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Soundtrack Board

(Film)Musik: Fühlen und/oder Verstehen?


Siddl
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Na dann sollte man aber wirklich auch nur Eindrücke formulieren und keine ganzen Analysen... für Analysen braucht man Zeit. Aber Hut ab, davor dass du trotzdem nach dem ersten Hören schon so in die Tiefe gehst bzw. gegangen bist - ich bräuchte da mehrere Hördurchgänge.

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Bei einigen kommt es mir so vor als gäbe es nur Filmmusik und Klassik... bei der musikalischen Bandbreite, die es heute gibt, ist es für mich unverständlich, dass es überhaupt zur Diskussion steht, entweder das eine (musik fühlen) oder das andere (musik analysieren) zu tun. Ich persönlich hätte gar nicht die Zeit solch ausufernde Präsentationen meiner Eindrücke darzulegen, einfach weil es für mich fast jeden Tag neue Musik zu entdecken gibt. Nicht desto trotz sind im speziellen Mephistos Beiträge sehr gut geschrieben. Aber man sollte auch die Relation sehen, das hier ist ein offenes Forum, da würde für die meisten eine kurze und knappe fachliche Beschreibung durchaus genügen, um zu verstehen was einem an diesen Score abseits der Emotion noch erwarten kann. Dazu muss keine seitenlange Abhandlung verfasst werden, die die meisten einfach ermüdet..."ja, ich habe nun auch nach dem dritten Beispiel verstanden was daran so toll sein soll...". Wenn man sich auf dem Niveau der fachlichen Diskussion bewegen will, sollte man dass vlt wirklich im Rahmen eines entsprechenden Klientels machen. Dann brauch sich auch kein "Normalo" für dumm zu halten und kein "Experte" für unverstanden und unbeachtet. ... da stellt sich für mich auch die Frage, warum muss es eigentlich immer Hardliner geben. Am Ende drehen sich alle nur im Kreis und jemand wie ich, der sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlt, hat dann irgenwann auch keine Lust mehr seitenlang die gleichen Argumentationsketten zu hören... irgendwie fühl ich mich gerade wie ein Hippie, der von Love and Harmony predigt :)

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Aber man sollte auch die Relation sehen, das hier ist ein offenes Forum, da würde für die meisten eine kurze und knappe fachliche Beschreibung durchaus genügen, um zu verstehen was einem an diesen Score abseits der Emotion noch erwarten kann.

Leider sind die kurzen und knappen Beschreibungen häufig bestenfalls Facebook-taugliche Kommentare mit Nulltendenz (was ja viele nicht davon abhält, Foren mit Postings wie "Die Musik ist sehr gefühlvoll und hat mich zu Tränen gerührt" zuzuspammen).

Ein Zimmer-Kommentar wie "Hans in good old Peacemaker-Stimmung" ist ja völlig i. O., damit kann dann auch der geneigte Weghörer was anfangen. Allzu oft aber werden persönliche Eindrücke gepostet, die wenig erhellendes haben und ich wage zu bezweifeln, dass es viele Leute interessiert, ob Filmmusikkonsument Frank Schindluder ob eines neuen Rachel-Portman-Scores in Tränen ausbricht. Amerikanische Track-für-Track-Analysen sind auf der anderen Seite auch wieder nutzloser Blödsinn, der das Druckpapier oft nicht wert ist.

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Da hast du natürlich Recht, meine Argumentation sollte auch im Umkehrschluss für emotional geprägte Kommentare gelten. Ein "ist geil" ist genauso nichtssagend wie eine methaphysische Deutung des Glockenschlags bei Minute 4:30s:17ms. (da ergibt sich jetzt ernsthaft die Frage ob ein Glockenschlag überhaupt im Millisekundenbereich nachklingen kann, wohl eher nicht wenn man von Frequenzbereich...*huch*)

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es wurden ja hier teilweise beispiele genannt, bei denen die musik nicht einfach nur etwas verstärkt, sondern auch eine eigenständige wirkung entfalten kann. nehmen wir mal das beispiel mit der horrorfilmmusik die immer bedrohlicher wird, dann aber plötzlich verpufft, weil da doch nichts ist. ist sowas wirklich ein genialer einfall des komponisten? ich denke sowas gibt einfach das drehbuch vor. die kamera dicht am schauschauspieler, der dunklen ecke immer näher kommend, die musik bedrohlich anschwellend und dann... nichts. ich denke so eine vertonung ist nichts besonderes, da es ne logische schlussvolgerung ist, es musiklaisch so umzusetzen. ein anderes beispiel wäre das thema einmal in moll und am ende dann in dur zu spielen, um ein anderes gefühl, eine andere bedeutung zu transportieren. ich denke sowas ist auch nichts besonderes, da sowas für mich kompositionslehre 1. klasse ist. trevor rabin hat adam's theme in the 6th day in dem titel playing god auf eine sehr bittere, leidvolle art gespielt. zum schluss im titel adam goes home hat es dann einen positiven, hoffnungsvollen charakter. für einen komponisten ist sowas doch keine große kunst.

die wirkliche bedeutung der einzelnen stücke wird 90 % des publikums doch gar nicht klar sein. es wird ihnen auch egal sein, hauptsache sie werden emotional berührt. nach der filmsichtung werden sie nie wieder über die musik nachdenken. die werden sich nicht solche gedanken machen wie z.bsp. sebastian und mephisto. und ich bin mir nicht mal sicher, ob die beiden sich diese gedanken schon während des films machen, wo man sich noch auf ganz andere sachen konzentrieren muss. nehmen wir mal an, tintin von john williams wird vor genialen einfällen nur so strotzen und voller bedeutungen sein. das problem ist jetzt aber, dass der zuschauer aufgrund von soundeffekten und überhaupt dem geschehen auf der leinwand überhaupt nicht die komplexität der komposition erfassen kann. und dann nehmen wir noch an, der score wird nicht veröffentlicht, niemand bekommt ihn außerhalb des films zu hören. dann war diese komposition doch eigentlich für die katz. das hat auch nichts damit zu tun, dass der großteil des publikums einfach zu dämlich ist, um solche musik zu erfassen. der zuschauer will während des film ergriffen werden, er will geschockt werden, er will vor spannung aufgeregt im kinosässel hin und her wackeln oder er will vor lauter dramatik einfach nur heulen. und sowas muss beim zuschauer sofort durch die musik ausgelöst werden. der will nicht erst die musik ergründen, um dann die entsprechende reaktion zu zeigen. wenn steve jablosky das publikum in nightmare on elm street mit seiner musik zu schocken vermag wie jerry goldsmith in das omen ist doch alles richtg gemacht worden. wenn trevor rabin es schafft mit seiner abschiedsmusik in armageddon das publikum genauso zu tränen zu rühren wie james horner in titanic, dann wurde auch hier alles richtig gemacht. den zuschauer interessiert es hinterher nicht mehr, dass rabins und jablonskys musiken technisch schwache kompositionen sind. sie haben emotionen erzeugt, also ziel erfüllt. das ist für mich filmmusik. im kino emotionen erzeugen.

