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Mephisto

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  1. Danke, Souchak, war bisher sehr unsicher diesbezüglich und hoffte insgeheim, in der Sneak dazu "gezwungen" zu werden, um "den auch mal gesehen zu haben". Jetzt bin ich sogar leicht gespannt
  2. Wobei Disney sich doch hin und wieder herab lässt, Scores auf CD zu veröffentlichen wie z.B. "Fluch der Karibik". Ich bin ja mals gespannt, wie es sich weiter mit dieser "Limited Edition" verhält und wann die weg sein wird oder ob die sich die nächsten zehn Jahre hält. "Limited" kann ja auch bedeuten, dass es 'nur' 100 000 Stück davon gibt.
  3. Der Mörder mit der Gartenschere (Shock Treatment) Der Bühnenschauspieler Dale Nelson wird von Harley Manning beauftragt, sich in eine psychiatrische Anstalt als Patient einzuschleusen. Manning misstraut der leitenden Ärztin Dr. Edwina Beighley sowie ihren Methoden und unterstellt ihrem Institut, vorsätzliche Mörder unter dem Deckmantel der psychischen Störung zu schützen. Nelson gelingt es, sich durch die Erregung öffentlichen Ärgernisses in Dr. Beighleys Anstalt einweisen zu lassen und freundet sich zum Schein mit dem Patienten Martin Ashley an. Dieser ist besessen von der Idee, den schönsten Garten der Welt zu züchten und arbeitete als Gärtner für eine reiche Dame, von der er sich allerdings in seiner Tätigkeit unterdrückt fühlte, sodass er sie kurzerhand mit der Gartenschere köpfte und angeblich eine Millionen Dollar in bar im Garten verbrannte. Schon bald wird klar, dass es auch Ärztin Beighley auf das Geld abgesehen hat, das Martin nur zum Schein verbrannt und in Wahrheit versteckt haben soll, um damit später seinen Garten finanzieren zu können. Bei seinen Nachforschungen gerät Nelson schnell in Gefahr, da Beighley ihn bald entlarvt hat und ihn nun zum Schweigen bringen will. Bei dieser Gelegenheit muss der Schauspieler als Versuchskaninchen für mehrere gefährliche Experimente herhalten… Nachdem Regisseure wie Alfred Hitchcock die geistige Krankheit in „Ich kämpfe um Dich“ oder „Psycho“ „salonfähig“ gemacht hat, entstanden unzählige Filmchen, die sich nicht auf den psychologischen Aspekt sondern einzig und allein die möglichst grausamen Äußerungen des gestörten Geistes konzentrierten. Auch die Romanverfilmung „Shock Treatment“ hätte leicht ein solcher Streifen werden können, doch was auf den ersten Blick wie reißerischer Trash aus vergangenen Zeiten anmutet entpuppt sich bei der Filmsichtung allerdings als eine dicht inszenierte und überraschend hervorragend gespielte längst vergessene Perle. Zwar wandelt „Shock Treatment“ auf den Spuren des voyeuristischen Psycho-Reißers, verfügt allerdings über eine sehr differenzierte Darstellung der einzelnen Phänomene. Die Insassen der Anstalt werden nicht als möglichst bekloppte Irre dargestellt und auch wenn zwei oder drei Randfiguren ein bisschen zum Schmunzeln anregen, so werden die Geisteskranken als Menschen mit Problemen, nicht aber sinnlosen Tics charakterisiert. Durch den Handlungskern, nämlich die Verschwörung, die es aufzudecken gilt, folgt der Film einem straff gespannten Leitfaden. Regisseur Denis Sanders hielt dabei perfekt die Balance zwischen Stimmung und Atmosphäre schaffenden Anstaltsszenen und der Geschichte um Nelson. Die drastische Schwarzweiß-Fotografie Sam Leavitts, der auch „Anatomie eines Mordes“ filmte, verleiht dem Film zusätzlich eine sehr kantige Nuance. Auch die Schauspieler tun ihr Übriges, allen voran natürlich Stuart Whitman als falscher Patient sowie Lauren Bacall als seine sadistische und skrupellose Gegenspielerin Dr. Beighley. Roddy McDowalls Darstellung des psychisch labilen Blumenliebhabers Ashley gehört zu den Höhepunkten des Films ebenso wie Carol Lynleys Rolle der Cynthia Lee Albright, die durch ihre schizophrene Sexbesessenheit der unvermeidlichen Filmromanze des Protagonisten eine gewisse Tiefe verleiht. Insgesamt handelt es sich bei „Shock Treatment“ um einen äußerst unterhaltsamen und sehenswerten Thriller, der trotz hervorragend agierender Schauspieler und einer dichten Atmosphäre heute längst in Vergessenheit geraten ist. Zur Musik: Einen bedeutenden Anteil an der beklemmenden Stimmung des Films hat vor Allem die Musik Jerry Goldsmiths, der als junger modernistischer Komponist bei Thrillervertonungen voll in seinem Element war. Seine von Bartók und Schönberg beeinflusste atonale Filmmusik für „Freud“ oder die experimentelle Musik zu „Seven Days in May“ sind äußerst versierte und fortschrittliche Werke eines jungen aufstrebenden Komponisten. Auch „Shock Treatment“ unterlegte Goldsmith mit äußerst harschen Klängen und teilweise drastischen Dissonanzen. Zwar standen wahrscheinlich aus finanzellen Gründen nur ein Streichorchester, Perkussion und Tasteninstrumente (Klavier, Celesta, Orgel) zu Verfügung, trotzdem schuf der Komponist eines faszinierende und abwechslungsreiche Partitur. Besonders markant sticht die finale Actionpassage