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Wie gefährlich sind Massenmedien?
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Off Topic
Na ja, so lange die Massen schön mit dem Strom weiterschwimmen, ist das auch schwer. Aber was wäre die Demokratie ohne Opposition... oder, wie Gerhard Polt mal gesagt hat "Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten"......ohne diejeningen, die gegen alles anstinken, hätte es die Revolution in Ägypten wohl nicht gegeben. Aber ich schweife ab... -
Wie gefährlich sind Massenmedien?
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Off Topic
Dazu sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund, denn niemand verbietet hier die Meinung des anderen. Ob die anderen tatsächlich Angst haben, ihre Meinung zu äussern, oder ob es ihnen entweder einfach sonstwo vorbeigeht, wer hier BILD liest und Dschungelcamp schaut und sich deshalb nicht genötigt fühlen, zu diesen Themen etwas beizutragen oder ob sie einfach tatsächlich einer anderen Meinung sind als du, soll es ja auch geben, kann man schlecht beweisen. Ich könnte natürlich einen Aufruf starten und sagen, dass jeder, der Angst hat, hier seine eigene Meinung zu äussern, sich bei den Mods und Admins melden kann, völlig unverbindlich und es wird auch nichts davon nach Aussen getragen. Aber was, wenn sich keiner meldet? Bestätigt das nicht dein Vorurteil, dass sich eben einfach keiner traut, sich zu äussern? Oder meldet sich keiner, weil es keinem hier so ergeht? Du wirst sagen "Ich hab´s doch gewusst", ich werde sagen "Ich hab´s doch gewusst" und damit wären wir keinen Schritt weiter. Aber mein Angebot steht natürlich, jeder kann sich bei uns melden, dem etwas nicht passt und niemandem wird deswegen der Kopf abgerissen. Ein bisschen schade finde ich es, zumindest kommt es mir so vor, aber ich kann mich auch irren, dass du deine Meinung über meine stellst mit dem Argument "Na ja, selbst wenn es Leute hier gibt, die meiner Meinung sind, dann melden sie sich nicht aus Angst". Die BILD ist sicher kein Kind von Traurigkeit und ich weiss wovon ich rede, da mein Vater die regelmäßig liest und wir deshalb sogar schon mal heftigere Diskussionen hatten, da ich, das gebe ich auch zu, aus Neugier ebenfalls mal reinschaue und nur den Kopf schütteln kann, wie plump viele Artikel aufgemacht sind. Vielleicht muss das so sein, weil es der gemeine BILD-Leser sonst nicht versteht, aber ausgeklügelte Formulierungen habe ich in dieser Zeitung noch nie gesehen, um mal wieder auf Judiths "Kleines Kind"-Antwort zurückzukommen. Dann hat die BILD im Grunde auch mich gefangen genommen mit ihren teils abstrusen Artikeln und peinlichen Wortspielen, zumindest so weit, dass ich hin und wieder doch wieder reinschaue, nur um mich zu ärgern. Und die Zeitung wird sich auch nicht ändern, warum auch, so lange es so viele Leute kaufen? Die BILD ist das mächtigste Boulevardblatt Deutschlands, wer da drin schlecht wegkommt, hat es in der Öffentlichkeit schwerer, ob das nun berechtigt ist oder nicht und darin liegt nicht nur die Gefahr bei der BILD, sondern im Grunde bei allen Massenmedien. Das kann man natürlich wegwischen mit einem "Hier wird doch nur Stimmung gemacht gegen die arme, hilflose BILD" oder "Der oder die versucht sich doch nur ins Gespräch zu bringen, indem er die BILD schlecht macht", ob nicht doch zumindest ein Funken Wahrheit in der Kritik steckt, wird damit einfach ins Aus gedrängt und eine Auseinandersetzung damit findet nicht statt, was mich dann wohl ebenso ärgert wie die, deiner Meinung nach, Pauschalisierungen aller Kritiker. -
Wie gefährlich sind Massenmedien?
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Off Topic
Wer sich gerne mal den betreffenden Ausschnitt von Volker Pispers anschauen will, wird hier fündig: [ame] [/ame]Aber nicht, dass sich jemand genötigt fühlt, dessen Meinung anzunehmen, es ist einfach eine weitere Seite der Darstellung, was man daraus macht, bleibt jedem selber überlassen. -
Wie gefährlich sind Massenmedien?