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irgendwie fühl ich mich gerade wie ein Hippie, der von Love and Harmony predigt :)

Wie gesagt, bist halt ein alter Waldörfler... ;)

Für mich gibt es übrigens auch Musik abseits von Filmmusik und Klassik. Ich liebe z.B. die Musik von Moondog (kennen hier bestimmt die wenigsten), oder auch den Avantgarde-Jazz von John Zorn. Auch Popmusik, Electro oder anspruchsvollerem Rap/Hip-Hop kann ich durchaus etwas abgewinnen. Seit kurzem - nicht lachen! - höre ich zwischendurch auch ganz gerne mal 'nen Schlager, die Woche war´s z.B. "Glocken von Rom" von Heike Schäfer. Also, wie ihr seht, ich bin durchaus auch breit gefächert, diese Eigenschaft hat unser Bernd nicht allein für sich gepachtet. ;)

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die wirkliche bedeutung der einzelnen stücke wird 90 % des publikums doch gar nicht klar sein. es wird ihnen auch egal sein, hauptsache sie werden emotional berührt. nach der filmsichtung werden sie nie wieder über die musik nachdenken. die werden sich nicht solche gedanken machen wie z.bsp. sebastian und mephisto. und ich bin mir nicht mal sicher, ob die beiden sich diese gedanken schon während des films machen, wo man sich noch auf ganz andere sachen konzentrieren muss. nehmen wir mal an, tintin von john williams wird vor genialen einfällen nur so strotzen und voller bedeutungen sein. das problem ist jetzt aber, dass der zuschauer aufgrund von soundeffekten und überhaupt dem geschehen auf der leinwand überhaupt nicht die komplexität der komposition erfassen kann. und dann nehmen wir noch an, der score wird nicht veröffentlicht, niemand bekommt ihn außerhalb des films zu hören. dann war diese komposition doch eigentlich für die katz. das hat auch nichts damit zu tun, dass der großteil des publikums einfach zu dämlich ist, um solche musik zu erfassen. der zuschauer will während des film ergriffen werden, er will geschockt werden, er will vor spannung aufgeregt im kinosässel hin und her wackeln oder er will vor lauter dramatik einfach nur heulen. und sowas muss beim zuschauer sofort durch die musik ausgelöst werden. der will nicht erst die musik ergründen, um dann die entsprechende reaktion zu zeigen. wenn steve jablosky das publikum in nightmare on elm street mit seiner musik zu schocken vermag wie jerry goldsmith in das omen ist doch alles richtg gemacht worden. wenn trevor rabin es schafft mit seiner abschiedsmusik in armageddon das publikum genauso zu tränen zu rühren wie james horner in titanic, dann wurde auch hier alles richtig gemacht. den zuschauer interessiert es hinterher nicht mehr, dass rabins und jablonskys musiken technisch schwache kompositionen sind. sie haben emotionen erzeugt, also ziel erfüllt. das ist für mich filmmusik. im kino emotionen erzeugen.

Bei Deinem Statement hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen :)

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Damit sind die Möglichkeiten der Filmmusik aber nicht ausreichend beschrieben, Lars. Es gibt die sog. paraphrasierende Filmmusik, die das im Bild gezeigte doppelt und unterstreicht (das, was du beschrieben hast), aber es gibt eben auch oft sog. kontrapunktierend eingesetzte Filmmusik, die dem Bild neue Bedeutungs-Dimensionen verleiht oder sogar ganz gezielt "gegen" das Bild arbeitet. Nur mit diesem Effekt lassen sich z.B. viele Filmmusiken von Elliot Goldenthal erst erfassen (etwa viele Passagen seiner Musik zu TITUS - wenn du diesen Film noch nicht kennst, schaue ihn mal und achte darauf, wie wenig unterstützend-paraphrasierend, und wie enorm kontrapunktierend-"gegen-das-Bild" die Musik hier eingesetzt ist!)

Mephisto hat zur tieferen Interpretation von Filmmusik ja nun genug geschrieben und ich denke, in seinen Beiträgen wird wunderbar deutlich, dass in Filmmusik sehr wohl sehr viel stecken kann, was im Bild noch gar nicht konkret angelegt ist - das muss dann eben interpretiert und gedeutet werden.

Die Beispiele hat er doch nur gebracht, um zu verdeutlichen, dass Analyse die Musik eben nicht kaputt, sondern sie noch spannender macht. Es ist doch faszinierend und erhellend, in eine Komposition voll einzusteigen und sie zu verstehen - zumindest mir (und vielen anderen, die ich kenne) bereitet dieser Erkenntnisgewinn ein enormes Erfolgs- und Zufriedenheitsgefühl, genau wie es jetzt auch Mephisto beschrieben hat.

Eben, genau das ist es, was ich mit all dem, was ich hier schreibe, sagen möchte. Gegen das emotionale Hören hab ich auch nie etwas gesagt - aber immer nur Konsumieren, ohne kognitiv dahinterzusteigen, mit was man sich da eigentlich beschäftigt, das fände ich auf Dauer einfach nur unbefriedigend. Und ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wieso vielen das genügt: der vernunftbegabte, intelligente Mensch (und das sind hier wohl die meisten) hat einen natürlichen Drang, das, was ihn umgibt, zu verstehen. Wäre es anders, würden wir immer noch in der Steinzeit leben.

Und genau deswegen macht mir das Diskutieren im Soundtrack-Board kaum noch Spaß: es scheint einfach niemanden zu interessieren, was von mir oder auch von Mephisto geschrieben wird. Da gibt man sich Mühe, investiert wertvolle Freizeit, um eine genauere analytische Beschreibung und Interpretation einer Musik ins Board zu hacken und die meisten nehmen gar keine Notiz davon. Das lässt einen manchmal schon ziemlich entmutigt und desillusioniert zurück.

Sebastian, Deine Beschreibung der paraphrasierenden Filmmusik und kontrapunktierend eingesetzte Filmmusik hat mir sehr gut gefallen! :)

Ich finde es überhaupt gut, dass es hier Leute gibt die weniger eingängige Musik analysieren und uns ihre Erkenntnisse mitteilen. Wie das bei The Social Network der Fall war. Mir gefällt die Musik trotzdem nicht und fand sie im Film einfach viel zu laut, aufdringlich und störend, weil es ein daloglastiger Film war bei dem die Protagonisten wahnsinnig schnell gesprochen haben und man kaum folgen konnte, aber ich finde es sehr interessant wie Du sie beschrieben hast!

In meinen Anfangsjahren wäre ich nicht auf die Idee gekommen mir dissonante oder atonale Scores anzuhören, schöne Melodien haben es sein müssen. Doch im Laufe der Zeit habe ich einige dieser Werke, wie The Matrix, Poltergeist, The Swarm oder Black Sunday um nur einige zu nennen, zu schätzen und lieben gelernt. Wäre nie möglich gewesen, wenn ich mich von meinen gewohnten Pfaden nicht entfernt hätte.

Es gibt Werke, die entfalten sich erst beim dritten, vierten anhören ... so ist es mir bei Interview with the Vampire, Jumanji oder The Last Airbender ergangen. Fand sie beim ersten mal uninteressant oder gar schrecklich, doch nach und nach haben sich die Feinheiten herauskristallisiert, die diese Werke richtig anziehend gemacht haben.

