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Scorechaser
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Link, der Buttler

Die junge Studentin Jane assistiert während den Semesterferien Professor Philips bei seinen Versuchen in einem schmucken Anwesen im schottischen Hochland. Philips, der ein ausgezeichneter Tierforscher ist, beschäftigt sich mit der Intelligenz von Affen und beherbergt in seinem Wohnsitz zwei Schimpansen sowie einen alten ausgedienten Zirkusaffen, der ihm in der Studienzeit als Versuchsobjekt diente. Der Orang-Utang namens "Link" war früher als "Meister des Feuers" bekannt und versteht sich im Umgang mit Streichhölzern und Zigarren, hilft dem Professor mittlerweile (im Butler-Kostüm) beim Haushalt und mit den anderen beiden Tieren, da er für die Versuche schon zu alt ist. Jane lernt schnell den Umgang mit den Tieren, denen man klare Grenzen setzen muss, doch als Link erfährt, dass er eingeschläfert werden soll, gerät das geordnete System aus den Fugen. Als der Professor verschwindet, sieht sich Jane drei aggressiven Tieren ausgesetzt.

Richard Franklins Film beinhaltet eine klare Botschaft: "Tiere sind kein Spielzeug" und wurde unter gehörigem Aufwand gedreht, denn alle drei Affen sind meisterhaft dressiert. Zu keinem Zeitpunkt wurde auf kostümierte Menschen oder mechanische Puppen zurück gegriffen, was den in die Jahre gekommenen Streifen auch heute noch beeindruckend macht. Wirklich ernst nehmen kann man den Film allerdings aus verschiedenen Gründen nicht, denn dazu ist der Film atmosphärisch nicht dicht genug inszeniert. Das gewisse Etwas fehlt dem Film trotz ambitionierter Darsteller und toller Lokalität, denn Franklin inszenierte einen soliden - wenn auch ob der Thematik recht eigenständigen - Film. Als die Stimmung kippt und sich die junge Studenten den drei Tieren ausgesetzt fühlt oder der lange Showdown am Ende sind nett - aber mehr auch nicht. Ein Film, den man sich ansehen kann und der einen unterhält, solange man nicht zuviel erwartet.

Zur Musik: Jerry Goldsmith habe seinen Film gerettet, soll Franklin einmal gesagt haben. Gerettet werden musste der Film nicht unbedingt, denn grottenschlecht ist das ganze ja nicht, wenn auch nicht überragend. Dass Goldsmith tatsächlich im Stande war, Filme zu retten, sehen wir an unzähligen B-Movies der 70er, die ohne die Musik nur halb so interessant wären, doch ob das auch auf "Link" zutrifft, wage ich zu beweifeln.

Goldsmith war Ende der 80er in einem kreativen Tief gelandet und seine Musik litt nicht selten an dem massigen Einsatz von elektronischen Elementen. "Link" ist da keine Ausnahme, denn zu größten Teilen wir die Musik in ein sehr strenges Raster aus einem Drum-Computer-Beat gezwängt, der der Musik eine äußerst trashige Atmosphäre verleiht. Trotzdem trifft man auch hier die für den Komponisten typischen ungeraden Rhythmen an. Das Hauptthema dürfte unter eingefleischte Goldsmith-Fans Kult-Status erreicht haben und spielt besonders auf Links alte Zirkuskarriere an. Das sehr durch Chromatik geprägte Thema wird oft von einem flötenähnlichem Synthie gespielt, doch leider klingt das Thema viel zu albern, als dass es den Film ernsthaft untermalen könnte. Dass Goldsmith das Thema oft in seiner komödiantischen Natur einsetzt, schadet dem Film erheblich, denn es wirkt, als habe Goldsmith diesen nicht ernst genommen. Die kurzen lyrischen Momente für die schottische Landschaft sind von typischer Goldsmith'scher Einfachheit und hin und wieder packt der Meister sogar einige kurze Momente fast rein orchestrale Horrormusik aus. Hier zeigt sich doch, was für ein Könner Goldsmith war, so variiert er zum Beispiel den B-Teil des Themas beim Absturz eines Autos in herrlich jaulender Stravinsky-Manier in den Violinen, verleiht dem Thema in einer noblen Streicherpassage enen recht behäbigen und ernsten Charakter, packt bei Links erster angezündeter Zigarre sogar echte Zirkusfanfaren aus, doch all diese kleinen Momente reichen nicht aus, "Link" auch nur ansatzweise auf die Ebene eines "gelungenen" Scores zu hiefen. Zu trashig, zu albern, zu gleichförmig ist diese immerhin recht individuelle Musik im Werk des Komponisten. Lohnen tun sich die extrem seltene Varèse und die schon längst überteuerte Intrada-CD also nur für eingefleischte Fans und 80er-Nostalgiker.

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Link, der Buttler

Gott, den hab ich vor einem Monat auch mal wieder gesehen...der Film hat ja einen eher schlechten Ruf und obwohl die Schwächen leicht zu identifizeren waren (voran Elisabeth Shue, die als Studentenpüppchen vom Dienst eine Totaldoof-Aktion auf die nächste folgen läßt und damit zum extremen Nervfaktor wird), fand ich den schon recht einmalig. Besonders in der 2. Hälfte, wenn Links langsame Wandlung zum Psychokiller vollzogen wurde, sind etliche Szenen ziemlich beunruhigend (der Hund, das Auto).

Leider hat Franklin das eigentliche Potenzial nicht erkannt: hätte er sich mehr an JAWS/Alien (Mensch gg. Bestie, Frau als Heldin) orientiert und weniger an den üblichen Freitag-der-13.-Abzählreimen wäre der Film richtig gut geworden. So kommen immer wieder 0815-Charaktere in die Handlung, die offensichtlich nur als "Affenfutter" verheizt werden, während die eigentliche Heldin mit offenem Mund daneben steht.

Goldsmith hat hier einen "high concept"-Score angestrebt - der funktioniert entweder 100% oder er säuft gnadenlos ab. Irgendwie schafft Goldsmith beides nicht ;). Der MAIN TITLE erschien mir erst als großer Mißgriff, da deutlich zu "cheesy" mit den elektronischen Affengrunzlauten, aber im Film entwickelt das Ganze eine perverse Logik. Die 2. Hälfte wirkt dabei überzeugender, da hier deutlich rauhere, dissonantere Töne angeschlagen werden (MISSING LINK, der die Autoszene untermalt usw.). Wenn man Goldsmith hier und da etwas gebremst hätte, sowohl bzgl. der überbordenden Elektronik als auch der penetranten Wiederholung des Themas, könnte ich dem Score deutlich mehr abgewinnen. Trotzdem bleibt unterm Strich ein interessanter Score, der nicht lustlos runtergeschrieben wirkt (wie etwas RENT-A-COP oder NOT WITHOUT MY DAUGHTER).

