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Tadlow Music, RIP


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Schade. Tadlow ist nicht mehr. Das war nach den Meldungen bei FSM über nicht gelieferte CDs abzusehen. Die Erkrankung von James Fitzpatrick ist dann doch leider schlimmer. 

https://find-and-update.company-information.service.gov.uk/company/05536229

Wer noch ein paar der grandiosen Neueinspielungen des Labels auf der Wunschliste hat, sollte jetzt suchen, ob es sie überhaupt noch gibt und zuschlagen. Aber nicht mehr bei Tadlow selber bestellen.

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  • Stefan Jania änderte den Titel in Tadlow Music, RIP

Das ist unglaublich schade! Mir wird immer schmerzlicher bewusst, in was für Goldenen Filmmusikzeiten wir doch zwischen 2000-2020 gelebt haben. Da kam man gar nicht mehr mit dem Kaufen hinterher - noch weniger mit dem Hören. 2010 hätte ich mir nie ausgemalt, dass Varèse, Hauptlieferant für aktuelles, garniert mit tollen nischigen Club-Veröffentlichungen, mal so aus dem letzten Loch pfeifen wird. Mit Tadlow und Tribute Film Classics hatte man noch zwei überaus engagierte Label am Start, dazu SAE und BYU mit den ganzen Original-Veröffenlichungen, Intrada und FSM für populäre und weniger populäre Golden- und Silver-Age-Veröffentlichungen und Lala Land für die ganzen jüngeren Fan-Favouriten.

Mein Fokus hat sich nicht umsonst in den letzten Jahren massiv nach Europa verschoben, vor allem Richtung Italien, Frankreich und Deutschland, gerade MSB bringt noch regelmäßig tolle Sachen, Alhambra und Caldera bergen auch noch tolle Schätze. Es ist also an der Zeit, das ganze Zeug, dass ich in den letzten 20 Jahren angehäuft habe, nun auch endlich mal zu hören.

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Um auf Tadlow genauer zu kommen. Es gab auch hier im Board immer Sprüche wie "Nein, brauche ich nicht. Ich bevorzuge das Original". Ich bin sehr gespannt, wie das nun wird. :) Tadlow hat eine fantastische Arbeit geleistet, was goldene und silberne Scores angeht. Nun ist es vorbei.

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vor 2 Stunden schrieb Mephisto:

2010 hätte ich mir nie ausgemalt, dass Varèse, Hauptlieferant für aktuelles, garniert mit tollen nischigen Club-Veröffentlichungen, mal so aus dem letzten Loch pfeifen wird.

Rein interessehalber und ohne Wissen gefragt: Inwiefern pfeifen die heiligen Hallen von Varese Sarabande denn aus dem letzten Loch?

Kenne die Hintergründe aller Labels nicht, sind für mich Alle nur Labelnamen, aber grade Varese und Intrada waren für mich immer der Inbegriff der sozusagen „heiligen Hallen der Filmmusik“ mit all ihren tollen, qualitativ hohen Veröffentlichungen.

 

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vor 15 Minuten schrieb bimbamdingdong:

Rein interessehalber und ohne Wissen gefragt: Inwiefern pfeifen die heiligen Hallen von Varese Sarabande denn aus dem letzten Loch?

Kenne die Hintergründe aller Labels nicht, sind für mich Alle nur Labelnamen, aber grade Varese und Intrada waren für mich immer der Inbegriff der sozusagen „heiligen Hallen der Filmmusik“ mit all ihren tollen, qualitativ hohen Veröffentlichungen.

 

Ob sie aus dem letzten Loch pfeifen kann ich nicht beurteilen, aber Varese von früher und Varese von heute unterscheiden sich allein schon von den Verantwortlichen. Dazu noch das Pech beim europäischen Partner auf das falsche Pferd gesetzt zu haben...

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vor 2 Stunden schrieb Stefan Jania:

Um auf Tadlow genauer zu kommen. Es gab auch hier im Board immer Sprüche wie "Nein, brauche ich nicht. Ich bevorzuge das Original". Ich bin sehr gespannt, wie das nun wird. :) Tadlow hat eine fantastische Arbeit geleistet, was goldene und silberne Scores angeht. Nun ist es vorbei.

