Sebastian Schwittay

Da ich meine finanziellen Habseligkeiten in Amsterdam leider ziemlich verpulvert habe und momentan einige Scores weiter oben auf der Einkaufsliste stehen, werde ich BITE THE BULLET wohl erst in ein paar Wochen bestellen. Bis dahin ergötze ich mich weiter an SHOES OF THE FISHERMAN (wahrlich ein ganz großes Meisterwerk).

Suite aus CONGO (Jerry Goldsmith)

Alles Gute, Philipp! Hast dich vom Soundtrack-Club hoffentlich ordentlich beschenken lassen?

Als musikalischer Nicht-Laie sollte man aber schon eine Ahnung haben, was ein Staccato (oder meinst du mit "Stoccata" eine Toccata?), ein Adagio oder ein Andante ist. Dies beantwortet dann auch deine Frage, wie man "Kritik an Musik ausüben" kann: eben mit dem entsprechenden Fachwissen (und am besten ohne - sorry - derart esoterisch-nebulöses Hokus Pokus à la "Musik unser, die du bist im Schall"). Ruhig Blut, so etwas Besonderes bist du dann auch wieder nicht. Ich schätze mal, dass es noch ein paar mehr musikliebende und -"lebende" Individuen auf unserem Planeten gibt, auch unter den achso bösen Musikkritikern. Das nur so am Rande.

Sagte er nicht "Pfefferfurz"?

Nun denn, da bin ich eher einer Meinung mit Elfman. Aber wer weiß, vielleicht war Jarre einfach nur eingeschnappt, weil der von ihm vertonte Film nicht ausgezeichnet wurde.

Auch Wisemans HAUNTED ist nicht von schlechten Eltern - besser als ein Großteil von dem, was ich von Rachel Portman bis jetzt gehört habe.

Meinte er damit David Cronenbergs CRASH? Wenn ja, wirklich passend.

Jaja, kommt dieses Wochenende noch in die Anlage. Übrigens, AN AMERICAN TAIL gab es auch, aber den habe ich stehen lassen, weil ich nicht wusste, ob es mittlerweile nicht vielleicht eine (bessere) Deluxe Edition oder sonst irgendeine bessere, mehr Material umfassende Veröffentlichung gibt. Anscheinend gibt es die aber nicht - naja, nachher ist man immer schlauer.

Habe LADY IN THE WATER gestern auch gesehen. Alles in allem wurde ich ziemlich enttäuscht - total verworrener, konzeptloser Esotherik-Quark mit den üblichen, uninspirierten Schockeffekten à la SIGNS und THE VILLAGE (die allerdings beide noch wesentlich besser waren als LADY). Mir kam es so vor, als wolle Shyamalan seine Einfallslosigkeit mit wirrer Pseudo-Komplexität kaschieren. Der Kerl sollte wirklich mal das Genre wechseln - im Mystery-Bereich fällt ihm nichts mehr ein. Die Musik hat da einen wesentlich positiveren Eindruck hinterlassen, trotz ihrer teils heftigen Goldenthal-Anleihen.

Während meines 10-tägigen Aufenthalts in Amsterdam habe ich einige schöne Sachen entdeckt: - THE ROCKETEER (James Horner) - TIDELAND (Mychael & Jeff Danna) - BATMAN RETURNS (Danny Elfman) - habe ich zwar schon, aber da die CD nicht mehr besonders gut erhältlich ist, habe ich sie mal mitgenommen - OMEN IV: THE AWAKENING (Jonathan Sheffer) - György Ligetis Oper "Le Grand Macabre" (Gesamtaufnahme) THE ROCKETEER und TIDELAND habe ich noch nicht gehört, aber von OMEN IV bin ich recht positiv überrascht. Sheffer, der häufig für Elliot Goldenthal dirigiert hat, lieferte hier eine pfiffig orchestrierte, fies-gemeine Horrormusik ab, die ich doch noch ein Stückchen überzeugender finde als Beltramis OMEN-Variante. Sicher in keinem Moment so brillant wie die Goldsmith-Scores, aber insgesamt wirklich nicht übel.

Ellenbogen

Was ist schon die harmlose IT-Verfilmung gegen THE FLY (Cronenbergs 1986´er Version) und EVENT HORIZON... hab die beide mit 10 Jahren das erste Mal gesehen. PS: I´m back!

Tia, jetzt steht auch in der IMDb der 11. Januar 2007 als deutscher Starttermin. Schade, zwei Monate länger warten...

Dass Washington im Allgemeinen ein sehr guter Schauspieler ist, habe ich auch gar nicht bestritten. Ich sprach ganz speziell von seiner darstellerischen Leistung in TRAINING DAY. ... sondern für eine in höchstem Maß durchschnittliche. Wenn das der Sinn der Oscar-Auszeichnungen sein soll, bitte. So, jetzt aber wieder back to topic.

