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Sebastian Schwittay

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  1. Wenn das so stimmt, ist das doch kein Zynismus, sondern nur ein nüchterner Fakt...
  2. Eigentlich nicht. Die DIE HARD-Filme waren Blockbuster und hatten gute Scores, ebenso die BATMAN-Filme, die von Elfman und Goldenthal vertont wurden. THE DARK KNIGHT oder INCEPTION gehören sicherlich zu jenen RCP-Scores, die im Film durchaus wirkungsvoll sind, aber kompositorisch sind sie dennoch sehr flach. PIRATES 4 interessiert mich übrigens nicht wirklich. Die Scores finde ich alle uninteressant (auch den dritten) und was die Filme betrifft, amüsieren mich nur eine Handvoll Szenen aus Teil 2. Darüber hinaus gibt mir die Reihe eigentlich nichts.
  3. Eine kompositorisch tolle Musik ist GOLDENEYE auch nicht - aber sie ist wenigstens eigenständig und individuell, was noch dadurch verstärkt wird, dass zu dieser Zeit fast jeder neue Bond-Film einen neuen Komponisten hatte. Fand das aber richtig gut, das machte die Filme einzigartig - und die Bond-Reihe erfordert ja auch keine musikalische Kohärenz wie andere Franchises, denn jeder Film fängt quasi wieder bei Null an und hat eigentlich nur eines mit seinem Vorgänger gemein: die Hauptfigur.
  4. Wie gesagt, ich finde, dass der Serie ein wenig frischer musikalischer Wind nicht schlecht täte. Was waren das für tolle Zeiten zwischen 1987 und 1995, wo wir mit THE LIVING DAYLIGHTS, LICENCE TO KILL und GOLDENEYE in Folge drei völlig verschiedene, und dabei trotzdem absolut perfekt zu den jeweiligen Konzepten der Filme passende Bond-Musiken hatten...
  5. Wahrlich ein toller Film, Oliver. Und obwohl keine wirkliche Verbindung zu NO COUNTRY FOR OLD MEN besteht (außer dem Hauptdarsteller), kann man ihn als interessante Ergänzung zu THREE BURIALS sehen. Beide behandeln die Gewalt in der (US-)Gesellschaft, wobei der eine absolut nihilistisch daherkommt (NO COUNTRY), der andere (THREE BURIALS) dagegen von einem sehr gegensätzlichen, moralisch geprägten Standpunkt ausgeht. Wenn du Tommy Lee Jones magst und dir THREE BURIALS gefallen hat, kann ich auch IN THE ELECTRIC MIST empfehlen, von Bertrand Tavernier und ebenfalls mit Musik von Beltrami. Durchaus ähnlicher Stoff, nur in den Südstaaten angesiedelt. Die Presse meint, dass es sich bei NO COUNTRY FOR OLD MEN, THREE BURIALS und IN THE ELECTRIC MIST um eine Art Trilogie handelt, wobei ich denke, dass da letzterer dann doch noch ein wenig rausfällt, da er nicht ganz so tiefgründig über Gewalt reflektiert wie die beiden anderen und auch was die filmischen Mittel betrifft, etwas konventioneller angelegt ist. Trotzdem sehr interessanter, sehenswerter Film. Ich habe gesehen: THE BIG LEBOWSKI (Joel Coen, Ethan Coen) Eine additive Häufung von vielen kunterbunten, disparaten Ideen und Handlungssträngen, die in Summe aber leider nur eines ergeben: ziemlichen Mumpitz. Einfach "too much" und einfach zu grotesk, um wahr zu sein. Resultat: ich hab keinerlei Zugang gefunden, weder zu den Figuren noch zu sonst irgendwas. In meinen Augen überschätzt. LA PASSION DE JEANNE D'ARC (Carl Theodor Dreyer, 1928) Ein Meisterwerk des französischen Stummfilms über die französische Nationalheldin Jeanne d'Arc (auch Johanna von Orléans), das sich auf das Verfahren der Inquisition gegen Jeanne und ihre Hinrichtung konzentriert. Dreyer operiert größtenteils