Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Was habt ihr zuletzt gesehen?


Scorechaser
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Gesehen:

THE TREE OF LIFE

Interessanterweise läuft gerade, als ich diese Zeilen schreibe, eine Band mit einem Song, der "The Spirit" heißt. Wie passend.

Ich mag Filme, die sich der Kritik einfach entziehen. Es geht in die Richtung, mach, was du willst damit. Und ich mag es, wenn Filme (wie es eigentlich immer ist), den Zuschauer die Verantwortung überlassen und nicht alles auf dem Silbertablett servieren. Immerhin sind wir der Spiegel der Leinwand, mit Bewusstsein, keine hohlen Aufziehfiguren, die nach Schema F einen Film betrachten müssen.

Ein Film, der den Rythmus der Natur, nicht der Fabriken übernommen hat. Wessen Ungeduld schneller als sein Schatten flutscht, der sollte den Film lieber um Meilen meiden. Es könnte noch etwas hängenbleiben.

THE TREE OF LIFE hat mich beeindruckt. Es ist klar wie vegane Kloßbrühe, dass sich an dem Film die Geister scheiden. Passiert gerade in mir auch, aber nicht in gut und schlecht, sondern in aha, oh und mmmmh.

Fein.

Gearde gestern - und erst im zweiten Anlauf - zu Ende gesehen. Für gewöhnlich mag ich Filme sehr, bei denen der Zuschauer aktiv mitdenken muss und sich selbst einen reim aus dem Gesehen machen kann. Aber bei "Tree of Life" ging dieses Konzept nicht ganz auf. Klar hat der Film beeindruckende Aufnahmen und faszinierende Bilder, aber der Funke wollte bei mir nie so ganz überspringen. Zu abstrakt für meinen Geschmack, da man nie weiß, worauf der Regisseut eigentlich hinaus will. Für eine Bewertung kann ich mich aber auch nicht entscheiden, da ich erst einmal noch drüber nachdenken muss!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gearde gestern - und erst im zweiten Anlauf - zu Ende gesehen. Für gewöhnlich mag ich Filme sehr, bei denen der Zuschauer aktiv mitdenken muss und sich selbst einen reim aus dem Gesehen machen kann. Aber bei "Tree of Life" ging dieses Konzept nicht ganz auf. Klar hat der Film beeindruckende Aufnahmen und faszinierende Bilder, aber der Funke wollte bei mir nie so ganz überspringen. Zu abstrakt für meinen Geschmack, da man nie weiß, worauf der Regisseut eigentlich hinaus will. Für eine Bewertung kann ich mich aber auch nicht entscheiden, da ich erst einmal noch drüber nachdenken muss!

So ganz unähnlich geht es mir da auch nicht. Generell bin ich die meiste Zeit am Tag in einem transzendentalem Denken unterwegs, sehr philosophisch und theorisch veranlagt, sodass so ein Film bei mir natürlich sehr schnell anschlägt. Aber es ist auch nicht so, dass ich ihn mir gleich nächste Woche nochmal anschauen werde. Er hat mir aber wieder ein paar gute Ansätze geliefert, die ich sonst eher von Büchern her kenne. Von daher ist der Film schon harte Kost, wenn man so will. Dagegen war ja beispielsweise THE FOUNTAIN ein Popcornkindergarten.

Daher: einmal gesehen reicht dann auch fürs erste.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich will auch nicht sagen, dass ich den Film schlecht fand. Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll. Harte Kost ist er definitiv. Die Szenen, die von der Entstehung der Erde/des Weltalls (?) handeln, sind mir auch viel zu lang geraten. Faszinierend und rauschhaft empfand ich die Szenen, die die Welt aus der Sicht des Sohnes zeigen. Die Welt, wie sie ein Kind wahrnimmt, der vieles zum ersten Mal entdeckt. Auch der Vater-Sohn-Konflikt ist überzeugend dargestellt und Malicks Intention für die unbarmherige Erziehung der Söhne ist durch die Angst vor dem (beruflichen) Scheitern im Leben ebenso offensichtlich. Dennoch bleibt die dahinter liegende Intention (für mich) im Dunklen. Traueraufbereitung? Kreislauf des Lebens?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Malick ist da ja auch nicht sehr gesprächig zu. Ich glaube, dass Trauer auf jeden Fall etwas damit zu tun hat. Tod und Leben als Kreislauf irgendwie auch. Gut, der Film bietet wahrlich sehr viele Ansätze, mit der Trauer ist man, glaube ich, schon sehr nah.

Ich muss aber auch nochmal - weil du es gerade ansprichst - sagen, dass die Szenen mit den Kinder, wie sie so gespielt haben, mich nicht selten sehr nah an meine eigene Kindheit erinnert haben. Auch wenn das WWW schon sehr nah war, so habe ich die Zeit am Bach/Fluss, Wälder, Dosen etc. noch miterlebt (Vor der Zeit des Internets).

Das wurde sehr gut eingefasst von Kamera und Szenerie, vor allem weil es oft ohne Dialoge gemacht wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Malick ist da ja auch nicht sehr gesprächig zu. Ich glaube, dass Trauer auf jeden Fall etwas damit zu tun hat. Tod und Leben als Kreislauf irgendwie auch. Gut, der Film bietet wahrlich sehr viele Ansätze, mit der Trauer ist man, glaube ich, schon sehr nah.

Ich muss aber auch nochmal - weil du es gerade ansprichst - sagen, dass die Szenen mit den Kinder, wie sie so gespielt haben, mich nicht selten sehr nah an meine eigene Kindheit erinnert haben. Auch wenn das WWW schon sehr nah war, so habe ich die Zeit am Bach/Fluss, Wälder, Dosen etc. noch miterlebt (Vor der Zeit des Internets).

Das wurde sehr gut eingefasst von Kamera und Szenerie, vor allem weil es oft ohne Dialoge gemacht wurde.

Wie auch immer man es interpretieren kann und soll: Der Einsatz der (klassischen) Musik ist großartig, vor allem Taveners "Funeral Canticle":

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich will auch nicht sagen, dass ich den Film schlecht fand. Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll.

Passionierte Kirchgänger werden wohl gewisse Parallelen zum Christentum finden, der Erlöser usw. Wer sich mit dem Subtext befassen mag, kann z. B. ganz gut hier einsteigen:

http://www.zeit.de/2011/25/Film-Tree-of-Life

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Mann ohne Nerven (Breakout)

Jay Wagner verbringt mit seiner Frau Anne die Ferien in Mexiko. Das große Familienunternehmen ist von Aktionären und dem korrupten Seniorpräsidenten Harris Wagner - Jays Großvater - in dunkle Machenschaften verwickelt. Da Jay die geheimen Verträge und Geschäfte des Konzerns offenlegen könnte, organisieren die Anwälte des Unternehmens eine Mordanklage, sodass er in Mexiko verhaftet und auf 28 Jahre Freiheitsentzug im Bundesgefängnis verurteilt wird. Während Anne versucht, ihrem Mann mit legalen Mitteln zu helfen setzt dieser auf die Bestechlichkeit der Wärter, doch sein Fluchtversuch wird aufgedeckt. Anne sieht ein, dass sie gegen die Behörden machtlos ist und schaltet den Piloten Nick Colton ein, der Jay während der Zwangsarbeit auf dem Feld direkt mit einem Flugzeug abholen soll. Dieser sowie ein weiterer Plan scheitern, denn stets sind die Wärter informiert und vereiteln die Flucht. Der Druck auf Anne wird immer größer, denn ihr Mann wird nicht nur von Tag zu Tag verbitterter, auch seine Gesundheit verschlechtert sich unter den schlechten Umständen. Colton fasst einen waghalsigen Entschluss: Mit einem Helikopter will er als Wärter verkleidet direkt in den Innenhof des Gefängnisses fliegen und Jay Wagner so direkt befreien...

