
Stefan Schlegel
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TOPAZ gabs doch schon vor 10 Jahren von Universal France. Damals nicht gekauft? https://www.discogs.com/de/release/6651799-Maurice-Jarre-Topaz-LEtau Bei der Musik lohnen sich keine rund 10 Minuten mehr für mich. Mit fast 50 Minuten auf Universal eigentlich völlig ausreichend repräsentiert. Und auch sonst bei den Veröffentlichungen außer Mancini nur wieder dieselben Sprüche wie immer: "remastered", "expanded", "ultimate presentation". Ein Wahnsinn jagt den anderen. Den Mancini laß ich mir als Erstveröffentlichung noch gefallen, ist aber musikalisch auch nicht unbedingt meine Wellenlänge, denn das plätschert in meinen Ohren zu sehr dahin. Vielleicht, daß RARE BREED dann doch eher von Intrada kommt, denn bei denen ist ja auch noch ein Williams in der Komponisten-Jahresliste geplant. Wenn nicht, dann wars das für mich eh dieses Jahr mit den beliebten US-Labels.
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Ich habe beide CDs gestern erhalten. Witzig ist bei der SCOPONE-CD, daß der eigentliche Rechteinhaber Laurentiis noch nicht mal mit einem Wort auf dem Back Cover erwähnt wird. Man hat das wirklich einfach so ohne dort überhaupt anzufragen nur über das "Piccioni Estate" produziert - sozusagen über den Piccioni-Sohn Jason, weshalb das Camille 3000-Label auch noch mit genannt ist auf dem Back Cover. Die Frage ist da nur, warum man das erst jetzt so macht und nicht schon vor Jahren auf die Idee gekommen ist. Es ist klar, Laurentiis hätte entweder viel zuviel Geld verlangt oder gar keine Zusage erteilt, so daß die CD über diesen Weg ohnehin fast nie zustande gekommen wäre. Offenbar denkt man sich in Italien wie bei BSX: Merkt eh keiner mehr heutzutage. Das Fehlen von Gergely Hubai macht sich bei Quartet nun jedoch vehement bemerkbar: Beide CDs, die jeweils in schlanker Digipack-Form daherkommen, enthalten überraschenderweise keinerlei Liner Notes mehr. Nicht mal eine einzige Zeile irgendwo - das habe ich bei Quartet wirklich noch gar nicht erlebt. Die scheinen dort so schockiert vom Ableben Hubais gewesen zu sein, daß sie niemand anders gefunden haben, der auch nur einen kurzen Text zu den CDs hätte schreiben können. Komischerweise nicht mal von Claudio Fuiano, der ja alles organisiert hat für die beiden CDs, auch nur irgendeine Bemerkung zu diesen Veröffentlichungen. Völlig strange! Bei TRE FRATELLI sind in der Tat eigentlich wie bereits vermutet die kompletten Recording Sessions mit oben, was natürlich viel zuviel ist mit 70 Minuten. Hier muß man sich wohl schon selbst so rund 30-40 Minuten zusammenbasteln, denn als Höralbum ist das so natürlich nie angedacht gewesen und kann so selbstverständlich nicht funktionieren. Eine Kopplung der wesentlichen Tracks mit dem stilistisch gleich gelagerten CRISTO SI È FERMATO A EBOLI-Score auf einer CD wäre zum Durchhören an einem Stück das Optimum gewesen, aber das ist halt rechtlich einfach nicht möglich und insofern reines Wunschdenken. Es ist absolut kurios und interessant, wie viele Versionen des Hauptthemas Piccioni Regisseur Francesco Rosi ganz offensichtlich im voraus angeboten hatte, aus denen dieser dann für den Einsatz im Film auswählen konnte. Daher kommen einige Versionen im Film überhaupt nicht vor und erklingen nur auf der CD. Alle möglichen weicheren Solo-Instrumente - Flöte (im ersten Track auf dem Back Cover merkwürdigerweise sogar falsch bezeichnet als "Tema pianoforte"), Harfe, Gitarrre, Klavier, Oboe, Englischhorn - werden abwechselnd eingesetzt neben drei Versionen für die volle Streicherformation. Immer findet Piccioni neue Wendungen und Verzierungen, um das Thema etwas anders und auch die Nebenstimmen verändert klingen zu lassen. Das Ganze ist wirklich ein Musterbeispiel an klanglicher Delikatesse, die von vorn bis hinten durchgehalten wird, und insofern ein großartiger Ohrenschmaus. Die sehnsuchtsvolle Endlosmelodie ist einfach zum Dahinschmachten - für mich immer noch auf dieselbe Art tief ergreifend wie schon vor nun mehr als 40 Jahren. Wunderbar auch wie in den "Tema bambina"-Tracks das Thema abgespaltet und aufgefächert, sozusagen nur skizzenhaft angedeutet wird durch mehr oder weniger improvisierte, verspielte Ornamentik des Klaviers. Das ist schon höchst eigen und kann eigentlich nur jemand machen, der wie Piccioni mit Jazz-Techniken höchst vertraut war. Denn so klingt das, nur hier übertragen auf einen ganz anderen musikalischen Bereich.
