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Scores verkaufen sich nicht mehr so gut!


Csongor
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Letztens haben wir im Star Trek Thread über den Absatz von Score CDs diskutiert. Dazu habe ich im Cinemusic Forum einen interessanten Bericht gefunden:

Industry reports say slumping sales of movie soundtrack CDs in recent years have left studios reluctant to release soundtracks to many films. Soundtracks have long been a strong source of revenue, but today even blockbuster films like “Transformers: Revenge of the Fallen” have not been able to spur soundtrack sales. Nielsen SoundScan reports the “Transformers” soundtrack has sold just 115,000 copies, only half the number of copies for the soundtrack to the first “Transformers” film.

And as badly as rock-song-laden soundtracks are selling, the “score” album, once a staple of the industry, has fallen on dismal times. The recent Star Trek soundtrack moved only 43,000 copies; “Harry Potter and the Half-Blood Prince” sold only 28,000; and “Ice Age: Dawn of the Dinosaurs” sold less than a thousand. Not all soundtracks are selling poorly. “Hannah Montana: The Movie” has gone platinum, and “Twilight” has sold 2.2 million since November. But, say industry observers, the days of the blockbuster movie soundtrack, or even the days of the soundtrack being a reliable revenue-generate are likely over.

Wundert mich ehrlich gesagt überhaupt nicht! Ich mag Star Trek und steh auf Harry Potter Scores, doch keinen der oben genannten Scheiben habe ich mir geholt. Nicht bei der mäßigen Qualität der Kompositionen.

Hooper hat schon bei HP 5 enttäuscht "also wozu sich noch so ein nichts sagendes Album ins Regal stellen" haben sich die Fans gedacht ... und das mit Recht!

Bitte ... wen wundert’s, dass sich die CD von Transformers im Gegensatz zu denen der älteren Blockbustern mäßig verkauft? Mich nicht! Die kann sich ja fast keiner anhören. icon_rolleyes.gif

Komisch ... wieso hat sich das Studio 2008 nicht über schlechte Verkaufszahlen bei Indiana Jones 4 beklagt? Weil die Musik interessant und unterhaltsam war und sich dadurch der Soundtrack gut verkauft hat ... Jetzt könnten einige meinen "ja weil Indiana Jones so bekannt ist" ... ist das Harry Potter oder Star Trek nicht auch? icon_wink.gif

Wenn wirklich Williams den nächsten Potter vertont, werden die Produzenten bestimmt kein Problem mit ihren Verkaufszahlen haben ... denn hohe Musikqualität verkauft sich noch immer gut. Über Tin Tin's Absatz würde ich mir auch keine Sorgen machen. Fraglich hingegen ist noch wie erfolgreich Horner’s Avatar sein wird.

Fazit: Scores werden heutzutage meistens nicht gekauft, weil sie oft schwach sind oder kein Wiedererkennungseffekt (Hauptthema) besitzen.

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Ich glaube es hilft einen blick auf die firma zu werfen, von der diese statistik stammt.

Nielsen | Home

Die ermitteln diese werte wie folgt:

Consumer Measurement

Revealing POS and consumption behaviors

Nielsen measures product sales, market share, distribution, price and merchandising conditions in tens of thousands of retail outlets such as grocery stores, drug stores, mass merchandisers and convenience stores. Reporting periods can be as short as a single day for selected electronic point-of-sale (POS) information or up to bimonthly for manual field audits. Data-collection methods will vary by country and type of outlet being reported.

Nielsen also measures the purchasing behavior of more than 250,000 households in 27 countries through our industry-leading consumer panels. Our US panel is the largest and most representative static sample in the country.

Retail Measurement

For most major retail chains, Nielsen employs census POS methodology to capture retail sales movement and price. For remaining chains and independent outlets, Nielsen employs the industry’s leading sample-based methodology to track sales movement and price. Nielsen samples are also used to measure merchandising conditions in the store, including observation of displays and newspaper advertisements. Nielsen samples utilize POS data whenever available. When electronic data is not available, Nielsen utilizes field audit methodology. The audit samples derive estimates of sales, based on observed inventory changes and store shipments.

Manufacturers use the data that result from all methods to understand their market position, and to make tactical decisions regarding merchandising strategy.