während Nelsons Flucht aus der Anstalt heraus, die mit den treibenden Schlägen der kleinen Trommel, den dicht aneinander gestauten Trillern der Streicher und den rollenden Girlanden des Klaviers in tiefer Lage deutliche Merkmale Goldsmith’scher Actionvertonungen aufweist. Als Hauptmotiv fungiert eine fast fanfarenartige aufteigende Tonfolge aus fünf Noten, die atonal harmonisiert wird sowie ein schleichendes Suspense-Motiv, das besonders solistisch im Marimbaphon und der Solovioline erklingt. Besonders die Einwürfe der Violine verleihen der Musik einen makabren Anstrich. Ein bisschen klischeehaft und überholt mag der immerhin nur spärliche Einsatz des Teremins auf heutige Hörer wirken, doch insgesamt fügt sich das Instrument gekonnt in den Klangkörper der Streicher ein. Um die Verfügbarkeit der Musik steht es denkbar schlecht, denn die einzige offizielle Veröffentlichung bildet eine rund 20 minütige Suite, die innerhalb der hoffnungslos vergriffenen „Goldsmith at 20th Century Fox“-Box des Varèse-Clubs erschien. Einige Zeit später wurde ein um zehn Minuten längeres Bootleg verfügbar, das zwar vollständiger aber noch nicht komplett ist, da rund fünf Minuten Material auch hier nicht zu finden sind. Ob der kurzen Laufzeit der Musik (rund 35 Minuten) und der hohen Qualität sowie der kompositorischen Raffinesse in jedem einzelnen Stück ist eine komplette Veröffentlichung des Materials mehr als überfällig. Leider sind beide Quellen von antiquierter Klangqualität, sodass einige Details verloren gehen und vielleicht eine vollständige Neuaufnahme dieses charakteristischen Scores die beste Lösung wäre.
  4. Super zusammenanimiert vielleicht. Da sind einige hübsche Ideen bei, auch wenn besonders die besonders gefährlich sind wie der berühmte "Bombenflug". Besonders die Darstellung der Japaner ist äußerst ekelhaft denn die wahren Hintergründe über den Angriff, die um eine Stunde verspätete Kriegserklärung, werden überhaupt nicht thematisiert. Stattdessen stehen die Generäle mitten auf einer Wiese und nörgeln über die Amis. Dass die Amerikanier von dem geplanten Angriff wussten, ihre Schrottschiffe im Hafen beließen während sämtliche Flugzeugträger außer Reichweite gebracht wurden und die Regierung den Tod unzähliger Menschen in Kauf nahm, um in den Weltkrieg einsteigen zu können, wird natürlich unter den Teppich gekehrt. Stattdessen schwängert man eine Krankenschwester und zieht in den glorreichen Vergelstungskrieg. Durch und durch gefährlich. Wer trotzdem die tragische Bombadierung Pearl Harbours sehen will der möge sich bitte "Tora! Tora! Tora!" anschauen - in jeder Hinsicht wertvoller!
  5. Na, das sind doch gute Nachrchten für Lalaland. Ich hoffe mal, dass weitere Golden-Age-Alben damit gesichert sind
  6. Die meisten, für die es reicht, kümmern sich auch nicht drum oder nehmen die Musik gar nicht im Film wahr - eine Eigenschaft, um die ich alle in solchen Fällen beneide. Ich habe nirgends behauptet, dass nur eine komplex gesetzte Musik eine Wirkung erzielen kann, aber man konnte an den Actionsequenzen in "Robin Hood" perfekt erkennen, dass Streitenfeld an seinen brenzten Mitteln gescheitert ist: Er hatte ein Orchester und einen Orchestrator zu Verfügung, in der Musik finden sich einige Details aber insgesamt ist das Konstrukt noch blasser und fahler als wummernde RCP-Stangenware. Also ein klarer Fall von "Versucht und nicht gekonnt" - selbst mit Hilfestellung. Daher unterstelle ich Streitenfeld, dass er einfach keinen vernünftigen Satz schreiben kann und führe darauf hin diese löchrige Stimmführung in "The Grey" zurück. Natürlich kann eine einfach gesetzte oder simpel strukturierte Musik Wirkung erzielen und manchmal liegt genau in der Schnörkellosigkeit ein Reiz, aber man muss sich stets im Klaren sein, warum man so simpel oder so überkomplex schreibt wie man es tut. Gustav Mahler stellte in seinen Symphonien trivial aufgeblasene Militärmärsche volksliedhafter Einfachheit und hochkomplexen Passagen gegenüber. Dadurch, dass jeder Abschnitt von seiner eigenen Komplexität oder gerade Einfachheit geprägt ist, entfaltet er eine zusätzlich sich voneinander abhebende Wirkung. György Ligeti arbeitete oftmals mit den simpelsten Elementen - insbesondere den Klavieretüden - aber die Kombination dieser total kleinen und fast trivialen Keimzellen, der repetiven Rhythmik macht die Musik so faszinierend. Ebenso seine "Atmosphère" - ein vor sich hin waberndes orchestrales Gebilde. Dramaturgisch weniger abwechslungsreich aber von unglaublicher sogwirkung. Minimal Music baut auf simpelsten Keimzellen auf und entwickelt ebenso eine faszinierende Wirkung. Marc Streitenfeld hingegen kann über den Tellerrand seiner abgegriffenen Schemen, Rhythmen und Klängen nicht hinaus und daher noch nicht einmal überzeugend simpel komponieren. Es wäre mir lieb, er würde mal eine Musik nur für Gitarre schreiben müssen. Dann könnte er sich mal vernünftig mit einem einzigen Instrument auseinander setzen, den verschiedenen Spieltechniken, Klängen, Möglichkeiten und Begrenzungen und vielleicht würde dann ein schicker kreativer Score zustande kommen als dass man ihm immer ein Orchester vorsetzt, mit dem er einfach nicht umgehen kann. Aber ein Solo-Gitarren-Score ist nunmal nicht unbedingt die Untermalung für einen Film wie "The Grey" und schon gar nicht "Prometheus". Stravinsky sagte so schön: "Erst feste und klare Grenzen lassen einen Kreativ werden." und das stimmt: Mann muss Begrenzungen haben um mit ihnen zu arbeiten, vielleicht auch kleine Auswege zu suchen und so kreativ zu werden.