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"Temporarily out of stock" heißt aber doch nicht, daß alle 1000 Stück bereits abverkauft wären. Wie längst bekannt wird ja normalerweise von den Labels immer so in 500er-Schüben gepreßt, was bezüglich dieses Titels - wie auch bei der TESS-CD von Music Box - im Klartext heißt, daß so ca. die ersten 500 Stück nach 10 Tagen bereits über die Theke gingen - viele Exemplare davon sind ja natürlich auch bei den üblichen Filmmusikhändlern wie SAE oder Music Box gelandet - und eine zweite Pressung mit weiteren 500 Stück nun folgen muß. An sich alles nicht besonders verwunderlich, da CLIFFHANGER ja ein sehr populärer US-Titel ist. Und da dem so ist, wird halt solch ein Reissue auch gebracht. Das weiß Quartet doch ganz genau. Und nur über diese Mischkalkulation - Titel, die vor allem auch in den USA gut absetzbar sind bzw. weltweit laufen tragen die italienischen oder spanischen mit, die natürlich für eine viel kleinere Klientel gedacht sind und von denen allein das Label nicht leben könnte. Zum Glück behält Quartet diese Mischkalkulation überhaupt noch bei und setzt nicht nur noch auf sichere Banken.
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Stefan Schlegel antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Wenn man das gesamte Sarde-Oeuvre so überschaut, dann wirkt EVE OF DESTRUCTION eher wie ein Fremdkörper. Ich wüßte nicht, daß er so was in der Art dann nochmal gemacht hätte. Man kann das Ganze sicher einigermaßen originell finden, wenn man die Vorlage zu ENNEMIS INTIMES nicht kennt. Kennt man den allerdings, dann wirkt dieser spätere Score schon merkwürdig verkrampft und aufgesetzt. Es war der Versuch, den damaligen musikalischen Trends im Science Fiction-Bereich zu folgen und so amerikanisch wie möglich zu klingen. Genau das, was Sarde ansonsten ja fast immer vermieden hat. Im übrigen basieren die Themen seiner US-Scores meistens auf solchen, die er bereits ein paar Jahre davor für französische Filme komponiert hatte, die aber in den USA eben nicht bekannt waren. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Stefan Schlegel antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
EVE OF DESTRUCTION gilt unter Sarde-Kennern als eines der schwächsten Werke des Komponisten, da durch die Verwendung von Elektronik und diese aufrdinglichen Drums stilistisch äußerst untypisch für ihn. Ich habe mir die CD auch nie gekauft und habe nur eine CDR von der Musik, aber auch die seit Jahren nicht mehr angehört. Ich würde nicht einmal die CDR wohl groß vermissen. Das thematische Material, das man vor allem im End Title von EVE OF DESTRUCTION oben hört, stammt ohnehin aus dem viel besseren französischen Sarde-Score ENNEMIS INTIMES, der vier Jahre davor an 1987 entstanden ist. Hier zum Vergleich einfach mal reinhören: -