Consumer Panel

Participating households are balanced based on the population and demographic characteristics of the universe being measured. These households provide data on the specific products they purchase, the retailer where each purchase occurs, and the price paid. Data collection methods can vary by Nielsen country, but are drawn from three general techniques. Households with handheld scanners transmit purchase data to Nielsen via computer or modem connection. Alternatively, some households send sales receipts from all their purchases to Nielsen, while others record purchases in manual diaries and keep their product packaging for Nielsen analysis.

Nielsen clients use panel data to understand consumer dynamics by product such as penetration and purchase frequency as well as identifying and tracking target buyer groups.

Zunächst mal ergeben sich mehrere probleme, wenn man aussagen wie "the days of the blockbuster movie soundtrack, or even the days of the soundtrack being a reliable revenue-generate are likely over." mit solchen, privat erstellten erhebungen verbindet. Zunächst mal gilt bei sowas immer: traue nie einer statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Abgesehen davon ist die erhebung wegen zwei dingen problematisch:

1. Es werden nur US konsumenten in die erhebung einbezogen.

2. Der online-handel wird überhaupt nicht erwähnt und scheint demzufolge nicht teil von deren "untersuchung" zu sein.

3. Die gesamte erhebung war eine auftragsarbeit, doch der auftraggeber tritt nicht in erscheinung.

Ich würde also nichts drauf geben, wenn ein einzelnes unternehmen solche zahlen präsentiert. Da sollte man zumindest eine zweite erhebung von einem unabhängigen institut abwarten. Ich glaube z.b. kaum, dass ein soundtrack der wochenlang auf platz 1 bei itunes gewesen ist nur 43000 mal verkauft wurde. Millionen leute in den usa nutzen itunes, von daher....

Bearbeitet von BigMacGyver
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@ Csongor: Sehr interessanter Artikel und ein schönes Statement deinerseits, für beides danke ich dir ;).

@ BigMacGyver: Aber die US-Konsumenten stellen doch sicherlich die breite Masse und die größten Abnehmer da, oder?

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@ BigMacGyver: Aber die US-Konsumenten stellen doch sicherlich die breite Masse und die größten Abnehmer da, oder?
Anteilig an der gesamtzahl der kunden in aller weit höchstwahrscheinlich schon. Trotzdem kann man derartige aussagen nicht an einer erhebung festmachen, die sich nur auf ein einziges land beschränkt, zumal da ja noch andere probleme dazukommen.

Mir fällt auch gerade auf, dass die sogar zugeben, in ihrem verfahren auch schätzungen zu machen wenn keine daten vorhanden sind. Das find ich auch lustig. Also ich bin kein experte in sachen statistikerstellung, aber mir kommt das sehr suspekt vor.

Wie gesagt: lieber eine zweite meinung einholen und nie einer statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat.

Wenn die situation wirklich so finster aussieht, wie in diesem bericht geschrieben, dann hätte ich als studio executive nämlich schon längst die produktion von soundtracks aller art komplett eingestellt, denn laut diesen zahlen kostet es ja offenbar mehr geld als es einbringt. Da es aber immernoch alben dieser art gibt muss es in irgendeiner form profitabel sein, sonst wäre das ganze ja witzlos für unternehmen, die sonst nur aufs große geld aus sind.

Mich würde überhaupt mal die quelle des artikels und der zusammenhang interessieren.

Bearbeitet von BigMacGyver
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Warum z.B. ICH genau schaue welche CD ich kaufe und welche nicht, liegt schlichtweg am Preis-Leistungs-Verhältnis. Auf dies schaue ich mehr als früher.

Eine CD muß für mich einen humanen Preis im Verhältnis zur musikalischen-,tontechnischen- und Spielzeitqualität haben: Einen 35 Minuten Score, der keine spektakulären Momente hat und von einem Komponisten stammt, der "ein ungenutztes Potenzial an den Tag gelegt hat oder noch immer besitzt" (wenn ich es mal höflich ausdrücke) kaufe ich einfach nicht mehr.

