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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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The Spielberg/Williams Collaboration

Eine herrlicher Zusammenschnitt der Arbeit der beiden, alles dabei, was einem zu Herzen geht, von den peitschenschwingenden Huträger, bis zu dem Tier mit der weißen Haut über die tongebenden Aliens und natürlich den knuddligen "Will-nach-Telefonierer".

Wunderbar neu eingespielt von John Williams himself und einfach toll zu hören ;) Was mich sehr erfreut hat, war das Booklet, was Spielbergs Sätze auch in Deutsch beinhaltete.

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Seit längerer Zeit mal wieder eine Einspielung von Sedares, den ich wegen seit seiner Neueinspielung von Rozsa´s Cid sehr schätze.

Insbesondere der Beitrag von North "Concerto for piano & orchestra with trumpet obbligato" weiß in seiner jazzigen Ausformung zu gefallen

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THE GHOST WRITER (Alexandre Desplat)

Seit langem mal wieder ein Desplat, der von vorne bis hinten gut anzuhören ist. Kompositorisch ist nichts auszusetzen, und auch konzeptionell ist die Musik interessant angelegt: sicher gibt es die Desplat-typischen Minimalismen, aber dieses Mal ist alles doch recht herrmanesk gestaltet, motivisch dicht und schick kammermusikalisch-transparent besetzt. Hin und wieder scheint auch ein wenig von Morricones FRANTIC durch - war vielleicht Temp? Von mir gibt es jedenfalls dicke 4 von 6 Sternen.
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James Bond: Casino Royale - David Arnold

Wie den Film finde ich die Musik großartig. Leider dämpfte der darauf folgende "Ein Quantum Trost" deutlich meine Begeisterung für Daniel Craig als neuen James Bond. Die Musik zum letzten Bond ist mir (noch) nicht außerhalb des Films bekannt.

Mit Casino Royale kann Arnold mich jedoch voll und ganz überzeugen. Ich mag diese treibende Art von Actionmusik mit voller und dichter Orchestrierung, perkussionslastigen Ostinati und schwerem Blech. Und da gäbe es natürlich keine bessere Albumerföffnung als die sechsminütige orchestrale Hetzjagd "African Rundown". Wie auch die dazu gehörige Szene lässt einem die Musik absolut keine Zeit zum Luftholen. Die gewaltigen Orchesterattacken drücken einen fest in den Sitz. Hier und da tauchen schon die ersten Motive auf, die später noch voll ihre Kraft entwickeln sollen. Auch "Miami International", der dramaturgisch etwas spannender aufgebaut ist oder "the Switch" sind einfach herrliche Actionmusiken, die einfach Spaß machen.

Einen deutlichen Anteil der Musik machen allerdings auch ruhigere athmosphärische Stücke aus, die oftmals die kühlen Räume des britischen Geheimdienstes oder sommerliche Abende in den verträumten Städten untermalen. Arnold wählte für solche Momente oftmals sanfte Streicher und weich gespieltes Horn, über das sich einige Akkorde in der Harfe legen. Ruhige und wirkungsvolle Musik. Die Komposition ist voller neuer Motive und Themen. Da James Bond noch nicht (und ja leider nicht, wie erhofft, nun in "Ein Quantum Trost") der "echte" James Bond ist, verzichtet Arnold nahezu komplett auf das eigentliche Hauptthema und führt ein neues Motiv für Bond ein, welches er ebenfalls sehr stimmungsvoll und passend in die Partitur eingliedert. Auch das Thema für Vesper, Bonds Kollegin, ist sehr schön geraten. Ein unglaublich intimes und reduziertes Thema, meistens vom Klavier gespielt und den Streichern unterlegt, ist nicht nur einfach schön wie die Figur selbst, sondern unterstreicht auch ihre geheimnisvolle und mysteriöse Seite.

Die CD ist randgefüllt. Auf den, meiner Meinung nach, recht hübschen Titelsong muss man allerdings verzichten. Die Musik von Arnold ist chronologisch geordnet und mit allen wichtigen und einigen verzichtbaren Momenten vertreten. So hängt der Hörfluss in der Mitte des Albums wegen der athmosphärischen Musik, die das Pokerspiel begleitet, ziemlich durch. Dafür enschädigt dann aber nochmal die starke zweite Albumhälfte mit ordentlich Action-, einem Schuss Verträumten und Vespers Thema, bevor das Album mit einer kraftvolle Darbietung des originalen James-Bond-Themas schließt und eigentlich keine Fragen und Wünsche offen lässt.