Cecchi Gori Music, die Rechteinhaber von IL BISBETICO DOMATO, haben diese 34 Tracks, die wohl auch als Bonus bei der DVD-Box dabei waren, an 2017 bereits auch digital herausgebracht. Die Tracks sind sowohl auf aauf Youtube wie etwa auf Quobuz anhörbar: https://www.qobuz.com/de-de/album/il-bisbetico-domato-detto-mariano/ze2rhrg2hymcb Dasselbe gilt auch für Franco Piersantis Score zu IL NIDO DEL RAGNO, den EMI Music Publishing schon seit 2014 online gestellt hat. Ebenfalls auf Quobuz oder Youtube abrufbar: https://www.qobuz.com/de-de/album/il-nido-del-ragno-the-spider-labyrinth-original-motion-picture-soundtrack-franco-piersanti/ti44szntkb1qb Digitmovies dürfte die Sequenzierung hier noch einigermaßen verändert und möglicherwesie ein paar der ganz unnötigen kurzren Cues mit 15-20 Sekunden gestrichen haben.Wie üblich bei Piersanti eine sehr eigenwillige Musik mit etwas osteuropäischem Kolorit und so einigen Herrmann-Zitaten, die von PSYCHO bis zu OBSESSION reichen und wohl als Hommage gedacht sind. Jedenfalls kein gewöhnlicher Horror-Score, was man natürlich bei Piersanti auch gar nicht erst zu ewarten braucht. Eh etwas außergewöhnlich, daß er überhaupt mal was in diesem Genre gemacht hat an 1988. Piersanti ist im übrigen ein großer Herrmann-Verehrer und es gibt einen sehr schönen Vortrag von ihm über den Komponisten mit dem Titel "The Dark Side of Innocence", den er an 2011 gehalten hat und den man hier auf Englisch auch nachlesen kann: https://www.francopiersanti.com/bernard-herrmann-the-dark-side-of-innocence/ UNA PROVA D´INNOCENZA ist eine hierzulande völlig unbekannte TV-Produktion, deren Musik es bislang überhaupt nicht auf CD gab. Bin auf diesen Titel recht gespannt und werde mir vielleicht allein deshalb die CD doch mal zulegen.
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Finde, daß man Quartet den Vorwurf, immer nur noch dasselbe zu bringen, weitaus weniger machen kann als etwa LLL oder Intrada, die beispielsweise mich seit Monaten nur noch nerven. Gerade gegenüber diesen US-Labels, die fast die ganze Zeit nur noch in der Science Fiction und Horror-Ecke herumgraben, wo es halt die meisten noch aktiven Fanboys gibt, bietet Quartet schon noch ein recht vielseitiges Programm. Auch wenn mich persönlich etwa das Sounds of Cinecittà-Set nicht interessiert hat, waren da doch überwiegend CD-Erstveröffentlichungen enthalten. Und ich bin ohnehin begeistert darüber, daß Quartet gerade vor kurzem die beiden Piccionis erstmalig überhaupt gebracht hat - so was stellen die meisten anderen Label inzwischen doch gar nicht mehr auf die Beine. Hinzu kann ich z.B. noch die vielen aktuellen spanischen Scores nehmen - Velazquez, Jusid, Iglesias-, mit denen sicher nicht das große Geld zu verdienen ist. Ist klar, daß man bei all dem natürlich auch manche Titel braucht, die leicht zu lizenzieren sind und die auch als Wiederveröffentlichung nochmals Geld einbringen. Der recht populäre THEATRE OF BLOOD ist ja immmerhin wieder auf recht stolze 1000 Exemplare limitiert - da ewartet mal also schon was. Die anderen Lewis-Titel dürften einfach viel schwerer zu lizenzieren und daher auch deutlich teurer sein, weshalb sie niemand veröffentlicht.
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Erstaunlich für einen europäischen Score, daß die CD offenbar doch ziemlich gut läuft. Die erste Pressung - also wohl 500 Stück - ist bereits nach nur einer Woche abverkauft wie Music Box auf Facebook meldet: "Please, don't panic! TESS is (already) temporarily out of stock. The first run was sold within a week. Back in stock in December! Thank you!"
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Holy Grails - gibt es sie noch?