Ich habe immer die Originaleinspielungen bevorzugt aber Fitzpatricks Arbeit und Engagement sehr geschätzt. Tadlow hat sich auch im Laufe der Zeit sehr stark (zum Besseren) gewandelt. Ich erinnere mich noch an die Tiomkin-Kompilation "The Alamo" mit glaube ich vier CDs, bei der ich mich über die Overture zu "55 days in Peking" doch mächtig geärgert habe weil die imTempo so gar nicht zur Originaleinspielung passte (zu langsam). Wünsche ihm, dass er wieder auf die Beine kommt.

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vor 12 Stunden schrieb peter-anselm:

Tadlow hat sich auch im Laufe der Zeit sehr stark (zum Besseren) gewandelt. Ich erinnere mich noch an die Tiomkin-Kompilation "The Alamo" mit glaube ich vier CDs, bei der ich mich über die Overture zu "55 days in Peking" doch mächtig geärgert habe weil die im Tempo so gar nicht zur Originaleinspielung passte (zu langsam). Wünsche ihm, dass er wieder auf die Beine kommt.

Das stimmt. Die 4CD Box wurde 2004 für SIlva produziert. Kurz danach hat Fitzpatrick begonnen, für Tadlow eigene Aufnahme zu produzieren. Meine, das war 2005 mit Guns of Navarone. Generell hatten die Aufnahmen auf Tadlow ein höheres Niveau, weil z.B. mehr Zeit vorhanden war. Aber das Orchester ist durch Erfahrung immer besser geworden und Fitzpatrick hat z.B. berichtet, dass es auch besser wurde, weil den Musikern mit der Zeit höherwertige Instrumente zur Verfügung standen. Hier hat eben auch eine Angleichung von West und Ost nach dem Fall des Eisernen Vorhangs stattgefunden. Habe dazu auch mal einen Bericht im TV zu einem Orchester in der Slowakei gesehen.

vor 15 Stunden schrieb Stefan Jania:

Um auf Tadlow genauer zu kommen. Es gab auch hier im Board immer Sprüche wie "Nein, brauche ich nicht. Ich bevorzuge das Original". Ich bin sehr gespannt, wie das nun wird. :) Tadlow hat eine fantastische Arbeit geleistet, was goldene und silberne Scores angeht. Nun ist es vorbei.

Ich habe über viele Jahre zu den Vielkäufern gehört und habe zuviel gekauft, oft auch, um Sachen zu unterstützen. Aber vor gut zehn Jahren habe ich begonnen, die Reißleine zu ziehen, gerade was "re-re-re" und Epandierungen angeht. Man braucht nicht jeden 90s Goldsmith oder Varese-Club. Tadlow habe ich weiter unterstützt und dabei immer wieder die Erfahrung gemacht, dass bei einem nicht jede Neuaufnahme eines Filmscores zündet. Generell sehe ich das so, dass symphonische Filmmusik neu eingespielt und dabei durchaus wie klassische Musik durch die Dirigenten und Musiker interpretiert werden kann. Auch Herrmann z.B. hat bei seinen späteren Aufnahmen eigener Musiken andere Herangehensweisen gewählt. Aber da ist bei Tadlow auch der ein oder andere Fehlkauf dazugekommen, Duel In The Sun etwa empfinde ich als "steril" (okay Tadlow für Prometheus produziert). Aber so eine Aufnahme wie Exodus ist schlichtweg grandios geraten und ist ein perfekter Ersatz für die unbefriedigende Situation der Originalaufnahmen. Langer Rede, kurzer Sinn. Wir als Szene können Fitzpatrick einfach nur dankbar sein, was er da mit Geld aus seiner eigenen Tasche so fabriziert hat. Alles Gute ihm!

