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Soundtrack Board

Stefan Schlegel

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Alle Inhalte von Stefan Schlegel

  1. Bei Sarde handelt es sich um eine 6 CD-Box, die auf dem BMG-Label veröffentlicht wird. Es werden sicherlich keine kompletten Scores sein, sondern Auszüge - ich schätze mal so jeweils zwei oder drei Tracks pro Score - aus 100 von ihm selbst ausgewählten Filmmusiken. Das Set hätte eigentlich schon im Januar in Frankreich erscheinen sollen und nennt sich "Philippe Sarde: 50 Ans de Cinéma Francais". Das Cover sieht so aus und war auf der Webseite von Radio France bereits abgebildet: https://www.radiofrance.fr/francemusique/podcasts/etonnez-moi-benoit/etonnez-moi-benoit-du-samedi-20-novembre-2021-4969042
  2. Das ist auch der Grund, warum ich ich mir die Boxen nicht gekauft habe. Die für mich interessantesten Sachen von Vol. 1-3 hatte ich in den meisten Fällen schon auf CD/CDR oder LP, so daß sich allein deshalb schon der Erwerb für mich eigentlich nicht gelohnt hat. Die erste Box hatte ich damals für einen Freund mitbestellt und ein paar Tage hier gehabt, so daß ich mich durch den ganzen Wust dieser 17 CDs durchwühlen konnte. Ich habe mir daraus dann eine einzige CDR gebastelt mit den zuvor unveröffentlichten Tracks aus NIGHT OF THE FOX, LA FEMME ABANDONNÉE und DAZZLE, also die neuen und zuvor unbekannten Stücke, die mir recht gut gefielen. Wenn ich also bedenke wie viel von den insgesamt 17 Scheiben schlußendlich übrig geblieben ist für mich, dann kann ich ganz gewiß nicht von einer lohnenden Angelegenheit sprechen. Was soll ich also mit einer Box, von der ich mehr als 80% ohnehin nie mehr anhören würde? Nur um als Sammler darauf stolz zu sein, die Box zu haben und dann für immer irgendwo abzustellen, ist mir das das Geld nicht wert gewesen. Bei Sarde würde ich mich sicherlich weitaus mehr auf solch eine Box einlassen, wenn etwa die vor Monaten schon angekündigte mit 100 Scores demnächst dann mal erscheint, aber nicht bei Cosma, den ich zwar durchaus teilweise schätze, aber doch lange nicht in demselben Maß.. Bei der dritten Box dürften schon so 30% eher sinfonische Tracks dabei gewesen sein, aber auch hier hatte ich einen Großteil dessen schon, was mir im Endeffekt zusagt, während vieles Andere mich wiederum gar nicht anspricht. Jetzt bei der vierten Box ist vor allem das musikalische Märchen "Les Fables de La Fontaine" (keine Filmmusik!) - in der Art von Prokofievs "Peter und der Wolf" und auch mit Erzähler - ein entzückendes Highlight (auf CD 5), aber davon gabs vor ein paar Jahren eben auch schon eine Einzel-CD: https://www.discogs.com/release/15580654-Vladimir-Cosma-La-Fontaine-Lambert-Wilson-Orchestre-De-La-Suisse-Romande-Fables-De-La-Fontaine Ansonsten würde mich auf der jetzigen vierten Box vor allem eine der allerletzten Filmmusiken Cosmas zum rumänischen Film OCTAV aus dem Jahr 2017 interessieren (CD 10), denn wenn man den Inhalt des Films kennt könnte das eine wirklich schöne romantische Musik geworden sein. Cosma selbst hat dazu dies geschrieben: “I identify with this film from the point of view of someone who returns to his country after a lifetime spent abroad to revisit it, to revisit the places where he was born, his friends.[…] I experienced this when I came back home.[...] It’s very touching for me to have written the score for this film”. Schade, daß davon keine Einzel-CD erschiene ist und man nun die komplette Box kaufen müßte nur um diesen Score zu hören. Das Problem bei Cosma ist für mich eben schon, daß er in den 70er/80ern so stark auf französische Komödien abanniert war - und im dementsprechenden Pop und Easy Listening-Stil der Zeit kommen alle die Musiken dann natürlich auch daher. Hat mir damals nicht zugesagt und heute genauso wenig. Cosma hat mich persönlich erst ab den 90ern so richtig angesprochen, denn da hat er seinen Stil plötzlich geändert und wurde viel orchestraler - plötzlich hat er ja auch einige Sachen mit dem London Symphony Orchestra eingespielt - wie etwa LE JAGUAR oder SOLEIL - und es wurde aufrauschend schwelgerisch wie ich Cosma vorher kaum je vermommen hatte. Interessant sind diesbezüglich auch seine vor rund 10 Jahren erschienenen Konzert-CDs, etwa mit dem Orchstre de Lyon oder dem Orchestre de la Suisse Romande, wo er seine früheren Komödienmusiken wie RABBI JACOB, LA BOUM oder DER GROSSE BLONDE völlig umarrangiert hat für großes Orchester und meiner Meinung nach sogar deutlich verbessert hat. Mir gefallen genau diese Versionen nämlich um einiges mehr als die Originale, da sie in einem plötzlich ganz anderen Gewand erscheinen. Wo Du , Mephisto, bei Cosma nun überhaupt keinen