Stefan Schlegel antwortete auf Osthunters Thema in Filmmusik Diskussion
Völlig falsch! Es handelte sich nicht um Universal, sondern um Sony, wo es bei alten Scores immer schon schwierig war, Material zu finden. Bitte selbst nachlesen: https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?forumID=1&pageID=2&threadID=152090&archive=0 Und was Universal betrifft, so hatte ich doch erst vor ein paar Tagen dieses Zitat von MV aus demselben Thread hier gepostet: "That leaves Universal....we have some great projects lined up with them, two of them scheduled for this year both from the 1960s. And more in 2024." Auch noch beachten: Bei dem Brand an 2008 ist vieles von UMG - also der Universal Music Group, die Rechteinhaber von Plattenfirmen wie Decca, MCA, Capitol etc. sind - vernichtet worden, aber weniger vom Universal-Studio selbst. Das sind zwei völlig unterschiedliche Companies, die nur vom Namen her eine Ähnlichkeit aufweisen. Wird immer wieder miteinander verwechselt. -
So wie es jetzt jemand im FSM Board erklärt hat, ist er offenbar doch drauf - und zwar hat Music Box den Track jetzt künstlich ganz hinten noch reingesetzt als "End Title" des Film Score-Teils, während der eigentliche "End Title" vom Film mit 1:47 Minuten nun zur "Overture" geworden ist. Das ist ja echt ein Durcheinander sondersgleichen. Dadurch gibt es nun überhaupt nur ein einizges neues Stück auf der CD - nämlich Track 33 mit gerade mal 56 Sekunden. Und was wurde nicht getönt wie hier großartig expandiert wurde - von wegen.
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Danke für die Klarstellung, Roland. Dann ist die CD natürlich auch für mich eine Pflichtanschaffung.
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Der "Tess"-Track mit den 3:15 Minuten (Track 1 auf der Universal-CD und erstes Stück auf der B-Seite der Philips-LP) ist doch jetzt aber beim Film Score sicher ganz weg - denn meiner Erinnerung nach kommt der in der Länge im Film selbst so auch gar nicht vor - und nur bei den LP-Stücken zu hören, oder? Wenn dem so ist, dann ist es eh klar, daß es sich um zwei ganz verschiedene Bänder aus unterschiedlichen Quellen handeln muß: Zum einen das Album Master der LP und zum anderen das Film Score-Master. Aber immerhin schön zu hören, daß es doch eine satte Klangverbesserung gibt. Optimal war das damals auf der Universal-CD ja nun nicht.
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Das hat sich für mich jetzt auch geklärt nachdem ich den 30-sekündigen Ausschnitt dieser sogenannten "Overture" auf der Music Box-Seite noch angehört habe. Ist jetzt absolut eindeutig: Die haben ganz einfach die letzten 1:47 Minuten vom Finale-Track entnommen und genau das auch noch als "Overture" an den Anfang der Film Score-Sektion gesetzt. So kann mans natürlich auch machen und das Ganze noch künstlich ein wenig verlängern. Wie schon oben gesagt: Viel Augenwischerei ist hier dabei!
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Ach das hatte ich noch gar nicht gesehen. Von Bacalovs IL LUNGO VIAGGIO habe ich die alte RCA-Single von 1975 und fand die beiden Themen "Lungo Viaggio" und "Memorie" immer sehr schön, keinesfalls zu seicht. Trifft schon meinen Geschmack: https://www.discogs.com/de/release/23165990-Luis-Enriquez-Il-Lungo-Viaggio Den Score werde ich mir mal komplett anhören, die anderen Titel sind dagegen eher Pop/Easy-Geschichten und teilweise natürlich total Obskures aus dem früheren italienischen RCA-Katalog, was sich kaum als Einzel-CD vermarkten ließe. Der Bacalov könnte durchaus auch auf einem zukünftigen Sounds of Cinecittà-Set von Quartet noch verewigt werden, wenn deren erste Edition ganz ordentlich laufen sollte.
