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Soundtrack Board

Max Liebermann

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  1. Das Monster fand ich bei PROPHECY immer am uninteressantesten. Tatsächlich ist die erzählerische Einbettung aber sehr gelungen: die Großstadt, die Demos, das gutbürgerliche Paar, er sozial engagierter Arzt, sie Cellistin im Orchester, später dann die Konflikte der Ureinwohner mit der ortsansässigen Papierfabrik. In den sozialen Details, die einen Großteil der Atmosphäre ausmachen, ist der Film im Grunde ein typischer New-Hollywood-Vertreter. Würde man einen Monsterfilm heute so aufziehen, wäre man im tiefsten Indie-Kino unterwegs (Kelly Reichardt remaked THE PROPHECY, das wär mal was). Von Zeit zu Zeit schaue ich mir den Film jedenfalls gerne an, vor allem das erste Drittel ist großartig! *Und die Musik ist klasse!!!
  2. Tolles Credit Design! Könnte man heute immer noch so machen.
  3. Aber ein Score wie LES CHOSES DE LA VIE (1968) ist doch stilistisch gar nicht so weit weg? Und seltsam, ich hätte schwören können, "Searching for Mirella" ist eine Stereo-Aufnahme. Egal, so oder so ein schönes Stück.
  4. Danke dir für die Tracks! Schöne Musik, auch typisch für die Zeit, würde ich sagen. Melancholisches Euro-Thema mit halligen Streichern. Golden-Age-Bezüge sind zwar da, wären mir aber gar nicht so aufgefallen. Schade, dass ein Gutteil in Mono ist. Der Wechsel ins Stereobild (Searching for Mirella) ist dann jedenfalls der Hammer, die Aufnahme ist viel trockener, mit plastischem Panning, das Stück selber nimmt ein bisschen die Barock-Figuren eines Philipp Sardes vorweg (mal so dahinfabuliert). Oder vielleicht hat Morricone in der Zeit auch schon Vergleichbares geliefert. Und nach mehrmaligem Anhören: Ja, das Thema ist wirklich schön! Begleitet einen auch nach dem Hören.
  5. Klingt gut, klingt aber schon in der Ankündigung ein bisschen nach Entschuldigung. Spectral Shimmers hat mich jedenfalls immer sehr interessiert. Wäre ja schön, wenn es zumindest fürs Radio aufgezeichnet würde.
  6. Bei mir ähnlich. Und ich muss zugeben, als potenzieller Abnehmer den Preis vorzuschlagen, sowas nervt mich inzwischen. Aber da spreche ich natürlich nur für mich selbst.
  7. David Koepp, schon wieder? : /
  8. Als Fan von Horners HOUSE OF SAND AND FOG würde ich dem bedingt zustimmen. Gemessen an der Ereignislosigkeit dieser Musik ist das Album sicher zu lang, aber das Besondere an Filmmusik im Ganzen ist doch auch ihre Formlosigkeit, also dass sie sich den Gattungen des Konzertbetriebs gar nicht beugen muss. Das Funktionieren im Film ist da schon heikler, so subjektiv ist das nun auch wieder nicht.
  9. Schönes Konzert, für meinen Geschmack müssen aber manche Stücke zu sehr als Steilvorlage für Mutters Virtuosentum herhalten, anstatt dass sich Mutter wirklich in den Dienst der Musik stellen würde. Gut fand ich deshalb "Cinderella Liberty", wo mal nicht nur auf die Tube gedrückt wurde. Zumindest ist mir jetzt klarer, warum ich Yo-Yo Ma oder Hilary Hahn so mag. Übrigens seltsam auch die Sitte, bei Live-Übertragungen immer irgendwelche Lokalprominenz zwischenzuschneiden, hässliche, geliftete Münchner, die wahlweise applaudieren oder in der Nase bohren. Das war schon bei den Wien-Konzerten so, könnte man mal wieder abschaffen. (*mecker*)
  10. Sehr schade, mehr von UNE HISTOIRE SIMPLE wäre toll (gibt natürlich den Sautet-Sampler), und auf PREMIERS DÉSIRS warte ich schon lange. Wen's interessiert (trotz Themenferne, trotz Nackedeis):
  11. Ist mir auch aufgefallen. Finde ich entgegen meiner Gepflogenheiten sogar gut, da Sarde auch sehr kurze Scores geschrieben hat, die man bei Interesse nun einzeln erwerben kann (z. B. PONETTE).