Fehler machen kannst, das wäre bei seiner Oper MARIUS ET FANNY aus dem Jahr 2007. Die komplette 2 1/2-stündige Oper, die vor einigen Jahren auch mal auf Arte gesendet wurde, gibt es zwar nicht auf CD, dafür aber einen 70-minütigen Querschnitt. Cosma dirigert das LSO und die Gesangssolisten sind die beiden Weltstars Roberto Alagna und Angela Georghiu. Wenn Du Dir was Gutes antun willst in Sachen Cosma, dann kaufe Dir diese CD, die bei Amazon derzeit sogar recht günstig angeboten wird: https://www.amazon.de/Marius-Fanny-Vladimir-Cosma/dp/B0015SRMR0 Ich hatte damals zur kompletten Oper bei Cinemusic drüben eingie Sätze geschrieben und kopiere das mal hier rein, damit Du weißt, was Dich da so musikalisch erwartet: "Die Oper ist ein Hochgenuß und ich bin vollauf begeistert. Im Grunde ist das wirklich spätromantischste Filmmusik pur - ein Schwelgen und Schmachten in üppig-eleganten, großorchestralen Melodiebögen ohne Ende. Leidenschaftliches Pathos und burleske Komik ergänzen sich dabei auf wunderbare Weise. Musikalisch für mich fraglos das Highlight des Jahres 2007! Stilistisch ist die Oper natürlich völlig anachronistisch und könnte aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen, denn sie pendelt irgendwo zwischen Puccini, Bizets CARMEN und französischem Impressionismus hin und her, wobei das typisch melodische Cosma-Flair vor allem in den weit ausholenden Streicherpassagen, aber auch in den spritzigen humoristischen Abschnitten unüberhörbar ist. Cosma hat mehrere seiner Filmmusik-Themen aus den letzten Jahren, vor allem aus LA TRILOGIE MARSEILLAISE, in dieser Oper verarbeitet, aber auch aus anderen Filmen wie LA VACHE ET LE PRÉSIDENT, aus dem das Liebesthema in eine Solo-Arie für Fanny im ersten Akt verwandelt wird, oder das schmissige Scherzo aus LE SCHPOUNTZ, das öfters im ersten Akt auftaucht. Auch die alten Cosma-Scores für die Pagnol-Filme LA GLOIRE DE MON PÈRE und LE CHATEAU DE MA MÈRE klingen kurz mal an. Der Knüller ist dann eine der großen Marius-Arien im zweiten Akt - gesungen von Roberto Alagna -, die auf dem prachtvollen Hauptthema aus dem 1997er-Score SOLEIL basiert. Das große Schlußduett und das rein instrumentale Finale dieses zweiten Akts endet dann wiederum mit diesem herrlichen SOLEIL-Thema. Der Wahnsinn! Man möchte regelrecht abheben und davonfliegen. Insgesamt eine meisterliche, ausdrucksstarke melodische Musik, die man jedem Filmmusikliebhaber, dem romantisch-sinfonische Scores gefallen und der vielleicht zusätzlich noch eine Ader für den Opern-Verismo hat, eigentlich nur fest ans Herz drücken möchte."
  3. Das Stück heißt "The Great Journey" und nicht "The Long Journey". Es ist Track 5 auf dem GREATEST STORY-Originalalbum von 1965 und damit auf der ersten CD des Ryko-3CD-Sets enthalten. Hier ist dieses Originalbum auf Youtube und der Track beginnt bei Minute 13:58. Die Stelle, die Stephan wohl meinte, erklingt dann ab Minute 14:25:
  4. Nicht daß da eventuell ein falscher Eindruck entsteht, weil ich hier im Board einiges zu den Spencer/Hill-CDs von Beat gepostet hatte: Ich selbst bin nie und nimmer Spencer/Hill-Fan gewesen. Es ist nur so, daß man in meiner Generation als Jugendlicher in den frühen 70ern damals die Filme einfach automatisch mitbekommen hat und man fast gar nicht dran vorbeikam. Wirklich gefallen haben mir die wenigsten, aber sie haben für volle Kinosäle gesorgt. Bei uns im Kino war es die ganzen 70er und frühen 80er so - ein neuer Hill/Spencer und alle 315 Plätze für die Sonntagnachmittagsvorstellung waren regelmäßig ausverkauft. Das war einfach unglaublich wie das Publikum darauf abgefahren ist.. Kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Mit den späteren De Angelis-Musiken zu den Spencer/Hill-Filmen konnte ich im Gegensatz etwa zu Angus Gunn und anderen hier nie was anfangen - als KInd mit mit 12 vielleicht noch mit "Flying Through the Air", das wars dann aber auch. De Angellis habe ich daher auch gar nie auf LP oder CD gesammelt. Die drei oben von mir erwähnten Rustichellis haben mit den späteren De Angelis-Musiken zu den Klamaukfilmen sowieso rein gar nichts zu tun. Als Film schätze ich von diesen dreien am meisten HÜGEL DER BLUTIGEN STIEFEL - aber wirklich nur in der Erstsynchronisation von 1970, die zweite künstlich auf lustig getrimmte mit diesem Schnodderdeutsch hat dann vieles kaputt gemacht. Der Western kam bei seiner Erstaufführung an 1970 auch bei der deutschen Filmkritik recht gut an und es wurden gerade die klassenkämpferischen Züge und der Brechtsche Lehrstück-Charakter dieses "linken" Italo-Westerns hervorgehoben: Der Wanderzirkus als verstecktes Agitprop-Theater, in dem mittels Clownerie und Pantomime politische Aufklärung betrieben