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Hostel - Nathan Barr

An dem Film scheiden sich die Geister. Nahezu zeitgleich mit der "Saw"-Reihe erschienen, löste der Film heftige Diskussionen über Folterszenen und explizite Gewaltdarstellungen in Filmen aus. Die Idee, dass gelangweilte Geschäftsleute mit zu viel Geld auf dem Konto dafür bezahlen, unschuldige Menschen zu quälen und zu Tode zu foltern galt für einige als messerscharfe Gesellschaftskritik, andere hielten diese Idee einfach nur für pevers.

Mit einem Budget unter 5$ Dollar konnte Eli Roth sich für seinen Film tatsächlich von den Produzenten einen von einem 75 Musikern starken Orchester genemigen lassen, den Nathan Barr beisteuerten, mit dem Roth auch schon für "Cabin Fever" zusammen gearbeitet hat. Roth wollte seinen Film keinesfalls billig aussehen lassen und war der Meinung, eine großorchestrale Fimmusik könnte dem Film einen gewissen "seriösen Anstrich" verleihen. Und tatsächlich erklingt die Musik zu "Hostel" als ein ziemlich typischer Horrorscore. Da der Film in der tschechischen Republik spielt, berief sich Barr in diversen Landschaftsaufnahmen auf Bedrich Smetanas "Mein Vaterland". Als weitere Inspirationsquellen für den Rest der Musik nennt der Komponist Bernard Herrmann und Georges Delerue, denen diese Musik auch gewidmet ist (Herrmann hätte dazu wahrscheinlich einen ziemlich bissigen Kommentar auf Lager).

Für die anfänglich verlockende Versuchungen in Osteuropa komponierte Barr einige Passagen, die von Frauenvokalisen, Celesta und sphärischen Streichern bestritten werden, bevor die Handlung des Films radikal kippt. Hier setzte Barr deutlich auf die Streicher, schrille Violinen für die unglaublichen Schmerzen der Opfer und treibende Celli und Kontrabässe bei Verfolgungsjagden. Für die Organisation, die die ganzen Folterszenarien organisiert, komponierte Barr ein Motiv aus vier Tönen, welches mal bedrohlich und mal brutal erklingt. Insgesamt ist das Gleichgewicht von Action und Suspense musikalisch sehr gut gehalten. Die Musik ist sehr düster aber überraschend konventionell komponiert mit grummelndem Piano und abgehetzten Hlozbläsern und glissandierenden Posaunen und Hörnern. Natürlich gibt es etliche dissonante Passagen, die allerdings hauptsächlich von verminderten Akkorden und Tritoni bestritten werden und auch hier meistens nichts Neues bieten, aber das altbekannte gut miteinander kombinieren.

Das Album von Varèse enthält meiner Erinnerung nach den kompletten Score und eröffnet gleich mit der Suite für den Abspann. Danach folgt eine nicht allzu abwechslungsreiche aber doch unterhaltsame Horrorpartitur, die den Platz beim Besten Willen nicht in jede Sammlung finden muss und in einigen Jahren wahrscheinlich komplett vergessen sein wird. Hin und wieder lässt sich allerdings gut anhören.

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Hostel Teil II - Nathan Barr

Im Gegensatz zu vielen Fortsetzungen ist Eli Roth die Ausarbeitung seines Stoffes zu "Hostel" soweit man das sagen kann, gelungen. Anstatt alles noch größer, blutiger und heftiger erscheinen zu lassen, konzentriert sich der zweite Teil dieses fragwürdigen Filmduos tatsächlich auf die Ausarbeiten verschiedener thematischer Elemente. So erfährt man viel mehr über die eigentliche Organisation und ihre Hintergründe, die Täter und die Vorbereitung der einzelnen "Operationen". Die Opfer werden geschminkt und nach Wunsch der Kunden verkleidet, damit sie sich beispielsweise an ihrer "Frau" rächen können oder eine absolut hilflose "Gespielin" haben. Den perversen Vorzügen der Kunden wird individuell nachgekommen ("Blutbad", "Mahlzeit"). Besonders interessant die Szene, in welcher die Geschäftsleute auf aller Welt die frisch eingetroffenen "Objekte" sehen und für sie bieten können, während sie beim Frühstück mit der Gemahlin sitzen oder dem Enkelkind auf dem Karussel zuwinken.