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die wirkliche bedeutung der einzelnen stücke wird 90 % des publikums doch gar nicht klar sein. es wird ihnen auch egal sein, hauptsache sie werden emotional berührt. nach der filmsichtung werden sie nie wieder über die musik nachdenken. die werden sich nicht solche gedanken machen wie z.bsp. sebastian und mephisto. und ich bin mir nicht mal sicher, ob die beiden sich diese gedanken schon während des films machen, wo man sich noch auf ganz andere sachen konzentrieren muss. nehmen wir mal an, tintin von john williams wird vor genialen einfällen nur so strotzen und voller bedeutungen sein. das problem ist jetzt aber, dass der zuschauer aufgrund von soundeffekten und überhaupt dem geschehen auf der leinwand überhaupt nicht die komplexität der komposition erfassen kann. und dann nehmen wir noch an, der score wird nicht veröffentlicht, niemand bekommt ihn außerhalb des films zu hören. dann war diese komposition doch eigentlich für die katz. das hat auch nichts damit zu tun, dass der großteil des publikums einfach zu dämlich ist, um solche musik zu erfassen. der zuschauer will während des film ergriffen werden, er will geschockt werden, er will vor spannung aufgeregt im kinosessel hin und her wackeln oder er will vor lauter dramatik einfach nur heulen. und sowas muss beim zuschauer sofort durch die musik ausgelöst werden. der will nicht erst die musik ergründen, um dann die entsprechende reaktion zu zeigen. wenn steve jablosky das publikum in nightmare on elm street mit seiner musik zu schocken vermag wie jerry goldsmith in das omen ist doch alles richtg gemacht worden. wenn trevor rabin es schafft mit seiner abschiedsmusik in armageddon das publikum genauso zu tränen zu rühren wie james horner in titanic, dann wurde auch hier alles richtig gemacht. den zuschauer interessiert es hinterher nicht mehr, dass rabins und jablonskys musiken technisch schwache kompositionen sind. sie haben emotionen erzeugt, also ziel erfüllt. das ist für mich filmmusik. im kino emotionen erzeugen.
Ich denke du hast mit deiner Einschätzung Recht, dass 90% des Publikums die Komplexität einer Komposition nicht einschätzen kann. Ich denke aber durchaus, dass viele Zuschauer/Zuhörer unterbewußt durch die Musik beeinflußt werden. Und in diesem Zusammenhang muss leider wieder auf moderne Filmmusik zu sprechen kommen. Ich denke durch die Simplifizierung aktueller Filmmusik gehen auch viele emotionale Schattierungen in der Musik verloren. Eine reichere Palette an harmonischen und melodischen Wendungen, wie sie bei Goldsmith, Williams, Bernstein, Legrand etc. üblich waren(sind) ist auch eine Musik von hoher emotionaler Bandbreite möglich, auch wenn es sich nur um Schattierungen handelt. Bei aktuellen Filmmusiken könnte man vereinfacht sagen.

Es gibt jeweil genau ein musikalisches Konzept für die Untermalung einer:

1.heroischen Szene

2. einer traurigen Szene

3. einer unheimlichem Szene

4. einer romantischen Szene

5. einer Actionszene.

Meiner Meinung liegt diese Beschränkung auf das jeweilige Konzept an der sehr eingeschränkten Verwendung von Harmonik, Rhythmik und Melodik.

Bei den alten Meistern gab es eine Vielzahl an Schattierungen und Mischungen verschiedener Klangkonzepte um eine Szene zu untermalen.

Beispiel: Eine traurige Szene wurde bei Filmmusik beispielsweise der sechziger Jahre nicht nur durch traurige Moll Akkorde unterstrichen, es werden erweiterte Akkorde (septimen und nonen verwendet), die auch ein gewisse Melancholie und Nostalgie durchscheinen lassen. Heute wird eine traurige Szene einfach ganz platt mit Moll unterlegt. Sicherlich merkt der Zuschauer unterbewußt anhand der Moll Töne. Oh, das ist traurig. Aber die emotionalen Schattierungen , wie eine Prise Wut, oder auch Hoffnung gemischt mit z.B. Trauer werden durch einfache musikalische Konzepte meiner Meinung nach nicht ausgedrückt.

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nehmen wir mal das beispiel mit der horrorfilmmusik die immer bedrohlicher wird, dann aber plötzlich verpufft, weil da doch nichts ist. ist sowas wirklich ein genialer einfall des komponisten? ich denke sowas gibt einfach das drehbuch vor.

Also in einem Drehbuch wird meistens gar nichts zur Musik geschrieben - da hat höchstens Stanley Kubrick gemacht, der seine Filme teils zu schon bestehender Musik inszeniert hat, aber sonst enthält ein Drehbuch traditionell überhaupt keine Angaben über den Musikeinsatz.

die wirkliche bedeutung der einzelnen stücke wird 90 % des publikums doch gar nicht klar sein. es wird ihnen auch egal sein, hauptsache sie werden emotional berührt. nach der filmsichtung werden sie nie wieder über die musik nachdenken. die werden sich nicht solche gedanken machen wie z.bsp. sebastian und mephisto. und ich bin mir nicht mal sicher, ob die beiden sich diese gedanken schon während des films machen, wo man sich noch auf ganz andere sachen konzentrieren muss. nehmen wir mal an, tintin von john williams wird vor genialen einfällen nur so strotzen und voller bedeutungen sein. das problem ist jetzt aber, dass der zuschauer aufgrund von soundeffekten und überhaupt dem geschehen auf der leinwand überhaupt nicht die komplexität der komposition erfassen kann. und dann nehmen wir noch an, der score wird nicht veröffentlicht, niemand bekommt ihn außerhalb des films zu hören. dann war diese komposition doch eigentlich für die katz. das hat auch nichts damit zu tun, dass der großteil des publikums einfach zu dämlich ist, um solche musik zu erfassen. der zuschauer will während des film ergriffen werden, er will geschockt werden, er will vor spannung aufgeregt im kinosässel hin und her wackeln oder er will vor lauter dramatik einfach nur heulen. und sowas muss beim zuschauer sofort durch die musik ausgelöst werden. der will nicht erst die musik ergründen, um dann die entsprechende reaktion zu zeigen. wenn steve jablosky das publikum in nightmare on elm street mit seiner musik zu schocken vermag wie jerry goldsmith in das omen ist doch alles richtg gemacht worden. wenn trevor rabin es schafft mit seiner abschiedsmusik in armageddon das publikum genauso zu tränen zu rühren wie james horner in titanic, dann wurde auch hier alles richtig gemacht. den zuschauer interessiert es hinterher nicht mehr, dass rabins und jablonskys musiken technisch schwache kompositionen sind. sie haben emotionen erzeugt, also ziel erfüllt. das ist für mich filmmusik. im kino emotionen erzeugen.

Ich verstehe nicht, wieso du unbedingt zu diesen 90 % gehören willst. Wieso diese Haltung: "nein, ich will auf Teufel komm raus nicht denken, sondern nur unterhalten werden!" Mit viel Liebe bist du dann jedenfalls nicht an deinem Hobby dran...

Ich bin da übrigens fast noch etwas optimistischer: ich denke, dass noch etwas mehr Leute die Musik teils auch bewusst wahrnehmen, sonst würden sich ja so gut wie gar keine Filmmusik-CDs verkaufen.

Sebastian, Deine Beschreibung der paraphrasierenden Filmmusik und kontrapunktierend eingesetzte Filmmusik hat mir sehr gut gefallen! :)

Ich finde es überhaupt gut, dass es hier Leute gibt die weniger eingängige Musik analysieren und uns ihre Erkenntnisse mitteilen. Wie das bei The Social Network der Fall war. Mir gefällt die Musik trotzdem nicht und fand sie im Film einfach viel zu laut, aufdringlich und störend, weil es ein daloglastiger Film war bei dem die Protagonisten wahnsinnig schnell gesprochen haben und man kaum folgen konnte, aber ich finde es sehr interessant wie Du sie beschrieben hast!

