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Stefan Schlegel

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  1. Nein, die gibt es in PREMIERS DÉSIRS natürlich nicht. Gefällt mir persönlich deshalb auch deutlich mehr. Ich empfinde den Einsatz der E-Gitarre eher so ein wenig als Zugeständnis an den Zeitgeschmack Mitte der 80er Jahre - ähnlich wie im recht schwachen HORS-LA-LOI von 1985, wo er sie damals auch sehr vordergründig eingesetzt hat.
  2. Wie wichtig Sarde selbst seine Musik für den David Hamilton-Film PREMIERS DÉSIRS - trotz der eigentlichen Banalität des Films selbst - war, zeigt sich allein daran, wie oft er auf seine Themen daraus immer wieder zurückgegriffen hat. Dürfte einer der am meisten von ihm recycelten Scores (neben L´ADOLESCENTE oder dem Hauptthema aus LANCELOT DU LAC) überhaupt sein und ist seit zwei Jahren ja auch auf einer Music Box-CD erhältlich: https://www.musicbox-records.com/en/cd-soundtracks/13281-premiers-desirs-attention-une-femme-peut-en-cacher-une-autre.html Der kurze COURS PRIVÉ etwa von 1986 basiert fast gänzlich - meist unter Hinzunahme der E-Gitarre und noch ein paar anderen Instrumenten, aber auch unter Zuhilfenahme des Originalstücks - auf dem vorletzten Track "Les parasols" vom PREMIERS DÉSIRS-Album. Und auch LA MAISON DE JADE von 1988 ist im Prinzip ein musikalisches Remake vom 83er Score und in Gänze auf den PREMIERS DÉSIRS-Stücken aufgebaut mit manchmal hinzugefügtem leicht neoklassizistischen Anstrich. Und sogar bei JE M´APPELLE ELISABETH aus dem Jahr 2006 stammen eigentlich alle Tracks entweder direkt aus PREMIERS DÉSIRS oder wiederum LA MAISON DE JADE (ich hatte das mal genau verglichen so etwa vor einem Jahr). Hier nun zum Vergleich das Originalstück "Les parasols" aus PREMIERS DÉSIRS:
  3. Genau genommen ist es nochmal etwas anders, aber das sollte bei Sarde nicht (mehr) verwundern. Beide Themen zusammen erscheinen nämlich sogar bereits in einem Chanson, das Sarde an 1983 - also genau ein Jahr vor UNE GARCE - für den Film UNE JEUNESSE von Moshe Mizrahi (davon gibt es bislang nichts auf Tonträger) geschrieben hat mit dem Titel "Jái jeté mon coeur dans les vagues". Witzigerweise bilden sie Strophe und Refrain dieses dort von Ariane Latérguy interpretierten Chansons. Dieses Chanson taucht ganz am Ende des UNE JEUNESSE-Films dann auch nochmals in einer instrumentalen Version auf - gespielt vom Gabrieli String Quartet und Roger Woodward als Solist am Klavier.
  4. LA GARCE habe ich selbst früher auch nie gesehen, da der Film hier in Westdeutschland Mitte 80er gar nicht herauskam. Es dürfte nur eine DEFA-Synchronisation davon geben, denn in der früheren DDR lief er tatsächlich sogar im Kino unter dem Titel DAS FLITTCHEN. Wie ich inzwischen festgestellt habe kann man sich den Film heutzutage allerdings sogar auf Ok.ru im französischen Original mit englischen Untertiteln anschauen. Zur Musik an sich würde ich gern noch was sagen: Es irritiert hier zunächst ein wenig, daß man wie in meinem Fall die beiden Hauptthemen doch schon sehr gut kennt. Das Saxophon-Thema hat Sarde nämlich bereits ein Jahr später fast identisch in dem durchweg jazzigen L´HOMME AUX YEUX D´ARGENT wiederverwendet (mit Wayne Shorter als Saxophonist) und Music Box hat den Fehler gemacht, genau den Score ein Jahr vor LA GARCE schon auf CD zu veröffentlichen. Auf der anderen Seite kennt man das nostalgische Akkordeon-Thema natürlich aus der Musik zu LE PETIT GARCON von 1995, wo es eine geradezu konzertante sinfonische Ausarbeitung mit dem LSO und diversen Solo-Instrumenten (Violine, Klarinette, Klavier) im sehr langen Stück "La guerre à 9 ans" erfährt. Daher war es für mich erst ein wenig merkwürdig, sich daran zu gewöhnen, daß beide Themen ihren Ursprung hier an 1984 hatten. Trotz den beiden bereits bekannten Themen ist LA GARCE in der Tat jedoch ein recht facettenreicher und klangfarblich sehr interessant gestalteter eigenständiger Score.