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Was? Noch gar nicht? Na da hast Du ja noch ein filmmusikalisches Meisterwerk vor Dir. Für mich immer noch eine der schönsten Musiken, die je für einen Film komponiert wurden - und da bleibe ich auch dabei. Ich rätsele gerade noch etwas rum, welchen Track Music Box als "Overture" in die Film Tracks-Sektion genommen hat. Der Film selbst hatte nämlich keine Ouvertüre. Und das was auf der Universal-CD gleich an den Anfang gestellt wurde, war das erste Stück von der B-Seite der französischen LP mit dem Titel "Tess" und einer Länge vvon 3:15 Minuten. Auf der US-LP hieß dieses Stück wiederum "Reprise - Love Theme". Diese 3:15 Minuten kommen in dieser Länge im Film nicht vor und da scheint mir auch nichts editiert zu sein, denn das ist an einem Stück durchkomponiert. Ich vermute, daß dieses Stück damals speziell zum autonomen Anhören für die LP aufgenommen wurde als längere Fassung des Liebethemas. Ich selbst habs an 1981 als Pausenmusik genommen als ich den dreistündigen Film bei uns im Kino vorgeführt habe und so hats auch sehr gut gepaßt. Bei dem Stück mit 1:47 Minuten muß es sich um was Anderes handeln- eventuell wurde vom Finale was herausgezogen. Bin mal gespannt, was das wirklich sein soll. Jedenfalls finde ich das "Tess" bzw. "Reprise - Love Theme"-Stück nirgends im Film Score-Teil auf der Music Box-CD. Und vermutlich wurde das kurze Prozessions-Stück im Mittelteil von "La rencontre avec Angel" mit rund einer Minute auch noch rausgenommen und nach hinten zu den paar Source Music-Stücken versetzt. Insofern gibt es vielleicht doch noch so 3-4 Minuten an neuem Material zu hören im Film Score-Teil - das dürften vor allem die sehr kurzen Stücke sein, die nicht mal eine MInute gehen. Aber trotzdem: Viel ist das natürlich beileibe nicht.
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Ich habe mir das mit TESS jetzt nochmals näher angeschaut, vor allem mal mit der Universal-CD genauer verglichen und muß nun ganz ehrlich sagen: Da ist viel Augenwischerei dabei bei dieser neuen Edition. Lerouge´s CD enthielt ja schon ca. 37 Minuten von TESS und mit den beiden Tracks "La naissance de l´amour" (3:18) und "Après le meurtre" (2:10) auch zwei zusätzliche Stücke, die nicht auf der alten französischen LP enthalten waren. Insofern ist ja es noch weniger Neues, was auf der Music Box-CD nun oben sein wird. Im Prinzip kann man fast von einem regelrechten Witz sprechen. Was früher zusammen editiert war, ist nun alles aufgedröselt - so geht das Finale nun statt vorher 7:53 Minuten nur noch 3:53 Minuten. Der Grund: Die jetzigen Stücke 33-36 waren zu einem einzigen "Final" zusammengelegt worden für die LP. Und genauso verhält es sich mit anderen Tracks, die zuvor aus zwei bis drei einzelnen kürzeren Cues bestanden. Die Mehrzahl der Tracks heißt nun natürlich wieder anders, was es erst mal rein vom Tracklisting her schwer macht, alles im Detail zu identifizieren - aber klar ist zumindest eines: Es sind höchstens um die 2 Minuten, die da gegenüber den bisherigen Veröffentlichungen neu sein werden - nicht mal 6 oder 7 wie ich oben zuerst noch gedacht hatte! - und dann hauptsächlich wohl kurze Stückchen wie "Childhood" mit 25 Sekunden oder "Angel´s Memories" mit 1:02 Minuten. Manche reden bei FSM von einer großartigen Expandierung - die scheinen überhaupt nicht begriffen zu haben, was hier wirklich los ist. Daß jetzt alles filmchronologisch angeordnet ist - die Universal-CD hatte da manches durcheinander gewürfelt gegenüber dem alten LP-Album, denn der eigentliche "Main Title" mit der anschließenden Prozessions-Musik erschien z.B. erst als Track 9 - ist lobenswert. Und eventuell kann man auf eine Klangverbesserung hoffen. Aber das ist wohl auch wirklich alles.
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Schönes Release ja, aber klar ersichtlich ist aus dem Tracklisting auch, daß hier nicht so viel mehr Musik dazukommt als bisher bereits erhältlich. Die alte LP hatte eine Spielzeit von 32 Minuten, der Film Score-Teil ohne Source Music dagegen geht auf der neuen CD um die 36 Minuten. So viel mehr ist das also gar nicht. Ich ziehe mal die rund zwei Minuten vom "Procession"-Cue ab, der zuvor im zweiten Teil vom ersten Track der französischen LP auftauchte - und nun in den Source Music-Teil sogar mit doppelter Länge verschoben wurde -, und dann sind es halt doch nur 6-7 Minuten, die wirklich neu sind. Ist nett, wenn man wie ich den Score zu seinen persönlichen Favoriten zählt, aber man muß schon auch ein wenig auf dem Boden bleiben und darf nicht gar eine Unmenge an zuvor nicht veröffentlichter Musik erwarten. Klanglich hingegen könnte die Music Box-CD hingegen schon eine deutliche Verbesserung gegenüber der teilweise etwas unsauberen französischen Universal-CD von TESS bieten, die vor jetzt auch schon 23 Jahren erschien.