  7. Das ist natürlich klar, dass man darüber spricht, WARUM und WELCHEN Aspekt. und genau diese Laisser-Faire-Politik ist genau das, weshalb uns in den letzten zehn Jahren in den großen Produktionen so viel musikalischer Mist vorgesetzt wurde: Mir egal, das wird schon reichen. Der Witz ist: es reicht nicht! Und wenn der Regisseur keine Ahnung hat dann ist es Aufgabe des Komponisten, Vorschläge zu bringen. Anscheinend haben aber mittlerweile weder Komponist noch Regisseur in Hollywood Ahnung und deswegen sagt der Regisseur: "Hier brauche ich Spannung - mir Latte, wie Du das machst." und der Komponist drückt auf den tiefsten Ton, den sein Keyboard hergibt und macht: "Bruuummmmmmmmmm!" Und genau darauf wollte ich hinaus: Mit meinen mangelhaften Fähigkeiten, meiner nicht vorhandenen Ausbildung und dem schlechte Material wird da nur ein Stück mieses Feuerholz bei rauskommen. Deswegen muss Streitenfeld meiner Meinung nach nicht bluten, sondern einfach mal die Schulbank drücken und sich einen Haufen Partituren und CDs kaufen, sich da durcharbeiten und immer wieder zurecht gestutzt und gleichzeitig geschliffen werden, erst DANACH sollte man ihn an "Prometheus" lassen.
  8. Nerdige Wertungen sind Wertungen mit Herz!
  9. Aber der Meister dient doch dazu, einem etwas beizubringen. Der Kunde fordert dann aber wenn der Regisseur sagt: "Mir ist die Harmonik nicht ausgefeilt genug! Da brauchen wir viel mehr Nonakkorde und hier, mach' mal was richtig avantgardistisches und da hätte ich als krassen Gegensatz dann eine wirklich konsequent serielle Passage!" dann wird der Streitenfeld dasitzen und nicht wissen, wie er das hinkriegen soll, weil er nicht semesterlang Kontrapunkte, vierstimmigen Satz etc. machen musste. So etwas braucht Zeit und Erfahrung. Klar musste Goldsmith im Fernsehen unglaublich viel Dreck fressen, bis er mal "The Black Patch" machen durfte, aber der hatte ewig Klavierunterricht, Kontrapunkt und letzten Endes komplett studiert, hat Vorlesungen bei Rozsa beigewohnt. Von nichts kommt nichts. Wenn ich die ganze Zeit aus billigem Holz Stühle baue und damit mein Geld verdiene, obwohl ich nicht mit Holz umgehen kann hilft es mir auch nicht wenn ein Kunde kommt und sagt: Ich brauche einen opulenten Thron mit einer symbiotischen Verschmelzung von Barock und Jugendstil, aber er muss durch und durch bequen sein. Ja, was soll ich denn da machen mit meinem Fuchsschwanz und ein paar Brettern schlechtem Holz? Die Leute stellen sich das anscheinend viel einfacher vor als es ist, aber komponieren ist anstrengende und harte Arbeit, wenn etwas Zufriedenstellendes dabei rauskommen soll. Man MUSS einfach über bestimmtes Wissen verfügen, um vernünftig arbeiten zu können. Ich hatte mal eine schöne Idee für ein Duo mit Pauke und Violine, habe verschiedenste Motive und Linien entwickelt, auf denen das Stück letzten Endes basieren sollte. Zuerst habe ich mich an die Pauken gesetzt und geguckt, ob das alles so funktioniert, wie's auf dem Papier steht und habe schnell gemerkt, dass man hier und da nicht so schnell umstimmen kann wie gehofft. Mein Lehrer zeigte mir dann letzten Endes, das viele Passagen in dem Stück einfach nicht funktionieren, weil die Pauke irgendwann nur noch einen hämmernden Brei spielen würde, durch den sich die Violine nicht vernünftig durchsetzen könnte, sodass ich mehrere Abschnitte komplett überdenken musste. Was auf dem Papier super funktioniert scheitert gerne an der akustischen Umsetzung. Man sitzt vor einem leeren Blatt Papier und soll/will es mit Noten füllen. Man braucht ein Konzept, braucht eine lose dramaturgische Idee, an der man sich orientiert, Klangvorstellungen, Instrumentenkenntnis und muss wissen, WAS man überhaupt bezwecken will. Weder scheint Streitenfeld interessante Konzepte zu haben, noch lässt sich eine wirkliche dramaturgische Spannung in seiner Musik ausmachen, die Instrumentierung ist äußerst platt und banal - alleine die ballernden Perkussionsabschnitte werden den Möglichkeiten des Schlagwerks überhaupt nicht gerecht - und harmonisch wird der Score komplett von der gesamten Stangenware der Popindustrie überboten. Wenn ein fähiger Komponist Zeit und Ruhe hat entsteht meistens eine beeindruckende Musik z.B. Shores ausgefeilte "Herr der Ringe"-Musik oder Gabriel Yareds "Troja" und auch Zimmers "Gladiator" wäre niemals so ausgefallen, wenn er ihn schnell hätte runterschreiben müssen.