  12. Naja, Horner und seine "Emotions". Bei THE NEW WORLD sind einfach zwei Welten aufeinandergeprallt, Malick ist mit seinen Filmen auf ganz andere Erfahrungen aus als Horner mit seiner kalifornischen Geradlinigkeit. Horner hätte auch bei Tarkowski, Tarr oder den Tavianis kapituliert, und es ist nicht anzunehmen, dass er sich mit dieser Art von Kino jemals beschäftigt hat. Wagners "Rheingold" funktioniert großartig im Film, besser als es jeder Movie Score hinbekommen hätte. Tatsächlich ist gar nicht so wenig von Horners Musik im Film gelandet, und ich fand sie in der Regel irritierend - abgesehen von den wunderbaren Blechbläser-Arrangements! Aber der ganze Streicherkitsch passt mit Malicks assoziativem Erzählen überhaupt nicht zusammen. In TREE OF LIFE hat er es meiner Meinung nach dann besser hinbekommen mit einer Melange aus ECM-Aufnahmen und Desplat als musikalischen Brückenbauer.
  13. Na Malick ist gläubiger Katholik und hat einen Film über einen gläubigen Katholiken (Jägerstätter) gedreht, der für seinen Glauben in den Tod gegangen ist. Die Gottessuche in Malicks Filmen ist ja nicht zu übersehen, TREE OF LIFE z. B. ist voller existenzieller Fragen und liefert Malicks Haltung, den Weg der Gnade, das christliche Prinzip der Barmherzigkeit, gleich mit.
  14. Danke für den Tipp! Ja klar, ist nicht jedermanns Sache. Zum einen aber kenne ich die Suite noch gar nicht, und zum anderen bin ich durchaus empfänglich für reine Klangcollagen. Das ist bei mir auch keine verkopfte Angelegenheit, sondern die reine Lust am Klang, am Überschreiten von Grenzen hin zu etwas Gestaltlosem, Traumhaften. Solche Stücke können in Bereiche vordringen, in die tonale Musik niemals hinkommt, das finde ich an atonaler Musik generell toll. Der ganze intellektuelle Überbau, den z. B. ein Stockhausen dann noch mitgeliefert hat, war mir hingegen immer egal.
  15. Ich hoffe ja, dass INVADERS eines Tages nochmal neu aufgelegt wird. Vor allem die Musique-Concrete-Suite interessiert mich, gibts die denn evtl. auch an anderer Stelle zu hören? Für 100 Euro liegt die CD nach wie vor in der Soundtrack Corner rum, aber das ist mir zu üppig.
  16. Tiere in Disneyfilmen sind keine Tiere sondern repräsentieren Menschen. Das Gesellschaftssystem in "König der Löwen" steht natürlich für die menschliche Gesellschaft. Man kann, wenn man mag, Kindern die Botschaft vermitteln: "Liebes Kind, fressen und gefressen werden, das ist der Lauf der Dinge. Daran ist nicht zu rütteln." Es ist allerdings ein reaktionäres Weltbild, gelinde gesagt, verpackt in bunte Bilder. Und es ist nur so lange erträglich, solange wir uns mit den Löwen identifizieren, nicht mit den Antilopen. (Žižek: "It's easy when you are on the top.") Im realen Leben entsprechen die meisten von uns allerdings eher den Antilopen. Daran könnte man mal denken, wenn man den Film das nächste Mal seinen Kindern zeigt. Im Übrigen, die leidigen Argumente wie "dramatisieren", "einfach mal die Fresse halten" usw. sind keine. Alles ist politisch. Auch "Die Fischerin vom Bodensee". Gerade die, würde ich behaupten.
  17. Das zeigt ja, dass sich die Macher ihrer Botschaft bewusst gewesen sind. Und lässt den Film umso reaktionärer erscheinen. Ich habe den Trickfilm als Heranwachsender im Kino gesehen und wirklich gehasst. Zunächst aus dem Bauch heraus, später wurde mir klar, warum.
  18. In manchen Sparten gibts eine Longlist, dann wird die Shortlist ausselektiert usw.. Keine Ahnung aber, ob das in allen Sparten so ist.
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