Oha, meinst du die Handvoll Kurz-Rezis, die ich vor Jahren für amazon.de geschrieben habe? Oh Gott, wie peinlich... das ist unheimlicher Quark. Besuch lieber unsere Seite, FilmmusikWelt (Link siehe Signatur), da schreibe ich seit 2003 (Besseres).

Ich fasse das eher als Kompliment auf. Bei seiner Amazon-Rezension zu Goldenthals COBB habe ich übrigens wirklich das Gefühl, dass einige Gedanken und Interpretationsansätze meiner FilmmusikWelt-Rezension entnommen sind (sein Text erschien nur wenige Wochen nach meinem). Hier die Links zu den beiden Texten: motodevil: [ame=http://www.amazon.de/gp/product/customer-reviews/B000008O3M/ref=dp_nav_1/028-5013359-1576530?ie=UTF8&n=290380&s=music]Amazon.de: Kundenrezensionen: Cobb[/ame] Schwittay: http://www.filmmusikwelt.de/index.php?D=60d1cd024986b51390444b1027776f02&V=file&file=1026579fee3f8dbb0b615da1516cbcd8

Korrekt.

Ich. Meine ersten Score-CDs waren: - EVENT HORIZON (Kamen) - SPHERE (Goldenthal) - AIR FORCE ONE (Goldsmith) Ziemlich genau in dieser Reihenfolge. Mein erster MV-Score war THE ROCK - aber den habe ich mir erst zwei Jahre nachdem ich 1997/-98 in die Filmmusik eingestiegen bin, gekauft.

Wie wär´s denn mal mit einer Goldsmith-Top-Ten? Hab mir letzte Woche mal aus Langeweile meine zehn Favoriten zusammengestellt: 1. TORA! TORA! TORA! 2. THE MEPHISTO WALTZ 3. 100 RIFLES 4. PLANET OF THE APES 5. DAMIEN: OMEN II 6. PAPILLON 7. THE CASSANDRA CROSSING 8. MAGIC 9. GREMLINS 2 - THE NEW BATCH 10. LOONEY TUNES - BACK IN ACTION Beim letzten Platz schwanke ich immer ein wenig zwischen LOONEY TUNES, BALLAD OF CABLE HOGUE und THE ILLUSTRATED MAN. Der Rest ist, wenn man so will, etabliert.

Bitte näher erläutern.

Die Anzahl seiner Nominierungen ist schon okay (sind zumindest schon drei an der Zahl), aber die Tatsache, dass er 1994 gegen THE LION KING und 1996 gegen THE ENGLISH PATIENT verliert und 2003 ausgerechnet für seine sicher nicht schlechte, aber doch sehr einschmeichelnde und im Vergleich zu MICHAEL COLLINS oder INTERVIEW WITH THE VAMPIRE nicht wirklich meisterhafte FRIDA-Musik die Gold-Statue erhält, ist schon fragwürdig. Da merkt man deutlich, dass die Academy schwierigeren Filmmusiken, die sich nicht in kitschige Rührseligkeit ergießen, keineswegs aufgeschlossen gegenüber steht. Ist für mich bis heute ein Wunder, dass Goldsmith seinen Oscar für THE OMEN, und nicht etwa für HOOSIERS bekommen hat. Ja, das populistische Klammern an gewisse Trends, welches schließlich darüber entscheidet, wer den Goldjungen bekommt und wer leer ausgeht - ein weiterer Kritikpunkt. Washingtons Leistung in TRAINING DAY ist ganz und gar nichts besonderes und erst recht nichts auszeichnungswürdiges. Ich bin ein Rassist, klarer Fall.

Ich verweise an dieser Stelle mal dezent auf die Gordon/Gerrard-Arbeit SALEM´S LOT - die vokalen, von Gerrard gesungenen Teile sind weit entfernt vom angesprochenen Ethno-Gejammer à la GLADIATOR oder TEARS OF THE SUN.

Oh, vergessen: dir natürlich auch viel Spaß mit deinen Geburtstags-Scores. (Waren´s mehrere oder nur POTC 2?)

Ich rätsle schon seit einiger Zeit, ob sich unter diesem Pseudonym vielleicht unser lieber Thomas Muething versteckt. Die Ansichten von Thomas und dem mysteriösen "motodevil" zu verschiedenen Filmmusiken ähneln sich doch ziemlich. Schlecht finde ich seine Amazon-Rezensionen aber keinesfalls, da macht sich schon einiges an Fachwissen bemerkbar. Zudem gut und unterhaltsam geschrieben.