1791 wurde Joel David Kaplan, dem Kontakte zur CIA nachgesagt wurden, von dem Piloten Vasilios Basil Choulos aus einem mexikanischen Gefängnis befreit. Wenig später erschien der Roman "The Ten Second Jailbreak - The Helicopter Escape of Joel David Kaplan" auf dem "Der Mann ohne Nerven" basiert. Charles Bronson war bereits in den 60er Jahren in Ensemblefilmen wie "Gesprengte Ketten" oder "Das dreckige Dutzend" in Erscheinung getreten, doch erst in den 70ern wurde er durch die Verkörperung des einsamen Helden, der die Gerechtigkeit vertritt und dazu auch zur Waffe oder illegalen Mitteln greift, zum Star. Das Publikum begrüßte Figuren wie Bronsons Paul Kersey oder Clint Eastwoods "Dirty Harry", die das Gesetz selbst in die Hand nahmen und in den Straßen aufräumten, dass unbescholtene Bürger wieder aufatmen konnten. Somit ist "Der Mann ohne Nerven" klar ein Action- und Starvehikel, wartet allerdings mit einer gehörigen Portion guter Laune und Humor auf. Trotz der rar gesäten aber dafür heftiger Gewaltszenen verbreitet dieser Film eher die Atmosphäre einer Actionkomödie. Der Vorspann ist mit seinen plötzlich einfrierenden Bildern und den Überblendungen in Zeitlupe deutlich an Sam Peckinpah angelehnt, wirkt allerdings bedeutend unbeholfener. Abgesehen von den ersten vier Minuten jedoch ist "Der Mann ohne Nerven" angenehm ansprechend fotografiert und geschnitten. Der Film ist äußerst kurzweilig, baut jedoch keinen großen Spannungsbogen auf sondern setzt bei jedem Fluchtversuch neu an. Erst bei Bronsons finalem Versuch und der anschließenden finalen Episode gelingt es Tom Gries, die heitere Atmosphäre zu Beginn ohne Bruch in einen angespannten Thriller zu verwandeln. Die Konfrontation beider Parteien am Ende ist angenehm schnell und konsequent gelöst. Einen gehörigen Teil zu dem gelingen des Films steuern ohne Frage die Hauptdarsteller bei, allen voran Charles Bronson, der seinen kernigen Abenteurer um eine sympatische unbeholfene Seite bereichert und dessen Einzeiler es ohne Frage mit denen Bud Spencers aufnehmen könnten sowie Jill Ireland als Anne Wagner, die weder die Hoffnung noch den Glauben an Coltons Fähigkeiten aufgibt. Die Stimmung zwischen den beiden ist prächtig ausbalanciert. Robert Duvall als unschuldig gefangener und an seiner Situation verzweifelnder Jay Wagner macht seine Sache ebenso gut. Besonders in Anbetracht der engagierten Hauptdarsteller, dem überzeugenden Drehbuch und der handwerklich einwandfreien Regie ist es besonders schade, dass die Drahtzieher des Komplotts äußerst blass bleiben. Besonders John Huston gelingt es kaum, die Hin- und Hergerrisenheit zwischen familiärer Sentimentalität und Skrupellosigkeit deutlich zu zeigen und auch der fiese Killer und Anwalt hätte um einiges drastischer sein können. Insgesamt ist der damals recht erfolgreiche Film heute als einer von unzähligen Actionfilmen der 70er Jahre in Vergessenheit geraten und ob der das Geld für die vergriffene DVD wert ist, bleibt fraglich, doch im Fernsehen gezeigt bietet "Der Mann ohne Nerven" eine erfrischende und heitere Abwechslung.

Zur Musik: 1975 hatte Jerry Goldsmith sich bereits mit Werken wie "Patton", "Papillon", "The Blue Max" und "Planet of the Apes" einen Platz in der Riege der hervorragenden Filmkomponisten gesichert und steuerte nach einem Jahr, in dem er hauptsächlich für's Fernsehen arbeitete, auf den Höhepunkt seiner Karriere zu. Er und Tom Gries hatten bereits 1969 für "100 Gewehre" zusammen gearbeitet und 1975 sollten mit dem Dreiergespann Bronson, Gries und Goldsmith sogar zwei Filme entstehen: "Breakheart Pass" und "Der Mann ohne Nerven". Goldsmith, der seit Beginn seiner Laufbahn mit der üppigen spätromantischen Vertonung des Golden Age brach, vertrat ein an Bartok und Stravinsky angelehnte Klangidiom, was ihn zu einem besonders versierten Komponisten im Horror, Action- und Thrillerbereich machte. Dabei setzte der Komponist seine Besetzungen oftmals ökonomisch orchestriert und kammermusikalisch ein, ohne jedoch auf markante Klangkombinationen zu verzichten. Für "Breakout" stand ein schmal besetztes Orchester mit immerhin zweifachen Holzbläsern und Blech zur Verfügung, dass um Gitarre, einen E-Bass und ein Klavier sowie Harfe erweitert wurden. Das Schlagzeug wurde ebenfalls mit einigen charakteristisch südamerikanischen Elementen wie dem Marimbaphon, Claves und Castagnetten bereichert. Auch für "Der Mann ohne Nerven" griff der Komponist auf avantgardistische Suspensepassagen sowie knackiger Action, lockerte die Musik jedoch zusätzlich durch eine Prise Lokalkolorit auf. Gleich zu Beginn wird die Musik von einem boleroartigen Rhythmus eröffnet, der - unter Anderem mit Marimbaphon und Gitarre instrumentiert - die in Mexiko geschmiedete Verschwörung reflektiert. Für die Grenzüberfahrt der Helden komponierte Goldsmith ein fröhliches Stück, das mit den südamerikanisch klingenden Trompetenmelodien, der schrillen Es-Klarinette und den treibenden Akkorden der Gitarre fast schon Fiesta-Stimmung aufkommen lässt. Für die sentimentalen Szenen zwischen Anne und ihrem Ehemann oder Colton schrieb der Komponist eine sehr lyrische Melodie, die von ihrem Charakter sehr an die zwei Jahre vorher entstandene Sarabande aus "Hawkins on Murder" erinnert. Die Actionpassagen werden nicht durch markante und ungerade Taktwechsel sondern durch sich überlagernde Schichten gestaltet. Die tragendsten Elemente sind neben einem kurzen Actionmotiv hauptsächlich eine Tonfolge, die von zwei kleinen Terzen bestritten wird und mal mysteriös in der Harfe erklingt oder in voller Wucht von der Pauke gehämmert wird. Trotz der sehr modernistischen Grundstimmung der Musik fügen sich die lyrischen sowie die südamerikanischen Teile homogen in den Gesamtklang ein - eine stärke, die Goldsmith auch später in "High Velocity" oder "Cabo Blanco" beweisen sollte. Die vollständige Musik mit genau 40 Minuten Laufzeit wurde 1999 erstmals als limiterte Auflage von Prometheus Records veröffentlicht. Der Begleittext enthält einige nette Informationen über den Film und auch die Musik, erreicht allerdings keinesfalls den Standart der limiterten Auflagen aus dem Hause Intrada, Varèse und schon gar nicht FSM. Doch so durchwachsen das Booklet so hervorragend ist die Klangqualität der Musik auf CD. Die Aufnahmen sind äußerst rauscharm und klingen sehr detailreich und frisch. Ist der Film auch kein Meilenstein, so entpuppt sich "Breakout" als weitere filmmusikalische Perle im vielfältigen Schaffen Jerry Goldsmiths und sollte in keinem Regal fehlen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Passionierte Kirchgänger werden wohl gewisse Parallelen zum Christentum finden, der Erlöser usw. Wer sich mit dem Subtext befassen mag, kann z. B. ganz gut hier einsteigen:

http://www.zeit.de/2...lm-Tree-of-Life

Ah, danke für den Artikel. Allerdings stimme ich inhaltich nicht damit überein. Hier hat ein Schreiberling recht schnell 1 und 1 zusammengezählt, die Lösung scheint trotzdem nicht zu stimmen. Auch wenn ich dahin gehend übereinstimme, dass der Tenor des Films an sich recht einfach gehalten ist, es ist ja keine komplexe Story oder dergleichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ah, danke für den Artikel. Allerdings stimme ich inhaltich nicht damit überein. Hier hat ein Schreiberling recht schnell 1 und 1 zusammengezählt, die Lösung scheint trotzdem nicht zu stimmen. Auch wenn ich dahin gehend übereinstimme, dass der Tenor des Films an sich recht einfach gehalten ist, es ist ja keine komplexe Story oder dergleichen.

Deshalb sage ich ja, Anfangspunkt. Zu TREE OF LIFE fand ich die vielen kritischen Reflexionen deutlich interessanter als den dazugehörigen Film. Das hat aber auch damit zu tun, dass sich in dem Moment, als Malick LACRIMOSA aufdreht, mein Sod deutlich vernehmbar meldete. Ich kann mit solch prätentiösem Zeug einfach nichts anfangen. Mir einfach zu aufgeblasen von der eigenen Bedeutsamkeit, was auf mich eher komisch wirkt. Aber er hat idT viele schöne Bilder, aber die hatte Malick schon immer (auch wenn nichts über DAYS OF HEAVEN geht, diesbezüglich).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deshalb sage ich ja, Anfangspunkt. Zu TREE OF LIFE fand ich die vielen kritischen Reflexionen deutlich interessanter als den dazugehörigen Film. Das hat aber auch damit zu tun, dass sich in dem Moment, als Malick LACRIMOSA aufdreht, mein Sod deutlich vernehmbar meldete. Ich kann mit solch prätentiösem Zeug einfach nichts anfangen. Mir einfach zu aufgeblasen von der eigenen Bedeutsamkeit, was auf mich eher komisch wirkt. Aber er hat idT viele schöne Bilder, aber die hatte Malick schon immer (auch wenn nichts über DAYS OF HEAVEN geht, diesbezüglich).

Ja, als Anfangspunkt dient der Artikel durchaus gut. Ich kann mir vorstellen, dass so mancher wirklich Probleme hat, den Hebel überhaupt anzusetzen. Meiner einer ist ohnehin ein theoretisch geistiges Wesen, da kommt TREE OF LIFE wie die perfekte Gelegenheit um die Ecke gelaufen. Daher war der LACRIMOSA Moment auch die Schlüsselstelle für mich im Film, in der es zumindest emotionell Klick gemacht hat.

Interessant aber natürlich, wie es von den verschiedenen Standpunkten wirken kann. Prätentiös ist es bei mir so gar nicht angekommen, eher sehr passgenau.

DAYS OF HEAVEN kenne ich noch nicht, aber ich für meinen Teil kann mit Malick wohl nicht viel falsch machen, als mal Ausschau danach halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Schatz von Cabo Blanco (Cabo Clanco)

1948 trifft die junge Französin Marie Alessandra auf der Suche nach Jaques - ihrem verschollenen Liebhaber - in dem kleinen peruanischen Küstenort Cabo Blanco ein und steigt in dem Hotel des Amerikaners Giff Hoyt ab. In dem kleinen malerischen Fischerdorf hat der Nazi-Verbrecher Günther Beckdorf den Polizeichef Terredo in der Hand und kontrolliert so mit seinem Einfluss die gesamte Ortschaft. Tatsächlich haben der Franzose und Beckdorf gemeinsame Sache gemacht: Auf dem Schiff Brittany sollte von Nazis erbeutetes Gold sicher ins Ausland geschafft werden. Jaques wurde von Beckdorf bezahlt, um das Schiff mittels einer Explosion zu versenken und anschließend die gesamte Besatzung zu erschießen, sodass nur die beiden in Besitz des Wissens um die Koordinaten des Wracks sind. Erschöpft an Land gespült wurde Jaques von Giff gerettet und im Hotel gepflegt, verschwand jedoch eines Nachts spurlos. Beckdorf, der seitdem mit allen Mitteln verhindert, dass Leute in die Nähe des Wracks kommen, erfährt von Terredo, dass sich die Geliebte seines ehemaligen Komplizen in Cabo Blanco befindet und versucht, sich ihrer zu bemächtigen. Giff Hoyt gerät zwischen die Fronten und nimmt den Kampf auf...

Die Filmographie des Regisseurs J. Lee Thompons verzeichnet Klassiker wie "Taras Bulba", Perlen wie "Cape Fear" oder Teile der "Planet der Affen"-Reihe. Ab den 80er Jahren allerdings ließ die Qualität der Filme stetig nach und so finden sich in den letzten Schaffensjahren meistens längst vergessene und durchschnittliche Actionfilme, in denen oftmals Charles Bronson die Hauptrolle spielte wie "Murphys Gesetz", "Ein Mann wie Dynamit" oder "Death Wish IV". Auch "Cabo Blanco" reiht sich in die Reihe der mäßig spannenden Bronson-Streifen der 80er Jahre ein, wobei der Film zusätzlich den Eindruck erweckt, eine verkappte Neuverfilmung von "Casablanca" zu sein. Auch der Bogart-Klassiker weist erhebliche qualitative Schwächen auf, gehörte zu den Routine-Projekten des Golden Age, um den Kalender zu füllen, doch "Cabo Blanco" scheint als Neuverfilmung diese Schwächen nicht auszubügeln, sondern gar zu verstärken. Charles Bronson, der ebenso wie Humphrey Bogart kaum über Minenspiel verfügt, leiert seine Texte sogar inklusive Stocken herunter, Dominique Sanda kann in keiner Sekunde die adrette Ingrid Bergman ersetzen, höchstens Farnando Reys Terredo zwingt einem in seiner plumpen Unbeholfenheit das eine oder andere Lächeln ab. Die Rolle Simon MacCorkindales als junger Forscher Louis Clarkson, der ebenfalls nach der Brittany sucht, ist vollkommen überflüssig und auch Jason Robarts, der anscheinend versucht, seinem Günther Beckdorf durch das zurückhaltende Spiel eine unterschwellige Bedrohung zu verleihen, bleibt völlig blass. Von Thompsons Regietalent lässt sich höchstens in den euphorischen und ausschweifenden Kamerafahrten sowie der Beleuchtung ausfindig machen, die jedoch öfters den Eindruck von gewollt und nicht gekonnt vermitteln. Die mit Blaufilter gedrehten Nachtaufnahmen sind zusätzlich eine Katastrophe und das Potential der hübschen Küste wird zu keiner Sekunde entsprechend genutzt. "Cabo Blanco" ist somit einer von vielen heruntergekurbelten Bronson-Filme, der zusätzlich einen weiteren Schritt nach unten auf Thompsons Karriereleiter bedeutete und noch nicht einmal als ansprechende Unterhaltung überzeugen kann.

