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Academy Awards 2013 - Songs & Scores
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Eigentlich kann man doch durchaus zufrieden sein, LIFE OF PI ist für den Filmmusik-Freund zwar sicher nicht essentiell, aber doch klangschön, inspiriert und im Film prima. "Pi´s Lullaby" hätte ich mir als besten Song gewünscht, aber naja, es musste halt der Publikums-Knaller sein. Egal, abgehakt und aus dem Sinn. Was die anderen Kategorien betrifft, so haben mich viele Gewinne echt gefreut: Jennifer Lawrence siegt verdient über Chastain, der feine ARGO wird bester Film, der Effekt-Oscar geht endlich mal wieder an die Richtigen, und auch die Tarantino-Sache war wirklich erfreulich. Einzig in der Hauptdarsteller- und Nebendarstellerinen-Kategorie hätte ich mir THE MASTER gewünscht. Feine Show auch, überraschend lax und selbstironisch. Über die Obama-Masche könnte man natürlich streiten, ich fand´s etwas übertrieben. -
Wenn ich mir überlege, dass Jerry Goldsmith gerade mal einen (!) Score-Oscar, jedoch keinen Oscar für´s Lebenswerk gewonnen hat, dafür aber Williams jetzt schon 5 Oscars gewonnen und darüber hinaus auch noch Chancen auf eine Ehrenwürdigung seitens der Academy hat, würde ich sagen: das passt schon gut, wenn ein gerade mal solider Score wie LINCOLN nicht ausgezeichnet wird. Wäre übrigens schön, wenn ANNA KARENINA hier im Board generell mal etwas mehr rezipiert werden würde - ein wirklich intelligenter, vielschichtiger Score, der, was die musikalisch-kompositorische Versiertheit anbelangt, der Williams-Fingerübung in nichts nachsteht.
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Oliver meint die Americana-geprägten Tracks des Finales - elegische Streichersätze, die an Barber und Copland, und damit auch entfernt an Williams erinnern. Welche Tracks das auf dem Album sind, weiß ich leider nicht.
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Kann ronin und Lars, was den popsinfonischen Schema-F-Sound der orchestralen Passagen betrifft, voll und ganz zustimmen. Völlig uneigenständig, verwässert den Score total. Wenn schon eine orchestrale Ebene unbedingt sein musste, dann hätte die einfach markanter ausfallen müssen. Broughton kam übrigens über Trapanese zum Score - Trapanese hat ihn konsultiert, da er einer seiner Lehrer war.
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Auch hier nochmal: Wunsch: ANNA KARENINA Tipp: LIFE OF PI
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Ich würde es im Kontext der Filmmusik bewerten, und in dieser Hinsicht wäre es schon etwas Neues, Erfrischendes gewesen, wie eben auch THE SOCIAL NETWORK. Letzterem wurde übrigens leider auch vorgeworfen, dass es für NINCE INCH NAILS-Verhältnisse nur das "Übliche" war - bei dieser Argumentation vergisst man aber, dass es Filmmusik ist, und eben kein NINCE INCH NAILS-Album.
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Das, was ich hier aus Morris' Zitat herauslese, belegt doch das, was ich gesagt habe. Oder verstehe ich da jetzt was falsch? -
Mal abgesehen davon, dass diese Sinnbilder doch arg simpel und offensichtlich sind, empfinde ich die orchestralen Elemente als recht ungekonnt drübergepappt. Wenn die Macher schon so modern gesinnt sind und eine Band engagieren, dann sollen sie sie ihren Rock/Pop/Electronic-Stil doch wenigstens "pur" ausleben lassen, wie im Falle von THE SOCIAL NETWORK. Das wirkte authentischer und unverkrampfter. Gewagt ist die Verpflichtung einer Band, spätestens nach dem Erfolg von Reznors THE SOCIAL NETWORK, mittlerweile nicht mehr - obwohl natürlich grundsätzlich interessant und begrüßenswert. Aber eben nur, so lange es nicht unnötig mit fremden Ingredienzen (hier: orchestraler Pomp) verwässert wird, die von den Musikern augenscheinlich nicht beherrscht werden.
