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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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:music: Alien 3 - Goldenthal

Ewig lange habe ich diese Musik nicht mehr gehört - und ich hatte sie längst nicht so gut in Erinnerung! Atemberaubende atonale Gewaltausbrüche kombiniert mit ebenso guten ruhigen Momenten (Agnus Dei, Lento). Goldenthals Ansatz isz sicherlich ein anderer als der Goldsmiths, aber hinter dessen Meisterwerk muss sich die Musik des dritten Teils nicht verstecken. Groß!!!

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Du hattest tatsächlich erwartet, dass der Score nix ist? :)

Erstens hab ich von dem ganzen Projekt zero erwartet (wobei der Film garnicht blöd war. Oder nicht soooooo blöd.), zwotens war ich damals noch jung&dumm und unerfahren in Sachen Beltrami. Hab den Soundtrack - zusammen mit I ROBOT - erst spät nachgeholt, bin davon sehr angetan. Der Marco, ein irrer Typ, der! B)

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Ich weiß auch nicht, was alle gegen "Resurrection" haben. Ich mochte den immer ganz gerne mit den zwar recht simplen aber doch rührenden Flöten/Harfen-Passagen. Star Trek kommt bei mir um einiges später, jetzt erstmal ein Frühwerk:

City of Fear - Jerry Goldsmith

Dieser Film um einen ausgebrochenen Häftling, der einen Kanister voller atomaren Testmaterials mit sich herumschleppt im Glauben, es handele sich dabei um Heroin, dürfte heute außerhalb des Goldsmith-Fankreises nahezu vollkommen vergessen sein, denn "City of Fear" bildet den erst zweiten Spielfilm, der von dem späteren Meister mit einer äußerst modernistischen und frischen Partitur vertont wurde. Für den ohnehin kurzen Film von 81 Minuten Laufzeit steuerte Goldsmith in gewohnter Manier gerade 29 Minuten Musik bei und unterlegte so gerade 23% des Films. Die vielseitigen musikalischen Ideen und ihre vielschichtigen Entwicklungen weisen auf das außerordentliche Talent des jungen Komponisten hin. Als besonders interessant erweist sich das akustische Merkmal für das atomare Material: Ein Vibraphon wird mit harten Schlägeln angeschlagen und der klirrende metallische dissonante Akkord wird alleine von der Ratsche unterlegt. So entsteht ein sehr helles und "strahlendes" aber gleichzeitig sehr befremdliches Geräusch. Auch kleinere "Blechspielereien" wie die seufzende quasi-kurz-glissando-Effekte in den Hörnern oder dem abwechselnd gedämpften und nicht gedämpften Klang der Posaunen ertönen hier und da. Das stets auf einem oder höchstens zwei Tönen hämmernde Xylophon allerdings scheint mir in diesem Score einzigartig zu sein und habe ich so in weiteren Goldsmith-Kompositionen nicht mehr gehört.

Die Goldsmith-typische Actionmusik hingegen zeigt hier ihre Wurzeln in einer agressiven Kombination aus kühlen Bartok-Streichern und Stravinsky'scher Motivzellenverzahnung, die durch Verlürzungen fast zu einer "Verkrampfung" der kurzen Motive führen. Kurze Blechattacken, Hermann'sche Hölzbläsertriller in tiefer Lage und die perlenden leicht dissonant zueinander stehenden Klavierläufe oder auch das grummelnde Actionklavier - alles findet sich hier in äußerst frischer Natur und unverbraucht, aber gleichzeitig hervorragend gearbeitet. Dem Zeitgeist verpflichtet finden sich außerdem einige kurze jazzige Einwürfe, die sich oft auf die swingende Begleitung eines Hi-Hat-Beckens und "walking Bass"-ähnlich gezupfter Kontrabass-Stimme beschränken. Allerdings arbeitet Goldsmith aus diesem Walking Bass eine kleine Quasi-Jazz-Fuge mit Bass, Vibraphon und Flöte hervor. Auch eine urbane Solo-Trompete gibt sich hier und da ein Stelldichein, allerdings wird die lang gezogene Linie oft sofort in die atonalen Klänge der Musik hinübergeleitet und mit einigen Klavierläufen oder Xylophongirlanden garniert.

Es ist schade, dass diese Musik wegen der Unbekanntheit des Films und der angeblich nur für Goldsmith-Enthusiasten interessanter Tatsache, die älteste veröffentlichte Goldsmith-Filmmusik zu sein, von anderen Filmmusikfreunden wenig bis gar nicht beachtet wird. Intrada veröffentlichte vor einiger Zeit eine auf 2000 Stück limiterte CD mit der kompletten Filmmusik und macht so die Suite auf der zweifelhaften Delphi-CD überflüssig, die sich dank wiederholt auftretender Stücke, unzureichender Klangqualität und eines grauenvollen Albumschnitts (alle Stücke wurden lediglich aneinander geklatscht, es gibt keine Titel oder Ähnliches) mit 37 Minuten Laufzeit als eine wahre Mogelpackung entpuppt.

