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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich finde, man hört allen Scores der Reihe große Spielfreude und musikalische Ambition an. Auf mich wirkt es, als ob Williams diesen leichten Abenteuer-Klassizismus sehr gerne macht. Zumal die INDIANA JONES-Filme auch nicht die raumgreifende Schwere etwa der STAR WARS-Filme an sich haben - jeder Film ist ein eigenes Abenteuer, und man bindet sich als Komponist nicht für eine ganze neue Trilogie, in der ein riesen Familiengeschichten-Fass aufgemacht wird.
  2. Der Film ist allerdings wirklich ziemlich sehenswert. In einer Reihe betrachtet mit LEVIATHAN, DEEPSTAR SIX und DEEP BLUE SEA vielleicht sogar der beste. Nur SPHERE ist noch ein stärkerer Vertreter des Subgenres.
  3. Shire-Tage: PATERNITY (David Shire) SHORT CIRCUIT (David Shire) MONKEY SHINES (David Shire) FAREWELL, MY LOVELY (David Shire) REAR WINDOW (David Shire)
  4. Ich fange mal an mit: PLANE, Marco Beltrami, Marcus Trumpp Vor allem wegen dem schönen "Goodbye Plane".
  5. DIE REGELN Nominiert werden dürfen Scores zu Kinofilmen, TV-Produktionen (Serien-Staffeln und TV-Filme) und Computer- bzw. Konsolenspielen. Scores zu Einzelepisoden von Serien dürfen - ebenso wie Kurzfilmscores - nicht nominiert werden. Damit ein Score für den laufenden Jahrgang nominiert werden kann, muss der dazugehörige Film in eben diesem Jahr erstmals öffentlich, außerhalb von Filmfestivals, also regulär vor zahlendem Publikum gezeigt worden sein (meist gleichzusetzen mit dem internationalen Kinostart) - bei TV-Produktionen gilt das Datum der Erstausstrahlung bzw. Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen, bei Games das offizielle Erscheinungsdatum. Wenn ein Score zu einem veröffentlichten Film, Game oder einer Serie erst später - genauer gesagt nach dem Ablauf unserer Nominierungsphase (31. Januar) - veröffentlicht wird, zählt der Score zum Folgejahr. Nachträglich veröffentlichte Musiken wie Rejected Scores o.ä. können nur berücksichtigt werden, wenn der Kinostart nicht länger als zwei Jahre in der Vergangenheit liegt. Nominieren kann man bis 31. Januar 2024. Bitte immer folgendermaßen nominieren: FILMTITEL, Komponist (Filmtitel in Großbuchstaben, dann ein Komma und dann den Namen des Komponisten in normaler Schrift.) Vielen Dank!
  6. Lausche im Rahmen einer umfassenden David-Shire-Retro gerade nochmal dem CONVERSATION-Album. Das ist schon relativ monoton, zumindest in der ersten Albumhälfte ist jeder zweite Track eine Dopplung. Die gestrichenen Klaviersaiten sind heute auch nur noch aus historischer Perspektive interessant, macht ja im Suspense-Bereich so gut wie jeder mittlerweile. Die beiden Stücke für Jazz-Combo sind ebenfalls vernachlässigbar. Fazit: das Hauptthema und "Amy's Theme" genügen völlig. Oder man hat den "David Shire at the Movies"-Sampler, da ist ersteres auch drauf.
  7. Das ist schon nicht unberechtigt. 2007 war auch noch eine ganz andere Zeit, in der noch schöne Filme wie CRYSTAL SKULL entstehen konnten, und man den Mut hatte, einfach mal was zu machen, was dem Publikum eventuell auch missfallen könnte. Heute geht das nicht mehr, werden die Projekte doch zuvor von einer Armee von Marktforschern und Marketing-Strategen daraufhin abgeklopft, ob möglichst jede Zuschauerschicht, jede Minderheit und jede Altersgruppe ausreichend angesprochen wird. Ich hab auch ein bisschen Angst vor DIAL OF DESTINY - aber die Vorfreude auf Williams, Ford und Co. überwiegt letztendlich doch.