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Off Topic
Bevor das wieder ausartet, möchte ich sagen, dass du deine Meinung zu der BILD hast und ich meine und wir werden uns hier nicht jeweils vom Gegenteil überzeugen können. Aber wenn du wirklich denkst, niemand würde sich von der BILD die Meinung vorgeben lassen oder sonst einer großen Zeitung in irgendeinem anderen Land, dann finde ich das schon erstaunlich. Die Boulevardpresse macht Meinung, das ist nun mal so, wenn die BILD heute schreibt, Gerhard Schröder hat in seiner Jugend Ladendiebstähle begangen, dann berichten flugs drauf RTL & Co. ebenfalls darüber, egal, ob das nun wahr ist oder nicht. Der Ruf nimmt also schon mal Schaden und selbst wenn sich hinterher raustellt, dass das alles eine Lüge wahr, ist der angerichtete Schaden für die betreffende Person trotzdem angerichtet. Der wird sich noch jahrelang die Frage anhören müssen, ob da wirklich nichts dran war. Im Übrigen habe ich keine Gegendarstellung der BILD zu dieser Sache gefordert, nur mal allgemein gesprochen. Die BILD hat die Antwort ja auch selbst veröffentlicht und so doch zur noch größeren Popularität derselben beigetragen, da beisst sich der Hund in den Schwanz. Und Judith Holofernes benutzt zwar teilweise harte Worte, ich finde aber nicht, dass ihr Schreiben nun irgendwie pubertär oder "wie ein kleines Kind" ist, eher im Gegenteil, sie benutzt gekonnte Formulierungen, um ihren Standpunkt klarzumachen. Vielleicht war sie auch einfach nur sauer, dass die BILD ausgerechnet die Helden, die in ihren Texten doch sehr kritisch mit Konsum und Gesellschaft umgehen, für ihre Werbekampagne wollten. Aber das dürftest du ja nicht gewusst haben, da du die Helden nicht hörst, also auch kein Unterschied zur damaligen Sarrazin-Debatte... Ich kann meine Meinung über die BILD mit einem Zitat des Kabarretisten Volker Pispers zusammenfassen, der gesagt hat "Die BILD ist dieses Drecksblatt, bei dem man toten Fisch beleidigt, wenn man ihn darin einwickelt." (Achtung, ist keine böse Spitze gegen dich, Bernd.) -
Wie gefährlich sind Massenmedien?
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Off Topic
Das neue Album gibt es schon länger......und wo sie recht hat, hat sie recht, wie ich finde. Die Helden sind übrigens immer noch sehr erfolgreich, haben so eine Publicity gar nicht nötig. Ich finde es eher erstaunlich, dass nur wenige Kritiker auf den Inhalt des Schreibens eingehen und lieber die "Wir sind Helden sind doch eh der letzte Mist"-Schiene fahren. Das zeigt für mich, dass sie durchaus einige wunde Punkte erwischt hat, denn das die BILD Meinung macht, wie es ihr gefällt, dürfte wohl auch der letzte gemerkt haben und das ist durchaus gefährlich, wenn ich daran denke, dass ein vielleicht unbescholtener Mitbürger, sei es Promi, Politiker oder sonstwas, durch eine BILD-Kampagne in den Dreck gezogen wird, darüber beschwert sich von den BILD-Lesern auch keiner und die BILD druckt dann halt ganz klein eine Gegendarstellung, wenn sie sich mal wieder in die Nesseln gesetzt haben. -
Der Film war damals fast schon revolutionär, wenngleich auch durch seine explizite Gewaltdarstellung umstritten und in Deutschland immer noch indiziert. Ein Meisterwerk des modernen Horrors, selber schuld, wenn man sich den entgehen lässt...
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Reiht sich dann wohl ein in die missglückten Fortsetzungen ab Teil 4...
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Die Werbeagentur der BILD-Zeitung hat bei der Band "Wir sind Helden" angefragt, ob sie in der aktuellen Kampagne mitmachen wollen. Die Antwort hat es in sich :
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Auf der CD befindet sich aber nicht nur Akte-X-Musik, auch wenn diese durch die 32-minütige Suite gut vertreten ist, die CD verschafft dem geneigten Hörer einen Überblick über die Arbeiten Snows aus den 90er Jahren, darunter Stücke, die nur auf dieser CD zu finden sind.
