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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Sebastian Schwittay

    The Rite

    Goldenthal, Gordon oder Young wären sowieso äußerst unrealistisch gewesen, so hat Hafstrom bisher immer unauffällige, atmosphärische Scores in seinen Filmen gehabt - kann mir nicht vorstellen, dass das bei THE RITE jetzt anders ist. Außerdem vertont Gordon mit Sicherheit nicht so schnell einen US-Film, hat er ja auch noch nie gemacht.
  2. Ja, sehr oft. "Anderton´s Great Escape" ist auch schwierig, aber da kommt wenigstens immer wieder der prägnante 3/4-Takt mit dem Hauptmotiv, zur Orientierung. Ich möchte übrigens noch einmal betonen, dass ich keineswegs finde, dass "Anderton´s Great Escape" das herausstechende Highlight der MINORITY REPORT-Musik ist. Habe den als Beispiel für Williams´ großartiges kompositorisch-handwerkliches Können angeführt und um zu verdeutlichen, dass es unter den momentan aktiven Filmkomponisten kaum noch ähnlich virtuose Tonsetzer gibt. Der Track ist brillant durchkomponiert, könnte aber stilistisch ebenso aus JURASSIC PARK oder einem der neuen STAR WARS-Scores stammen. Ganz im Gegenteil zum Rest des Scores, der eben ganz spezifisch und eigenständig nach MINORITY REPORT klingt. Die wahren Highlights des Scores sind in meinen Augen "Everyboy Runs!" und "Spyders".
  3. "Icicle" ist wirklich ein Knaller, rhythmisch knifflig und hat wahnsinnigen Drive. Überhaupt ist DIE HARD 2 ein richtig guter Score, der es mit der Vorgänger-Musik locker aufnehmen kann. Obgleich das Varèse-Album sehr gut geschnitten ist, würde mich eine Expandierung hier durchaus interessieren. Gibt wirklich noch Einiges an gutem Material im Film. Dass Kamen kein guter Themenschreiber war, stimmt auch nicht. Die Melodien der Bryan-Adams-Songs (und damit der Hauptthemen) zu ROBIN HOOD und THE THREE MUSKETEERS stammen immerhin von ihm - und wenn das keine Ohrwürmer sind... Sicher haben alle seine Themen einen gewissen Pop/Rock-Einschlag und sind nicht akademisch durchkomponiert, aber das unglaubliche melodische Gespür, das hier zum Ausdruck kommt, ist überwältigend. Kamen war ein durch und durch von musikalischem Geist beseelter Mensch, und das hört man in fast allen seiner Scores.
  4. Dann warst du auf einer wirklich guten Schule. Ich hingegen musste im Musikunterricht selbst (!) das 20. Jahrhundert in Referaten vorstellen, weil unsere Musiklehrer glaubten, lieber Liedchen trällern zu müssen. Ich denke durchaus, dass das auf sehr vielen Schulen so ist. Überdies kann ich Gerrits Ausführungen nur voll und ganz zustimmen, auch was die schematische musikalische Vertonung bestimmter Filmgenres betrifft. Es muss ja nicht gleich ein durchgängiger Zwölfton-Score für eine Familienkomödie sein (überspitzt formuliert!), aber selbst Jerry Goldsmith hat es oft genug geschafft, einen konventionellen Film unkonventionell zu vertonen und dabei auch nicht vor dem Einsatz wenig gängiger (u.a. modernistischer) Stilismen zurückzuschrecken. Ich verstehe nicht, wieso das in den 60er und 70er Jahren funktioniert hat, heute aber nur noch in Ausnahmefällen (Goldenthal, Gordon, Greenwood...).
  5. Wie gesagt: kann ich mir gut vorstellen.
  6. Ich habe mich schon gefragt, was mit meiner INCEPTION-DVD los ist... schlechte Auflösung, Kantenflimmern, stark sichtbare Kompression. Ein Blick in die Amazon-Kundenrezensionen zeigt, dass wohl geschlampt wurde und die DVD-Umsetzung einfach miserabel ist. Hoffentlich wird das bei DVDs nun nicht zur Regel, sonst ist man ja bald regelrecht gezwungen, auf BluRay umzusteigen...