Für die Musik wurde wieder Nathan Barr beauftragt, der, wie der Film, das Vorbild des ersten Teils stilistisch weiterführt, aber Neues aus dem vorgegebenen Material entwickelt. So spielt abermals ein knapp 80 Musiker zählendes Orchester die Musik ein und schon gleich im zweiten Stück begegnet einem ein alter Bekanner: Das Verfolgungsostinato der Celli und Bässe ais dem ersten Teil und natürlich trifft auch wieder auf das eigentliche Hostel-Motiv. Eine wirkliche Bereicherung ist das Thema für Axelle, eine verlockende Schönheit, die ausländische Opfer in die tschechische Republik und somit in die Fänge der Organisation lockt. Da Barr das Thema nicht häufig im Film einsetzen konnte, schrieb er eine Abspannsuite, in der er es voll entwickeln konnte. Diese Suite eröffnet auch das Album. Nach einigen Arpeggien der Harfe erklingt das Thema erst in der Solovioline und dann in der Oboe. Es ist ebenso mysteriös, wie schön und melancholisch zugleich und bietet somit innerhalb der sphärischen, bedrohlichen, ruppigen und dissonanten musikalischen Welt von "Hostel" eine neue Facette. Ansonsten gibt es natürlich wieder kreischende Violinen, rumpelnde Klaviere und hämmernde Perkussion. Trotzdem klingt die Musik etwas verhaltener als im (auch filmisch) plakativeren ersten Teil.

Das Album von Varèse enthält die komplette Musik von Nathan Barr inkluisive eines nicht verwendeten Stücks. Leider entfielen die Source-Musiken während des Dorffestes (hübsche Osteuropäische Volksmusik) und das Lied "Synécku", welches eine tragende Rolle im Score spielt und der Szene, die es begleitet, absolute Gänsehautgefühl verleiht. Die Musik ist nett anzuhören, bietet aber bis auf die Passagen mit Axelles Thema nichts Neues im Vergleich zum ersten Teil. Eine ziemlich stereotypische orchestrale Horrorpartitur mit netten Momenten.

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Der mit dem Wolf tanz - John Barry

Kevin Costners "Der mit dem Wolf tanzt" gilt als ein Pionier des Neowesterns. Im Gegensatz zu typischen Westernklischees in Sachen Ausstattung und Handlung legt dieser Film besonders viel Wert auf Authentizität und differenzierte Darstellungen.

John Barry hat wenig Erfahrung im Vertonen von Western und unterlegte lediglich 1970 zwei Filme dieses Genres. Allerdings legte er auch überhaupt keinen Wert darauf, bekannte musikalische Stilmittel des Westerns aufzugreifen. Auch verzichtete er nahezu komplett auf indianisch klingendes Material sondern konzipierte die Musik rein aus der Sicht des Protagonisten, John Dunbar. Für ihn konzipierte Barry ein für ihn typische schwelgerisches Thema, das meistens von satten Streichern getragen und sanften Holzbläsern sowie dem leichten Spiel der Harfe unterstützt wird. Barry und Costner waren der Meinung, dass dieser große Film auch ine große Musik bräuchte, sodass Barry 95 Orchestermusiker und zwölf Chorsänger zur Verfügung standen.

Allerdings wurde die Musik in dem vierstündigen Epos sehr gezielt eingesetzt, sodass von über 100 aufgenommenen Minuten letzlich knapp 70 den Weg in den Film fanden. Dieser Score gilt als Barrys längster und raffinierteste Filmmusik und tatsächlich überrascht diese Komposition besonders durch ihre Themenvielfalt. Da gibt es ein Thema für John Dunbar, eins für den Wolf, ein Liebesthema, mindestens zwei noble Themen für die Indianer, ein hübsches Reisemotiv und leitmotivisches Material für die Pawnees. Die Musik ist insgesamt sehr sanft gehalten, lediglich bei den Angriffen der Pawnee-Indianer weicht die orchestrale Glätte den ruppigen Attacken des Schlagwerks und den dissonanten Streichern.

Die Musik wurde 1990 zum Start des Films und in erweiterter Fassung 2004 neu veröffentlicht. Die letzte Variante enthält die komplette Musik in perfekter Klangqualität plus zwei alternativer Albumpassagen. Das Booklet enthält einen informativen Text über die Entstehung der Musik und den Score selbst. Eine absolute Perle unter den Filmmusiken. Große Musik zu einem großen Film!