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Kann ich alles so unterschreiben, Sami :) "Link" ist in seiner Thematik sehr originell, in seinem Konzept aber 100% durchschnittlich, sodass er sich (leider) in die unzähligen Horrofilmchen nach dem bewährten "Zehn-kleine-Negerlein"-Prinzip einreiht. Wie schon in meinem Beitrag geschrieben bin ich mir über Goldsmiths kleine kompositorische Kniffe in der Musik bewusst, aber leider werden diese kleinen Lichtblicke durch die ewigen Beats und das zu alberne Thema völlig kaputt gemacht. Ich habe den Film mit meiner Freundin und einem Kumpel gesehen und der fragte mich mehrmals, ob der Komponist seine Musik ernst gemeint hätte. So viel zum Thema Wirkung...

Naja, eine viel größere Schlaftablette schrieb Goldsmith zu diesem Film, den ich diese Woche sah:

Warlock - Satans Sohn

1687 wird ein Hexenmeister kurz vor seiner Hinrichtung von den dunklen Mächten befreit und in das Jahr 1987 katapultiert. Hier erhät er den Auftrag von Satan, die drei Teile der unzerstörbaren Hexenbibel wieder zu vereinen, denn die Schrift beinhaltet den verlorenen Namen Gottes, der - rückwärts ausgesprochen - die komplette Schöpfung rückgängig macht. Also reist Warlock durch ganz Amerika um in antiken Tischen und alten Scheunen die Papiere zu suchen um sich den Titel "Satans Sohn" zu verdienen, doch er muss sich beeilen, denn Hexenjäger Redferne ist ihm aus der Vergangenheit nachgereist und macht mit der von Warlock mit einem Altersfluch belegten Kassandra Jagd auf den besonnen Bösewicht mit weißem Pferdeschwanz.

"Warlock" ist definitiv eine klassische 80er-Trahsperle, die aber im Vergleich zu anderen ähnlichen Filmen nie langweilig wird. Zum Einen schafft es Regiesseur Steve Miner, die nicht ganz uninteressante Handlung flott zu inszenieren und zum anderen sind die Effekte, mit denen der Film aufwartet sehr niedlich. Besonders klasse sind natürlich die Flugkünste Warlocks oder Redferns Hexenkompass sowie der mit Donner und Blitz geladene Showdown auf dem Friedhof - spätestens hier bleibt kein Auge trocken. Das Problem ist nur, dass der Film nicht weiß, auf wessen Seite er steht, denn Warlock soll zwar sehr böse sein, tatsächlich gewinnen der ruppige Redferne und der fast edel und kultiviert wirkende Warlock die Symphatie des Zuschauers zu gleichen Teilen. Hier hätte der Film in Bezug auf Warlock etwas drastischer sein können, da der Hexenmeister auch nicht davor zurück schreckt, Kinder zu töten oder seinen Opfern Zungen abzubeißen. Das Motiv, die komplette Schöpfung rückgängig zu machen ist natürlich vollkommen hanebüchen, denn was soll Satan denn anfangen, wenn es nichts mehr gibt? Aber so etwas sollte man sich bei derartigen Filmen nie fragen, denn was zählt ist nur die reine Unterhaltung und die bekommt man, wenn man sich mit trashigen 80er-Filmen anfreunden kann.

Zur Musik: Für Komponist Jerry Goldsmith war dieser Film die erste von zwei Arbeiten mit Steve Miner ("Forever Young"), für die Goldsmith das National Philharmonic Orchestra zur Verfügung stand, doch wer sich auf einen schönen orchestralen und experimentellen Horrorscores des Meisters freut, wird bitter enttäuscht, denn auch hier kann Goldsmith nicht die Finger von überflüssiger (!) Elektronik lassen. Besonders schlimm ist die Verwendung von Posaunensamples, obwohl Goldsmith echtes Blech zur Verfügung stand und die furchtbar tröpfelnden Synthgeräusche, die man viel besser mit einem Marimba- oder Xylophon hätte erzeugen können. Über sehr lange Passagen dümpelt die Musik im Film recht wirkungsvoll aber auf CD sehr langweilig dahin, denn leider ist schon ein wichtiger Bestandteil der Musik - das Hauptthema - nicht überzeugend gestaltet. Nur von Synth-Pizzicato-Streichern (warum auch immer) und Synthmarimbaeffekten unterlegt spielt ein möglicherweise echtes Akkordeon im Vorspann das nette, aber in dieser uninspirierten Instrumentierung mäßige Thema, bevor es in den Streichern voll ausgespielt wird. Entsprechend harmonisiert und mit einem Kontrapunkt in den tiefen Streichern, der wie ein Echo des Themas klingt sowie der Einbeziehung altertümlicher Klauseln (bestimmte Satzform der Stimmen am Ende der Melodie) erhascht Goldsmith kurz so etwas wie eine Stimmung, fällt dann aber in seine monotones tröpfelndes Klangbild zurück.

Einige Lichtblicke scheinen die leicht modernistisch angehauchten Streicherpassagen für Warlocks Flucht mit den dissonanten Glissandi zu sein, doch all das haben wir schon hundertmal und interessanter gehört. Ein Jerry Goldsmith schüttelt so etwas müde aus dem Ärmel - nur so klingt's dann auch. Die Actionmusik bei der Wetterfahnenszene (die filmisch "grandios" ist) ist gewohnt im ungeraden Rhythmus und nimmt sogar etwas Fahrt auf, doch erst die letzte Viertelstunde zum Showdown und dem anschließenden Finale weiß zu überzeugen. Hier geht Goldsmith noch einmal unerwartet in die Vollen und lässt beim Kuss der Protagonisten endlich mal etwas Fantasy-Stimmung aufkommen. Insgesamt lassen sich aus dem 54-minütigen Album rund 10 Minuten unterhaltsames und interessantes Material extrahieren, der Rest ist dermaßen lustlose und runtergekurbelte Routine, dass es kaum Freude bereitet, sich ernsthaft damit auseinander setzen zu wollen.