Nichts gegen den Score zu z.B. G.I.Joe, StarTrek 11 und Transformers. Aber es sind halt keine Werke/VÖs wie z.B. Back to the Future (ausgenommen Spielzeit), Star Trek - The Motion Picture, Krull, Star Wars, Indiana Jones 1-3, uva. bei denen Laufzeit stimmt, der Unterhaltungsfaktor stimmt, die Tonqualität stimmt und als nicht limitierte Titel zu normalem Preis erschienen sind (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Und ein persönliches Problem von mir: Seit mein heißgeliebter Jerry Goldsmith gestorben ist habe ich einen "knacks" bekommen und erfreue mich an einem ungehörten Album von ihm noch mehr wie früher als von einem aktuellen Blockbuster-Top-Titel, zu denen ich einfach keinen Zugang mehr finde.

Gruß,

Stese

Und

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Hier übrigens noch 2 fragwürdige punkte an der ganzen sache:

Warum wird der zeitraum der erhebung so sorgfältig verschwiegen? Da steht nur "in recent years". Was ist "recent"? Zwei jahre? Vier Jahre? Zehn Jahre?

Welche erhebung dient als vergleich? Wenn man die aussage trifft, dass ja die zahlen total in den keller gegangen sind, dann muss man das ja mit irgendeiner vorhergegangenen untersuchung verglichen haben. Was dafür als grundlage diente wird nicht erwähnt.

Es ist von "industry-observers" die rede, von denen allerdings keiner namentlich genannt wird.

Ich würde mal sagen, diese vermeintliche "untersuchung" ist nix wert.

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Wenn die Zahlen statisch sauberer sind, wäre es aber schon bedenklich. Denn die Qualitätsmeßlatte, die Csongor da anlegt, ist ja die von einem Haufen Sammler, von denen es weltweit vielleicht 10.000 gibt.

Ein nicht unerheblicher Teil der Verkäufe ist glaub ich schon von Leuten, die eine Art Souvenir für ihre Lieblingsfilme wollen, ohne dass es sich dabei wirklich um "Soundtrack buffs" handelt. Aber eure Anmerkungen zur Glaubwürdigkeit der Statistik sind natürlich schon richtig.

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Die Quelle ist diese hier. Und da äußern sich genügend Einzelpersonen, die mit der Musikproduktion in den USA zu tun haben. Die Lage ist wohl im Vergleich zu früheren Jahren schon ziemlich bedenklich, weil gerade immer mehr sogenannte "Souvenirkäufer" wegfallen:

Swan Song for Movie Soundtracks | The Wrap

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der Normal-Kinogänger kauft sich nen Score sicher nur wenn ihm ein einprägsames Thema im Gedächtnis blieb... da das ja das Hauptproblem vieler Musiken ist wunderts also nicht...

dass sich Sequelscores nicht mehr so gut verkaufen wie das Original ist auch kein Wunder, da Otto-Normal-Verbraucher dann schon den Score zum ersten hat und sich einfach sagt "Zweite ist doch genau das gleiche..." (0b das stimmt ist dem ONV dann auch wurscht).

Wir brauchen uns aber sicher keine Sorgen machen, dass die Scores nicht mehr rauskommen, denn letztlich ist eine Veröffentlichung sowas wie Werbung für den Film (es stehen dann einfach ein paar CDs im Laden und das is ja schon was, Kunde sieht das, will Film sehen...)... und für Geld hat noch keiner der Komponisten seine Scores bei Varese rausgebracht oder so... der verdient da nen paar hundert Dollar dran (es sei denn man schreibt TITANIC, LOTR oder STAR WARS oder POTC) auf die einer, der 200000 Dollar plus GEMA etc für den Score bekommen hat dann auch verzichten kann.

Schlecht für Labels, aber Intrada und Co. sind ja auch nun auf ihre 3000st umgestiegen...

wie man sehen kann lag Townson richtig mit STAR TREK nicht 75min auf die CD zu ballern... die 45000st sind weltweit ja garantiert überschritten und somit für Varese sicher nen grosser Hit gewesen.

Popstars werden auch nicht mehr reich mit ihren CDs, also was soll das Krakele... und stellen die Studios das irgendwann ein, dann verteilen die Komponisten bestimmt ihre Promos im Netz, wie sie es ja jetzt schon tun... keine Panik sag ich da nur...

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Man sollte auch mal das Preisleistungsverhältnis nähser anschauen.

