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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Erst einmal: toller Thread, sehr umfangreiche Hinführung zu Carpenters Werk! Hab den Thread gleich mal entsprechend bewertet. Nun zu Carpenter selbst: Ich muss gestehen, ich kann weder mit seinen Filmen noch mit seiner Musik besonders viel anfangen (bis auf eine Ausnahme, auf die ich gleich zu sprechen komme). Einige seiner Filme habe ich zwar noch nicht gesehen, aber das, was ich von ihm kenne (z.B. HALLOWEEN, THE FOG, CHRISTINE) finde ich nicht nur musikalisch öde, auch die Filme lassen mich ziemlich kalt - sogar seinen HALLOWEEN, der von nahezu jedem, den ich kenne, als einer der unheimlichsten Filme aller Zeiten angesehen wird, finde ich absolut un-gruselig und nichtssagend. Merkwürdig, insbesondere da ich ein großer Liebhaber des Horror-Genres bin. Während sich mir bei THE FOG zumindest beim atmosphärischen Anfang die Nackenhaare kurzfristig aufstellen, finde ich zu CHRISTINE hingegen wieder gar keinen Zugang - für mich in keiner Sekunde unheimlich... Seine beiden Actioner, ESCAPE FROM NEW YORK und ESCAPE FROM L.A., habe ich mir vor kurzem auch mal angesehen - gefesselt haben mich die aber auch nicht. So, und jetzt zur groooooßen Ausnahme, aufgrund derer ich überhaupt in diesen Thread poste : IN THE MOUTH OF MADNESS. Ein großartiger, unglaublich atmosphärischer und angsteinflößender Film - bisher der einzige Horrorfilm von Carpenter, der mich durchgehend gegruselt und auch durchgehend überzeugt hat. Auch seinen experimentellen Score mag ich außerordentlich gerne (obwohl er sich hier einer kurzen Passage aus John Coriglianos ALTERED STATES bedient hat) - landet sehr oft in meinem Player. Hier geht Carpenter mit den Synthies wirklich sehr kreativ und vielseitig um, experimentiert mit interessanten, teils beinahe exotisch anmutenden Klangfarbenkombinationen und arbeitet sogar in gewisser Weise leitmotivisch (einzelne Motive, aber auch Klänge für verschiedene Orte und Wesen - am unheimlichsten finde ich die Mischung aus "Leitklang" und "Leitmotiv" für die entstellten Kinder von Hobb´s End, wirklich im positiven Sinne haarsträubend!). Einfach eine tolle, frische Horrormusik, die ich immer wieder gerne höre. Aber keinesfalls nachts - bei jetzigem Genuss des Scores würde ich mich wahrscheinlich einpissen vor Schiss. Fazit: Das, was ich von Carpenter kenne, ist eigentlich kaum mein Fall, bis eben auf IN THE MOUTH OF MADNESS, den ich wahrlich überirdisch gelungen finde, auch was den Score betrifft. Komisch dat, würde mich mal interessieren, wieso mir nur dieser Carpenter-Film wirklich Angst macht - vielleicht hast du da als Carpenter-Kenner eine Erklärung, Alexander. PS: Wie sieht es eigentlich mit PRINCE OF DARKNESS und VILLAGE OF THE DAMNED aus? Kenne beide noch nicht. Würden mir die beiden theoretisch gefallen, wenn ich IN THE MOUTH OF MADNESS mag? Wenn ich mir die Handlungen beider Filme durchlese, würde ich sagen, dass diese noch am ehesten in die Richtung von MADNESS gehen.
  2. Wenn sich bis morgen, 16:00 Uhr, keiner bei mir meldet, der den Score gerne hätte, bekommt ihn ein Kumpel von mir - der hat schon Interesse bekundet. Also, am besten schnell zugreifen, sonst ist die Chance auf einen tollen Score weg. (Was den Preis angeht, verlange ich auch nicht sehr viel, sagen wir mal 10 - 15 Euro inkl. Versand.)
