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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Willkommen im Board, Klara! Und nachträglich noch ein Welcome (Back) an Jürgen - man kennt sich ja. -
Nein, das täuscht absolut nicht, er orientierte sich schon immer stark an Komponisten der klassischen Moderne (Strawinsky, Bartók), der Avantgarde (Penderecki, Ligeti) und der (Post-)Minimal Music (v.a. Adams). Und du hast Recht, das Thema ist durchaus lang und mehrgliedrig, und damit in einer klassisch-spätromantischen Tradition (konkret: Wagner), das meinte ich mit an "alter Schule" orientiert. Das ist eben Goldenthals "Stimme", er kommt aus der E-Musik, nicht aus der populären Musik, wie etwa Zimmer. Seine kritischen, anti-traditionalistischen Einstellungen finden sich eben meist eher auf der Ebene des Subtexts (Mehrdeutigkeit, Ironisierung, Groteske, etc.).
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Klara, was hälst du denn von Elliot Goldenthals Batman-Thema? Das ist mein liebstes von den bisher drei Themen zur Filmreihe: Das ist meiner Meinung nach der intellektuell ausgereifte Kompromiss zwischen epischer, pathetisch-unreflektierter Comicfilm-Vertonung à la SUPERMAN und düster-existenzialistischer, dafür musikalisch uninteressanter Soundcollage à la THE DARK KNIGHT. Goldenthals Musik vereint hier die symphonische Raffinesse der "alten Schule" mit den kritischen Untertönen der (Post-)Moderne - etwa die faschistoiden Strukturen in der Figur des Superhelden, die sich in der "Fledermausmarschmusik" spiegeln.
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Naja, Careys Songs passen ja eigentlich ganz gut zu dem eskapistisch-idealistischen Charakter der OZ-Geschichte - könnte vielleicht was werden. Auf Elfmans Score bin ich eigentlich auch ganz gespannt, ist immerhin die erste Zusammenarbeit der beiden nach dem großen Krach bei SPIDER-MAN 2. Vielleicht ist es aber auch nur eine reine Geld-Sache (bei Geld hören Freunschaften auf, fangen aber vielleicht auch wieder an), der Film ein uninteressantes Produzenten-Vehikel und Elfmans Arbeit wenig inspiriert. Man wird sehen.
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Veröffentlichung FMS: Leonard Rosenmans ALEXANDER THE GREAT and others
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Naja, symphonisch geprägt ist ja eigentlich fast sein gesamtes Werk - nicht nur was die Besetzungen, sondern auch was die (sehr traditionellen) formalen Gestaltungsprinzipien seiner Musik anbelangt. Modernistische Komponisten wie Rosenman sind ja nicht per se un-symphonisch, eher im Gegenteil. -
Das Doppel HELL IS FOR HEROES / ESCAPE FROM ALCATRAZ werde ich mir wohl zulegen, vor allem wegen dem wirklich hochinteressanten Fielding. Das Konzept einer "metallischen", unpoetischen Musik ist beeindruckend umgesetzt, Teile davon erinnern zumindest mich immer wieder an Edgar Varèses Schlagzeug-Komposition "Ionisation". @ Mephisto, Jonas: Interessant wäre hier die Frage, ob es in Fieldings Score, trotz der perkussiv-stählernen Kälte, vergleichbare formale Verbindungen zu symphonischen Traditionen gibt wie bei Varèses Stück. Da könnte man jetzt, wo es den Score endlich auf CD gibt, mal genauer einsteigen.
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Ich habe DJANGO UNCHAINED zwar noch nicht gesehen, verstehe aber nicht, wieso sich an der Tatsache gestoßen wird, dass ein Deutscher als Mentor eines Schwarzen und damit als Gegenpol zum Rassismus inszeniert wird. Wieso ist das unreflektiert? Die Begründung liegt doch eigentlich auf der Hand: Tarantino hat eine dekonstruktivistische Freude am Zerlegen von Weltbildern - wie auch in INGLOURIOUS BASTERDS, scheint er nun auch wieder in DJANGO UNCHAINED Film und Geistes-/Kulturgeschichte zu fragmentieren und neu zusammenzusetzen. Da darf dann auch ruhig mal ein Deutscher/ehemaliger Nazi zur Keimzelle des Bürgerrechts werden - was spricht dagegen? Er verunsichert damit immerhin schon mal deutsche Filmkritiker in deutschen Filmmusik-Foren, die sich in ihrem Weltbild fest positioniert haben. Partiell durchaus subversiv. Den negativen Bewertungen bezüglich INGLOURIOUS BASTERDS kann ich mich übrigens nicht anschließen, m.E. ein hochinteressanter Film. Und Csongor, was fandest du denn an BEASTS OF THE SOUTHERN WILD so fürchterlich? -
Neuigkeiten zur klassischen Musik
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Klassische Musik & Orchester