Zur Musik: Der einzige positive Aspekt des Films dürfte Jerry Goldsmiths Musik sein. Der Komponist hatte bereits mehrere Filme des Regisseurs veredelt wie "The Chairman" oder "The Reincarnation of Peter Proud" und sollte auch fünf Jahre nach "Cabo Blanco" für "Quatermain" mit Thompson zusammen arbeiten. Außerdem hatte sich Goldsmith unter Anderem in der Vertonung von Actionfilmen verdient gemacht und seine Fähigkeiten in "High Velocity" und "Breakout" unter Beweis gestellt, südamerikanische Einflüsse homogen in seine modernistische Klangsprache einzuarbeiten, sodass "Cabo Blanco" wie maßgeschneidert für die Fertigkeiten des Komponisten schien. Goldsmiths vorige Filme "Star Trek: Der Film" und "Alien" sowie nachfolgende Projekte wie "Omen III" waren für große Orchesterbesetzungen konzipiert und auch "Cabo Clanco" verfügt über einen vollorchestraleren Klang beispielsweise "Breakout" oder "Twilight's Last Gleaming", ohne jedoch allzu romantisch auszuufern. Auch ist der südamerikanische Ansatz viel prominenter vertreten und geht über leichte mit Lokalkolorit versehene Einsprengsel weit hinaus. Schon das Hauptthema mit dem beschwingten Walzerrhythmus und der fröhlichen Melodie für Trompeten versprüht von Anfang an lebensfrohes exotisches Flair. Das markante Material für Günther Beckdorf mit den stakkato spielenden Violen und den knackigen Rhythmen der kleinen Trommel verfügt anfangs über keine klare Melodielinie. Stattdessen fängt der Komponist den dekadenten Wohnsitz des Nazi-Verbrechers mit einer ebenfalls südamerikanisch klingenden ausschweifenden Melodie für die Violinen ein. Die Unterwasserszenen zu Beginn erinnern mit den wellenförmigen Trilerfiguren der Streicher und den dumpfen Tönen der Tuba schon fast ein bisschen ans Golden Age, wozu auch der kleine lautmalerische Aspekt beiträgt: mit einzelnen Schlägen des Xylophons imitiert Goldsmith hier Signalzeichen und weist so auf ähnliche Effekt in Leigh Harline U-Boot-Musik zu "The Enemy Below" hin. Um die Nachkriegsära musikalisch einzufangen bindet Goldsmith den Song "The Very Thought of You" als Liebesthema zwischen Hoyt und Alesandra ein, komponierte als Source-Musik für eine Hotelszene sogar eigens einen an die Swing-Ära angelehnten Song, der von seiner Frau Heather gesungen wurde. Die bedrohlichen Suspense-Passagen im Dschungel sind gewohnt avantgardistisch und kammermusikalisch gehalten, wobei auf einzelne Einwürfe exotischer Instrumente wie Marracas, Castagnetten und Marimba- sowie Xylophon nicht verzichtet wird.

Die Musik zu "Cabo Blanco" wurde erstmals 1993 - 13 Jahre nach Erscheinen des Films - von Prometheus Records veröffentlicht und 2004 in identischer Form neu aufgelegt. Beide Alben klingen hervorzüglich und verfügen über einen sehr knackigen und detailreichen Klang sowie recht solide Informationen über den Film und die Musik, die zu den besseren Booklet-Texten des Labels gerechnet werden können. Die Musik ist vollständig auf der CD vertreten, wobei im Film einige Passagen mehrmals verwendet werden. Einzig und allein störend in der chronologischen Reihenfolge ist die Zusammenstellung der mittleren Suspense-Passagen in zwei jeweils sechs Minuten lange Stücke, obwohl die einzelnen Teile hieraus im Film getrennt vorkommen und offensichtlich auch einzeln eingespielt wurden. Das Zusammenfassen von musikalisch unabhängiger Suspense-Passagen mit 12 Minuten Laufzeit am Stück entpuppt sich als leicht anstrengend. Nichts desto trotz bietet dieses Album einen wundervoll reichen exotischen Abenteuerscore des Komponisten aus seiner besten Phase, der wegen der ihn einrahmenden Meisterwerke wie "Alien", "Star Trek" oder "Masada" und "Outland" zu unrecht in Vergessenheit geraten ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

The Artist

Stummfilm-Schauspieler George Valentin wird von der jungen Dame und angehenden Schauspielerin Peppy Miller und dem neuen Tonfilm aus dem Geschäft gedrängt, verliert schließlich alles was er hat und findet schließlich durch Peppy neuen Mut.

Dieser Film hat den gewaltigen Vorteil, dass er keine flachen Dialoge und schlechten Wortwitz enthält... Außerdem ist er schwarz-weiß und es fliegt nix in fettem CGI-Feuerwerk in die Luft. Was ist denn bitte das für ein Mist?!

Könnte der moderne Kinozuschauer denken. Gut, ich gestehe, ich bin auch einer. Allerdings einer, der auch einen Blick für die alten Filme und so auch ein großes Herz für diese hat.

Und so allein schon durch seine Machart definitiv 10/10 Punkten.....

...gäbe es da nicht diese Musik....

Ludovic Bource schafft es, mit feinem 20er Jahre Jazz diesen Film hervorragend zu unterstützen, griff allerdings einige Male daneben. Wo Verzweiflung und Wut zu sehen waren, hörte man Liebe und Sehnsucht. Wo die Verzweiflung so tief war, dass Valentin seinen Revolver zückte und Miller in halsbrecherischem Tempo zu ihm raste, da wurde die Liebe in der Musik noch tiefer. Sollte sie die Liebe zwischen George und seinem Revolver symbolisieren? Oder die von Peppy zu George? Es war nicht ganz klar.

Ja, es war die Szene, in der das "Love Theme" aus "Vertigo" verwendet wurde. Diese Szene machte mir den bis dahin recht gelungenen Film mit einem Schlag zunichte, weil Musik einfach nicht passte.

Somit tiefer Abzug.... zu 6/10

....und ich dachte, grade in einem Stummfilm sollte die Musik perfekt (100%) zu dem gezeigten passen....

Großer Lichtblick: Uggy (der Hund). Es sollte einen Oscar für Tiere geben.... Dessen Leistung zieht das Gesamt-Fazit nach oben, zusammen mit der hervorragenden Leistung von Jean Dujardin und allen anderen Schauspielern.

Somit Endergebnis: 8/10

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaub, Anne war im Kino.

