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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. A MAN CALLED HORSE kenne ich auch noch nicht, nur Laurence Rosenthals (sehr gelungenen) Fortsetzungs-Score. Ist Rosenmans Musik zum Original ähnlich gelagert oder gänzlich anders? Leider ist die ja nur auf LP und auf einer mysteriösen, irgendwie unauffindbaren Tickertape-CD erschienen...
  2. Bin sogar immer noch da - ich wohne in Heidelberg. Ist der Film nicht mal auf Legend Home Entertainment in der Reihe "Kino Kontrovers" erschienen? Ich suche die DVD schon seit längerem, weißt du, wo man die noch herbekommen könnte?
  3. @ Admins: Habt ihr Schlingels etwa einen meiner Beiträge gelöscht?
  4. Aber hallo. Einer der ersten (z.B. schon bei FREUD, 1962). Der erste war allerdings Leonard Rosenman, in seinem Score zu THE COBWEB, 1955. Wir sprechen hier jetzt aber nur vom Einsatz der Zwölftonmusik in der Filmmusik! Die vom österreichischen Komponisten Arnold Schönberg um 1920 entwickelte Zwölftonmusik ist eine Kompositionstechnik, bei der alle 12 Halbtöne der Tonleiter gleichberechtigt sind, sprich jeder Ton darf erst dann wieder erklingen, wenn alle anderen elf Töne erklungen sind. Ziel war die Auflösung der Dur/Moll-Ordnung bzw. der Tonalität, auf der im Grunde alle musikalischen Werke der westlichen Musik bis dato basierten. Es sollte keine harmonischen Beziehungen mehr zwischen den Tönen geben, keine Tonika, keine Subdominante, etc., etc. . Eine Auflösung des "Wohl"klangs also.
  5. Nur weil es seine bisher umfangreichste, eingängigste und populärste Arbeit ist, heißt das noch lange nicht, dass sie Shores Beste, geschweige denn ein Meisterwerk ist. Auf die kompositorischen Mängel der Scores habe ich ja bereits hingewiesen und auf das doch sehr konventionelle, nicht besonders aufregende Klangkonzept auch. Scores wie THE CELL oder THE FLY sind erstens musikalisch wesentlich komplexer aufgebaut und verfügen weiterhin über ein wesentlich interessanteres Klangkonzept. Deshalb würde ich eher diese Musiken zu Shores bisher besten Arbeiten zählen. Und was die Komplexität einer Musik anbelangt (@ Alexander): je komplexer und vielschichtiger die Musik, desto komplexer und vielschichtiger kann sie auch auf emotionaler Ebene wirken bzw. ist offener für emotionale Interpretation. Je einfacher eine Musik gestaltet ist, desto eindimensionaler (und gar manipulativer) ist auch ihre emotionale Wirkung. Das Argument, komplexe Musik sei nur etwas für den "Kopf", trifft folglich nicht zu. Sorry, aber... häää? eXistenZ, CRASH, THE FLY, NAKED LUNCH... unterschiedlicher können Filmmusiken doch gar nicht angelegt sein.
  6. "I thought I heard a stranger! We've got chicken tonight! Strangest damn things! They're man made! Little damn things! Smaller than my fist! But they're new! Hi, I'm Bill!" Der Vater von Mary X, der Verlobten von Henry Spencer, kurz vor dem gemeinsamen Abendessen, zu Henry (aus ERASERHEAD) Kennt den Film eigentlich sonst noch jemand hier im Board?
  7. Shores LOTR-Scores sind außerordentlich konventionell konzipierte Filmmusiken, die nicht selten auch musikalisch recht plump und ungelenk daherkommen (schwach ausgeprägter Kontrapunt, dauerndes Unisono-Spiel, fehlende Klangfarbendiversität). Außerdem ist Shores Konzept alles andere als neu, das gab´s alles schon dutzendfach zuvor. Das einzig Prägende an diesen Musiken ist wohl auf choraler Ebene zu finden - sie haben quasi einen kleinen Trend ausgelöst, wieder möglichst epischen Chor einzusetzen. Ansonsten haben die LOTR-Scores nicht allzu viel Revolutionäres oder Ungewöhnliches an sich und haben zudem Einiges ihrer immensen Popularität zu verdanken. Ein ähnlicher Fall wie bei Zimmers GLADIATOR. Sicher hat Shore auch einige einmalige, einzigartige und meisterhafte Scores wie THE CELL auf dem Konto - aber eben nicht annähernd so viele wie Goldsmith. Aber wie gesagt, wenn er seinem progressiven Stil treu bleibt, kann das ja noch werden. Natürlich muss nicht jede Filmmusik sofort revolutionär anders sein. Aber gänzlich ohne filmmusikalische "Revolutionen" hätte es z.B. niemals Zwölftonmusik (siehe Rosenman-Thread), Elektronische Musik oder Jazz in der Filmmusik gegeben. Ein bisschen fortschrittlich muss man also schon denken, sonst stagniert alles. Wie (bis auf wenige Ausnahmen) momentan. Dito.
  8. ... ein Komponist, der hier im Forum doch etwas zu kurz kommt, wie ich finde. Deshalb jetzt hier ein Thread, der sich mit Rosenman und seiner Musik beschäftigen soll. Leonard Rosenman hat sich im Laufe der vergangenen ein, zwei Jahre zu einem meiner Lieblingskomponisten gemausert. Neben Jerry Goldsmith und Alex North gehörte er in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren zu den Komponisten, die die musikalische Moderne nach Hollywood brachten und sie dort (bis zu einem gewissen Grad) etablierten. So schrieb Rosenman mit seiner beachtlichen Musik zum Psychodrama THE COBWEB im Jahre 1955 den ersten, fast durchgängig nach den Regeln der von Arnold Schönberg entwickelten Zwölftonmusik komponierten Hollywood-Score - Rosenman war selbst einige Zeit lang Schüler von Schönberg. Seine ersten Filmmusiken schrieb er übrigens zu den James Dean-Filmen EAST OF JEDEN ("Jenseits von Eden") und REBEL WITHOUT A CAUSE ("... denn sie wissen nicht, was sie tun"), die ebenfalls aus dem Zeitraum um 1955 stammen. In den folgenden Jahren festigte sich bei Rosenman ein kompromisslos moderner, außerordentlich dissonanter Kompositionsstil, in dem ein charakteristisches musikalisches Merkmal immer wieder heraussticht: pyramidenförmige, dissonante Cluster-Figuren. Sie finden sich in nahezu jedem seiner Scores - die komplexeste und vielfältigste Verwendung dieser zumeist von den Blechbläsern intonierten musikalischen Figuren findet sich in seiner 1978 entstandenen, herausragenden Vertonung der Zeichentrick-Version von THE LORD OF THE RINGS (welche dem shore´schen LOTR-Versuch meines Erachtens ein deutliches Stück überlegen ist). Sein Talent für üppige Melodik hat er allerdings auch des Öfteren bewiesen: beeindruckend etwa das schwärmerische, wahrlich berauschende Hauptthema aus EDGE OF THE CITY (1957, zusammen mit COBWEB bei FSM erschienen), welches im "Main Title" die eröffnenden, atonalen Cluster-Figuren des Blechs schlagartig "sprengt" und voll ausgespielt wird. Nicht zu vergessen auch das strahlende, romantisch-üppige Finale aus seinem ansonsten komplett atonalen Score zum Medizin-Sci-Fi-Thriller FANTASTIC VOYAGE aus dem Jahre 1966. Hier experimentierte er mit Ligeti-naher, schwebend-ungreifbarer Klangflächenmusik und abstrakten musikalischen Illustrationen der Vorgänge im Inneren des menschlichen Körpers. Mein bisheriger Favorit ist sein kantiger Score zu BENEATH THE PLANET OF THE APES (ebenfalls bei FSM erschienen), der Fortsetzung des 67´er, von Jerry Goldsmith vertonten Originals. Diese außerordentlich originelle, avantgardistische Filmpartitur ist für ungeübte Ohren noch einen ganzen Brocken schwieriger verdaulich als Goldsmiths Musik, jedoch genauso brillant. Rosenman arbeitet auch in seinem Beitrag zur Reihe der APES-Musiken mit allerlei ungewöhnlichem Instrumentarium und seriellen (sprich atonalen) Klangschichtungen und fügt dem allen auch eine Reihe bizarrer, elektronischer Soundeffekte hinzu. Einer der Höhepunkte des Scores ist der abartige "March of the Apes" u.a. für Blech- und Holzbläser, allerlei Percussion und E-Gitarre. An Originalität und musikalischer "Freshness" kaum zu überbieten. Ein einmaliges Hörvergnügen. Eine ganze Reihe seiner Scores kenne ich natürlich noch nicht, dazu gehören fast sämtliche TV-Arbeiten (und das sind einige) sowie u.a. die Scores zu PROPHECY, KEEPER OF THE CITY und ROBOCOP 2 - was erwartet einen bei diesen Scores? Außerdem kenne ich seinen bisher vorletzten Score noch nicht, JURIJ, aus dem Jahr 2001. Wurde, so weit ich weiß, auf CD veröffentlicht. Kennt den jemand? Rosenman ist übrigens schwer krank und komponiert heute kaum noch. Er ist 82 Jahre alt und leidet an einer Form von Alzheimer. Was haltet ihr denn so von Rosenman und welche Scores von ihm gefallen euch besonders gut? Meiner Meinung ist bzw. war er einer der ganz Großen, ein musikalischer Revolutionär und Gegen-den-Strich-Bürster, der problemlos in einem Atemzug mit Komponisten wie North, Goldsmith oder Herrmann genannt werden kann.
  9. Das kann man natürlich sowohl positiv als auch negativ sehen. PS: Weniger ist manchmal mehr.
  10. Habe dazu noch keine Infos finden können. Allerdings, bist du sicher, dass der Film in Deutschland erst im Januar nächsten Jahres startet? In der IMDb steht als Starttermin immer noch der 9. November 2006.