Wenn du Kubricks 2001 kennst, wirst du die "Atmosphères" schon mal gehört haben. Wurde da ja sehr wirkungsvoll eingesetzt. Die Werke würde ich, sofern es kein offizielles Werkverzeichnis (wie bei Bach, Mozart oder Bartók) gibt, nach den Opus-Zahlen ordnen (Beispiel: Arnold Schönberg - Fünf Orchesterstücke, op. 16). Bis ca. in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden diese Nummerierungen zwar größtenteils noch von Verlegern vorgenommen, aber schließlich machten es die Komponisten dann auch selbst. Erst zu Zeiten der Avantgarde kamen die Opus-Zahlen dann wieder etwas aus der Mode. Insgesamt aber ein relativ verlässliches Ordnungs-Kriterium, wenn man nicht zur genauen Entstehungszeit eines jeden Werks eine halbe Stunde wissenschaftlich recherchieren will. Zu Lutoslawski: Ein Vorreiter der polnischen Avantgarde, der dann später in den 60er Jahren z.B. auch Krzysztof Penderecki angehörte. Seine Musik ist durch folkloristische Bezüge einerseits mit der Tradition (und auch mit der klassisch-modernen Musik Béla Bartóks) verbunden, andererseits war sie in ihren aleatorischen Elementen und der individuellen Weiterentwicklung serieller Techniken auch sehr fortschrittlich - insbesondere, wenn man bedenkt, dass sie im stalinistischen Polen, und damit in einem absolut anti-avantgardistischen Klima entstanden ist. Michael Boldhaus beschreibt in seinem Artikel auf Cinemusic.de übrigens die Einflüsse Lutoslawskis auf die Filmmusik Jerry Fieldings - sehr interessant, wenn ich auch finde, dass bei Fielding die Einflüsse Olivier Messiaens prägender und auffälliger sind. -
Mir tut der David auch etwas leid - immerhin scheint er ja noch angestrengt zu versuchen, im Geschäft zu bleiben, anders als etwa Bruce Broughton. Und dann reicht´s letzten Endes doch nur für... kleine Filme, die kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Schade, denn eigentlich hat er nicht weniger drauf als sein (über alle Maßen) erfolgreicher Bruder.
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Genau das empfand ich auch als problematisch: die eigentlich relativ sachliche, fokussierte Inszenierung von Geschichte beißt sich (mal wieder) mit idealistisch-melodramatischem Kitsch, und zwar vor allem in der von dir angesprochenen Familiengeschichte. Spielbergs Schizophrenie wird hier in ähnlicher Weise deutlich wie in WAR OF THE WORLDS (dort war es die Ambivalenz zwischen realistischer Panik und idealistischem Heldentum - bezeichnenderweise auch wieder manifestiert in einer Vater-Sohn-Beziehung). Naja, Spielberg eben. Aber gerade bei einem historischen Stoff wie LINCOLN hätte mich ein eindeutiger, nicht-ambivalenter Ansatz mehr interessiert. -
Kurzer Zwischenruf: ich finde THE HAPPENING als Film recht interessant. Das (überbetonte) Auseinanderklaffen von inszenatorischer Finesse und inhaltlicher Seichtheit habe ich immer als selbstreflexiven Kommentar zum Wesen des B-Monster-Movies gesehen - ein Genre, dem THE HAPPENING ja offensichtlich angehört. Irgendwie wirkt das Ganze oft zu lächerlich, um völlig ernst gemeint zu sein. Ist halt insgesamt die Frage, ob man Shyamalan als postmodern-selbstreflexiven oder naiv-religiösen Filmemacher einstuft. Vielleicht meint er Filme wie SIGNS auch vollkommen ernst, man weiß es nicht.
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Sehe da auch nicht viel mehr als ordentliche Routine drin - einzig "The Circus Sets Up" (einer der wenigen Tracks, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind) lässt sich durch die stampfende 2er-Betonung des 6/8-Takts als nette musikalische Analogie zu den titelgebenden Elefanten deuten. Ansonsten reichlich kitschige Underscoring-Soße ohne viel Subtext und kreativen Esprit.
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Ein (allzeit) bissiger Ton, Thomas. Filme sind für´s Kino gemacht, und von daher bin ich immer ganz froh, wenn ältere Filme (meinetwegen optisch aufpoliert) wiederaufgeführt werden. JURASSIC PARK werde ich mir Ende des Jahres auch sicher nochmal im Kino geben. Aber du hast Recht: der Anlass für diese ganzen Neuaufführungen ist natürlich kein retrospektiver.
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Märchen-und-Mythen-Mashup
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen
Man dankt. -
Gibt es eigentlich auch einen Thread zum Film? Ein Artikel auf Schnittberichte.com, der von extremen Szenen berichtet, die nach Test-Screenings nun letztendlich doch herausgeschnitten wurden, hat mich zu der Frage geführt, ob sich dieses neue "Subgenre" der respektlosen Märchen-und-Mythen-Mashups (ABRAHAM LINCOLN: VAMPIRE HUNTER, HANSEL & GRETEL: WITCH HUNTERS) in die subversive Tradition des Exploitation-Films einordnen lassen könnte, man vielleicht sogar von gegenkulturellen Tendenzen bzw. provokanten Umdeutungsprozessen, wie es sie im Underground-Film der 70er Jahre gab, sprechen könnte. Ein meine These entkräftendes Argument wäre natürlich die Tatsache, dass die Radikalität des Films durch Test-Screenings entschärft wird bzw. der Regisseur einer solchen Entschärfung überhaupt zugestimmt hat. Demnach könnte man behaupten, der Regisseur wäre überhaupt nicht an einem radikal-exploitativen Ansatz interessiert, sondern viel eher an breitem Publikum. Andererseits suchte das Exploitation-Kino als industriell gefertigtes Zweitverwertungs-Kino schon immer die Nähe zum zahlenden Publikum. Naja, however... was meint ihr?
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Ein neutraler Gedanke zum Thema: wäre es nicht interessant, die Veränderung von Kunst durch den Konsumenten als kulturelles Phänomen zu betrachten und es nicht sofort zu werten? TED gab´s ja hierzulande im Kino auch auf bayrisch - wenngleich man hier natürlich die Wahl hatte zwischen "normaler" und gewagter Synchro, bei HUDSON HAWK oder den von Alexander angesprochenen Bud-Spencer-Filmen hat man als Alternative nur die Originalfassung. -
Mir persönlich ist es relativ egal, wer das Ganze vertonen wird, da a ) Williams' letzte STAR WARS-Scores schon nicht mehr von großer kreativer Lust am Franchise kündeten, und b ) Giacchino mich bisher auf der technischen Ebene eher enttäuscht hat. Man bräuchte einen Komponisten, der sowohl die technische Versiertheit eines Williams, als auch das kreative Gespür, das Giacchino zumindest hin und wieder an den Tag legt, in sich vereint. Gordon, Goldenthal... aber das wird eh nicht passieren. Von daher: mir egal, wer von den beiden letztlich das Rennen macht. Mein rationaler Tipp: Giacchino. Frischzellenkur ist ja momentan generell angesagt, siehe Bond, Potter und Konsorten.
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Na dann. Werde ihn mir aber wohl erst auf DVD anschauen, geschnittene Fassungen im Kino will ich dann eher nicht unterstützen. Ein paar Kommilitonen von mir hier aus der Filmwissenschaft waren unglaublich begeistert von dem Film. Ist das wirklich nur ein typischer Teenager-Film? Immerhin auch auf IMDb mittlerweile bei 8,2 (nun gut, das muss nicht immer was heißen)... -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Ob die Schnitte (bei evtl. gekürzter Fassung) auffällig waren oder nicht, wollte ich eigentlich erst in einem zweiten Schritt klären, aber bitte... -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Wird THE LAST STAND in den Pressevorführungen auch nur in der gekürzten Fassung gezeigt? -
Michael Winner 30. Oktober 1935 - 21. Januar 2013
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Film & Fernsehen
Winner war ein echt interessanter Genre-Filmer - ich schätze ihn ja vor allem für seinen unorthodoxen Okkult-Horrorthriller THE SENTINEL von '77, der trotz deutlicher Anlehnungen an ROSEMARY'S BABY einen beunruhigend drastischen, unbequemen Ton an den Tag legt. Ein prägnanter, sehenswerter Film. Auf die Qualität der Musik legte Winner in seinen Filmen offenbar ebenfalls großen Wert - THE SENTINEL sollte ja ursprünglich von John Williams vertont werden, dann von Michael Small, und am Ende wurde es dann Gil Melle, der (in Anlehnung an Fieldings ebenfalls brillante Winner-Scores) eine kühle, motivisch dichte Musik mit erfrischenden avantgardistischen Spitzen schrieb - sollte endlich mal veröffentlicht werden, vielleicht bringt Intrada den ja mal. -
Obwohl ich es etwas merkwürdig finde, dass ein kurzer OT-Diskurs hier als überflüssig und blödsinnig tituliert wird, andernorts aber munter über Absurditäten wie "Alternativbesetzungen" von Sinatra-Filmen fabuliert wird, muss ich Souchak hier in der Sache Recht geben: Tarantinos postmoderne Haltung spiegelt sich eben vor allem in der (ironischen) Referenz, der Ansammlung von Zitaten - die Umsetzung auf musikalischer Ebene, also die rekombinierende, ironisierende Zusammenstellung von pre-existing music, ist da nur nur konsequent und macht auch völlig Sinn. Ein von einem einzelnen Komponisten geschriebener Score wäre bei Tarantino eigentlich nur möglich, wenn der Score selbst postmodern-collagenhaft angelegt wäre - etwa im Stile von Goldenthals TITUS, nur noch etwas "lockerer". Ob das so auch wirklich funktionieren würde, keine Ahnung. Aber ein interessanter Gedanke allemal.
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Filmmusikveranstaltungen (Konzerte, Panels, etc)
Sebastian Schwittay antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Filmmusik Diskussion
Das freut mich besonders für Oliver, das dürfte ja jetzt die Chance sein, dem guten Horner auch mal persönlich zu begegnen. Ich werde - obwohl kein so großer Horner-Fan - wohl auch wieder zugegen sein, vor allem wegen der "Kollegen" und dem tollen Flair. Letztes Jahr konnte ich ja leider nicht dabei sein. Markus, Csongor, etc. - ihr werdet ja sicher auch kommen, oder?