wird. Der Film ist wirklich einfallsreich und schmissig inszeniert, macht gehörig Spaß. Die anderen beiden Western fallen dagegen ein bißchen ab, wobei aber VIER FÜR EIN AVE MARIA auch nicht ganz so übel ist. Als die drei Western in Deutschland herauskamen, waren sie entweder ab 16 oder sogar ab 18 freigegeben. Das heißt, damals durfte ich die Hauptfilme im Kino noch gar nicht sehen, sondern nur immer die Trailer. Aber im Trailer von GOTT VERGIBT... WIR BEIDE NIE und von HÜGEL DER BLUTIGEN STIEFEL ist mir die Filmmusik mit den jeweiligen Hauptthemen schon zu dem frühen Zeitpunkt richtiggehend aufgefallen und dann irgendwie auch hängen geblieben. Richtig zu Rustichelli geführt haben mich dann allerdings hauptsächlich einige ältere italienische Filme in Originalfassung so ab Mitte der 70er, die wir damals auch im Kino gespielt hatten und die man sonst in Deutschland gar nicht zu Gesicht bekam. Da waren einige für mich sehr prägende Erlebnisse dabei - und keinesfalls auf ein Genre beschränkt. Mir ist übrigens noch ein Rustichelli-Titel eingefallen, den ich Dir empfehlen könnte, weil es eigentlich auch ein halber Western ist. Zu dem würde ich Dir fast noch mehr raten als zu den drei Scores oben - nämlich ZANNA BIANCA ALLA RISCOSSA (WOLFSBLUT GREIFT EIN) von 1974. Gibts als Saimel-CD und erschien in den frühen 80ern schon als Beat-LP - ich habe beide Ausgaben. Das ist eine sehr schöne stimmungsvolle Musik, die ich immer wieder gerne auflege. Man hört zwar, daß das Orchester eher klein ist, da wohl kein allzu großes Budget zur Verfügung stand, aber Rustichelli holt schon alles raus, was ght. Teilweise aufwühlende, leidenschaftliche Dramatik voller Tragik als ob die orchestralen Teile einer Puccini-Oper zu vertonen wären. Daneben ein schwungvolles Hauptthema und nostalgische Abschnite, die ebenfalls zu gefallen wissen. Denke schon, daß Dir das zu einem Gutteil zusagen könnte. Rustichelli hat auch die ersten beiden Wolfsblut-Filme Anfang der 70er vertont gehabt, davon ist aber leider nie was erschienen und die Originalbänder gibt es beim Musikverlag nicht mehr. Da würde ich ansonsten auch sofort zugreifen, wenn davon je was käme.
  5. UCCIDI O MUORI von Rustichelli kennst Du doch auch, denn den hast Du hier ja auch mal besprochen, oder? ANDA, MUCHACHO, SPARA! dagegen ist nicht von Rustichelli, sondern von Bruno Nicolai. Allgemein halte ich es eh für schwierig, einen so vielseitigen Output wie bei Rustichelli - mit insgesamt mehr als 300 Scores von 1947 bis Mitte 80er - nur auf zwei Genres zu reduzieren, denn der typische Stil von ihm ist ja immer zu hören, auch im Komödienfach. Das ist genauso wie wenn ich mir halt von einem US-Komponisten wie Elmer Bernstein oder John Williams nur die paar von ihnen vertonten Western rauspicke und die meisten anderen Scores dann ignoriere. Durchaus hörenswert - zumindest in den alten LP-Fassungen - sind von Rustichelli im übrigen auch noch die Musiken zu den frühen Terence Hill/Bud Spencer-Western DIO PERDONA... IO NO (1967), I QUATTRO DELL´AVE MARIA (1968) und LA COLLINA DELGI STIVALI (1969). Alles noch keine wirklichen Klamauk-Western, sondern eher ernstere Western, die dann bei uns später durch deutsche Zweitsynchronisationen in den 70ern nach dem Erfolg von DIE RECHTE UND DIE LINKE HAND DES TEUFELS und VIER FÄUSTE FÜR EIN HALLUJAH mehr auf Geblödel umgetrimmt wurden. Im Prinzip war das eine Trilogie von Regisseur Giuseppe Colizzi,. in der Hill/Spencer dieselben befreundeten Charaktere Cat Stevens und Hutch Bessy verkörperten. Die Filme sind ja an sich auch hier in Deutschland äußerst populär und bekannt, tauchen auch immer wieder im Fernsehen auf - daher wunderts mich, daß Du diese drei anscheinend überhaupt nicht kennst. Für alle drei Filme hat Rustichelli jeweils ganz markante epische Hauptthemen komponiert - jedes Mal auch mit Chor dabei, wobei das harsche "Dies Irae" bei DIO PERDONA natürlich sehr eigenwillig ist. Zumindest diese ins Ohr gehenden Themen sollte man mal gehört haben, wenn man sich schon mit Italo-WesternMusik beschäftigt. Hier mal alle drei auf Youtube:
  6. Nein, selbst hatte ich die Aufstellung vom Albumschnitt gar nie von Claudio erhalten. Ich weiß aber, daß er mir das an 2007 mitgeteilt hatte als er die kompletten Bänder von CAM erhielt. Er war selbst überrascht darüber und offensichtlich konnte man aus den beiliegenden Blättern deutlich ersehen, daß Rustichelli Ende der 90er da nochmals drüber gegangen ist. Es hat sich dann deshalb irgendwie erledigt, weil Claudio eh den komplettten Score auf CD bringen wolllte. Beim viel später veröffentlichten ANTINEA lief es dann anders ab: Da bekam ich Rustichellis 45-minütige Albumfassung in der Tat schon einige Wochen vor der CD-Veröffentlichung von Claudio zugeschickt. Der Albumschnitt von GIGANTI ist dagegen dann irgendwie in Vergessenheit geraten. Mir ist es erst gestern wieder eingefallen als Du die CD hier vorgestellt hast. Ich mag die meisten Peplum-Musiken von Rustichelli schon sehr gern und könnte jetzt nicht sagen, daß mir seine Western-Scores unbedingt lieber wären. Vor allem sind seine Western qualitativ doch auch sehr unterschiedlich: So gehen etwa sein BUFFALO BILL, GRANDE NOTTE DI RINGO oder BASTARDO VAMAS A MATAR kaum über ein Durchschnittslevel hinaus. Lang nicht alles ist da auf dem Niveau von UN MINUTE PER PREGARE oder L´UOMO, L´ORGOGLIO, LA VENDETTA. Wirklich lohnenswert wäre allerdings noch die Westernmusik zu OGNUNO PER SE (DAS GOLD VON SAM COOPER) von 1968 (der Western ist mit Van Heflin und Klaus Kinski) - davon habe ich seit vielen Jahren wenigstens ein Bootleg auf einer CDR. Leider gibt es bislang immer noch keine offizielle Veröffentlichung dieser Musik, da die Originalbänder verloren sind und eben nur diese Kopie überlebt hat, die wohl von einer Kassette gezogen wurde und daher auch klangliche Defizite vorweist. Claudio hatte vor Jahren auch mal vor, den in der Fassung noch zu bringen, aber das Projekt ist doch wieder in der Versenkung verschwunden.
  7. Ein Grund könnte der sein, daß Abrbeitskräfte in Italien damals deutlich billiger waren und die Orgeln deshalb auch weitaus günstiger erworben werden konnten als in anderen europäischen Ländern. Beim bekanntesten Hersteller dieser Orgeln in Italien, nämlich Farfisa, war dies so: "The company was formed after three Italian accordion manufacturers combined to form a single company. They began to produce electronic instruments in the late 1950s, and combo organs were introduced in response to similar instruments such as the Vox Continental. The relatively inexpensive Italian labour allowed Farfisa to sell their products cheaper than the competition, which led to their commercial success." https://en.wikipedia.org/wiki/Farfisa Bei Rustichelli selbst kommt eine besondere Vorliebe für das Orgel-Instrument an sich hinzu, da er bereits von KInd an begeistert Orgel gespielt hatte. Bei den Filmmusiken hat das Musikbudget dann wohl eh nicht immer für eine richtige Orgel ausgereicht - und dann hat man sich eben mit einer elektrischen begnügt, die eh im Aufnahmestudio (wie etwa bei Fonolux) ab Ende der 50er bereits zum festen Inventar zählte.
  8. So schwer zu bekommen ist I GIGANTI DELLA TESSAGLIA nun auch wieder nicht. Bei Discogs etwa werden mehrere Exemplare angeboten und sogar ein recht günstiges: https://www.discogs.com/de/sell/release/1428023?ev=rb Alle Tracks der CD sind längst auch auf Youtube gelandet, so daß sich jeder, der interessiert ist, ohnehin ein Bild von der Musik machen kann, die ich selbst für mit die beste und eindrucksvollste von Rustichelli im Peplum-Genre halte. Anders als Mephisto stört mich der Einsatz der elektrischen Orgel hier eigentlich nicht - ich bin das schon längst gewohnt bei italienischen Scores aus der Zeit und das gehört für mich deshalb auch irgendwie dazu. In der Beziehung bin ich daher längst nicht so empfindlich. Die CD kam damals an 2008 vor allem durch mich zustande, da ich monatelang davor schon bei Claudio Fuiano gebittet und gebettelt hatte, sie mögen bei Digitmovies doch unbedingt diese Musik aus dem CAM-Archiv bergen und innerhalb der Peplum-Reihe bringen. Da ich zu dem Zeitpunkt sowieso immer alle seine englischen Liner Notes für die Digitmovies-CDs ein wenig korrigiert hatte - sein Englisch war eben nicht gar so toll und da mußte man schon immer einiges umstellen und verändern, damit es einigermaßen leserlich war - hat er dann als kleines Dankeschön an mich die CD tatsächlich produziert und mich auch einen Teil der Liner Notes schreiben lassen. Über dieses CD- "Geschenk" habe ich mich damals natürlich riesig gefreut. Es hat sich dann neben den kompletten Masterbändern von GIGANTI im CAM-Archiv übrigens auch noch ein Album Master eingefunden, das Rustichelli selbst anscheinend Ende der 90er noch zusammengestellt hatte für eine geplante CD - erschienen ist diese Edition aber natürlich nie. Die Digitmovies-CD enthält dagegen selbstverständlich den kompletten Score mit allen Tracks, die überhaupt vorhanden waren. Ähnlich war es auch bei ANTINEA, wo ebenfalls ein von Rustichelli editiertes geplantes Album aufgefunden wurde - dieses wurde dann aber auch für die GDM-CD verwendet. Im Falle von GIGANTI wäre es selbstverständlich interessant gewesen, dieses Album Master auch mal zu hören. Aber dann hätte man eventuell noch eine zweite Disc anfügen müssen, was wieder mehr Kosten verursacht hätte.