Wenn eine Soundtrack-CD bei erscheinen teurer ist als die Bare-Bone-DVD zum gleichen Film, dann stimmt das etwas im Preisgefüge nicht. Soundtrack-CDs kosten ja bei Amazon zum Beispiel grundsätzlich 17,- EUR - 19,- EUR. Viele Film aber mittlerweile nur noch 15,- EUR (wohlgemerkt Neuerscheinungspreise). Der Preis der CD bleibt auch weiterhin auf dem Niveau auch wenn die Film-DVD schon im 7,- EUR bis 8,- EUR Segment angekommen ist.

Da wundern mich dann die Absatzzahlen nicht wirklich.

Gruß Jafar

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Man sollte auch mal das Preisleistungsverhältnis nähser anschauen.

Wenn eine Soundtrack-CD bei erscheinen teurer ist als die Bare-Bone-DVD zum gleichen Film, dann stimmt das etwas im Preisgefüge nicht.

Interessant .. vielleicht sollten wir mal einen Thread eröffnen, wo alle DVDs inkl. Soundtrack aufgelistet werden, denn soviele von der Sorte kenne ich persönlich überhaupt nicht.

Auf Anhieb fällt mir da lediglich die Steelbook-Edition von FIREWALL ein. In der Box war dann auch die CD von Alexandre Desplat. Weiterhin habe ich dann noch die "Die Didi Box - Deluxe" inkl. Soundtracks-CDs. Alle anderen Give-aways-Soundtracks kamen noch aus der VHS-Zeit, wie z.B. SPEED (5"-Disc) und STARGATE (Shape-Disc).

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seh ich auch so... warum für "nur musik" so viel bezahlen wie ne DoppelDVD...

so gesehen find ich bei Itunes für meistens 9,99 oder gar 7,99 dann schon wirklich interessanter... zumal neue Scores ja auch selten interessante Booklets und so bieten (bei den SEs von Intrada etc is das was anderes)...

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Man sollte auch mal das Preisleistungsverhältnis nähser anschauen.

Wenn eine Soundtrack-CD bei erscheinen teurer ist als die Bare-Bone-DVD zum gleichen Film, dann stimmt das etwas im Preisgefüge nicht. Soundtrack-CDs kosten ja bei Amazon zum Beispiel grundsätzlich 17,- EUR - 19,- EUR. Viele Film aber mittlerweile nur noch 15,- EUR (wohlgemerkt Neuerscheinungspreise). Der Preis der CD bleibt auch weiterhin auf dem Niveau auch wenn die Film-DVD schon im 7,- EUR bis 8,- EUR Segment angekommen ist.

Da wundern mich dann die Absatzzahlen nicht wirklich.

Das ist wahr! Ich finde auch, dass die CD Preise unglaublich übertrieben werden! Wie kommt es, dass für einige regulär veröffentlichte Soundtracks EUR 18 - 20 verlangt werden? ;)

Bitte, man möchte ja kein neues Hemd kaufen sondern nur ein Stück Plastik mit ca. einer Stunde Musik drauf.

seh ich auch so... warum für "nur musik" so viel bezahlen wie ne DoppelDVD...

so gesehen find ich bei Itunes für meistens 9,99 oder gar 7,99 dann schon wirklich interessanter... zumal neue Scores ja auch selten interessante Booklets und so bieten (bei den SEs von Intrada etc is das was anderes)...

Genau! EUR 8 - 10 ist nicht zu viel aber auch nicht zu wenig für eine CD. Das ist ein Preis der für mich vertretbar ist.

Es hat mich auch schon beschäftigt, wie es denn sein kann, dass ein Film wo tausende von Menschen mitgearbeitet haben ein halbes Jahr nach Veröffentlichung der DVD um EUR 6,- verkauft wird während die CD weiterhin um EUR 18 zu haben ist.

Zum Glück gibt es aber Websites, wo man oft CDs um EUR 5-10 neuwertig bestellen kann und man ist nicht mehr auf die großen Geschäfte angewiesen.

In USA hat Sony jetzt die Preise für seine Scores auf $ 7-10 reduziert. Siehe Movie Music. com - Soundtracks by Label

Ausgenommen sind wirklich die seltenen Perlen die hier und da Intrada, FSM oder La La Land veröffentlichen. Für die bin ich bereit ca. EUR 15 oder für eine Doppel-CD EUR 25 auszugeben (wenn die Musik auch gut ist und nicht weil die Scheibe limitiert und selten ist!) :D

Übrigens dürfte der Absatz von Soundtracks doch zurückgegangen sein, denn der Saturn hier hat nur noch ein Regal mit Filmmusik aufgestellt, früher waren es 3!