  10. Der Markt für Streitenfeld ist da, aber nicht in solchen Filmen! "Welcome to the Rileys" ist der einzige Streitenfeld-Score, den ich überhaupt nicht kenne, alle anderen sind allerdings äußerst schwach. Regisseure haben oftmals offensichtlich keine Ahnung von Musik oder wie sie verwendet und eingesetzt werden sollte, können teilweise nicht mit dem Komponisten auf Augenhöhe reden und da gehört Ridley Scott an erster Stelle dazu! Daher ist die Tytsache, dass der Streitenfeld für seine Projekte einsetzt noch lange nicht der Beweis, dass der Markt an sich für Streitenfeld da ist. Wie gesagt: Losgelöst vom Film und auf freiwilliger Basis kann jeder machen was er will, aber sobald man für einen Film komponiert, 'hängt man in der ganzen Sache drin' und bleibt nicht zuletzt dem Zuschauer etwas schuldig, genau wie der Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur, Lichtmann, Kameramann und der Musiker, der die Musik einspielt. Wenn seine Musik über die simpelsten Strukturen nicht hinausgeht, sollte er schonmal keine Orchestermusik schreiben, da er die ganzen Stimmen nicht füllen kann - auch wenn sich sein Orchestrator noch so bemüht (kann man in "Robin Hood" hören). Vielleicht wären lockerleichte Liebeskomödien was für ihn, Teniefilme, aber definitiv keine Scott-Produktionen. Ja, auch einem Herrmann oder Goldsmith werfe ich vor und kreide ich an. Ich habe Goldsmith schon öfters für die überladene "Powder"-Musik kritisiert, die handwerklich grundsolide ist, aber den Film in ein falsches Licht rückt und auf einen wesentlichen Aspekt leider nur sporadisch reagiert. Insbesondere in den orchestralen Ausbrüchen wie der Wald-Szene oder der Mobbing-Szene zum Schluss arbeitet Goldsmith handwerklich gut, aber dermaßen unpersönlich und aufgeblasen, dass es dem Film und den Szenen nicht gerecht wird. Miklos Rozsa klingt letzten Endes immer nach Miklos Rozsa. Das raue und herb Ungarische wirkt in solchen archaischen Musiken wie "Ben Hur" natürlich famos, in Westernmusiken ist dafür wenig Platz und auch postapokalyptische Filme wie "The World, The Flesh and the Devil" 'brauchen' eine andere Untermalung. Wenn Handstand schreibt: "Also ich höre da immer "Ben Hur in New York." dann ist da natürlich etwas falsch gelaufen. John Williams arbeitet handwerklich stets perfekt, aber natürlich mache ich ihm zum Vorwurf, dass seine Themen oft auf klassische Originale zurück zu führen sind, seine Leitmotive nur an der Oberfläche kratzen. Handwerk allein ist nicht alles, aber zumindest die halbe Miete und Voraussetzung für eine differenzierte und gekonnte Musik, die somit auch den Hörer erreicht. Schubert hat sich stets Gedanken zu den Liedtexten gemacht, die er vertont hat. Das Verhältnis von Text zu Begleitung ist äußerst detailreich gestaltet, ohne das Ganze aus den Augen zu verlieren, Schumann hingegen arbeitet mit Baukastenmelodien sowie blockhaften und klanglich völlig unausgearbeiteten Klavierbegleitungen. Einzig und allein harmonisch steckt Schumann viele seiner Kollegen in die Tasche. Natürlich reicht das nicht, um den Hörer voll zu treffen oder zu berühren. Es muss nunmal auf allen Gebieten zumindest eine Basis bedient werden! Und genau das macht ja Komponisten wie Herrmann oder Goldsmith mit ihren famosen Musiken so groß: Dass die gestellte Aufgabe mit einer intellektuellen Lösung gelöst wird, die zudem auch noch handwerklich brillant umgesetzt ist! Das ist auch das Problem, was ich mit vielen Hans-Zimmer-Musiken habe: Es stecken brillante und äußerst frische Ideen drin, aber das Gewand, in das sie gekleidet werden, ist der ewig dickliche künstlich aufgeblasene RCP-Kleister, in dem sich die besten Einfälle verlieren und mit dem uninspirierten Gebrummel gleichsetzen.
  11. Natürlich stinkt das System, denn es ermöglicht inkompetenten und ungelernten Leuten wie Streitenfeld erst, dass sie Filme vertonen dürften. Wenn er seine eigenen Stücke sampeln und auf einem Indie-Label veröffentlichen würde, dann hätte ich doch nichts dagegen, aber ich möchte mir durch seine Unfähigkeit nicht den teuer bezahlten Filmgenuss versauen lassen. Unter einem Alfred Newman hätte jemand mit Streitenfelds Fähigkeiten erstmal höchstens zum Notenkopisten gebracht, wenn überhaupt. Wann habe ich denn gesagt, dass der Maurer das Geld MEHR verdient hätte? Es ging mir nur um die Größenordnung.
  12. Das habe ich natürlich gemerkt, keine Sorge , aber ich habe den Antrieb, möglichst viel kennen zu lernen und nicht nur oberflächlich zu kratzen. Deshalb habe ich mir auch "Rent-a-cop" solange angehört, bis ich jeden Tracks komplett mitsummen konnte und jetzt kann ich guten Gewissens behaupten: "Die schlechteste Goldsmith-Musik, die ich gehört habe!" Mich interessieren viele Sachen eigentlich nicht, aber ich gebe ihnen gerne die Chance, mich eines besseren zu belehren. Dass man da mal enttäuscht wird oder nach einer weiteren Mozart-Symphonie sagt: "Tut mir Leid, aber der Komponist gibt mir immer noch nichts." ist natürlich klar, aber oftmals wurde ich auch völlig überrascht und begeistert. "City Hall" war z.B. eine solche Überraschung in meinem Goldsmith-Marathon. Routinert aber voller Energie und Schmiss! Hätte ich die Musik wegen des doofen grauen Covers, dem langweiligen Film oder einfach der Phase, in der sie entstand, ignoriert, wäre mir da etwas verloren gegangen.
  13. Wieviel genau Streitenfeld verdient hat, weiß ich nicht, dass es aber weitaus mehr sein dürfte als das Monatsgehalt eines Maurers dürfte klar sein und selbst 5,- wären für diese Musik eigentlich zu viel. Intention ist schön und gut, aber wenn man eine Musik schreiben will muss doch etwas vorhanden sein, womit ich die Intention ausdrücken kann und darüber verfügt Streitenfeld einfach nicht! Diese "Ich schreibe mal auf, was mir so einfällt" hat besonders in der Filmmusik keine Berechtigung, da man das Publikum bewusst manipulieren soll. Um aber eine Emotion in Noten zu fassen oder eine bestimmte Wirkung zu erzielen muss man selbst einen unglaublich kühlen Kopf bewahren. Ließe man sich von den eigenen Gedanken übermannen und wüde unter diesem Einfluss etwas auf's Papier kleckern wäre es für die wenigsten nachvollziehbar. Stattdessen muss man wissen: Wie erziele ich diese oder jene Stimmung? Welche Harmonien, welche melodischen Linien können mir dabei helfen? Was passiert, wenn ich mal einen ganz anderen Akkord als immer nur einen Moll-Dreiklang nehme? Und dadurch, dass Streitenfeld offenischtlich kaum musikalische Kenntnis hat, ist seiner Kreativität eine schnelle Grenze gesetzt. Ich habe mal eine sehr interessante Ausstellung gesehen, in der die Museumsleitung mehrere Künstler beauftragt hat, Bilder NUR mit einem Kugelschreiber zu gestalten. Da finden sich natürlich unendlich viele Möglichkeiten wie Schraffur, Schattierungen, Flächen, feine Linien, dicke Linien etc. aber diese Leute wussten halt, was man alles mit einem Kugelschreiber anstellen kann, wie man diese einfache blaue Tinte aus einer dünnen Mine vielfach variieren kann. Hätte man mir einen Kugelschreiber in die Hand gedrückt, hätte ich da irgendwas versuchen können, aber niemals wäre ein solches Bild wie bei diesen Leuten zustande gekommen und genau so verhält es sich mit Streitenfeld: Er weiß einfach nicht, WAS innerhalb der Musik möglich ist und bringt viel zu wenig Wissen mit, um seine vielleicht vorhandene Kreativität auszudrücken!
