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AWARD SEASON 2011-2012
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Filmmusik Diskussion
@BigMac: Hast du den Score zu THE ARTIST gehört? Der besteht zu gut 80 Minuten aus Original-Material, nur die Musik zum Finale (ca. 5 Minuten) sind Herrmanns VERTIGO entnommen. Da geht die Nominierung schon in Ordnung. Zu HUGO: Der Film ist nur auf den ersten Blick ein Kinderfilm. Eigentlich ist es ein selbstreflexiver Film über Filmgeschichte, der als großes Glanz-Spektakel aufgezogen ist, weil es nur so Sinn ergibt. Erklärung: das frühe Kino des Georges Méliès, um das es in HUGO geht, wird auch als "Kino der Attraktionen" bezeichnet. Spektakel-Filme, die nicht auf Handlung oder tiefen Sinn setzen, sondern auf Effekte, phantastische Inhalte und Attraktion. Genau diese Filme waren der Grundstein für das heutige Blockbuster-Kino, das von Steven Spielberg und George Lucas mitbegründet wurde und von James Cameron in die 3D-Welt überführt wurde. Scorsese zelebriert mit HUGO nun ein ähnliches "Kino der Attraktionen", nur mit den modernen Mitteln, die Spielberg, Lucas und Cameron kultivieren. Er transferiert Georges Méliès in die heutige Zeit - in meinen Augen ein kleiner Genie-Streich! Und wenn man bedenkt, dass Méliès eigentlich Zauberer war und deswegen die Illusion und den Trick der Handlung vorzog, lässt sich auch sagen, dass Scorseses HUGO der erste 3D-Film ist, bei dem das 3D filmhistorischen Sinn macht. Letztlich merkt man bei HUGO, dass Martin Scorsese einer der großen und wichtigen Filmhistoriker unserer Zeit ist, der sein eigenes Werk in eine enge Relation mit der Filmgeschichte stellt. Nicht ohne Grund hat er in HUGO einen Cameo als Fotograf, der Georges Méliès ablichtet. Er, Scorsese, lichtet Filmgeschichte ab und untersucht sie. Ein ausgefuchster Hund, der Mann. http://de.wikipedia....Attraktionskino Auf der Wiki-Seite ist unten der wichtige Text von Tom Gunning vermerkt, der dem Ganzen zugrunde liegt. -
AWARD SEASON 2011-2012
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Filmmusik Diskussion
Also ich fand DRIVE eher mager, in so ziemlich jeder Hinsicht - sorry, Souchak. Spätestens nach den Globes war abzusehen, dass der keine Nominierung bekommt. -
AWARD SEASON 2011-2012
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Filmmusik Diskussion
Bei einem selbstreflexiven Film über Filmgeschichte wie THE ARTIST kann aber beim Score nicht von "klauen" sprechen - eher von Zitaten. Der Film hätte insgesamt noch besser sein können, aber der Score ist wirklich ein Knaller, absolut auszeichnungswürdig. HUGO und WAR HORSE sind durchaus gleichauf, nur TINTIN fällt da deutlich ab. -
AWARD SEASON 2011-2012
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Filmmusik Diskussion
Ich hab ihn noch nicht gesehen, werde das aber die Tage mal nachholen... -
AWARD SEASON 2011-2012
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Filmmusik Diskussion
Bäh, 2 mal Williams... das hätte nicht sein müssen. TINTIN ist keine Meisterleistung, die Nominierung für WAR HORSE hätte genügt. So nimmt er leider wieder Platz für andere, interessante Kandidaten weg (DON´T BE AFRAID OF THE DARK z.B.). Immerhin eine Überraschungs-Nominierung für Iglesias, und Shore ist zum Glück auch dabei. Die Nominierungen in den anderen Kategorien gefallen mir dieses Jahr weitaus besser: - nachdem THE TREE OF LIFE bei den Globes total übergangen wurde, ist er nun in drei wichtigen Oscar-Kategorien vertreten (Film, Regie, Kamera) - toll! - die erste Oscar-Nominierng für Gary Oldman, juhuu! - Drehbuch-Nominierung für MARGIN CALL - vier Nominierungen für MIDNIGHT IN PARIS, Woody Allens bester Film seit Jahren Was mich auch überrascht, jedoch nicht unbedingt positiv: wo ist Leonardo DiCaprios Hauptdarsteller-Nominierung für J. EDGAR? -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Neulich im Kino: THE ARTIST (Michel Hazanavicius) Liebevolle, charmant selbstreflexive Hommage ans Stummfilm-Kino der 20er; hängt nur leider in den Momenten etwas durch, in denen die selbstreflexive Ebene verlassen und das Ganze zum