  3. Oder der Schluss von "The Confrontation With Ogilvy", der haut auch ordentlich rein.
  4. Könnte ich schon, wenn ich das Boot noch hätte. Hab es vor einiger Zeit aber verschenkt - wie gesagt, mir reicht BATMAN FOREVER eigentlich.
  5. Schlecht ist Goldenthals B&R auf keinen Fall, nur bietet er eben im Vergleich zum Vorgänger wenig Neues. Und unerträglich? Naja, wenn du´s ruhiger magst, empfehle ich, den von dir so heißgeliebten SNOW FALLING ON CEDARS nochmal einzuschmeißen.
  6. Wenn hier alle mal akzeptieren würden, dass es möglich ist, Musik sowohl auf subjektiver als auch auf objektiver Ebene zu betrachten und zu bewerten, würde es gar nicht so weit kommen.
  7. Richtig, da gäbe es noch viele weitere Komponisten, die einen solchen Preis eher verdient hätten als Ottman.
  8. Stimmt, Schumachers BATMAN-Filme sind absolut mies. Ein cleverer Schachzug von Goldenthal, diesen Schrott mit einer solch ironisch gebrochenen, überspitzten Musik zu kommentieren. Sein künstlerischer Beitrag zur "Wegwerf-Kultur", wie er seine BATMAN-Musiken in einem Interview mal nannte, ist ihm jedenfalls bestens gelungen.
  9. Nein, leider nur ein illegales 2-CD-Bootleg. Aber wer BATMAN FOREVER in seiner Sammlung hat, der hat eigentlich auch BATMAN & ROBIN - bis auf ein, zwei neue Themen ist der dem Vorgänger doch ziemlich ähnlich.
  10. Wirklich schöner, origineller Score aus Elfmans Frühwerk, aber sein Score zur Fortsetzung, BATMAN RETURNS, ist noch einen Tick vielseitiger, finde ich. Das neu hinzugekommene thematische Material ist klasse, insbesondere die Themen für den Pinguin und für Selina aka Catwoman. Noch eine weitere qualitative Steigerung gab´s dann mit den kunterbunten Goldenthal-BATMANS - und schließlich den endlos tiefen Fall mit BATMAN BEGINS. Ok, ok, bin schon ruhig. Wir könnten ja mal eine Umfrage starten, wem das Elfman- und wem das Goldenthal-BATMAN-Thema besser gefällt.
  11. Ich hätte Goldsmith auf den ersten Platz gesetzt. Sein Werk ist dem von Williams, was Innovation und Diversität betrifft, doch noch ein ganzes Stück überlegen. Sicher gehört auch Williams zu den ganz Großen, aber ich würde schon noch klar zwischen ihm und Goldsmith differenzieren wollen. Gänzlich neue musikalische Ebenen, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der atonalen Musik oder mit der elektronischen Musik, werden in Zukunft wohl nicht mehr betreten werden - daher würde ich sagen, gehört die Zukunft der Postmoderne, der Verschmelzung unterschiedlicher Klangidiome. Und da lässt sich schon noch einiges machen, schau dir nur die Werke von Shore oder Goldenthal, Zorn oder Gubaidulina an. Was den Film betrifft, könntest du Recht haben. Da wurde eigentlich schon fast alles ausprobiert. Ich bin in dieser Hinsicht sehr gespannt auf David Lynchs INLAND EMPIRE - der auf Mini-DV gedrehte Film soll laut einigen Insider-Berichten eine völlig neue Richtung einschlagen, die mit Lynchs vorhergehenden Filmen wenig bis gar nichts mehr zu tun hat. Wer weiß, vielleicht kommt da wirklich etwas gänzlich Neuartiges auf uns zu.
  12. Was der Mann in seiner Career bis auf ein paar schön anzuhörende Sachen schon so alles outstandiges achieved hat, wird mir irgendwie nicht clear. Haben Goldenthal oder Young den Preis auch schon gewonnen?