  14. Und was genau soll ich in den Griff bekommen?
  15. Ich habe sie leider sehr deutlich immer wieder wahrgenommen und dabei sind besonders die anscheinend positiv erwähnten ruhigen Passagen dermaßen auf den Senkel gegangen, dass einem schon fast Tränen kommen wollten wenn man bedenkt, wie viel Geld dem Kerl dafür in den Hintern geschoben wurde. Am traurigsten ist vielleicht, dass diese läppischen Noten für Streitenfeld wirklich eine intellektuelle Herausforderung waren und daher muss ich sagen: Beruf verfehlt! Der Film verfügt über einige ergreifende oder emotional packende Szenen, aber wenn dann diese seichte Klimpermusik ertönt setzt sie die Qualität der Szenen auf TV-Niveau herab, weil sie einfach so billig zusammen genagelt ist, dass sie aus den Bildern heraus sticht, anstatt sie zu unterstützen! Daher versagt Streitenfeld gerade in den ruhigen Passagen und wenn er wirklich glaubt, dieses seichte Geklimper wären Situationen wie Todesangst, Kältetod, Naturgewalt, Trauer und Wut sowie Entschlossenheit angemessen, dann gute Nacht! Wie es zu den verschiedenen Wertungen kommt? Ganz einfach: die Maßstäbe sind unterschiedlich, das bedeutet, der Ausgangspunkt, von dem aus jeder Rezensent seine Entscheidung fällt. Ich habe gestern im Verlauf des Tages das erste Mal "Outland" von Jerry Goldsmith gehört und im Nachhinein wäre diese brodelnde düstere Musik mit den schonungslosen treibenden Actionpassagen wirklich treffend für den Film gewesen. Gemessen also an dem, was möglich wäre (!) ist Streitenfelds "Musik" eine Beleidigung, gemessen an Klosers einschläferndem "Day after Tomorrow" lediglich schwach. Es wäre da interessant zu sehen, wie die englischsprachigen Rezensenten an heutige Filmmusik rangehen. Mit Streitenfeld hatte meine Bewertung an sich wenig zu tun, denn ich wusste ja bis zum Abspann nicht, dass diese grottige Untermalung von diesem "Komponisten" war. Dass jeder subjektiv urteilt ist klar, denn jeder nimmt auch anders wahr. Deswegen versucht man immerhin, allgemein nachvollziehbare Kriterien zu treffen wie Instrumentierung, Dramaturgie, emotionale Wirkung und was an einem Keyboard mit billigen Samples positiv hervor gehoben werden kann ist mir schleierhaft...
  16. Ich habe den Film heute gesehen und ganz vergessen, dass Streitenfeld die Musik gemacht hat. Als sein Name im Abspann erschien hat mich dann aber auch nichts mehr gewundert: Unterste Schublade! Die Bilder sind sehr stark, die Schauspieler ebenfalls un wahrscheinlich würde der Film viel besser ohne diesen belanglos vor sich hin dümpelnden Brei wirken. Der Klang ist auch noch viel zu billig und glatt als dass da ersnthaft akustische Instrumente am Werk gewesen wären - oder ein wahnsinnig schlechter Mischer! Wie dem auch sei: Billig, einfallslos, belangslos, langweilig, wirkungslos, furchtbar! Eine künstlerische Entwicklung ist auch nicht zu vermerken. Streitenfeld komponiert seit sieben Jahren immer mit den einfachsten Mitteln, die nicht annähernd eine Wirkung entfachen. Mir graust jetzt schon vor "Prometheus", denn wenn's ein guter Film wird, könnte Streitenfeld da wirklich Unheil anrichten wie in "Robin Hood" oder "The Grey". Seine Musik kratzt noch nicht mal an der Oberfläche - sie schwimmt nur drauf und distanziert sich so von den starken Bildern und 'gleicht ins Schwache' aus, sodass vieles verpufft! Ich gönne dem Mann seine Karriere - als Fotograf, aber seine "Komponisten"tätigkeit sollte er doch lieber heute als morgen an den Nagel hängen!
  17. In den letzten Jahren habe ich mich bemüht, eine möglichst vollständige Goldsmith-Sammlung aufzubauen und während ich fleißig weitere CDs kaufte, Komponisten entdeckte und ich die letzten zwei Jahre fast ausschließlich mit der E-Musik der letzten 400 Jahre beschäftigt habe (nachzulesen im Nicht-Filmmusik-AlbumThread), kleckerten die letzten Goldsmith-Silberlinge hier ein, wurden verschweißt sorgfältig in Kartons gestaut und warteten darauf, endlich entfoliert und gehört zu werden. Mittlerweile haben sich so viele CDs hier angesammelt, dass ich seit rund drei Jahren nach strengen Hörplänen meine CDs und Schallplatten durchgehe, eingepacktes auspacke, höre und mich auch mit dem musikalischen Unfeld dieser Musik auseinander setze. So habe ich z.B. vor ziemlich genau einem Jahr die EMI-Vaughan-Williams-Box durchgeackert und im Sommer dann den britischen Komponisten-Kollegen Havergal Brian entdeckt und gehört. Mir war immer klar: Wenn ich mit den Briten durch bin, dann geht's wieder an Goldsmith und zwar an ALLE! Das bedeutet, dass ich alle Musiken, die ich von ihm habe, geordnet habe: Erst, die TV-Musiken, dann die ersten