  7. Habe MANCHURIAN CANDIDATE noch nicht gesehen, aber Demme ist irgendwie ein merkwürdiger Fall. Das Einzige, was mich von ihm seit THE SILENCE OF THE LAMBS beeindruckt hat, war RACHEL GETTING MARRIED mit der großartigen, zurecht oscarnominierten Anne Hathaway. Aber sonst... One-Hit-Wonder? THE KIDS ARE ALL RIGHT (Lisa Cholodenko) Eine Familienkomödie? Dafür ist der Film über zwei Lesben, deren Kinder nach 18 Jahren ihren damaligen Samenspender in die Familie holen, streckenweise einfach zu bitter. Humoristisch aufgelockertes Beziehungsdrama, das würde es schon eher treffen. Und brillant gespielt außerdem: umwerfend Annette Bening und Julianne Moore als ungewöhnlich konservativ eingestelltes lesbisches Paar (Bening dürfte Natalie Portman dieses Jahr große Konkurrenz bei in der "Best Leading Actress"-Kategorie machen) und sehenswert auch Mark Ruffalos lässig-coole Darstellung des Spender-Vaters, der als Motorrad-fahrender Biobauer (!) den absoluten Gegenpart zu den beiden weiblichen Hauptfiguren bildet. Insgesamt nicht ganz so authentisch queer wie "echtes" Gay-Independentkino, aber immer noch sympathisch genug und dank der großartigen Darsteller wohl auch heißes Oscar-Eisen.
  8. Akzeptiere ich so, wobei ich dennoch finde, dass die aufgezählten Scores alle durch die gleichen stilistischen Konventionen geprägt sind. Und A CHRISTMAS CAROL bricht da eben überhaupt nicht aus, sondern liefert genau die musikalische Blaupause, die man zu einem Weihnachtsfilm erwartet - ist ja nicht übel gemacht, aber ein Meisterwerk wäre für mich ein Weihnachtsscore, der mal auf glitzernde Instrumentierung, Nussknacker-Feeling und breit ausschwingende Melodik verzichtet und stattdessen mal etwas Unerhörteres wagt. Ist halt alles auch (leider) vom Film abhängig.
  9. Hat ja auch niemand gesagt. Was du beschreibst, ist in meinen Augen jedoch viel mehr ein Verdienst der Filmemacher. Der "Deja-Vu"-Effekt, die Einbindung bereits bekannter Handlungsstränge in neue narrative Kontexte - dagegen alles mit der gleichen Musik zu unterlegen wie im ersten Teil, nein, das erkenne ich nicht als herausragende Leistung an.
  10. Ich habe den Film gesehen und auch die Komplettversion des Scores gehört - gekauft habe ich sie mir nicht. Etwas mehr Musik von der gleichen Sorte, das war mein Eindruck. Staunen lassen hat mich da auch nichts.
  11. HIGHLANDER würde ich mir auch gönnen - nicht, weil es ein besonders überragender Score wäre, aber Kamen ist immer noch einer meiner Lieblings-Filmkomponisten und einen emotionalen Draht bekomme ich zu fast allen seiner Scores, auch wenn sie kompositorisch nicht so virtuos gemacht sind wie etwa seine DIE HARD-Vertonungen. THE ROBE bräuchte ich nicht, habe die sehr feine Club-Ausgabe - und THE GREAT ESCAPE hat mir nie so recht gefallen. Flache Harmonik, Dur- und Moll-Akkorde in Grundstellung, schwaches Thema (wenn man es überhaupt als Thema bezeichnen mag) - all das macht Giacchinos STAR TREK für mich zu einem Langweiler. Noch am interessanten finde ich die bereits angesprochenen, schrillen Modernismen zu Beginn von "Nailin' The Kelvin", und "Enterprising Young Men" weiß wenigstens einigermaßen zu unterhalten. Aber das wär´s dann eigentlich auch. Rosenmans Score mag nicht zu STAR TREK passen, strotzt aber wenigstens nicht so vor lahmer Dreiklangs-Melodik. Rosenman komponierte akademischer, regelhafter, aber damit eben auch interessanter.