Danke dafür. Auch wichtig, dass du angemerkt hast, dass man von gewohnten Pfaden abweichen muss, um Neues kennenzulernen. Ich konnte noch vor fünf Jahren mit klassischer Musik so gut wie gar nichts anfangen, höchstens vielleicht mit einigen Werken der Moderne - mittlerweile bin ich sogar leidenschaftlicher Schubert-Hörer! Hätte ich damals noch nicht für möglich gehalten.

Ich denke durch die Simplifizierung aktueller Filmmusik gehen auch viele emotionale Schattierungen in der Musik verloren. Eine reichere Palette an harmonischen und melodischen Wendungen, wie sie bei Goldsmith, Williams, Bernstein, Legrand etc. üblich waren(sind) ist auch eine Musik von hoher emotionaler Bandbreite möglich, auch wenn es sich nur um Schattierungen handelt. [...]

Bei den alten Meistern gab es eine Vielzahl an Schattierungen und Mischungen verschiedener Klangkonzepte um eine Szene zu untermalen.

Beispiel: Eine traurige Szene wurde bei Filmmusik beispielsweise der sechziger Jahre nicht nur durch traurige Moll Akkorde unterstrichen, es werden erweiterte Akkorde (septimen und nonen verwendet), die auch ein gewisse Melancholie und Nostalgie durchscheinen lassen. Heute wird eine traurige Szene einfach ganz platt mit Moll unterlegt.

Boneking, vielen Dank für diese wichtige Anmerkung! Ich bin auch dieser Meinung: eine größere Bandbreite an musikalischen Ausdrucksmitteln und eine komplexere Harmonik erzeugen gleichzeitig auch komplexere, vielschichtigere Emotionen. Natürlich stößt die These "je komplexer, desto vielfältiger und emotionaler im Ausdruck" natürlich auch an ihre Grenzen - ist eine Musik zu komplex, ist sie kalt und für Normalsterbliche gar nicht mehr verständlich. Genau das ist z.B. das Problem der seriellen Musik der 50er Jahre. Ein Beispiel wäre hier die Musik von Pierre Boulez: die ist zwar abartig komplex und absolut mathematisch-logisch durchstrukturiert, Emotionen kann diese Musik aber (selbst für mich) nicht mehr transportieren.

Hier ein Beispiel aus Pierre Boulez´ serieller Klavierkomposition "Structures", zur Verdeutlichung:

[ame]

[/ame]

Aber: ein "gesundes Maß" an harmonischer, melodischer oder auch rhythmischer Komplexität sorgt für den gewissen "Kick", macht die Musik facettenreich und vieldeutig in ihrer emotionalen Wirkung: man hat mehr Emotionen, vielschichtigere Emotionen, tiefere Emotionen. Ein Beispiel hierfür ein Teil des zweiten Satzes aus Schostakowitschs erstem Cellokonzert:

[ame]

[/ame]

Die Harmonik ist recht herb und stark mit Dissonanzen angereichert (in den schnelleren Parts aus dem ersten Satz dann auch extrem kompliziert zu spielen, v.a. für den Cellisten) - aber eben gleichzeitig unglaublich emotional und tiefschürfend. Hört´s euch wenigstens mal an! Findet ihr nicht auch, dass das emotional vielschichtiger und facettenreicher ist als die dauernd gleichen Standard-Moll-Kadenzen in einem Zimmer-Score? Ich finde, das ist einfach unglaubliche Musik - komplex, aber emotional eine Wucht! Tragik, Melancholie, pure Schönheit... Da erstrecken sich die winterlichen russischen Landschaften vor meinem geistigen Auge, aber gleichzeitig auch das tragische Schicksal des Komponisten, der von Krankheit und einem unmenschlichen Regime bedroht war. Enorm vielschichtige, tiefempfundene Musik!

Ähnliches gilt für die großen Komponisten der Filmmusik: Jerry Goldsmith, Alex North, John Williams, Franz Waxman, Bernard Herrmann, etc. - Musik, die komplex ist, aber niemals den emotionalen Draht zum Hörer verliert und eine schier unermessliche Bandbreite von Emotionen auszudrücken vermag... eben durch die facettenreiche, komplexe musikalische Gestaltung!

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Ich verstehe nicht, wieso du unbedingt zu diesen 90 % gehören willst. Wieso diese Haltung: "nein, ich will auf Teufel komm raus nicht denken, sondern nur unterhalten werden!" Mit viel Liebe bist du dann jedenfalls nicht an deinem Hobby dran...

Sebastian, deine ganzen Aussagen in Ehren, aber dieser Satz geht wirklich mal gar nicht. Mir scheint es grade eher, als ob du auf Teufel komm raus versuchst deine Meinung anderen unterzujubeln, was teils ja in Ordnung ist, aber dann sollte man auch respektieren, mit welcher Art sich jemand an sein Hobby zuwendet.

Es ist ja völlig in Ordnung, wenn du jemand versuchst, die Musik, die dir gefällt, näher zu bringen, jedoch, irgendwann mal sollte auch das ein Ende haben und der Versuch als gescheitert angesehen werden, was beileibe nicht negativ oder positiv gemeint ist.

Bei Lars hab ich halt den Anschein, als ob er die Musik anders sieht, was doch völlig in Ordnung ist. Lass ihm das, genau wie er dir es lässt, dass du deine Ansicht der Musik an sich hat

Sebastian, verstehe mich nicht falsch, das ist nur eine Bitte, Lars Haltung gegenüber der Musik zu akzeptieren, mehr nicht

Bearbeitet von horner1980
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also zunächst muss ich erstmal sagen, dass es eine sehr schöne diskussion ist. sehr interessant. desweiteren muss ich auch sagen, dass wir hier etwas aneinander vorbeireden. vielleicht hab ichs auch noch falsch rübergebracht. wir reden hier ja über FILMMUSIK, also MUSIK WÄHREND DES FILMSCHAUENS. da gibt es 90 % normalzuschauer und die 10 % unsereins. nun zur wahrnehmung der filmmusik während des filmschauens. csongor hat es eigentlich schon gesagt. es gibt werke, die sich erst beim 2. oder 3. mal anhören entfalten. jetzt beziehen wir diese aussage mal auf die 90 %. was haben diese 90 % eigentlich davon? die sehen gerade zum ersten mal einen film, der mit musik untermalt ist, die sich aber erst beim 2. o. 3. mal anhören so richtig entfaltet. also beim ersten mal noch gar keine großartige wirkung hat. da der zuschauer beim filmschauen nicht die ganze zeit auf die filmmusik konzentriert achten kann, wird diese musik vielleicht gar keine wirkung haben. also was nützt einem dann die komplexiste, aussagekräftigste filmmusik, wenn der zuschauer sie beim filmschauen gar nicht erfassen kann. also ist diese komplexität und das ausschmücken der filmmusik doch eigentlich nur für das soundtrackhören nach dem filmgenuss relevant. somit haben 90 % der zuschauer davon nichts. seh ich zumindest so.