  5. Kann nicht sein, denn in Deiner uralten Datenbank-Liste, die ich noch habe, sehe ich sogar einen von Dir selbst angefertigten TV-Cut mit 15:30 Minuten vom Dezember 1992. Auch eine Kassettenaufnahme der alten RCA-LP mit Charles Laughton als Erzähler findet sich da. Bin mir nicht mehr sicher, ob das gar von mir kam, denn ich hatte die LP schon seit den frühen 80ern. Lothar jedenfalls hatte ich sie damals aufgenommen, das weiß ich noch, denn er wollte das unbedingt haben.
  6. Hätte auch auf JUNGLE BOOK als nächsten Kandidaten rauslaufen können, aber NIGHT OF THE HUNTER wird als Projekt zumindest nicht ganz so teuer ausfallen. Sollte insofern schon glatt gehen mit dem Kickstarter, da es weltweit doch einige Fans von Film und Score gibt. Schöne Sache jedenfalls.
  7. Viel hängt halt doch auch immer am Bekanntheitsgrad eines Films und ob der aus einem populären Genre stammt oder nicht - gerade bezüglich italienischer Filmmusiken ist das natürlich ein ganz entscheidender Punkt. Bei IL RELITTO haben wir eben ein psychologisches Drama - also im Filmmusikbereich kein wirklich populäres Genre - und noch dazu einen Film, den so gut wie niemand von all den Filmmusiksammlern weltweit je gesehen hat. Außerhalb Italiens ist der eh mehr oder weniger verschollen und auch kaum aufzutreiben. Bei so was absolut Obskurem wirds natürlich dann schon schwierig, ein paar Hundert Exemplare an den Mann zu bekommen, weil wirklich alles nur über den Komponisten laufen muß. Ich weiß nicht, wieviel Stück jetzt noch übrig sind von der CD, aber eine totale Pleite war es für uns nun allerdings auch nicht. Es kann ja auch nicht alles, was man veröffentlicht, gut bis sehr gut laufen. Zu den bisherigen 17 Lavagnino-CDs wird sich in den nächsten Wochen dann bald die Nummer 18 gesellen. Jedoch nicht mehr vor Weihnachten.
  8. Die Tatsache, daß manche Tracks recycelt wurden, obwohl sie ursprünglich woanders veröffentlicht wurden oder sogar einem Score entstammen, der eigentlich einem anderen Verlag gehört hat, ist so ungewöhnlich nun auch nicht. Ist in Italien früher schon immer wieder mal vorgekommen. Denn wer hat schon so genau überprüft, ob nun der eine oder andere Track zuvor für was ganz Anderes bereits komponiert worden war? Daher für mich jetzt nicht unbedingt so was ganz Neues, was mich ins Staunen bringen würde. CAM/Sugar/UMG hat in den letzten zwei Jahren vieles digital veröffentlicht, was es zum Teil schon auf CD gab, auf LP oder sogar zuvor noch gar nicht. Zur Zeit sind sie mal wieder auf dem Erotik-Trip und so erscheinen viele italienische Soft-Sex-Scores aus den 70ern/80ern jede Woche digital. Das bekommen die meisten Sammler ja ohnehin gar nicht mit. In letzter Zeit war da eben von Giombini SCOOP von 1982 oder ORINOCO: PRIGIONIERE DEL SESSO von 1980 dabei. Die gabs beide vorher noch gar nie, haben aber auch nichts mit Nazionalmusic zu tun, sondern kommen natürlich aus dem früheren CAM-Archiv. Diese ganzen digitalen CAM/Sugar/UMG-Alben werden kuratiert von Andrea Fabrizii - der stellt das alles zusammen und dem hat CAM/Sugar das ganze CAM-Archiv zum digitalen Ausplündern zur Verfügung gestellt. In ein paar wenigen Fällen wie jetzt gerade etwa IL CLAN DEI SICILIANI von Morricone - meist halt nur noch wenn es sich um was Populäres handelt - bringt man hingegen noch LP und CD