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Als "besonders schwach" würde ich die Musik nicht bezeichnen wie bereits diskutiert, aber als schwach. Warum die uninteressantesten? Zum Einen, weil ich "Link" und "Warlock" als Filme auf eine gewisse Art und Weise mag, zum Anderen, weil ich mir Goldsmiths Werke in dem wahrscheinlich noch bis ins das Jahr 2012 reichende Marathon von "schlecht" über "belanglos" zu "interessant", "gut" und "ausgezeichnet" anhören/ und sehen will. Dabei habe ich eine "abklapper"-Liste erstellt, die lose nach Genre, Entstehungszeit und Qualität geordnet ist. Am Anfang zählte die Entstehungszeit mit "Studs Lonigan", dann kamen komödiantische Thriller aus den 60ern wie die "Flint"-Filme und "Der Preis" und jetzt arbeite ich die ganzen 80er ab, bevor es mit "Along Came A Spider" und "The Vanishing" in die 90er-Thriller geht, die von "Basic Instinct" gekröhnt werden. Ziel ist es, letzten Endes eine möglichst komplette Sammlung an kurzen Texten zu mindestens 80% der von Goldsmith vertonten Filme mit Musik zu erstellen. Dabei erhebe ich keinen Anspruch auf tiefste musikalische und filmische Analysen sondern schildere kurz den Inhalt und bemerke entscheidende Punkte. Bei Filmen wie "Star Trek" oder "Alien", bei denen man zumindest über die Musik nicht streiten kann, sind es halt "Fülltexte" aber dafür kann man sich auch über Besprechungen von "Inchon", "Shock Treatment" und "City of Fear" freuen. :)

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Schönes Vorhaben - ich selbst würde mich aus Zeitgründen aber niemals mit einem Film wie WARLOCK auseinandersetzen. Von daher: Hut ab... ;)

(LINK würde ich im Übrigen mit 3,5 von 6 Sternen bewerten und damit ein "solides gut" vergeben.)

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Habe den Film als Kind ausschnittsweise gesehen und danach schlimme Alpträume gehabt. Kann mich nicht mehr an Details erinnern, nur noch vage Eindrücke und verschwommene Bilder: ein dichter Wald, Pferde, ein Dolch, dunkles Blut.

Goldsmiths Musik kenne ich, finde sie aber bis auf wenige Passagen absolut belanglos. Kann da deinen Ausführungen absolut zustimmen.

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Habe den Film als Kind ausschnittsweise gesehen und danach schlimme Alpträume gehabt.

Ist das der Grund, weshalb Du den nicht nochmal sehen willst? Bist doch sonst nicht so schreckhaft ;) Wälder, Pferde und Dolche kommen in dem Film aber kaum bis gar nicht vor, vielleicht verwechselst Du ja was aber natürlich gibt es gefühlte tausende Filme, mit denen man sich beschäftigen kann und sollte, bevor man zu "Warlock" greift.

Am Wochenende ging's jedenfalls weiter bei mir mit:

Nicht ohne meine Tochter

Die Geschichte um Betty Mahmoody, die mit ihrer Tochter trotz berechtigter Zweifel mit ihrem iranisch-stämmigen Mann für zwei Wochen in dessen Heimatland geht, von ihm und seiner Familie festgehalten wird und die Hölle auf Erde erlebt, erregte gegen Ende der 80er Jahre sehr viel Aufmerksamkeit. Field hielt ihre Erlebnisse in einem Buch fest, das 1991 mit Sally Field und Alfred Molina verfilmt wurde. Handwerklich solide von Regiesseur Brian Gilbert umgesetzt zielt dieser Film rein auf die emotionale Wirkung ab und erreicht diese durch kräftige Schwarzweißmalerei. Der Wandel des fröhlichen amerikanischen Familienvaters zum iranischen Tyrann ist nur angedeutet, die Gründe für Moodys Handeln werden zu keinem Zeitpunkt deutlich. Dass sich der Film nicht schämt, die Protagonistin mehrmals schreien zum lassen, in was für einem "primitiven" Land sie sich befindet, dass alle Straßen mit Ayatolla-Bildern zugekleistert sind, stets der Muezin im Hintergrund säuselt und dass die iranischen Sätze nicht untertitelt sind, erweckt in mir als Nicht-Iran-Experten eher den Eindruck, man wolle hier auf Krampf ein ganzes Land in den Schmutz ziehen als sachlich schwere soziale Folgen in einem von Religion bestimmten Land aufzeigen. Wenn dann der böse Iraner mehrmals in Eiltempo auf die Kamera zumarschiert kommt und wild auf auf die Ego-Perspektive der Protagonistin einprügelt ist es um die Glaubwürdigkeit jedenfalls vollends geschehen. Immerhin ist Sally Fields Versuch zum Ausbruch aus der Ehehölle teilweise recht spannend, die tatsächliche Flucht allerdings verläuft so reibungslos, dass man dann letzten Endes nach der unvermeidlichen Einstellung auf die amerikanische Flagge endlich froh ist, dass der Abspann läuft und man diese stimmungsmachende Machwerk überstanden hat.

Zur Musik: Während Komponist Jerry Goldsmith durch seine Werke aus den 60ern, 70ern und frühen 80ern bekannt dafür war, Filmen eine dramaturgische Tiefe durch die Musik einzuhauchen, tut er bei "Nicht ohne meine Tochter" genau das Gegenteil und untersützt die grobschlächtige Sicht des Films auf den Iran. Für die gute und frei denkende amerikanische Frau und das enge Verhältnis zu ihrer Tochter komponierte Goldsmith ein oft von den Streichern und der Flöte gespieltes Hauptthema, das von seiner Charakteristik mit anderen Themen dieser Zeit wie z. B. "Sleeping with the Enemy" verglichen werden könnte. Kein großer Wurf, aber nett anzuhören allemal. Dem entgegen stellt der Komponist ein aggressiver und leicht orientalisch anmutendes Thema, das stets in einem Art Quasi-Holzbläser-Synth-Gewand daherkommt und mit furchtbar hallenden Elektronik-Tomtoms und weitere brummelnden und schnarrenden Samples unterstützt wird. Zu Gunsten der Elektronik strich Goldsmith sämtliches Blech aus der Besetzung, doch was bei "Coma" noch wunderbar funktionierte entpuppt sich hier als stets gleiche Klangkombination aus unspektakuläre Harmonien spielenden Streichern und uninteressanten Melodiefetzen der Holzbläser. Goldsmith ist sich tatsächlich nicht zu schade, dass hohe Fagott und die Oboe mit absoluten Orient-Klischee-Motiven einzusetzen. Nicht ein einziges Mal gelingt es dem Komponisten, wirklich eine Stimmung oder Emotion einzufangen, zu abgeschmackt oder belanglos sind die Bausteine, aus der er diese Musik zusammen setzte. Als eine der schwächsten Musiken im Schaffen des Komponisten überhaupt markiert diese Musik jedoch immerhin mit "Mr Baseball" zusammen das Ende der schweren Schaffenskrise Goldsmiths, denn 1992 ging es mit "Basic Instinct" wieder deutlich aufwärts.