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also zunächst muss ich erstmal sagen, dass es eine sehr schöne diskussion ist. sehr interessant. desweiteren muss ich auch sagen, dass wir hier etwas aneinander vorbeireden. vielleicht hab ichs auch noch falsch rübergebracht. wir reden hier ja über FILMMUSIK, also MUSIK WÄHREND DES FILMSCHAUENS. da gibt es 90 % normalzuschauer und die 10 % unsereins. nun zur wahrnehmung der filmmusik während des filmschauens. csongor hat es eigentlich schon gesagt. es gibt werke, die sich erst beim 2. oder 3. mal anhören entfalten. jetzt beziehen wir diese aussage mal auf die 90 %. was haben diese 90 % eigentlich davon? die sehen gerade zum ersten mal einen film, der mit musik untermalt ist, die sich aber erst beim 2. o. 3. mal anhören so richtig entfaltet. also beim ersten mal noch gar keine großartige wirkung hat. da der zuschauer beim filmschauen nicht die ganze zeit auf die filmmusik konzentriert achten kann, wird diese musik vielleicht gar keine wirkung haben. also was nützt einem dann die komplexiste, aussagekräftigste filmmusik, wenn der zuschauer sie beim filmschauen gar nicht erfassen kann. also ist diese komplexität und das ausschmücken der filmmusik doch eigentlich nur für das soundtrackhören nach dem filmgenuss relevant. somit haben 90 % der zuschauer davon nichts. seh ich zumindest so.

Es kommt aber auch immer auf das Publikum und den Film an. Ein Michael Bay beispielsweise wird auf irgendeine unterbewusste Wirkung von Musik in seinen Filmen pfeifen, Hauptsache, es ist laut und die epischen RCP-Themen sind unter den Explosionen und Schiessereien noch zu hören. Ein Publikum, welches zu 90 % solche Filme konsumiert, kann auch gar nicht erfassen, was ein guter Komponist wirklich mit der Musik schaffen kann, behaupte ich jetzt mal, obwohl es schon sehr verallgemeinernd ist. Das Michael-Bay-Publikum will unterhalten werden, keine komplizierte Geschichte oder raffiniert komponierte Musik oder gute Charaktere, Hauptsache es kracht ordentlich, die Musik schmettert dazu und nach zwei Stunden ist alles vorbei.

Dann gibt es aber Regisseure, die ganz bewusst mit dem Komponisten zusammenarbeiten und ebenso bewusst die Musik einsetzen, um den Zuschauer zu "manipulieren", die also die Kraft und die Wirkung von Musik kennen und wissen, wie man damit umgeht, vielen Regisseuren scheint es ziemlich egal zu sein, wer da die Musik macht und so klingt es dann meistens auch. Diese Filme gehen nicht in die Tiefe, sie bleiben immer an der Oberfläche, wie die Musik, die eben immer nur das beschreibt, was gerade im Film passiert, also die Bilder quasi musikalisch einfängt. Und genau das war einer der großen Streitpunkte zwischen Ridley Scott und Jerry Goldsmith bei "Alien", weil Scott genau das wollte. Goldsmith sagte "Ich kann mit der Musik nicht visuell sein, das ist deine Aufgabe, für das Visuelle bist du zuständig, lass mich die Gefühlsebene machen.", aber Scott hat das nicht verstanden oder wollte es einfach nicht und so ist die Musik eben düster und bedrohlich, wenn die Szene düster und bedrohlich ist und sie ist leicht, wenn die Szene leicht ist.

Die Musik ist also keine eigenständige Stimme mehr im Film, sondern quasi nur Begleitung zu den Bildern. Für viele scheint das auch der primäre Zweck der Musik zu sein, aber diese Leute verstehen eben nicht, Publikum wie Regisseure, wie Musik noch wirken kann in einem Film. Und nein, in einem Drehbuch wird nicht beschrieben, wie und wo die Musik sein soll, das kommt erst später, wenn der Film fertig ist und der Regisseur mit dem Komponisten den Film "spottet", man geht den Film durch und der Regisseur stimmt sich mit dem Komponisten ab, wo welche Musik sein soll und was sie ausdrücken soll. Viele gehen da natürlich auf Nummer Sicher und erfüllen die gängigen Klischees, also eben Horrorfilmmusik, die jeden Schrecken bereits Minuten vorher ankündigt.

John Ottman konnte es damals auch nicht fassen, als sie seine Musik für "Halloween H20" zu großen Teilen abgelehnt und durch Musik von Beltrami ersetzt haben. Ottman sagte damals sinngemäß "Da gibt es eine Szene, in der Michael Myers von hinten in einem dunklen Gang auftaucht. Ich komponierte ein düsteres Stück mit Chor dafür, in dem das Hauptthema bedrohlich ausgespielt wird und durch was haben sie es ersetzt? Durch ein minutenlanges Streichergekreische "Wietwietwietwiet"" :)

Es ist eben so, wie ich schon mal ausführte, jeder Mensch empfindet Musik und Film, eigentlich alles, was aus dem künsterlischen Bereich kommt, anders, da jeder Mensch anders ist, es gibt also kein "Richtig" und "Falsch" in diesem Sinne, weder ist es richtig, dass die Musik nur Emotionen im Film verstärken soll (was ja auch nicht bei jedem gleich funktioniert, dem einen geht einer ab, wenn epische RCP-Musik ertönt, der andere sitzt nur schulterzuckend daneben oder verdreht die Augen), noch ist es falsch, dass die Musik nur Emotionen transportieren soll und keine tiefere Bedeutung im Film hat, es kommt immer auf den Film an und dann auch darauf, wie der Zuschauer ihn empfindet. Die raffinierteste Musiksprache kann ebenfalls wirkungslos verpuffen, wenn der Zuschauer nichts damit anfangen kann, deshalb kann man nicht pauschal sagen, dass große Gefühle, die mit entsprechender Musik unterlegt sind, bei jedem gleich die Tränen in die Augen schiessen lassen, mancher dürfte sich eher genervt fühlen, wenn die Musik zu dick aufträgt, andererseits wird nicht jeder von einer unterbewusst gewählten Manipulation durch die Musik erfasst.

Ein Beispiel wäre hier "Mulholland Drive" von David Lynch, also das genaue Gegenteil eines Michael-Bay-Filmes...;). In dem Film arbeitet Komponist Angelo Badalamenti nicht nur mit Musik, sondern auch mit Frequenzen, die er zusammen mit Lynch selbst, der gerne das Sound Design seiner Filme macht, abgestimmt hat. So gibt es da beispielsweise eine Szene, die an einem sonnigen Tag in Los Angeles in einem Diner spielt. Zwei Männer unterhalten sich und der eine erzählt von einem Traum, den er hatte und der sich in diesem Diner abspielte. Die Szenerie an sich ist nicht unheimlich, es ist ein sonniger Tag, die Leute essen in Ruhe ihren Kuchen, aber die Geschichte von dem Traum, die der Mann erzählt, ist sehr verstörend.

Badalamenti unterlegte diese Szene nicht mit Musik in dem Sinne, es sind allerdings ein paar Streicher im Einsatz, sondern es handelt sich um ein tieffrequentes Brummen, welches sich nicht zu ändern scheint die ganze Szene hindurch. Wenn man aber genau hinhört, auf der CD hört man es deutlicher, dann "pulsiert" dieses Brummen fast unmerklich. Zum Hören ist das sicherlich für viele langweilig, aber dieses Stück wurde nicht zum Hören komponiert, sondern es soll ein unbehagliches Gefühl erzeugen, welches aus dem Unterbewusstsein kommt und nicht oberflächlich von gruseliger Musik erzeugt wird. Und es gibt ja wissenschaftliche Erkenntnisse, die belegen, dass der Organismus des Menschen auf bestimmte Töne und Frequenzen, die er nicht bewusst hört, sondern unterbewusst wahrnimmt, mit Unbehagen und fast schon Angstzuständen reagiert, bei Tieren gibt es das ja auch, beispielsweise Hunde, die bellen, bevor ein Erdbeben stattfindet, weil sie eben bestimmte Töne und Frequenzen unterbewusst wahrnehmen, die mit einem Erdbeben einhergehen.

