada-CD mit DIAL M FOR MURDER eher gering ausgefallen ist. Schau Dir doch noch mal diesen Thread vom letzten Jahr an, wo wir über die kuriose Wahl des Tiomkin-Scores diskutiert und das alles bereits durchgesprochen hatten: https://www.soundtrack-board.de/topic/16442-intrada-kickstarter-projekt-dial-m-for-murder-dimitri-tiomkin/ Über die ganzen letzten Jahre hinweg stand der Tiomkin-Score im FSM Board nie groß auf der Wunschliste der Sammler. Man mußte echt einen Thread suchen, wo ihn überhaupt mal jemand erwähnt hat. Von daher ja auch die Verwunderung, warum denn nun ausgerechnet der Titel, der in voller Länge musikalisch doch gar nicht so viel hergibt, gemacht werden mußte. Fake und Stromberg haben sich aus diversen Gründen - u.a. kein so großes Orchester wird benötigt, leicht zu beschaffende Partitur, sehr populärer Hitchcock-Film - für diesen Titel eben wohl entschieden und wollten den unbedingt durchsetzen, obwohl im Grunde gar keine große Nachfrage danach war. Das ist ja der Witz bei der Geschichte. Was soll man dazu im Endeffekt sagen? Es gibt viele Titel aus dem Golden Age, die immer wieder von Sammlern gefordert worden sind - sei es nun Newman´s MARK OF ZORRO oder Rozsa´s JUNGLE BOOK oder Steiner´s BIG SLEEP etc. -, aber ganz gewiß nicht DIAL M FOR MURDER, zumal es ja auch schon die Silva Screen-Suite davon gab, die alles Wesentliche bereits umfaßt. Von daher kann eigentlich die Resonanz nun auch nicht so berauschend sein. LLL oder Intrada wissen ansonsten schon in etwa, was sie bringen müssen, um am Leben zu bleiben. Es müssen übers Jahr verteilt immer irgendwelche Fan-Favorites - ob die nun von Goldsmith, Horner oder Williams sind oder ob es sich um bestimmte Kulttitel oder Comic-Zeug handelt - gebracht werden mit denen sich das Label über Wasser halten kann. Und dadurch kommen sie halt dann auch über die Runden - vermutlich, wenn nicht alles schief geht aufgrund der derzeitigen Pandemie, auch noch über die nächsten paar Jahre. Aber es wird selbstverständlich immer schwieriger, da ja die gängigsten Titel - wenn x-fach expandiert und neu aufgelegt - so langsam auch mal durch sind und das Business dementsprechend zu einer Gratwanderung wird. Den Downloadbereich behalten sich die Studios gerade bei der Lizenzierung älterer Titel ja selbst vor und da kommen Labels wie LLL oder Intrada dann meist gar nicht ran. Insofern wird das wohl eher nicht die Lösung sein. Auch kommt bei älteren Titeln nicht wirklich so viel an Geld dabei herum.
  7. Nein, es gab ganz sicher niemals eine LP oder CD mit dem Original-Score von DIAL M FOR MURDER. Tiomkin hat nur das Liebesthema an 1955 für den LP-Sampler "Movie Themes From Hollywood" neu eingespielt, aber nicht mehr: https://www.discogs.com/de/Dimitri-Tiomkin-And-His-Orchestra-Movie-Themes-From-Hollywood/release/2442496 Die Originalaufnahme gibts bei Warner inzwischen genausowenig mehr wie die von I CONFESS von 1953. So gut wie alle ihrer Scores vor 1954 hat Warner eh schon Mitte der 70er entsorgt und auch in der zweiten Hälfte der 50er gibt es einige Lücken. Selbst von Tiomkins ADVENTURES OF HAJJI BABA (von der Fox verliehen, aber eigentlich eine Allied Artists-Produktion) aus demselben Jahr 1954, den ich auch sehr mag und liebend gerne hätte, gibt es nichts mehr - selbst wenn die letztjährige Twilight Time-Blu-Ray vom Film kurioserweise einen "isolated music and effects track" anbietet. Aber der ist ein absoluter Witz, da er in fast allen Passagen, bei denen Dialog vorkommt, mit Teilen aus Rimsky-Korsakov´s "Scheherazade" aufgefüllt wurde. Auch diese Musik wird selbstverständlich niemand neu einspielen, weil es viel zu wenige Fans dafür gibt..