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Niedrige auflagen erzeugen nunmal höhere verkaufspreise als hohe auflagen. Das war schon immer so.

Im übrigen lässt der komplette artikel die fakten in einem ganz anderen licht erscheinen. So wie ich das herauslesen kann hat sich bei orchestralen soundtracks praktisch wenig verändert. Es sind vor allem die song sampler die im schatten von itunes nicht mehr gekauft werden. Das kann uns nur zum vorteil gereichen.

Dass sich orchestrale alben nur spärlich absetzen lassen ist ja kein geheimnis und dieses problem dürfte nicht nur die filmmusik betreffen.

Ich ziehe aus dem artikel zwei kernaussagen:

1. Song sampler sind überholt.

2. Filmmusik, wenn sie gut und in sich unterhaltsam produziert wurde und einen erfolgreichen film begleitet, hat immernoch potential und so lange es auch nur einen hauch einer chance auf dieses potential gibt wird es score cds geben.

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Zumindest aber scheinen sich Scores in Europa noch so gut zu verkaufen, dass es sich lohnt, diese richtig auf CD zu veröffentlichen, während man in den USA die Musik nur als CD-R von Amazon beziehen kann, aktuelle Beispiele sind da "The Informer" und "The Time Traveler´s Wife".

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Es ist in der tat bezeichnend, dass bei uns in europa zu jedem kleinen unbekannten film eine score cd herausgebracht wird während man in amerika selbst bei größeren produktionen (siehe hulk) die download oder on-demand cd-r route geht.

Das liegt allerdings zum einen an re-use fees, die es bei uns nicht gibt. Wer weiß, vielleicht müssen für online-veröffentlichungen weniger fees bezahlt werden, was auch die ganzen itunes re-issues von alten varese alben erklären würde. Zum anderen spielt die auflage da auch eine rolle.

So lange bei den alternativen zur CD auch entsprechende qualität gewährleistet wird, bin ich eigentlich grundsätzlich offen dafür. Das g.i. joe beispiel hat ja gezeigt, dass man heutzutage selbst wenn man eine cd kauft vor minderwertiger mp3 qualität nicht geschützt ist, insofern ist meine hemmschwelle da deutlich gesunken.

So lange die qualität gewährleistet ist und so lange song sampler durch diese entwicklung von echten score releases verdrängt werden sehe ich kein problem.

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naja aber nen 100 Mann Orchester muss ja auch bezahlt werden... also die Kosten kommen schon irgendwoher...

denke Soundtrack-Fans ordern sich halt ihre CDs im Netz... ich fand die Auswahl meistens schon immer dürftig...

Ja, aber die Musik, die dieses 100 Mann Orchester eingespielt hat, befindet sich nicht nur in Auszügen auf eine teuren Soundtrack-CD, sondern auch komplett auf der zugehörigen, oft preiswerteren Film-DVD. Die Kosten für die Musikaufnahme entstehen doch unabhängig von der Verwertung und streng genommen ist die Soundtrack-CD in der Sparte Zweit- oder eher sogar Drittverwertung anzusehen. Die Erstverwertung oder -vermarktung findet im Rahmen des Films im Kino statt, als Zweitverwertung sehe ich den Film auf DVD und Blue-Ray und als Drittverwertung die Soundtrack-CD.

Mich als Käufer interessieren dann da auch keine abstrakten Re-Use-Fees oder irgendwelche anderen angeblichen Gebühren oder Kosten, wenn ich die Preise für die CD und die DVD sehe. Das paßt aus Kundensicht das Preis-Leistungsverhältnis nun mal einfach nicht. Wenn die Gebührenstruktur so ungünstig ist, dann sollten sich die Rechteverwerter (Das sind ja übrigens dieselben die sich über Rückäufige Umsätze in dem CD-Segment beschweren) mal überlegen, ob diese Gebührenstruktur nicht angepaßt werden sollte. Denn letztendlich bekommen durch die Minderverkäufe die Künstler ja weniger Geld. Klassische BWL aber das haben die Rechteverwerter ja noch nie begriffen, daß sich der Preis durch Angebot und Nachfrage bildet, und nicht einfach willkürlich festgesetz werden kann in abstrakten Gebührenverordnungen.

Gruß Jafar

PS: Sorry, wenn ich hier vielleicht etwas überemotional rüberkomme, aber ich habe privat auch gerade mit der GEMA zu tun (Spiele in einer Cover-Rock-Band) und kann mich nur ständig über diesen beknackten Verein aufregen.;);)

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Die Re-use fees, die du nennst, fallen aber gerade durch die Drittverwertung extra an. Für die Recording Sessions für den Film kriegen die ganz normal 'ne Gage - aber wenn es auf Tonträger landet, hält die American Federation of Musicians gleich die Hand auf.

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Die Re-use fees, die du nennst, fallen aber gerade durch die Drittverwertung extra an. Für die Recording Sessions für den Film kriegen die ganz normal 'ne Gage - aber wenn es auf Tonträger landet, hält die American Federation of Musicians gleich die Hand auf.

Das ist ja schön und gut. Ändert aber nichts daran, daß die CDs im Vergleich zum Film aus Kundensicht offensichtlich zu teuer sind. Man kann ja als Anbieter einer Ware gerne auf einem aus seiner Sicht angemessenen Preis bestehen und denn auch sicher rational begründen, wenn nur die anvisierten Kunden im Vergleich zu anderen Produkten, den Preis als zu hoch empfinden bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis als nicht stimmig und das Produkt nicht kaufen, dann sollte ich mir als Anbieter Gedanken machen.

Offensichtlich ist das Gebührenmodell der re-use-fees überarbeitungsbedürftig, wenn man mit der Filmmusik in der Drittverwertung noch etwas erwirtschaften will.

Wenn man das will, wir die American Federation of Musicians irgendwann tätig werden müssen. Wenn nicht, dann bleibt es bei den hohen Preisen, dann soll aber die selbe American Federation of Musicians nicht herummaulen, daß die Drittverwertung zu wenig Umsatz generiert.

Auf dem Unterhaltungssektor scheren ja auch einzelne Künstler aus, und treten die Verwertungsrechte nicht mehr an die GEMA ab.

Gruß Jafar

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Die situation in deutschland kannst du aber nicht einfach mal so auf die situation in hollywood übertragen. Bei der aufnahme und vermarktung von scores gelten nunmal etwas andere regeln als bei der vermarktung von einzelkünstlern oder rock, pop und jazzmusik. Der preis ist für den kunden noch der offensichtlichste unterschied.

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Die situation in deutschland kannst du aber nicht einfach mal so auf die situation in hollywood übertragen. Bei der aufnahme und vermarktung von scores gelten nunmal etwas andere regeln als bei der vermarktung von einzelkünstlern oder rock, pop und jazzmusik. Der preis ist für den kunden noch der offensichtlichste unterschied.

Wieso kann man das nicht verlgeichen ?!? Die re-use-fees werden ja sicher nicht mit jedem einzelnen Künstler verhandelt sondern von einer Verwertungsgesellschaft (wie hier zu Lande die GEMA). Die Verwertungsgesellschaften der einzelnen Nationen arbeiten ja auch zusammen, was bedeutet, daß die GEMA die Gebühren für Musik (auch eines John Williams oder Jerry Goldsmith) einkassiert und an die entsprechende Vereinigung von Künstlern in dem jeweiligen Land weitergibt. Läuft das bei den re-use-fees tatächlich anders und gibt es die wirklich nur für Filmmusik bzw. Orchestermusik?

Kann ich mir nicht vorstellen.

Und als Kunde sehe ich nur die Preise. Große Unterschiede zwischen den einzelnen Genres kann ich jedoch nicht vernehmen. Musik-CD sind unverhältnismäßig teurer als Film-DVDs. Man sieht ja auch, daß trotz dieser Erklärungsversuche, der Musikmarkt nicht gerade mit Wachstum gesegnet ist (und bitte jetzt nicht das böse Raubkopierertotschlagsargument ziehen). Viele potentielle Kunden sind halt nicht (mehr) bereit diese Mondpreise zu zahlen. Ob die nun aus utpoischen GEMA-Gebühren und re-use-fees entstehen ist doch im Grunde nebensache. Die Gebührenstruktur entspricht korrespondiert offenbar nicht mit der Werteinschätzung des Kunden. Das wird nicht lange gut gehen. Womit wir beim Titel des Threads sind.