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Das Wunder von Bern - Marcel Barsotti

Eine wirklich schöne Arbeit zu einer deutschen Produktion. Barsotti arbeitet mit einem sehr schönem Hauptthema, das von einer Violinsequenz eingeleitet wird und dann in großorchestraler Pracht erstrahlt. Das zweite Thema begleitet die Jungen beim Fußballspielen und erinnert, wie gerne mal bei Barsotti, an die Scores von Thomas Newman, besonders durch die Instrumentierung von Harfe, Celesta und Klavier sowie gezupften Violinen. Das Spiel dann wird mit schön treibenden Rhythmen des Schlagwerks und stakkatierenden Streichern und wuchtigen Bläsern unterlegt, bis die Musik in eine einzige Jubelhymne ausbricht und dann nach 71 Minuten Spielzeit mit dem Hauptthema schließt.

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300 - Tyler Bates

Der Film gehört wohl zu den erfolgreichsten Streifen des Jahres 2007. Allerdings darf man dieses Machwerk nicht als Historien- oder Abenteuerfilm sehen, sondern unter dem Blickwinkel der Comicverfilmung und diese ist einigermaßen gelungen und dicht bei der Vorlage (besonders was den Visuellen Teil des Films betrifft). Trotzdem ist dieser Film für mich nur ein widerliches Machwerk voll von ätzendem Pathos, aufgedunsener Pseudo-Ästhetik, unzähliger fragwürdiger Botschaften, rassistischer Klischees und moralisch bedenklichem Inhalt.

Wahrscheinlich hätten sich viele junge Komponisten über ein derartiges Angebot gefreut, einen der voraussichtlich erfolgreichsten Filme des Jahres zu vertonen, doch Bates setzt diese Aufgabe gekonnt in den Sand. Schon im zweiten Track fällt uns James Horners "Troja" direkt ins Ohr, daaran reihen sich die berühmten "Titus"-Plagiate, Abkupferungen von Zimmers "Gladiator", Haslingers "Underworld" und viele andere. Da, wo sich die eindeutigen Temptrack-Vorlagen die Klinke in die Hand geben, übertüncht Bates die Schnittstellen mit matschiger Metalsoße. Dieser Film hatte Potential, wie in der Visuellen Aufmachung auch ein musikalisch innovatives Konzept zu entwickeln. Bates hat diese Möglichkeit nicht nur so weit wie möglich weggeschleudert, sondern vielleicht ein Stück weit dazu beigetragen, dass man mittlerweile immer wieder die alten Bekannten für die Vertonung eines neuen Films einsetzt, als jungen Komponisten das Feld zu überlassen (siehe "Henry IV.").

Warner Bros. ließ sich davon nicht beirren und schmiss drei verschiedene Ausgaben des Scores auf den Markt inklusive einer nahezu kompletten Fassung (74 min) mit einem riesigem Booklet. Diesem Veröffentlichungswahn wurde jedoch ein schnelles Ende durch die Plagiatsklage bereitet. Wer Interesse an dieser Musik hat wird sie in allen möglichen Varianten noch bekommen. Ich rate aber jedem, das Geld für bessere, interessantere oder die originalen Filmkomponitionen zu investieren...oder einfach mal gemütlich einen trinken gehen.

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Elektra - Christoph Beck

Becks Musik zu einem weiteren Marvel-Flop spiegelt so ziemlich alle Manierismen der heutigen Filmmusik wider: Da wird der orchestrale Klangkörper durch elektronische Effekte weiter verstärkt, das Instrumentarium wird durch die mittlerweile schon als gängig angesehenen Taikotrommeln, die Koto und natürlich das Duduk erweitert. Kühle Klavierpassagen legen sich über Streicherteppiche und ein eher blasses Motiv fungiert als sehr schwaches Hauptthema.

Trotzdem lässt Beck sein Können hier und da aufblitzen: Die Actionpassagen fetzen wirklich gut und sind sehr vielschichtig und abwechslungsreich instrumentiert und auch die atmosphärischen Stücke können hin und wieder überzeugen. Außerdem wird "Elektra" auch gerne als gelungenes Beispiel für das Gleichgewicht zwischen orchestralen und elektronischen Elementen aufgeführt. Insgesamt bleibt also eine recht gut anhörbare Populararbeit. Dass Beck es anscheinend wirklich drauf hat, merkt man allerdings durch seinen kürzlich fertig gestellten Score zu "Diebe im Olymp".