heraus. Bei CLAN gar 3 LP-Set + Doppel-CD. Auf einer anderen Ebene spielen sich dann wiederum die Vinyl-Veröffentlichungen von Four Flies Records ab. Die haben gerade jetzt im November etwa das erste offizielle LP-Reissue dieses Library Albums "Astromusic Synthesizer" von 1981 rausgebracht. Auch eine Mondorama-LP mit Stücken von Giombini zu Mondo-Filmen aus den frühen 60ern kam von denen dieses Jahr. Wir sprechen hier aber durch die Bank nicht von eigentlichen Nazionalmusic-Scores. Und wenn da jetzt ein neu bearbeiteter Track aus ANTROPOPHAGUS offenbar an 1981 auf diesem LP-Album mit dabei war, dann hat Giombini das halt damals einfach so übernommen ohne es an die große Glocke zu hängen woher es ursprünglich stammte. Von daher glaube ich kaum, daß Nazionalmusic das speziell an den Musikverlag Jorcas, die die LP damals gebracht hatten, lizenziert hat. Schon gleich gar nicht, wenn es sich offenbar auch noch um ein etwas anderes Arrangement handelt. Hier wäre diese alte LP: https://www.discogs.com/release/4919841-Marcello-Giombini-Astromusic-Synthesizer
  9. Wenn da bei Music Box bereits jetzt eine Fehlermeldung kommt, dann kann es gut sein, dass die vielleicht so 100-200 Exemplare bei Varèse schon mal geordert hatten und diese Anzahl bei denen wiederum in den letzten 2-3 Wochen von ihren eigenen Kunden vorab bestellt wurde. Weitere Exemplare von Varèse erhalten sie nun ja nicht mehr. SAE dagegen hat die CD noch gelistet, fragt sich nur, wie lange noch. Und was CSC in Deutschland gemacht hat oder ob Chris zu spät dran war, das weiß ich natürlich nicht.
  10. Ist halt bei Varèse selbst schon ausverkauft, worüber drüben bei FSM bereits seit Stunden diskutiert wird: https://varesesarabande.com/collections/cd-club/products/jerry-goldsmith-medicine-man-the-deluxe-edition-cd https://www.filmscoremonthly.com/community/postid/2522073/ Sollte Varèse keine paar hundert Stück mehr nachpressen wollen, dann war es das halt. Die Spekulationen, Varèse würde erst nur wochenlang abwarten, um zu sehen, wie viele Vorbestellungen überhaupt eingehen, und dann erst die dementsprechende Auflage pressen lassen, haben sich demnach offenbar nicht bestätigt. Man hatte sich wohl im voraus für eine Auflage von eventuell 1500-2000 Exemplaren entschieden - und so viele gehen bei dem ja recht populären Goldsmith-Titel aus den 90ern heutzutage dann doch noch recht zügig weg.
  11. Bei Laurentiis bwz. Radiofilmusica kommt man im Prinzip nur rein, wenn man wirklich sehr gute Beziehungen dorthin hat wie sie Maurizio Buttazzoni vom Legend-Label vor vielen Jahren gehabt hat - er war sehr gut befreundet mit dem früheren Radiofilmusica-Archiv-Manager Giovanni Cimmino, der deshalb auch die Legend-CDs immer gemastert hat. Aber seit Buttazzoni eben vor mehr als 10 Jahren gestorben ist, sind die Brücken dorthin abgebrochen. Man sieht daran, daß es immer wieder an einzelnen Personen hängt, die super Kontakte wohin haben oder eben nicht. Und weder De Gemini noch Luca Di Silverio von Digitmovies (ein Label, das es ja sowieso kaum noch gibt) haben diese Kontakte zu Laurentiis je gehabt. Ansonsten ist Laurentiis bzw. die Erben eben total unkooperativ oder zu teuer. Zu teuer ist normalerweise ja auch Rizzoli Film/RCS Mediagroup, die die Rechte an CHARLESTON haben - die Rechte hat in dem Fall also nicht Laurentiis.