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Eure Errungenschaften im Februar 2011
Alexander Grodzinski antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Alexandre Desplat - The King´s Speech -
BSX bringt MEGAFORCE & PERKINS' 14
Alexander Grodzinski antwortete auf Dinos Thema in Scores & Veröffentlichungen
Sagenhaft, welche Klopper BSX von Zeit zu Zeit ausgräbt... -
So ist die Sachlage nicht ganz, hier gibt es ein Interview mit Off, in dem er es erklärt. Es handelt sich mal wieder um "geschäftliche Unstimmigkeiten". Besonders starken Tobak finde ich die Aussage von Disney, Synchronsprechen sein keine künstlerische Tätigkeit und noch hinter der Arbeit eines Nachrichtensprechers einzuordnen...
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Eure Errungenschaften im Februar 2011
Alexander Grodzinski antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Elliot Goldenthal - Frida -
Eure Errungenschaften im Februar 2011
Alexander Grodzinski antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Jaaa, es gibt sie, die ultimative Ralph-Siegel-Monsterbox: Ralph Siegel - Lebenswerk eines Komponisten 14 CDs plus eine DVD, sagenhaft und laut Box ist es "Teil 1". Für mich als Freund des größten und besten Schlagerkomponisten und -produzenten der letzten 60 Jahre war diese Box natürlich ein Muss, zumal der Preis mit unter 50 Euro fair ist. -
Was habt ihr zuletzt gesehen?
Alexander Grodzinski antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Die Bänder sollen ja verschollen sein, vor vielen Jahren brachte ein japanisches Label, wenn ich mich nicht irre, den Score als limitierte Edition heraus, allerdings wohl als Bootleg, aber in einem akzeptablen Klang. In den letzten Jahren sind verschiedene Bootlegs davon aufgetaucht, meist sogar noch mit den Songs des Samplers, der zum Film erschien, allerdings von LP gezogen, da es den Sampler nicht auf CD gibt, was schon eigenartig ist bei der Popularität des Filmes. Das Highlight ist natürlich das Main Theme in der Songversion, gesungen von niemand geringerem als Brad Fiedel selbst......nicht besonders schön gesungen, aber cool: [ame] [/ame]Für Teil zwei komponierte Fiedel wieder die Musik und der Song "Come to me" wurde von Deborah Holland nochmal aufgenommen: [ame]http://www.youtube.com/watch?v=r4moiR-4fkw[/ame] -
Eure Errungenschaften im Februar 2011
Alexander Grodzinski antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Könnte man so sagen......die CDs habe ich für 3 Euro bei Amazon bekommen und da kann man nicht viel falsch machen. Ich habe zwar schon einige Tyler-CDs, aber auch mit den fünf neuen ist die Sammlung noch lange nicht komplett, dafür schreibt der Mann einfach zu viel und zu schnell . Ich höre gerade "Godsend" und der ist echt gut, nichts originelles, aber schön thematischer Grusler. -
Eure Errungenschaften im Februar 2011
Alexander Grodzinski antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Alexandre Desplat - The Ghostwriter Brian Tyler - Godsend Brian Tyler - Paparazzi Brian Tyler - The Final Cut -
Mit dem Tod von Debra Hill vor ein paar Jahren düfte auch für Carpenter das Kapitel "Snake Plissken" abgeschlossen sein, waren doch Spiele, Comics und mehr geplant, aber mit dem Ableben von Debra Hill ist das alles nie verwirklicht worden. "Darkchylde" könnte da schon eher für Carpenters Comeback sorgen, vorausgesetzt, er macht den Film wirklich...