Das Album von Varèse ist mit 45 Minuten Laufzeit gut zusammengestellt. Ich habe die CD mal als Promo bei einer Bestellung bei Colosseum erhalten und könnte auch gut ohne diese Scheibe leben, aber hin und wieder weiß sie zu unterhalten.

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I, robot - Marco Beltrami

Beltrami schuf zu diesem unterhaltsamen Thriller einen ebenso kurzweiligen Score mit einem schön melancholischem Hauptthema, dass einem mal bombastisch, mal triumphierend, mal in actionreicher Variante oder melancholisch vom Solocello vorgetragen begegnet. Auch sonst ist die Musik konsequent motivisch gehalten und die Actionstücke sind sehr schön strukturiert. Beltrami verlieh dem Score eine relativ kühle Athmosphäre, was besonders dem gekonnten Einsatz der Streicher zu verdanken ist. Natürlich gibt es auch den einen oder anderen elektronischen Einschub, aber derartiges stört mich hier nicht im Geringsten, passt es doch zum Film und der Musik.

Das Album von Varèse beinhaltet ungefähr die Hälfte der für den Film komponierten Musik und ist recht abwechslungsreich zusammen gestellt. Dabei musste natürlich der filmchronologische Ablauf der Stücke leiden.

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Was für ein ungewöhnlich lustiger und beschwingter Score von Howard Shore doch ED WOOD ist ;)

Die Musik gehört zu einem Tim Burton Film ... ja wo bleibt denn da Danny Elfman? Dieser Score muss zu der Zeit entstanden sein, als sich Burton und Elfman ein "wenig" zerstritten haben.

Wie auch immer, bin erst jetzt auf diesen Shore im Rahmen seines Kommens nach Wien gestoßen und bin komplett paff :eek: ... nur schade, dass die CD nur noch zu horrenden Preisen verkauft wird. Wieso es da auch noch Dialoge geben muss ist mir jedoch schleierhaft.

Wenn Ihr auf das Bild klickt, könnt Ihr kurz in diesen Soundtrack reinhören.

Musik: 8/10

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Die Musik gehört zu einem Tim Burton Film ... ja wo bleibt denn da Danny Elfman? Dieser Score muss zu der Zeit entstanden sein, als sich Burton und Elfman ein "wenig" zerstritten haben.

Exakt, nach "Nightmare before Christmas" hatten die beiden einen dicken Streit, allerdings privat, wie Elfman sagte, haben sie sich nie über Musik gestritten. Der private Streit führte aber immerhin dazu, dass beide fast drei Jahre lang kein Wort miteinander sprachen, bis Elfman eines Tages einen Anruf bekam, ob er denn je wieder mit Tim Burton ein Wort reden würde, dieser wollte Danny für seinen Film "Mars Attacks!". Danny warf alle Streitigkeiten über Bord, traf sich mit Tim in einem Café, redete mit ihm und hinterher verloren sie nie wieder ein Wort darüber, laut Elfman. :eek:

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Die vier Söhne der Katie Elder - Elmer Bernstein

Der Film ist ein absolut klassischer Western mit John Wayne und Dean Martin, die zwei der insgesamt vier Elder-Brüder spielen, die nach langer Zeit wieder in ihre kleine Heimatstadt aus einem traurigen Anlass zurück kehren: Die Beerdigung ihrer Mutter Katie. In der Stadt erfahren sie, dass die letzten Jahre ihre Mutter für die alte Frau alles andere als erfüllt und schön waren, da ihr Vater erschossen und die Witwe von ihrem Heimatland vertrieben wurde. Es ist also an den Brüdern, die Ehre ihres Vaters reinzuwaschen, seinen Mörder zu finden und die Ranch zurück zu bekommen.

Unterlegt wurde dieses Technicolor-Spektakel von Western-Experte Elmer Bernstein. Schon die ersten Töne der Musik zum Vorspann lassen auf einen schön rhythmisch-wuchtigen Americana-Score hoffen und man wird tatsächlich nicht enttäuscht. Nach der ersten kraftvollen Darbietung des sehr gelungenen Themas erklingt eine mexikanisch-ruhig angehauchte Variation mit den Holzbläsern und einer Solo-Trompete, bevor das Orchester noch einmal seine volle Kraft entfalten darf. Danach hören wir wuchtiges Action-Scoring, ruhige Momente für Streicher und Holzbläser und auch die Suspense-Passagen lassen kaum Wünsche offen.