In diesem Fall geht die Musik im Film ein ganzes Stück weiter und weg von der puren oberflächlichen Berieselung, aber auch hier gilt, dass nicht jeder Mensch empfänglich dafür ist und manche eben die Oberflächenberieselung vorziehen, was aber nicht bedeutet, dass alles andere nur unnützer Quatsch ist. Der eine heult, wenn in "Armageddon" Bruce Willis draufgeht, der andere gruselt sich bei einer Szene, die am sonnigen Tag ohne erkennbare Gefahr spielt, es gibt kein "Richtig" oder "Falsch" und für mich auch keine "Normalos", die deswegen normal sind, weil sie Musik als puren Emotionsverstärker empfinden und alles andere für Unsinn halten.

Bearbeitet von Alexander Grodzinski
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Lars, ich kann mich da nur anschließen. Ich finde diese Diskussion auch sehr interessant und meiner Meinung nach sind auch alle mit dem nötigen Respekt dabei :). Da macht es doch gleich viel mehr Spaß, zu schreiben.

Lars, zu allererst muss ich Dir - zumindest was mich betrifft - Recht geben. Wenn ich im Kino sitze, tue ich das natürlich aus Interesse, aus Neugier aber auch, weil ich einfach mal den Alltag hinter mir lassen möchte. Natürlich fällt mir nicht jede harmonische Wendnung auf und nicht jede leitmotivische Kleinigkeit, aber ich bin mittlerweile einfach doch etwas auf Musik "getrimmt"...;)

Wie dem auch sei, dass 90% der Kinogänger eine (wenn vorhandene) komplexe Filmmusik nicht erfassen können, steht wahrscheinlich auch außer Frage, obwohl ich ebenfalls darauf poche, dass eine vielschichtigere Herangehenswise einem Film nur dienlich sein kann. Das zeigen die ganzen großartigen Goldsmith-Kompositionen zu absoluten prä-Bay-Filmen der 70er und 60er sowie der frühen 80er. Was mich halt stört sind diese immer wieder heruntergekurbelten, genreübergreifenden Schablonen die Alexander schon erwähnte. Darum höre ich auch lieber die früheren damaligen MV-Scores, da das Prinzip frischer war und daher freue ich mich aufrichtig über die neue "Broken-Arrow"-Veröffentlichung.

Aber hier in dem Forum schreiben wir ja über Musik, die wir abseits des Films genießen - oft auch ohne den Film zu kennen, denn wer hat schon "Wenn er in die Hölle gehen will dann lass ihn gehen" oder "Zwei höllenhunde vom Teufel zerrissen" gesehen?;) und daher finde ich es für diese Diskussion, ob man Musik "verstehend und analysierend" oder "emotional" hört, etwas müßig, über die bloße Funktion von Filmmusik zu reden, denn natürlich hebeln wir alle diese Funktion etwas aus, wenn wir eine CD kaufen - von einem Komponistennamen oder durch eine Suite inspiriert - und diese Musik dann losgelöst vom Film hören.

Und wie bereits gesagt, ich finde nicht, dass Jablonsky seine Arbeit genausogut macht wie Goldsmith, nur weil sich ein Kinozuschauer in einer Szene gruselt, denn ein Young oder Goldsmith-Grusel ist ein viel beklemmenderer Grusel als das, was ich Jablonsky entnehmen konnte. Dafür ist das Unterbewusstsein viel zu empfindlich.

Ich bin ja auch bekennender Freund des Hörens von abgelehnten Filmmusiken und besonders hier zeigt sich oftmals, wie gut eine eher komplexere Musik einem Film getan hätte, der nicht zu den filmischen Meisterwerken gehört. Ob das jetzt derartige musikalische Kaliber wie "Troja" sind oder die eher unbeachteten Sachen wie "Alien Nation".

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Bei Lars hab ich halt den Anschein, als ob er die Musik anders sieht, was doch völlig in Ordnung ist. Lass ihm das, genau wie er dir es lässt, dass du deine Ansicht der Musik an sich hat

Ich finde es öde und langweilig, wenn alle aneinander vorbeileben und -schreiben und keiner je irgendetwas Neues wagt, und sich auch mal mit Musik der "gegnerischen" Seite (klingt zwar schlimm, ist aber wohl zutreffend formuliert) auseinandersetzt. So wird immer alles beim Alten bleiben, die Fronten bleiben hart und starr und niemand kommt je in die doofe Situation, sich auch mal auszutauschen... :)

Bei Bernd habe ich mittlerweile das Gefühl, er mag diese tiefen Gräben zwischen den Diskussionsgruppen und will es gar nicht anders - bei den anderen habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. ;)

Ergo: "leben und leben lassen" ist ein schönes Motto - so lange man sich nicht gleichzeitig starrsinnig voneinander abkapselt bzw. nie versucht, sich auch mal in die Argumente der Gegenseite einzudenken. Ich höre mir ja schließlich auch hin und wieder mal einen Zimmer an und schreibe auch was dazu - ja sogar einen Rabin/Gregson-Williams (wie ich ja geschrieben habe, mag ich ENEMY OF THE STATE durchaus gerne)! Von der Gegenseite kommt aber halt meistens nichts - das beweisen ja mal wieder die zahlreichen Reaktionen und Kommentare zu meinen geposteten YouTube-Beispielen.

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bei den anderen habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. :D

Ok dass du bei mir die Hoffnung nicht aufgegeben hast, weiß ich ja :)

Nochwas.. ich bei dir auch nicht ;)

Dein Kommentar zum meinem "Track der Woche" gefiel mir wirklich sehr gut, beweiste es mir wieder mal ;)

Das ich mit Klassik allgemein nicht soviel anfangen kann, ist ja bekannt. Besonders wenn es diese Komplexität annimmt, aber ich nähere mich an, nämlich durch einen Filmmusik-Komponisten. John Williams.

Er schreibt ja einen komplett anderen Stil außerhalb der Filmmusik und mittlerweile hab ich aus seiner Nicht-Filmmusik-Sammlung die eine oder andere CD und hör sie zwar nicht oft, eher wenig, aber gibt kleine Momente, wo ich diese Musik auch mal höre, genauso wie "ich hoffe ich schreib ihn richtig aus" Prokofiev, aber das gehört eher zu den 1-5% Nicht Filmmusik der Musik, die ich höre und das bedeutet, hören tue ich diese Sachen wirklich sehr wenig.

In letzter Zeit jedoch nicht

Doch ne Zeit, wo die Musik in meinen Ohren wandert, kommt bestimmt wieder.

Klar mit der Zeit, wenn man den Score öfter sich angehört hat, selten sogar schon ab dem ersten Mal, dann will man wissen, welches Instrument da zugangen war. Das ist völlig normal.

Beispiel von Thomas Nofz, finde ich es immer bemerkenswert, welche Instrumente er in Scores erkennt, die kaum einer kennt, das macht wohl das Thomas Newman Fan sein aus :D

Aber zuerst muss mich ein Score nicht im Hirn ansprechen, sondern ich muss ihn fühlen können, sonst besteht da für mich keinerlei Interesse.

Wie auch schon mal erwähnt, sehe ich die Filmmusik eher als Medium ohne Filmbezug mittlerweile. Für mich ist es einfach "nur" noch Musik.