  9. Nur sind es immer dieselben paar Themen, über die dort geschwafelt wird: US-Blockbuster, allen voran Star Wars und nochmal Star Wars, aktuelle Mainstream-Scores und halt die üblichen paar Namen Williams, Goldsmith und Horner nebst Zimmer & Co.. Trotz einer weitaus höheren Zahl an Mitgliedern hätte ein Thread wie der hier zur italienischen Genre-Filmmusik mit den analytischen Beiträgen von Mephisto nicht mal den Hauch einer Chance, groß wahrgenommen zu werden, denn es gäbe dafür gar kein Publikum. Darüberhinaus erschließt sich mir auch nicht, was den eigentlichen Reiz ausmacht, in der Facebook-Gruppe statt hier zu posten - außer vielleicht der Umstand, dort jede Menge Fotos unterbringen zu können. Aber vielleicht können das andere besser beurteilen als ich?
  10. In der Tat eine tolle Besprechung der CD von Mephisto, für die ich mich ebenfalls herzlich bedanke. Persönlich halte ich LE LEGIONI DI CLEOPATRA für einen der besten Peplum-Scores überhaupt und habe annähernd 30 Jahre auf eine Veröffentlichung der Musik gewartet, da ich ja wußte, daß CAM/Sugar noch die Originalbänder davon im Archiv haben. Als sich dann halt jahrelang auch nichts in der Peplum-Reihe bei Digitmovies tat, habe ich die Sache dann zusammen mit Juan Angel Saiz selbst in die Hand genommen, um nicht noch länger darauf warten zu müssen. Mir lag dieses Projekt schon sehr am Herzen, da zumindest auf CD Renzo Rossellini eben beschämend unterrepräsentiert war. Es stimmt nicht ganz, daß es die erste Veröffentlichung einer Rossellini-Musik auf Tonträger gewesen ist, denn es gab in den 50ern und 60ern schon ein paar LPs wie etwa dengroßartigen und melodisch schwelgenden Score zu Roberto Rossellinis Stendhal-Verfilmung VANINA VANINI von 1961 - eine LP, die ich ganz besonders schätze und niemals hergeben würde. Leider gibt es davon keine Bänder mehr, so daß es auch in Zukunft keine Veröffentlichung dieser Musik mehr geben wird. Dasselbe gilt auch für das Garibaldi-Epos VIVA L I´TALIA von 1960 - auch hier keine Bänder mehr bei CAM/Sugar von der Rossellini-Musik vorhanden, obwohl der Titel in ihrer Liste auftaucht. Das heißt, auch davon wird nichts mehr erscheinen und man kann sich glücklich schätzen, wenigstens die alten Platten zu haben. Wir haben dann auf Saimel nach der CLEOPATRA -CD wirklich alles von Rossellini gebracht, was aus dem CAM/Sugar-Archiv noch möglich war - also MONTE CARLO STORY, DIFENDO IL MIO AMORE und IL MAGISTRATO. Wie die Sachen natürlich kommerziell gelaufen sind, das kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Aber darum ging es Juan Angel und mir eben nicht.
  11. Freut mich, daß Randall Larson meinen AMORE MIO-Hinweis schlußendlich also doch noch in seine Liner Notes mit aufgenommen hat.
  12. Die 12:38 Minuten von LES YEUX SANS VISAGE auf der PlayTime-CD sind ja auch eine ganz typische EP-Länge. Es stimmt schon, daß diese frühen Jarres vor allem für die Franju-Filme einen ganz besonderen, eher kammermusikalischen und transparenten Sound haben. Wenn man das großorchestral aufbauscht geht da natürlich so einiges verloren. Ich hatte das schon 1995 in meiner Rezension des PlayTime-Samplers in der Art ebenfalls angemerkt gehabt: "Jarre hat auf zwei Samplern der letzten Jahre diese Arbeiten zwar in einer "Georges Franju-Suite" orchestral aufgebauscht, die Originalaufnahmen sind aber aufgrund ihrer klanglichen Delikatesse vorzuziehen."
  13. In der Georges Franju-Suite, die Jarre später eingespielt hat für zwei verschiedene CDs - einmal an 1989 mit dem Madrider Sinfonie-Orchester und einmal an 1992 mit dem Royal Philharmonic Orchestra - ist allerdings JUDEX auch mit drin. Natürlich wie die anderen Franju-Musiken anders arrangiert als im Original und für größeres Orchester gesetzt. Die eine Suite mit dem spanischen Orchester geht 15:07 Minuten, die andere auf der Abbey Road-CD 16:35 Minuten.
  14. Das ist auch ein weiterer Grund, um anzunehmen, daß sich Fremeaux nur bei den digitalen BNF-Veröffentlichungen bedient hat, denn von LES YEUX SANS VISAGE gab es früher nie eine EP - also konnte BNF davon auch nichts veröffentlichen. Es gab zwar in den 80ern unter Sammlern immer Gerüchte einer angeblichen Vega-EP von LES YEUX SANS VISAGE, aber diese haben sich nie bestätigt. Vermutlich ist aber an 1960 eine EP geplant gewesen und Lerouge konnte dieses Material, das er irgendwo bei Vega im Archiv noch gefunden hat, dann für die alte PlayTime-CD verwenden.