Der Vorteil an dieser Musik ist auch, dass sie nicht so "ausgelutscht" ist wie beispielsweise "Die glorreichen Sieben" und wegen ihres geringeren Bekanntheitsgrades frischer und neuer daher kommt.

Die Musik wurde, wie damals üblich, neu für eine LP eingespielt. So kommt es, dass auch ein Track mit John Waynes Erzählung über Männer in Texas und einen Song von Johnny Cash enthält. Aus Kostengründen wurde auch das Orchester etwas abgespeckt. Die wuchtigen Beckenschläge während des Hauptthemas sucht man hier vergebens. Trotzdem kann das den Charme dieser Musik nicht verringern. Etwas ungelungen ist die Album-Zusammenstellung. So bietet die erste Hälfte nahezu alle Action- und typische westernthematische Passagen, während auf den Song in der Mitte nur noch alle ruhigen Momente folgen und auch dass immer wieder unterbrochene Hauptthema im finalen Titel führt zu keinem wirklich zufriedenstellendem Finale. So kann man nur hoffen, dass die originalen Bänder noch existieren und sich meinethalben der Varèse-Club mal einer angemessenen Veröffentlichung annimmt, die diese bislang eher unbekannte, aber tolle Musik verdient.

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Stars'n'bars - Elmer Bernstein

Der Film über Michael Day-Lewis über den britischen Kunsthändler, der auf der Suche nach einem Renoir den "Ganz normalen amerikanischen Wahnsinn" erlebt, ist längst von der Bildfläche verschwunden.

Das gleiche Schicksal trifft auch Bernstein Musik, die jedoch abgelehnt wurde. Dass die Musik längst vergriffen ist und dass sie im Film nicht zum Einsatz kommen sind in Anbetracht der Musik relativ unschöne Tatsachen. Bernstein greift die britischen Wurzeln des Protagonisten gar nicht, sondern konzentriert sich ganz auf den amerikanischen Aspekt der Handlung. Da reihen sich fröhlich Square-Dance-Einlagen an neckische Westernmotive und das Ganze wird schönen Mickey-Mousing-Passagen und einem schön schmissigen Hauptthema sowie einem ruhigem Liebesthema gekrönt. Bernstein nutzt das volle Pensum seines Orchesters aus. Natürlich kommt auch das geliebte Ondes Martenot für ein paar Takte zum Einsatz und auch ein 100% synthetisches Stück, das für die New Yorker Kunstszene steht, sticht heraus. Nach dem kompletten Hördurchgang bleibt für den Rezipienten kein Wunsch offen und wieder einmal hat uns Bernstein bewiesen, dass er in so ziemlich jedem Genre zu Hause ist und großartig mit dem Klangkörper des Orchesters umzugehen versteht.

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Spione wie wir - Elmer Bernstein

Filmmusik aus einem vergangenem Jahrtausend...und leider wird sie so auch nicht mehr komponiert. Bernstein fährt hier einen beeindruckenden Apperat auf: Große Themen, verschmitztes Mickey-Mousing, rasante Action, exotische Momente, sphärische Passagen...es nimmt kein Ende. Jeder Titel dieser Musik zeigt eine neue musikalische Facette auf und ist ein weiterer Beweis für Bernsteins Talent, aus dem konventionellen Orchesterapperat eine vielfältige Komposition zu schaffen. Umso interessanter ist es, dass diese Musik für eine absolute Blödelkomödie geschrieben wurde. Bernstein war nämlich ein Komponist mit vielen Gesichtern. In den Anfängen seiner Karriere prägte er dem Western-Klang, wie wir ihn heute kennen. Später steuerte er Musik zu Dramen und danach zu unzähligen Komödien bei. Hierbei war er der erste Komponist, der eine Komödie mit einer seriösen Musik unterlegte ("Airplane") und so zum ironischen Anstrich ds Films beitrug. Ebenso geht er bei "Spione wie wir vor": Großes Ohrenkino, welches seine eigentliche Wurzel nur durch den rasanten Genre-Mix und die teils sehr plakativen Momente offenbahrt. Trotzdem ist diese Musik ein absoluter Genuss!

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