Da glaubst du richtig :)

Ich hatte es ja schon oft erwähnt: Stummfilm im Kino sehen, mein großer Traum. Da hol ich mir doch dann keine DVD ins Haus, wenn ein Film dieser Sparte auf großer Leinwand in der Stadt läuft...... :D

Bzw. DVD kommt wohl dann auch noch. Irgendwann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unter Feuer (Under Fire)

1979 dokumentiert Fotoreporter Russel Price den afrikanischen Bürgerkrieg in Ghana, wo sich auch seine Kollegin Claire aufhält, die mit dem befreundeten Journalisten Alex Grazier zusammen ist. Grazier allerdings hat das Angebot, für das amerikanische Fernsehen arbeiten zu können, worauf hin Claire ihn verlässt, da sie ihre journalistische Tätigkeit in der dritten Welt fortführen möchte. Zusammen mit Russel geht sie nach Nicaragua, wo Ende der 70er Jahre die Rebellen der linken Sandinistas unter der Führung des mysteriösen Rafael gegen die Diktatur Somozas kämpfen. Claire und der Fotograf, die schon längere Zeit für einander empfinden, werden schnell ein Paar und sehen die kriegerischen Zustände Nicaraguas eher als weiteres Abenteuer, dass es mit der Objektivität eines Journalisten wertungsfrei zu dokumentieren gilt. Als Price erfährt, dass noch nie jemand Rafael zu Gesicht bekommen hat, ist sein Ehrgeiz geweckt, denn er möchte der erste sein, der den Rebellenführer fotografiert. Doch die Todesnachricht kommt dem Reporter zuvor, wird jedoch von vielen Seiten als krampfhafter Versuch Somozas gesehen, der Welt zu beweisen, dass er das Land unter Kontrolle hat. Schließlich werden Claire und Russel von den Rebellen in das Hauptquartier geführt und es zeigt sich, dass Rafael tatsächlich tot ist. Die Sandinistas bitten den Fotografen, eine Aufnahme zu machen, auf der es scheint, dass Rafael noch am Leben sei, um so das Vertrauen der USA in Somoza zu erschüttern und weitere Waffenlieferungen an den Diktator zu verhindern. Den Journalisten ist klar, dass eine solche Aufnahme den Bürgerkrieg entscheident beeinflussen könnte, doch schon bald wird ihnen deutlich, dass sie schon längst unterbewusst für eine Seite Partei ergriffen...

Roger Spottiswoode arbeitete vor seiner Karriere als Filmschneider für unter Anderem die Peckinpah-Filme "Pat Garret jagt Billy the Kid" und "Stra Dogs - Wer Gewalt säht". "Under Fire" war erst sein dritter Film als Regisseur, der jedoch oft als sein bester bezeichnet wird und tatsächlich ist der Politthriller über Journalisten im Krisenherd Nicaragua zu Zeit des Aufstandes der Sandinistas ein packender und spannender aber gleichzeitig ernster und bewegender Film. Spottiswoode begeht weder den Fehler, in übersentimentalen pathetischen Kitsch oder allzu brutale Gewaltexzesse abzurutschen, die dem Film geschadet häten. Stattdessen schafft es der Regisseur durch allerlei filmische Mittel wie längere Kamerafahrten durch besetzte Straßen und die treffend ausgewählten Schauplätze eine dichte Atmosphäre zu erzeugen. Die stets gegenwärtige Bedrohung, die hinter jedem Haus lauern könnte, die Schatten der Rebellen, die auf den Dächern lauern, die fast fratzenhaft erscheinenden an die Wände geschmierten Bilder Rafaels, all das vermittelt die Stimmung eines zerrütteten Landes, in dem der kleinste Funke genügt, um in jeder Straße ein Feuerwerk zu zünden. Der langsame Wandel der Protagonisten, die anfangs heiter von einem in den nächsten Krisenherd zogen, bei Schießereien live dabei sind um das beste Foto zu schießen und mit allen Mitteln an ihrem Berufsethos festhalten zu aktiv beteiligten und reflektierenden Personen, die den Krieg dadurch beeinflussen, indem sie für alle Welt sichtbar machen, was sichtbar gemacht werden soll - oder nicht, ist ebenso schleichend wie überzeugend umgesetzt. Der Reporter als Schlüsselfigur in einer Politik, die von Rebellen und Soldaten auf der Straße gemacht und von den Anführern zurecht gebogen wird, ist die maßgebliche Idee des Films. Die anfängliche Romanze zwischen Alex und Claire, kratzt dagegen sehr an der Oberfläche und hat auch keinen größeren Einfluss auf das zwischenmenschliche Verhältnis zwischen den drei Kollegen. Neben der Regie und dem Drehbuch überzeugen auch die Schauspieler komplett. Nick Nolte als Russel Price, Joanna Cassidy als Claire und Gene Hackman als Alex leisten äußerst inspirierte Arbeit. Auch die Nebendarsteller sind alle sehr gut besetzt, insbesondere der jungen Ed Harris als Söldner, der sich an jeden verkauft, der zahlt, weiß zu überzeugen. Insgesamt ist "Under Fire" also ein hochkarätig besetzter Politfilm, der dank der hervorragenden schauspielerischen Leistungen, der vorzüglichen Regie und Kameraarbeit sowie die der dichten Atmosphäre durchweg zu überzeugen weiß und zusätzlich zum Nachdenken anregen kann.

Zur Musik: Roger Spottiswoode wollte ursprünglich den Gitarristen Pat Metheny für die Musik verpflichten, doch der äußerst talentierte hatte deutliche Probleme damit, eine Filmmusik zu komponieren, sodass Jerry Goldsmith einspringen musste. Goldsmith hatte 1982 bereits mehrere in Südamerika angesiedelte Filme vertont und seine Vertrautheit mit spanischen und südamerikanischen Elementen in seiner Musik unter Beweis gestellt. Während die Musik zu Filmen wie "High Velocity" oder "Breakout" jedoch sehr actionlastig waren und die exotischen Passagen aus atmosphärischen Einsprengseln oder rar gesäten Lokalkolorit bestanden wählte der Komponist für diesen Film einen fast durchgängig lateinamerikanisch erscheinenden Vertonungsansatz. Dabei komponierte er ebenfalls mehrere Gitarrensoli für Metheny, um dem ursprünglichen Wunsch des Regisseurs gerecht zu werden. Des Weiteren stand für die Musik ein mittelgroßes Orchester zur Verfügung, doch Goldsmith wäre nicht Goldsmith, wenn er zu dieser Zeit nicht exzessiven Gebrauch von Synthesizern gemacht hätte. Der Komponist hatte schon seit seinen frühesten Filmmusiken auf elektronische Effekte wie das Novachord oder das Theremin gesetzt und mit dem technischen Fortschritt auch in seiner Musik mehr und mehr Platz für elektronische Elemente eingeräumt. Dabei verwendete er die Synthesizer - ebenso wie exotische Instrumente in einigen Filmmusiken - stets als Erweiterung des Orchesters, nicht jedoch als Ersatz. In "Under Fire" wird er diesem Vorsatz allerdings überhaupt nicht gerecht. Alleine der künstliche und etwas penetrant wirkende Flötenklang entfaltet auch heute noch sein Wirkung, doch oftmals setzte Goldsmith auch billige und für unsere Ohren vollkommen veraltete künstliche Blechsamples und an einer Stelle auch sehr nach Plastik klingende Streicherteppiche ein. In Anbetracht der Tatsache, dass dem Komponisten in seiner Besetzung volles Blech (mit Ausanhme der Tuba) zur Verfügung stand, ist diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziebar. Besonders "19 De Julio" wird durch den penetranten Einsatz von künstlichen Hörnern und Streichern ungenießbar sowie einzelne Passagen aus anderen Stücken. Neben den Synthesizern erweiterte Goldsmith sein Ensemble zusätzlich um Panflöten, die allerdings in der Musiktradition Nicaraguas nicht vorkommen. Dieses wurde oft als "Stimme der Revolution" auf musikalischer Ebene gerechtfertigt, doch dass der Komponist es ohnehin mit Lokalkolorit so streng sah, wissen wir bereits, seitdem er in "Night Crossing" einen französischen Mussetten-Walzer als perfekte Untermalung für deutsche Landschaft sah.