mit Großaufnahmen - überhaupt ist der Film wohl eines der berühmtesten Beispiele für unglaublich wirkungsvolle Großaufnahmen, die die Mimik, das Leiden und ganz allgemein die Gefühlsebene der Protagonistin überdeutlich und sehr dramatisch in den Fokus nehmen. Auch hier ist leider anzumerken: in Deutschland nicht auf DVD erhältlich, dafür gibt es eine amerikanische VÖ in der Criterion Collection. Und ein paar Bildungslücken geschlossen: M (Fritz Lang, 1931) Einer der besten deutschen Filme aller Zeiten. Was hier schon an schnitttechnischen Finessen präsentiert wird (Match-Cuts, Parallelmontagen von Konferenzen, wobei der Dialog immer passgenau und sinngemäß fortgesetzt wird), ist schon überwältigend. Darüber hinaus sind einige komplexe Kamerafahrten zu bewundern, etwa durch eine Glasscheibe hindurch, was ja später unter anderem von David Fincher kultiviert wurde. Nachdem mich METROPOLIS nicht vollständig überzeugt hatte, tat dies M nun in jedem Fall. Großartig! PANZERKREUZER POTEMKIN (Sergei M. Eisentein, 1925) Hier kann ich nun absolut nicht verstehen, wieso bei diesem Film von einem der größten Meisterwerke der Filmgeschichte gesprochen wird. Sicher, die brutale, schockartige Montage während der Odessa-Treppenszene ist brillant und hochgradig wirkungsvoll, aber inhaltlich handelt es sich hier doch wirklich nur um übelste, fürchterlich pathetische Sowjet-Propaganda, ohne jeglichen kritisch-reflexiven Bruch. Die Besonderheiten der Montage fallen auch nur wirklich in der Treppenszene auf (und vielleicht nochmal am Ende), ansonsten hatte ich wirklich Mühe, noch mehr prägnante Beispiele für Eisenteins Kollisionskonzept im Schnitt zu entdecken. Ich nehme mir jetzt einfach mal heraus, hier ebenfalls den "Überschätzt"-Stempel zu zücken - die Treppenszene ist toll (wer sie noch nicht kennt, schaut sie sich auf YouTube an), alles drum herum hätte man sich schlicht und ergreifend sparen können.
  6. Den kompletten Score kenne ich nicht, nur das Varèse-Album. Aber das fließt in meinen Ohren wirklich prima und ist eigentlich frei von wirklich substanzlosen Passagen.
  7. So, für ronin jetzt mal ein paar konkrete Beispiele für wirklich gelungene und besonders kunstvoll gestaltete Passagen in NEMESIS: 1) zur Klangsynthetik: Sehr schön etwa die kurze Passage gleich zu Beginn von "Odds and Ends", in der der schockhaft-dissonante, beinahe avantgardistische Einsatz des Synthesizers an entsprechende, experimentelle (Synth-)Passagen aus Goldsmith-Klassikern wie LOGAN´S RUN oder THE ILLUSTRATED MAN erinnert. Darüber hinaus handelt es sich hier nicht nur um einen rein klanglichen, sondern viel mehr um einen durchkomponierten Effekt: das kurze, aufsteigende Streicherglissando ganz zu Beginn findet seine absolut organische Fortsetzung in der gleich danach abfallenden Synth-Girlande. Eine ähnliche, bogenhafte Form des An- und Absteigens findet sich mehrmals im Track, etwa von 0:47 - 1:00. Nicht zuletzt sind die verwendeten Synth-Klänge absolut originär und einzigartig, in dieser Form hat sie Goldsmith (geschweigedenn irgendein anderer Komponist) kein zweites Mal verwendet. 