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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Wisst ihr, wie lange genau Intrada LPs veröffentlicht hat? Bis in die 90er ging das zumindest nicht mehr, wenn man Soundtrackcollector Glauben schenken darf. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel gibt dazu leider keine näheren Informationen, im Gegensatz zum sehr ausführlichen Wiki-Artikel zur Varèse-Diskographie. Varèse hat seine LP-Schiene ja erst 1991 eingestellt.
  2. Eigentlich nur, um Varèses größte Erfolge kurz zu skizzieren. WITNESS und THE MAN FROM SNOWY RIVER habe ich auch drin, die erwähnt ja auch Jeff Smith. Noch etwas, an was ich nicht gedacht habe? In den frühen 90ern dürfte auch Fiedels TERMINATOR 2 ein ziemlich guter Seller gewesen sein...
  3. Bisher wurden 16 Scores nominiert: CREED III, Joseph Shirley DUNGEONS & DRAGONS: HONOR AMONG THIEVES, Lorne Balfe THE FLASH, Benjamin Wallfisch HAUNTED MANSION, Kris Bowers INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY, John Williams THE LITTLE MERMAID, Alan Menken MEG 2: THE TRENCH, Harry Gregson-Williams MAVKA: THE FOREST SONG, Dario Vero MISSION: IMPOSSIBLE - DEAD RECKONING PART ONE, Lorne Balfe OPPENHEIMER, Ludwig Göransson PETER PAN & WENDY, Daniel Hart PLANE, Marco Beltrami, Marcus Trumpp RENFIELD, Marco Beltrami SHAZAM! FURY OF THE GODS, Christophe Beck STAR TREK: PICARD SEASON 3, Stephen Barton, Frederik Wiedmann SUPERCELL, Corey Wallace -------------------------------------------------------------------- Die Nominierungsphase endet am 31. Januar 2024. Bitte immer folgendermaßen nominieren: FILMTITEL, Komponist Also Filmtitel in Großbuchstaben, dann ein Komma und dann den Namen des Komponisten in normaler Schrift.
  4. Ah, vielen Dank für die Aufklärung. So ergibt das natürlich mehr Sinn.
  5. Servus ihr Lieben, ist jemandem von euch bekannt, was es mit der konkreten Veröffentlichungshistorie des GHOST-Albums auf sich hat, also wieso sowohl Varèse als auch Milan Records das gleiche Programm veröffentlicht haben (letztere bereits 1990 zum Kinostart, später noch einmal 1995, sowie einige Re-Issues in den 2000er Jahren)? Die Platin-Auszeichnung (>1 Million Verkäufe) ging ja an Varèse, wenn ich das richtig verstanden habe. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel zum Film sagt, dass das Album von Milan an Varèse für den nordamerikanischen Raum lizensiert wurde, aber laut Soundtrackcollector gibt es auch US-Veröffentlichungen von Milan aus dem Jahr 1990...
  6. Ist die international gängige Bezeichnung für unsere Labels (Varèse, Intrada, FSM, etc.) tatsächlich der Begriff 'specialty labels', den auch Jeff Smith in seinem Band "The Sounds of Commerce" verwendet (S. 208)? In US-Foren lese ich den Begriff auch vereinzelt. Hier im Board habe ich sonst nur einige Male den Begriff "Boutiquen-Labels" gelesen, ansonsten scheint bei uns keine einheitliche Bezeichnung zu existieren.
  7. Da die Fiat-Jagd die einzige, wirklich gute Actionsequenz des Films ist, war ich sehr dankbar über die Länge. Der Rest geht von okay (Flughafen), unspektakulär (Venedig) bishin zu verschenkt (zerlaberte Zugsequenz - mit Ausnahme des Waggon-Absturzes). Hab mich während der drei Stunden wirklich oft gelangweilt.
  8. Im Film kommt vor allem cool, dass die zweite Hälfte der Jagd völlig auf Balfes Musik verzichtet.
  9. Klar, aber Balfe nutzt das Taktschema inflationär, so wie es eben auch Zimmer in DARK KNIGHT RISES macht. Siehe Actiontracks wie "Roman Getaway". Dadurch verliert es irgendwann seine Spezifität und wirkt austauschbar.
  10. Das wurde schon so komponiert und aufgenommen. Hört man hier bei 2:01, da passen sich die Holz- und Blechbläser harmonisch an die Short-Round-Melodie an:
  11. Bei Balfes M:I-Scores kommen vielleicht 2% von Schifrin... Die Action im dauernden 5/4-Takt ist nichts Schifrin-Spezifisches mehr, das macht auch Zimmer in THE DARK KNIGHT RISES. Bleibt also nur das 4-Noten-Motiv, quasi der Nukleus.
  12. Ich glaube aber schon, dass die CD - sofern keine Neuauflage mehr kommt - einem BLOOD IN BLOOD OUT oder CHERRY 2000 den Rang als teuerstes Sammlerstück ablaufen könnte. Offenbar gibt's da ja nur ein paar hundert Stück von.
  13. Doch, es ist übel, da der Williams die viel kunstvollere und seltenere Erscheinung ist als der extrem standardisierte Balfe - ein Klangkonzept, wie es in Hollywood-Actionfilmen derzeit auch überall zu hören ist. Ist schon diskutierenswert, ob es von der x-ten Neuauflage dieser Wummer-Musiken überhaupt ein dickes 2-CD-Set braucht.
  14. Schon übel, dass nun dieser Score eine ordentliche CD-Veröffentlichung erfährt, und der letzte Williams-Score... ach egal, lassen wir das.
  15. Das ist auch der einzige der drei Scores, der für mich in der Expandierung einigermaßen funktioniert. DOOM ist in der Expandierung der totale Overkill, CRUSADE dagegen verwässert den wirklich runden Albumschnitt immens mit seinen sehr bildbezogenen zusätzlichen Tracks (selbst "The Austrian Way" finde ich nur als Fußnote wegen der Strauss-Anlehnung interessant). Habe bis heute nur die TEMPLE OF DOOM-Expandierung im Regal, damit ich immer mal Zugriff auf die zusätzlichen Tracks habe, höre das aber so gut wie nie.
  16. Ich glaube nicht, dass nach diesem in jeder Hinsicht desaströsen Jahrgang 2023 noch allzu viel in alte Franchises investiert wird. Selbst so etwas wie MISSION: IMPOSSIBLE lohnt sich ja kaum noch für die Studios. Mir wäre es ganz recht, wenn der Franchise-Wahnsinn nun an sein Ende gelangen würde. Hollywood ist derzeit in einer Krise, wie es sie seit den 50er/60er Jahren nicht mehr gab - entweder es gibt eine radikale Erneuerung à la New Hollywood, oder das Phänomen (Mainstream-)Kino stirbt nun tatsächlich und es läuft auf "customized AI content" hinaus, den man sich privat daheim anschaut.
  17. Das Archimedes-Thema ist wirklich einer der schönsten und klangvollsten thematischen Einfälle aus John Williams' Feder seit langem. Die minimalistische Anmutung, das stete Verweilen im F-Dur-Klang (nur selten kurz aufgebrochen, aber sofort wieder zu F zurückkehrend), verleiht ihm Würde und Anmut. Die Wahl von F-Dur als traditioneller Pastoraltonart scheint auch nicht von ungefähr zu kommen. Und wie der Organist und Musiktheoretiker Georg Joseph Vogler 1779 zur Tonart schreibt: "Das F dient zu einer Meerstille." Pastorale und Meeresstille - dieser Motivkomplex beschreibt die (griechische) MacGuffin-Mystery in DIAL OF DESTINY ziemlich treffend.
  18. Eine Agenda ist es schon, wenn eine Bestrebung vorliegt, einem bestimmten gesellschaftlichen Leitbild Rechnung zu tragen bzw. es umzusetzen. Wenn es so forciert und gezwungen wirkt wie in vielen zeitgenössischen Medienprodukten, kann man das schon kritisieren, ohne dabei die grundsätzliche Richtigkeit des Anliegens in Frage zu stellen. Darüber hinaus: woher weißt du, dass magnum-p.i. heterosexuell und "weiß" ist? Kennt ihr euch persönlich? Lassen wir doch dieses Schubladen-Denken, bitte.
  19. Das ist aber auch das Konzept des Scores. Der gedeckte, beinahe rätselhafte Ausklang der Mutter-Konzertfassung ist sicher nicht zufällig als Abschluss des Albums (und damit der musikalischen Reihe) gewählt worden. Überhaupt durchweht das Helena-Thema eine gehörige Prise Melancholie und Wehmut - trotz der teils ausgreifenden Romantik. CRYSTAL SKULL war nochmal ein Rückgriff auf die bunte, verspielte Art der alten Trilogie, mit ihren comichaften Themen (Irina!) und ausgelassenen Scherzi. Das war aber schon 2008 ein stilistischer Ausreißer für Williams, wenn man sich anschaut, wie sich sein Stil der 2000er Jahre bis dahin entwickelt hatte (MINORITY REPORT, CATCH ME IF YOU CAN, WAR OF THE WORLDS, MUNICH: hin zur totalen Kleinteiligkeit). Das Werk von Komponisten verändert sich eben - ich finde das sehr reizvoll. Wäre doch langweilig, wenn Schostakowitsch im Alter den gleichen, grellen Stil kultiviert hätte wie in seinen Jugendjahren, oder wenn Penderecki ewig seine sonoristischen Konzepte aus den 60ern totgeritten hätte und niemals zum Romantizismus übergegangen wäre. Trotz allem finde ich, dass in DIAL OF DESTINY immer noch genug von der INDIANA JONES-Spielfreude mitschwingt. Immerhin gibt es auch hier wieder schnittsynchrone Tutti-Schläge des Orchesters auf Fausthiebe (z.B. "Tuk Tuk in Tangiers", 2:06) - more old-school Indy geht ja gar nicht.
  20. Ein paar analytische Worte zu "Tuk Tuk in Tangiers": Ein Diamant unter den Actiontracks des Williams-Spätwerks: "Tuk Tuk in Tangiers", im Wesentlichen ein Variationssatz über Helenas Thema, begeistert mit einer formalen Geschlossenheit, die den zentralen Actionsetpieces der dritten STAR WARS-Trilogie ("The Speeder Chase", "Scherzo for X-Wings") in nichts nachsteht. Dabei ist "Tuk Tuk" mal wieder eine halbe Konzertbearbeitung, denn der Satz fügt sich aus zwei unterschiedlichen Filmstücken zusammen: der ersten Hälfte der Tuk-Tuk-Jagd (0:00-2:29) und einer nur in Auszügen im Film verwendeten Vertonung der Fiat-Fahrt zum Ohr des Dionysos in Sizilien (2:29-Ende). Das Stück folgt grob einem dreiteiligen Formschema: ein mehrmals zögernder und neu ansetzender Intro-Teil (Allegretto ♩ = 102) geht bei 0:31 in den Hauptteil über, der das Tempo unvermittelt ins Vivace anzieht (♩ = ca. 150) - hier beginnt die eigentliche Jagd im motorisierten Gefährt. In diesem Teil finden die zahlreichen Variationen über Helenas Thema statt, sowie einige halsbrecherische musikalische Stunts. Besonders verwegen die beschleunigend wirkenden 3/8-Einschübe bei 1:47 und 1:56. Dem "Treppensturz" bei 2:23 folgt schließlich der dritte Abschnitt (Sizilien-Teil), der Helenas Thema nun fast nur noch im 3/4-Takt präsentiert. Hier beginnt das Thema förmlich zu fliegen, der Hatz und den Wirren der Jagd enthoben. Das entrückte Dreier-Metrum ist dabei eine schöne Anspielung auf die rhythmische Ambivalenz, die dem Thema grundlegend eingeschrieben ist, und die auch schon in der Konzertfassung immer wieder durchscheint. Am Ende verklingt das Stück in seinem Ritardando deutlich zurückhaltender und gedankenverlorener als es in Williams' Action-Konzertpiecen sonst üblich ist - doch das ist gerade das Reizvolle am Stück und an der Konzeption des Scores im Allgemeinen. Die große musikalische Rausschmeißer-Geste fehlt in DIAL OF DESTINY völlig. Ein Versuch eines grafischen Überblicks über das Form- und Taktschema, mit markierten Einsätzen des Helena-Themas:
  21. Der "WUMMS" ist ja gerade das Schlimme daran. Fette Soundwalls, die einem das Ohr verstopfen. Kraemer hatte wenigstens ein bisschen Differenziertheit in seinem Orchestersatz. Und gerade dieses Leichte, Federnde macht ja auch Elfmans Ur-Sound der Reihe aus.
  22. Die neuen STAR WARS-Filme (zumindest die Episoden 7 und 9) sind wirklich mehr als beschissen. Habe die Tage nochmal eine Dreiviertelstunde in THE RISE OF SKYWALKER reingeschaut, weil ich mich gerade etwas mit der "Speeder Chase" und den im Film verwendeten Fragmenten des Stücks beschäftige, und da ist mir wieder schmerzhaft bewusst geworden, was für ein übel geschnittener, dramaturgisch miserabler ADHS-Mist das ist. Besonders schlimm die ersten 20 Minuten. Abrams hat einfach keinerlei Gespür für Erzählrhythmus. Ein absolutes Cringefest der Wegwerf-Schnelllebigkeit. Die Rey-Figur habe ich auch nie wirklich gemocht. Das liegt u.a. an der abziehbildhaften Verarbeitung ihres Themas (als Zitat im Underscoring klingt die Melodie immer maximal statisch und uninteressant; leider wird das Thema in der Trilogie ständig bemüht), aber ich finde auch Daisy Ridley als Schauspielerin eher blass. Kein Vergleich mit der großartigen Phoebe Waller-Bridge. Meinetwegen können sie Kennedy absägen. Jetzt, wo Williams draußen ist und auch die INDIANA JONES-Reihe beendet ist, werde ich eh keinen Disney-Franchise-Film mehr schauen. STAR WARS interessiert mich jenseits von Williams schon lange nicht mehr.
  23. Glaube mittlerweile auch, dass es an den vielen schlechten Kritiken lag. Den Film in Cannes zu zeigen, war ein riesiger Fehler. Habe ihn gestern ein zweites Mal gesehen, und der ganze Hate, der dem Film entgegen schlägt, ist wirklich lächerlich. Extrem unterhaltsamer Abenteuerfilm, mit einigen tollen Setpieces, die inszenatorisch tatsächlich gar nicht mal so weit von Spielberg entfernt sind (z.B. die New York Chase). (Auf M:I 7 habe ich ehrlich gesagt deutlich weniger Lust. Furchtbare Musik, und scheinbar die gleichen sterilen Extremsport-Videos wie schon in FALLOUT. Das Franchise ist mit den letzten Filmen in seelenlose Anonymität abgerutscht, wie ich finde.)
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