  12. In Deutschland selbst gibts ja witzigerweise nicht mal irgendeine Veröffentlichung des Films auf Video oder DVD. Das scheint damals ein reines Abschreibungsprojekt gewesen zu sein, wo man einfach so Geld zum Fenster rauswarf. Die deutsche Filmportal-Seite gibt jedenfalls an, daß MAGDALENE bei der internationalen Filmmesse in Cannes 1988 noch mit einer Länge von 113 Minuten gezeigt wurde. Danach verlieren sich die Spuren: https://www.filmportal.de/film/silent-night_e21e2d973c4f4e3da2502e910462d0e3
  13. De Gemini hat jetzt auf der Facebook-Seite von Beat Records auf Italienisch noch mitgeteilt, daß es ein wahres Wunder sei, daß die ZWEI MISSIONARE-CD in der jetzigen Form mit dem alten Albumschnitt überhaupt erschienen sei. Sogar seit drei Jahren sei die CD bereits fertig, aber die unglaubliche Bürokratie drumherum habe es verhindert, den Score früher zu bringen. Und ihn komplett zu veröffentlichen sei eh ein Ding der Unmöglichkeit.
  14. Interessant und meist durchaus recht intelligent waren die Rezensionen im früheren FM-Dienst durchaus. Deshalb habe ich sie früher schon auch immer gelesen. Bei ca. der Hälfte davon konnte ich durchaus zustimmen oder auch Kritikpunkte nachvollziehen, es gab aber halt auch Besprechungen, die meinen Geschmack nicht trafen. Aber das liegt einfach auch in der Natur der Sache, denn jeder hört Musik nun mal auf andere Weise und hat seine bestimmten idiomatischen Vorlieben. NIcht nur Eidelmans STAR TREK VI war im FM-Dienst Top-Niete, sondern um die Zeit herum auch Sachen wie THREE MUSKETEERS von Kamen, STANLEY AND IRIS und J.F.K. von Williams oder NEEDFUL THINGS von Doyle, was vielen heutigen Sammlern wohl eher leichtes Stirnrunzeln entlocken würde. Man muß auch klar unterscheiden, wer was geschrieben hat: Die COLUMBUS-Rezi war z.B. von Müthing, die zu STAR TREK VI dagegen von Karban (Manfred Scharfenstein war zudem Karbans Pseudonym). Und Karban war immer noch kritischer und radikaler als Müthing und hatte seine ganz speziellen Ansichten. Ich hatte ihn ja auch selbst mal kennengelernt Mitte 80er - er war wirklich sehr eigen. Mir persönlich hat im übrigen Eidelmans STAR TREK VI auch weitaus weniger gefallen als seine COLUMBUS-Musik. Fand das Gebotene eher mittelmäßig, weshalb die Musik auch gar nicht auf CD bei mir reinkam, COLUMBUS dagegen natürlich schon.
  15. Dürfte aber deutlich gekürzt sein, da die Fassung auf Youtube nur um die 90 Minuten herum geht, während die Länge des kompletten Films laut IMDB 113 Minuten betragen soll. Obwohl ursprünglich eigentlich eine deutsche Produktion, ist der Film verrückterweise auch nie in deutschen Kinos aufgetaucht.