großen Gefühlskino aufgebauscht wird. Kein Meisterwerk, aber sicher ein goutierbarer SINGIN' IN THE RAIN unserer Tage. Die beachtenswerteste Leistung erbrachte zweifelsohne Komponist Ludovic Bource, der eine großsinfonische, kompositorisch wasserdichte Vertonung beisteuerte, der es trotz ihres musikalischen Anspruchs gelingt, die vom Mainstream-Publikum gewünschte Eingängigkeit an den Tag zu legen. Jetzt an den Oscar, Monsieur Bource! SOUL SURFER (Sean McNamara) Schönes Surf-Drama, mit vielen schönen Menschen und schön gefilmten Surf-Szenen vor schöner Kulisse. (Im Klartext: Mehr als ein hippes Surf-Video mit aufdringlichem Gott-Vater-Kitsch sollte man nicht erwarten.) Einzig Marco Beltramis erfrischende Musik wächst über die kitschige, religiös verklärte Harmlosigkeit des Films hinaus und setzt Akzente, die nachhallen. Sofern man diese in der leisen Film-Abmischung des Scores überhaupt mitbekommt... -
Freut mich, dass dir der Track aus ALTERED STATES gefällt, Oliver. Der Reiz des Stücks besteht eben auch insbesondere in der Gegenüberstellung des wilden, avantgardistischen Teils in der ersten Hälfte mit dem spätromantischen Trio (Klavier, Violine, Cello) im Stil von Mahlers Klavierquartett in der zweiten Hälfte. Zwei Epochen der Musikgeschichte zusammengeworfen - typisch postmodern, typisch Corigliano. "Composition as collision", so hat er es vermutlich auch seinem Schüler Elliot Goldenthal gelehrt. John Williams - Home Alone Main Title (Somewhere in my Memory) (Home Alone)____________________8 John Corigliano - Second Hallucination (Altered States)________________________________________6 (+) Nicholas Hooper - Dumbledore's Farewell (Harry Potter and the Half-Blood Prince)___________________9 Die anderen beiden Tracks geben mir wenig, wenngleich sie nicht wirklich schlecht sind. Enthaltung meinerseits.
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Silva Screen: Marco Beltrami - WOMAN IN BLACK
Sebastian Schwittay antwortete auf ronin1975s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hab den Film letzte Woche gesehen - hervorragende, äußerst stimmungsvolle Hommage an die Gruselfilm-Klassiker der Hammer-Studios. Beltramis Musik schlägt in eine ähnliche Kerbe wie DON´T BE AFRAID OF THE DARK - großorchestral, altmodisch, atmosphärisch dicht. Leider nicht ganz so originell und thematisch prägnant wie AFRAID, aber dennoch hörenswert, besonders das Eröffnungsstück (Track 1 oder 2 auf der CD). -
John Williams - Home Alone Main Title (Somewhere in my Memory) (Home Alone)____________________6 Elliot Goldenthal - Billie's Arrest (Public Enemies)_____________________________________________10 (+) Nicholas Hooper - Dumbledore's Farewell (Harry Potter and the Half-Blood Prince)____________________8 Goldenthal endlich raus... neu dabei: "Second Hallucination" aus ALTERED STATES (John Corigliano) http://www.youtube.com/watch?v=wzHQrJPjCPA John Williams - Home Alone Main Title (Somewhere in my Memory) (Home Alone)____________________6 John Corigliano - Second Hallucination (Altered States)________________________________________5 Nicholas Hooper - Dumbledore's Farewell (Harry Potter and the Half-Blood Prince)___________________8
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Horner-Konzert Kölner Philharmonie
Sebastian Schwittay antwortete auf Jonas Uchtmanns Thema in Filmmusik Diskussion
Danke. Zum Glück entsteht im Sommer mein erster eigener Film. Das dürfte meine Chancen, selber mal einen Preis zu gewinnen, etwas erhöhen. Mit Filmmusik bekommt man einfach nicht die Aufmerksamkeit, die man verdient. Selbst auf Film-Festivals nicht. -
Horner-Konzert Kölner Philharmonie
Sebastian Schwittay antwortete auf Jonas Uchtmanns Thema in Filmmusik Diskussion
Vielen Dank, ihr beiden! Hat letztendlich "nur" für einen kleinen Sachpreis und eine Urkunde für die Regisseurin gereicht, aber immerhin. Für den Komponisten hat sich leider niemand so recht interessiert... -
Den Song-Text als Film umgesetzt würde ich sicher toll finden - ansonsten gibt mir das Ganze musikalisch ziemlich wenig, ich mag Lynch als Filmemacher und Maler eindeutig lieber.