Ich bringe mal eine Beispiel aus meinem Musikerleben. Ich spiele in einer Coverband und wir sind glaube ich gar nicht mal so schlecht. Wir haben auch eine aus unserer Sicht realistische Gagenvorstellung. Nicht jeder Veranstalter ist jedoch bereit oder wirklich in der Lage diesen Betrag zu zahlen. Und dann fängt das verhandeln an und man einigt sich auf einen Preis, der für beide Seiten akzeptabel ist (und auch noch einigermaßen das Wertempfinden widerspiegelt). Wäre ich als Musiker nicht zu diesem Schritt bereit, habe ich weniger Auftritte und somit weniger Kohle. Einfachste BWL.

Wenn dieses Marktsegment überleben will, wird man über kurz oder lang Anpassungen an diesen Gebührenmodellen vornehmen müssen, ob sie nun von der GEMA oder einer anderen Vereinigung eingetrieben und verwaltet werden.

Gruß Jafar

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Musik-CD sind unverhältnismäßig teurer als Film-DVDs. Man sieht ja auch, daß trotz dieser Erklärungsversuche, der Musikmarkt nicht gerade mit Wachstum gesegnet ist (und bitte jetzt nicht das böse Raubkopierertotschlagsargument ziehen). Viele potentielle Kunden sind halt nicht (mehr) bereit diese Mondpreise zu zahlen.

Die Verkäufe an CDs sind sicherlich zurückgegangen, aber selbst der Bundesverband Musikindustrie scheint mehr als zufrieden zu sein, wenn es um legale Downloads geht, denn der Umsatz konnte im ersten Halbjahr um sagenhafte 24,8% (!!!) gesteigert werden, was 3,1 Millionen Alben und 23 Millionen Einzeltracks entspricht.

QUELLE: Bundesverband Musikindustrie: Musikdownloads: Umsätze mit Alben überflügeln Verkäufe von Einzeltracks

Ich denke, daß ein enormer Umschwung zu verzeichnen ist, auch wenn illegale Downloads sicherlich noch legale Verkäufe übersteigen. Für Letztere gibt es aber keine konkrete Zahlen, so daß hier ungern Angaben seitens der Musikindustrie gemacht werden.

Selbst wenn man die günstigen Preise (4,99 bzw. 0,91 Euro) von Amazon zugrunde legt, kommt man immerhin auf 36.399.000,00 Euro. Meiner Meinung nach ein Haufen Kohle.

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ich glaube allerdings auch, was illegale downloads angeht, dass die Branche nicht zwingend Verlust damit macht, denn man hört doch oft, dass manche Leute sich auch nur was illegal runterladen wofür sie sonst auch kein Geld ausgeben würden. Das is doch im Prinzip so wie früher auf Cassette was vom Radio aufnehmen oder sich von Freunden was kopieren. Klar gibts auch welche die partout meinen alles muss ihnen umsonst gegeben werden, aber wie gesagt, nur weil jemand etwas illegal geladen hat, heisst das nicht er hätte die CD XY gekauft, wenn es downloads nicht geben würden...

ich hab nach wie vor lieber eine feste CD mit Cover und so in Händen, begrüsse es aber natürlich, dass Itunes etc es möglich macht, dass auch Scores veröffentlicht werden, die es sonst nicht auf CD geben würde... wenn nun CDs eingestampft werden weil die Verkäufe auch so zurückgegangen sind, aber dann weiterhin es downloads gibt is das ok... zumal dann gerne auch mal sowas wie HULK 2 als complete score bei rauskommt... wenns den Labeln Kosten spart und sie so andere Möglichkeiten haben und zudem die Releases dann ja billiger sind (manche Scores kriegt man ja schon für 7,99 oder wie bei LOVE HAPPENS brauch ich für die 10min Score nicht mehr das Songalbum kaufen, sondern nur die 2 Score cuts) find ich das super... und die SEs von Intrada und Varese Club und so bleiben uns sicher erhalten...

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