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Und weiter geht's:

Shock Treatment - Jerry Goldsmith

Hier in Deutschland unter dem Titel "Der Mörder mit der Gartenschere" verliehen ist dieses 1964 gedrehte anscheinend auf Schauwerte und Schockeffekte zugeschnitte Werk schon längst in der Versenkung verschwunden. Auch Jerry Goldsmiths Musik war lange Zeit unzugänglich, bis der Varèse-Club zum 75. Geburtstag des Komponisten das legendäre "Jerry Goldsmith at 20th century Fox"-Set veröffentlichte, wo sich neben weiteren unveröffentlichten Scores wie "Van Ryan's Express", "The Agony and Ecstasy" sowie "The Vanishing" (hüstel) auch eine Suite aus diesem Frühwerk des Komponisten befand. Es ist natürlich fragwürdig, warum in der Box der ohnehin kurze Score (29 min.) nochmals gekürzt auf CD gepresst wurde, zeugt doch eine Bootleg von der Existenz des kompletten musikalischen Materials. Die Bänder haben allerdings unter ihrem beträchtlichen Alter (50 Jahre zur Zeit der Varèse-Veröffentlichung) deutlich hörbar gelitten.

Doch mal abgesehen von der etwas unglücklichen Veröffentlichungslage und der Hoffnung, diese Musik einmal offiziell komplett in guter Tonqualität in den Händen zu halten: Wie klingt denn das Ganze eigentlich?

In "Shock Treatment" ging Goldsmith einen ähnlichen musikalischen Weg wie bei "City of Fear" und komponierte eine durchgängig atonale Musik, die sich allerdings durch ihre sehr streicherlastige Instrumentierung und dem Einsatz der elektronischen Orgel deutlich von "City of Fear" abhebt. Goldsmith arbeitete gekonnt mit einigen kurzen Motiven, spinnt diese im Laufe der Musik fort und durchzieht sie mehrmals Transformationen. So hören wir eine fast tonal anmutede Melodielinie der Streicher, die ein Stück später auf ihre Kerntöne reudziert als gezupfte Basis für eine weitere Passage dient. Später erscheint uns das Ausgangsmaterial zu einem kleineren Motiv verkürzt erneut. Auch die anfangs als lange Töne in der Solovioline gehaltenen dissonanten Intervalle erklingen als Motiv aus vier Phrasen zuerst vom Marimbaphon und später wieder von der Solovioline gespielt. Für eine Actionszene greift Goldsmith wieder auf seine typischen Klavierläufe zurück, an die sich hektische Linien der Violinen anschließen, die sich über die gesamte Lage der Streicher bis zu den grummelnden Kontrabässen schlängeln. Hier mischt Goldsmith wieder das Klavier hinzu während sich die hektischen Streicherläufe wie ein Spinnennetz nun in alle Richtungen ausbreiten und schichtet nun die Orgel und das Xylophon mit breiten Triolen hinüber während die Pauke anschließend abwechsseln 3/4 und 6/8 hämmert. Über diesem rhythmischen Fundament finden sich die Streicher wieder zusammen und steigen in einem atonalen Akkord (eine weitere Zelle der Musik) wie ein Aufschrei nach oben.

Jedes der 15 Stücke ist aus den kleinsten Moiven faszinierend und spannend gestaltet. "Shock Treatment" ist ein wahrer Schatz in dem Frühwerk dieses Meisters und sollte jedem zugänglich gemacht werden. Wenn sich zum Schluss die Cluster-ähnliche Streicherschicht mit Hilfe der Orgel zu einem Dur-Akkord auflöst, jagt es dem Hörer einen Schauer über den Rücken, denn etwas Erlösendes hat dieser eigentlich gewohnte Klang an dieser Stelle nach all dem musikalischen Horror nicht mehr. Eine faszinierende Musik, die zu wiederholtem Hören einlädt und die ich erst in letzter Zeit so richtig zu schätzen und lieben gelernt habe. Brillant!

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Man hört schon noch, dass hier ein Patrick Doyle am Werke war, und nicht ein Steve Jablonsky. Elemente von Doyles 90er Stil sind vor allem in den ruhigen Momenten zu erkennen, die hin und wieder an sein Debut HENRY V denken lassen. Ansonsten adaptiert er die RCP-Stilmittel (Streicherostinatos, monotone Rhythmusschleifen), gewinnt den Vorgaben aber zumindest thematisch etwas mehr ab. Im Rahmen der Möglichkeiten sicher fast das Optimum.