  12. Mir wäre Newman auch irgendwie lieber - von ihm kann man durchaus noch Spektakuläres und Ungewöhnliches erwarten, wie zuletzt bei THE GOOD GERMAN. Bei Horner wird´s dagegen zwar wunderbar im Film passen, konzeptionell jedoch wohl dem altbekannten Schema hornerscher Dramenmusiken folgen, welches zumindest auf mich außerhalb des Films (!) schon lange keinen Reiz mehr ausübt.
  13. Fand die BTTF-Filme eigentlich immer alle gleich gut, vielleicht auch deswegen, da ich die Trilogie seit jeher als einen großen zusammenhängenden Film betrachtet habe. Was die Musik betrifft, kann ich BigMacGyvers letztes Statement aber mal wieder schwer nachvollziehen: die ziemlich genaue Wiederverwendung von bereits exisitierendem Material im zweiten Score soll ein Genie-Streich sein, weil man das Material nun eben jetzt schon kennt und damit alles ein wenig bekannter und familiärer wirkt? Sorry, aber das hört sich jetzt wieder sehr nach einem zwanghaften Fan-Versuch an, eine gegenüber dem Original stark abfallende Fortsetzungs-Musik doch noch irgendwie auf einen (unverdienten) Thron zu hiefen - die Scores zu Teil 1 und 3 sind prima, ohne Frage, aber der zweite Score ist einfach nur eine wenig aufwendige Kopie des ersten, da hat es sich Silvestri schon sehr einfach gemacht. Mit so etwas wie z.B. PREDATOR 2, der das Konzept des ersten Scores wirklich weiterentwickelt, nicht ansatzweise zu vergleichen.
  14. Aber mal ehrlich: gibt es nicht hunderte Weihnachtsscores dieser Art, genauso konzipiert wie A CHRISTMAS CAROL? Von Williams´ HOME ALONE über Broughtons MIRACLE ON 34TH STREET bis hin zu Silvestris eigenem POLAR EXPRESS... der Score ist handwerklich versiert gemacht und sehr unterhaltsam, sicher, aber (wenn man den 6-minütigen "Ghost Visit"-Track zu Beginn mal außen vor lässt) auch alles andere als originell.
  15. Mal endlich den DVD-Kauf einiger Kino-Highlights der letzten Jahre nachgeholt: Milk MILK (Gus Van Sant, 2008) Gran Torino GRAN TORINO (Clint Eastwood, 2008) Drag Me to Hell DRAG ME TO HELL (Sam Raimi, 2009) Sowie: Singin' in the Rain SINGIN' IN THE RAIN (Gene Kelly, Stanley Donen, 1952)
  16. Naja, "grandios" war A CHRISTMAS CAROL auch nicht, mal nicht übertreiben... gut sicherlich und schön altmodisch, aber auch keine Meisterleistung. Meine Einstellung gegenüber G.I. JOE (Film und Musik) und zu einer möglichen Fortsetzung habe ich ja schon oft genug deutlich gemacht - kurz: ich brauch´s nicht und würde es auch weder anschauen noch anhören. Die Vorstellung, Silvestri würde sein Konzept ändern und für einen zweiten Teil eine bessere Musik schreiben, ist doch einfach nur utopisch. Will er COSMOPOLIS dann eigentlich direkt nach seinem aktuellen A DANGEROUS METHOD drehen? Also zwei Cronenbergs in zwei Jahren, 2011 und 2012? Wäre ja toll. Zu Pattinson muss ich sagen: nur weil er durch anspruchsloses Teenie-Kino bekannt wurde, muss er ja nicht zwangsläufig ein schlechter Schauspieler sein. Cronenberg wählt seine Schauspieler schon sehr sorgfältig aus und besetzt alles sehr überlegt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt.
  17. Oha! Lässt einerseits Gutes erwarten, war MONSTERS doch mal ein richtig gelungener, origineller Alien-Invasionsfilm - andererseits hoffe ich, dass sich Edwards seine Originalität bewahrt und nicht unter Produzentendruck einknickt...
  18. Wenn du meinen Beitrag gründlich genug gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich mich auch nur auf die Kunst- bzw. E-Musik bezogen habe. Dass in der Filmmusik bis auf wenige Ausnahmen eher Epigonentum betrieben wird, ist klar. Dennoch gibt es diese Ausnahmen, siehe z.B. die Filmmusik Alex Norths.