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Natürlich ist es traurig, daß es Tadlow nun gar nicht mehr gibt, aber wirklich überraschend kommt das ja nun alles nicht. In den letzten drei Jahren ist eh nichts mehr passiert und Fitzpatrick hat nur noch ganz selten eine Wortmeldung im FSM Board von sich gegeben. Schade, daß sich sein Krankheitszustand offenbar nicht mehr gebessert hat. Er selbst wolllte ja nach KING OF KINGS ohnehin aufhören, weil einfach auch kein Geld mehr da war. Daß 2017/2018 noch THE VIKINGS, DRACULA und die beiden Thriller-Goldsmiths erschienen, war eh fast ein Wunder, wobei Fitzpatrick die ersten beiden zum Glück finanziell auch nicht gänzlich selbst stemmen mußte. Aber verabschiedet hat er sich ja eigentlich schon lange und es war jederzeit mit allem zu rechnen.
Ein paar der späteren Tadlow-Aufnahmen wie vor allem THIEF OF BAGDAD oder SODOM AND GOMORRAH empfinde ich, der sonst immer sehr kritisch gegenüber Neuaufnahmen war und ist, fast als makellos und einfach top - da stimmt erstaunlicherweise eigentlich alles und das ist hervorragend eingespielt von vorn bis hinten.
Mit früheren Einspielungen bin ich dagegen nicht immer hundertprozentig zufrieden gewesen. CONAN THE BARBARIAN wäre so ein Fall, aber auch der oben erwähnte EXODUS hat mich nicht rundweg überzeugt. Da bin ich anderer Meinung gewesen als Trekfan. Sicher, die dramatischen Teile der Musik sind ausgesprochen gut interpretiert, da gibt es wenig zu meckern, aber die reinrassig romantischen Partien - ich nenne nur mal "Valley of Jezreel", wo es am allerdeutlichsten ist - haben mich und auch einen Freund von mir, der sich die Doppel-CD eventuell zulegen wollte, da ja das Original-Album klanglich früher nie überzeugt hatte, ziemlich enttäuscht. Das wird von den Streichern und Holzbläsern zu bieder dargeboten, die Melodiebögen werden einfach nicht mit der nötigen Emphase und Intensität ausgekostet wie im OrigInal, es fehlt halt das Schmachten ohne das die Musik eben viel von ihrer Wirkung verliert - so mag ich das einfach nicht anhören. Schade, denn so bleibt diese Neuaufnahme von EXODUS für mich eine merkwürdige 50/50-Angelegenheit, wm man hin- und hergerissen wird. Bei der Neuaufnahme von DUEL IN THE SUN gibt es dieselben Schwächen in den  romantischen Abschnitten auch ein wenig, wenn man das Tiomkin-Original (zumindest den kompletten Music and Effects-Track vom Original gibt es ja und habe ich auf CDR) mal im Detail dagegen hält, aber für mich wenigstens nicht ganz so vehement wie bei EXODUS. Insgesamt zeigt es sich hier aber auch wieder, wie unterschiedlich eben einzelne Sammler auf Abweichungen gegenüber dem Original reagieren können.

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Da kann man auch kaum darüber diskutieren, die Geschmäcker sind eben verschieden. Es gibt objektive Punkte, die man ansprechen kann, wie Aufnahmetechnik, Mastering, nicht behobene Spielfehler einzelner Musiker oder generell zu lethargische Dirigate usw., aber Vieles ist eben einfach persönliches Empfinden. Den "hit and miss" Faktor finde ich übrigens in der Chandos-Reihe extremer als bei Tadlow. Hat auch viel mit der Philosophie der Aufnahmen zu tun. Neulich habe ich eine Rezension gelesen, wo ausgesagt wurde, dass eine Aufnahme mal wieder durch den "Chandos Sound" ruiniert wurde. Kann ich leider bei manchen Alben unterschreiben. Wurde auch öfter bei Varese kritisiert, dass Townsons Aufnahmen eher einer klassischen Konzertsaal-Ästhetik gefolgt sind wie bei einer Sinfonie von Brahms. Da war Fitzpatrick, da er ja aus unserer Szene kommt, immer nah an unseren Hörgewohnheiten. Ein weiteres Plus seiner Aufnahmen.

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Am 16.8.2023 um 19:06 schrieb Stefan Jania:

Um auf Tadlow genauer zu kommen. Es gab auch hier im Board immer Sprüche wie "Nein, brauche ich nicht. Ich bevorzuge das Original". Ich bin sehr gespannt, wie das nun wird. :) Tadlow hat eine fantastische Arbeit geleistet, was goldene und silberne Scores angeht. Nun ist es vorbei.