  16. Ich gehe mal stark davon aus, daß Du auf Kommentare der Musikwissenschaftler hier an Bord wie Mephisto oder Sebastian vergeblich warten wirst, da beide die CD gar nicht (mehr) kennen werden. Es ist ja jetzt auch lange her, daß die Musik veröffentlicht wurde an 1992. TRIUMPH OF THE SPIRIT war damals ein echtes Ereignis und auch MAGDALENE war qualitativ schon ein kleines Husarenstück für einen recht unbekannten Newcomer, der 1988 ja noch nicht mal 25 Jahre alt gewesen war. Persönlich empfand ich die Kritik aus der Karban/Müthing-Ecke im FM-Dienst damals als etwas zu arrogant. Sah für mich fast so aus als ob man sich rächen wollte dafür, daß Mozarts "Requiem" in der Musik selbst dann doch öfters mal reingeholt wird als im Booklet angegeben, wo Eidelman nur von vier Takten daraus spricht. Ein bekanntes Streicher-Thema aus Elmer Bernsteins TEN COMMANDMENTS zitiert Eidelman übrigens auch ein paar mal in MAGDALENE, besonders auffällig am Anfang vom letzten Track "Mohr´s Farewell". Ein bißchen was von Barbers "Adagio for Strings" meine ich in einem der vorherigen Stücke auch rausgehört zu haben. Das wärs aber dann auch mit Epigonentum und ist für mich durchaus alles noch recht gut zu verkraften und nicht unbedingt ein allzugroßer Kritikpunkt. Eidelman offenbart bei der Musik jedenfalls genügend kompositorisches Talent und Einfallsreichtum, was man bei den meisten heutigen Scores oft vergeblich sucht. Von "miserablen Orchestrierungen" kann man hier bestimmt auch nicht sprechen, auch wenn der Komponist vielleicht bei so was wie "Will You Forgive Me" schon ein wenig die Grenze zum Kitsch streift mit den etwas seifigen Klavier-Soli. Daher halte ich auch diesbezüglich das Urteil vom FM-Dienst für zu übertrieben, denn z.B. die Holzbläser-Einsätze in dem Score sind doch sehr gelungen. Als störend empfinde ich allerdings noch die etwas matschige Klangqualität: Öfters stimmt ganz einfach die Balance zwischen den einzelnen Orchestersektionen nicht (das Orchester der Münchner Sinfoniker spielt zudem auch nicht immer ganz einwandfrei, hatten eventuell zu wenig Proben), so daß des öfteren die Streicher im Gegensatz zum Blech etwas schwammig rüberkommen. Dadurch könnte man vielleicht auch zur Meinung kommen, Orchestrierung sei ein bißchen daneben. Für mich ist es eher die merkwürdige Abmischung, die hier leider einen etwas schalen Eindruck hinterläßt. Das hätte man damals doch klar besser machen können. Aber der beachtliche Score hat durchaus seine Meriten: Stimmungs- und gefühlvoll angelegt, handwerklich wirklich gekonnt und mit ganz viel jugendlichem Enthusiasmus komponiert. Mit solchem Enthusiasmus geht doch von den Jüngeren heutzutage kaum mehr einer ans Werk - man muß natürlich auch sagen, Eidelman hatte damals das Glück, daß man ihm wirklich alles zur Verfügung stellte und er somit wahrlich aus dem Vollen schöpfen konnte ohne daß ihm jemand groß reinredete. Diese Zeiten sind selbstverständlich längst vorbei.
  17. Die spanische Vinilo-LP habe ich auch noch, Ralf. Die war damals an 1985 ca. 10 Minuten länger als die französische Milan-LP und hatte wohl deshalb 3 Tracks mehr. Für den Albumschnitt gehen die bei Quartet und LLL dagegen von dem der Milan-LP mit 39 Minuten und 10 Tracks aus. Diese drei Tracks vom Film Score von CD 1 dürften bei der Vinilo gegenüber Milan zusätzlich mit oben gewesen sein: - 3. No Sale 3:33 - 5. Have A Cigar 3:36 - 7. Under The Train 3:08 Mir persönlich war die Vinilo-LP damals schon zu langatmig und ich würde keinesfalls noch was Längeres von der Musik benötigen. Fand den Score in Gänze eh ziemlich überschätzt und bin nie so richtig warm geworden damit.
  18. Ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn an LEVIATHAN hat Varèse bekanntermaßen längst keine "perpetuity rights" mehr und außerdem fanden die Aufnahmen für den Score in Italien statt, wo als Rechteinhaber noch De Laurentiis hinzukommt. Also nicht so leicht, davon eine Expandierung zu bringen, weshalb bislang weder in den USA noch in Europa etwas passiert ist. Und bei FIERCE CREATURES wird schon deshalb sicher keine Verlängerung mehr kommen, weil der Film weitaus weniger Musik hatte als die CD und Goldsmith speziell für das 90er-Album noch rund 10 Minuten hinzu komponiert hatte. Ist also daher wenn man so will bereits in "expandierter Form" offiziell veröffentlicht worden.