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Angie

"Angie" ist definitiv einer dieser Filme, die dem Zuschauer verkaufen wollen, dass es so oder so ähnlich hätte passieren können und passiert, die dem Zuchauer das ganz normale Leben verkaufen wollen mit all seinen Höhen und Tiefen aber letzten Endes nur aus den Vollen schöpfen, damit auch ja kein Auge trocken bleibt - in beiderlei Hinsicht. Protagonistin des Films ist Angela, die in einem italienischen Viertel in Brooklyn in einer sehr kleinbürgerlich strukturierten aber nicht unsymphatischen Umgebung aufwächst. Als sie von ihrem langjährigen Freund Vinnie ungewollt schwanger wird und in einem Museum den Yuppie-Anwalt Ned kennen lernt fragt sie sich plötzlich, ob das Leben nicht mehr zu bieten hat und lehnt Vinnies Antrag ab, führt eine immerhin sieben Monate dauernde Affäre mit Ned, der sie aber kurz vor der Geburt sitzen lässt. So weit, so gut, doch hier überschlagen sich die Ereignisse: Angies Kind kommt körperlich behindert zur Welt und akzeptiert anscheinend nicht seine Mutter, weshalb Angies Stiefmutter auf die Idee kommt, das Kind heimlich zu säugen um so über ihre frühere Fehlgeburt hinwegzukommen. Angie reißt aus und fährt runter nach Texas, um ihre leibliche Mutter zu suchen, die sich dann als schizzophren entpuppt. Daraufhin erfährt Angie, dass ihr Kind im Koma liegt und fährt wieder rauf nach Hause um endlich Verantwortung für sich und das Kind zu übernehmen.

Das Konzept des kleinen aber feinen Films über die Liebe und das Leben stoplert spätestens ab der Affäre mit Ned über die unglaubwürdige Handlung, die sich zu einem viel zu kruden Hürdenlauf der Schicksalsschläge entpuppt. Immerhin wird der Film dadurch nicht langweilig, aber trotzdem verzweifelt man an seiner Verkrampftheit und fragt sich zudem, warum all die Nebencharaktere in den Film geworfen werden ohne dass weiter auf sie eingegangen wird, So ist die schlecht laufende Ehe zwischen Angies bester Freundin und ihrem arbeitslosen Mann völlig unerheblich, das schlechte Verhältnis zwischen Angie und ihrer Stiefmutter wird gar nicht erläutert und wenn Ned nur eine Frau zum Spielen haben wollte: Warum holt er sich dann eine vulgäre schwangere Frau in sein Loft ohne dass seine Frau (Natürlich ist dieser gemeine Kerl verheiratet) etwas bemerkt? Der Film ist leider zu platt, zu wenig subtil und zu bunt, als dass man ihm nur eine Minute glauben kann und letzten Endes wartet man nur noch auf das ultimative plattitüdenhafte Symbol, dass Angie sich die Haare schneidet, um einen neuen Lebensabschnitt zu symbolisieren - und auch das passiert sogar...auch noch in einer texanischen Raststättentoilette.

Zur Musik: Was auch immer Jerry Goldsmith an diesem Film fand - ihm lag dieses Projekt anscheinend am Herzen wie sich dem Booklet des Albums von Varèse-Sarabandes entnehmen lässt. Wirklich überzeugend ist seine Musik jedoch nur teilweise und das liegt hauptsächlich am Thema der monothematisch aufgebauten Musik. Goldsmith wollte für Angie ein folkloristisches Thema schreiben doch leider erinnert das Thema besonders in der Instrumentierung mit Akkordeon und E-Bass sowie den zu der Zeit unvermeidlichen Glockensynthies eher an poppige deute volkstümelnde Musik denn als aufgeweckte italienische Musik, die immerhin kurz in Form einer Tarantella anklingt. Die Musik ist eher besinnlich und klein angelegt, da weder Regiesseurin Martha Coolidge noch der Komponist einen dicken großorchestralen für angemessen hielten - zu Recht. So finden sich inmitten der mehr oder weniger interessanten Variationen des Hauptthemas einige besinnliche und intime Momente wie ein wundervolles Englishorn-Solo oder ein rührendes Stück für Streicher und Klavier für die Besprechung nach der Geburt des behinderten Kindes. Doch erst als Angie sich auf den Weg nach Texas macht, wird Goldsmiths Musik um Einiges griffiger und stärker. Er etabliert hier eine Fünftonleiter, die als Ostinato fungiert und setzt ein drängendes Trompetensolo drüber. Die Musik für die letzten 20 Minuten des Films sind wieder sehr zurückhaltend aber stimmungsvoll und einfühlsam gestaltet, bevor der Abspann mit jener unpassenden konzertanten Suite mit Trompetensolo und Akkordeon unterlegt wird.

Des Weiteren wurden - wie z.B. für den Vorspann - zeitgenössische Songs verwendet, die sich in ihrer knalligen krachigen 90er Charakteristik an Geschmacklosigkeit überbieten (wie die pinke Schrift des Vorspanns auch) und wahrscheinlich die schlimmsten Minuten der Filmgeschichte unterlegen, als Geena Davis als schwangere Angie in einem Santa-Kostüm auf den Tischen einer Betriebsfeier tanzt (Man muss es gesehen haben um zu glauben, zu was für grausamen Bildern Menschen und Regiesseure fähig sind).

Der größte musikalische Lichtblick ist wahrscheinlich der stets wiederkehrende Ausschnitt aus Massenets Ballett "Thais" - einer spätromantisch triefigen und üppigen Musik mit anmutigem Violinensolo über Harfe, die in ein fulminantes Orchester-Tutti mündet.

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Father of the Bride

Nur selten ist ein Remake besser als das Original, doch in diesem Fall stimmt es sogar..

Was hier aus dem Spencer Tracy-Film gemacht wurde, einfach nur herrlich und kongenial besetzt mit Steve Martin, der hier eine seiner besten Leistungen abgibt und an seiner Seite die wunderbare Diane Keaton, natürlich nicht zu vergessen Martin Short als Fronk (zum Schreien komisch)

Das alles in einer sehr leichten, humorvollen und gefühlvollen Inszensierung mit einer wunderbaren Musik von Alan Silvestri (einer meiner Lieblingsscores von ihm)

Ein wundervoller Film :)

10/10

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Alte Premiere-Zeiten kommen wieder hoch...im wahrsten Sinne des Wortes. B)

Es gab glaube ich genau drei Filme aus der Zeit, die das Siegel MUSIC BY JERRY GOLDSMITH trugen und ansehbar waren: "6 Degrees of Separation", "Forever Young" und "Basic Instinct". Pardon, vier, "Matinee" ist noch recht süß. Der absolute filmische Tiefpunkt war allerdings "Mom and Dad save the World".

Reminiszierend lege ich mal MALICE - EINE INTRIGE (1993) obendrauf.

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Bill Pullman als argloser Neu-England-Collegeprofessor gerät in möderische Intrigen, in denen es um Nicole Kidman, Geld, Verrat, Triebmörder und noch einiges dergleichen mehr geht. Ein genügsamer Thriller, der für den schnellen Zwischendurchhunger konzipiert wurde: obwohl flott und voller überraschender Bolzer wird den alten Todfeinden des Genres, Logik und Wahrscheinlichkeit, schnell der erigierte Mittelfinger gezeigt.

Irgendwo zwischen "Mord ist ihr Hobby" und "Sea of Love" angesiedelt, kann man den Film schon als gelungen bezeichnen - für das, was er will. Was nicht viel ist. Aber was soll's, spannend ist es allemal und mit Pullman, Kidman und Baldwins Alec auch darstellerisch halbwegs kompetent über die Runden gebracht. Regie führte Harold Becker, der bei MALICE und CITY HALL mit JG zusammenarbeitete.

MALICE gehört zu der Sparte von 90er-Sargnägeln, die Goldsmiths Ruf als Innovator und kompromißlosen Perfektionisten endgültig der Vergangenheit überantworteten. Ein bestenfalls passabler TV-Thrillerscore, in seinen unheilverkündenden Streichergesten klar als Resteverwertung von BASIC INSTINCT zu identifizieren, zeitgemäß aufgemotzt mit billig klingenden Elektronikeinsprengeln Marke Pling&Plong, hier und da süffig abgeschmeckt mit Drum Machine und funktionaler Spannungsmache.

Jedoch, was MALICE am Ende doch zu einem Unikum im an (zumindest schönen) Überraschungen nicht gerade reichen Früh-90er Output von Goldsmith macht, ist das Hauptthema, das eingeleitet von einem absichtlich falsch gespieltem Kinderklavier als ätherischer Frauenchor daherkommt, der in seiner instabilen Harmonik subtil von Unheil kündet - die den Chorus ablösende Brücke bestätigt diesen Eindruck, die nervösen Xylophoneinwürfe sind dabei ein klassischer Goldsmith-Kniff. Leider bezieht sich dieses Thema nur auf einen billigen Handlungskniff, nämlich die Morde an ein paar jungen Mädchen von Pullmans Campus, wobei die idyllische Fahrradfahrt des ersten Opfers eben mit dieser Musik ein durchaus interessantes musikalische Gewand bekommt. Sei's drum, kauf euch den Main Title bei iTunes, den Rest kriegt man selbst in "Spurlos" besser.

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Ist das der Grund, weshalb Du den nicht nochmal sehen willst? Bist doch sonst nicht so schreckhaft ;) Wälder, Pferde und Dolche kommen in dem Film aber kaum bis gar nicht vor, vielleicht verwechselst Du ja was

Kann auch sein, dass ich eine der Fortsetzungen meine - laut IMDb gibt es davon immerhin zwei. Merkwürdig wäre es aber schon, denn Teil 2 ist von 1993 und wurde demzufolgende frühestens 1995 erstmals im TV ausgestrahlt. Und da war ich immerhin schon 7 Jahre alt und bereits ganz gut abgebrüht. ;)

MALICE würde ich allein schon wegen des Themas nie aus meiner Sammlung kicken - habe die CD vor vielen Jahren billig im Kaufhof gefunden und einfach mal mitgenommen. Der Score "in Gänze" (naja, über 28 Minuten Varèse-Spieldauer) ist wenig aufregend, aber der "Main Title" - wie ihn sami schön beschrieben hat - einfach toll.

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MALICE würde ich allein schon wegen des Themas nie aus meiner Sammlung kicken - habe die CD vor vielen Jahren billig im Kaufhof gefunden und einfach mal mitgenommen. Der Score "in Gänze" (naja, über 28 Minuten Varèse-Spieldauer) ist wenig aufregend, aber der "Main Title" - wie ihn sami schön beschrieben hat - einfach toll.

Mein Player zeigt eine Schnapszahl: 33:33 :D

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Father of the Bride part II

Nicht so gut wie der erste Teil, jedoch immer auf einen sehr guten unterhaltsamen Niveau. Story wirkt humorvoller, dadurch geht aber auch ein wenig Charme verloren, jedoch Steve Martin holt diesen sehr gekonnt wieder zurück... wie schon im ersten Teil eine tolle Darbietung von ihm.

Die Musik von Silvestri ist fast besser als die zum ersten Teil.. wirkt irgendwie gefühlvoller, aber hat auch einige tolle schnellere Cues, wie der als Fronk versucht, George wach zu bekommen, leider nicht auf der CD zu finden... da würde sich mal ein Expanded bzw Komplett-Release auf jeden Fall lohnen

Ja, ein wirklich toller Film mit Abzügen im etwas zu übertriebenen Humor

8,5/10

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Mr Baseball

Das ehemalige seit einigen Saisons erfolglose Baseball-Ass Jack Elliot (Tom Selleck) wird von seinem Verein nach Japan an die "Dragons" verkauft. Hier kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen dem herablassenden und schnodderigen Amerikaner und den heimischen Baseball-Spielern, denn in Japan kommt es beim Baseball auf die Harmonie und den Geist an, nicht in erster Linie auf's Gewinnen. Doch Elliot leistet sich immer mehr Skandale und zettelt sogar eine Prügelei auf dem Spielfeld an. Er wird vorerst gesperrt und der Trainer der "Dragons", der sich auch noch als Vater von Elliots neuer japanischer Freundin entpuppt, soll nach der Saison seinen Job los sein. Dumm nur, dass gerade in ein paar Wochen das wichtigste Spiel der Dragons gegen die "Giants" - einer Art japanischen Nationalmannschaft - ansteht, denn jetzt heißt es für Elliot, Zähne (im wahrsten Sinne des Wortes) zusammenbeißen und hart trainieren.

Regiesseur Fred Schepisi und Autor Ed Solomon flogen für Recherchen extra nach Japan, denn da Universal kurz zuvor von dem japanischen Konzern Matsushita Electric Industrial übernommen wurde, wollte man sich keine Fehler in der Darstellung der japanischen Traditionen erlauben. Solomon und Schepisi kehrten mit einem sehr bissigen und satirischen Drehbuch zurück, das als zu hart empfunden wurde und Solomons Entlassung aus dem Projekt zur Folge hatte. Nachdem das Drehbuch innerhalb von drei Wochen von Kevin Wade entschärft wurde, konnten die Dreharbeiten beginnen.

Heraus kam eine nette Sportkomödie, die allerdings nicht nur für Baseball-Fans sondern eher für die ganze Familie gedreht wurde. Der Film zielt keinesfalls auf größere Pointen hinaus, stattdessen zieht sich ein durchweg harmloser Humor durch den ganzen Film, der den satirischen Ursprung des Projekts nicht einmal erahnen lässt. Eine wirklich drastische Zeichnung des amerkanischen auf dem Sportfeld Kaugummi kauenden Sportlers und der reservierten Natur der japanischen Tradition hätte durchaus Stoff für eine Satire geboten, doch so bleibt "Mr. Baseball" lediglich ein netter Unterhaltungsfilm, denn man sich anschauen kann, aber definitiv nicht muss.

Zur Musik: Für Komponist Jerry Goldsmith war "Mr. Baseball" nach "Das Russlandhaus" die zweite von insgesamt fünf gemeinsamen Filmprojekten. Die Musik für "Mr. Baseball" passt wie die Faust auf's Auge, denn Goldsmith schämt sich durchweg nicht, poppige Klischees anzuwenden, die perfekt für die leichte Komödie und das Baseball-Genre zugeschnitten sind. So startet die Musik sofort mit der stets um eine kleine Sekunde nach oben transponierter Baseball-Fanfare in der Synth-Orgel, bevor eine Band mit einem Funk-Groove loslegt, über den die Orgel das poppige Hauptthema für Elliot spielt. Doch Goldsmith schafft es mühelos, diese "Plastik-Musik" zu toppen, indem er für die japanische Umgebung auf das abgegriffene Mittel der Pentatonik zurückgreift, die in längst verjährten Yamaha-Koto-Samplern erklingen. Für die besinnlichen Momente zwischen Elliot und seiner Freundin legt Goldsmith lange Töne der Shakuhachi über Arpeggien der Western-Gitarre und spiegelt so die Oberflächlichkeit, mit der die beiden Nationen gezeigt werden, perfekt wieder - oder sollte man besser sagen, die Musik bedient die Oberflächlichkeit sogar?

Letzten Endes schuf Goldsmith hier eine passend konzipierte und sehr wirkungsvolle FILMmusik, die jedoch auf der CD einen jeden Filmmusikhörer enttäuscht, der mit poppiger Musik und abgegriffene Ethno-Klischees nicht das Geringste anfangen kann - und davon gibt es im Goldsmith-Fankreis doch so einige, sodass diese einzigartige und ihrem billigen Charakter originelle Musik wenig Freunde gefunden hat.

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Mal sehen, woran ich mich noch so erinnere ... ^^

Tintin

solides Abenteuer, hat mir sehr gefallen obwohl das uncanny valley hinter jeder Ecke lauerte.

The Parallax View

Zum zweiten Male gesehen, fand ihn noch intensiver, exzellente Bildregie und Musik.

French Connection 2

eindrucksvolle Entzugsszenen, sehr gut gespielt von Gene Hackman. Ansonsten plätschert der Film etwas vor sich hin und kann natürlich Friedkins French Connection nicht das Wasser reichen. Musik war stellenweise unpassend und nervig ...

Wickie auf großer Fahrt

hat mir stellenweise besser gefallen als der erste Teil. Andererseits ein paar lahme Gags und das überladene Ende ... Filmmusikalisch fand ich, dass es diesmal mehr in Richtung Williams ging. Beim ersten Teil hatte ich noch so ein RCP-Gefühl. Auf jedenfall seeehr gelungene Filmmusik.

Contagion

hat meine Erwartungen voll erfüllt und teilweise übertroffen. Spitze-Soderbergh, auch von ihm gabs ein paar Flauten. Interessant fand ich den Einsatz von "Clustern" in der Musik von Cliff Martinez wo doch die ganze Zeit im Filmgeschehen die Rede davon war. :) Ich sehe die Gefahr bei Soderbergh, dass seine Filme allzuschnell dated sind. Hier ist es allerdings die Musik und ihre prominente Verwendung im Film, die bei mir den Eindruck erweckt, in einem Jahrzehnt etwas aus der Mode gekommen sein könnte.

Shaolin

*gähn* hat tatsächlich ein paar ganz kleine, klitzekleine gute Momente, aber der große Rest ist kitschiges Kino mit typisch chinesisch getimten Überrumpel-Momenten.

Source Code

... was für ein dämlicher Titel ... aber ein gelungener Film.

Thelma & Louise

dämlichste deutsche Synchro für großen Film ever ;)

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Ich habe mir überlegt, wohin damit, aber hier passt es eigentlich, denn Film ist ja Film (Und es ist mehr als nur ein Youtube Kurzclip)

Touch Down in Flight

Ein Kurzfilm, der Afghanistan einfach mal von einer anderen, auch existierenden Seite zeigt.

Dabei kann man sich die Frage stellen - ich habe sie mir vorher gestellt - wie stellt man sich das Land Afghanistan vor?