Ich habe da kein schlechtes Gewissen, da ich nahezu sämtliche von Fitzpatrick für Tadlow und Prometheus produzierten Neueinspielungen hier im Regal stehen habe. Einzig der Frankenstein fehlt mir noch. Mein Einstieg war damals EL CID, bei dem ich noch sehr auf die Veröffentlichung hingefiebert habe, auch die CONAN-Einspielungen fand ich hochinteressant, weil die verfügbaren Veröffentlichungen weder komplett noch klanglich überragend waren. Ich fand auch toll, dass Fitzpatrick sich sehr um seine eigenen Lieblinge gekümmert hat, allen voran Jarre und Tionkin, aber die waren damals eben auch schon unpopulär. Und so wie Townsend, der seine North-Neueinspielungen noch mit den laufenden Varèse-Einnahmen finanzieren konnte, hat Fitzpatrick das ohne Netz und doppelten Boden durchgezogen - und das rächte sich dann leider irgendwann.

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vor 43 Minuten schrieb Mephisto:

Ich fand auch toll, dass Fitzpatrick sich sehr um seine eigenen Lieblinge gekümmert hat, allen voran Jarre und Tionkin, aber die waren damals eben auch schon unpopulär.

Tiomkin war eigentlich überhaupt kein Liebling von Fitzpatrick, sondern von Luc Van de Ven. Man darf nicht vergessen, daß die Neueinspielungen von THE ALAMO, THE FALL OF THE ROMAN EMPIRE und DUEL IN THE SUN voll und ganz von Luc finanziert wurden und daher auch auf dem Prometheus-Label erschienen. Fitzpatrick hat das dann nur alles in Prag organisiert und aufgenommen, aber der eigentliche Geldgeber dafür war Luc. Auf der anderen Seite war und ist Luc aber kein großer Jarre-Fan, Fitzpatrick hingegen schon.

Fitzpatrick im Interview dazu:
"Before recording for Luc I was not a huge fan of Dimitri Tiomkin….but Luc wanted to record THE ALAMO, FALL OF THE ROMAN EMPIRE and DUEL IN THE SUN. Having worked on all of those and always being 100% committed to ever recording project even if not so keen on the music, I have grown to love and adore Tiomkin’s music even though it is by far the most difficult type of score to record and perform."
https://jonman492000.wordpress.com/2016/11/04/an-interview-with-james-fitzpatrick/

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vor 10 Minuten schrieb Csongor:

Heißt das, wenn man THE THIEF OF BAGDAD über Tadlow bestellt, kommt die CD nie an?

Ja, denn Fitzpatrick ist seit Monaten wie vom Erdboden verschwunden und die Tadlow-Webseite im Prinzip tot.
Du kannst nur versuchen, die CD über Soundtrackcorner oder Music Box noch zu bekommen.

 

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vor 1 Stunde schrieb Stefan Schlegel:

Ja, denn Fitzpatrick ist seit Monaten wie vom Erdboden verschwunden und die Tadlow-Webseite im Prinzip tot.
Du kannst nur versuchen, die CD über Soundtrackcorner oder Music Box noch zu bekommen.

 

Schade, dass CD-Restbestände nicht an einen Partner übergeben werden (können), der die Lieferbarkeit übernimmt.

Sowas kenne ich eigentlich von  pop.de die, wenn ein Label / Vertrieb denen ein gutes "Hau-wech-das-Zeug-Angebot" macht, größere Restbestände aufkaufen.

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vor 6 Stunden schrieb Stese:

Schade, dass CD-Restbestände nicht an einen Partner übergeben werden (können), der die Lieferbarkeit übernimmt.

Sowas kenne ich eigentlich von  pop.de die, wenn ein Label / Vertrieb denen ein gutes "Hau-wech-das-Zeug-Angebot" macht, größere Restbestände aufkaufen.

So wie ich das verstehe, geht da jetzt in England alles in den Besitz der "Krone" über. Dazu gehören erstmal die ganzen Rechte an den Aufnahmen und die Lagerbestände. Würden die britschen Behörden die unverkauften CDs schreddern lassen oder findet sich ein Interessent? Das kann man erstmal so nicht beurteilen.

vor 8 Stunden schrieb Csongor:

Heißt das, wenn man THE THIEF OF BAGDAD über Tadlow bestellt, kommt die CD nie an?