Die Musik ist hauptsächlich von drei Themen gegliedert: Einem sanften Liebesthema sowie zwei marschähnlichen Themen, die über einen leichten lateinamerikanischen Einschlag verfügen und die kriegerische Grundstimmung transportieren, ohne jedoch düster oder gar militärisch daher zu kommen. Im Gegenteil, die beiden marschähnlichen Themen sind von optimistischen und fröhlichem Charakter. Insgesamt vertonte Goldsmith hauptsächlich die ruhigen Szenen oder Montagen, doch trotzdem gibt es ein Actionmotiv, das ebenfalls über sehr melodischen Charakter verfügt, aber - wie gewohnt - von steten Taktwechseln und ungeraden Rhythmen geprägt ist und hautpsächlich von der Gitarre gespielt wird.

Für das Album zum Filmstart setze der Komponist die Originalaufnahmen neu zusammen, wobei gerade einmal rund fünf bis zehn Minuten es nicht in den Schnitt schafften. Leider fehlt auf dem Album auch die einzige große Actionmusik, als Russel Price von Soldaten verfolgt wird. Da Goldsmith seine Stücke zu längeren Titeln mit einer Laufzeit zwischen drei und vier Minuten zusammen fasste, finden sich meistens mehrere der drei Hauptthemen in einem Titel wieder. Die Ausnahme bilden hauptsächlich die beiden Liebesszenen. Da Goldsmith seine beiden marschähnlichen Themen wenig variiert und sie sich auch musikalisch ähneln klingen einige Stücke auf dem Album sehr ähnlich, sodass die Musik wenig abwechslungsreich erscheint und kein musikdramaturgischer Bogen vorhanden ist. Außerdem wird das Hörvergnügen zusätzlich durch die veralteten und fehlplatzierten Synthiepassagen getrübt. Ein weiteres Manko ist, dass sich der musikalische Höhepunkt bereits ganz zu Anfang der CD befindet: Für das Album arrangierte der Komponist nämlich sein Actionmotiv als kurzes Konzert für Gitarre und Orchester und erweiterte seine Musik noch um ein herrlich kitschiges südamerikanisches Thema für die Streicher im Mittelteil. Pat Metheny, dessen Soli in der Filmmusik recht zurückhaltend sind, kann hier sein Talent voll und ganz unter Beweis stellen. Dadurch fällt die ansonsten ruhige Musik aus dem Film deutlich ab.

Deutsche und japanische Goldsmith-Fans waren jahrelang im Vorteil, da Warner Bros. nur in diesen beiden Ländern den Albumschnitt auf CD veröffentlichen, bevor FSM eine unlimitierte aber den üblichen Standarts des Labels entsprechende Auflage für den amerikanischen Markt produzierte. Leider konnten sich keine Bänder mehr zu den Originalaufnahmen finden, sodass beide Ausgaben musikalisch identisch sind. "Under Fire" wird oft als ein besonderer Höhepunkt in Goldsmiths Schaffen - auch in Hinblick auf seinen Umgang mit Synthesizern - erwähnt, jedoch stellt sich der Komponist mit seinen veralteten Samples selbst ein Bein. Auch der etwas eintönige Albumschnitt sowie das Fehlen der Actionpassage trübt den Eindruck merklich, sodass die Musik zwar immer noch klar über qualitative Höhepunkte verfügt, aber nicht an die ganz großen Würfe des Meisters heranreicht. Der Eröffner "Bajo Fuego" allerdings ist dank des tollen Arrangements und Methenys außerordentlichem Spiel den Kaufpreis alleine wert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich muss ehrlich sagen, dass ich dir nur teilweise zustimme... vollste Zustimmung, was dem Film angeht, jedoch auch der Albumschnitt ist ganz große Klasse und objektiv sowie subjektiv gehört das zu den besten Höralben, die Goldsmith je rausgebracht hat (das kann nicht nur ich dir bestätigen, andere werden sich mir anschließen).. auch der von dir als ungenießbar beschriebene "19 De Julio" gehört eigentlich sogar zu meinen Lieblingstracks auf dem Album, denn grade der Einsatz der alten Synthesizer zu Beginn macht dann die folgende Musik und Entwicklung des Tracks noch um einiges herausragender.. denn dieser Kontrast zwischen den Synthies und der Entfaltung des Orchesters im Anschluss macht den Charme und die Klasse des Tracks aus...

Auch der Einsatz der Panflöten hat einen Grund, denn als Temp Track war so, ich glaube indianisch angehauchte Panflöten-Musik, wo Goldsmith beim Hören dachte "Hey, die passen ja echt toll da rein" und hat dieses Instrument auch in dem Score einbezogen und es passt wirklich genial in dem Film rein.

Wie gesagt, ich finde Goldsmith hat hier alles richtig gemacht und ihm ist ein perfektes Höralbum gelungen

und ja die CD "Under Fire" ist mitunter meine LieblingsCD von Goldie und wird sehr oft von mir gehört.

PS: Das musste ich noch loswerden, bevor ich nun ins Bett verschwinde ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Super 8 von J.J. Abrams

Die Bezüge zum 80er-Kino wie Goonies, Stand By Me und vielleicht auch E.T., die Erzählweise des Films, die symphatischen Jungdarsteller und das ganze Look&Feel haben mir doch trotz Schwächen im Plot und der frühen Vorhersehbarkeit sehr gut gefallen. Auch die Musik von Giacchino mit seinem Williams-Gewand und den gut gearbeiteten Spannungsmomenten wirkt im Film ganz prima. Und ja, ich mag auch die CD.

Ich habe mich so prima unterhalten, dass ich die gute BluRay gleich zweimal geschaut habe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich muss ehrlich sagen, dass ich dir nur teilweise zustimme... vollste Zustimmung, was dem Film angeht, jedoch auch der Albumschnitt ist ganz große Klasse und objektiv sowie subjektiv gehört das zu den besten Höralben, die Goldsmith je rausgebracht hat (das kann nicht nur ich dir bestätigen, andere werden sich mir anschließen).. auch der von dir als ungenießbar beschriebene "19 De Julio" gehört eigentlich sogar zu meinen Lieblingstracks auf dem Album, denn grade der Einsatz der alten Synthesizer zu Beginn macht dann die folgende Musik und Entwicklung des Tracks noch um einiges herausragender.. denn dieser Kontrast zwischen den Synthies und der Entfaltung des Orchesters im Anschluss macht den Charme und die Klasse des Tracks aus...