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Horner-Konzert Kölner Philharmonie
Sebastian Schwittay antwortete auf Jonas Uchtmanns Thema in Filmmusik Diskussion
Auf den 38. Eulenspiegeleien in Berlin-Köpenick (Filmfestival für Humor und Satire). Jury-Wertungen waren durchaus gut - wir warten jetzt auf die Preisverleihung. -
Horner-Konzert Kölner Philharmonie
Sebastian Schwittay antwortete auf Jonas Uchtmanns Thema in Filmmusik Diskussion
Wow, bei so einem großen Treffen hätte es sich für mich auch gelohnt. Aber ich bin leider heute in Berlin, A CHERRY TALE auf 'nem Festival vorstellen. -
Naja, MIDNIGHT IN PARIS war ja wirklich sehr, sehr fein. Und auch THE SKIN I LIVE IN war zumindest eine interessante (wenn auch nicht vollständig überzeugende) Kreuzung aus Melodram und surrealistisch angehauchtem Thriller. Was RISE OF THE PLANET OF THE APES in einer Jahres-Topliste zu suchen hat, frage ich mich allerdings schon.
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Eigentlich mache ich das selten, aber bei THE ILLUSTRATED MAN würde ich durchaus von einem Gesamtkunstwerk sprechen, bei der Bilder und Musik eine absolut perfekte Symbiose eingehen. Das mag sicher in besonderem Maße für Goldsmiths Meisterschaft sprechen, aber ich finde eben auch den Film unglaublich poetisch. -
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
FRIDAY THE 13TH ist (bis auf die letzte Einstellung) ein überbewerteter, langweiliger, schlecht inszenierter und schlecht gespielter Pseudo-Klassiker, absolut kein Highlight des Slasher-Genres. Die Fortsetzungen habe ich mir dann auch sämtlichst gespart. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Die Fassungen aus unserer Filmwissenschafts-Mediathek waren bis auf CITY OF FEAR Aufnahmen aus dem deutschen Fernsehen. CITY OF FEAR kam von irgendeiner DVD. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Die letzten Wochen waren Goldsmith-Wochen! CITY OF FEAR (Irving Lerner, 1959) Kreuzkonventioneller Film Noir anno '59, über gejagten Sträfling, der (unwissend) radioaktive Substanz mit sich trägt. Das in den 50ern beliebte McGuffin-Motiv der chemischen Keule hatte in Robert Aldrichs Noir-Meisterwerk KISS ME DEADLY einen weitaus interessanteren Auftritt, und auch sonst hat CITY OF FEAR bis auf eine gelungene, frühe Goldsmith-Musik nichts Essentielles zu bieten. Die harsch-dissonante, auf kleingliedrigen rhythmischen Motiven basierende Musik im Bartók-Idiom, die interessanterweise keine einzige Dialog-Passage des Films, sondern nur Montage-Sequenzen, sowie Vor- und Abspann vertont, lässt sich auch gut ohne Kenntnis des Films studieren. LONELY ARE THE BRAVE (David Miller, 1962) Interessante Dekonstruktion von Western-Mythen, über einen altmodischen Cowboy (Kirk Douglas), der sich gegen Hubschrauber, LKWs und fiese Polizisten behaupten muss - Vorbild für FIRST BLOOD und diverse Ableger. Ein wenig vereinfacht und eindimensional wirkt der Plot trotz seiner selbstreflexiven Meta-Ebene manchmal zwar schon, aber die zahlreichen filmischen Qualitäten lassen darüber hinwegsehen. Jerry Goldsmiths introspektiv-psychologisierende Filmmusik zählt zu seinen stärksten Arbeiten innerhalb des Genres - und hat mit der Musik zur Bar-Kampf-Szene einen der ersten meisterhaften, modernistischen Actioncues aus Goldsmiths Feder zu bieten. THE ILLUSTRATED MAN (Jack Smight, 1969) Alptraumhaft intensiver und außergewöhnlich origineller