Die gehört wirklich zu den sehr gelungenen Produktionen auf Tadlow! Hast du die Einspielung von Elmer Benstein in der FSM Box? Die gefällt mir perönlich auch sehr gut und hat immerhin eine Laufzeit von 44 Minuten, was mir bei dem Score fast ausreicht.

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vor 3 Stunden schrieb Trekfan:

Die gehört wirklich zu den sehr gelungenen Produktionen auf Tadlow! Hast du die Einspielung von Elmer Benstein in der FSM Box? Die gefällt mir perönlich auch sehr gut und hat immerhin eine Laufzeit von 44 Minuten, was mir bei dem Score fast ausreicht.

Die Bernstein-Einspielung von THIEF OF BAGDAD habe ich seit mehr als 40 Jahren auf LP. An sich ist sie nicht schlecht und ganz akzeptabel, ich hatte mir aber schon damals in den 80ern eigentlich noch eine etwas bessere Aufnahme von der einigermaßen kompletten Musik gewünscht. Das Nonplusultra war es jedenfalls nicht. Trotz Royal Philharmonic Orchestra klingt es mir an manchen Stellen etwas zu dünn - wie so oft bei den Bernstein-FMC-Alben der 70er, weitaus mehr natürlich noch bei den allerersten 3-4 - und die für Rózsa so typischen Akzentuierungen und Nuancen, die man einfach im Kopf hat, werden von Bernstein nicht immer punktgenau getroffen. Vor allem wenn man das vergleicht mit den fast zur selben Zeit Mitte 70er ebenfalls mit dem RPO von Rózsa selbst eingespielten wunderbaren drei Polydor-Alben - dann ist der Unterschied von der Interpretation her doch recht deutlich.
Insofern bin ich persönlich mit der Tadlow/Prometheus-Neuaufnahme weitaus mehr zufrieden als mit der Bernstein-Version, da sie den Rózsa-Stil hier richtig gut trifft, top gespielt und auch von den Tempi her noch besser gelöst ist.
Einziger kleiner Kritikpunkt von mir: Man hätte die paar ein wenig Musical-haften Stücke wie "The Market", die für eine ursprüngliche Verson vom Film zunnächst geplant, dann aber fallen gelassen wurden, eher in die Bonus-Sektion stellen können, denn dort hätten sie für mich besser reingepaßt. Aber eine Kritik an der Einspielung selbst ist das selbstverständlich nicht.

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vor 13 Minuten schrieb Stefan Schlegel:

Vor allem wenn man das vergleicht mit den fast zur selben Zeit Mitte 70er ebenfalls mit dem RPO von Rózsa selbst eingespielten wunderbaren drei Polydor-Alben - dann ist der Unterschied von der Interpretation her doch recht deutlich.
Insofern bin ich persönlich mit der Tadlow/Prometheus-Neuaufnahme weitaus mehr zufrieden als mit der Bernstein-Version, da sie den Rózsa-Stil hier richtig gut trifft, top gespielt und auch von den Tempi her noch besser gelöst ist.

Da ist eben ganz viel Geschmackssache dabei. Wir hatten das neulich mit Rozsas Neuaufnahme von Tribute to a Bad Man. Manches auf den Polydor-Alben ist zu glattpoliert, zu breit-pathetisierend gespielt. Aber das sind eben auch Neuinterpretationen sinfonischer Musik. Mir persönlich gefällt Bernsteins Version von Bagdad durchaus. Aber um auf Tadlow zurückzukommen, ein großes Plus dieser Einspielungen war das Bemühen um Authentizität, was die Nähe zu den Originalen angeht.

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vor 20 Minuten schrieb Trekfan:

Da ist eben ganz viel Geschmackssache dabei. Wir hatten das neulich mit Rozsas Neuaufnahme von Tribute to a Bad Man. Manches auf den Polydor-Alben ist zu glattpoliert, zu breit-pathetisierend gespielt. Aber das sind eben auch Neuinterpretationen sinfonischer Musik.