  13. THE ROCK - bei Verstopfung... ... ich weiß, aus proktologischer Sicht war der übel. :D
  14. Schönes Referat - Kritikpunkt wäre vielleicht das Bild von Howard Shore auf der Seite mit den Oscarverleihungen 2006. Da Shore in diesem Jahr gar nicht nominiert war, irritiert das vielleicht etwas. Ansonsten gut gelungen. Was gab´s denn so für Hörbeispiele?
  15. Finde die Verwendung dieses Themas als eine Art traurige, gebrochene Helden-"Fanfare" auch sehr originell - insgesamt ist UNBREAKABLE auch die ungewöhnlichste und interessanteste Howard-Musik der jüngeren Vergangenheit, insbesondere was die Verwendung von Dissonanzen und den Einsatz der synthetischen Klänge betrifft. Dazu eine tolle, ausgefeilte Themen- und Motivarbeit. Leider hat Howard in den folgenden Jahren bis auf SIGNS keine Musik mehr geschrieben, die qualitativ an diesen sehr hörenswerten Score rankommt. Ich finde, im Vergleich wirkt selbst THE VILLAGE auf Dauer eher monoton. Bin gespannt, wann er mal wieder eine Komposition diesen Kalibers abliefert.
  16. Ein richtig guter, unterhaltsamer, mit einem sehr schönen Hauptthema ausgestatteter Actionscore, aus einer Phase, in der Howard noch überwiegend interessante Filmmusiken geschrieben hat. Gemeinsam mit der im gleichen Jahr entstandenen Musik zu Joel Schumachers FALLING DOWN gehört THE FUGITIVE meines Erachtens zu den besten und inspiriertesten Action-/Thriller-Vertonungen aus Howards Feder. Außerdem war THE FUGITIVE für Howard selbst eine durchaus prägende Angelegenheit - sein Actionscoring der folgenden Jahre sollte sich stark an diesem Score orientieren. Im Film gibt es einige musikalische Durchhänger, die aber auf der gut geschnittenen CD glücklicherweise fehlen. Das Album ist meines Wissens schon längere Zeit out of print - lohnt sich aber durchaus, danach Ausschau zu halten.
  17. Klar, wir alte "Goldenthalianer" müssen uns nicht lange einhören - wollte eher diejenigen warnen, die mit Goldenthal im Speziellen und moderner Musik im Allgemeinen noch nicht so vertraut sind. Bei denen könnte es vielleicht etwas länger dauern, bis sie einen Zugang finden. Aber das Einhören lohnt sich natürlich in jedem Fall, ein wirklich faszinierender Score.
  18. Nun, dann frage ich mich, was für Gespenster du bei ALTERED STATES gehört hast. Ohne Zweifel eine der überzeugendsten Avantgarde-Filmpartituren der Achtziger. Von der hat sich nicht nur Corigliano-Schüler Goldenthal im Lauf seiner Karriere des Öfteren eine Scheibe abgeschnitten. Und kommerzielle Misserfolge sollten doch außerdem nicht davon abhalten, herausragende Filmmusiken entsprechend zu würdigen. Sinngemäß hast du das ja selbst einige Posts zuvor gesagt.
  19. Bist du sicher? Seine Arbeiten zu ALTERED STATES oder THE RED VIOLIN sind doch wirklich vorzüglich. Er war im Bereich der Filmmusik zwar alles andere als ein Viel-Schreiberling, aber das, was auf sein Konto geht, hat schon Klasse.