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Eure Errungenschaften im Februar 2011
Alexander Grodzinski antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
John Barry - The Dove Jerry Goldsmith - Link Fred Mollin - Friday the 13th Part VII & VIII James Horner - Gorky Park Brian Tyler - The Lazarus Project Brian Tyler - Partition -
Brian Tyler: BATTLE LOS ANGELES (Varése Sarabande)
Alexander Grodzinski antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Musik klingt so, wie ich sie mir vorgestellt habe, starker RCP-Einschlag, aber doch nicht übermäßig künstlich im Klang, dazu klischeehafte, langsam-heroische Themen für die Soldaten ("Marines don´t quit"), alles in Allem wie vorhergesagt keine Neuerfindung des Rades, aber von den Clips her scheint das ein Score zu sein, der mir gefallen wird. Ich freue mich auf die CD. -
Projekte ohne Komponisten
Alexander Grodzinski antwortete auf BigMacGyvers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ausserdem ist Kloser gleichzeitig noch Drehbuchautor und Co-Produzent, das dürfte sich finanziell dann auch rechnen für einen Schwaben... -
Memoriam - Michael Kamen (1948-2003)
Alexander Grodzinski antwortete auf ein Thema in Komponisten Diskussion
Der Score wird eben durch die Songs zerrissen, ausserdem fehlen viele Stücke aus dem Film, die nicht unwichtig sind. So taucht das berühmte "When Johnny comes marching home" auf der CD gar nicht auf, was im Film schon fast das Hauptthema ist. Kamen zerwarf sich sowieso mit Regisseur McTiernan, der viele Stücke von Kamen einfach austauschte durch Cues aus den anderen Die-Hard-Filmen oder ganz wegließ. Als Höralbum ist der dritte Teil sicherlich der schwächste. -
(Film)Musik: Fühlen und/oder Verstehen?
Alexander Grodzinski antwortete auf Siddls Thema in Filmmusik Diskussion
Es kommt aber auch immer auf das Publikum und den Film an. Ein Michael Bay beispielsweise wird auf irgendeine unterbewusste Wirkung von Musik in seinen Filmen pfeifen, Hauptsache, es ist laut und die epischen RCP-Themen sind unter den Explosionen und Schiessereien noch zu hören. Ein Publikum, welches zu 90 % solche Filme konsumiert, kann auch gar nicht erfassen, was ein guter Komponist wirklich mit der Musik schaffen kann, behaupte ich jetzt mal, obwohl es schon sehr verallgemeinernd ist. Das Michael-Bay-Publikum will unterhalten werden, keine komplizierte Geschichte oder raffiniert komponierte Musik oder gute Charaktere, Hauptsache es kracht ordentlich, die Musik schmettert dazu und nach zwei Stunden ist alles vorbei. Dann gibt es aber Regisseure, die ganz bewusst mit dem Komponisten zusammenarbeiten und ebenso bewusst die Musik einsetzen, um den Zuschauer zu "manipulieren", die also die Kraft und die Wirkung von Musik kennen und wissen, wie man damit umgeht, vielen Regisseuren scheint es ziemlich egal zu sein, wer da die Musik macht und so klingt es dann meistens auch. Diese Filme gehen nicht in die Tiefe, sie bleiben immer an der Oberfläche, wie die Musik, die eben immer nur das beschreibt, was gerade im Film passiert, also die Bilder quasi musikalisch einfängt. Und genau das war einer der großen Streitpunkte zwischen Ridley Scott und Jerry Goldsmith bei "Alien", weil Scott genau das wollte. Goldsmith sagte "Ich kann mit der Musik nicht visuell sein, das ist deine Aufgabe, für das Visuelle bist du zuständig, lass mich die Gefühlsebene machen.", aber Scott hat das nicht verstanden oder wollte es einfach nicht und so ist die Musik eben düster und bedrohlich, wenn die Szene düster und bedrohlich ist und sie ist leicht, wenn die Szene leicht ist. Die Musik ist also keine eigenständige Stimme mehr im Film, sondern quasi nur Begleitung zu den Bildern. Für viele scheint das auch der primäre Zweck der Musik zu sein, aber diese Leute verstehen eben nicht, Publikum wie Regisseure, wie Musik noch wirken kann in einem Film. Und nein, in einem Drehbuch wird nicht beschrieben, wie und wo die Musik sein soll, das kommt erst später, wenn der Film fertig ist und der Regisseur mit dem Komponisten den Film "spottet", man geht den Film durch und der Regisseur stimmt sich mit dem Komponisten ab, wo welche Musik sein soll und was sie ausdrücken soll. Viele gehen da natürlich auf Nummer Sicher und erfüllen die gängigen Klischees, also eben Horrorfilmmusik, die jeden Schrecken bereits Minuten vorher ankündigt. John