  19. Im Prinzip fast nur Universal Music Group-Material (also LP-Master sowie Files und Paperwork dazu), aber nicht die Original-Scores, die dem Universal-Studio selbst gehören. Hör mal in diesen Mike Matessino-Podcast vom August ab ca. Minute 15:20 rein. Ist ganz aufschlußreich, wie sich UMG erst in den letzten paar Jahren nachdem viele Popmusiker die Firma verklagt hatten und es nicht mehr anders ging, sich unglaublich ins Zeug gelegt, weltweite Suchen etwa nach LP-Mastern in all ihren anderen Archiven durchgeführt hat und zum Teil sogar fündig wurde: https://www.listennotes.com/podcasts/adams-corner/jaws-at-50-with-the-films-5f6oCWqM_Gp/?srsltid=AfmBOopGFgIpsq-UgOCj_u_xFzdy_nQwHeiZs2PjjSsr-pBcitmpaS9H#google_vignette
  20. Ok, es kam halt oben einfach so rüber, weil Du direkt auf mein ursprüngliches Posting bezüglich dem Redemption/End Title-Track eingegangen bist und es ja zudem auch zitiert hast. Daher klang etwa das "aber auch der Main Title ist sehr wirkungsvoll etc." schon fast wie eine Aufforderung an mich, da deshalb doch nochmals reinzuhören.
  21. Nun ja, ich dachte eigentlich schon, daß Du meinen Filmmusikgeschmack über die Jahre hinweg etwas besser einschätzen könntest. Kein Sammler, der mich persönlich einigermaßen kennt, würde mir jemals einen Track wie "The Experience" vorsetzen und gar glauben, daß mir das auch nur ansatzweise zusagen könnte. Wie kommt man nur auf so eine Idee? Sollen andere doch ihre Freude daran haben, aber für mich geht so was Knalliges eben einfach gar nicht und ist auch noch nie gegangen.
  22. Für Dich vielleicht, aber ganz sicher nicht für mich. Du willst mir doch wohl nicht so was wie das hier gar anempfehlen, das ich auch heute noch einzig und allein unter der Rubrik "grauenhafte, ja widerliche Klangästhetik" einordnen würde. Da kommen wir doch nie zusammen:
  23. So großartig versteckt ist der gar nicht. Das sind einfach schon immer die langen "End Titles" gewesen, die auf dem 1997er-Bootleg damals fälschlicherweise halt an anderer Stelle ziemlich am Anfang platziert wurden. Das war schon an 1991, als ich den reichlich verkorksten Film im Kino mehrfach im Hauptprogramm vorgeführt habe - damals war ja fast jeder Julia Roberts-Film noch ein großer Erfolg - , der einzige Track von dem Score, der mir ganz gut gefiel und den ich mir dann von der späteren Bootleg-CD auch auf Audiokassette überspielt hatte. Mit dem lärmigen elektronischen Gerumpel die ganze Zeit davor konnte man mich dagegen jagen. Fand ich schon im Film selbst ziemlich unerträglich.
  24. Max Steiner selbst hatte über die Jahrzehnte hinweg Hunderte solcher Azetat-Discs seiner eigenen Filmmusiken archiviert. Nur deshalb sind Veröffentlichungen wie diese jetzt ja überhaupt noch möglich. Ansonsten wäre das alles längst verschollen. Und einige dieser Azetate der Steiner Library, die sich im Besitz der Brigham Young University befindet, wurden eben über die Jahre öfters abgespielt als andere. Diese Azetate nutzen sich leider durch mehrmaligen Gebrauch viel schneller ab als ganz normale Platten. Deshalb ist es nicht einfach, das dann alles zu restaurieren. Die eigentliche Sensation bei dieser CD ist, daß Warner da überhaupt mal wieder mitmischt. Es sah ja lange Zeit so aus als ob bei älteren Titeln über die gar nichts mehr gehen würde. Obwohl es früher eine Selznick-Produktion war, liegen die Rechte für A STAR IS BORN in den USA ganz offensichtlich nur bei Warner.
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