  8. Für mich besteht da eigentlich kein Zusammenhang Für mich besteht in dieser Hinsicht eigentlich keinerlei Zusammenhang. Nur weil seit Jahren einige alte Album Master eventuell aus den 50ern bei UMG nicht mehr vorhanden sind, wird es deshalb keine weiteren Golden Age-Neueinspielungen geben. Dafür sind letztere viel zu teuer geworden und an sich kaum mehr rentabel. Es ist ja nicht so, daß es an Partituren fehlen würde - die gibt es überall in allen Ländern von allen möglichen Komponisten noch zuhauf -, sondern das, was eingespielt wird, muß sich ja auch ein wenig verkaufen. Niemand wird deshalb ALL THAT HEAVEN ALLOWS oder WRITTEN ON THE WIND von Skinner - um mal gerade beim obigen Beispiel zu bleiben - neu aufnehmen. Total illusorisch. Desweiteren muß man bedenken, daß James Fitzpatrick, der hinter dem Tadlow-Label steht, gesundheitlich inzwischen ziemlich schwer angeschlagen ist - die Veröffentlichung des seit mehreren Jahren geplanten KING OF KINGS wird deshalb ja immer wieder hinausgezögert und könnte eventuell sogar seine letzte Produktion sein. Finanziell lohnt es sich ja sowieso schon lange nicht mehr, aber jetzt kommt noch Alter und Krankehit sehr erschwerend bei ihm hinzu. Das Tribute Label von Morgan/Stromberg ist ja ohnehin längst Pleite und da kommt nichts mehr - also bleibt fast nur noch Intrada, die über die Kickstarter-Spendenaktion sich DIAL M FOR MURDER haben teilweise finanzieren lassen, wobei da ganz sicher noch Gelder von den Tiomkin-Erben mit eingeflossen sind. Und die Resonanz auf diese CD war in den Foren - sowohl bei Intrada wie bei FSM - äußerst mager. Kann mir kaum vorstellen, daß davon überhaupt mehr als 1000 Stück verkauft worden sind. Und sobald ein wenig populärer Titel in Angriff genommen wird, gehen die Zahlen locker auf 500 oder noch weniger runter, die abgesetzt werden können. Das kann sich bei den massiven Kosten, die solch eine Einspielung ja eben verschlingt, heutzutage kaum mehr ein Label leisten, wenn es nicht von irgendwelchen Stiftungen subventioniert wird.
  9. Nähere Details wird wohl kein Sammler haben, da ja nur richtige Insider in den USA überhaupt wissen, was genau alles zerstört worden ist. Und selbst Labelchefs wie Fake oder Gerhard, die wahrscheinlich schon ein paar mehr Infos über die Zustände bei UMG haben dürften, halten sich nach außen hin darüber immer sehr bedeckt. Sie arbeiten natürlich auch mit UMG oft eng zusammen und da darf man es mit denen selbstverständlich nicht verscherzen. Daß UMG selbst alles zu beschwichtigen versucht, ist eh klar. Völlig unklar allerdings, ob das denn alles stimmt, was die in dem Variety-Artikel nun alles behaupten. Und die beziehen sich ja logischerweise fast nur auf Popmusik-Alben - von alten mehr oder wengier obskuren Filmmusik-Alben für eine kleine Minderheit redet selbstverständlich niemand, weil das viel zu kleine Fische sind. Es ging bei dem Brand in der Hauptsache um Album Master - also überwiegend Titel, die es früher schon mal auf Platten der UMG-Labels gab - wie ich es ja oben im Falle Frank Skinner und dem Decca-Label beschrieben habe. Man sieht zumindest eindeutig, daß die Master der alten Decca-Skinner-Alben bei UMG gar nicht mehr vorhanden sind - da kann der Archivar von UMG viel schreiben, sie hätten von fast allem Duplikate oder Sicherheitskopien gefunden. Glaube ich bei den Titeln aus den 50ern doch eher nicht.