Das mit dem glattpoliert empfinde ich bei Rózsas Polydor-Alben überhaupt nicht so. Und das breit-pathetisierend ist genau das, was ich bei solcherart Musik besonders liebe, wenn ich es auf Tonträger anhören möchte. Genau bei diesen Alben gibts nämlich keinerlei Schwächen bei der Streichersektion zu beanstanden, was mir bei manchen früheren Tadlows, aber auch bei der einen oder anderen Morgan/Stromberg-Aufnahme für Marco Polo immer gleich recht übel aufgestoßen ist.
Wenn die romantischen und elegischen Momente bei einem Golden Age-Score nicht mit genügend Hingabe und Ausdrucksstärke gespielt sind, dann verliere ich schnell die Lust an so einer Einspielung. Und an solche Probleme brauche ich bei allen Suiten auf den drei Polydor-Alben unter Rózsas eigenem Dirigat (und selbstverständlich auch bei den Charles Gerhardt-Alben aus den 70ern) nicht mal im Traum denken. Da kann ich im Gegenteil seit mehr als 40 Jahren auf Wolke 7 dahin fliegen und es stimmt einfach alles wie es für mich besser gar nicht sein kann. :)

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Trotzdem ist es Rózsa pur auf den Polydor-Alben und ich finde, er hat die Musiken durch die Neuinterpretationen teilweise sogar noch verbessert, wirklich alles rausgeholt, was geht. War zumindest immer mein Eindruck. Daher einfach nur großartig zum Anhören auf Tonträger, denn er mußte sich ja nicht mehr genau nach dem Film richten, sondern die Musik konnte sich nun wirklich entfalten.

Es ging mir ja aber doch hauptsächlich um die Schwächen bei neueren von mir oben erwähnten Einspielungen (einige frühere Tadlows/Morgan/Stromberg) gerade eben immer wieder in den romantischen/elegischen Passagen. Und deshalb passen die Gerhardt-Alben - Gerhardt hat die Instrumentierung für seine Einspielungen ja teils auch nochmals etwas aufgestockt gegenüber den Originalen -  genauso rein in meinen Vergleich wie z.B. auch die Decca Phase 4-Aufnahmen von Herrmann ebenfalls aus den 70ern reinpassen würden. Völlig egal welches Album ich davon nehme: Es gibt bei all denen keinerlei Schwächen in der Streichersektion für mich - da ist durch die Bank Leidenschaft, Hingabe und richtiggehendes Auskosten der melodischen Bögen drin in der Art wie es für die älteren Scores auch nötig ist. Da habe ich nie was auszusetzen gehabt - Tempi dürfen wegen mir wie bei den Herrmann-Suiten etwa durchaus langsamer sein, darum geht es mir hier überhaupt nicht, damit kann ich gut leben.

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Ein schwerer Verlust für die kleine Filmmusikgemeinde. Tadlow war ein Garant für erstklassige Einspielungen... Dass offene Bestellungen nun seit Monaten nicht bearbeitet wurden (siehe FSM), lässt leider überhaupt nichts Gutes auf den Gesundheitszustand von Fitzpatrick schließen. 

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Am 20.8.2023 um 08:34 schrieb Osthunter:

... lässt leider überhaupt nichts Gutes auf den Gesundheitszustand von Fitzpatrick schließen. 

Zusätzlich dazu die Corona-Krise und ganz besonders der Brexit. Für ein Unternehmen wie das von Fitzpatrick ein GAU.

Das alles erinnert mich unlustigerweise auch etwas an den Niedergang von Christian Krohns Soundtrack-Club. Wie sagt man... Man merkt erst dann wie schön es war, wenn es vorbei ist.

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vor einer Stunde schrieb Stefan Jania:

Zusätzlich dazu die Corona-Krise und ganz besonders der Brexit. Für ein Unternehmen wie das von Fitzpatrick ein GAU.

Das alles erinnert mich unlustigerweise auch etwas an den Niedergang von Christian Krohns Soundtrack-Club. Wie sagt man... Man merkt erst dann wie schön es war, wenn es vorbei ist.

Ja, in der Tat. An den Soundtrack Club musste in dem Zusammenhang auch denken...

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