Auch der Einsatz der Panflöten hat einen Grund, denn als Temp Track war so, ich glaube indianisch angehauchte Panflöten-Musik, wo Goldsmith beim Hören dachte "Hey, die passen ja echt toll da rein" und hat dieses Instrument auch in dem Score einbezogen und es passt wirklich genial in dem Film rein.

Wie gesagt, ich finde Goldsmith hat hier alles richtig gemacht und ihm ist ein perfektes Höralbum gelungen

und ja die CD "Under Fire" ist mitunter meine LieblingsCD von Goldie und wird sehr oft von mir gehört.

PS: Das musste ich noch loswerden, bevor ich nun ins Bett verschwinde ;)

Ich dachte mir schon, dass Du Einspruch erhebst. ;)

Es gibt halt mehrere Probleme, die ich mit der Musik habe und die sich im Albumschnitt deutlicher herauskristallisieren. Die Panflöten sind übrigens kein Problem, auch wenn ich solchen Aussagen immer etwas skeptisch bin. Da scheint mir Deine Erklärung logischer mit "Ach, das passt ja ganz gut". Das wird sich Horner auch gedacht haben, als er in "Braveheart" hauptsächlich irische Instrumente einsetzte statt schottischer oder Williams, der in seiner "Geisha" auch daneben lag. Für die breite Masse, die sich wenig für fremde Musikkulturen interessiert und die sich mit gefestigten Klischees wohlfühlt, ist das ja kein Problem, ich finde nur lustig, wenn man selbst zu den Betroffenen gehört wie eben in "Night Crossing" und dann ziemlich gestutzt wird.

Ich persönlich kann dem alten Synthieklang nichts abgewinnen - im Gegenteil, ich halte es für eine komplette Fehlentscheidung, akustische Instrumente, die sogar im Orchester verfügbar sind - aus der Dose zu ersetzen. Besonders im Filmzusammenhang konnte ich absolut nicht nachvollziehen, warum da nun Synths eingesetzt waren. In "Legend" oder "Gremlins" hat Goldsmith bewiesen, was für ein Könner er im Einsatz von elektronischen Mitteln ist, "Under Fire" ist ebenso wie "Hoosiers" nicht nachvollziehbar und undurchsichtig was die Synths angeht. Ein weiteres Problem ist, dass sich das beste Stück direkt zu Anfang befindet und den Hörer auf das Album einstimmt, doch "Bajo Fuego" entspricht nicht der eigentlichen Natur der Musik. Es ist ein mitreißendes rhythmisch äußerst komplexes herrlich aufgebautes Stück und danach kümmert sich die Musik viel mehr um den dramatischen Aspekt, dümpelt durch die ständige Wiederholung vor sich hin und verstört durch die elektronischen Elemente. Pat Metheny, der in "Bajo Fuego" DIE Hauptrolle sielt, wird zum Saitenzupfer degradiert. Der Albumschnitt an sich wirft mehr Fragen auf, als sie zu beantworten, so hören wir in "Alex's Theme" sowie "Rafael's" Theme mehrere der Leitmotive. Welches davon soll denn jetzt das jeweilige Thema sein? Viele Stücke werden einfach immer wieder durch die beiden Marschthemen bestritten und ähneln sich einfach zu sehr, sodass sich das Hörvergnügen deutlich schmälert und hinzieht.

Gute Höralben des Meisters sind meiner Meinung nach "Basic Instinct", "Inchon" oder "QB VII".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Safe House

Ein klassischer Actionfilm, spielt in Südafrika und hat natürlich eine 0815 Story wo schon am Anfang klar ist wer denn der Strippenzieher ist. Reynolds und Washington haben definitiv schon bessere Rollen gespielt

und auch sonst war das ganze eher Fad. Fand da Seeking Justice schon besser.

Djawadi gibt zwischendurch auch mal ordentlich Gas, sonst hat er sich die ruhigen Momente natürlich bei John Powell abgeguckt.

Es gibt eindeutig bessere Actionfilme als den hier.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die gewundene Straße (The Spiral Road)

In den dreißiger Jahren trifft Dr. Anton Drager mit einer Gruppe junger Mediziner auf der indonesischen Insel Java ein, um dort wie seine Kollegen fünf Jahre im Dienste des Gouvernment Health Services als Arzt zu arbeiten. Er meldet sich freiwillig, Dr. Brits Jansen unterstellt zu werden, der Eingeborene im Dschungel vor Ort betreut. Jansen hat wichtige Erfolge in der Behandlung von Lepra erzielt, allerdings sind keine Berichte oder Aufzeichnungen von ihm bekannt und Drager erhofft sich, an der Seite des großen Mediziners lernen und dokumentieren zu können. Auf einer Zwischenstation seiner Reise in den Urwald begegnet der junge Arzt dem Flussfahrer Frolick und dem Leiter einer Krankenstation für Leprapatienten, Captain Willem Watereus von der Heilsarmee. Frolick, der deutlich angetrunken ist, fängt Streit mit dem frommen Mann an, doch Drager geht dazwischen. Einige Tage später erreicht der junge Arzt endlich sein Ziel. Die leichte Skepsis zu Beginn gegenüber dem sehr pragmatischen und teilweise auf ungewöhnliche Behandlungsmethoden gegenüber den Eingeborenen setzenden Brits weicht und bald entwickeln die Männer schnell ein freundschaftliches Verhältnis zueinander, das jedoch getrübt wird, als Dragers junge Verlobte Els ebenfalls auf Java eintrifft und sie und Anton schließlich heiraten. Brits ist der Überzeugung, dass für seine und Antons Aufgabe nur ein Junggeselle geeignet sei, der sich nicht um seine Verlobte sorgen müsse und gibt seinen jungen Assistenten wieder frei. Dieser ist höchst deprimiert und seine Frau erwirkt bei dem gutmütigen Brits eine neue Zusammenarbeit, die dieses Mal jedoch an den philosophischen Einstellungen der beiden Ärzte scheitert. Anton Drager, der sehr unter seinem dominanten Vater zu leiden hatte, ist überzeugter Atheist und lehnt jede Religiösität ab, rät sogar, sämtliche auf religiösem Standpunkt errichtete Einrichtungen wie die Willem Watereus' dem Gouvernment Health Service zu übertragen. Drager verlässt Brits' Lager und entschließt, mir Els nach Hause zu reisen, als er eine Nachricht seiner Vorgesetzten erreicht: Der Fährmann Frolick ist verschwunden und Drager soll ihn suchen. Erneut begibt sich der junge Arzt in den Urwald und stößt schon bald an seine Grenzen. Anton Drager erkennt, dass nur Gott ihm den Weg auf die gewundene Straße zum Himmel freigeben kann...