  10. Ich glaube nicht, daß man das so verallgemeinernd formulieren kann. Wenn ein Label zusätzlich noch eine CD von einem aktuellen Score anbietet, verdient das Studio ja durch die Lizenzzahlungen noch mehr dran und behält darüber hinaus aber so gut wie immer auch noch die Rechte an der digitalen Veröffentlchung. Nur muß sich erst mal ein Label finden, das die Kosten solch oftmals teurer Lizenzen und eben einer CD-Produktion nicht scheut. Und gerade bei einem kleinen Titel wie jetzt diesem HEAVENQUEST ist es eigentlich logisch , daß es sich hierbei für niemanden mehr lohnt, eine CD zu produzieren, da es im Endeffekt viel zu wenig Käufer dafür gäbe. In dem Fall steckt sowieso auch gar kein größeres Studio dahinter, sondern es handelt sich um eine kleine, unabhängige US-Produktionsfirma. Da konnte man sich vermutlich ganz gut einigen und ist dann sicher auf einer 50/50-Basis (Produktionsfirma/Label) verblieben. Denn es ist ja nicht besonders teuer, nur einen digitalen Download anzubieten. Im Prinzip hat Feigelson in seinem obigen Statement dazu aber nicht wirklich was geschrieben. Er meint ja in seiner Aussage vor allem die älteren Titel aus einem Studio-Katalog, sagen wir mal aus den 60ern oder 70ern, bei denen sich das Studio selbst heutzutage meist nicht groß die Mühe machen würde, alles erstmal aufwendig zu restaurieren, zu ordnen und dann eventuell gar noch eine CD davon zu produzieren. Deshalb geht so was in den USA nur noch, wenn ein spezialisiertes Soundtrack-Label wie Intrada oder LLL Kosten und Mühen für so was nicht scheut. Und das Studio kassiert bei im Endeffekt ja aber dann auch doppelt: Sie erhalten die Lizenzzahlungen für den jeweiligen Titel vom Label und zugleich die Rechte an der digitalen Veröffentlichung. Die ganze Arbeit der Restaurierung, Mastering etc. hat natürlich das Label geleistet und am Ende profitiert das Studio auch davon noch.
  11. Bislang ist die Plattenbörse für den 19.4. noch nicht abgesagt worden: http://www.musicdayroma.com/ Die Quarantäne der Einwohner in Rom wegen dem Virus soll wohl bis Mitte April - also bis kurz nach Ostern - andauern. Es kommt daher ganz darauf an, ob bis dahin eine Besserung eingetreten ist und das öffentliche Leben ab dem Zeitpunkt wieder in Gang kommt. Ist keine Besserung bis dahin ersichtlich, wird die Börse sicher auch nicht stattfinden. Kann also momentan keiner genau vorhersagen.
  12. Ok, dann war Deine CD die Erstauflage von Ende 1991 mit dem damals üblichen grauen Cover und der CSE-Nummer. So ca. 1997/1998 hat CAM dann eine Neuauflage mit verändertem Cover und neuer Labelnummer gebracht (das haben sie bei einigen iher populären Titel so gemacht) und erst da haben sie die Suite hinzugepackt. Diese CD sieht so aus: https://www.discogs.com/Nino-Rota-Prova-DOrchestra/release/8314584 Die Angabe auf der Music Box-Seite, daß die Suite schon auf der Erstausgabe der CD mit dabei war, stimmt folglich somit natürlich auch nicht.
  13. Nein, also die CAM-CD von 1991 und auch das Reissue von 2008 hat jeweils auch diese Suite am Ende als Track 8: http://www.soundtrackcollector.com/title/6837/Prova+D'Orchestra Während es auf der RCA-LP von 1979 6 Einzeltracks waren, die nur Musik enthielten, aber keinen einzigen Dialog. War eigentlich auch die vernünftigste Lösung. Die Titel dieser Tracks waren wiederum identisch mit denen von Track 2-7- auf der CAM-CD und auf der jetzigen Music Box-CD. Ich befürchte halt, daß es bei den Alternativ-Tracks wie üblich sein wird. Kaum Unterschiede zu den regulären Tracks, da und dort mal vielleicht leicht anders instrumentiert, an einer Stelle kürzer, an einer Stelle etwas länger. Aber im Wesentlichen hat man die Musik eben bereits.
  14. Witzigerweise enthält dieses "Piano Solo" ein Thema aus Rota´s Musik zum im gleichen Jahr entstandenen DEATH ON THE NILE. Gleich im Mittelteil vom Main Title zu DEATH ON THE NILE ist genau dieses Thema zu hören - ist mir auch jetzt erst aufgefallen.
  15. Ich selbst hatte immer nur die LP ganz ohne Dialoge (mit AMARCORD auf der A-Seite) und habe das deshalb gerade nochmals gecheckt, denn auf Youtube ist die komplette alte CAM-CD von 1991. Du hast in gewissem Sinne recht: Nur die ersten drei Minuten von diesem 20-Minuten-Track beinhalten ein Interview mit Fellini, in dem er sich über seine Zusammenarbeit mit Rota äußert - das ist auch in dem Clip bei Music Box zu hören. Und im weiteren Verlauf erscheinen Dialoge direkt aus dem Film, vor allem die Gespräche mit einzelnen Musikern. Jetzt merke ich auch erst, daß dann natürlich Track 2-7 auch voller Dialoge sind, dazu mit Taktstockgeklapper von den Proben und allen möglichen Geräuschen. Ach Du meine Güte. Das heißt, die Suite mit den 10 Minuten von Track 8 enhält tatsächlich bereits den kompletten Score. Die Stücke hat man dann mit Dialog aufgefüllt (was Track 2-7 auf der Music Box-CD entspricht), um sie noch etwas länger zu machen. Insofern stimmt die Info von mir oben natürlich auch nicht, daß die reinen Musikstücke mal länger und mal kürzer sind. Das ist echt hier ein Kuddelmuddel, was da durch die diversen Editionen veranstaltet wurde. Folglich sind die ersten 35 Minuten auf dieser neuen CD logischerweise randvoll mit Geräuschen und Dialogen. Dann kommt die Suite ohne Dialoge mit rund 10 Minuten nur Musik in Track 8, die ich zu Einzeltracks aufgedröselt fast identisch auf LP habe. Und danach nochmals wie oben geschildert eben die Alternate Tracks. Die zusätzliche musikalische Ausbeute ist somit leider doch sehr gering.
  16. Das, was Du als italienische Dialoge bezeichnest, war doch aber dieses Interview mit Fellini selbst, das jetzt mit fast 20 Minuten am Anfang der CD als Track 1 nun auch wieder dabei ist. Im Prinzip ist alles hier nur doppelt und dreifach gemoppelt, um auf eine lange Spielzeit von fast 60 Minuten zu kommen. Anders als mit solch einem Trick bekommt man es bei der Kürze des Scores ja auch nicht hin. Viel Neues erwartet einen dabei nicht, denn was da etwa unter Track 8 als "Suite" läuft , ist ja auch nur nochmals dasselbe, was man schon in Track 2-7 geboten bekommt. Nur leicht gekürzte Versionen genau dieser Tracks wie es sie früher schon auf einer mit AMARCORD gekoppelten RCA-LP von Ende 70er gab. Und was kommt dann noch außer dem "Piano Solo" von Track 9? Das sind eigentlich nur sogenannte "Alternates" mit kaum Abweichungen wiederum gegenüber Track 2-7. Sieht man schon an dem, was jeweils in Klammern noch dabeisteht: Z.B. "Galopp" in Track 12 erklingt dann halt einfach mit reduzierter Instrumentierung ("versione pochi strumenti") - das ist alles. Im Prinzip voll der Witz, wie hier alles wieder endlos breitgetreten wird und im Endeffekt dann immer wieder dasselbe erscheint.
  17. Nun ja, Beat hat ja schließlich gesehen, was bei BOMBER letztes Jahr insgesamt machbar war. Sowohl CD und LP von BOMBER sind immer noch verfügbar und also nicht ausverkauft. Die Zeiten haben sich in Europa längst geändert in den letzten Jahren. Und in Italien ist es doch so, daß sehr viele Fans solcher Kultfilme inzwischen mehr auf Vinyl denn auf CD stehen. Deswegen wird hier ja auch versucht, sowohl LP wie CD-Fans gleichermaßen zu bedienen. 1000 Stück ist in heutiger Zeit, wo alles nur noch von Streaming-Plattformen dominiert wird und viele schon gar keine CDs mehr kaufen, zumindest für europäische Verhältnisse schon eine recht üppige Auflage. Das wird sonst fast nirgends mehr gemacht, nicht mal mehr bei italienischen Morricone-Scores. Und um Bud Spencer ist eben vor allem in Italien und natürlich hier in Deutschland ein enormer Kult entstanden. In den USA ist das aber schon weitaus weniger der Fall. Das heißt, diese jetzige CD-Veröffentlichung wird etwa im FSM-Forum so gut wie keine Rolle spielen und dort absolut stiefmütterlich behandelt werden. Daher ist der US-Markt für MÜCKE nicht so besonders stark ausgeprägt und eher begrenzt, und alles muß dagegen über Italien, Deutschland und vielleicht auch noch einigermaßen Frankreich laufen. Von daher ein bißchen anders als bei sonstigen populären Genre-Scores, die wiederum sehr gut in den USA vermarktbar sind. Man muß hier also schon mehrere Faktoren berücksichtigen und darf nicht allein nur davon ausgehen, daß halt die Marke Spencer/Hill speziell hierzulande in Deutschland sehr viele Fans hat. Wie gesagt: Die haben bei Beat die Erfahrungswerte und Verkaufszahlen der BOMBER-CD und von daher kalkulieren die auch.
  18. Die sind nicht verrückt, sondern das ist absolut realistisch in heutiger Zeit: Es wird die 500 CD-Exemplare geben und dann eben noch 500 LP-Exemplare: http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=DDJLP06DLX&uscita=prox Insgesamt folglich 1000 Stück. Wenn man bedenkt, daß bei den meisten anderen italienischen Veröffentlichungen inzwischen kaum noch 300 Stück pro CD abgesetzt werden, dann ist das hier dagegen schon als "high life" zu betrachten. Die machen bei Beat daraus selbstverständlich ein großes Event. Der "Music Day Roma" ist am 19. April und da wird die CD mit einem Haufen Gästen erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Da werden selbstverständlich die De Angelis-Brüder wieder mit dabei sein. Man bringt die ganzen Spencer/Hill-Sachen auch nicht auf einmal, sondern das ist über mehrere Jahre hinweg häppchenweise geplant - und der Anlaß ist dann immer so ein "Music Day Roma" innerhalb des Jahres, weil da dann die ganze italienische Presse und TV mit zugegen ist. Wird also sozusagen multimedial aufbereitet: "Il vinile sarà presentato in anteprima il 19 aprile 2020 al Music Day Roma, presso l'NH Hotel Carpegna (zona Villa Pamphili) con tanti ospiti a sorpresa e la possibilità di compare sia il vinile che il CD al nostro stand! A breve info sulla presentazione all'indirizzo www.musicdayroma.com"
  19. Kurz nach Ostern kommt doch jetzt SIE NANNTEN IHN MÜCKE für Dich: http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=DDJ18DLX&uscita=prox
  20. Über den Marsch, der im Trailer von THE GUNFIGHTER vorkommt, hatte ich letztes Jahr an anderer Stelle doch schon geschrieben. Denn der taucht ja am Anfang und Ende bei YELLOW SKY von 1948 auch auf. Er wurde ursprünglich von Newman für BRIGHAM YOUNG an 1940 komponiert und ist auch auf dem in den 90ern von Richard Kaufman dirigierten und auf Koch erschienenen Newman-CD-Sampler zu hören.
  21. Was soll denn von Cinevox überhaupt noch groß kommen? Deren Katalog ist zum Großteil längst ausgewertet worden durch die diversen Labels (Saimel, Quartet, Digitmovies) über die letzten 15-20 Jahre hinweg. Alles, was kommerziell nur ein bißchen einträglich ist, ist da längst abgegrast. Und Cinevox selbst ist natürlich schon vor einigen Jahren total zu Streaming und digitalem Download übergeschwenkt. Die haben so gut wie alle ihre früheren LPs und CDs auf Youtube hochgeladen und verrmutlich auch auf die anderen Streaming-Plattformen. Daß da halt ein- oder zweimal im Jahr verrückterweise immer noch mal ein CD-Reissue mit einem ihrer beliebten und bereits mehrfach aufgelegten Horror-Titel kommt, hat nicht mehr viel zu besagen. Es zeigt eben nur, daß diese Horror-Geschichten von Goblin oder auch Donaggio so ziemlich die einzigen Sachen sind, wo es sich für sie noch halbwegs lohnt, mal ab und an wieder eine neue CD-Auflage zu produzieren, weil eben ein bestimmtes Genre-Fan-Publikum dafür da ist. Ansonsten kann man Cinevox aber eigentlich ziemlich abhaken.
  22. Keiner weiß genau, was Sugar wirklich vorhat. Das ist alles im Moment äußerst undurchsichtig und es bleibt einem nichts Anderes übrig als abzuwarten, was überhaupt passiert und ob es gar ähnlich läuft wie bei Sony in den USA. Es kann sein, es normalisiert sich alles wieder in ein paar Monaten, genauso gut ist aber das Gegenteil möglich. Von Saimel wird jedenfalls in den nächsten Monaten sicherlich keine weitere CD mit einem älteren italienischen Score erscheinen. Es wären zwar bereits Bänder aus dem CAM-Katalog für drei weitere Projekte da, aber die ließen sich jetzt aufgrund von mehreren Problemen so auf die Schnelle nicht mehr realisieren - bei einem Score etwa sind die Bänder nur unvollständig erhalten, so daß man mit einem weiteren koppeln müßte, bei einem anderen ist das Problem, daß der Film selbst kaum aufzutreiben ist etc.
  23. Am 27.1. erscheint die vorerst letzte CD mit einem Score aus dem CAM-Katalog bei Saimel: Carlo Rustichellis Musik zur romantischen Komödie ASSICURASI VERGINE (GARANTIERT JUNGFRAU) von 1967. Das etwas seltsame CD-Cover war wirklich nicht meine Idee und entstand eher aus der Not heraus, da das italienische Original-Plakatmotiv aus rechtlichen Gründen nicht verwendet werden durfte. Der englische Pressetext: Saimel Records proudly presents on this CD the complete original score by Carlo Rustichelli for the 1967 romantic comedy ASSICURASI VERGINE (INSURANCE ON A VIRGIN) which was directed by Giorgio Bianchi and starred Romina Power, Vittorio Caprioli, Dino Mele, Daniela Rocca, Leopoldo Trieste and Oreste Palella. Romina Power, daughter of Hollywood legend Tyrone Power, who together with Al Bano would form one of Italy´s most popular singing duos during the 1970s and 1980s, was only 16 years old in 1967 and stars in this comedy as the shy daughter of a poor Sicilian father who is forced to marry the richest man in town whom she doesn´t love at all. This man with the name Don Pippo Matara is portrayed by Vittorio Caprioli who excels in his role as a presumptuos and pompous lazybones with an excessive Sicilian slang and who actually provides the funniest moments in the picture. ASSICURASI VERGINE was produced in the wake of the two enormously successful Pietro Germi comedies DIVORZIO ALL´ITALIANA (1961) and SEDOTTA E ABANDONATA (1964) which satirized the anachronistic Sicilian customs and honour laws in a similar manner. Also some of the same actors re-appear in ASSICURASI VERGINE. Composer Carlo Rustichelli was a quite natural choice for this film as he had already scored the two Pietro Germi movies during the early 1960s and shown his inimitable skill in musically evoking all kinds of Mediterranean moods and particularly those of Sicily with themes and rhythms so characteristic of that secluded country. Reminiscences of these two works crop up in ASSICURASI VERGINE, but all the main themes are completely new and original. And although for the main part this is a rustic comedy, Rustichelli has written an unabashedly romantic, richly melodic and colourful score with all his stylistic trademarks fully on display. He has focused above all on the love relationship of the young couple Lucia and Gaetano so that the Main Title immediately opens with a vocal version of the exuberant love theme as a Sicilian ballad with the title “Ciuri di rosa” ("Rose Flower"). Various instrumental versions of this beautiful melody crop up during the course of the score and later on even a secondary, much more meditative and tragic love theme comes to the fore which gets reprised and elaborated whenever the couple finds themselves in rather hopeless and despairing situations. There are also two themes which precisely define the Sicilian setting: One is a sad lament with a few woodwind solos and the other one a plaintive and elegant theme for flute, Jew´s harp and strings. For the character of Don Pippo Rustichelli has written a delicious tango which perfectly captures his conceit and his scuffling movements so that the scenes involving him become even more funnier with the addition of this music. A few comic interludes with grotesque use of the electric organ and Jew´s harp together with some string pizzicati timed to the rhythm of the steps of the protagonists are reserved for the scenes in which all the different parties try to spy on Lucia during her stay in the convent. And the nightly city life with which Lucia gets confronted after her escape from the convent gets underscored with a jazzy saxophone motif coupled with a swing rhythm. This delightful and varied score for ASSICURASI VERGINE offers further proof of the superb melodic talent of Carlo Rustichelli and can now finally be fully appreciated on this CD which has been possible thanks to the original master tapes preserved in mono in the Sugar Music archives. The CD will be available on January 27th at Rosebud in Spain and can now be pre-ordered there and also soon at SAE. Here the track listing of the CD: https://rosebudbandasonora.com/catalog/product_info.php?products_id=27729&osCsid=4b2b033d8fc7f0444253dcbf6142b68b
  24. Für Tiomkin selbst zählte I CONFESS ja auch zu den Favoriten unter seinen eigenen Scores. Das eine Stück mit 3:30 Minuten , das es auf diversen Samplern gibt und das Du wohl meinst, stammt ja sowieso nicht von der Originalaufnahme, sondern ist eine Cover-Version, die 1955 für die Tiomkin-LP "Movie Themes from Hollywood" entstanden ist: https://www.discogs.com/de/Dimitri-Tiomkin-And-His-Orchestra-Movie-Themes-From-Hollywood/release/2442496 Manche Stücke auf der LP sind ja schon stark im Easy Listening-Stil der 50er eingespielt, der Track mit dem Liebesthema aus I CONFESS ist dagegen noch ganz gut geraten und näher am Original dran - obwohl hier natürlich die ganz essentielle und für den Score so wichtige Solo-Vokalise fehlt. Von der Originalaufnahme gibt es mit Sicherheit keine Bänder mehr, da Warner ja so ziemlich alles im eigenen Bestand vor 1954 vernichtet hat, und leider existieren auch im Tiomkin-Nachlass keine Azetate mehr. Also da braucht man gar nichts erwarten und vom Original wird nichts mehr kommen.
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