Sci-Fi-Episodenfilm nach Kurzgeschichten Ray Bradburys, mit großartigem Rod Steiger in der Titelrolle als tätowierter Mann, dessen Körper-Illustrationen bei näherer Betrachtung zum Leben erwachen und dystopische Geschichten aus der Zukunft erzählen. Der fiebrig-surreale Film inspirierte Goldsmith zu einer seiner interessantesten Filmmusiken der 60er Jahre, in der ein lyrisches Thema für Mezzo-Sopran und Kammerorchester zwölftönisch, teils sogar rein elektronisch weiterverarbeitet wird. Das Finale des Films zählt schließlich zu den ungewöhnlichsten und rätselhaftesten Enden, das mir je in einem Hollywood-Film der 60er untergekommen ist - faszinierendes Stück Kino, sollte mal in ordentlicher Form in Deutschland auf DVD erscheinen. TWILIGHT'S LAST GLEAMING (Robert Aldrich, 1977) Aus dem Gefängnis entflohener Ex-General kapert Atomraketen-Silo und droht der US-Regierung mit Abschuss der Raketen auf Russland, falls nicht brisante Kriegs-Geheimnisse enthüllt werden. Der überwiegend in Deutschland realisierte Film zählt zu den (USA-)kritischsten Werken Aldrichs, wartet darüber hinaus mit nervenzerfetzender Suspense, cleverem Einsatz des Split-Screens und hervorragenden Schauspielerleistungen auf. Goldsmiths schroffe, spärlich eingesetzte Spannungsmusik (geprägt von Mikro-Motivik und Percussion-Einsatz, der an SEVEN DAYS IN MAY erinnert) rundet diesen außerordentlich starken Thriller ab. Dominik Graf hat recht: ein Meisterwerk des 70er-Jahre-Genrekinos! -
Veröffentlichung Howard Shore: HUGO on HOWE REcords
Sebastian Schwittay antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Kann ich nicht im geringsten nachvollziehen - ein wirklich fein auskomponierter, inspirierter Score. Der Film ist übrigens Scorseses spätes Meisterwerk - ganz großes Kino übers Kino! -
Veröffentlichung Howard Shore: HUGO on HOWE REcords
Sebastian Schwittay antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Shores Filmmusiken der letzten Jahre sind durchaus stark von der Minimal Music beeinflusst, aber das ist ja nichts Neues. Den Score finde ich nach wie vor sehr reizvoll, insbesondere die von Jonathan genannten Tracks. Sehe den Film heute Nachmittag, bin gespannt wie die Musik im Film wirkt. -
So! Die letzten Beiträge in diesem Thread dürften der eindringlichste Beweis dafür sein, dass auch mit den verständnisvoll-zuvorkommenden Überzeugungsversuchen Gerrits hier im Board kein Blumentopf zu gewinnen ist. Oli z.B. reagiert letztlich genauso genervt wie bei mir. Hab ich's nicht gesagt, Thomas? Ich wünsche demmach in Zukunft keine Kritik mehr an der Art und Weise, wie ich für Qualität werbe...
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L'ARTISTE (THE ARTIST) - Ludovic Bource
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich beneide dich um dein über alle Maßen positives Menschenbild - Realität und Alltag lehren allerdings das Gegenteil. Die meisten Menschen denken fast ausschließlich an ihr eigenes Wohl und ihre eigene Bequemlichkeit... und damit an alles, was diesem Wohl zuträglich ist. Was jedoch darüber hinaus geht, muss von ihm verlangt werden, weil es in den seltensten Fällen freiwillig geschieht. Freiwillig lernt der Mensch nur das, was für sein biologisches Überleben und für seine Triebbefriedigung notwendig ist. Alles andere ist Erziehung und damit Eingriff - ich beschäftige mich auch nur freiwillig mit Kunst und Kultur, weil ich dazu erzogen wurde. -
LET ME IN?