  20. Dieser tolle Score von Elliot Goldenthal befindet sich momentan doppelt in meiner Sammlung, folglich habe ich ein Exemplar abzutreten. Cover sind unbeschädigt, CD-Hülle auch - die CD selbst hat leider einige dünne Schrammen, die aber keinerlei Auswirkungen auf die Abspielbarkeit der Disc haben. Wurde heute extra nochmal Probe gehört, alles in Ordnung. Der Score selbst gehört zu den deftigsten und dissonantesten Filmmusiken in Goldenthals Oeuvre. Eine kantige, aber außerordentlich originelle und spannend anzuhörende Mischung aus avantgardistischer Sinfonik und beißenden Südstaaten-Klängen (Mundharmonika, Gospel-Elemente, etc.). Höhepunkte sind z.B. der 7-minütige Cue "Take My Hand Precious Lord & Retribution", in dem Goldenthal einen Gospel-Song immer weiter dissonant verfremdet und schließlich in eine beeindruckende, brachial-atonale Ansammlung von brutalen Cluster-Figuren münden lässt, sowie die brillante "Verdict Fanfare", die das Finale des Films untermalt. Wer den Film gesehen hat, kennt die äußerst zwiespältige Moral, die hier deutlich wird: der farbige Vater wird für den Mord am weißen Vergewaltiger seiner Tochter nicht verurteilt, sondern freigesprochen. Goldenthal untermalt diesen fragwürdigen Schluss geschickt mit einer zwar triumphal anmutenden, aber gleichzeitig seltsam gebrochenen, dissonanten Fanfare und setzt somit in gewisser Weise ein Zeichen gegen die merkwürdige Doppelmoral des Films und die propagierte Selbstjustiz. Hier erkennt man einmal mehr, dass Goldenthal seine Filme nicht nur vertont, sondern auch auf äußerst intelligente Art und Weise kommentiert. Auf jeden Fall ein klasse Score, auch wenn eine gewisse Einhörarbeit, insbesondere aufgrund der Nähe zur polnischen Avantgarde à la Penderecki, schon notwendig ist. Wer also Interesse hat, bitte bei mir melden. Über den Preis sprechen wir dann.
  21. Chris Young nur auf Platz 67? Wo der doch, was "originality", "variation" und "variety" betrifft, gut 80% der anderen genannten Komponisten abhängt. Goldenthal auf Platz 33, naja, gerade noch zu verkraften.
  22. Nein, habe es aber vor. Vielleicht in Kombination mit Kunstgeschichte (wenn das denn geht, muss mich diesbezüglich nochmal genauer informieren). Sicher ist die Beschreibung der Zwölftonmusik eher kurz und präzise, aber ich denke mal, jemand, der gar nicht weiß, was Zwölftonmusik ist, braucht für den Anfang keine seitenlangen theoretischen Abhandlungen. Wenn man genau sein will, müsste man nämlich auch zwischen der Zwölftonmusik nach Schönberg und der nach Hauer unterscheiden, sowie den ganzen Variationskram der Zwölftonreihen mit Krebs, Umkehrung, Krebs-Umkehrung, usw. beschreiben. Das ist erstens für den Anfang arg kompliziert und zweitens wohl in erster Linie für diejenigen interessant, die ein zwölftönisches Stück komponieren oder auch ein schönbersches Zwölfton-Klavierwerk (nehmen wir mal die Suite für Klavier op. 25) bis ins kleinste Detail analysieren wollen. Vom technisch-mathematischen Aspekt abgesehen, könnte man natürlich auch zur Philosophie und zur grundsätzlichen Auffassung von Musik, die hinter diesen Werken steckt, ganze Bücher füllen. Interessant dürften in dieser Hinsicht die Abhandlungen "Philosophie der Neuen Musik" sowie "Adorno und die Zwölftontechnik" des Musiktheoretikers Theodor W. Adorno sein - für alle, die sich mit der Materie mal näher befassen wollen. Ich beschäftige mich schon seit langem mit Cronenberg und seinem Werk, aber dass er Shore dermaßen eng an der Leine hält und ihm so wenig kreativen Freiraum lässt, habe ich noch nicht gehört. Gibt es diesbezüglich irgendwelche Interviews oder Making Ofs, in denen das deutlich wird? Denn angesichts der musikalischen Diversität und Frische der Scores zu Cronenbergs Filmen fällt es mir ehrlich gesagt schwer, das zu glauben.
  23. DAMIEN in normaler Lautstärke? Ich bitte dich! Da muss das "Oooaaaarrkk!" selbst dem Nachbarn noch durch Mark und Bein gehen, sonst bringt´s das nicht!
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