  15. Es ist natürlich schon eine nette Sache, alle frühen Jarre-EPs bis 1962 jetzt mal vereint auf einer Doppel-CD zu haben. Wenn ich mich noch daran erinnere, wie teuer damals in den 80ern und 90ern fast alle diese französischen EPs waren bzw. wie überteuert sie auf dem Second Hand-Markt angeboten wurden, dann ist so was wie diese Veröffentlichunng natürlich auf jeden Fall ein echter Gewinn. Bin daher auch am Überlegen, ob ich mir das zulege, da ich zwar ein paar der Original-EPs wie LA GÉNÉRATION DU DÉSERT oder THÈRÉSE DESQUEYROUX in der Sammlung habe, aber nicht alle und von manchen nur uralte Kassetten-Aufnahmen. Ca. 50% der Sachen findet man zudem auf der alten PlayTime-CD, von der es aber zwei Versionen gab. Selbst habe ich die erste CD-Version von 1995 mit dem Titel "Musiques des Films 1958-1964" - zu dieser sehr schönen CD hatte ich an 1995 auch eine Rezension in Jordan Jurtschaks damals Scoretime-Heftchen geschrieben gehabt. 10 Jahre später kam dann ebenfalls von PlayTime eine Neuauflage heraus mit dem Titel "Maurice Jarre - Ma période francaise". Die beiden CDs unterscheiden sich dahingehend, daß die von 1995 die vier EP-Tracks aus LA MAIN CHAUDE enthielt, während diese auf der Neuauflage fehlten und durch die Tracks aus LES ANIMAUX ersetzt wurden. Eine merkwürdige Entscheidung. Zudem enthält die Neuauflage noch die 5 Minuten aus dem 1956er-Kurzfilm L´UNIVERS D´UTRILLO, die erstmals Mitte der 50er schon auf dem Vega-LP-Sampler "25 Ans de Musique de Cinéma" veröffentlicht worden waren (den Vega--Sampler gab es später dann auch als Disques Cinémusique-CD). Komischerweise ist die Neuauflage der PlayTime-CD bei Discogs teurer als die Erstauflage von 1995. Die Erstausgabe ist durchaus erschwinglich: https://www.discogs.com/de/release/10228239-Maurice-Jarre-Musique-De-Films-1958-1964
  16. Man muß natürlich auch die heutige Situation auf dem europäischen Soundtrack-Markt bedenken: Wie viele Sammler interessieren diese frühen französischen Sachen von Jarre heute noch bzw. wer kennt sie denn überhaupt noch außer ein paar von der alten Garde? In den Internet-Foren kann man diese Klientel schon mal an einer Hand ablesen. Im Vergleich zu vor etwa 20 oder 25 Jahren als die von Lerouge produzierte Jarre-CD auf PlayTime erschien sind es garantiert deutlich weniger. Mehr als 500 Exemplare werden davon wohl kaum mehr abgesetzt, wahrscheinlich sogar noch weniger. Und insofern muß man sich vor Augen halten: Wenn ein Label für diese EP-Tracks, die eh seit rund 10 Jahren hier in Europa sowieso Public Domain sind, heutzutage noch Lizenzen zahlen soll, dann würde es totale Selbstausbeutung betreiben und nur noch rote Zahlen schreiben, denn kommerziell lohnend wäre es unter den Umständen auf keinen Fall mehr, so eine CD überhaupt herzustellen. Die CD wird deshalb nur veröffentlicht werden weil deren Produktion inzwischen so günstig geworden ist.
  17. Obwohl Fremeaux eigentlich ein offizielles Label ist, scheint man sich inzwischen auch hier - wie schon bei ihrer Delerue-Doppel-CD vom letzten Jahr - nicht mehr die Mühe zu machen, noch lange erst nach Originalbändern zu suchen und kopiert lieber ab ohne groß noch Lizenzen zu zahlen, da alle Scores auf dieser Doppel-CD eh längst Public Domain sind in Europa. Durch die ganzen Digital-Vorlagen der Bibliothèque Nationale de France (BNF) mit ihrer "collection sonore", die seit mehreren Jahren auf allen Streaming-Plattformen und auch auf Youtube abrufbar sind, ist es natürlich auch ein leichtes Spiel geworden, diese alten französischen EPs von Ende 50er/Anfang 60er nurmehr von dort zu rippen. Ich nehme daher stark an, daß bei dieser Doppel-CD überwiegend die BNF-Digital-Downloads als Vorlage gedient haben, an die jeder inzwischen so einfach rankommt. Insofern dürfte diese Edition im Endeffekt kaum besser ausfallen als die Jarre-Doppel-CD vom französischen Bootleg-Label RDM von 2019, auf der ca. 90% derselben Tracks wie auf der Fremeaux-CD bereits enthalten waren: https://www.rdm-edition.fr/fr/cd-musique/maurice-jarre-maurice-jarre-musiques-de-films-a001647192-3125127211423-2144.html?search_query=maurice+jarre&results=6