  11. Irgendwo taucht im Film eine Yoda-Puppe auf. An dieser Stelle setzt das Thema kurz ein.
  12. Parameterfunktion (Mathe... )
  13. Ach ja, der komplette Score ist auf der Elfman/Bartek-CD allerdings nicht enthalten, da fehlen einige Cues. Ob es in der Neuverfilmung noch mehr gab oder ob Elfman und Bartek nur einen (großen) Teil von Herrmanns Score neu einspielten, weiß ich jetzt leider nicht genau.
  14. Die Original-Einspielung unter Herrmann? Die kenne ich nur aus dem Film selbst, und da ist es schon länger her, dass ich den gesehen habe. Von den Neueinspielungen finde ich aber die unter Elfman und Bartek besser als McNeelys, da aggressiver und ausdrucksstärker. Das stimmt leider, ist auch schon einige Zeit oop.
  15. Eine sehr empfehlenswerte Neueinspielung (bzw. Neubearbeitung, wie man´s nimmt). Außerordentlich markant, forciert und aggressiv. Dazu gibt´s ein interessantes neues Intro für das Universal-Logo zu Beginn des Films, welches Elfman dazukomponiert hat - im Stil Herrmanns, versteht sich. Ansonsten wurden einige marginale Änderungen an der Musik selbst vorgenommen, ein paar Glissandi hinzugefügt, mehr aber auch nicht. McNeelys Einspielung kenne ich auch, ist mir persönlich aber zu lasch und auch klangtechnisch nicht optimal. Ich bevorzuge ganz klar die Elfman/Bartek-Fassung. Ja. Ja.
  16. Och, sooo lahm ist der Film nun aber auch nicht. Spritzig-lockere, originelle Unterhaltung mit fabelhaften Darstellern - allen voran ein herausragender Christopher Walken. Was die Musik betrifft: ganz klar eine von Silvestris allerbesten Filmmusiken. Mit dem pfiffigen Hauptthema ist ihm meiner Meinung nach ein ähnlich großer Wurf gelungen wie seinerzeit mit dem BACK TO THE FUTURE-Theme. Ein wirklich rundum überzeugender Score, allerdings hätte ich mir auf dem Varèse-Album noch einige Passagen mehr gewünscht, etwa das schöne "Welcome Home", welches erklingt, als Lars und Ernie eine Miniatur des LaRue-Hauses im Schaufenster sehen und die Kamera daraufhin auf das echte Haus auf dem Hügel überblendet. Wunderschöner kleiner Cue, den ich auf dem ansonsten sehr gut zusammengestellten Score-Album doch etwas vermisse. Anyway: zugreifen, Silvestri at his best!
  17. In Heidelberg? Na, da hätte man sich ja mal treffen können. VINYL ONLY ist wirklich ein feiner Laden - Raritäten en masse, nicht nur unter den LPs. Im Angebot waren unter anderem mal Williams´ INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM, Marc Shaimans MISERY und Goldsmiths LINK (alle auf CD). Die beiden letzten habe ich damals aber verpasst, da ich noch keine Ahnung hatte, wie selten besagte Scheiben sind.
  18. PET SEMATARY und ALIEN 3 von Elliot Goldenthal. Auch wenn er sich da dran noch lange nicht verausgabt hat - nach denen kam noch so einiges Hörenswertes und Kreatives.
  19. Schreck lass nach, ich bin enttarnt. Nun denn, mein Motto beim Erwerb von derartigen MV-Action-Scores lautet eher: Studiere den Feind!
  20. Hmm, Ansichtssache, ich fand Kamens ersten X-MEN-Score packender als Powells Arbeit. Zudem stilistisch eigenständiger - den Kamen hört man deutlichst raus.
  21. Redest du immer noch von den "besten Deutschen" in Hollywood? Ich hoffe nicht... Erfolg hat mit Qualität (besonders heutzutage) herzlich wenig zu tun.
  22. Ich möchte noch ganz dezent auf Howard Shores THE DEPARTED hinweisen, der Anfang Oktober erscheinen müsste (hoffentlich tut er das auch). Im Thriller-Genre hat Shore ja schon einige Großtaten geleistet und für Scorsese-Filme im Speziellen auch. Man darf gespannt sein. Von Elfmans CHARLOTTE´S WEB erhoffe ich mir auch Einiges. Was jedoch alle am Powell´schen X-MEN 3 so genial finden, kann ich nicht nachvollziehen. Kaum thematisch-motivische Entwicklung, wenig Personalstil und im Großen und Ganzen doch wirklich nur eines: laut. Ist das alles, was heute noch zählt? Da lausche ich doch lieber seinen Animations-Scores à la ROBOTS oder ICE AGE 2, die haben musikalisch weitaus mehr zu bieten.
  23. Gestern neu: - PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MAN´S CHEST (Hans Zimmer) - nur zu Rezensionszwecken - THE CURSE OF THE WEREWOLF, u.a. (Benjamin Frankel) - feiner britischer Zwölfton-Horrorscore, erschienen auf Naxos, für schlappe 5,99 Euro - dicke Empfehlung!
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