Ottman konnte es damals auch nicht fassen, als sie seine Musik für "Halloween H20" zu großen Teilen abgelehnt und durch Musik von Beltrami ersetzt haben. Ottman sagte damals sinngemäß "Da gibt es eine Szene, in der Michael Myers von hinten in einem dunklen Gang auftaucht. Ich komponierte ein düsteres Stück mit Chor dafür, in dem das Hauptthema bedrohlich ausgespielt wird und durch was haben sie es ersetzt? Durch ein minutenlanges Streichergekreische "Wietwietwietwiet"" Es ist eben so, wie ich schon mal ausführte, jeder Mensch empfindet Musik und Film, eigentlich alles, was aus dem künsterlischen Bereich kommt, anders, da jeder Mensch anders ist, es gibt also kein "Richtig" und "Falsch" in diesem Sinne, weder ist es richtig, dass die Musik nur Emotionen im Film verstärken soll (was ja auch nicht bei jedem gleich funktioniert, dem einen geht einer ab, wenn epische RCP-Musik ertönt, der andere sitzt nur schulterzuckend daneben oder verdreht die Augen), noch ist es falsch, dass die Musik nur Emotionen transportieren soll und keine tiefere Bedeutung im Film hat, es kommt immer auf den Film an und dann auch darauf, wie der Zuschauer ihn empfindet. Die raffinierteste Musiksprache kann ebenfalls wirkungslos verpuffen, wenn der Zuschauer nichts damit anfangen kann, deshalb kann man nicht pauschal sagen, dass große Gefühle, die mit entsprechender Musik unterlegt sind, bei jedem gleich die Tränen in die Augen schiessen lassen, mancher dürfte sich eher genervt fühlen, wenn die Musik zu dick aufträgt, andererseits wird nicht jeder von einer unterbewusst gewählten Manipulation durch die Musik erfasst. Ein Beispiel wäre hier "Mulholland Drive" von David Lynch, also das genaue Gegenteil eines Michael-Bay-Filmes.... In dem Film arbeitet Komponist Angelo Badalamenti nicht nur mit Musik, sondern auch mit Frequenzen, die er zusammen mit Lynch selbst, der gerne das Sound Design seiner Filme macht, abgestimmt hat. So gibt es da beispielsweise eine Szene, die an einem sonnigen Tag in Los Angeles in einem Diner spielt. Zwei Männer unterhalten sich und der eine erzählt von einem Traum, den er hatte und der sich in diesem Diner abspielte. Die Szenerie an sich ist nicht unheimlich, es ist ein sonniger Tag, die Leute essen in Ruhe ihren Kuchen, aber die Geschichte von dem Traum, die der Mann erzählt, ist sehr verstörend. Badalamenti unterlegte diese Szene nicht mit Musik in dem Sinne, es sind allerdings ein paar Streicher im Einsatz, sondern es handelt sich um ein tieffrequentes Brummen, welches sich nicht zu ändern scheint die ganze Szene hindurch. Wenn man aber genau hinhört, auf der CD hört man es deutlicher, dann "pulsiert" dieses Brummen fast unmerklich. Zum Hören ist das sicherlich für viele langweilig, aber dieses Stück wurde nicht zum Hören komponiert, sondern es soll ein unbehagliches Gefühl erzeugen, welches aus dem Unterbewusstsein kommt und nicht oberflächlich von gruseliger Musik erzeugt wird. Und es gibt ja wissenschaftliche Erkenntnisse, die belegen, dass der Organismus des Menschen auf bestimmte Töne und Frequenzen, die er nicht bewusst hört, sondern unterbewusst wahrnimmt, mit Unbehagen und fast schon Angstzuständen reagiert, bei Tieren gibt es das ja auch, beispielsweise Hunde, die bellen, bevor ein Erdbeben stattfindet, weil sie eben bestimmte Töne und Frequenzen unterbewusst wahrnehmen, die mit einem Erdbeben einhergehen. In diesem Fall geht die Musik im Film ein ganzes Stück weiter und weg von der puren oberflächlichen Berieselung, aber auch hier gilt, dass nicht jeder Mensch empfänglich dafür ist und manche eben die Oberflächenberieselung vorziehen, was aber nicht bedeutet, dass alles andere nur unnützer Quatsch ist. Der eine heult, wenn in "Armageddon" Bruce Willis draufgeht, der andere gruselt sich bei einer Szene, die am sonnigen Tag ohne erkennbare Gefahr spielt, es gibt kein "Richtig" oder "Falsch" und für mich auch keine "Normalos", die deswegen normal sind, weil sie Musik als puren Emotionsverstärker empfinden und alles andere für Unsinn halten. -
127 hours - AR Rahman
Alexander Grodzinski antwortete auf ronin1975s Thema in Scores & Veröffentlichungen
@horner Ich wollte damit eigentlich auch gar nicht dich rausgreifen, es war eher als allgemeines Beispiel gedacht, wie hier wohl so einige sich ihre Urteile bilden. -
(Film)Musik: Fühlen und/oder Verstehen?