  18. Die CD wurde ja produziert von Roberto Zamori, der erst vor wenigen Wochen im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Er dürfte eine Kopie von einem Großteil des originalen Bandmaterials gehabt haben, da er in den 60ern mit ganz vielen italienischen Komponisten - unter anderem auch Lavagnino - befreundet und sehr oft bei den Recording Sessions zugegen war. Zamori hat also das veröffentlicht, was er selbst in Händen hatte, denn der Musikverlag Zafire hat wie so oft keine Originale aus der Zeit mehr. Die komplette Musik dürfte mit Sicherheit schon so um die 50 Minuten herum gehen, da es insgesamt 73 M-Cues gibt, was eigentlich recht viel ist. Die Original-Partitur - wie auch alle anderen Partituen von Lavagnino - befindet sich heutzutage in der Biblioteca Luigi Chiarini im Centro Sperimentale in Rom und die Anzahl der M-Cues sowie die Wiederverwendung eines Tracks aus GLI ULTIMI GIORNI DI POMPEI kann man auch direkt Online sehen, wenn man hier auf "Scheda" klickt: https://bibliochiarini.sebina.it/opac/resource/saffo-venere-di-lesbo/CSC0160835 Die Übernahme aus dem POMPEI-Score erklingt auf der SAFFO-CD in Track 18. Zwei Tracks hat Zamori in der Tat gedoppelt, um wohl auf mehr als 30 Minuten zu kommen. Mir persönlich gefällt der SAFFO-Score natürlich auch sehr gut., allein das weit ausholende Hauptthema ist einfach herrlich. Ich bin ohnehin der Meinung, dass Lavagnino um 1960 herum sein melodisches Talent am meisten zur Entfaltung bringen konnte und die Inspiration in der Zeit - und das obwohl so vieles ja nur in wneigen Tagen fertiggestellt werden mußte - kaum nachließ. Es ist im Nachhinein unglaublich wie viele prachtvolle Themen - und natürlich nicht nur innerhalb des Peplum-Genres - gerade in dieser Zeit entstanden sind, die dem von SAFFO in keinster Weise nachstehen. Ich nenne mal nur die zu THE SAVAGE INNCOENTS, LA GRANDE OLIMPIADE, L´ASSEDIO DI SIRACUSA, ORAZI E CURIAZI (DUEL OF THE CHAMPIONS), ESTER E IL RE, CONSPIRACY OF HEARTS, LA SPOSA BELLA, SOLEDAD, I BRIGANTI ITALIANI und noch so einige andere. Die Liste ist lang und er hat zu der Zeit fast wie ein Jungbrunnen ein großartiges Thema nach dem anderen komponiert. Themen, die auch wirklich lange Zeit nachwirken und sich im Gedächtnios einbrennen.
  19. Wie ist denn Deine Meinung zu Rustichellis I GIGANTI DELLA TESSAGLIA? Hast Du Dir diese CD inzwischen auch zugelegt? Ich persönlich finde diese Musik noch einen Tick stärker, mag aber Geschmackssache sein. Die klanglichen Defizite sind bei der GIGANTI-CD ja auch nicht ganz so ausgeprägt wie bei ANNIBALE.
  20. Ganz vollständig ist der Score auf der Digitmovies-CD nicht, denn um nicht noch eine zweite Scheibe in Angriff nehmen zu müssen, was sich für Digit kaum gelohnt hätte, mußten meiner Erinnerung nach schon so 10-12 Minuten dran glauben, die auf dem Ausgangsmaterial noch zur Verfügung gestanden hätten. Aber alle wesentlichen Tracks sind selbstverständlich auf der CD schon enthalten. In meiner Rezi der CD von 2009 für die schweizerische Film Music Journal-Seite bin ich auch ein wenig auf die komplizierte Quellensituation eingegangen und werfe das hier unten auch nochmals ein. Leider war die musikalische Sequenz mit der Überquerung der Alpen damals nicht bei der zweiten, klanglich etwas besseren Quelle dabei, was natürlich sehr schade war, da das an sich ein echtes Highlight des Scores darstellt: "Da ich selbst am Zustandekommen dieser CD nicht ganz unschuldig war, hier noch ein paar Anmerkungen zur Produktion: Leider sind die originalen Musikbänder von Annibale, die sich im Besitz des damaligen Musikverlags Nazionalmusic befanden, schon längst vernichtet. Überlebt hat in Rom einzig und allein eine Kopie der dritten oder gar vierten Generation des ursprünglich wohl etwa 110 Minuten langen Tonbandes mit den kompletten Recording Sessions. Durch einen spanischen Sammler gelangte ich jedoch vor rund zwei Jahren in den Besitz eines CDR-Abzugs der A-Seite dieses Tonbands, d.h. also der ersten Hälfte der Recording Sessions von 1959. Da die Stücke auf dieser Kopie deutlich besser und präsenter klingen als die um Einiges dumpferen und mit leichten Störungen behafteten aus Rom, ist davon auszugehen, dass wir hier um eine oder gar zwei Generationen näher am Original-Mastertape liegen. Durch diese zweite Kopie wurde die jetzige CD-Veröffentlichung auf Digitmovies im Grunde erst möglich. Leider konnten trotz intensiver Suche quer durch die europäische Sammlerszene die Stücke von der B-Seite des Tonbands und damit die zweite Hälfte der originalen Sessions nicht mehr in derselben Qualität aufgefunden werden, so dass die fehlenden Tracks von der qualitativ schlechteren Rom-Kopie abgenommen werden mußten. Dies erklärt die zum Teil erheblichen klanglichen Schwankungen bei den einzelnen Tracks auf der CD. Man sollte sich aber stets vor Augen halten, dass diese herausragende italienische Golden Age-Musik auf anderem Wege niemals mehr hätte publiziert werden können."