Es müssen gar nicht Ressentiments sein, die den Blick lenken, doch ein Bild ergibt sich eben aus vielen Facetten und diese hier, finde ich, muss nach all den Jahren einfach auch mal erwähnt werden. Aber seht einfach selbst.

Von mir gibt es 10/10 Punkten. :)

Informationen dazu gibt es in diesem Zeit Interview:

http://blog.zeit.de/...-film-menschen/

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hej sorry, lange den Thread verpasst... daher fix meine Meinung zu SPACEBATTLESHIP YAMATO... hat mir gut gefallen, erstaunlich viel Krawumm mit tollen Effekten, überraschendes Downbeat-Ending... Musik fand ich super, wenn die Yamato sich erhebt und das klassische Thema kurz angespielt wird... Gänsehaut! Das einzige was mir dann doch auffiel ist, dass man gut an Statisten gespart hat und mir die Räume "zu leer" waren und dadurch manche Szenen recht steril wirkten... ansonsten, wer auf SF Zeug steht, sehr zu empfehlen!

is grad Filmfest hier in Stockholm und für jeden Geschmack was dabei... komme so auf 8 Filme wohl, mehr schaff ich dann einfach nicht... bisher gesehen:

TORMENTED (aka RABBIT HORROR... ja wirklich!)... neuer Gruselfilm vom THE GRUDGE Erfinder mit Kameragott Christopher Doyle... bizarre Story um eine Familie die von einem grossen Plüschhasen verfolgt wird... das klingt jetzt albern, ist aber doch grösstenteils sehr stimmungsvoll und manchmal auch gruselig... insgesamt isses aber eher ein Drama, was mich manchmal sehr an TALE OF TWO SISTERS erinnerte... das 3D war wieder mal eher nen Witz, aber immerhin genutzt um Realität und Traumwelten zu unterscheiden... gelungenes Spiel mit Realität, Traumwelt und äh 3D-Film (wohl der erste Film der einen 3D Film in einem 3D Film verwendet... das nenn ich mal Dimensionsverschmelzungen... haha)... gute Musik von Kenji Kawai

CORIOLANUS... Ralph Fiennes erste Regiearbeit und gleich nen Klopper von Shakespeare ausgesucht... ganz ok, aber das Drama um einen römischen Feldherrn liess sich nicht so recht in die Gegenwart versetzen... hätt er sich mal TITUS ansehen sollen... Grässliches Overacting von Fiennes, das einem ziemlich auf den Senkel ging... Musik von Eshkerim war nur percussiv und seeeeehr spärlich

THE RAID... gehypt als bester Actionfilm seit Jahren... da war ich doch skeptisch... aus Indonesien? Macht man da überhaupt Filme? Aber ich wurde eines besseren gelehrt... Hammerfilm... einfach der Wahnsinn. 5 Minuten Setup und dann los und 90min ohne Pause non-stop-action, das einem hören und sehen vergeht... ein SWAT Team soll den Underworldboss dingfest machen. Der wohnt im 20ten Stock eines Hochhauses... kaum sind die Polizisten drin, werden mal schnell die Türen dichtgemacht, Sniper bewachen die Fenster und es kommt die Durchsage, dass jeder Anwohner, der einen Polizisten zur Strecke bringt kostenlos und für immer hier wohnen darf. Und los gehts... da wird geballert und gekloppt dass sich die Balken biegen, in einer Intensität und Rasanz, wie ich das echt ewig nicht gesehen hab und trotz allem bleibt Zeit für Gefühle und man bangt um seine Helden. Allerdings nichts für zarte Gemüter, die FSK wird ihre Freude haben... absoluter Kracher!

HARAKIRI - DEATH OF A SAMURAI... nach 13 ASSASSINS (der mir auch sehr gut gefiel) noch ein Samurai Film von Weirdo Takashi Miike? DIesmal aber ein intensives Drama um Ehrenkodes und Menschlichkeit der Samurais im 17ten Jh. ... die ersten 15min sind wirklich kaum zu ertragen in ihrer Intensität als ein junger Samurai zum Harakiri gezwungen wird, sehr sehr beeindruckend und tragisch wie das alles zusammenkommt... die Eröffnung zu einem schönen Drama, bei dem es wenig Lichtblicke gibt und alles tödlich endet... wäre sicher 30min kürzer und ohne 3D gegangen, aber ein Film der lange nachwirkt und einem zum Nachdenken anregt... beide Seiten hatten gute Gründe für ihre Vergehen, beide Seiten hätten auch mal "fünfe grade sein lassen können", wer hat Schuld, wer ist frei von Schuld? Beeindruckend dass Miike neben all dem Nonsens den er sonst gerne macht auch so etwas ernstes so packend umsetzen kann...

morgen gehts weiter mit THE INNKEEPERS...

btw, supersach mit den Goldsmith Gurken der 90er! Weiter so!

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Im Netz der Spinne (Along Came A Spider)

Nachdem bei einem riskanten Einsatz seine Partnerin gestorben ist, hat sich Ermittler Alex Cross (Morgan Freeman) aus dem Dienst zurück gezogen und widmet sich voll und ganz dem Bau von Modellschiffchen, bis ihn eines Tages ein Anruf erreicht: Der irre Gary Soneji hat die Senatorentochter Megan aus ihrer Elite-Schule entführt und möchte mit diesem Kriminalfall zu zweifelhaftem Ruhm gelangen wie einst der Entführer des Babys des ersten Atlantiküberfliegers Charles Lindberg. Um sicher zu gehen, dass Soneji diese Aufmerksamkeit bekommt zieht er Alex Cross mit in die Sache hinein, der in Agentin Flannigan (Monica Potter) eine neue Partnerin an seiner Seite hat. Flannigan, die für die Sicherheit in der Schule gearbeitet hat, konnte Megans Entführung nicht verhindern. Doch je weiter die Ermittlungen Crosses und Flannigans voran kommen, umso mehr Ungereimtheiten treten auf. Megans Eltern entsprechen nicht derart bedeutenden Leuten wie Lindberg und tatsächlich hat Soneji es auf einen weiteren Schüler abgesehen...