2) zur Kombination von Klangfarben und Instrumentengruppen: Da gibt es dutzende Beispiele, die über das ganze Album verteilt sind. Um eines herauszupicken: in "The Scorpion" kontrapunktiert Goldsmith das 7/4-Ostinato bei 0:35 mit einer wellenförmigen Figur des Klaviers und der Klanghölzer - diese Figur greift er, klangfarblich variiert, ab 1:10 wieder auf, nun gespielt von den Streichern. Der Charakter ist nun nicht mehr frisch-heroisch (wie bei 0:35), sondern äußerst gehetzt, regelrecht rasend und frenetisch. Sehr gekonnt, sehr effektvoll, tolle Verarbeitung einer Idee. 3) zur Themen- und Motivarbeit: Das (Moll-)Hauptmotiv des Scores (z.B. "The Scorpion", ab 1:14) präsentiert Goldsmith in unzähligen rhythmischen und klangfarblichen Varianten, in verschiedensten Tempi, Instrumentierungen und auch Fragmentierungen. Interessant ist diesbezüglich z.B. "Ideals", wo er zuerst nur das harmonische Grundgerüst des Themas in den Streichern vorstellt, dann zart die Oboe das eigentliche Thema anklingen lässt, schließlich ganz unmerklich nach Dur wechselt und von dort aus zweimal kurz das TREK-(oder Enterprise-?)Thema anspielt (0:47, 1:03). Auch in "The Scorpion" ist so ein feiner Wechsel von Moll (Hauptmotiv) nach Dur (Trek/Enterprise-Thema) zu finden, hier sehr aufbrausend und heroisch (ab 2:04). Auch zur rhythmischen Gestaltung ließe sich viel schreiben, etwa zum Einsatz des Xylophons im sehr Stravinsky-inspirierten "The Mirror" ab 4:17: das hier stark in den Vordergrund tretende Xylophon, das hier genau im Takt bzw. auf den Taktschwerpunkten spielt, lässt die darunter liegenden Synkopen der Streicher "noch synkopischer" klingen. Der Kontrast zwischen nicht-synkopisch und synkopisch ist hier einfach nur verdammt effektvoll und gut gemacht. So, ich denke, das reicht - ist ja wahrscheinlich sowieso wieder alles für die Katz, was ich hier schreibe.
  8. Sehr traurig. Fand ihn in AIRPLANE! immer zum Schießen, aber natürlich auch in NAKED GUN und Konsorten...
  9. Werde mir die neue POLTERGEIST-VÖ zwar auch zulegen, aber das Highlight ist für mich Rosenmans A MAN CALLED HORSE. Die alte Tickertape-CD habe ich irgendwie nie auftreiben können. Vielleicht beinhaltet die FSM-CD ja jetzt auch mehr Material.
  10. [ame=http://www.youtube.com/watch?v=UgiJG-OBxgU]YouTube - Broadcast Yourself.[/ame] Das Hauptthema aus Goldsmiths THE CASSANDRA CROSSING, das aber auch als Liebesthema verwendet wird - eins der schönsten Themen, das Goldsmith je geschrieben hat. [ame=http://www.youtube.com/watch?v=THBSd-URAAY]YouTube - Broadcast Yourself.[/ame] Das Liebesthema für Cleopatra und Caesar, aus Alex Norths CLEOPATRA. Sowie, auf YouTube leider nicht zu finden, "The Kiss" aus Goldenthals FINAL FANTASY.
  11. Wenn du meinst... ich denke, dass mit der subtilen Variations- und Motivarbeit, der überdurchschnittlich feinsinnigen Kontrastierung und Auffächerung von Instrumentengruppen und dem für Goldsmiths Spätwerk äußerst (!) experimentellen und originellen Synthesizer-Einsatz genügend objektiv belegbare Argumente vorliegen, die für eine durchaus hohe Qualität der Musik sprechen. Es ist eben keine Musik der unmittelbaren Attraktionen und der dicken Action, sondern eine, die vom verstärkten Einsatz subtilerer kompositorischer Mittel geprägt ist (Fragmentierung, Kleingliedrigkeit, Variation) und damit dem großen Goldsmith-Vorbild Strawinsky ziemlich nahe kommt - die konkreten Strawinsky-Zitate in "The Mirror" unterstreichen das noch zusätzlich. Aber dieselbe Diskussion hatten wir ja 2005 schon mal, wenn ich mich nicht täusche - damals nur mit TIMELINE, den du ja ähnlich schwach findest und den ich ähnlich gelungen finde wie NEMESIS.