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Die Goldsmith-typische Actionmusik hingegen zeigt hier ihre Wurzeln in einer agressiven Kombination aus kühlen Bartok-Streichern und Stravinsky'scher Motivzellenverzahnung, die durch Verkürzungen fast zu einer "Verkrampfung" der kurzen Motive führen.

Deine gesamte Kleine-Review ist - wie gewohnt - sehr detailliert und hervorragend recherchiert. Aber... "Motivzellenverzahnung"... auf SO ein Wort muß man erst mal kommen! :D ... ;)

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Es ist definitiv mein Lieblingsscore von Ennio Morricone.. klar hat das auch was mit dem dazugehörigen Film zu tun. "Mein Name ist Nobody" ist nämlich auch mein Lieblingsspaghetti-Film und auch mein Lieblingsfilm mit dem wunderbaren Terence Hill.

Als Kind hat man ja seine Filme und die Filme mit Hill und auch Bud Spencer haben es sogar geschafft, dass sie immer noch eine große Faszination auf mich ausüben.

Das sind Kultfilme durch und durch!

Dazu gehören natürlich auch die tollen Musiken... und tja darin taucht auch, wenn ich mich nicht irre, dreimal Ennio Morricone auf (Neben Nobody noch "Un genio, due compari, un pollo", "Occhio alla penna")

Aber nun zu Nobody.. für die Hauptfigur "Nobody" schrieb er ein wundervolles, sehr verspieltes Thema, was perfekt zu Terence Hill passt.. nicht nur in diesem Film, als Gegenstück für die Rolle von Henry Fonda ein eher wehmütiges, fast schon trauriges, jedoch auch in seiner Art sehr schön.

Dann gibt es noch das Thema der wilde Horde mit einer Prise Walkürenritt ;)

Was einem wirklich bei dieser Musik auffällt, dass sich Morricone hier mit sehr viel Spaß bei der Arbeit selbst parodiert und keine Ahnung, diese ganze Mischung (natürlich auch mit dem Ticken der Uhr) macht dieses Album, diese Musik zu etwas besonderen und tja zu meinem Lieblingsscore von Maestro.

"Un genio, due compari, un pollo" und "Occhio alla penna" werden auch noch geholt, wohl aber erst nächstes Jahr :)

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Der beste RCP-/RCP-ähnliche Score, den ich bisher im Fantasy/Action-Genre gehört habe. Zumindest in diesem Albumschnitt (nehme mal an, dass der Film mehr Musik haben dürfte) gelingt es Örvasson, nicht allzu stereotype Actionmusik mit folkloristischen Elemente zu kombinieren (statt dass diese nur nebeneinander existieren), z.T. werden recht beeindruckende Klangkollagen erzielt, und in der Orchesterbehandlung ist der Score in einigen Momenten sogar modern. Rhythmusschleifen, Orgelpunkte und hohle Ostinatos fehlen weitgehend. Eine solide Leistung.

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Und was soll das bitte heissen, Cody, "Nur ein Typ", "Geschlecht: Not telling" ? ;)

Warum interessiert es dich so brennend, was andere in ihren Profilen haben?

Möchtest du dich mit dem Profil unterhalten, oder in dem Profil diskutieren? Ich denke nicht.... Es ist schon ganz nett, wenn man ein schön ausgefülltes Profil ansehen kann, um etwas mehr über die Leute zu erfahren, mit denen man so diskutiert. Aber im Grunde ist das völlig zweitrangig. Manche wollen nicht so viel über sich preisgeben, oder haben es einfach vergessen. Ich tippe, es ist meist noch ein kleiner Akt des Schutzes der Privatsphäre. Akzeptier das und unterlasse bitte solche Kommentare.

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Gegenfrage... was sagen dir seine Lieblingskomponisten oder sein Geschlecht über sein Diskussionstil aus? Rein gar nichts.. wie er schreibt, findest du erst raus, wenn du ihn liest. Oder möchtest du gern vor der Diskussion alles über dein Gegenüber wissen, um ihn ein- bzw. abztuschätzen?

Was nützt es dir, wenn du weißt, dass dein Gegenüber gern Ski fährt, Hans Zimmer und Thomas Newman hört und außerdem italienisches Essen und Spaziergänge im Herbst liebt?

Nun, wenn du ihn dann auf ein Rendezvous einladen möchtest, viel... Zum Diskutieren, eher nix ;)

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