Insgesamt handelt es sich bei "Im Netz der Spinne" um einen recht spannenden und erfrischend ruhig inszenierten Thriller, der jedoch an einigen Schwächen kränkelt. So ist es unglaubwürdig, dass Soneji, der immerhin schon mit 15 Jahren sein Elternhaus anzündete und somit in ein Heim gesteckt wurde, eine Anstellung in ausgerechnet DIESER Elite-Schule findet und dort zwei Jahre maskiert glaubwürdig als Lehrer arbeiten kann. Außerdem bleibt bis zum Ende hin unklar, wie der Drahtzieher der Lösegeldforderung über Sonjeis Pläne informiert war, um ihn letzten Endes als Werkzeug zu benutzen. Diese Logiklöcher könnten allerdings auch damit zu tun haben, dass ein alternatives Ende für den Film gedreht werden musste, da das Testpublikum mit dem ursprünglichen Finale, in dem die Täter vor Gericht landen und Megan erst zwei Jahre nach ihrer Entführung bei einer bolivianischen Familie entdeckt wird, missfiel. Handwerklich gibt es nichts an dem Film auszusetzen und auch die Schauspieler agieren überzeugend. Besonders hübsch geraten ist die Finale Wendung, während der der Zuschauer für zehn Sekunden immer noch nicht sicher sein kann, woran er ist. Auch die Telefonschnitzeljagd durch die Stadt oder die Erschießung des Anglers sind zwei Höhepunkte in der Regie.

Zur Musik: Für diesen Film schrieb Komponist Jerry Goldsmith eine sehr kühle und größtenteils atonale Musik für Orchester und einigen wenigen elektronischen Einsprengseln, die besonders in "Aces and Eights" ihre volle Wirkung entfalten, bei Megans Fluchtversuch allerdings ein bisschen überflüssig wirken ohne zu stören. Die treibenden Actionsequenzen sind gewohnt durch rhythmisch ungerade Ostinati der tiefen Streicher und des Klaviers strukturiert, sehr erfrischend ist der äußerst brutale und heftige Einsatz des Schlagwerks, der der ganzen Musik einen weiteren ungeschönten Anstrich verleiht. Für die ungewisse Bedrohung Sonejis komponierte Goldsmith eine lose Folge freitonaler Akkorde, die von den tiefen Streichern gezupft werden sowie kühle längere Passagen für die Violinen. Für die ausweglos erscheinende Situation Megans wählte Goldsmith das Klavier, das erfreulicherweise keine kitschig wehmütigen Melodien über Streicherteppiche vorträgt, sondern sich auf ebenfalls frei- bis atonale Tonfolgen reduziert. Atmosphärisch dicht ist außerdem die größtenteils synthetische und an die "U.S. Marshals"-Eröffnungssequenz erinnernde Vorspannmusik sowie das brachiale Hornthema über heftigen Schlagwerkgebrauch und pulsierende Streicher für Crosses Lauf durch die Stadt.

Insgesamt dürfte man "Along Came A Spider" in Goldsmiths Spätwerk durchaus als gehobene Kost bezeichnen, denn obwohl sich der Meister hier definitiv nicht neu erfindet, ist diese orchestrale atonal konzipierte und sehr homogeneThrillerpartitur in der stets wachsenden Entwicklung der ewigen Drumlopps à la "Déja Vu" und Co. eine erfreuliche Gegenmaßnahme.

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Schon am Sonntag im TV geschaut...

Knowing - Die Zukunft endet jetzt

Saya, ihres Zeichens Fan von Katastrophenfilmen jeder Art ließ doch in den letzten Jahren so einige Filme an sich vorbeirauschen - unter anderem dieses Machwerk mit Nicholas Cage. Was soll ich sagen... spannend war es schon am Anfang, die Idee mit einem Zahlencode ist nicht die Neuste, aber dennoch solide umgesetzt worden. Ein reiner Katastrophenfilm ist KNOWING ja nicht einmal, schlagen doch ne Menge Sci-Fi, Thriller und sogar Horrorelemente zu und erdrücken den Zuschauer teilweise bzw lassen ihn ab und zu den roten Faden verlieren.

Im Laufe des Films wirds von Story und Spannung twas flacher, jedoch machen die Actionszenen "Spaß" - der Flugzeugabsturz z.B. war wohl eine der beklemmensten Szenen des gesamten Films und hat mich als eigentlich abgebrühten Disaster-Fan auch sehr zum Schaudern gebracht.

Das Ende...okay, ohne zu spoilern: flach, uninspiriert, teilweise sehr kitschig und klischeehaft.

Zur Musik: Beltramis Score hatte seine Momente im Film, allerdings ging er für mich als Zuschauer immer mal wieder unter. Ich sollte ihn mir noch einmal gesondert anhören.

Mein Fazit: Solide Actionkost mit ner Runde Spannung und Endzeitflair - aber es gibt weitaus bessere Filme dieses Genres.

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Flipped (Verliebt und ausgeflippt)

Ein sehr schöner feinfühliger Film von Rob Reiner mit tollen Jungdarsteller (Madeline Carroll & Callan McAuliffe), einer unterhaltsam inszenierten Geschichte nach einem Kinderbuch

Die Musik von Marc Shaiman war recht klein gehalten.. meist nur Piano, gelegentlich mit Streichern untersetzt.. gefiel aber sehr :)

7,5 /10

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along came a spider haste vergessen zu erwaehen wie peinlich die effekte in dem ueberzogenen crash am anfang sind, echt zum wiehern... tamahori hat echt nie nen blick fuer effekte... die musik fand ich furchtbar langweilig, einer der goldsmiths die man auch als fan nicht haben muss fand ich...

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Ich fand die Musik auch nie spannend, aber als ich sie letztens hörte, offenbahrte sie doch einige Qualitäten wie die größtenteils atonale Struktur, den Einsatz eines mittelgroßen Orchesters. Insgesamt eine gelungene Thrillermusik. Die Effekte am Anfang sind tatschlich äußerst unecht, aber die hat man ja schnell vergessen, da der restliche Film (Gott sei Dank) nicht auf (solche) Effekte baut.

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Zur Musik: Beltramis Score hatte seine Momente im Film, allerdings ging er für mich als Zuschauer immer mal wieder unter. Ich sollte ihn mir noch einmal gesondert anhören.

Empfehle ich dir auch sehr - einer der besten Beltramis überhaupt, wenn auch etwas sperrig und nicht sofort zugänglich. Ich würde die letzten 5 Tracks des Albums als Einstieg nehmen und mich dann immer weiter an den Rest "vortasten".

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