  12. Zu Frage 1: Ich würde mich für Möglichkeit a) entscheiden, denn nur der Vergleich zweier Williams-Musiken ohne Beschreibung und kommentierende Einordnung in die historische Entwicklung der Filmmusik würde nicht viel Sinn machen. Was den Score betrifft, denn du näher beschreibst, würde ich CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND empfehlen, als eine Filmmusik am Übergang vom Silver Age hin zur traditionalistischen Blockbuster-Sinfonik, die dann mit STAR WARS endgültig in die Filmmusik Einzug hielt. Bei CLOSE ENCOUNTERS könntest du dann insbesondere auf das Spannungsfeld zwischen Modernismus (in den Suspense-Passagen wie "Barry´s Kidnapping") und Spätromantik (im Finale) eingehen. Eine weitere Musik, die sich anbieten würde (insbesondere was die Bild-Musik-Wirkung anbelangt), wäre natürlich JAWS. Anhand von Scores wie STAR WARS oder INDIANA JONES ließe sich zwar die Leitmotivtechnik schön beschreiben, aber das ist ein dermaßen ausgelutschtes Thema, über das zudem schon so gut wie jeder ausreichend Bescheid weiß... Ich würde wirklich CLOSE ENCOUNTERS nehmen, das ist eine der originellsten Williams-Musiken überhaupt, über die auch noch nicht viel publiziert wurde - die oben angesprochene Ambivalenz Modernismus/Spätromantik ließe sich dann auch schön historisch einordnen und beschreiben, mit Bezug auf Entwicklungen im Silver Age hin zur Avantgarde und der (u.a. eben von Williams selbst eingeführten) Tendenz zur "Re-Romantisierung" filmmusikalischer Konzepte ab STAR WARS.
  13. My Son My Son MY SON, MY SON, WHAT HAVE YE DONE (Werner Herzog, 2009) Citizen Kane CITIZEN KANE (Orson Welles, 1941) Haze HAZE (Shinya Tsukamoto, 2005)
  14. Überdies auch unbedingt noch seinen Bond-Score LICENCE TO KILL und, falls du ihn noch irgendwo findest, seinen hochgradig originellen und unheimlichen Sci-Fi-Horrorscore zu EVENT HORIZON - entstanden in Zusammenarbeit mit dem britischen Techno-Duo "Orbital".
  15. Aha, danke für den Tipp - wird dann natürlich gleich geladen.
  16. Es ist eben eine gezielte Übersteigerung des Bildes - und da solche Strategien in der heutigen "Trend-Filmmusik" (ich führe diesen Begriff jetzt einfach mal ein ) einfach nicht üblich sind, wird es als störend bzw. negativ empfunden. Dieses Beispiel veranschaulicht, wie ich finde, sehr schön, wie das Ohr des durchschnittlichen Zuhörers/Zuschauers durch die Herausbildung von Trends und Konventionen eingeengt, ja regelrecht "verdorben" wird - dagegen wird man auf bestimmte Muster konditioniert, und alles, was davon abweicht, ist dann "nervig".
  17. Mich ärgert es ja auch gar nicht, dass ST V und nicht NEMESIS expandiert wurde - mich ärgert allgemein, dass sich LaLaLand nur auf Expandierungen konzentriert... und eben dass für viele eine Expandierung das Release des Jahres ist, und nicht eine wesentlich verdienstvollere VÖ einer vorher nicht greifbaren Musik wie FAMILY PLOT, THE SPIRAL ROAD oder A GATHERING OF EAGLES (was ein Zufall, alle vom Club... ).
  18. Genau das meine ich: Konventionsbrüche wirken heutzutage "nervig". Sobald mal irgendetwas gegen einen bestimmten Trend geht, ist es bei vielen unten durch. Ist übrigens kein Score, sondern klassische Musik - die Passacaglia aus der dritten Sinfonie von Krzysztof Penderecki.
  19. Stimmt. Deswegen finde ich es ja immer wieder so merkwürdig, dass die, die sich am lautesten über die aktuelle Filmmusik beklagen, es einfach nicht wagen, über den Tellerrand zu blicken und statt an Scores wie THERE WILL BE BLOOD eher Freude an Schablonenhaftem wie NARNIA 3 haben. Innovationen und Originalität gibt es abseits der großen Trends (natürlich) immer noch - man muss eben nur wissen, wo man sie findet.