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SUGARLAND EXPRESS wird erst nächstes Jahr 50 Jahre alt. Das könnte dann definitiv der Anlaß sein, die Musik auf CD zu bringen - scheint mir wahrscheinlicher als noch dieses Jahr. Und STORY OF A WOMAN ist von 1970 - paßt also auch nicht auf den 60s-Clue. Von daher bleibe ich dabei: Einer der beiden erwähnten Universal-Titel aus den 60ern könnte durchaus THE RARE BREED sein.
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Dieser Schlag-auf-Schlag-Output ist doch ganz einfach nur aus der Not heraus geboren. Das hat MV Gerhard selbst längst eingestanden und es hat somit nichts mit einer "Vorproduktion" anderer Titel zu tun. Die US-Studios, die überhaupt noch Lizenzen vergeben (Warner und Disney/Fox gehen für LLL ja seit geraumer Zeit ohnehin nicht mehr) lassen sich mit ihren "approvals" endlos Zeit und so liegen mehrere Titel seit Monaten in der Wartestellung, die das ganze Jahr durch nicht gebracht werden konnten. "Waiting for approvals" ist hier das eigentliche Stichwort.
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Ich lese gerade nochmals das Posting von MV Gerhard vom September bei FSM. Da erwähnt er zwei Universal-Titel aus den 60ern, die dieses Jahr noch bei LLL erscheinen sollen. Einer davon könnte also durchaus THE RARE BREED sein sofern es ein "approval" seitens des Studios gab: "Warner Bros and Fox were a huge part of FSM release slate. Both companies as of 2023 are not working with the labels any more (WB closing its doors and Fox being absorbed by Disney) Disney works with Intrada, but apparently there are approval issues and delays. Sony has element issues. MGM and Paramount are wonderful to work with but so much of their catalogs have been mined there is not much left. That leaves Universal....we have some great projects lined up with them, two of them scheduled for this year both from the 1960s." https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?forumID=1&pageID=2&threadID=152090&archive=0
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Die Nic Raine-Suite von Silva mit den 18 Minuten finde ich zwar an sich ganz annehmbar, ziehe aber demgegenüber das deutlich fülliger klingende und auch nuancierter gespielte Original eindeutig vor. Deshalb ist eine Veröffentlichung der Originalaufnahme unter der Leitung von Joseph Gershenson für mich schon nochmals ein anderes Kaliber, so daß ich auf die Suite dann verzichten könnte. Ich vermute fast, daß die Musik innerhalb der Universal Classics Collection kommen wird. Es ist schon klar, daß Label wie Intrada oder LLL sehr scharf drauf sind, gerade diesen noch offenen Williams-Titel zu veröffentlichen, denn er wird sich dank Western-Genre natürlich auch noch besser verkaufen als der doch sehr obskure STORY OF A WOMAN. Williams + Western - das ist auf alle Fälle eine sichere Bank.
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Es ist wohl eher davon auszugehen, daß THE RARE BREED noch in naher Zukunft mal erscheint - entweder bei Intrada oder bei LLL. Williams scheint einer Veröffentlichung dieses Scores jedenfalls tatsächlich inzwischen zugestimmt zu haben, da Stéphane Lerouge in diesem französischen Interview davon spricht, daß er den Titel gern auf die Decca-Box gepackt hätte zusammen mit den anderen Williams-Western-Scores, es aber zu kompliziert gewesen sei und die Musik ja aber sowieso auch in den nächsten Monaten von einem anderen Label komme: https://www.underscores.fr/chroniques/disques/2023/10/the-legend-of-john-williams/ Ich hätte STORY OF A WOMAN zwar interessanter gefunden, aber ganz schlecht wäre RARE BREED nun auch nicht. Immerhin wäre es eine Erstveröffentlichung.