  8. Über den Film kann man streiten (wobei schwer wegzudiskutieren ist, dass die Campusjagd absolut großartig inszeniert und eine der besten der Reihe ist), beim Score finde ich obigen Vorwurf allerdings überhaupt nicht haltbar, hat ausgehend vom gebotenen Material schlicht keine Grundlage. Williams schreibt zwei enorm ausdrucksstarke neue Charakter-Themen, einen Haufen toller Scherzi, und sogar die Avantgarde ("Grave Robbers") und der modern angehauchte Minimalismus à la A.I. und MINORITY REPORT ("The Departure") kommen wieder zu ihrem Recht. Einen so reichhaltigen und abwechslungsreichen Score gab es von Williams in diesem Jahrzehnt kein zweites Mal. Hast du den damals nur einmal angehört und gleich wieder weggelegt? Nochmal hören!
  9. Trist. Einer der besten Williams-Scores der letzten 20 Jahre und auch der Film ist schon ziemlich super.
  10. 25 Jahre. Erste CDs um 1998 waren ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES (Kamen), GOLDENEYE (Serra), AIR FORCE ONE (Goldsmith) und EVENT HORIZON (Kamen/Orbital). Ich weiß nicht mehr genau, welcher davon der erste war. Nie eine Schallplatte besessen oder abgespielt. (Ach doch, PHANTOM THREAD habe ich mir als LP gekauft, aber nur wegen des beiliegenden Notenmaterials.)
  11. Das einzige, was stört, ist der Salat aus Score und Songs. Aber man kann die Tracks ja programmieren bzw. sich rippen und zu einer digitalen Tracklist machen. Habe mir die Expandierung allerdings auch nicht geholt. Gibt es hier einen weiteren Liebhaber des Scores, der sagen kann, ob da musikalisch noch etwas dazu kam, was auf dem damaligen Album nicht abgedeckt war?
  12. Musik ist Musik ist Musik. Ich liebe THE FIRM jedenfalls. Große Bandbreite des Ausdrucks (antreibend-positive Themen, ein Liebesthema, ein Blues, ein Thema der düsteren Ausweglosigkeit, paranoide Spannung im Finale). IT'S MY PARTY kenne ich noch gar nicht, ist der auch so vielfältig? THE CONVERSATION war mir jedenfalls auch immer etwas zu einseitig. Könnte aus dem Stand zehn Shire-Scores aufzählen, die mir besser gefallen.
  13. Probier mal Dave Grusins THE FIRM. Der holt musikalisch alles raus, was geht - nur mit Klavier.
  14. Eben. Man kommt nicht mehr davon weg. Das habe ich in meinem Text etwas weitergedacht und als dramaturgische Klammer mit dem Anfang gelesen, der ja auch jenseits der westlichen Hochkultur stattfindet. In der Musikethnologie hat sie ihr Geltungsbedürfnis ja auch nicht so ausleben können. Die Anfangsszene kommt überhaupt in vielen Texten etwas zu kurz - wahrscheinlich weil man hier nur hört, aber nicht sieht. Ich finde, der Film ist intelligenter als diese Interpretation des Endes als "ungeheuer harte Strafe". Der Film ist kein simples Moralstück. Wäre ja auch super trist.
  15. Allein mich als ignorant und empathielos zu bezeichnen, nur weil ich in meiner Interpretation des Films einen anderen Aspekt aufgreife als den, auf den sich eh bereits alle konzentrieren (den ich natürlich auch sehe, aber aus Redundanz-Gründen selbst nicht NOCH weiter ausführen möchte), grenzt schon an Unverschämtheit. Üb dich doch mal darin, eine andere Perspektive, die frisch in die Diskussion kommt, als Bereicherung zu sehen. Ich muss mich hier nicht an deiner "klaren Haltung" messen, die du hier schon "vor einiger Zeit dargelegt" hast. Für wie wichtig hältst du dich eigentlich? Kann man so sehen. Ich fand eben sehr interessant, dass sie sich in der Schlussszene trotzdem noch so voller Hingabe auf die Aufführung vorbereitet, die Dirigierpartitur studiert, etc. - genau wie bei Mahler vorher, genau wie in ihren musikethnologischen Forschungen. Und: wenn es ihr tatsächlich nur um sie selbst ginge, wieso sollte sie sich nach ihrem Untergang überhaupt noch weiter mit Musik beschäftigen? Die große Anerkennung findet sie im Rahmen von Cosplay-Veranstaltungen sicher nicht mehr. Klar: sie nimmt, was sie kriegen kann. Aber warum? Ist es die Sucht nach Musik, oder die Sucht nach Machtstrukturen, die der orchestralen Musikkultur inhärent sind? Beides sind interessante Fragestellungen zu Musik und Musikkultur.