PS: das von Schostakowitsch fand ich nicht schlecht, das andere hat mir erstmal Gänsehaut der negativen Art beschert, aber jedoch gibt es auch da welche, die da wohl sehr viel mehr als nur, die von dir perfekt beschriebene Kälte sehen, ich jedoch fühle da überhaupt nichts :D

Bearbeitet von horner1980
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Ich finde es öde und langweilig, wenn alle aneinander vorbeileben und -schreiben und keiner je irgendetwas Neues wagt, und sich auch mal mit Musik der "gegnerischen" Seite (klingt zwar schlimm, ist aber wohl zutreffend formuliert) auseinandersetzt. So wird immer alles beim Alten bleiben, die Fronten bleiben hart und starr und niemand kommt je in die doofe Situation, sich auch mal auszutauschen... :D

Bei Bernd habe ich mittlerweile das Gefühl, er mag diese tiefen Gräben zwischen den Diskussionsgruppen und will es gar nicht anders - bei den anderen habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. ;)

Ergo: "leben und leben lassen" ist ein schönes Motto - so lange man sich nicht gleichzeitig starrsinnig voneinander abkapselt bzw. nie versucht, sich auch mal in die Argumente der Gegenseite einzudenken. Ich höre mir ja schließlich auch hin und wieder mal einen Zimmer an und schreibe auch was dazu - ja sogar einen Rabin/Gregson-Williams (wie ich ja geschrieben habe, mag ich ENEMY OF THE STATE durchaus gerne)! Von der Gegenseite kommt aber halt meistens nichts - das beweisen ja mal wieder die zahlreichen Reaktionen und Kommentare zu meinen geposteten YouTube-Beispielen.

ich denke hier hören etliche die musik der gegenseite, nur nehmen viele die musik nicht so wahr, wie die gegenseite es gern hätte. und das ist das problem. die gegenseite (die, die den tieferen sinn in der musik analysiert) versucht unbedingt die anderen davon zu überzeugen, dass sie sich doch bitte auch mit der musik so auseinandersetzen mögen. eine diskussion entsteht dann dahingehend, weil diese gruppe dann fragt, warum sie sich denn unbedingt damit auseinandersetzen MÜSSE. man kann gerne diskutieren, aber ohne diesen "überzeugenden ton", der dann immer mitschwingt.

ich spreche jetzt mal nur für mich. ich finde die ausführungen von sebastian und mephisto äußerst interessant zu lesen, aber die aspekte, auf die z.bsp. sebastian achtet interessieren mich letztendlich gar nicht beim musikhören. ich suche keinen tieferen sinn in der filmmusik, mich interessiert die bedeutung dahinter auch nicht. es ist interessant etwas über die instrumentierung oder den aufbau der filmmusik zu erfahren, aber das wars. die bedeutung dahinter macht für mich keine filmmusik interessanter o. uninteressanter. nur der "klang" der musik ist wichtig für gefallen und nicht gefallen.

irgendwie hab ich auch manchmal das gefühl, dass einige musik nur dann gut finden, wenn da ein "sinn" oder zumindest ein erkennbares konzept hinter steckt. und diejenigen, die das dann nicht zu schätzen wissen, weil sie dieser aspekt einfach nicht interessiert, haben dann einfach mal nur mainstream geschmack oder im schlimmsten fall gar keinen. sowas führt dann auch wieder zu hitzigen diskussionen.

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Bei Bernd habe ich mittlerweile das Gefühl, er mag diese tiefen Gräben zwischen den Diskussionsgruppen und will es gar nicht anders - bei den anderen habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. :D

JA und NEIN ...

Gräben muß es generell zwischen den Diskussionsgruppen geben, denn wenn es diesen nicht geben würde und sich alle einig wären, gäbe es hier nichts zum Diskutieren. Wie nun Deine Definition von "tief" aussieht, weißt nur Du allein.

Ich gehöre eher in die "Potreck-Ecke" :D

Musik während eines Filmes kann mich berühren, mich freudig stimmen oder aber auch langweilen. Wenn ich im Kino sitze, sitze ich dort vorrangig, um mir den Film anzusehen. Da ist es mir schlichtweg egal, von wem die Musik ist und ob dort 10 Posaunen zu hören sind. Mir ist natürlich vollkommen klar, daß Musik WÄHREND des Filmes sehr wichtig ist, da dadurch die jeweiligen Szenen in ihrer Bedeutung verstärkt werden. In einer traurigen Szene läuft ja nicht umsonst "traurige" Musik anstelle von "Ballermann-Party-Mucke". ;)

Ich denke, daß es einige User gibt, die durchaus vor dem Ansehen eines Filmes bereits die Filmmusik gehört haben und dann ins Kino gehen, um zu sehen, wie die Musik während des Filmes zur Geltung kommt. So bin ich nunmal nicht gestrickt - ich gehe ins Kino, um mich unterhalten zu lassen. Dabei muß ich nicht bis ins kleinste Detail auf die Musik achten.

Es gibt im Leben unwichtige und wichtige Dinge. Für manche hier ist es wichtig, jeden Musikfetzen bis ins letzte Detail zu analysieren und danach erst beurteilen zu können. Für mich persönlich gibt es nunmal nur "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht". Ich sehe da auf keinen Fall einen "tiefen Graben, denn was Euch wichtig ist, muß mir nicht zwingend ebenfalls wichtig sein. Zumindest versuche ich nicht, anderen meine Meinung aufzuzwingen bzw. andere von meiner Meinung zu überzeugen.

Was meinen Musikgeschmack betrifft, bin ich wohl der Aufgeschlossenste hier im Board, denn prinzipiell höre ich ja ALLES. Die Musik muß nur zur jeweiligen Situation passen. Wenn ich im Österreich-Urlaub auf irgendeinem Feuerwehrfest bin oder in München im Hofbräuhaus sitze, möchte ich nicht Schostakowitschs erstes Cellokonzert hören - da muß ordentliche Blasmusik her. :D

Und nachdem man sich ja hier mittlerweile relativ lange kennt, fallen mir da auf Anhieb eine handvoll Personen ein, die dabei dann die Augen verdrehen würden. Was soll's ...

Lieber ein tiefer Graben, als ein Haufen Ja-Sager :D

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irgendwie hab ich auch manchmal das gefühl, dass einige musik nur dann gut finden, wenn da ein "sinn" oder zumindest ein erkennbares konzept hinter steckt.

Eigentlich ist es noch wesentlich schlimmer :D

In Bezug auf die Filmmusik sind für einige User manche Komponisten ein rotes Tuch.

Selbstverständlich wird das immer abgestritten. Es werden Beispiele genannt, daß sich die Musik von A in den Filmen X und Y fast identisch ist, daß kopiert wurde usw.

Daß dieses aber einige Hörer überhaupt nicht interessiert, weil ihnen die Musik schlichtweg gefällt, wird dann größtenteils von den Analysten hier nicht akzeptiert.

Musik ansich muß auch nicht immer ein Konzept haben oder kompositorisch wertvoll sein. Musik kann auch einfach gestrickt sein, Musik kann aus Jux im Suff erstellt worden sein ... Letztendlich möchte doch jeder Komponist oder Sänger mit seiner Musik Erfolg haben, oder?

Da gibt es jede Menge Titel, bei denen sich die Fußnägel einiger User hochklappen würden:

- Andrea Berg - Du hast mich tausendmal belogen

- Laserkraft 3D - Nein Mann

- No Angels - Daylight

Alles erfolgreiche Hits, mit denen richtig Geld gemacht wurde bzw. auch noch nachhaltig Geld gemacht wird.