  19. Das Gesamtwerk Varèses, das tatsächlich auf nur 2 (!) CDs passt, gibt es in einer großartigen Referenzeinspielung unter Ricardo Chailly, eingespielt vom Amsterdamer Royal Concertgebouw Orchestra und dem ASKO Ensemble: Varèse: Complete Works Da sind dann auch seine berühmten Stücke für Riesenorchester dabei, wie das von Stravinskys "Sacre" inspirierte "Arcana" (1927) oder sein Hauptwerk "Amériques" (1921). Auch ein interessantes Überbleibsel seiner spätromantisch geprägten Phase (vor seiner Zeit in Amerika) ist in diesem Set enthalten: das düstere Lied "Un grand sommeil noir" (1906), nach einem Gedicht von Paul Verlaine. Dürfte auch das einzige sein, was aus dieser Phase noch erhalten ist - ansonsten ist ja, wie Gerrit schon erwähnt hat, alles verbrannt. Eines seiner faszinierendsten Werke, das Schlagzeugstück "Ionisation" (1931) (das erste Konzertwerk nur für Schlagzeug), möchte ich noch in einer weiteren Einspielung empfehlen, in der die ausgefeilte Struktur der Musik noch transparenter und "durchhörbarer" wird: Boulez dirigiert Varèse Hier spielen das Ensemble Intercontemporain (bei "Ionisation" und den kleiner besetzen Werken) und die New Yorker Philharmoniker (bei "Amériques" und "Arcana") unter der Leitung von Pierre Boulez. Die Boulez-Interpretation der "Ionisation" ist hierbei die absolute Referenzeinspielung, auch klangtechnisch - sogar noch vor Chailly. Wer Varèse also "fressen" möchte und sich - was ich ausdrücklich empfehle - in extenso mit der Musik dieses einzigartigen Komponisten beschäftigen möchte, kauft sich diese beiden CDs und wird damit glücklich.
  20. Das kommt für mich jetzt sehr überraschend, ja regelrecht schockierend, denn ich wusste von seiner Krankheit nichts. Ein sehr sympathischer und guter Schauspieler, habe ihn immer gerne gesehen - so hatte er m.E. die stärkste darstellerische Präsenz in Spielbergs THE LOST WORLD, vergleichbar mit dem brillanten Bob Peck aus JURASSIC PARK. Sehr schade, sehr traurig - und mit 64 Jahren mal wieder viel zu früh.
  21. Genau. Im Grunde haben aber fast alle bedeutenden klassischen Komponisten die Musik "neu erfunden", sonst würde heute kein Hahn mehr nach ihnen krähen.
  22. Arnold Schönberg hat es Anfang des 20. Jahrhunderts schon mal getan. Ergo: man kann schon.
  23. Tatsächlich? Interessant, mich wurmt es immer total, wenn ich beim Mit-Dirigieren von "A Whirl Through Academe" einfach dauernd rauskomme, weil es rhythmisch zu vertrackt ist. Die Musik ist schon verdammt komplex. Der Schwachpunkt dieser Actiontracks (und eigentlich von Williams´ Actionscoring generell!) ist eben, dass keine stilistische Bandbreite herrscht - würde man die angespielten Themen entfernen, könnte man "A Whirl Through Academe" auch irgendwo in HARRY POTTER 1-3 einsetzen. Auch "Anderton´s Great Escape" ist zwar satztechnisch hochkomplex, aber im Grunde genau das Gleiche wie "T-Rex Rescue and Finale" aus JURASSIC PARK. Da hat Goldsmith für jeden Film schon wesentlich "einzigartigere" und individueller ausgeprägte Actionmusik geschrieben, bei ihm wurde in kürzesten Abständen immer wieder etwas Neues geboten - man vergleiche z.B. nur mal das Actionscoring in THE CASSANDRA CROSSING mit dem aus THE BOYS FROM BRAZIL.
  24. MONSTERS ist halt ein sehr, sehr ruhiger Film - also nichts besonders Actionreiches erwarten! Der Film hat seine Qualitäten, wie geschrieben, in anderen Bereichen.
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