  20. Die ausgefeilte Struktur der NEMESIS-Partitur, die Stravinsky-like eher motivisch-kleingliedrigen, denn thematischen Charakter hat, erfordert viel Aufmerksamkeit und Einhörarbeit - ist halt kein unmittelbar eingängiger Goldsmith, eigentlich eher vergleichbar mit dem ebenfalls sehr komplexen HOLLOW MAN, der ja bei den meisten Fans auch weniger beliebt ist. Eine kunstvolle, sehr subtile und vielschichtige Musik, gegen die ST V eben viel "straighter", übersichtlicher und damit stärker Blockbuster-kompatibel angelegt ist.
  21. Eine ordentliche Musik ist es ja auch, habe ich gar nicht bestritten. Aber das große Werk in Goldsmiths Spätwerk ist ST V in meinen Augen nicht - ich denke, hier spielt bei einigen die Vorliebe für STAR TREK ziemlich stark in die Bewertung hinein. NEMESIS bspw. finde ich hier konzeptionell und was die thematisch-motivische Arbeit betrifft, weitaus interessanter. Für mich ist die Neu-VÖ von FIRST BLOOD da schon reizvoller - eine noch weitaus bedeutendere und bessere Goldsmith-Musik in nun erstmals wirklich anständiger Präsentation. @ Thomas: Ob expanded oder komplett - zwingend wäre für mich beides nicht.
  22. Meine letzten "Sichtungen": EL ÁNGEL EXTERMINADOR (Luis Bunuel, 1962) Bunuels surrealistischer Anti-Bourgeoisie-Film (zu deutsch "Der Würgeengel") zeigt eine noble Festgemeinschaft in einem herrenhäuslichen Anwesen, die jedoch unerklärlicherweise unfähig ist, die Feier bzw. das Haus zu verlassen - und das, obwohl Türen und Fenster nicht verschlossen sind. Anfangs noch ein reines Nachtlager, wird das Anwesen schließlich immer mehr zum "inneren" Gefängnis für das in seinen eigenen, sinnentleerten Konventionen verstrickte Bürgertum. Die Inszenierung ist zwar gespickt mit religiösen Symbolen, bleibt darüber hinaus aber völlig unspektakulär und sachlich - was den Film noch verstörender macht. Ein großartiges Beispiel für einen subtilen und gerade durch seine Unaufdringlichkeit besonders angsteinflößenden (Avantgarde-)Horrorfilm. Äußerst sehenswert und zusammen mit dem eher leicht-humorvollen LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE (1972) Bunuels wichtigster anti-bourgeoiser Film. Sowie im Kino: DER LETZTE SCHÖNE HERBSTTAG (Ralf Westhoff) Schrullige Komödie über die Beziehungsprobleme eines jungen Mitt-Dreißiger-Paares, mit durchgehend zwischengeschalteten, direkten Zuschauer-Ansprachen in der Art eines Interviews. Hatte in dieser Form durchaus etwas von Woody Allen. Nicht überragend, aber nett - die ironische Überzeichnung der Hauptfiguren dürfte hier wohl der interessanteste Aspekt des Films sein. THE GOOD HEART (Dagur Karí) Sehr amüsante Tragikomödie über einen feisten, kratzbürstigen alten Barbesitzer mit Herzproblemen (Brian Cox), der in der Klinik einen jungen Obdachlosen (Paul Dano) kennenlernt, ihn aus der Gosse holt und zum Barkeeper trainiert. Zum cholerischen Ebenbild des alten Bar-Tyrannen lässt sich der junge Gehilfe jedoch nicht erziehen und damit nehmen die Konflikte ihren Lauf... Brian Cox spielt den keifenden Unsympathen einfach hinreißend und auch Paul Dano macht mit seiner unbeholfen-tollpatschigen Darstellung eine gute Figur. In seiner düsteren, schmutzigen Optik ist der Film für eine Komödie ungewöhnlich düster gestaltet, damit aber auch durchaus originell. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen, eine klare Empfehlung meinerseits.
  23. Thomas, hast du die Musik denn schon in Gänze vorliegen?
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