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was auch gut zu erkennen ist, dass die fraktion, die zimmer + co sehr sehr sehr gerne hört, am unvoreingenommensten an einen neuen score rangeht. das fängt schon bei der scoreankündigung an. ein neuer zimmer, jablonsky, revell, clouser oder rabin score steht an, schon wird kritisiert. hauptsächlich von der einen partei. ein neuer williams, elfman, goldenthal oder gordon steht an, freudenschreie bei dieser partei sind zu vernehmen. wo bleiben die buh-rufe, die kritiken? keine zu hören, weil es der zimmer + co fraktion entweder total egal ist oder sie die musik, bzw. hörproben erstmal abwartet. dieses verhalten ist schon sehr merkwürdig und vorallem ist es auffallend. wieso ist das eigentlich so? Liegt es unter anderem daran, weil beide fraktionen unterschiedliche herangehensweisen an filmmusik haben?

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was auch gut zu erkennen ist, dass die fraktion, die zimmer + co sehr sehr sehr gerne hört, am unvoreingenommensten an einen neuen score rangeht. das fängt schon bei der scoreankündigung an. ein neuer zimmer, jablonsky, revell, clouser oder rabin score steht an, schon wird kritisiert. hauptsächlich von der einen partei. ein neuer williams, elfman, goldenthal oder gordon steht an, freudenschreie bei dieser partei sind zu vernehmen. wo bleiben die buh-rufe, die kritiken? keine zu hören, weil es der zimmer + co fraktion entweder total egal ist oder sie die musik, bzw. hörproben erstmal abwartet. dieses verhalten ist schon sehr merkwürdig und vorallem ist es auffallend. wieso ist das eigentlich so? Liegt es unter anderem daran, weil beide fraktionen unterschiedliche herangehensweisen an filmmusik haben?

Einen ECHTEN Grund gibt es dafür nicht; es liegt lediglich daran, das es nunmal die paar Pfeifen gibt (okay, gleich gibt's wieder Haue ... was soll's), die "uns" auf Biegen und Brechen vermitteln wollen, was schlecht und was toll ist.

Es könnte ab heute 100 Scores geben, die irgendetwas mit HZ zu tun haben - selbst wenn sich da jemand "Komponist" nennen dürfte, nur weil er einmal ins Horn blasen durfte. Sobald etwas von Zimmer oder RCP durchsickert, schalten hier einige auf stur. Da könnte selbst im Booklet "composed by Hermann-Wolfgang Ummersfeld" (vielleicht der Gärtner von HZ :D) stehen und im 100-seitigen Booklet wird ein einziges Mal etwas von RCP erwähnt ... das dauert keine 5 Minuten und schon fallen sie alle über den Score her ... :D

(Einige sind nunmal dermaßen einfach "gestrickt" ...)

Da kommen dann alle aus ihren Ecken rausgekrochen und plappern den selbsternannten Rezi-Profis alles nach. Keinen einzigen Fetzen des Scores gehört, aber schon eine eigene Meinung bilden können ?!? Aber wehe, es ist etwas von Williams oder Klimper-Newman - das wird dann in bekannter Art und Weise bejubelt. INTRADA sollte solche Scheiben mal auf drei CDs á 15 Minute splitten. Käufer würde es genügend geben ;):D:D

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Mir hat sich mal die Frage gestellt, muss man sich als Hörer von Musik überhaupt im klaren über dessen Komplexität sein?? Es klingt für mich immer so, als könnte man nur als Musikschaffender bzw. als jemand der ein theoretisches Grundwissen hat komplexe Musik hören. Das halte ich doch für arg eindimensional. Und um ehrlich zu sein, jeder der keine Ahnung von Musikthorie hat ist eindeutig der unvoreingenommensten Hörer und kann diese auch am "echtesten" wahrnehmen. Ich kann dabei nur von mir sprechen, ich habe maximal schulisches Musikwissen und hören trotzdem neben der Filmmusik überwiegend Progressive Metal/Rock, Avantgarde und was es da sonst noch an unnützen Schubladen gibt. Aber eben nicht auf Grund ihrer vordergründigen Komplexität, sondern einfach weil es diese Art der Musik ist, die mich am meisten anspricht.

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Nee,ich würde mich nicht in die Ecke derer stellen, die sobald Zimmer oder Jablonsky draufsteht gleich Scheiße! rufen. Ich gehöre vom meinem musikalischen Geschmack eher der "anspruchsvollen" Seite an aber trotzdem höre ich mir auch mal gerne nen Zimmer oder Jablonsky an. Und es gibt definitiv Stücke(wenn nicht sogar ganze Scores), die mir von den beiden gefallen. Im Gegensatz dazu gibt es auch Scores, die zwar traditioneller sind und z.B. von Williams oder Goldsmith komponiert wurden, die mir aber trotzdem nicht gefallen. Also nur aufgrund des Namens schränkt sich meine Offenheit gegenüber neuen Scores nicht ein. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich mir hier das Recht rausnehme eine Score von Zimmer zu kritisieren, wenn ich der Meinung bin, dass er bei diesem Score nicht besonders kreativ war- das es meiner Meinung nach wirklich Standardware ist und zum x-ten Mal kopiert von etwas Anderem. Allerdings würde ich das bei einem Williams Score, den ich für zusammengeschußtert halte auch sagen. Beispiel: Habe mir mal das Hymn Thema aus dem neuen Brian Tyler Battle: LA auf I-Tunes angehört. Für mich echt stinklangweilig. Das der keine Klage aus dem RCP Lager bekommt wegen Ideenklau würde mich schon stark wundern. Ich sage das obwohl ich von Brian Tyler echt ein paar Sachen gut finde. Ich finde zumindest nach den Hörclips zu urteilen ist das Langweile pur. Ich entscheide also nach dem jeweiligen Score, ob er mir gefällt oder nicht. Das also zu meiner Offenheit.

In Bezug zur Musik im Allgemeinen. Das sieht schon wieder anders aus. Ich höre alles Mögliche von Rock, Pop, Elektro, Jazz, Big Band, Soul etc. Aber was ich wirklich ungehört als furchtbar einschätzen würde sind: Volkstümliche Musik, volkstümlicher Schlager, Billig-Techno.Da hast du Recht Bernd, da rollen sich mir wirklich die Zehennägel hoch. Wird ja nicht umsonst manchmal volksdümmliche Musik genannt. Aber jeder kann ja hören was er mag, für mich ist es nüscht.

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Beispiel: Habe mir mal das Hymn Thema aus dem neuen Brian Tyler Battle: LA auf I-Tunes angehört. Für mich echt stinklangweilig.

und genaus das thema finde ich grandios. ich hab den clip angemacht und war sofort begeistert. das thema, das gitarrenspiel, die percussion. das hat sone heroische endzeitstimmung. fantastisch. den titel könnte man mir aufbröseln um aufzuzeigen wie schlecht er ist, oder was für eine nichtbedeutung er hat, das würd mich überhaupt nicht interessieren. letztendlich entscheided das gefühl, der geschmack ob es einem gefällt oder nicht. und meine sicht wird logischerweise deine nicht ändern. du wirst ihn immer langweilig finden. ich denke mal das wird dir auch dein gefühl gesagt haben. es trifft halt nicht deinen geschmack. und ich denke, das zeigt, dass das mögen oder nicht mögen von musik auf cd in den meisten fällen nur etwas mit emotion und geschmack zu tun hat.

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