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Academy Awards 2013 - Songs & Scores
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Die Äußerung zu Haneke zählt sicherlich zu den dümmsten, die man zur Kunstform Film überhaupt im Internet finden kann - aber immerhin, ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn: seinen Einschätzungen bzgl. der Darsteller-Leistungen in THE MASTER stimme ich in jeder Hinsicht zu. -
Umfrage zur Oscarverleihung 2013
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in Filmmusik Diskussion
Babis adapted: Mein persönlicher Favorit ist ANNA KARENINA, würde aber hinzufügen wollen, dass alle fünf nicht zu meinen absoluten 2012 Favoriten gehören. Ich tippe auf Danna, dicht gefolgt von Williams. Die anderen drei Kandidaten würde ich ausschließen. Nun ja, die Filmwirkung ist durchaus beachtlich, vor allem in der grandiosen Schlusssequenz, aber auch in der Szene auf dem Feld, in der Clayton dem Anschlag auf sein Leben entgeht. Wär? -
Varèse Sarabande: Jeff Beal - HOUSE OF CARDS
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das ist wirklich absolut nicht nett. Ich schätze Reznors Fincher-Scores sehr, aber ich muss zugeben, dass ich von Beal bislang noch nichts kenne. Ich lasse mich überraschen. -
Wirklich tolles Cover, hat gegenüber der Varèse-Club-Edition deutlich die Nase vorn. Ich bitte diejenigen, die sich das Album sofort zulegen werden, um kurze Info bei Erhalt des Albums, ob die Klangqualität tatsächlich besser ist. Allein wegen des tollen Covers würde ich die Musik jetzt nicht noch einmal kaufen - herausragender Score zwar, aber die Hardcore-Komplettierung muss nur bei meinen Lieblingskomponisten sein.
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Bin zwar kein Jackman-Spezialist, aber wenn man bedenkt, was für ein kreativer Tiefflieger der erste Score war, könnte man durchaus annehmen, dass der junge Newcomer den alten Haudegen ordentlich in die Tasche stecken wird.
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- Henry Jackman
- Alan Silvestri
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Und dann auch noch von den Produzenten des letzten APES. Nene, meine Abneigung multipliziert sich gerade. Musikalisch erwarte ich Ähnliches wie bei TRON LEGACY: einen bemühten Konsens zwischen alternativer Ausrichtung (Band) und traditionell-orchestralen Elementen. Wieso kann man sich denn nicht mal auf eines von beiden konzentrieren, v.a. wenn offensichtlich ist, dass die Band-Musiker keinerlei Verbindung zur E-Musik-Tradition haben/haben wollen?
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Meine konkrete Frage zu SPRING BREAKERS befindet sich im Trailer-Thread auf Seite 111. Ich frage das alles, weil ich eigentlich gar nicht mehr bis zum deutschen Starttermin am 21. März warten möchte - die Pressevorführung hab ich leider wieder verpasst. Nun ja, der Film kommt ja zu einem anderen Schluss: die Folterungen waren nicht die Verbrechen einzelner, sondern waren Teil eines staatlich gebilligten, und damit durchaus systematischen Folterprogramms der US-Regierung. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Ich finde Heiligenverehrung genauso fragwürdig wie du, und finde vieles von Tarantino auch einfach nur bemüht bis blöde, etwa die KILL BILL-Filme und partiell auch PULP FICTION. Mit seinen letzten beiden Filmen hat er aber einen ganz gehörigen Schritt nach vorne getan, sowohl was Drehbuch-Qualitäten als auch die Komplexität der Meta-Ebenen anbelangt. Für mich haben INGLOURIOUS BASTERDS und DJANGO UNCHAINED, abgesehen von der collagenhaften Musik-Auswahl, nicht mehr viel mit seinen früheren Werken gemein, denen man Beliebigkeit viel eher vorwerfen könnte als seinen beiden aktuellen Filmen. Durchaus, ja. Die Folterszenen folgten einer dermaßen klassischen Dramaturgie (wie auch der gesamte Film), dass man die ganze Zeit meinte, man wäre in einem spannenden Genre-Film. Jegliche Form von filmsprachlicher Distanzierung wurde vermieden, jede Form von beängstigendem, irrationalen Schrecken ausgespart. Wenn man das Grauen wirkungsvoll darstellen will, darf man es nicht dermaßen traditionalistisch, nach Prinzipien der Spannungsdramaturgie inszenieren. Bigelows politisches Anliegen mag löblich sein, aber der Film zeigt, wie wenig die gute Frau von intelligentem Einsatz filmsprachlicher Mittel versteht; in der Umsetzung ihrer gut gemeinten Botschaft ist sie gescheitert. Popcorn-Folter funktioniert - zumindest bei mir - nicht. Sondern? PS: Du hast meine Fragen bzgl. BEASTS OF THE SOUTHERN WILD und SPRING BREAKERS noch nicht beantwortet. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Obwohl mich dieses populäre Reiz-Thema insgesamt weniger interessiert, muss ich auch hier sagen: das hätte man durchaus kritischer und unangenehmer darstellen können. Kritischer, da die Ergebnisse der Folter schon in direkten Zusammenhang mit der gelungenen Aufspürung Bin Ladens gesetzt werden - unangenehmer, da die Folterszenen meines Erachtens doch sehr mainstreamig gestaltet und leicht konsumierbar waren. Insgesamt recht glatt und Hollywood-typisch, aber da kann man wohl einfach nicht mehr erwarten. Ein amerikanischer Film, der bzgl. Anti-Terror-Folter eine eindringlichere Wirkung entfaltet, wäre meiner Meinung nach Erol Morris' STANDARD OPERATING PROCEDURE - ist aber halt eine Doku. Wenn du mit "diabolisch" meinen Wunsch nach Wagemut in der aktuellen Kunst meinst, dann gebe ich dir Recht. Leider leben wir in einer Zeit, in der der Kompromiss (ein Faktor, der in Politik und Sozialgefüge von Bedeutung ist, nicht aber im kreativen Bereich) auch die Kunst stark prägt. Das führt leider allgemein zu einem künstlerischen bzw. innovatorischen Stillstand. Eine gewisse Entpolitisierung von Kunst würde dem in der derzeitigen Situation entgegenwirken - 2004 war ein weiser, homogenisierender Film wie L.A. CRASH, im Kontext von Bushs Weltpolitik, noch etwas Besonderes und Lobenswertes, im Jahr 2012 wirkt diese Tendenz - wie sami richtig bemerkt - jedoch schon wieder ungemein überholt. Zemeckis kommt mit seinem "Kino als moralische Anstalt" zu spät. Vor zehn Jahren hätte der Film einen besseren Eindruck gemacht. In manchen Dingen stimmt man überein, in manchen nicht. Ronin hat die Plausibilität dieser Lesart zwar schon fein relativiert, aber insgesamt zeigt sich hier schön, was ich mit der meisterhaften Mehrdeutigkeit meinte. Tarantino bietet als postmoderner Künstler ganz viele Lesarten an, bezieht die Rezeption durch das Publikum ganz gezielt in sein Kunstwerk mit ein. Man könnte auch anmerken, dass der Anti-Rassismus im Film mit genau den selben, unmenschlichen, brutalen, menschenverachtenden Mitteln durchgesetzt wird, wie der Rassismus. Das würde eine Interpretation in Richtung eines konservativen Backlash rechtfertigen, der die Progressivität der Bürgerrechtsbewegung nachträglich kritisch beäugt. Dafür würde die graphische Überbetonung von Gewalt gegen Rassisten sprechen. Tarantino ein verkappter Rassist? Wie gesagt: der postmoderne Künstler schafft offene, schizophrene Werke, die der Rezipient mit seiner Interpretation aktiv mitgestaltet. Ein Film wie DJANGO UNCHAINED ist dafür derzeit ein virtuoses Musterbeispiel. Diese Interpretation wäre angebracht, wenn man INDIANA JONES als betont postmodernes Werk eines betont postmodern eingestellten Künstlers bezeichnen könnte. Ist aber nicht der Fall, Spielberg ist ein im Vergleich zu Tarantino (relativ) unreflektierter Neo-Traditionalist. Was angebracht ist, und was nicht, könnte man aber auch zu bestimmen versuchen, siehe oben meine Antwort auf Ronin. Wieso sollte ich in einen Spielberg-Film z.B. komplexe, postmoderne Ansätze hineininterpretieren? Dagegen ist es durchaus angebracht, einem Filmemacher wie Tarantino, oder einem Filmkomponisten wie Elliot Goldenthal komplexere Meta-Kommentare zu "unterstellen", da bekannt ist, dass sie dekonstruktivistischen, postmodernen künstlerischen Strömungen angehören. Fazit: Kontextualisierung finde ich beim Interpretieren von Kunst sehr wichtig. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Gerade die Protagonistin verfällt doch gerade nicht in diese "Trägheit", sondern kämpft aktiv um ihre Existenz in den lebensunwürdigen Bedingungen der verarmten Südstaaten-Sumpfgebiete. Da hast du den Film scheinbar missverstanden. Und den wohl auch. Hattest du BEASTS OF THE SOUTHERN WILD denn gesehen? Ich frage nur, weil du ja sonst zu jedem von dir gesichteten Film etwas schreibst. Nun, bei mir sogar auf Platz 1. Aber ich muss gestehen, dass ich nach wie vor das absolute Gegenteil eines Trekkies bin, und einfach nicht genug Interesse aufbringen kann, mir die Filme anzusehen (kenne bislang, glaube ich, nur Teil 1 und 5, aber selbst da weiß ich kaum noch was). Die Scores habe ich allesamt gehört, zur Kenntnis genommen, aber mit wirklichem (!) Genuss und Interesse höre ich eigentlich nur NEMESIS - und den auch nur als vom Film gelöste Konzertmusik. Goldsmiths Nr. 5 höre ich durchaus auch mal ganz gerne, zumindest in Teilen, aber das war´s dann auch schon. Seltsam, ich weiß. Bin wohl einfach TREK-resistent. Ich fange jetzt mal an, meine Kino-Sichtungen der letzten Monate aufzuarbeiten: ZERO DARK THIRTY (Kathryn Bigelow) Ein fragwürdiger Versuch, ein brisantes, weltpolitisch relevantes Ereignis unter Zuhilfenahme plumper Genre-Konventionen publikumswirksam zu inszenieren. Der verbissene Kampf einer Geheimdienst-Frau wirkt wie ein verspätetes feministisches Statement, oft wie ein Western mit weiblicher Hauptfigur, inklusive der Genre-typischen, reaktionären Motive. Dadurch wird auch deutlich, welche einseitige Perspektive der Film einnimmt: die dominierende Perspektive des Westens. Ein in meinen Augen reichlich misslungener Film. DJANGO UNCHAINED (Quentin Tarantino) Ein mehrdeutiges Meisterstück, das Tarantino wohl auf dem endgültigen Zenit seines Schaffens zeigt. Die Tatsache, dass ein Deutscher, der von einem Schauspieler verkörpert wird, der mit der Rolle eines diabolischen Nazis berühmt geworden ist, zum Initiator einer anti-rassistischen Bürgerrechtsbewegung wird, dürfte mit das Subversivste sein, was Markführer Hollywood derzeit zu bieten hat. Da wird dem deutschen Kinogänger der Glaube ans Tätervolk regelrecht ausgeprügelt, was natürlich in der bundesdeutschen Filmkritik zu teils amüsanten Reaktionen geführt hat. Wie Tarantino hier freudig Weltbilder bepinkelt, das macht schon großen Spaß. Ein in meinen Augen reichlich geglückter Film. FLIGHT (Robert Zemeckis) Man muss schon ein großer Angsthase sein, eine solch vielversprechende Story-Grundkonstellation dermaßen enttäuschend aufzulösen: Alkohol-abhängiger Pilot stürzt wegen technischen Defekts mit seiner Maschine ab, 96 Menschen überleben aufgrund raffinierter, wenn auch unter Alkohol-Einfluss getroffener Entscheidung, das Flugzeug nach einem Kopfüber-Flug auf einem Feld notzulanden. Die Alkoholisierung des Pilots führt letztlich aber doch zur Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung - und auch wenn das Finale andeutet, dass der Protagonist einfach zu seinem verdienten Recht gekommen wäre, wählt der Film die Konsens-Lösung, den Weg der (sicherlich) praktisch vernünftigen, aber künstlerisch bisslosen Weisheit. Wie erfreulich Zemeckis-untypisch wäre es gewesen, wenn Goodman, Washington und Co. dem egozentrischen, hedonistischen Ideal treu geblieben wären und sich letztendlich auf der "dunklen Seite des Mondes" wiedergesehen hätten. Ein herausragend gespielter, irgendwie schon sehenswerter, aber in seiner finalen Wendung leider verschreckt-moralistischer Film, der, wäre er konsequent geblieben, zu einem hübschen kleinen Aufreger hätte werden können. LINCOLN (Steven Spielberg) Unaufgeregtes Historiendrama für den Schulunterricht, das den Demokraten in uns bestätigend nicken lässt, aber der Figur des Abraham Lincoln nicht das geringste abgewinnt, was nicht schon zigfach gesagt worden wäre. Wie auch der Score: für mich, abgesehen von den feinen Darsteller-Leistungen (Lewis, Jones, Spader), ein Neutrum. -
Kannst du das nochmal präzisieren? Ich verstehe nicht so ganz, und kenne auch das Interview nicht.
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- James Bond
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Kann BVBFans Meinung absolut nachvollziehen und auch für mich bestätigen - der durchaus komplexe, vielschichtige (wenn auch in seiner schlussendlichen Aussage sehr konservative, betont unkontroverse und Kompromiss-orientierte) Film hätte eine Musik verdient, die sich nicht nur in gefühlig-zarten, konventionellen Streicher-und-Klavier-Arrangements verliert und unangenehmere Akzente völlig vermeidet. Aber wiederum: zum ängstlichen Schisser-Tenor des Films - den ich naiverweise echt nicht erwartet hatte - passt Silvestris lahmer Ansatz dann wieder optimal. Wie erfrischend wäre es gewesen, wenn Lüge und juristisches Recht mal auf ganz rücksichtlose Art und Weise durchgesetzt worden wären. Zu so einem Ende hätte mich eine Silvestri´sche Vertonung wirklich interessiert.