  16. Es geht nicht um Widerspruch, sondern um Diskussionskultur. Du willst eben gerne "richtigstellen" und den Leuten sagen, wie der Hase eigentlich läuft. Finde ich gerade im Gespräch über Filme unangenehm, da Film ein zu komplexes Gewebe ist, um eindeutige Aussagen über seine Intentionen treffen zu können. TÁR verhandelt jede Menge auf sehr vielen verschiedenen Ebenen - eine schulmeisterliche Aussage wie "es geht da um..." macht den Film kleiner als er ist.
  17. Das auf einer Zwölftonreihe* basierende Hauptthema aus Jerry Goldsmiths PLANET OF THE APES, das im "Main Title" von der Piccolo-Flöte vorgetragen, und bei jeder Wiederholung von mehr Holzbläsern umspielt wird. Die ersten drei Töne (c - a - b) bilden dabei eine motivische Keimzelle, die in nahezu jedem Track auftaucht. (* c – a – b – es – d – h – cis – gis – fis – g – e – f)
  18. Finde es ja schon ein bisschen krass, was für einen herablassenden und belehrenden Tonfall du hier schon seit mehreren Kommentaren an den Tag legst, nur weil ich einen Text gepostet habe, in dem ich mich über die Reichhaltigkeit und Mehrdimensionalität eines Film gefreut habe. Und Empathielosigkeit unterstellst du mir auch noch. Naja, ich bin dann raus. Leider ist mit dir immer noch genauso schwierig zu diskutieren wie damals um 2012/2013.
  19. Christopher Youngs HARD RAIN-Thema für 8 Hörner unisono, das über einem prägnanten Ostinato erklingt. Der Goldsmith-Touch ist überdeutlich.
  20. Meiner Meinung nach eben nur ein beschnittener, einseitiger Blick auf den Film.
  21. Tut sie ja gar nicht. Woran machst du das fest? Ich zitiere mich gern von oben:
  22. Ich mache hier doch gar nicht diesen Entweder-Oder-Diskurs auf, sondern du. Ich sagte von Anfang an, dass der Film alles gleichzeitig macht, und gerade deswegen so faszinierend ist.
  23. Warum sollte der Film dann unbedingt im Konzertbetrieb spielen? Warum ist der Film in der Sache so extrem informiert? Klar liest jeder etwas anderes in einem Film. Ich habe bei vielen Kinoleuten allerdings das Gefühl, dass sie bewusst wenig im Thema des Films lesen, weil es schlicht nicht ihr Gebiet ist, bzw. der Hintergrund fehlt. Der Film gibt das aber her, fordert es regelrecht - die gesamte erste Stunde beschäftigt sich ja fast ausschließlich mit Fachthematik. Habe mich selbst gewundert, dass das Intrigen-, Beziehungs- und menschliche Drama so lange auf Sparflamme kocht.
  24. Die Reflektionsebenen betreffen immer auch die Musik. Nicht umsonst wettert sie gegen Goldsmith und Gebrauchsmusik, muss am Ende aber Videospielmusik dirigieren - der sie sich dann überraschenderweise auch mit der gleichen Hingabe widmet. Der Anspruch einerseits, im Umgang mit Musik etwas ganz und gar Eigenes zu versuchen, und die musikalische Realität andererseits, als Komponist ein Spielender zu sein, der mit dem gleichen Material hantiert, mit dem alle hantieren (wie es übrigens auch John Williams in Interviews immer sehr weise formuliert): diese Dichotomie wird im Film ja ständig reflektiert. Und das ist nur einer von vielen Aspekten.
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