  21. Im Vergleich zur 2001-Ausgabe sicherlich, da sämtliche Tracks - auch die ursprünglichen 13 Album-Tracks, die man auf LP ja früher in den 60ern und dann bei Reissues in den 80ern bereits in Stereo hatte - auf dieser CD plötzlich in Mono präsentiert wurden. Die 2001er-CD hat dafür versucht, den kompletten Score möglichst chronologisch sequenziert darzubieten. Dafür war eben wie gesagt dann aber alles nur in Mono. Für die klanglich demgegenüber verbesserte japanische Verita Note-CD an 2008 - auch die natürlich wie immer von Claudio Fuiano gemastert - hat man alles wieder aufgedröselt und die 13 Album-Tracks in Stereo an den Anfang gestellt - die Mono-Tracks dann dahinter. Das sieht dann so aus: https://chimai.miraheze.org/wiki/Album_La_Resa_dei_conti_CD_Verita_Note_VQCD_10067_-_Japan_-_2008_(id400) 2012 hat GDM ja nochmals nachgelegt und Track 25 - nur ein nochmals leicht verlängertes Finale - hinzugefügt. An und für sich ist aber ansonsten - auch klanglich - wohl so ziemlich alles identisch geblieben mit der Verita Note-Edition. Und was jetzt von Beat kommt, ist praktisch genau dasselbe wie das, was es bereits an 2012 gab - neu gemacht worden ist daran nun garantiert nichts mehr. Es handelt sich einzig und allein um eine Neuauflage der 2012er-CD.
  22. RESA DEI CONTI wundert mich an sich etwas weniger, da ja Morricone-Western immer gut laufen. Daß ausgerechnet SERPENT hingegen so populär sein soll, ist dagegen schon ein wenig kurios. Ob die internationale Starbesetzung bei dem Film auch noch eine Rolle spielt? Merkwürdig jedenfalls ist das Ganze schon, daß Music Box offensichtlich zu wenig Exemplare von ihrer CD hat pressen lassen. Im Prinzip ist es natürlich auf europäischer Ebene das, was Goldsmith-Scores für die US-Labels repräsentieren: Immer wieder neu verwertbares Soundtrack-Futter, denn Ausgefalleneres und Unbekannteres funktioniert eben heutzutage fast gar nicht mehr. Hinzu kommen die deutlich höheren Produktionskosten bei eventuellen Erstveröffentlichungen, die sich daher so gut wie kaum noch lohnen.
  23. Schier unglaublich: Ende März kommt die "Schlange" nun tatsächlich nach einem Jahr schon wieder - dieses mal von Beat Records mit italienischem Cover, jedoch identischem Inhalt, da die Music Box-CD anscheinend bereits wieder ausverkauft ist. Ein endloses "Bäumchen wechsel Dich"-Spiel: http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=BCM9592&uscita=prox Auch die zwei anderen neuen Scheiben von Beat am 31.3. übrigens nur Neuauflagen: Morricones LA RESA DEI CONTI zum x-ten Mal und von den De Angelis-Brüdern MILANO TREMA, den es vor einigen Jahren auf Digitmovies gab. Schon alles recht einfallslos.
  24. Vor rund 15 Jahren als das Hauptthema in der "To Mirna"-Version - abgenommen von der 1975 erschienenen CAM-Library-LP "I´m Speaking About...Carlo Savina" - als Schlußtrack auf der I VAMPIRI-Doppel-CD von Digitmovies veröffentlicht wurde, war es in der Tat für fast jeden in der Soundtrack-Szene noch ziemlich unklar, wie viel Library-Musik und wie viel wirklich für den Film komponiertes Material der gesamte Score denn nun eigentlich enthielt. Ich weiß noch, daß Claudio Fuiano damals sogar bei CAM angefragt hat, ob die die Bänder für die Savina-Musik hätten, aber die haben natürlich nichts gehabt, da sie ja auch gar nicht die Rechte an der Musik besassen. Savinas private Bänder für LISA E IL DIAVOLO sind dann vor rund 5 Jahren - für jeden öffentlich einsehbar - im Fondo Savina in der Biblioteca Luigi Chiarini vom Centro Sperimentale in Rom aufgetaucht. Ab da war klar, daß Savina also doch so einiges ganz speziell für den Film komponiert haben mußte. Ich bin jetzt eigentlich auch ursprünglich davon ausgegangen, daß Quartet diese privaten Bandkopien benutzt hat, aber der daraufhin im FSM-Board doch sehr angefaßt wirkende José Benitez hat mich da heute eines Besseren belehrt. Es handelt sich daher schon um die Originalbänder in Stereo, die vielleicht vom spanischen Co-Produzenten des Films - er spricht vom "co-owner"- herstammen könnten. Damals an 2016/2017 wollte Claudio den Score wohl auf Digitmovies machen - und so wie ich ihn verstanden hatte natürlich von den Bändern aus dem Fondo Savina. Aber dazu kam es nicht mehr - und man sieht ja auch, daß bei Digitmovies inzwischen fast gar nichts mehr läuft. Wann diese Originalbänder, die Quartet jetzt für die CD verwendet hat, wirklich aufgetaucht sind, kann ich nicht definitiv sagen - ich schätze aber, das dürfte erst in den letzten paar Jahren der Fall gewesen sein.
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