Jahre, die enttäuschenden 80er-Sachen, die 90er-Thriller, 90er-Action, 70er-80er Action und Sci-Fi, 90er Komödien, Abenteuer, Meilensteine. Durch diese lose Ordnung musste ich mich zwar durch viel belangloses Zeug wie "Malice" oder "Warlock" hören, kann mich aber seit einigen Wochen in eine herrliche Musik in die nächste stürzen. Angefangen habe ich im September und ich schätze, bis Mitte Mai wird's noch dauern, bis ich alles durch habe. Jede Musik wird mindestens viermal gehört und dann - so möglich - der Film dazu gesehen. Um selber für mich zu resümieren schreibe ich dann so einen Artikel und in dem naiven Glauben, auch andere könnten davon einen Nutzen haben - sei es, um sich Filme wie "Runaway" nicht selbst anzusehen, sei es, um sich über die Veröffentlichungen zu informieren - stelle ich sie hier rein. Wenn ich alle Filme abgeklappert habe, dann werde ich das ganze Bündeln und hier nochmal in der Rezi-Ecke reinstellen, damit man immer nachschlagen kann. Ich gehe auch davon aus, dass ich danach nicht mehr solche Artikel-Marathen hier machen werde, denn einserseits ist es doch zeitaufwändig und andererseits will ich meine Schreibkraft bündeln und wieder mehr für Filmmusikwelt-de machen. An die Filme komme ich meistens über reguläre DVDs (gerne auch aus dem Ausland) oder Sendemitschnitte aus dem amerikanischen Fernsehen oder der gutsortierten DVD-thek in der Altstadt. Außerdem zahlt es sich jetzt aus, dass ich die letzten Jahre jeden Film, der von Goldsmith vertont wurde oder eine Ersatzmusik für eine Goldsmithmusik enthält, aus dem Fernsehen aufgenommen habe.
  18. Stadt in Angst (City of Fear) Dem kriminellen Vince Ryker gelingt mit einem Kumpan die Flucht aus dem Gefängnis. Die beiden Häftlinge stehlen aus der nahe liegenden Krankenstation einen Metallzylinder und fahren in einem Krankenwagen davon. Sein Komplize wird bei dem Kampf mit den Wachen schwer verletzt und verblutet auf der Fahrt, sodass Ryker einen neuen Wagen stiehlt und unter neuer Identität in die nahe gelegene Großstadt fährt. Die Polizeivorstehenden Jensen und Archer versuchen seiner händeringend habhaft zu werden, doch als einzige Anhaltspunkte dienen momentan nur Rykes Freundin und der Schuhladenbesitzer Eddie Crown, bei dem der Flüchtling einst arbeitete und tatsächlich nimmt dieser bald Kontakt zu seinem ehemaligen Chef auf, denn Crown handelt neben Schuhen auch mit Rauschgift. Vince Ryker nimmt nämlich an, dass sich in dem kleinen Metallzylinder Kokain im Wert von einer Million befindet doch in Wahrheit ist das Behältnis Teil eines Forschungsprojekts und enthält tödliches Kobalt 60… „City of Fear“ ist mit dem Antihelden Vince Ryker, der urbanen Kulisse, der drastischen Schwarzweißfotografie und dem McGuffin des radioaktiven Stoffs ein Film Noir wie er im Buche steht, doch über diese klassischen Stilmittel heraus wenig originell oder eigenständig. Die besonders hohe Bedrohung durch den Kobalt-60-Behälter wirkt durch die zeitgenössisch bedingte charmante Naivität, mit der das Mittel als riesige tickende Zeitbombe interpretiert wird, recht aufgesetzt und somit lässt sich der Film auf ein klassisches Katz und Maus Spiel zwischen der Polizei und dem gehetzten und immer stärker von Verzweiflung getriebenen Protagonisten herunter brechen. Immerhin ist der Film mit nur knapp 80 Minuten Laufzeit straff inszeniert und auch die Schauspieler waren zumindest damals nicht unbekannt. Vince Edwards war als TV Doktor „Ben Casey“ präsent und dürfte heute hauptsächlich als Major Cliff Bricker in „Die Teufelsbrigade“ bekannt sein. Seine Filmpartnerin Patricia Blair hatte ein Jahr zuvor in „The Big Sleep“ an der Seite von Basil Rathbone gespielt. Joseph Mell mimt den zwielichtigen Eddie Crown und besonders Sherwod Price hinterlässt als Kaugummi kauender Dandy Pete Hallon einen bleibenden Eindruck. Letzten Endes weiß „City of Fear“ zu unterhalten, weist aber keinerlei Überraschungen oder interessante Stilmittel auf, die den Film über die Jahre im Allgemeinen cineastischem Gedächtnis halten könnten und überschreitet zu keiner Zeit die Grenze des Gesitteten oder Konservativen. Zur Musik: „City of Fear“ war nach dem Western „Black Patch“ und „Face of a Fugitive” der dritte Spielfilm, den der damals 30-Jährige Jerry Goldsmith für’s Kino vertonte. Das Genre des Film Noir bot dem Komponisten die Gelegenheit, seine eigene Identität als modernistischer Komponist voll einzubringen, sodass die Musik für „City of Fear“ durchgehend atonal konzipiert ist. Besonders mittels des häufigen Einsatzes der tiefen Register des Orchesters schuf Goldsmith mit den Bässen, der Bassklarinette und dem Fagott eine düster brodelnde Untermahlung. In den einzelnen Verfolgungsjagden lassen sich bereits einige Manierismen des Komponisten ausfindig machen, die später seine Musik prägen sollten wie das tief hämmernde Klavier (hier gespielt von John Williams!), doch auch zeitgenössische Elemente kamen in der Musik unter wie die prasselnden Wirbel der Bongo, die einige Zeit später in den „U.N.C.L.E.“-Musiken zu hören waren. Eine besonders schicke und lautmalerische Lösung fand der junge Komponist für den McGuffin: Das strahlende Kobald-60 wird durch atonale Akkorde des Vibraphons charakterisiert, das hart angeschlagen wird, in deren Klang sich zusätzlich die Güiro mischt. Für die urbane Kulisse des Films entwarf Goldsmith zusätzlich einige jazzige Passagen wie eine elegische Trompetenlinie oder die hier und da kurz swingig aufzischende Hi-Hat, allerdings verlässt Goldsmith nie seine modernistisch atonalen Pfade. Reinen Jazz gibt es nur in zwei Stücken, die jeweils die undurchsichtigen Handlungen des schlaksigen Pete Hallon unterlegen. Hier kommt mittels synchopierter Melodielinie des Vibraphons, Swing-Rhythmen des Drumsets und dem gezupften Contrabass komplett überzeugende Jazzstimmung auf, die einen fast zum Mitschnipsen animiert. Ein Merkmal für eine Goldsmith’sche Filmvertonung war oft der spärliche aber dafür gezielte und wirkungsvolle Einsatz von Musik, auf den sich selbst einem so kurzen Film wie „City of Fear“ die gerade einmal 28 Minuten Musik zurückführen lassen. Dabei vertonte der Komponist wenige Dialogszenen (oder nur kurze Bruchteile von Gesprächen) und nutzt die Wirkung der Musik für Montagen oder Dialogfreie Szenen wie den durch die Stadt schleichenden Protagonisten oder die temporeich gefilmten Montagen für die Polizeiarbeit, deren Untermalung zusätzlich mit einer ordentlichen Prise militärischer Rührtrommeln gewürzt ist. „City of Fear“ ist bis heute die älteste auf Tonträger erhältliche Filmmusik Goldsmiths und verfügt somit auch über musikhistorischen Wert. Lange Zeit bildete eine klanglich schlechte Suite als einzige Möglichkeit, die Musik zu studieren, die zusammen mit „The General with the Cockeyed Id“ auf dem Delphi-Label veröffentlicht wurde. Sämtliche Stücke der Musik wurden in einem 37 Minuten andauernden Stück aneinandergereiht und die Laufzeit offensichtlich durch Wiederholung einzelner Tracks in die Länge gestreckt. Erst Intrada machte die Musik auf einer offiziellen und vollständigen klanglich sauberen Ausgabe zugänglich. Bildet die Musik natürlich einen frühen Gehversuch eines späteren Giganten der Filmmusik, so ist „City of Fear“ mehr als eine historische Randnote, sondern bietet durch die düstere Atmosphäre, die leicht jazzigen Einschläge und temporeiche Montagen und Verfolgungsjagden auch heute noch deutliches Hörvergnügen.
  19. Ich habe Maile das erste Mal bewusst vorgestern gehört, als ich "Die vierte Macht" sah und was ich da vernommen habe war ziemlich austauschbares Eletronik-Wumm-Wumm. Bin daher mal gespannt auf die Suite, ob der vielleicht doch was kann, denn als ich seinen Namen im Abspann las dachte ich: "Noch einer, um den ich einen großen Bogen machen sollte."
  20. Ich werde sie mir auch definitiv zulegen, aber es wäre trotzdem gut zu wissen, was einen erwartet. Meine Maßstab an dumpfer schlechter Klangqualität ist die Delphi-CD von "City of Fear". Wenn's also derartig um den Klang von "It's alive" steht, kann ich mich innerlich schonmal drauf einstellen.
  21. Anscheinend gibt's "Invincible" auch wieder auf CD!
  22. Doch, klar habe ich das (wusste gar nicht, dass das schon vergriffen ist) und zwar seit einiger Zeit, allerdings hat sich mittlerweile soviel angehäft, dass ich komplett methodisch öffne und höre. Die ganzen abgelehnten Scores, die ich noch nicht ausgepackt habe werden nach meinem Goldsmith-Marathon drankommen und dann auch der Goodwin Aber da sieht man mal wieder: CDs sichern, während es sie noch gibt, lohnt sich. Hören kann man ein Leben lang.
  23. Danke für die Einschätzungen. Ich für meinen Teil habe noch keine Sekunde Ron Goodwin außerhalb eines Films gehört und wollte mir deswegen dieses schöne 2-CD-Set mit Rittermusik bei Zeiten gönnen Etwas undurchsichtig finde ich die Namen der einzelnen Stücke, weil Goodwin laut Pressetext mehrere Szenen neu vertont haben soll und sich auf der CDs angeblich auch die alternativen Fassungen befinden. Auf der Titelliste fand ich allerdings keinen einzigen Hinweis darauf, das wirkte so, als ob der Score 'einfach' in Filmreihenfolge komplett erhalten wäre.
  24. Mein Lieblingsbeispiel von einer "veredelten Szene":
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