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Ja, SCOPONE ist natürlich schon gänzlich anders als etwa FUMO DI LONDRA. Ich verstehe ein wenig, was Du meinst, da die meisten der Piccioni-Sordi-Scores doch eher einen zeitgemäßen Lounge-Charakter haben. Ich finde aber z.B. AMORE MIO AIUTAMI (1969) oder große Teile von BELLO ONESTO EMIGRATO...(1971) - da vor allem das herrlich ausladende Hauptthema mit Edda-Solo-Vokalise- doch auch ganz schön und durchaus einen Kauf wert. SCOPONE SCIENTIFICO ist gegenüber den anderen Piciconi/Sordi-Titeln etwas altmodischer, was im Film vor allem an der alten US-Millionärin (Bette Davis) und ihrem Ex-Liebhaber und Gehilfen (Joseph Cotten) liegt. Piccioni hat seine Musik zu einem Gutteil auf diese Charaktere abgestellt. Mir persönlich hatte er an 2003 im Interview auch erzählt, daß er sich beim Hauptthema, das mal fürs volle Orchester, mal für Klavier erklingt (also "Lunga storia d´amore" auf der CD) ein wenig von dem Irving Berlin-Song "Let´s Face the Music and Dance" aus dem Fred Astaire-Musical FOLLOW THE FLEET von 1936 hat inspirieren lassen. Wir haben dieses unheimlich elegante Ohrwurm-Thema aus SCOPONE beim Mittagessen auch gemeinsam gesungen. Ich habs ihm zuerst vorsingen müssen, da er es zuerst gar nicht mehr so genau kannte, dann kam die Erinnerung wieder bei ihm und er hat dann mitgesungen. Eine tolle Erinnerung! Mit knapp 30 Minuten ist das SCOPONE-Album natürlich nicht besonders lang und es gibt auch zwei, drei Partymusiken als Füllsel drauf, die eher Easy Listening sind wie "Cocktails from Manhattan" und "Gioco di danari", aber für mich reißen es die beiden Hauptthemen raus, denn das zweite, das in "Roma amara" erscheint, ist auch sehr elegisch und könnte zum Teil fast von Rota oder Rustichelli stammen. Es ist schon eben auch ein bißchen itailenische Folklore noch mit drin bei der Musik, was mir aber besonders liegt. Man muß vielleicht auch den Film kennen und schätzen, um der Musik einiges abgewinnen zu können, was bei mir halt der Fall ist. Ich würde diese CD deshalb nicht jedem empfehlen, sondern nur dem, der für typisches italienisches Kolorit aufgeschlossen ist. Auf Youtube kann man übrigens interessanterweise das für die CD verwendete Album Master aus dem Piccioni-Archiv sehen, das jemand namens Giuliano Radiociotti in Rom schon vor ein paar Jahren offenbar gemastert hat. In dem Video wird zunächst gezeigt, wie mit dem Band umzugehen ist, was da alles dabei ist und dann gegen Ende erklingt der komplette erste Track "Lunga storia d´amore" ab etwa Minute 5:07:
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Ach, das sehe ich ja jetzt erst, daß sich der Quartet-Ankündigungstext zu SCOPONE SCIENTIFICO oben versehentlich gleich zweimal eingeschlichen hat. Hier also noch ergänzend der richtige zu TRE FRATELLI: Quartet Records, in collaboration with Gruppo Sugar and Revelation Music Italy, presents the world- premiere release of the highly requested score by Piero Piccioni (MORE THAN A MIRACLE, CADAVERI ECCELENTI, PLAYGIRL 70, SARTANA) in his iconic collaboration with director Francesco Rosi, with whom he began working in 1959 on the film I MAGLIARI and continued until 1987 with CHRONICLE OF A DEATH ANNOUNCED. TRE FRATELLI, winner of four Nastro di Argento and nominated for an Oscar for Best Foreign Film, stars Philippe Noiret, Michele Placido, Vittorio Mezzogiorno and Andrea Ferréol. It’s a strong and moving drama about the relationships of three brothers who return to the village where they were born after the death of their mother. Piero Piccioni composed a deeply delicate score dominated by one of his most beautiful themes: a bittersweet melody for piano and strings that dominates the score in different and intimate versions. Although it was one of the most desired scores by the composer’s fans, and one of his greatest efforts in the last part of his career, the score of TRE FRATELLI has remained unreleased until today (only one track was released on a French vinyl dedicated to the Rosi-Piccioni collaboration in the early eighties). This edition includes the complete score from original master tapes vaulted in mint condition at the Piccioni estate and transferred in high resolution. The album has been sequenced by Claudio Fuiano and mastered by Chris Malone, and is packaged in a three-sided folding digipack.