Alexander Grodzinski antwortete auf Siddls Thema in Filmmusik Diskussion
Ich hoffe, du gehst nicht davon aus, dass ein Stummfilm per Definition keine Musik hat, oder? Gerade im Stummfilm ist die Musik von großer Bedeutung, da es hier keine Sprache oder Soundeffekte gibt, die den Zuschauer in eine Richtung lenken können, nur die Bildsprache und eben die Musik, von den Schrifteinblendungen mal abgesehen. Was wäre "Metropolis" ohne die Musik von Gottfried Huppertz? Und die Musik ist nicht nur plumpe Verstärkung der Emotionen, sie kann die Empfindungen sogar in eine völlig andere Richtung führen, was der Film dann genau entgegengesetzt auflöst, man spricht hier von einer Bild-/Ton-Schere, ein beliebtes Mittel in der Filmmontage. Auch das Fehlen von Musik kann Gefühle beeinflussen, oftmals wird Musik dazu verwendet, Dinge anzukündigen. Typisches Beispiel Horrorfilm, oftmals weisst du ganz genau, dass gleich was passieren wird, da es die sich steigernde Spannungsmusik schon ankündigt. Der Gegensatz wäre dann, dass die Musik aprupt endet und gar nichts passiert, somit hat die Musik den Zuschauer in die Irre geleitet. Goldsmith hat das einmal sehr schön geschildert bei seiner Musik zu "The Omen". In der Szene, in der Gregory Peck seinem Sohn an einer Stelle die Haare abschneidet, um zu sehen, ob er das Zeichen des Teufels trägt, verwendet Goldsmith typische Horrorfilmmusik, die sich immer weiter steigert bis zu der Stelle, an der er tatsächlich das Mal findet. Dann endet die Musik langsam, sie suggerierte quasi, dass das die große, unheimliche Entdeckung war, während die Musik langsam endet, fährt die Kamera auch auf das Gesicht von Gregory Peck zu, in dessen Augen zu sehen ist, wie sehr er von dieser Entdeckung getroffen ist. Dann, ohne Schnitt, wird er plötzlich von hinten von dem Kindermädchen angegriffen, der Schock ist hier viel größer, nur durch das Fehlen der Musik, die den Angriff eben nicht angekündigt hat. Das ist nur ein Beispiel von vielen, Musik kann sehr wohl auch anders eingesetzt werden, als nur zur plumpen Berieselung des Zuschauers. Diese Manipulation nehmen die meisten Zuschauer natürlich nicht bewusst wahr, weswegen sich auch die wenigsten groß über die Absichten, die dahinter standen, Gedanken machen werden, da geht es nur um "der Film gefiel mir" oder eben "der Film gefiel mir nicht". Auch ich "fühle" die Musik primär und habe auch gar nicht das Hintergrundwissen, um mich analytischer damit auseinanderzusetzen, aber in Teilen verarbeite ich gefühlte Musik dennoch analytisch, das passiert bei mir ganz automatisch, ich assoziiere dann Dinge mit der Musik oder frage mich, ob der Komponist einen filmbezogenen Sinn hinter dieser oder jener Stelle "versteckt" hat, den wohl nur die wenigsten raushören oder gar verstehen werden. Dass du es nicht gerne hast, wenn Leute versuchen, dir etwas zu erklären oder dich zu belehren, wenn du so willst, ist ja bekannt, Bernd, aber deine Forderung, dass diese Leute doch gefälligst die "Normalos" in Ruhe ihre Musik geniessen lassen sollen, wird verwässert durch deine ruppige Art, einfach alles, was mit filmbezogener oder allgemeiner Musikanalyse zu tun hat, als "blödes Gequatsche der arroganten Intellektuellen" abzutun, überspitzt formuliert. Wenn es dir nicht passt, wenn, deiner Meinung nach, Leute, die meinen, was Besseres zu sein, dich von oben herab zu belehren versuchen, ist das dein gutes Recht, aber einfach etwas, dass du, sage ich jetzt einfach mal knallhart, nicht verstehst oder keinen Zugang dazu hast, als "hochtrabenden Unsinn" abzutun, finde ich auch nicht wirklich besser.