1962 zählte Rock Hudson schon längst zu den bekanntesten Schauspielern seine Zeit, hatte in "Giganten" gespielt und in vielen romantischen Komödien mitgewirkt. "The Spiral Road" ist ein heute längst vergessenes Starvehikel für den knapp zwei Meter großen Star und basiert auf dem Buch von Jan de Hartog. Der Film lebt hauptsächlich von seiner religiösen Botschaft, in der ein junger selbstgefälliger und egoistischer Protagonist an den Erfahrungen älterer und erfahrener Männer zweifelt, bis er im Dschungel, von Eingeborenen in den Wahnsinn getrieben, nach Jahrzehnten wieder zu Gott spricht und gerettet wird. Der von Robert Mulligan handwerklich solide inszenierte Film hat heute deutlich Patina angesetzt und ist in seinem Standpunkt äußerst platt. Eine in Anbetracht des Inhalts immerhin mögliche philosophische Tiefe wird zu Gunsten von ausgetauschten Plattitüden und Schwarzweißmalerei im Keim erstickt. Mit seinen knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit erweist sich "The Spiral Road" als sehr zähes Filmerlebnis, da sich die Zweifel des Protagonisten in einem ewigen Hin und Her äußern und die Handlung so recht zerfahren wirkt. Das letztendliche Schlüsselelement - Medizinmann Burubi, der einsame Weiße im Urwald in den Wahnsinn treibt - wirkt ebenso aufgesetzt wie unglaubwürdig. Auch das Frauenbild, das sich in Els personifiziert, die ihr Glück dem ihres Ehemannes unterordnet und sogar einen Ehebruch schweigsam hinnimmt, ist wie die teils rassistische Darstellung der naiven Eingeborenen, mehr als veraltet. Die schauspielerischen Leistungen sind höchstens als durchschnittlich zu bewehrten, allenfalls allenfalls Burl Ives schafft es mit seiner trampeligen Darstellung des plumpen Brits', dem Zuschauer hier und da ein Schmunzeln zu entlocken. Gena Rowlands' Rolle der Els gibt nicht wirklich viel her und Rock Hudson bemüht sich offensichtlich, Drager als zerrüttet darzustellen, letzten Endes ist der Protagonist doch zu sehr der charmante junge Arzt und zukünftige Ehemann. Im Gegensatz zu anderen Filmen Hudsons oder Mulligans ist "The Spiral Road" ein längst überholtes Relikt aus alter Zeit und verfügt weder über filmische Qualitäten noch eine gut formulierte Botschaft und ist somit zu Recht in Vergessenheit geraten.

Zur Musik: "The Spiral Road" dürfte entweder für Fans Rock Hudsons, Robert Mulligan oder Jerry Goldsmiths heute noch wichtig sein, denn besonders bei dem Komponisten bildet dieser Film ein wichtiges Bindeglied zwischen dessen erster Filmmusik, die breiteres Interesse weckte ("Einsam sind die Tapferen") und "Freud", die Goldsmith die erste Oscarnominierung einbrachte. Auch in "The Spiral Road", der bis dahin längsten und am größten besetzten Musik Goldsmiths, lässt sich deutlich erahnen, was für ein Könner gerade seine ersten Schritte für die Leinwand macht. Im Frühwerk lässt sich noch eine deutliche Stilsuche erkennen, indem verschiedene Stilisiken und Konzepte in einer Musik nebeneinander stehen und der Komponist fast jeden Film als Möglichkeit für einen neuen Vertonungsansatz wählte. Während "Studs Lonigan" auf Kurt Weils jazzigen Spuren wandelt, "Freud" mit harschen Modernismen vertont wird und in "The List of Adrian Messenger" noch bluesiger Krimiklänge neben archaisch altertümlichen Jagdfanfaren stehen, gehört "The Spiral Road" neben den nicht-jazzigen Passage aus "The Stripper" zu den Musiken, die noch einen deutlichen Hauch Golden Age atmen. Für die Vertonung stand dem Komponisten ein durchschnittlich besetztes Orchester zur Verfügung, das jedoch um die aus der balinesischen Musiktradition stammenden Gamelan-Instrumente erweitert wurde. Der metallische und helle Klang dieser perkussiven Instrumente verleiht dem Klang einen exotischen Akzent, wobei Goldsmith zu keinem Zeitpunkt auf "echte" Gamelanmusik zurück greift, sondern diese Instrumente meistens für besonders schillernde oder fanfarenartige Passagen verwendet. Die Musik entspricht durch und durch westlicher Vertonungsmuster, was sich besonders in den kurzen Momenten zeigt, in denen Dragers Reise auf dem Fluss oder exotische Schauplätze mit Musik unterlegt wurden. Hier ist die Melodieführung meistens durch pentatonische Hornmotive geprägt, ebenso erhaben wie klischeehaft klingen. Das Liebesthema für Anton und Els bestreitet mit seinen leidenschaftlichen Violinen und dem süffigen Charakter die meisten Golden-Age-lastigen Passagen und auch das behäbige und etwas niedlich anmutende Thema für Tuba und Posaune, das den dicken Brits charakterisiert, lehnt an die naive Vertonung ähnlicher Figuren in alten Filmen an. Insgesamt ist die Musik vollständig leitmotivisch gegliedert und erfüllt so einen weiteren wichtigen Punkt auf der Golden-Age-Checkliste, doch auch wenn sich der Komponist offensichtlich an Standarts orientiert, die langsam aber sicher abgelöst wurden, blitzen oft Goldsmith-typische Charakterismen wie die schnörkellose Stimmführung und Instrumentation durch.

Die Musik war lange Zeit nicht erhältlich, bis das Bootleg-Label Soundstage Records mit 53 Minuten Musik immerhin drei Viertel des Scores veröffentlichte. Die Musik war zwar in Filmreihenfolge angeordnet, jedoch zu fünf jeweils ungefähr 10 Minuten langen Suiten zusammengefasst und rühmt sich im Booklet, die Originalaufnahmen wie von Goldsmith vorgesehen zu präsentieren. Erst vor kurzer Zeit machte der Varèse-CD-Club die vollständige Musik in überraschend klarer Klangqualität und informativem Booklet zugänglich. Anscheinend enthält die Club-CD die Filmvesionen aller Stücke, sodass Komplettisten wahrscheinlich auch die alte Soundstage-CD wegen der alternativen Fassungen nicht aus ihrer Sammlung verbannen werden. Insgesamt handelt es sich bei diesem frühen Abenteuerscore um eine weitere sehr erfrischende Komposition aus dem Frühwerks eines der bedeutendsten Filmkomponisten und offenbart durch den deutlichen Golden-Age-Gehalt einen weiteren interessanten Einblick in die frühe Entwicklungen und Einflüsse des Komponisten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

The Spiderwick Chronicles

Wundervoller Film voller Spannung, Humor, Charme und Magie. Dazu wirklich tolle Schauspieler wie Freddie Highmore (der die Doppelrolle sehr gut meistert), Mary-Louise Parker und Sarah Bolger.

Was mir besonders an dem Film gefällt, dass er sich nicht in viele Nebenschauplätze verirrt, sondern alles schön übersichtlich erscheinen lässtund damit beweist, dass ein Fantasy-Abenteuerfilm nicht groß aufwendig sein muss, sondern auch in einem kleinerem Umfeld überzeugen kann.

Was dem Film auch zugute kommt, ist die sehr gute Musik von James Horner, trotz des Caspers-Zitat. Einer der schönsten und besten Horner-Scores der letzten Jahre

Schade, dass auf dem Film nie ein zweiter Teil gefolgt ist... ich hätte ihn mir mit Sicherheit angeschaut!

10/10

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung